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FORUM: Allgemeines THEMA: Religionsfreiheit
AUTOR BEITRAG
Elohim

RANG Hardcore Sucker

#1 - 27.03 11:38

Tag, habe mal einen kleinen Artikel geschrieben, der leider nur unzureichend meine Meinung ausdrücken kann, aber man versteht hoffentlich, in welche Richtung die Überlegungen gehen. Einen Titel habe ich noch nicht gefunden, ich schwanke zwischen mehreren welche das Problem allerdings auf unterschiedliche Weise darstellen würden. Vorschläge?

Würde den Artikel - die Gedanken, wie auch immer - hier gerne zur Diskussion stellen, ich bitte darum von allzu flachen Statements abzusehen.

quote:
Wieder einmal kocht sich hierzulande die Diskussion um Religionsfreiheit hoch, diesmal - nach Ehrenmord, Kopftuchurteil und Karikaturstreit - über dem juristischen Feuer einer Frankfurter Familienrichterin, die in Bezug auf die nationalen Grundrechte falsche Milde walten ließ und das Gesuch einer Frau auf eine vorzeitige Scheidung von ihrem muslimischen Manne abwies, indem sie sich auf ein angeblich im Koran verbrieftes Züchtigungsrecht berief. Dass es inakzeptabel ist seine Frau zu bevormunden, zu schlagen oder gar zu züchtigen ist indiskutabel, allerdings stellt sich bei eingehender Betrachtung der Sachlage, der Darstellungen in der Presse und der Meinungen von Experten unterschiedlichster Couleur schnell die Frage, ob die Forderung der Religionsfreiheit, wie sie sich unter anderem in der Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen oder mehrheitlich in den Verfassungen 'aufgeklärter' Staaten wiederfindet, überhaupt tragbar ist ohne zugleich die Autorität eines jeden Staates zu untergraben.

Scheinheilig und mit dem Mut aufgeklärter Universaltoleranz wird versucht, jedem Menschen die Wahl seiner eigenen Religion zu ermöglichen, gleichzeitig jedoch wundert sich die halbe westliche Welt, warum religiös orientierte Staaten dieser Tage so erfolgreich sind. Nein, eine Rückbesinnung auf allzu christlich-abendländische Werte würde der Welt sicher nicht bekommen, da bestehende Krisen zwischen (Nah)Ost und West unter solchen Voraussetzungen sicher noch erhärtet und sich neue dazugesellen würden. Aber weiterhin Wege zu suchen um alle Religionen friedlich unter einem Dach zu vereinen ist vermutlich aussichtsloser als die Vision einiger vatikanischer Hardliner, bald wieder in jedem deutschen Klassenzimmer ein Kruzifix hängen zu haben. So gesehen stehen wir erst am Anfang interessanter, möglicherweise hochexplosiver Entwicklungen mehrerer Parallelwelten.

Doch nun zum eigentlichen Problem, der Religionsfreiheit an sich. Grundsätzlich einmal ist die Forderung, jeder Mensch dürfe seine Religion frei wählen, grundvernünftig, denn man muss ja auch nicht unbedingt Fisch essen wenn einem Fisch nicht schmeckt. Allerdings ist es vermessen diesen Vergleich heranzuziehen, um die Religionsfreiheit zu rechtfertigen. Denn im Gegensatz zum Fisch vereint eine Religion unweit mehr in sich. Betrachtet man einmal die Entwicklung ganzer Staaten in den Geschichtsbüchern, so erkennt man schnell den immensen Einfluss von Glauben und Religion, insbesondere aber religiöser Vertreter, einzeln oder in Form einer Glaubensgemeinschaft. Geht man noch weiter und vergleicht juristische Gesetzbücher mit den Gesetzbüchern der großen Kirchen, so lassen sich unzählige Parallelen entdecken. Der Glaube an ein Ideal, nennen wir es Gott, ist primär erst einmal ungefährlich. Schlimm wird es, wenn sich aus dem Glauben eine Religion entwickelt. Verheerend wird es allerdings dann, wenn daraus eine Institution erwächst, die unter Vorspiegelung vieler Tatsachen, ob wahr oder gelogen, das Ideal politisch einsetzt und missbraucht. Daher ist das all den Optimisten und Gutmenschen im Kopf herum geisternde Bild einer Kirche IM Staat auch so grundauf falsch. Kirchen sind viel eher, wie es der Vatikan doch so offensichtlich vormacht, eine Form eigenen Staatssystems mit eigenen Bräuchen, eigenen Regeln und gar einer eigenen Sichtweise von Moral, von Gut und Böse, von Richtig und Falsch und so weiter und so fort. Niccolò Machiavelli lag damals mit seiner Staatsdefinition also gar nicht allzu falsch.

