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FORUM: Medien THEMA: Die Filme grad angesehen
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Species0001 *Kein Post ohne :ugly:!!!*

RANG Lord of Clanintern

#3481 - 22.09 02:50

Die Yes Men regeln die Welt

Kein Film, sondern eher eine Art Dokumentation. Fand ich wirklich gut.

http://plus7.arte.tv/de/1697660,CmC=2848360,scheduleId=2809918.html
ASCH

RANG God of Clanintern

#3482 - 22.09 15:16

Ein Fisch namens Wanda

Ein Gaunerquartett, bestehend aus einer Dame und drei Herren, macht reiche Beute bei einem Juwelier. Zunächst bringt man die Beute in Sicherheit, später soll aufgeteilt werden. Jedoch spielen alle mehr oder weniger falsch, wollen die Kumpanen übers Ohr hauen. Der vermeintliche Anführer der Bande landet bald im Knast, die umtriebige Wanda macht sich an dessen Verteidiger ran, will auf diese Weise an wichtige Informationen über das Versteck der Beute kommen. Ein wildes Katz-und-Maus-Spiel nimmt seinen Lauf...

A Fish Called Wanda (1988) darf man getrost als einen Klassiker der späten achtziger Jahre bezeichnen. Der Film ist eine herrliche Komödie, die auch nach der x-ten Sichtung immer wieder für Lacher sorgt. Kevin Kline als debiler Prolet, John Cleese als steifer Anwalt mit Abgründen, dazu Jamie Lee Curtis als durchtriebenes Luder. Bei Jamie staune ich immer wieder über die merkwürdige "Gesamtoptik". Ein heisses Fahrgestell und tolle Rundungen! Aber was soll dieser 08/15 Schädel mit der schrecklichen Kurzhaarfrisur...jaja...alte Chauvisau, so bin ich... Wie dem auch sei, die Dame spielt immer gut auf, von daher gibt es keinen Grund zu meckern.

Die DVD Auswertung ist bei der Erstauflage -die ich besitze- nicht besonders liebevoll geraten. Ausser einem Trailer gibt es keinerlei Extras. Die neueren Ausgaben sind besser bestückt und teils sehr günstig zu haben. Der Film macht sich in jeder Sammlung gut, klarer Kaufzwang!

Sehr gut = 8/10
El Mariachi - ~~Kein Kommentar~~

RANG Deckschrubber

#3483 - 23.09 11:40

mystic river
ein thriller der einen in den bann zieht. toll! 9/10
El Mariachi - ~~Kein Kommentar~~

RANG Deckschrubber

#3484 - 24.09 13:34

gestern abend die hard 2 auf bluray begutachtet. gegenüber dem ersten teil eine etwas bessere unterbringung auf der blauen scheibe. bild und ton können überzeugen, wenngleich nicht die schärfe und details aktueller streifen anzutreffen sind. im vergleich zur dvd-variante sind die unterschiede zwar bemerkbar aber hauen einen nicht vom hocker. kaufempfehlung? wer den streifen auf dvd hat (und das wird wohl so ziemlich jeder cineast haben)braucht nicht auf bluray zu wechseln, da wie gesagt die unterschiede nicht so groß ins gewicht fallen. Extras sind spärlich vorhanden, da bietet die 2disc dvd viel mehr material.

film 8/10
bluray 6/10
raupe der lachs

RANG God

#3485 - 24.09 15:57

Planet Terror (2007)
"Witzige" Charaktere (und Schauspieler), coole Settings, teilweise etwas zu abgedreht und trashig, nicht die tollste Story aber alles in Allem unterhaltend.
Subjektive 6,5/10. Rodriguez Fans bitte schlagt mich nicht

Death Proof (2007)
Perfektes(!!) Casting zu tollen Charakteren, enorm kurzweilig, typisch geiler Soundtrack, spatzenmäßiger Film!
9/10
El Mariachi - ~~Kein Kommentar~~

RANG Deckschrubber

#3486 - 24.09 16:18

du hast die fetten schlitten vergessen bei death proof
ASCH

RANG God of Clanintern

#3487 - 24.09 21:22

Thugs

Larry ist ein kleiner Gauner. Für seinen Boss treibt er Zaster von säumigen Schuldnern ein, wenn jemand um die Ecke gebracht werden muss, überlässt er dies lieber seinem Kumpanen George. Als die beiden Ganoven von einem schmierigen Typen die überfällige Kohle eintreiben wollen, schiesst George den widerlichen Kerl kurzerhand nieder. Larry will aussteigen und sich mit dem Geld und seiner Dame auf und davon machen. George ist skeptisch, macht aber schliesslich mit. Leider hat der vermeintlich erschossene Schleimbeutel überlebt und schwärzt Larry und Goerge beim Boss an. Der schickt nun seinerseits Killer auf die Fährte der abtrünningen Mitarbeiter...

"Thugs" wurde 1998 von einem Typen namens Blake Calhoun auf die Menschheit losgelassen. Die kleine Gaunerkomödie zeigt gute Ansätze. Doch leider versucht Calhoun geradezu krampfthaft Tarantinos "Pulp Fiction" zu kopieren, woran er aber leider recht deutlich scheitert. Klar, auch Tarantino bedient sich hemmlungslos bei seinen Vorblidern/Einflüssen, dabei beweist er aber weitaus mehr Gespür und Stil als Herr Calhoun. So bleibt "Thugs" ein sehr mittelprächtiges Filmchen, etwas mehr Mut und Eigenständigkeit wären in diesem Fall sehr wünschenswert gewesen. Da es sich hier um eine engagierte Amateurproduktion zu handeln scheint, gibt es statt der verdienten 4/10 noch einen Bonuspunkt obendrauf. Die DVD von E-M-S geht in Ordnung, produktionsbedingt fällt die Bildqualität natürlich recht schlapp aus. Da die Scheibe ein Geschenk war gibt es nichts zu meckern. Wer sich diesen irgendwie putzigen, naiven Tarantino-Clone anschauen möchte, wird die Scheibe noch ohne Probleme für kleines Geld finden können.

