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FORUM: Medien THEMA: Die Filme grad angesehen
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El Mariachi - ~~Kein Kommentar~~

RANG Deckschrubber

#3571 - 28.10 12:32

du kannst sagen das er realitätsnah ist, aber nicht realistisch, das sind zwei verschiedene paar schuhe.

Horrorfilme verliern aber ihren Reiz wenn sie unrealistisch und übertrieben wirken.

quote


dann müsste dir kein horrorfilm gefallen, sowas wie "gesichter des todes" wäre dann für ein solche publikum wie dir, da hast deinen realismus den andere wieder als abartig bezeichnen würden
ASCH

RANG God of Clanintern

#3572 - 29.10 11:29

Wer Realismus sehen will, der soll auf die Strasse gehen...

Das Schöne an Filmen ist doch, dass man mit ihnen der Realität entfliehen kann, in eine andere Welt eintauchen kann. Das soll nun nicht bedeuteten "realistische" Filme wären schlecht, aber "unrealischte" Filme wegen eben dieser Eigenschaft zu verurteilen finde ich befremdlich. Gewissermaßen.
Earth - Däääh [Findet Studentenhasser zum kotzen, diese Wixe

RANG Hardcore Sucker

#3573 - 29.10 18:47

Ich kann das nicht so sagen dass ich unrealistische Filme ablehne. Schließlich gefiel mir Transformers auch sehr gut obwohl er alles andere als realistisch war. Ich mags nur nicht wenn ein Film auf so realistisch macht und dann passiern so unrealistische Dinge. Ich kann es einfach nicht beschreiben mir fehlen da einfach die Worte dazu. Manchmal fange ich grad bei unrealistischen Filmen dannach sehr zum nachdenken an und überlege was uns der Ressigeur damit sagen wollte.
raupe der lachs

RANG God

#3574 - 29.10 18:57

nur nicht wenn ein Film auf so realistisch macht und dann passiern so unrealistische Dinge

quote


Nochmal .... wo ist denn bitte beim Omen der realistische Anspruch?! Wenn du nicht beschreiben kannst, was du meinst, dann äußere es auch nicht, weil Diskussionen damit recht sinnlos werden.
ASCH

RANG God of Clanintern

#3575 - 30.10 11:39

The Prowler

Die USA im Jahre 1945. In einer kleinen Stadt feiert man das Ende des zweiten Weltkrieges. Die Schulabschlussfeier dieses Jahres steht natürlich ganz im Zeichen der heimkehrenden Soldaten. Am Rande der Feier geschieht jedoch ein unfassbarer, grausamer Mord, ein junges Pärchen wird mit einer Mistgabel getötet. Inzwischen schreiben wir das Jahr 1980, nach 35 Jahren findet endlich wieder eine Abschlussfeier statt. Leider wurde der Killer nie gefasst und so nimmt ein weiteres Blutbad seinen Lauf. Zu allem Überfluss ist der Sheriff zum Angeln gefahren und nicht erreichbar, Deputy Mark ist der Situation kaum gewachsen. Kann der irre Killer gestoppt werden...???

