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FORUM: Allgemeines THEMA: Cogito, ergo sum
AUTOR BEITRAG
Ashdreamer

RANG Deckschrubber

#1 - 05.04 20:11

Cogito, ergo sum (lat.) Ich denke, also bin ich.

Der französische Philosoph und Mathematiker René Descartes (1596-1650) sagte dies vor langer Zeit.

Der logische Umkehrschluss währe: Wer nicht (nach-)denkt existiert nicht.

Wieviel ist davon wahr? Besitzt diese Behauptung genug Grundlage? Schließlich wurde sie während der letzten Jahrhunderte von Tausenden übernommen und für die verschiedensten Theorien als Begründung verwendet.
iOffi *Ach sie suchen Streit*

RANG Godlike

#2 - 05.04 23:52

Der Umkehrschluss heißt nicht "wer nicht (nach-)denkt existiert nicht"
sondern wer nicht "denken kann" der ist ein Herdentier.
FaiTh

RANG Kloputzer

#3 - 06.04 00:18

hm.. ich glaub du missverstehst.. @#2
Es geht hier nicht um Herdentier, Opportunismus oder so..
Wer denken kann, existiert.. dh die Frage ob wir einer einzigen großen Sinnestäuschung unterliegen, was philosophisch gesehn ja ein relevantes Problem darstellen könnte, ist mit Descartes antwort geklärt. Da wir über uns und über die Welt nachdenken können, müssen wir in irgendeiner Weise existieren. Ich halte den Umkehrschluß für ziemlich deplatziert, da doch bekanntlich jeder Mensch denkt.. ob er dumm ist oder nicht. Ist es nicht das, was einen Menschen ausmacht, der geistige Willensakt des Denkens.. Sogar geistige Behinderungen können dies nicht vereiteln..
Darüber hinaus ist das ganze meiner Ansicht nach aber nur ein vereinfachter Hinweis zur wahren Antwort.. der kurze, prägnante Spruch hat wenig differenzierten Hintergrund, denn auch nicht-denkende Dinge können existieren. Und woher die Existenz kommt sollte mal genauer erläutert werden..
MadMan

RANG Deckschrubber

#4 - 06.04 01:06

den umkehrschluss ist schlichtweg nicht möglich. am besten nochmal ins logik-seminar gehen.
[außerdem schreibt man "währe" ohne h]

außerdem ist es keine behauptung sondern ein schluss nach einem längeren gedankengang von descartes. ohne den originaltext zu verlinken macht es meines erachtens überhaupt keinen sinn über "genug grundlage" zu sprechen.

edit: was du als angeblichen umkehrschluss geschrieben hast, ist auch gar keiner. umkehrschluss wäre: ich bin, also denke ich.
du hast von [aus A folgt B] [aus nicht A folgt nicht B] gemacht. was logisch auch nicht korrekt ist.
Siouxie

RANG Skill Admiral

#5 - 06.04 06:34

Ich glaube was hier gemeint wird, ist nur eine Annahme, also wenn ich nicht denke bin ich nicht, jedoch gibt es genug Menschen, die nicht immer denken (bei dem was sie sagen, tun usw.).

Ich vermute jedoch das in Bezug auf z.b. Tiere und Pflanzen nicht davon ausgegangen werden kann.
Denken Tiere? Wir wissen es zum Großteil nicht, jedoch existieren auch sie. Genauso wie Pflanzen, Insekten usw.
Sogesehen wäre es natürlich auch möglich, das andere Lebewesen nur Teil unserer Einbildung sind, oder?
]STS[* SpongeBoB