Mut gutem Willen 5/10
raupe der lachs

RANG God

#3488 - 24.09 22:20

du hast die fetten schlitten vergessen bei death proof

quote of El Mariachi - ~~Kein Kommentar~~


stimmt
ASCH

RANG God of Clanintern

#3489 - 25.09 21:39

Phantasm

Nach dem Tod der Eltern kümmert sich Jody (Bill Thornbury) um seinen kleinen Bruder Michael. Eines Tages beobachtet Michael (A. Michael Baldwin) etwas sehr seltsames auf dem Friedhof. Der Totengräber -ein langer Kerl mit fieser Fratze- wuchtet einen belegten Sarg mit Lockerheit in sein Auto. Es kommt jedoch noch dicker, als der neugierige Bengel seinen grossen Bruder beim Schäferstündchen beobachten will, welches ausgerechnet in der Nacht auf dem Friedhof stattfindet. Eine kleine, beängstigende Gestalt attackiert den Burschen, er kann nur knapp entkommen. Nun forscht Michael auf eigene Faust im Haus des Totengräbers, wobei er erwartungsgemäß in Schwierigkeiten gerät. Als er Jody von seinen Erlebnissen berichtet, glaubt der grosse Bruder seinem Schützling zunächst kein Wort. Doch Michael hat einen beeindrucken Beweis mitgebracht. Jody will sich der Sache annehmen, doch die Gefahr ist weitaus grösser und unfassbarer als die Brüder und ein Freund ahnen können...

"Phantasm" (1979) ist in Deutschland unter dem Titel "Das Böse" geläufig. Der Film von Regisseur Don Coscarelli bietet auf der einen Seite die üblichen Klischeefiguren, kann aber andererseits mit einer durchaus bizarren und kreativen Auflösung punkten. Die Darsteller erledigen ihre Jobs recht ordentlich, mich nervte lediglich der Rotzlöffel Michael manchmal ein wenig. Coscarelli hält seinen Streifen beständig unter Spannung, ein paar nette Metzeleien gibt es auch zu geniessen, wobei das Mettgut eher sparsam zum Zuge kommt. Wer Lust auf ansprechende Horror-Unterhaltung hat sollte sich "Das Böse" durchaus zu Gemüte führen. Später entstanden drei Fortsetzungen, in denen der Bösewicht aus dem ersten Teil erneut sein Unwesen treiben darf. Mit "The Tall Man" bekommt der Horrorfan einen wirklich gelungenen Obermotz des Grauens geboten, schön!

Die DVD von XT Video ist zu gebrauchen, reisst qualitativ allerdings keine Bäume aus. Ein wenig Bonusmaterial gibt es zu sehen, eine besser ausgestatete Variante mit Bonus-DVD war ebenfalls erhältlich. Für Freunde des Schreckens ein sehr sehenswerter Film, der seit einiger Zeit als kleiner Klassiker innerhalb seines Genres gilt.

7/10
ASCH

RANG God of Clanintern

#3490 - 26.09 10:28

Die brennenden Augen von Schloss Bartimore

Ein kleines Dorf zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ein Künstler liebt eine junge Frau und hat diese geschwängert. Bald findet man die Leichen des Liebespaares, bezichtigt den jungen Lebemann als Mörder der sich nach seiner Tat selbst gerichtet haben soll. Professor Heitz (Michael Goodliffe), der Vater des Toten, kann dieser Theorie keinen Glauben schenken. In Vandorf erzählt man sich nur hinter vorgehaltener Hand von dem unermesslichen Schrecken, der den Ort vor langer Zeit heimsuchte, dann verschwand, aber nun seit einigen Jahren wieder wütet. Der Geist der Gorgone Medusa bemächtigt sich eines Menschen und bringt den Tod, wer Medusa erblickt wird zu Stein. Professor Heitz bittet den ortsansässigen Arzt Dr. Namaroff (Peter Cushing) um Mithilfe, doch Namaroff verweigert jede Zusammenarbeit. Als der Professor dem Grauen zum Opfer fällt, reist sein Sohn Paul nach Vandorf, doch auch er stösst auf eine Mauer des Schweigens und offene Ablehnung, lediglich die schöne Carla (Barbara Shelley) scheint auf seiner Seite zu stehen. Kann Paul zusammen mit dem später angereisten Professor Prof. Meister (Christopher Lee) das schreckliche Rätsel um Vandorf lösen...???

"The Gorgon" (1964) ist ein wunderschöner Hammer Film, kein Fan der britischen Filmschmiede darf sich diesen herrlichen Grusel entgehen lassen. Schon allein die Tatsache, dass hier Peter Cushing und Christopher Lee mitwirken, sorgt beim geneigten Fan für freudige Erregung. Wenn dann noch Terence Fisher für die Regie verantwortlich zeichnet, was soll dann noch schiefgehen? Eben! Nichts! Die Kulissen sind gewohnt bezaubernd, das Monster wird sparsam aber sehr effektiv eingesetzt. Hui, "The Gorgon" bietet einige Momente wohligstes Gruselfeeling, der Film macht einfach jede Menge Freude. Die Auflösung lässt sich zwar recht früh erahnen, doch dies tut dem Unterhaltungswert keinen Abbruch, lässt einen sogar noch stärker mit den betreffenden Charakteren mitfiebern!

Für Hammer Fans -generell für Freunde klassischer Gruselfilme- ist "The Gorgon" ein unverzichtbarer Beitrag, eine Bereicherung der Sammlung! Die DVD von Sony zeigt den Film in sehr schöner Qualität, leider gibt es lediglich einen Trailer als Bonus. Bei Koch Media oder Anolis wäre der Film sicher in liebevolleren Händen gewesen, doch bekanntlich ist das Leben kein Wunschkonzert. An der tollen Bildqualität gibt es nun wirklich nichts zu meckern, die DVD ist -trotz magerer Ausstattung und etwas liebloser Aufmachung- ein ganz klarer Pflichtkauf!