"The Prowler" (1981) ist in Deutschland unter dem Titel "Die Forke des Todes" bekannt. Regisseur Joseph Zito (Freitag der 13. - Das letzte Kapitel, Missing in Action, Invasion U.S.A.) liefert einen soliden, unterhaltsamen Slasher ab. Der Film hält sich an die üblichen Vorgaben des Genres, Fans werden sicher zufrieden sein, Nörgler und Skeptiker sollten ihre Zeit für andere Werke nutzen. Der Killer kommt in Klamotten der US-Army daher, setzt meist ein Bajonett oder die besagte Forke ein. Einen heimkehrenden Soldaten als Killer darzustellen ist dann doch ein wenig gewagt, hält man in den USA doch grosse Stücke auf die hauseigenen "Kriegshelden". Wie dem auch sei, Optik und Vorgehensweise des Schlitzers sind wirklich gut gelungen. Die Darsteller reissen keine Bäume aus, fallen aber auch nicht negativ auf, soweit also alles im üblichen Rahmen des von mir heiss und innig geliebten (Sub)Genres. Da ich erst vor kurzer Zeit "Prom Night" (1980) im Player hatte, bei dem ebenfalls eine jährliche Feier eine Rolle spielt, sowie beide Slasher aus den frühen Achtzigern stammen, drängt sich ein Vergleich der Streifen schon fast auf. "Prom Night" punktet mit der schöneren Atmosphäre und besseren Darstellern, "The Prowler" bietet mehr Härte und herrliche Effekte von Tom Savini. Die Auflösung ist bei beiden Filmen gelungen, insgesamt sehe ich sie auf gleicher Augenhöhe durchs Ziel laufen. Sicher geben diese beiden kleinen Perlchen ein nettes Double Feature ab!

Da die US-DVD von Blue Underground zum fairen Preis erhältlich ist, habe ich diese den deutschen Veröffentlichungen vorgezogen. Die Scheibe ist frei von der Regionalcode-Seuche und bietet den Film in solider Qualität an, ein paar nette Extras sind mit an Bord. Eine gelungene Veröffentlichung, so wie man sie von Blue Underground kennt und erwartet.

Gut = 7/10
▪dσвтasтιc▪

RANG Lord of Clanintern

#3576 - 30.10 15:15

Butch Cassidy and the Sundance Kid - fand ihn super
El Mariachi - ~~Kein Kommentar~~

RANG Deckschrubber

#3577 - 30.10 21:14

Der Vorleser

großes literaturkino, fand ich klasse! 8/10
ASCH

RANG God of Clanintern

#3578 - 01.11 22:10

Hollywood Chainsaw Hookers

Der abgewrackte Privatdetektiv Jack Chandler sucht im Auftrag einer Mutter deren Töchterchen, die junge Dame soll sich in Los Angeles aufhalten. Bei seinen Ermittlungen stösst Chandler auf eine bizarre Sekte. Die Fanatiker läutern ihre Opfer mit Kettensägen, eine verdammt blutige und matschige Angelegenheit. Die Gesuchte hält sich im Dunstkreis der Irren auf, sie will sich nicht von Chandler "retten" lassen, sie hat ein ganz anderes Ziel vor Augen. Bald befindet sich auch der abgehalfterte Schnüffler in Schwierigkeiten, wird er der Säge entkommen...???

Trash-Regisseur Fred Olen Ray liess "Hollywood Chainsaw Hookers" 1988 auf die Menschheit los. Der umtriebige Mr. Ray feuert eine solide Breitseite Trash auf den Zuschauer ab. Der Plot ist haarsträubend bekloppt, die Darsteller mies, abgerundet wird die Sause von ein wenig Blut und umherfliegenden Einzelteilen. Keine Angst, die Effekte sind so mies, dass selbst empfindliche Gemüter nicht geschockt sein dürften. Den "normalen" Filmfreund dürfte eher das beknackte Gesamtbild des Werkes in die Flucht schlagen. Wer kein Herz für groben Unfug hat, der sollte gleich einen grossen Bogen um den Film machen.

Die liebenswerte Trash Collection aus dem Hause CMV umfasst inzwischen mehr als siebzig Titel. "Hollywood Chainsaw Hookers" wurde im Jahre 2004 als erster Titel der Collection veröffentlicht, der Beginn einer herrlichen, sehr abwechslungsreichen Serie, ich hoffe es folgen noch viele weitere Veröffentlichungen. Die Bildqualität dieser DVD kann man als zweckmäßig bezeichen, ein wenig Bonusmaterial ist vorhanden. Der Auftakt der Reihe gehört sicher nicht zu deren Höhepunkten, macht aber durchaus Spass!