Eine Vereinbarkeit von Religion und Staat findet also nur dort statt, wo Aufklärung noch nicht begonnen hat. Religiöse Lehre vereint sich nur dort komplikationsfrei mit staatlichen Grundsätzen, wo Wahlfreiheit bezüglich des eigenen Glaubens nicht akzeptiert wird. Alle anderen Staatskonstrukte sind lediglich Kompromissgeschöpfe, die zwar nicht automatisch dem Untergang erliegen müssen, aber neue Probleme aufwerfen. Probleme wie das, vor dem Christa D., eingangs erwähnte Familienrichterin, nun kapitulieren musste, denn betrachtet man einmal die Forderung nach individueller Beurteilung einer jeden Straftat auch in Hinsicht auf die Motivation des Angeklagten, so war das Urteil gar nicht allzu falsch. Lediglich unangebracht im Sinne unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung aus Sicht des Opfers.

Religionsfreiheit kann also weder verglichen werden mit seinen scheinbaren Geschwistern wie zum Beispiel der Rede- oder Pressefreiheit, noch wird sie langfristig Bestand haben können in einer Welt, die allzu sehr darauf bedacht ist die eigenen (kulturellen) Interessen zumindest am Aussterben zu hindern. Ähnlich der Universalausrede für Primitivität, Geschmäcker seien halt verschieden, ist sie von Feinden der Freiheit leichter zu missbrauchen als sie nützt. Nebenbei hindert sie ihre Verfechter auch noch daran, aktiv am eigenen Fortbestehen arbeiten zu können, so dass ihnen lediglich noch der Traum einer geeinten Welt unterschiedlicher, teils gegenteiliger, Prinzipien bleibt.

Ohne Lösungen festmachen zu wollen bleiben so scheinbar nur Extreme: Eine Besinnung der westlichen Welt auf ihren religiösen Ursprung und damit weitere Kreuzzüge bis zur thermonuklearen Auslöschung der Menschheit, die komplette Freisagung von jeder religiösen Grundlage - ohne Religion zu verbieten - zugunsten eines reinen Rechtsstaates zur Erhaltung zumindest der kulturellen und ideologischen Werte, oder aber eine weiter voranschreitende Unterwanderung der schwachen westlichen Gesellschaften durch starke religiös-fanatische Ideologien, welche ihren Erfolg überhaupt erst durch die zu beseitigenden Rechtsstrukturen begründen können. Indem sie sich auf die Religionsfreiheit berufen. Und damit Recht bekommen.
Quiqueg

RANG Deckschrubber

#2 - 17.10 09:07

Religion sollte verboten werden
-[e1337e.weazel]-

RANG Prophet of Clanintern

#3 - 17.10 10:07

Eine Diskussion über Religion sollte verboten werden
Wraith | ssdd

RANG Godlike

#4 - 17.10 18:38

@#2&#3
geht es vielleicht noch etwas unqualifizierter und belangloser..?

@topic
ganz nett geschriebener text... stimme in grossen teilen zu... ich denke nicht, dass ich mich vorerst noch grossartig dazu aeussern muss, meine einstellung zu religionen und ihren auswirkungen auf die welt sollte den meisten hier bekannt sein...
als titel faellt mir spontan "glaube vor recht - fehlinterpretationen eines grundrechtes" ein... glaube aber nicht, dass das die art von eindruck hinterlaesst, die du erreichen willst...
Vitacia_Kreuzträger

RANG Deckschrubber

#5 - 21.10 10:11

Zum Artikel fällt mir nur eines ein:

Es gibt einen Unterschied zwischen Religion und Kultur. Das meiste, das in diesem Artikel angesprochen wird, betrifft Kultur - die Menschen entwickeln sich in den einen Ländern so, in den anderen eben anders. Gerade dort, wo im Autrag von Religion Gräuel passieren, wissen oder ignorieren die Menschen ihre heiligen Schriften und Überlieferungen, nur um sich selbst zu bereichern, falsche Kultur zu schützen oder leichtgläubige zu manipulieren. Würde es Religionen nicht geben, würden die Menschen andere Gründe, Mittel und Wege finden.