Sehr schön, sehr gut = 8/10
El Mariachi - ~~Kein Kommentar~~

RANG Deckschrubber

#3491 - 26.09 20:17

JCVD 7/10
ganz netter streifen über van damme
NoSKID

RANG Deckschrubber

#3492 - 26.09 20:26

SAW 1 - 5 (uncut)

weltklasse
El Mariachi - ~~Kein Kommentar~~

RANG Deckschrubber

#3493 - 27.09 07:52

weltklasse würd ich sie nicht bezeichnen, obwohl ich auch ein fan der reihe sind. aber es reicht für gute unterhaltung.
raupe der lachs

RANG God

#3494 - 27.09 12:32

Meiner Meinung ist Saw 1 ein Stück Filmgeschichte, sehr gut gemacht und auch überdurchschnittlich bekannt.

Jeder einzelne der darauffolgenden Streifen war eine seelenlose Abzocke.

edit: *pfeifpfeifindieluftschau*
El Mariachi - ~~Kein Kommentar~~

RANG Deckschrubber

#3495 - 27.09 17:45

seelenlos mit ee *G*
Glumb?

RANG Deckschrubber

#3496 - 27.09 18:58

ist doch richtig?
ASCH

RANG God of Clanintern

#3497 - 27.09 20:19

Nightmare in Wax

Seit einem Eifersuchtsdrama ist das Gesicht des Maskenbildners Vincent Renard (Cameron Mitchell) fürchterlich entstellt. Früher war er im Filmgeschäft tätig, nun modelliert er täuschend echte, perfekte Wachsfiguren. Die Stars eines Filmstudios verschwinden nach und nach, es werden jedoch keine Leichen oder sonstige Hinweise gefunden. Kurze Zeit später stehen Figuren der Verschwundenen in der Ausstellung Renards. Detective Carver (John Cardos) hat zwar ein ungutes Gefühl bezüglich Vincent, ihm fehlen jedoch greifbare Spuren und Beweise. Der verbitterte Künstler ist längst völlig seinen wahnwitzigen Rachegelüsten verfallen. Seine Ex-Geliebte Marie Morgan (Anne Helm) und sein ehemaliger Boss Max Black (Berry Kroeger) stehen auf seiner "Wunschliste" weit oben. Schliesslich ist Black der Verursacher der schrecklichen Entstellungen in Vincents Gesicht, ein teuflischer Plan schreitet Schritt für Schritt voran...

Der wenig bekannte Regisseur Bud Townsend lieferte "Nightmare in Wax" im Jahre 1969 ab, in Deutschland kam der Film unter dem Titel "Das Wachsfigurenkabinett des Grauens" in die Kinos. Für die Hauptrolle konnte man B-Movie/Trash Ikone Cameron Mitchell gewinnen, der auch hier einen tollen Job macht. Die Nebenfiguren machen sorgen ebenfalls für Freude und die Damen sind hübsch anzusehen. Auch bei den Kulissen ist alles im grünen, passenden, billigen Bereich, ein recht grosser Teil des Filmes spielt im "Bastelkeller" der irren Hauptfigur. Die Story ist erwartungsgemäß recht haarsträubend und die Auflösung ziemlich beknackt. Story und Atmosphäre des Werkes erinnern an B-Grusel der späten fünfziger Jahre, lediglich an der Härteschraube wurde ein wenig gedreht. Ausufernde Gewaltorgien oder wüste Mettguteffekte sollte man hier allerdings nicht erwarten.

Wer ein Herz für kleine Horrorstreifen mit trashiger Schlagseite hat, darf sich "Nightmare in Wax" durchaus auf die persönliche Wunschliste setzen. Die DVD aus der "Trash Collection" von CMV zeigt den Film in stimmungsvoller Qualität, Technikfreaks sollten lieber auf Abstand bleiben. Bonusmaterial ist bei solchen kleinen, älteren Titeln natürlich meist Mangelware. Hier gibt es immerhin eine kleine Bildergalerie und Trailer zu weiteren Filmen aus der hauseigenen "Trash Collection" zu bewundern. Daumen hoch für diese liebenswerte Veröffentlichung!

7/10
Honigmelone*Sverige*

RANG Lord of Clanintern

#3498 - 28.09 07:56

Sonntagabendprogramm von Pro7...

SW: Episode 3
In meinen Augen durchschnittlicher Star Wars Film... Besser als 1, 2 und 5...

Starship Troopers 2
uiuiui, schlechter Film ^^
(aber nicht abgrundtief schlecht)

Fear of the Dark
War zum größten Teil ganz ok, sonst fällt mir dazu nichts ein...
raupe der lachs

RANG God

#3499 - 28.09 12:00


Starship Troopers 2
uiuiui, schlechter Film ^^

quote of Honigmelone*Sverige*


Oooooh ja. Das hat man von inoffiziellen Nachfolgern, die sogut wie nix mit dem Original gemein haben (außer das grobe Gerüst...).
Die 3 ist wieder typisch SS, schaut sich auch gleich viel angenehmer


Black Hawk Down (HD)

Schon paar Jahre her, wo ich ihn das letzte mal gesehen habe.
In HD fetzt er gleich noch mehr.
ASCH