RANG Deckschrubber

#6 - 06.04 10:54

HihO

Ich denke also bin ich .... doch ist der Satz hier schon Vorbei?? Vielleicht wollte er ihn fortführen alles was wir uns "aus den Fingern saugen" ist rein spekulativ. Denn wenn jemand eine Geistige Behinderung hat so meist nur in einem Bestimmten Berreich (Autisten) sie können nicht am sozialen Leben teilnehmen doch ist ihr Hirn in der Lage wahrlich großes zu vollbringen. Mehr als unser Hirn von den "normalen weil in Überzahl" im Stande ist. Genauso ist hier die Frage zu stellen Denken Tiere auch??? Mitlerweile gibt es einige Studien darüber doch alle kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen kein Wunder die Menschen die sie produzieren sind ja auch einzigartig. Vielleicht heißt es jedoch einfach, wie schon gesagt "Ich denke also muss es mich irgendwo geben" Doch weiß er nur von sich das er denkt denn in die Köpfe anderer kann er nicht hineinschauen. genauso wenig schaut er in die Köpfe der Tiere. Nun sieht er aber die Tiere es muss sie wohl geben oder bildet er sie sich nur ein? findet die Welt etwa nur in seinem Kopf statt? Doch das es nicht an diesem ist beweißt die Tatsache, dass Descartes bereits tot ist aber die Welt weiterhin besteht. Denken Pflanzen auch sie müssen es wohl tun denn sonst würden sie ja garnicht existieren. Aber dann müsste selbst die Erde ja das Universum denken. Es entzieht sich jedoch meiner Vorstellungskraft. So müssen wir uns allerdings die Frage stellen:"Nur weil WIR denken existiert also die Erde das Universum. Was würde es bedeuten wenn wir alle tot wären? Gibt es das alles dann nicht mehr ist es nur Einbildung schließlich haben wir es bis jetzt nur durch unsere Augen gesehen niemals durch andere." Fakt ist jedoch das wir auch nicht immer alles sehen Optische Täuschungen verleiten uns dazu Dinge verfälscht wahrzunehmen. Um auf den Punkt zu kommen. Ich denke, dass Descartes zu seiner Zeit sich davon lösen wollte an eine Höhere Macht zu glauben das er von einem Gott gesteuert wird. Er begründet dies numal dammit Das er etwas anderes denkt er ist also ein Individuum. Aber hat er selbst daran gedacht das sein Satz einmal solche Ausmaße annehmen würde ? ^^
ultra badehaubendealer

RANG Prophet of Clanintern

#7 - 06.04 11:38

hatte Descartes nicht "Cogito, ego sum" gesagt? Also ohne "r"?


ich weiß nicht, ob das einen Unterschied macht, weil ich kein Latein kann, aber ich gehe mal davon aus, dass das was anderes bedeutet...
FaiTh

RANG Kloputzer

#8 - 06.04 11:47

ja, solltest besser latein gewählt haben..
der Satz heißt Tatsächlich "cogito, ergo sum".. wobei ego sum auch sinn machen würde.. aber dann würde der zusammenhang zwischen cogito (1. Pers SG von denken) und sum (1. Pers SG von sein) nicht klar.. ergo ist sozusagen die Folge aus dem vorherrigen. Ergo benutzen wir ja auch..
Ich denke -> FOLGE -> Ich bin / existiere..
ego heißt ICH, wobei die Römer das ansich selten benutzen, denn in den Verben selbst steht das Subjekt - wenn man ego nochmal explizit sagt, betont man es extra. Ich denke, ICH bin. ..das passt netz so wirklich, also lassen wir das r da wo es ist

So.. kleiner Exkurs beendet
KuGelFanG

RANG Deckschrubber

#9 - 06.04 19:26

War der satz im Original wirklich von Descartes?

Ich Bringe Rene Descartes hauptsächlich mit der Politischen aufklärung in Verbindung und gemäß meines geschichtswissens existierte dieser Satz bereits weitaus früher und war während der Aufklärung lediglich ein beliebtes Sprichwort unter gebildeten Personen. Auch andere "Aufklärer" wie z.B. Kant oder Locke haben sich zu dieser Zeit Geltung mit dem Zitieren alter lateinischer Sprichwörter und Philosophien verschafft.


Meiner Meinung nach ist der Umkehrschluß von "ich denke folglich bin(existiere) ich" schlicht und einfach:"Was nicht ist oder nicht existiert denkt auch nicht".....

naja wozu auch...?

Aber nicht denken, folglich nicht sein/existieren ist mal voll ins Klo gegriffen.

Mein Auto denkt auch nicht(glaub ich) trotzdem existiert es sonst könnt ich nicht damit fahren.