Unterhaltsamer Schwachfug für verwirrte Menschen 6/10
ASCH

RANG God of Clanintern

#3579 - 02.11 11:40

Trick 'r Treat

Auf die Handlung möchte ich diesmal nicht näher eingehen, die Spoilergefahr ist zu gross. Ein paar Zeilen möchte ich aber loswerden. Der Film erzählt vier kleine Geschichten, die allesamt lose miteinander verbunden sind. Dies erinnert den Zuschauer spontan an die herrlichen Episodenfilm-Perlen von Amicus aus den sechziger und siebziger Jahren, und natürlich auch die Creepshow Reihe, die 1982 an den Start gebracht wurde. Bei "Trick 'r Treat" laufen die Geschichten aber nicht einfach nur der Reihenfolge nach ab, die Erzählung springt mehrfach hin- und her, dadurch entsteht ein frischer, kurzweiliger Gesamteindruck. Die Auswahl der Unholde und Stories ist gut geglückt, auch wenn man manches schon in ähnlicher Form zu sehen bekam. Alles spielt sich an Halloween ab, wann auch sonst?

Einige bekannte Gesichter sind mit an Bord. Da wäre z.B. Dylan Baker in einer der besten Rollen des Filmes zu nennen, Brian Cox als alter Griesgram, Anna Paquin in einer sehr ***STOPP***... ...die ganze Sause ist sehr schön und stimmungsvoll inszeniert, der perfekte Stoff für einen gepflegten, herbstlichen Gruselabend, die schönste Jahreszeit lässt sich mit Filmen wie "Trick 'r Treat" noch intensiver geniessen. "Eigentlich" wollte ich den Film stilgerecht an Halloween schauen. Naja, auch einen Tag danach macht er Spass...

Die Altersfreigabe verwundert ein wenig, musste es tatsächlich "Keine Jugendfreigabe" setzen? Die blaue 16 hätte hier IMHO völlig ausgereicht. Die DVD kommt ein solider Qualität daher, zum vorhandenen Bonusmaterial kann ich noch nichts sagen, es muss noch gesichtet werden. "Halloween: Legenden und Überlieferungen (27:25 min.)" weckt natürlich mein Interesse, von daher werden die Boni mir mit Sicherheit nicht entgehen.

7,5/10 ...hier könnte allerdings noch Potential für höhere Weihen vorhanden sein...
Species0001 *Kein Post ohne :ugly:!!!*

RANG Lord of Clanintern

#3580 - 02.11 15:13

Gestern Nacht hab ich "Bang, Bang, du bist tot" auf Pro7 gesehen, im Anschluss an T3.
Bei dem Titel und der Uhrzeit hatte ich irgendwie an nen billigen Teenie-Slasher gedacht, aber das war nicht mal im Ansatz richtig und der Film hat mir richtig gut gefallen.

Die Handlung des Films basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück Bang, Bang, Du bist tot! des Dramatikers William Matrosimone, das am 7. April 1999, nur dreizehn Tage vor dem Schulmassaker von Littleton, uraufgeführt wurde.

Mit einfachen Bildern und ohne zu beschönigen, vermittelt der Regisseur Guy Ferland ein Bild vom Alltag an amerikanischen Schulen. Dennoch vermeidet er es gekonnt, bei der Darstellung der Gegebenheiten diese auf US-amerikanische Verhältnisse zu reduzieren, da derartige Formen von Intoleranz und Gewalt nicht nur in den USA Realität sind.