RANG God of Clanintern

#3500 - 29.09 07:26

Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe

Der US-Amerikaner Sam Dalmas (Tony Musante) lebt seit einiger Zeit in Rom. Als er am Abend in der Stadt unterwegs ist, beobachtet er zufälligerweise einen grausigen Mordanschlag. Ein schwarz gekleideter Mann sticht eine junge Frau mit einem Messer nieder und flüchtet. Der Vorfall spielt sich hinter einer stabilen Glasfront ab, Sam kann der jungen Frau nicht zur Hilfe eilen, er wird zwischen der inneren und äusseren Glasfront eingesperrt. Zumindest kann er einen weiteren Passanten auf sich aufmerksam machen und dazu bringen die Polizei zu verständigen. Inspector Morosini (Enrico Maria Salerno) leitet die Ermittlungen, offenbar geht auch dieser Mordversuch auf das Konto eines gesuchten Serienkilllers. Morosini konfrontiert Dalmas mit Verdächtigungen und zieht dessen Reisepass zunächst ein, denn der Amerikaner wollte Italien eigentlich in den nächsten Tagen verlassen. Dalmas beginnt auf eigene Faust zu Nachforschungen anzustellen, erhält dabei sogar -kalkulierten- Zuspruch vom leitenden Ermittler. Doch der junge Mann begibt sich dadurch in grosse Gefahr, selbst seine Freundin Julia (Suzy Kendall) gerät ins Visier des irren Mörders...

"L'uccello dalle piume di cristallo" (1969/70) ist die erste Regiearbeit des legendären Dario Argento, der sich in den Jahren zuvor erfolgreich als Drehbuchautor verdingte. So war Herr Argento z.B. am Drehbuch für Sergio Leones "Spiel mir das Lied vom Tod" beteiligt. Das Drehbuch zu seinem ersten eigenen Film verfasste Argento selbst, was bei seiner Vorgeschichte ja durchaus naheliegend ist. "L'uccello dalle piume di cristallo" -der englische Titel ist der geläufigste: "The Bird with the Crystal Plumage"- wurde ein Erfolg und ermöglichte dem jungen Regisseur weitere Arbeiten. Heute zählt "The Bird" aka "...schwarzen Handschuhe" zu den wichtigsten und einflussreichsten Vertretern des Giallo. Argento spinnt den Faden von Mario Bava weiter, der das Genre mit dem wundervollen Film "Blutige Seide" (1964) gewissermaßen erschaffen hat. Argento fährt die von Genre-Fans geliebten Geschütze auf: Ein maskierter und psychisch gestörter Killer, schwarze Handschuhe, das (Rasier)Messer als Tatwaffe, diese Vorgaben fanden in vielen folgenden Gialli erneute Verwendung, definierten die Grundfeste des Genres. Schon der erste Film des Meisters offenbart Dario Argentos phantastisches Gespür für Atmosphäre, für den perfekten Einsatz von Kamera und Licht. Die opulenten Inszenierungen drängen die Figuren in manchen Werken Argentos ein wenig in den Hintergrund, lassen sie darin aufgehen. Hier ist dies noch nicht so ausgeprägt der Fall, obwohl die Ansätze durchaus zu erkennen sind. Die Besetzung macht ihre Sache gut, obwohl es laut Erzählungen Spannungen zwischen dem Regisseur und seinem Hauptdarsteller Tony Musante gab. Offensichtlich haben sich diese Reibereien nicht negativ auf das Ergebnis ausgewirkt. Enrico Maria Salerno sehe ich immer gern, sehr angenehm ist mir sein Auftritt in "Mädchen in den Krallen teuflischer Bestien" (L'ultimo treno della notte (1975)) von Aldo Lado in Erinnerung, wo er den verzweifelten, rächenden Vater sehr überzeugend gibt. Absolut herrlich ist der kurze Auftritt von Mario Adorf, der einen durchgeknallten Künstler mit einer ganz speziellen Vorliebe für Katzen spielt! Die Damenriege bietet mit Suzy Kendall und Eva Renzi zwei nette Vertreterinnen auf, die allerdings nicht den Schärfegrad von Überzähnen wie Edwige Fenech oder Barbara Bouchet erreichen. Dies tut allerdings auch nicht Not, denn der Erotikfaktor spielt hier nur eine untergeordnete Rolle. In späteren Werken Argentos sorgten häufig die Progger Goblin für die musikalische Untermalung, hier zeichnet Ennio Morricone für den Soundtrack verantwortlich.

Fazit? Fazit! Darios Erstling ist ohne Zweifel ein sehr guter Film und ein für die Entwicklung des Genres extem wichtiger Beitrag! Wenig später folgten mit "Die neunschwänzige Katze" und "Vier Fliegen auf grauem Samt" zwei weitere Gialli des Meisters, diese drei frühen Werke fasst man unter dem Titel "Tier-Trilogie" zusammen. Für Fans des Genres sind diese Filme natürlich unverzichtbar. Besonders für Einsteiger scheinen mir die Filme sehr empfehlenswert! Findet man hier doch alle relevanten Zutaten, die die Faszination des Giallo ausmachen, trotzdem werden zarte Gemüter nicht durch Härte, Sleaze und Sex verstört, die einige andere Beiträge des Genres aufbieten. Mein absoluter "Lieblingsgiallo" ist Argentos Erstling zwar nicht, unverzichtbar und sehr unterhaltsam ist das Werk aber auf jeden Fall! Es besteht eine enge Verwandtschaft zu "Profondo Rosso" aka "Deep Red", den Argento im Jahre 1975 drehte. "Profondo Rosso" ist mit weniger Tempo und ausufernder erzählt -was ich in diesem Fall sehr angenehm finde- und trumpft mit einer unglaublich intensiven Atmosphäre auf, man sehe sich nur die Szenen in der alten Villa an!

Die deutsche DVD Auswertung von "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe" ist wenig erbaulich. Der Film liegt stark gekürzt vor und die Bildqualität ist wenig ansprechend. Nun bin ich bekanntlich kein Zeilenzähler, aber optisch derartig ansprechende und prächtige Werke wie die Filme von Dario Argento, profitieren sehr von einer soliden Umsetzung und machen diese zur Pflicht! Die US-DVD von Blue Underground macht alles besser, die Wahl sollte also leicht fallen. Inzwischen hat Blue Underground auch eine Blu-ray des Titels veröffentlicht, die bei dem aktuell sehr günstigen Dollarkurs sicher mehr als nur eine Überlegung wert ist!