Jedoch geht evtl. die Suche nach einem Umkehrschluß eventuell gerade bei diesem Satz in ein komplett verkehrte richtung wenn man sich nicht alle möglichen beutungen vorher zu erörtern versucht.

wenn wir diesen satz mal etwas zerpflücken und mal persönliche Fürwörter wie im Lateinischen Original weglassen kann man Parallelen zu verschieden Sprichwörtern ziehen die wir noch heute benutzen.

aus dem Grundgedanken "denken folglich sein(existieren)" kann man sich verschieden aussagen herleiten wie zum beispiel:

"Das, woran man denkt, existiert" etwa so: Jemand der Stirbt, hört nicht auf zu existieren. Er wird immer in den erinnerungen anderer weiter existieren. So wie wir gerade damit beschäftigt sind den Alten Descartes weiter existieren zu lassen. Aber so gehts allen die es geschafft haben historische Brühmtheit zu erlangen wie Julius Caesar, Ludwig der 14. Jesus, Mahatma Ghandi oder Adolf Hitler... nur um mal ein paar namen von verstorbenen zu nennen die in den Erinnerungen anderer weiter existieren und auch wenn sich an den einen oder anderen nur äußerst ungern erinnert wird sind sie allgegenwärtig.

Ich will das ganze nicht zu weit ausschweifen lassen weil der Text jetzt eh schon so lang ist dass ihn die wenigsten lesen werden, aber würd ich weiter machen würde sich am Ende Der Umkehschluß von selber ergeben: aus den Augen aus dem Sinn- sprich wenn jemand nicht mehr gezwungen ist an etwas zu denken hört es für ihn auf zu existieren- zumindest so lange bis er wieder daran erinnert wird.


Oh mann Philosophie ist schon geil aber irre kompliziert...
Isno | alt aber bezahlt ;-)

RANG Deckschrubber

#10 - 06.04 20:55

Hier steht ja tatsächlich etwas :-D

Hobby Philosophy ist ja nett und gut, aber eigentlich bringt uns das nicht wirklich weiter ...
MacRaven

RANG Skill Apprentice

#11 - 06.04 21:46

also ich interpretiere das ganze eher in die richtung das descartes aussage darauf abzielte klar zu machen das nur ein denkendes wesen seiner selbst bewusst werden kann, also der blossen existenz und auch der unterscheidung von anderen individuen selber art. Bei vielen Tieren findet man ja noch das Phänomen das sie sich im spiegel nicht selbst erkennen können z.B..
Auch das ausschliessen von sinnestäuschungen durch logische schlussfolgerungen kann uns selbst unsere existens belegen. Ich denke mal ohne mich weiter damit befasst zu haben war es das was er mir sagen wollte damit :)
deluxe *decarboxyliert*

RANG Master of Clanintern

#12 - 06.04 23:18

quote:
Aber nicht denken, folglich nicht sein/existieren ist mal voll ins Klo gegriffen.

Mein Auto denkt auch nicht(glaub ich) trotzdem existiert es sonst könnt ich nicht damit fahren

Oh man... jetzt hab ich mir dat rauskopiert...
Nu wollte ich dazu schreiben, was in #11 steht... aber ich lass es jetzt.
Lest #11
Wraith | biomechanical bot

RANG Ober0wn3r

#13 - 07.04 08:33

dann will ich doch auch mal eben meinen senf dazu geben...

ad umkehrschluss:
den einzig gueltigen umkehrschluss der aussage "was denkt, existiert auch" hat #9 formuliert mit "was nicht existiert, denkt auch nicht"... allen die zu einem anderen schluss gekommen sind, sei der besuch eines logik-seminars ans herz gelegt... ;)

ad "cogito ergo sum":
dieser satz von descartes sollte afaik aussagen, dass die eigene existenz das einzige ist, was der mensch unmittelbar und mit sicherheit (gewissermassen a priori) weiss; alles andere (e.g. die existenz anderer menschen, der welt um sich, etc.) kann er nur ueber sinneswahrnehmungen feststellen, was den prozess dieser wahrnehmung mittelbar und die wahrnehmungen an sich unverifizierbar macht...
im sinne dieser interpretation ist es vielleicht noch angebracht das entsprechende gegenstueck zum "cogito ergo sum" aus der erkenntnistheorie zu erwaehnen: "esse est percipi vel percipere" ("sein heißt wahrgenommen werden oder wahrnehmen")...