Glaubt hier -beispielsweise- jemand ernsthaft, unser Freund Dabblju griff den Irak an, weil er sich, nach seinem Worten, "auf einem Kreuzzug" befände? Wer meint, dass etwaige Kriege und Missetaten nie geschehen wären ohne Religion, der ist schlichtweg naiv.
Elohim

RANG Master of Luck

#6 - 21.10 17:37

Natürlich gibt es einen Unterschied, dennoch bedingen sich beide Begriffe - und was dahinter steckt - gegenseitig. Stark gegenseitig.

quote:
Wer meint, dass etwaige Kriege und Missetaten nie geschehen wären ohne Religion, der ist schlichtweg naiv.


Richtig. Aber das hat hier auch niemand behauptet.
cibo

RANG Lord of Clanintern

#7 - 29.01 22:29

http://hpd-online.de/node/3715

Um mal wieder Feuer anzuzünden
Bob *unheimlich cool*

RANG Master of Clanintern

#8 - 30.01 13:08

ich werd mir mal das buch kaufen und mal sehen ob des wirklich so brutal und menschenverachtend ist hab ja noch bis märz zeit, weil da is dann das urteil.
Gott *auf Abstellgleisen*

RANG Lord of Skill

#9 - 06.02 19:29

Wow.
cibo

RANG Lord of Clanintern

#10 - 08.02 18:34

Es geht weiter: http://www.berlinerliteraturkritik.de/index.cfm?id=16940
[HOG]Thor

RANG Deckschrubber

#11 - 19.01 14:44

relogion ist überflüssiger müll eine gesunde estetik die den menschen zum rechten handeln anhält und bewegt mit empatie würde auch helfen ein gutes miteinander zu finden...wegen religösen gegensätzen sind unzählige sinnlose kriege geführt worden...
▪тчρн▪fred!!!▪

RANG Master of Clanintern

#12 - 20.01 12:41

sagte jemand, der den Namen eines germanischen Gottes trägt...
יהוה

RANG Master of Luck

#13 - 20.01 16:57

Hey Thor, Deine persönliche Ästhetik (oder meinst Du Ethik?) würde schon ein wenig die Auffrischung Deiner Rechtschreib-Kenntnisse fördern.
Earth - Däääh

RANG Master of Clanintern

#14 - 27.01 23:53

Braucht man denn wirklich eine Religion/Gott zum richtigen Handeln? Reicht denn ein gesunder Menschenverstand nicht aus?
▪¢ђιé▪

RANG Ober0wn3r

#15 - 28.01 05:26


ich glaube DU brauchst ganz besonders einen Gott
Earth - Däääh

RANG Master of Clanintern

#16 - 28.01 19:54

quote of ▪¢ђιé▪:

ich glaube DU brauchst ganz besonders einen Gott

Und ich glaube du brauchst mal wieder eine Verwarnung dass du hier nimmer soviel bullshit von dir gibst
Soll das jetzt hier eine Herausforderung sein dass ich das Philosophie Forum auch noch "infiziere"?
patsetsfire *music, my true love*

RANG Prophet of Clanintern

#17 - 08.02 18:03

eigentlich ja schon. ich denke religion war nur früher zu was gut. nämlich um menschenz u einen, streitigkeiten zu mildern oder gar ganz zum erlöschen zu bringen. das verfolgen eines gemeinsamen zieles.

heute ist es eben geld verdienen, wer braucht da schon einen gott?!
Earth - Däääh

RANG Ober0wn3r

#18 - 10.02 09:32

immer wieder interessant wie "Aussenstehende" versuchen Religion zu erklären
Der clanintern Troll

RANG Ober0wn3r

#19 - 10.02 14:23

Halt die Klappe, Earth.

Ab welchen Alter darf man eigentlich aus der Kirche austreten?
Bob *unheimlich cool*

RANG Master of Clanintern

#20 - 10.02 14:44

14
Der clanintern Troll

RANG Ober0wn3r

#21 - 10.02 15:21

Warum ist das so?

Will das vll. die Kirche so dass ihnen die Mitglieder nicht schon zu früh abhaun? Und wie ist sowas eigentlich mit der Religionsfreiheit zu vereinbaren?
Earth - Däääh

RANG Ober0wn3r

#22 - 10.02 18:05

quote:
Warum ist das so?