Das Ende des Films, bei dem der Glaube an das Gute im Menschen triumphiert, ist als eine Botschaft an Jugendliche (an „Täter“ und „Opfer“ gleichermaßen) anzusehen.

quote of Wikipedia
ASCH

RANG God of Clanintern

#3581 - 03.11 15:35

Die Tollwütigen

Eine junge Dame beobachtet eine Gruppe Hippies bei einem satanischen Ritual. Natürlich wird sie entdeckt und übel geschändet. Als ihr Großvater von dieser Schweinerei erfährt, will er mit den fiesen Hippie-Satanisten abrechnen. Mit der alten Schrotbüchse unter dem Arm sucht er das Domizil der Bande auf. Leider ist Opi mit der Situation überfordert, er wird von den Chaoten zur Sau gemacht und mit LSD vollgestopft. Doch die Drecksäcke haben Opas Enkel Pete nicht auf der Rechung. Der kleine Racker erschiesst einen tollwütigen Köter und zapft dem Kadaver Blut ab. Den verseuchten Lebenssaft injiziert er in Fleischpasteten, die er den Satanisten günstig überlässt. Nun startet das Unheil aber erst richtig durch. Die Infizierten drehen völlig durch und wollen alles zu Mettgut verarbeiten. Die Seuche breitet sich aus, die Kacke dampft gewaltig...

"I drink your Blood" (1970) ist ein Grindhouse Kracher der allerbesten Sorte. Wenn Bhaskar Roy Chowdhury gleich zum Auftakt des Filmes mit irrem Blick satanische Verse predigt, dann bleibt unter Garantie kein geneigtes Fanauge trocken. Wer glaubt Hippies seien friedliche Kiffer sieht sich hier mit der erschreckenden Wahrheit konfrontiert, die langhaarigen Kettenschwinger sind perverse Sadisten und beten den Leibhaftigen an! Die Darsteller sind absolut genial besetzt. Hier herrschen fiese und niedliche Fratzen, fette Ärsche und blanke Möpse, herrlich. Besonders der völlig irre Anführer der Hippie-Satanisten namens Horace Bones wird von Bhaskar göttlich verkörpert, ich hatte unglaublich viel Spass! Prächtig ätzend und hässlich ist Enkel Pete. Was für ein widerliches Balg, dieses Gesicht kann wohl nur eine Mutter lieben. Selbstverständlich wird auch hier und da gemetzelt. Nicht übermäßig, aber ein Kopp oder Arm gehen schonmal flöten, so wie sich das gehört. Die Macher wurden sicher von Romeros "Night of the living Dead" beeinflusst, denn das Verhalten der tollwütigen Gestalten erinnert deutlich an Zombies. Ebenso hat man einen Teil der "Belagerungsatmosphäre" übernommen, allerdings längst nicht so ausgeprägt wie es in Romeros Film der Fall ist. Die dort gezeigte düstere Atmosphäre und mehr und mehr um sich greifende Hoffnungslosigkeit, wird in "I drink your Blood" durch hysterischen Wahn ersetzt, der besonders im letzten Drittel des Filmes wütet. Nicht zu vergessen, dass hier ein nicht zu unterschätzender Gehalt an Trash vorhanden ist!

CMV hat diesen herrlichen Film im Rahmen der hauseigenen Trash Collection veröffentlicht, es ist die #11 der Reihe. Inzwischen gibt es weitere Auflagen, sowohl von CMV selbst als auch von '84 Entertainment. Die Bildqualität finde ich sehr ansprechend, ferner gibt es eine erstaunliche Menge Bonusmaterial zu sehen. Darunter auch "I eat your Skin" als Bonusfilm, der allerdings in sehr "anstrengender" Qualität vorhanden ist und auch sonst nicht sonderlich sehenswert scheint. Insgesamt eine tolle Veröffentlichung, eine Veröffentlichung die dem Film gerecht wird und jede Menge Freude macht!