@#9
das mit dem "original" ist schwer zu sagen... descartes hat diesen satz formuliert (und wenn ich mich nicht irre in seiner principia auch veroeffentlicht), aber aehnliche aussagen kamen natuerlich auch schon vor descartes vor... wobei ich eingestehen muss, dass mir momentan als einziges beispiel augustinus gottesstaat einfaellt...
[rb|raptor145]

RANG Hardcore Ruler

#14 - 07.04 15:11

Fragen eines Philosophieneulings:

Darf man eigentlich von
"Ich denke, also bin ich."
auf
"Er/Sie/Es denkt, also Er/Sie/Es ist."
verallgemeinern?

Und:
Ist Selbsterkenntnis das einzige Kriterium von "Denken"?
z.B: Wenn ich mein altes DOS fragte: "ver"
antwortete es "MS DOS Ver 5.00"
Also wusste es was es ist, obwohl ich bezweifle,
dass es mit diesem Wissen um sich selbst viel anfangen konnte.
deluxe *decarboxyliert*

RANG Master of Clanintern

#15 - 07.04 15:16

Dein DOS weißt nicht was es ist.
Dein DOS "weiß" (wenn man hier von wissen sprechen will), dass es auf die eingabe "ver" ausgeben muss: "MS DOS Ver 5.00". Das is relativ frei von Bewusstsein würd ich meinen.
Wraith | biomechanical bot

RANG Ober0wn3r

#16 - 07.04 15:24

rein logisch ist die verallgemeinerung "wenn es denkt, dann existiert es" durchaus moeglich... das ist aber eher irrelevant, da es nicht nur keinerlei reale moeglichkeit gibt, festzustellen ob etwas "denkt" (im kognitiven sinne), sondern auch jegliche theoretisch denkbare ueberpruefung bereits voraussetzt, dass das subjekt existiert...

und zum DOS-beispiel:
wissen != denken
handeln != denken
wenn dir dein DOS auf bestimmte eingaben bestimmte rueckgaben liefert, kannst du nicht sagen, ob es denkt, oder ob es etwas weiss, etc., sondern lediglich, dass auf bestimmte eingaben bestimmte rueckgaben folgen...
dasselbe problem ist es ja, das descartes behandelte: man kann nur die eigene existenz rein logisch ergruenden, alles andere sind annahmen die sich auf unseren wahrnehmungen und erfahrungen, auf empirik basieren; die eigene existenz ist bestimmt vorhanden, alles andere koennte auch eine illusion sein... (ich bringe hier mal bewusst nicht das matrix-beispiel...)
▪мadDσg▪Fanta4*Fornika*yeah*

RANG Master of Clanintern

#17 - 07.04 17:22

quote:
(ich bringe hier mal bewusst nicht das matrix-beispiel...)



Gott-sei-Dank verzichtest du auch ganz bewusst darauf uns darauf hinzuweisen!
]STS[* SpongeBoB

RANG Deckschrubber

#18 - 07.04 22:22

HihO

ZU DOS Beispiel: Naja wenn man es kleinlich betrachtet so hält eine Mutter Ihr Kind vor einen Spiegel und fragt es:"Na wer ist Das?" und das Kind antwortet :"ICh" Die Mutter lobt das Kind es hat nun also beigebracht bekommen das es selbst im Spiegel ist. (Achtung nicht zu ernst nehmen) Dem DOS hat auch nur der Programmierer gesagt: "Du bist Jetzt VEr. 5.00" Daher "weiß" es diese Tatsache auch. Doch warum konnte der Programmierer dem DOS das "sagen" ----> Weil wir eine Sprache zwischen Mensch und Maschine geschaffen haben. Genauso haben wir eine Sprache zwischen uns Menschen geschaffen. (Außerdem sind viele der menschen sehr lernfähig) Doch muss ja irgendwann jemandem mal aufgefallen sein wer das in der Pfütze oder im Spiegel ist^^

Fakt ist immernoch das wir uns zwar bewusst sind aber haben wir das immer nur durch ein Paar Augen gesehen nur durch ein Paar Ohren gehört nur ....

Wir müssen uns wohl über kurz oder lang darüber klar werden, dass Phantasie wichtiger ist als Wissen, denn Wissen ist begrenzt! (Einstein)

Was will ich nun dammit sagen? --> Denken /ist nicht= Wissen || Ich denke also bin(weiß) ich(,dass ich existiere)

Wir müssen uns irgendwann aus der Kiste denken in der wir uns befinden, nur so können wir sie von außen betrachten, und uns vorstellen wie sie aussehen könnte, denn um es zu Wissen müssen wir die Kiste ersteinmal finden.