Sehr gut und für jeden Italo-/Giallo-/Argento-Freund unentbehrlich!

8/10
El Mariachi - ~~Kein Kommentar~~

RANG Deckschrubber

#3501 - 29.09 12:14

Der Tag an dem die Erde stillstand

inhaltsschwach und voll mit Logikfehlern, dazu ein gelangweilter reeves und mittelmäßige cgi-effekte. 4/10
ASCH

RANG God of Clanintern

#3502 - 30.09 18:45

Das Haus der lebenden Leichen

Donny Kohler (Dan Grimaldi) ist ein armes Würstchen. Der Bursche lebt mit seiner alten Mutter zusammen, als Kind wurde er von dieser oft grausam gequält, vorzugsweise setzte es Verbrennungen. Durch diese Vorgeschichte hat Donny einen gewaltigen Sprung in der Schüssel. Eines Tages findet er seine Mutter tot im Schaukelstuhl auf. Nun fühlt er sich befreit und beginnt damit junge Frauen in sein Haus zu locken. In der alten Bruchbude hat er einen Raum entsprechend präpariert, dort setzt er seine Opfer per Flammenwerfer in Brand. Als sich Donny von einem Kumpel zum Besuch einer Disco überreden lässt, kommt es zu einer weiteren Eskalation des Irrsinns...

"Don't Go in the House" (1980) ist ein kleines US-Horrorfilmchen, Regisseur Joseph Ellison trat später kaum noch in Erscheinung. Bekanntlich hege ich eine grosse Vorliebe für liebenswerte B-Movies, jedoch konnte mich dieser Streifen nicht sonderlich für sich einnehmen. Die verstörte Hauptfigur wird von Dan Grimaldi zwar durchaus brauchbar gespielt, ein paar nette Schockmomente sind auch vorhanden, doch ansonsten herrscht überwiegend Leerlauf, plätschert der Film recht belanglos vor sich hin. Ein wirklich nervenzerfetzender und packender Schocker wird hier nicht geboten, leider fehlt es "Don't Go in the House" ebenso an jeglicher Selbstironie, das Machwerk ist ganz offensichtlich todernst gemeint. Der deutsche Titel "Das Haus der lebenden Leichen" ist natürlich Unfug, man wollte vermutlich Nähe zu den damals sehr beliebten Zombiefilmen vortäuschen.

Fazit: Nicht wirklich packend, leider auch nicht unfreiwillig komisch und/oder auf angenehme Art und Weise trashig. Letztlich also in der Tat belanglos. Immerhin bringt die teils beknackte Synchronisation ein paar Grinser hervor: "Ich war auch bei der Marine, grüne Mütze...". Ähhm... ok...

Das Hartboxen-Label Eyecatcher hat dem Filmfreund schon einige sehr schöne Filme in ansprechender Qualität präsentiert. Diese DVD gehört leider zum Bodensatz des Programmes, der Film ist sehr mittelprächtig und die -eigentlich brauchbare- Bildqualität leidet teilweise unter Geruckel. Naja, da sowieso kaum Bewegung in der Sause steckt, fällt das Ruckeln nicht so stark in Gewicht... *lol*

Da ein paar nette Ansätze geboten werden, reicht es mit viel gutem Willen immerhin noch für 4/10
▪dσвтasтιc▪

RANG Lord of Clanintern

#3503 - 01.10 03:00

The Boat That Rocked - cool, irgendwie nette late-night-unterhaltung!
Fella*status:verwirrt*

RANG Master of Clanintern

#3504 - 01.10 17:56

den fand ich auch toll


zuletzt "oben", der war toll! und in der sneak vor ner woche oder so lief the ugly truth....naaaaja. der anfang war ganz witzig, aber das ende war natürlich klar und langweilig.

oh, und inglorious basterds im o-ton mit untertiteln. der war auch super der hans landa wurde grandios gespielt
ASCH

RANG God of Clanintern

#3505 - 01.10 20:35

Blutgericht am Amazonas

Im Dschungel Südamerikas treiben sich gierige Leute herum, Gold und andere Reichtümer werden in den Tiefen der grünen Hölle vermutet. Gringo (Stuart Whitman) ist ein alter, erfahrener Recke, zwei Burschen heuern ihn an, er soll sie in durch den Dschungel führen. Derweil treibt der Altnazi Klaus von Blantz (Donald Pleasence) sein Unwesen in der Gegend. Er braucht Geld für sich und seine Gesinnungsgenossen. Im Andenken des Führers will man von Argentinien aus das vierte Reich auf den Weg bringen. Damit nicht genug, auch zwei jüngere Herren und eine attraktive Dame sind auf der Suche nach Schätzen, ursprünglich sollten sie für einen Konzern nach Ölvorkommen suchen. Alle Gruppen geraten immer wieder in Gefahr, denn neben wilden Tieren machen auch unfreundliche Kannibalen den schmackhaften Fremdlingen zu schaffen...

The Treasure of the Amazon (1985) ist ein sehr unterhaltsames Abenteuer mit Action und Mettgut. Regisseur Rene Cardona Jr. hat einfach ein Händchen für unterhaltsamen Exploitation-Stoff, was er auch bei diesem Werk eindrucksvoll unter Beweis stellt. Stuart Whitman war damals in etlichen B-Movies unterwegs, ich sehe den Kerl immer wieder gern. Donald Pleasence hat sowieso schon lange einen Platz auf meinem Altar sicher, hier gibt er den wirren Nazi einfach prächtig, ich habe mehrfach herzlich gelacht! Mexiko-Kultschädel Hugo Stiglitz darf natürlich nicht fehlen, leider ist seine Rolle hier sehr klein ausgefallen, schade. Die Damen machen mit der hübschen Ann Sidney und der wilden Sonia Infante auf sich aufmerksam. Während Ann recht verschlossen bleibt, lässt Sonia die Glocken mehrfach läuten, sehr angenehm. Der Kannibalen-Film wird am Rande gestreift, zwar ist ständig von Kopfjägern die Rede, die grösste Bedrohung stellt jedoch die Verdorbenheiten der Charaktere dar, die immer wieder von ihrer maßlosen Gier übermannt werden.