Weil Kinder, so wie du, reichlich unmündig sind. Warum können 14-jährige keine Verträge abschließen, oder Auto fahren ?
Der clanintern Troll

RANG Ober0wn3r

#23 - 10.02 19:20

Ein Kind ist unmündig und deswegen muss es evtl. gegen ihren Willen in einer Religion dabei bleiben??

quote:
Weil Kinder, so wie du,

Halt die Klappe, Earth
Earth - Däääh

RANG Ober0wn3r

#24 - 10.02 20:43

quote:
Ein Kind ist unmündig und deswegen muss es evtl. gegen ihren Willen in einer Religion dabei bleiben??

ein Kind ist unmündig und deswegen kann es keinen rechtskräftigen Austritt beschließen? Das "Eintreten" wurde ja auch nicht vom Kind beschlossen...

quote of Der clanintern Troll:

quote:
Weil Kinder, so wie du,

Halt die Klappe, Earth

oh tschuldigung, nichts gegen Kinda!
Der clanintern Troll

RANG Ober0wn3r

#25 - 11.02 01:55

quote of Earth - Däääh:
quote:
Ein Kind ist unmündig und deswegen muss es evtl. gegen ihren Willen in einer Religion dabei bleiben??

ein Kind ist unmündig und deswegen kann es keinen rechtskräftigen Austritt beschließen? Das "Eintreten" wurde ja auch nicht vom Kind beschlossen...

Für mich trotzdem ne Sauerei dass man nem Kind den Glauben aufzwingt. Ich finde man sollte sich mit 18 entscheiden ob man dazu geht oder nicht. Aber das würde dann den endgültigen Untergang der Kirche bedeuten. Bin ja sowieso dafür dass man erst mit 18 in die Kirche eintreten darf, weil man Kinder frei von Religion erziehen sollte.

Wenn ich so zurück denke hat sie die Kirche schon ganz schön bei meiner Erziehung eingemischt(Sofern man sowas überhaupt Erziehung nennen kann). Mir ging schon damals der ganze shice mit dem lieben Gott und so, auf die Nerven.
Dachte mir immer so "Wer glaubt denn schon an den, die tun doch alle bloß so".
Earth - Däääh

RANG Ober0wn3r

#26 - 12.02 00:05

quote:
Für mich trotzdem ne Sauerei dass man nem Kind den Glauben aufzwingt.

wo zwingt man denn da bitte den Glauben auf? Was meinste wieviele Kinder nur wegen dem Geld zur Kommunion gehen O_o?

quote:
Trotzdem ne Sauerei dass man nem Kind den Glauben aufzwingt. Ich finde man sollte sich mit 18 entscheiden ob man dazu geht oder nicht. Aber das würde dann den endgültigen Untergang der Kirche bedeuten.

Es gibt doch genügend Leute die sich dann entscheiden. Ich hab mich auch erst mit 21 taufen lassen. Außerdem hat das nichts mit der Kirche zu tun, sondern mit dem christlichen Verständnis von "Gemeinschaft". Und genau das meine ich mit "Außenstehenden". Aber du kannst ja gerne mal in der Bibel nachlesen was es mit Jesus und den Kindern auf sich hat

quote:
Bin ja sowieso dafür dass man erst mit 18 in die Kirche eintreten darf, weil man Kinder frei von Religion erziehen sollte.

Pff wer hat das denn zu entscheiden? Einige hier sind ja auch der Meinung das Religion nur dafür da ist den Menschen mit Regeln zu versorgen; da kann ich ja auch gleich sagen: Kinder sollten frei von Idealen, Werten und Überzeugungen erzogen werden

quote:
Wenn ich so zurück denke hat sie die Kirche schon ganz schön bei meiner Erziehung eingemischt(Sofern man sowas überhaupt Erziehung nennen kann).

achso keine Eltern oder wie O_o?

quote:
Mir ging schon damals der ganze shice mit dem lieben Gott und so, auf die Nerven.
Dachte mir immer so "Wer glaubt denn schon an den, die tun doch alle bloß so".

ja und? hat dich ja keiner gezwungen dran zu glauben; du tust es ja schließlich immernoch nicht o_O
Wraith | renewed

RANG Godlike

#27 - 13.02 03:08

quote:
wo zwingt man denn da bitte den Glauben auf? Was meinste wieviele Kinder nur wegen dem Geld zur Kommunion gehen O_o?