Vielleicht heißt es aber einfach nur: Ich denke also bin Ich!
Elohim

RANG Sucker

#19 - 08.04 19:12

Interessant. Der einzige, der die Aussage des Satzes verstanden zu haben scheint ist Wraith, alle anderen denken scheinbar und offensichtlich total daran vorbei, wie zum Beispiel die Versuche zeigen, eine Rückfolgerung aufzustellen die einfach mal total ins Klo greift. Man könnte hier getrost 90% der Kommentare löschen und es hätte lediglich eine exorbitante Steigerung der Aussagekraft des Threads zur Folge. Und DANN könnte auch endlich mal eine Diskussion einsetzen die ein wenig Gehalt hätte.

Um mal damit zu beginnen auf's Thema einzugehen:

quote:
Wieviel ist davon wahr? Besitzt diese Behauptung genug Grundlage?


Sie ist genaugenommen die einzige Grundlage, die wir haben. Und genau darum ging es Descartes doch, eine Grundlage zu schaffen die unumstößlich ist. Meiner Meinung nach hat er das geschafft, die Aussage ist demnach "wahr". Sie ist sogesehen nicht unbedingt das einzig gültige Gesetz, ich gehe ganz im Gegenteil davon aus dass die meisten der uns bekannten physischen Gesetze ebenfalls korrekt oder zumindest näherungsweise korrekt sind, allerdings ist sie die einzig wirklich schlüssige Behauptung eines Gesetzes die sich zugleich auch aus sch selbst heraus - bzw. aus meinem Denken heraus - beweist.
Wraith | gottloser prophet

RANG Ober0wn3r

#20 - 09.04 06:53

was wieder mal nur zu deutlich zeigt: nur mit logisch beweisbaren annahmen kann man nicht ordentlich arbeiten... dann waere man naemlich begrenzt auf die eigene existenz (eben nach dieser folgerung von descartes), einige sehr eingschraenkte philosphische konzepte und die reine mathematik...

und waehrend das wissen um die eigene existenz eine nette sache ist, kann man nicht besonders viel damit machen... die wenigen philosophischen konzepte und modelle, die nur auf a priori annahmen operieren sind im allgemeinen auch eher nutzlos... und die reine mathematik hat ihre ganz eigenen probleme (stichworte: konsistenz, goedel)...

also bleiben wohl keine anderen moeglichkeiten, als unsere sinneswahrnehmungen als "zutreffend" anzunehmen und die existenz eines universellen taeuschers auszuschliessen... oder anders ausgedrueckt: wir muessen die welt, die wir sehen, als echt annehmen, weil wir mit der annahme, dass sie nicht echt ist, nicht arbeiten koennen...
(nur um der ganzen diskussion mal einen anstoss in einen argumentativ fruchtbareren bereich zu geben...)
Rewilon

RANG Ultimate 0wn3r

#21 - 09.04 12:42

Was wäre denn, wenn wir gedacht werden?

Ich erinnere mich an eine Dokumentation, die mal im Fernsehen lief, in der es darum ging, dass ein Wissenschaftler einer Probandin eine Elektrode ins Gehirn gepflanzt hat, durch die es möglich war, eine Armbewegung quasi fernzusteuern.
Das Interessante daran ist bzw. war, dass (wenn er dies tat), die Probandin im Nachhinein fest davon überzeugt war, sie selbst habe willentlich den Arm bewegt.

Ob da jetzt etwas dran ist oder nciht, sei mal dahin gestellt...
Ich persönlich finde den Gedanken interessant, dass es (in meinen Augen) keinen Beweis gibt, dass wir wirklich selbst denken und nicht gedacht werden.