In Deutschland war der Film zu Zeiten der VHS-Cassette unter dem Titel "Das Geheimnis der blauen Diamanten" geläufig. Auch die ersten Auswertungen auf DVD trugen diesen Namen. Die Scheibe von CMV hebt sich allerdings nicht nur durch den Titel "Blutgericht am Amazonas" von den anderen Veröffentlichungen ab. Der Film kommt endlich in ansprechender Qualität daher und ist nicht völlig verstümmelt, bei den alten Fassungen fehlten mehr als 20 Minuten. Wirklich uncut ist die CMV-DVD aber ebenfalls nicht. Zwar sind keine Gewaltschnitte enthalten, jedoch fehlen noch immer rund 10 Minuten der Handlung. Im Bonusmaterial sind diese Szenen zu sehen, IMHO fehlen sie dem Film nicht. Ganz im Gegenteil, durch die Straffung des Geschehens entsteht ein sehr stimmiges Resultat, keine der fehlenden Szenen würde zu einem besseren Endergebnis beitragen. Von daher kann ich diese DVD auf jeden Fall empfehlen, die vorliegende Version hat mich überzeugt. Wer damit nicht leben möchte, muss zu Scheiben aus den Niederlanden oder den USA greifen. Übrigens lohnt ein Vergleich zwischen der deutschen und der englischen Tonspur, teilweise wurde auch die Musik verändert.

Sehr unterhaltsames Dschungelabenteuer! Dafür setzt es dicke 8/10!
ASCH

RANG God of Clanintern

#3506 - 02.10 20:01

Die unheimlich verrückte Geisterstunde

Diese unterhaltsame und humorige Sause enthält fünf gruselige Kurzgeschichten, die von einer kleinen Rahmenhandlung zusammengehalten werden, welche -wie der gesamte Film- eine Verbeugung vor dem US-Verlag EC Comics darstellt. Das Drehbuch verfasste Stephen King, die Regie übernahm George A. Romero. Der Horrorfan bekommt es mit einem ermordeten Famlienoberhaupt zu tun, das sich als Ungetüm aus dem Grab erhebt um Rache zu nehmen. Ein rätselhafter Meteor sorgt für rasches Wachstum merkwürdiger Pflanzen, in einer alten Kiste lauert ein grausiges Monster, ein eifersüchtiger und betrogener Ehemann gibt seiner Mordlust nach. Nicht zu vergessen der alte, widerwärtige Schleimbeutel, der sich von nicht minder ekelhaften Kakerlaken verfolgt und bedroht fühlt...

Romero konnte dabei auf die Mitwirkung vieler bekannter Gesichter bauen, die sich bei "Creepshow" -welcher übrigens 1982 gedreht wurde- gewissermaßen die Klinke in die Hand geben. Stephen King als verblödeter Hinterwäldler, Hal Holbrook als entnervter Professor, Leslie Nielsen -wunderbar fies- in der Rolle des gehörnten Ehegatten, Ted Danson der mit dem Sadismus des Herrn Nielsen Bekanntschaft macht, der noch recht junge Ed Harris usw.. Sicher, man ahnt teilweise recht früh die Entwiclkung der kleinen Geschichten, dem Spass tut diese Tatsache aber keinen Abbruch. Der Unterhaltungswert ist durchweg sehr ordentlich, der Humor nicht zu aufdringlich und platt, sogar ein wenig Gemetzel bekommt man geboten. Sehr schön gelungen sind die Übergänge zwischen den Geschichten, die den Faden des "Comic-Rahmens" immer wieder aufnehmen und optisch ansprechend fortführen. Tom Savini war für das blutige Make-Up zuständig, erwartungsgemäß gibt es an seiner Arbeit nichts zu meckern. Savini ist zusätzlich in einer kleinen Rolle zu sehen, sehr angenehm. Wer ein Problem mit Kakerlaken und/oder Krabbelgetier hat, kann sich mit der letzten Episode prima selbst therapieren! Es besteht aber vermutlich die grosse Gefahr, dass betreffende Personen panisch und schreiend den Raum verlassen...grins...

Bezüglich der DVD-Auswertung muss man in Deutschland noch auf eine anständige, offizielle Variante warten. Es gab vor Jahren eine ungekürzte Scheibe von E-M-S, diese wurde jedoch durch eine miese Neu-Synchronisation versaubeutelt. In England und den USA gibt es ansprechende Auswertungen des Filmes, in den USA liegt bereits eine Blu-ray vor, über deren Qualität ich aber noch keine Erkundigungen eingeholt habe.

"Creepshow" macht einfach Spass, ein Fest für jeden Horrorfreund mit Sinn für Humor!

8/10


Mondo Cannibale

Der englische Fotograf John Bradley (Ivan Rassimov) schiesst im Raum Thailand/Burma Aufnahmen. Dabei schippern er und sein Führer immer weiter flussaufwärts, bis die Gegend selbst dem ortskundingen Begleiter mehr und mehr suspekt wird. Tatsächlich kommt es kurze Zeit später zu einer Katastrophe, eines Morgens treibt die Leiche von Bradleys Begleiter im Wasser. Der Engländer wird von einem Stamm Eingeborener per Netz gefangen und aus dem Wasser gefischt. Das Naturvolk hält den Fremdling für einen Fischmenschen, denn als er eingefangen wurde trug er einen Taucheranzug samt Flossen. Zunächst wird Bradley wenig freundlich behandelt und zur Sklavenarbeit gezwungen, doch nach und nach bewegen sich der "Zivilisationsmensch" und das "Naturvolk" aufeinander zu. Bradley gewinnt das Vertrauen seiner Häscher und wird einer von ihnen, doch es gibt auch weniger friedfertige Stämme in den Tiefen des Dschungels...