kommst du statt "den kindern wird der glaube aufgezwungen" vllt besser mit der formulierung "die kinder werden durch diesen glauben gepraegt" klar..? oder moechtest du behaupten, dass es keinerlei auswirkungen hat, die ersten x jahre seines lebens im sicheren wissen zuzubringen, dass dieser glaube normal ist, weil die eigenen eltern und geschwister und ein grossteil des sozialen umfelds ihn auch haben..?

quote:
Es gibt doch genügend Leute die sich dann entscheiden. Ich hab mich auch erst mit 21 taufen lassen.

und die tatsache, dass sich jemand, der sich bewusst dafuer entschieden hat, taufen lassen kann, ist inwiefern relevant fuer die diskussion, ob es richtig ist, dass kinder, die sich nicht dafuer entschieden haben, getauft werden..?

quote:
Außerdem hat das nichts mit der Kirche zu tun, sondern mit dem christlichen Verständnis von "Gemeinschaft".

die saeuglingstaufe ist keine kirchliche tradition..? und was genau ist die kirche..? und wie genau differenziert man zwischen der christlichen kirche und dem christlichen weltverstaendnis..?

quote:
da kann ich ja auch gleich sagen: Kinder sollten frei von Idealen, Werten und Überzeugungen erzogen werden

ja, in einer idealen welt waere das auch der fall...

quote:
ja und? hat dich ja keiner gezwungen dran zu glauben

nein, es wird nur in fruehster kindheit impliziert, dass dieser glaube normal (und nichtglaube somit anormal) ist... manche leute wuerden sogar sagen, dass dies schlimmer ist als direkter zwang, weil man sich gegen zwang wenigstens noch zur wehr setzen kann... (cf. dawkins)
Der clanintern Troll

RANG Ober0wn3r

#28 - 13.02 05:06

Ich bin vll. nur deswegen dem Glauben und der Religion so schlecht eingestellt weil ich einfach so viel schlechte Erfahrung damit gemacht habe. Ich meine damit jetzt nicht irgendwelche Kreuzzüge vor hunderten Jahren sondern eher was ich selber erleben musste.

Aber eine Frage, die mich schon seit längeren beschäftigt, ist folgende: Wieso wollen Eltern oftmals dass ihre Kinder umbedingt dem Glauben angehören?
Warum werden manchmal Bekenntnislose von Gläubigen abwertend betrachtet.
Bob *unheimlich cool*

RANG Master of Clanintern

#29 - 13.02 12:37

@earth klon.
also braucht man einen glauben um kindern werte zu vermitteln?
▪¢нιé▪

RANG Ober0wn3r

#30 - 14.02 13:01

kommst du statt "den kindern wird der glaube aufgezwungen" vllt besser mit der formulierung "die kinder werden durch diesen glauben gepraegt" klar..? oder moechtest du behaupten, dass es keinerlei auswirkungen hat, die ersten x jahre seines lebens im sicheren wissen zuzubringen, dass dieser glaube normal ist, weil die eigenen eltern und geschwister und ein grossteil des sozialen umfelds ihn auch haben..?

quote

ja und wenn die Eltern nicht glauben, dann werden die Kinder dadurch doch genauso geprägt O_o... was soll das die "Lösung" sein? Die Kinder in der Wildnis mit den Wölfen leben lassen?

und die tatsache, dass sich jemand, der sich bewusst dafuer entschieden hat, taufen lassen kann, ist inwiefern relevant fuer die diskussion, ob es richtig ist, dass kinder, die sich nicht dafuer entschieden haben, getauft werden..?

quote

ganz einfach: es wird einseitig suggeriert dass Menschen die einer Religion angehören, bzw. dem Christentum (theoretisch müsste in diesen Fällen ja alle Religionen gleich behandelt werden; praktisch verstehe ich nur Bahnhof Kreuzzug ) das nur tun weil sie als Kinder in den Glauben "hineingezwungen" wurden.

die saeuglingstaufe ist keine kirchliche tradition..?

quote

Vielleicht ist sie das geworden, aber zu der Zeit als Jesus (laut Bibel) gesagt hat, dass man die Kinder zu ihm bringen soll, kann wohl von "Kirche" im heutigen Sinn nicht die Rede sein.

und was genau ist die kirche..? und wie genau differenziert man zwischen der christlichen kirche und dem christlichen weltverstaendnis..?