(Tippfehler bitte ignorieren...bin heute nicht ganz in Form.)
Ђзмφ♥weedchen

RANG Prophet of Clanintern

#22 - 09.04 13:29

ich kenn von der ganzen phrase auch eine erweiterung die da lautet:
ich revoltiere also bin
wobei ich diese behauptung nicht nachvollziehen kann...
meint er damit dass man erst wirklich seine persönlichkeit entfalten kann wenn man "innerlich" revoltiert...
zu cogito ergo sum hab ich irgendwann mal die begründung gelesen und es ist wie z.B. bei den gottesbeweisen von aquin...
mit den richtigen argumenten kommt man irgendwie immer dahin wo man will
Gott

RANG Sucker

#23 - 09.04 18:55

Ich finde es fatal die Gottesbeweise mit der Cogito-sache zu vergleichen, das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Gottesbeweise werden darüber hinaus in der Regel auch relativ schnell widerlegt.

@rewilon:

Das alles betrifft die Debatte um den freien Willen, hat aber letztendlich ja mit der Frage nach der eigenen Existenz, um die es hier geht, trotzdem nichts gemein, da selbst wenn wir gedacht würden ja eine Existenz vorausgesetzt werden muss. Ganz davon ab wie die nun aussehen mag.
Bommel

RANG Kloputzer

#24 - 09.04 20:28

agree with #23
team-unat :D e|Em3nT

RANG LLamah

#25 - 10.04 16:45

Ich finde den Spruch einfach dämlich, weil man nie darauf kommen wird, ob wir existieren, oder nicht. Kurzes Beispiel: Als noch angeblich nichts da war, gab es den Urknall...schön...davor gabs dann ja aber auch irgendne Materie...die muss aber auch irgendwo hergekommen sein, denn von nichts kommt bekanntlich ja auch nichts...Man gehe weiter und komme irgendwann zu dem Ergebnis: Irgendwas muss es einfachso mal plop gemacht haben und irgendwas war dann einfach so aus nichts entstanden da, was man ja rein chemisch, physikalisch, oder wie auch immer eigentlich ausschließen kann...somit bleibt die frage nach dem existieren wohl für immer ungeklärt...und selbst wenn jetzt irgendeiner mit gott ankommt: der muss ja auch irgendwo hergekommen sein ;)
Gott

RANG Sucker

#26 - 10.04 17:24

Thema verfehlt. Sechs. Setzen!
Wraith | gottloser prophet

RANG Ober0wn3r

#27 - 10.04 17:29

@#21
zum "fernsteuerungs"-versuch: es gibt berichte ueber aehnliche effekte bei posthypnotischer suggestion... der menschliche geist ist wohl sehr bedacht darauf, jede handlung zu rationalisieren... darauf aufbauend gibt es sogar die these, dass man entscheidungen faellt, in dem man sich zunaechst unbewusst fuer eine alternative entscheidet, und erst dann bewusst ueber die problematik nachdenkt, um dann am ende zu der am anfang unbewusst (und wohl vollkommen intuitiv) gefaellten entscheidung zu kommen; demnach wuerden "rationale entscheidungen" gar nicht so rational ablaufen, wie man denkt... aber das nur am rande...
zur eigentlichen aussage: "cogito ergo sum" bezieht sich nur auf die reine notwendigkeit und logischen beweisbarkeit der eigenen existenz... die art der existenz bleibt davon unberuehrt... man koennte also ein mensch sein, oder ein gehirn in einem einmachglas, oder ein abstraktes gedankengebilde im geist eines uebergeordneten wesens... das ist vollkommen egal fuer die aussage...

@#22
die erweiterung ist mir so nicht bekannt... ich kenne nur noch die vollstaendigere form "dubito ergo cogito ergo sum" (welche innerhalb seiner argumentation zwar mehr sinn machte, alleinstehend aber etwas merkwuerdig wirkt), vielleicht beziehst du dich ja darauf, wenn auch in einer etwas ungeschickt gewaehlten uebersetzung...
btw, die gottesbeweise von aquin haben afaik durchweg logische fehler oder basieren auf fehlerbehafteten oder bereits unverifizierbaren annahmen... das "cogito" weist, gerade in der ausfuehrlichen argumentation, eigentlich keine solchen maengel auf...

@#23
wobei man sagen muss, dass es schon einige interessante ideen in den gottesbeweisen gibt... ich sag mal omegapunkt-theorie... ^^

@#24
ueberanstreng dich bloss nicht beim bilden und ausformulieren deiner eigenen meinung...