"Il paese del sesso selvaggio" (1972) von Regisseur Umberto Lenzi gilt als Grundstein der späteren Welle von Kannibalenfilmen. Jedoch schwappte diese Welle erst ab der zweiten Hälfte der siebziger Jahre über den Erdball. Die späteren Beiträge zu diesem Subgenre fallen teils weitaus ruppiger und blutiger aus, in dieser Beziehung zeigt sich Lenzi hier noch recht gemässigt, obwohl durchaus ab und an gemetzelt wird. Wer z.B. mit "Cannibal Holocaust" (1980) von Ruggero Deodato überfordert ist, sich aber grundsätzlich für die Thematik interessiert, findet in Werken wie "Mondo Cannibale" oder Sergio Martinos "Die weiße Göttin der Kannibalen" (La montagna del dio cannibale, 1978) sehr ansprechende Alternativen. Es soll allerdings nicht verschwiegen werden, dass in "Mondo Cannibale" der Kannibalismus nicht das zentrale Thema darstellt. Die Kannibalen tauchen erst recht spät auf und dienen hier lediglich als stumpfsinnige Bösewichter. Lenzi erzählt -auf durchaus unterhaltsame und liebenswerte Weise- die Geschichte eines Weltenbummlers, für den sich die Hölle der Gefangenschaft mit der Zeit in ein neue Heimat verwandelt. Sogar eine Liebesgeschichte ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Werkes, glücklicherweise wird es nicht zu kitschig und Me Me Lai ist eine wirklich hübsche, junge Dame. In den gut 90 Minuten Spieldauer erlebt der Hauptcharakter einige Höhen und Tiefen, dadurch entsteht nie Leerlauf, bleibt der Film durchweg kurzweilig. Manchmal hätte ich mir sogar ein etwas langsameres Erzähltempo gewünscht, doch insgesamt zeigt der Daumen ganz eindeutig in die Höhe, Filme von Umberto Lenzi unterhalten mich immer gut. Hauptdarsteller Ivan Rassimov kennt man ja sonst eher als finster blickenden Bösewicht. Hier darf er eine Figur mit vielen Facetten spielen, was ihm jederzeit und absolut überzeugend gelingt! Umberto Lenzi steuerte später noch "Lebendig gefressen" (Mangiati vivi!, 1980) und "Die Rache der Kannibalen" (Cannibal Ferox, 1981) zum Genre bei. Bei diesen Werken geht es weitaus rustikaler zur Sache.

Ich halte es nicht für übertrieben, wenn man "Mondo Cannibale" heute als Klassiker des Italo-Kino bezeichnet. Spätere Kannibalenfilme mögen mehr Mettgut bieten und zum Teil auch abseits der Schauwerte fesselnder sein. Jedoch ist "Mondo Cannibale" ein guter und sehenswerter Film, ein Film den man alle Jahre wieder gern in den Player legt. In diesem Fall fördert die Suche auf dem einheimischen Markt ein vernünftiges Ergebnis zu Tage. Die DVD aus dem Hause CMV kommt mit einer sehr ansprechenden Bildqualität daher. Der deutsche Ton klingt ab und an ein wenig "dosig", positiv formuliert möchte ich es als "historisch" bezeichnen, gestört hat es mich nicht.

Fazit: Schöner Film, für jede Italo-Sammlung eine Bereicherung! Gut bis sehr gut = 7,5/10
Species0001 *Kein Post ohne :ugly:!!!*

RANG Lord of Clanintern

#3507 - 05.10 03:38

Ein Kind zu töten


Nunja...war jetzt nicht so mein Fall.
Wenn man als Zuschauer die ganze Zeit nur denkt: "Jetzt niete die ollen Drecksblagen doch endlich um!", dann hat der Film wohl irgendwie sein Ziel verfehlt...
So wie die Kinder dargestellt wurden, hatte ich einfach keinerlei Sympathien für die und gegen Ende auch kein Mitleid.
Die ersten ~5 Minuten waren noch das Schockierendste am ganzen Film und die Szenen kannte man Großteils schon aus diversen Dokus oder Berichterstattungen zu den jeweiligen Themen.
Auch ist der Film völlig inkonsequent. Wenn er eine Sozialkritik darüber äußern will, wie wir Menschen mit unserem Nachwuchs umgehen aber gleichzeitig eine Horde wild gewordener Kinder marodierend über die Insel herzieht und ihnen dabei nicht ein Haar gekrümmt wird, weil man Kindern ja nichts antun darf, dann ist das doch ein wenig widersprüchlich...
Außerdem scheinen die Kinder auch nicht besser als ihre ausgewachsenen Artgenossen zu sein.
Eben noch heulen sie wegen ihrer gefallenen Spielkameraden und hieven sie aus dem Wasser, da eilen die nächsten Opfer zu ihrer vermeintlichen Rettung daher und schon wird wieder dämlich gegrinst und fröhlich gemetzelt. Das eben Geschehene scheint vergessen.