quote

da stell' dir einfach mal die Frage ob es christliche Gemeinschaften außerhalb der Kirche gibt... nein, nicht die Piusbrüderschaft !

ja, in einer idealen welt waere das auch der fall...

quote

Das wäre dann eine Welt in der die Kinder isoliert und ohne Kontakt aufwachsen. Das Kinder/Menschen sich Dinge aneignen (und andere lernen) ist jawohl Teil der Natur.

nein, es wird nur in fruehster kindheit impliziert, dass dieser glaube normal (und nichtglaube somit anormal) ist... manche leute wuerden sogar sagen, dass dies schlimmer ist als direkter zwang, weil man sich gegen zwang wenigstens noch zur wehr setzen kann... (cf. dawkins)

quote

Es wird doch nicht impliziert dass es normal ist, es wird gezeigt dass es für einen selbst und die Familie normal sei. Das damit nichtglaube bzw auch andere Glaubensrichtungen ausgeschlossen werden, bzw. als anormal dargestellt werden halte ich für Unsinn; natürlich kann dies aktiv betrieben werden, aber als vernünftiger Mensch würe ich (zumindest) meinen Kindern zeigen was Toleranz ist. Wenn das Kind in Deutschland in einer "weißen" Familie aufwächst sollte es ja auch nicht mit dem Denken aufwachsen dass "schwarze" Unnormal sind.
Und dann noch mal die Gegenfrage: Wenn durch den einen Zustand impliziert wird das ein anderer Zustand annormal ist, trifft das dann nicht auf eine nicht-religiöse Erziehung zu? Wird dem Kind dann, deiner/Dawkins Argumentation zufolge nicht der Ateismus aufgezwungen? Und wird dann nicht suggeriert, dass die Glaubenden annormal sind?
Ich will nicht bestreiten dass es (viele) Fälle gibt in denen die Kinder in den Glauben "gepresst" werden, aber viele ist eben nicht alle und ich gehe eben aus meiner Position auf die Thematik ein, und ich denke mit einer gesunden Portion ratio im Glauben wird niemand einem Zwang ausgesetzt und/oder ausgegrenzt.

Ich bin vll. nur deswegen dem Glauben und der Religion so schlecht eingestellt weil ich einfach so viel schlechte Erfahrung damit gemacht habe. Ich meine damit jetzt nicht irgendwelche Kreuzzüge vor hunderten Jahren sondern eher was ich selber erleben musste.

quote

ja das kann ich nachvollziehen, da du das Ganze ja auf diese Weise genau am eigenen Leib erfahren hast. Und ich kenne auch andere Leute die so denken, aber ich denke dass man auch auf Grund seiner eigenen Erfahrungen nicht verallgemeinern sollte. Nur weil ich einmal Probleme mit einem Türken hatte, heißt dass mir alle Türken die gleichen Probleme bereiten [/ot beispiel]

Wieso wollen Eltern oftmals dass ihre Kinder umbedingt dem Glauben angehören?

quote

Ich denke da gibt es viele möglichkeiten...
z.B. gibt es sicherlich einige die die Überzeugung haben dass es der "Normalzustand" (s.o. bei Wrath) ist, und wollen kein "aussetziges" Kind.
Aus meiner eigenen Perspektive würde ich es aus anderen Gründen tun... d.h. 1. habe ich garkeine Kinder und 2. würde ich das Wort unbedingt streichen. Wenn ich Kinder hätte, dann würde mir etwas daran liegen, weil ich mit ihnen gerne das Leben in der Gemeinde "teilen" würde.
Aber gegen andere Ansichten habe ich nichts einzuwenden; wer aus eigener Überzeugung etwas anderes oder garnichts glaubt soll damit gerne glücklich sein - ob Fremde oder meine Kinder.

Warum werden manchmal Bekenntnislose von Gläubigen abwertend betrachtet.

quote

ich denke dass das nichts mit Religion an sich zu tun hat. Überall werden Menschen von anderen abwertend betrachtet - das ist allerdings ein allgemeines Problem, nämlich ein Mangel an Toleranz!

@earth klon.
also braucht man einen glauben um kindern werte zu vermitteln? <img src="https://www.clanintern.de/gfx/smile/ugly.gif" border="0">

quote of Bob *unheimlich cool*

hab ich das gesagt ?!

edit: oh man, was ist denn schon wieder mit dem code los