@#25
oy vey... da will mir jemand kopfschmerzen machen... gehen wirs mal durch:
quote:
Ich finde den Spruch einfach dämlich, weil man nie darauf kommen wird, ob wir existieren, oder nicht.
falsch... jedes denkende wesen kann sich der eigenen existenz sicher sein... das ist gerade die aussage des "cogito"... wenn ich die argumentation nochmal ausfuehrlich ausformulieren soll, sag bescheid...
quote:
Kurzes Beispiel: Als noch angeblich nichts da war, gab es den Urknall... [...] irgendwas war dann einfach so aus nichts entstanden da, was man ja [...] eigentlich ausschließen kann...
ich erspar es mir, auf die physikalischen fehler einzugehen, es tut ja nichts zur sache... worauf du hinaus willst, ist das problem des ersten verursachers... dieses ist ungeloest, unloesbar und im sinne einer diskussion auch eher uninteressant... und es hat nun wirklich nichts mit dem "cogito" zu tun... die fragen "warum existiere ich?" setzt zwar die beantwortung der frage "existiere ich?" voraus, aber nicht umgekehrt...
Thirdeye

RANG Deckschrubber

#28 - 10.04 17:36

oh, ist mir jetzt zu viel auf einmal, das alles durchzulesesn und eine Antwort zu schreiben die des Threads würdig ist. Nicht, dass ich zu faul zum denken wäre, aber meine Zeit ist knap bemessen. Ich nehme mir aber hiermit ganz fest vor, in diesesn Thread noch etwas mit Substanz zu posten.

Hier nur ein klein wenig was (was eventuell einer erläuterung bedarf):

Ich denke also bin ich -> Das "ich" ist entscheident. Was unterscheidet einen Menschen von einer Maschine, die nach naturgesetzen funktioniert. Gibt es dieses innere Ich wirklich ? Oder ist es nur eine Illusion ? Egal ob man das ganze jetzt wie die Theologen Seele oder die Psychologen Bewusstsein usw. nennt.

Gibt es ein Ich, das an den Naturgesetzen vorbeidenken kann ? Oder könnte man, theoretisch ausrechnen, wo sich die Moleküle meines Körpers in 2 Jahren befenden ?( Hier geht es nur um das Theoretische Konzept... dass es praktisch nicht möglich ist ist klar).

Treffe "ich" wirklich Entscheidungen ? Oder würde wenn man die Zeit zurück dreht nochmal das gleiche ablaufen ? Was ist es, was den denkenden Menschen von der Leblosen Materie unterscheidet ?
]STS[* SpongeBoB

RANG Deckschrubber

#29 - 13.04 15:16

HihO

#28 -->
quote:
Oder könnte man, theoretisch ausrechnen, wo sich die Moleküle meines Körpers in 2 Jahren befenden ?
Ich denke schon, dass dies theoretisch möglich ist schließlich ist jede Entscheidung die wir als Mensch fällen zwar subjektiv von Gefühlen beeinflusst aber basieren Gefühle auf einer chemischen Reaktion. Und so hat alles im Universum auf der Erde einen Physikalischen Grund ergo auch jede Entscheidung (Stellen wir uns das Hirn als einen Microchip vor wenn wir einen strom durch fließen lassen hat er 3 Möglichkeiten auszutreten [Ja] [Nein] [Keine Entscheidung=Nein bzw vertagt] bleiben Ja & Nein So nun fließt der Strom durch unser Hirn er kommt an einige Nervenzellen (Transistoren) votbei. Diese sind beeinflusst von Erlebnissen und geben nur einen Weg frei und es kommt zu einer Entscheidung....[Achtung STARK vereinfacht] Doch leider hängen diese Entscheidungen bereits von Physikalischen Unständen ab und diese Umstände hängen wieder von umständen ab. So müssen wir wie bereits erkannt vor dieser Aufgabe kapitulieren weil sie von unzähligen Variablen abhängt.
Wraith | gottloser prophet

RANG Godlike

#30 - 13.04 17:29

aktueller stand der physik waere, dass es nicht nur nicht moeglich ist, diese berechnungen ueber einen ausgedehnten zeitraum auszufuehren, sondern auch, dass die notwendigen informationen nicht einmal theoretisch messbar sind...

stichworte: newtonscher determinismus, laplacescher daemon, heisenbergsche unschaerferelation