PS: Ich frage mich, was passiert, wenn diese Kinder irgendwann selbst erwachsen werden. Bringen die sich dann nach und nach gegenseitig um?
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#3508 - 05.10 09:25

Bin auch mal wieder im Lande.. und kann gleich gerad nicht wirklich nachvollziehen was du schreibst. Wieso sollte man in den Kindern sympathische Identifikationsfiguren finden? "Ein Kind zu töten..." ist eine gesellschaftskritische Utopie in der sich das "Volk" der Kinder (angenommen die Kinder wären die eine Rasse und die Erwachsenen die gegnerische.. ein Krieg wäre hier lange überfällig) kollektiv als Masse (und nicht individuell, daher sind vereinzelte hervorgehobene Charaktere nicht nur nicht nötig, sondern fehl am Platze) gegen die Erwachsenen erhebt. Als Rache für all die Leiden die ihnen in den vorherigen Jahrhunderten von den Erwachsenen angetan wurden. Das ist meiner Meinung nach nicht im Mindesten inkonsequent oder widersprüchlich. Im Film (und auch schon im Titel) liegt der Kern, der scheinheilige Widerspruch den wir Erwachsenen uns selbst stellen. "Ein Kind zu töten..." scheint eine unvorstellbare, völlig unmoralische Handlung die ein normaler Erwachsener eigentlich nicht durchführen kann. Dass es dennoch täglich durchgeführt wird (größtenteils dann nicht von Angesicht zu Angesicht sondern per Knopfdruck) - nur halt als Kollateralschäden - entlarvt eher die Seite der Erwachsenen als die eigentlichen Monster. Die Kinder erscheinen nicht besser als ihre ausgewachsenen Artgenossen weil sie in dieser hypotetisch angeommenen Utopie (!) gegen die Erwachsenen zurückschlagen, genau so wie es ihnen vorher umgekehrt erging. So weit wie im PS: sollte man da nicht denken da es sich wie gesagt um eine rein hypothetische Momentaufnahme handelt.
ASCH

RANG God of Clanintern

#3509 - 05.10 10:49

36 Stunden in der Hölle

1943 bauen die amerikanischen Streitkräfte immer grösseren Druck gegen die japanischen Truppen auf, der zweite Weltkrieg wütet auch im Pazifik wild und erbarmungslos. Eine kleine Insel wurde flächendeckend von der US Air Force bombardiert, jeglicher Widerstand sollte damit auf dem strategisch wichtigen Eiland ausgeschaltet werden. Um den Erfolg der Mission zuverlässig überprüfen zu können, schickt man fähigen Captain Stern (Richard Harrison) mit einer kleinen Einheit auf die Insel. Über der Insel liegt eine nahezu unheimliche Stille, alles sieht nach einem gemütlichen Ausflug ins Grüne aus. Doch der Schein trügt gewaltig! Gut versteckt haben einige japanische Soldaten den Bombenhagel der Amerikaner überlebt. Unter Führung des fanatischen Major Koshiro (George Wang) beginnen die Verteidiger damit den Invasoren übel auf die Pelle zu rücken. Die Reihen des Amis lichten sich beständig, zusätzlich steht bald das nächste Flächenbombardement an. Kann Captain Stern zumindest einen Teil seiner Männer lebendig aus dieser Hölle führen...???

Einem grossen Fan von Kriegsfilmen -besonders WWII-Beiträge haben es mir sehr angetan- passt ein Werk wie "36 ore all'inferno" (1969) natürlich prima auf den persönlichen Speiseplan. Roberto Bianchi Montero hat einen zwar wenig einfallsreichen, aber durchaus unterhaltsamen Kriegs-Actioner auf die Beine gestellt. Zieht man den Vorspann und die gesprochene -mit Stock Footage unterlegte- Einleitung von der Laufzeit ab, bleiben lediglich um die 72 -vielleicht auch eine Minute mehr, ich habe es nicht mehr ganz genau in Erinnerung- Minuten Film übrig. In diesem Fall wirkt sich die sehr überschaubare Spieldauer keinesfalls nachteilig aus. Nach der Einleitung geht es flott zur Sache, schnell sind die US-Truppen auf der besagten Insel, wenig später fliegen die Kugeln durch die Luft. Der Plot funktioniert nach dem "Zehn-Kleine-Negerlein-Prinzip", IMHO spricht nichts gegen diese bewährte und immer wieder unterhaltsame Treiben, wenn das Ergebnis in sich schlüssig und kurzweilig ausfällt. Von daher möchte ich "36 Stunden in der Hölle" seine Einfachheit nicht ankreiden. Ganz offensichtlich geht es hier nicht darum eine wichtige Message unters Volk zu bringen, der Film möchte Fans des Genres unterhalten, nicht mehr und nicht weniger. Die Darsteller hinterlassen einen soliden aber austauschbaren Eindruck. Richard Harrison macht sich als "B-Movie-Hero" immer gut, egal ob in Sandalen, Cowboystiefeln oder mit Kampfstiefeln, Uniform und Stahlhelm bekleidet. George Wang gibt den üblichen, fanatischen Asiaten, besonders aus dem großartigen "Sartana - Noch warm und schon Sand drauf" habe ich ihn in sehr guter Erinnerung. Die Damenwelt wird hier durch Pamela Tudor vertreten. Nett, jedoch ohne nennenswerten Lechz- und Ächzfaktor (der hier sowieso nicht Not tun würde).

Mir liegt der Film als DVD von VZM vor. Die gebotene Bildqualität geht in Ordnung, obwohl Streifen die durchs Bild laufen den guten Eindruck ein wenig dämpfen. Diese treten aber nicht in den Vordergrund, auf einem kleinen Fernseher oder bei einem recht weiten Betrachtungsabstand fallen sie vermutlich gar nicht erst auf. Die Alterfreigabe ab 16 Jahren erscheint vielleicht ein wenig überzogen. Da aber ab und an ein wenig geblutet und gestorben wird ist diese Freigabe zumindest nachvollziehbar, obwohl es meiner Meinung nach auch mit einer Freigabe ab 12 Jahren getan wäre. Weil nur ein paar Taler für diese Veröffentlichung verlangt werden, darf der Kriegs/Italo/B-Movie Fan durchaus mit einer Anschaffung liebäugeln. "36 Stunden in der Hölle" ist kein Film den man unbedingt gesehen haben muss, die angesprochene Zielgruppe darf sich aber über ein kleines, erbauliches Stück gepflegter Unterhaltung freuen!

6/10 Fanpunkte ...die einen dicken Sympathiebonus beinhalten.
▪dσвтasтιc▪

RANG Lord of Clanintern

#3510 - 05.10 12:44

"hypotetisch angeommenen Utopie"