Sehr, sehr angenehm. Sehr guter bis überragender Stoff! Dicke, feiste 8,5/10 -natürlich durch die Fanbrille betrachtet-
ASCH

RANG God of Clanintern

#3582 - 04.11 19:13

Horror-Sex im Nachtexpress

Eine junge Dame (Silvia Dionisio) verdient ihr Geld als Liebesdame, sie bietet ihre körperlichen Vorzüge im Schlafwagen eines Fernzuges an. Diese Fahrt wird sie jedoch nicht so schnell vergessen, denn drei extrem fiese Gesellen werden den Nachtexpress in eine rollende Hölle verwandeln. Werfen wir aber zunächst einen Blick auf die anderen Reisenden. Da gibt es ein zerstrittenes Ehepaar, die Gattin (Zora Kerova) ist einem Seitensprung nicht abgeneigt, soll aber einen Albtraum erster Güte erleben. Dann wäre da noch die solide Familie, Mami, Papi und die fast erwachsene Tochter. Schade nur, dass Papi davon träumt sein Töchterlein zu besteigen und der im Abteil nebenan mitfahrenden Hure das Nachtgewand der Tochter überstreift. Ein freundlicher Polizist soll einen Gefangenen überführen, ein Boss behandelt seinen Mitarbeiter herablassend. In diese Idylle platzt der Pöbel, drei junge Kerle wollen vergewaltigen und erniedrigen. Bald haben sie den Schlafwagen in ihrer Gewalt, der Schaffner ist kein Gegner, die Reisenden sehen sich dem blanken Terror ausgesetzt...

"La ragazza del vagone letto" wurde 1979 von Fernando Baldi inszeniert. Dieser kleine Bastard von Film weckt Erinnerungen an "L'ultimo treno della notte" (1975) von Aldo Lado, kann sich jedoch längst nicht dem Platzhirschen messen. Trotzdem ist Baldi mit seinem Nachtexpress ein sehr unterhaltsamer Exploitationfilm gelungen, wer sich auf den Streifen einlassen kann -und mag- wird dem spröden Charme des Werkes erliegen. Der Italo-Fan bekommt hier einige bekannte Gesichter "seines" geliebten Genre-Kinos zu sehen. Die Damenriege wird von der sehr attraktiven Silvia Dionisio angeführt, auch Zora Kerova fällt positiv auf, steht bezüglich ihrer Reize aber ein wenig im Schatten der holden Silvia. Der Schluchtenscheisser Werner Pochath stellt den Obermotz der Bösewichter dar. Seine Darstellung ist sehr intensiv, seine abstossende Fratze passt wie die berühmte Faust aufs Auge. Natürlich kennt auch jeder Fan das Gesicht von Venantino Venantini, dem hier von seiner Filmgattin die Hörner aufgesetzt werden. Die Sause ist ansprechend gefilmt, der Score ist dezent und angenehm, die schmierige Atmosphäre hat mich sofort in ihren Bann gezogen.

Sicher, der Film ist gar nicht so richtig sleazy und fies, die gezeigte Gewalt bleibt unblutig, fast ein wenig zurückhaltend. Dafür gibt es jede Menge nackter Haut zu sehen. Die Möpse hüpfen, die Ärsche beben und die Zungen sabbern wild über (un)williges Fleisch. Baldi lässt sie Wildsau nie völlig von der Leine, doch seine Wirkung hat der Film bei mir zu keiner Zeit verfehlt. Ich habe ein Herz für diese kleinen, schmierigen Streifen und "Horror-Sex..." trifft genau meinen Nerv. Man kann dem Film sicher etliches vorwerfen und ganz sicher wird auch nicht jeder Italo-Fan ins Schwärmen geraten. Doch -ich wiederhole mich gern- ich mag diesen kleinen Reisser einfach, für mich gibt es keine relevanten Schwach- oder Kritikpunkte!

Ganz grosses Lob verdient die DVD von Camera Obscura. Das Label führt die von Sazuma begonnene "Italian Genre Cinema Collection" fort, die mit den Titeln "Morte sospetta di una minorenne" und "La settima donna" ihren Anfang nahm. Das Design der Verpackung wurde beibehalten, das dicke Digi steckt in einem schicken Schuber, sehr schön. Die Vorlage war laut Label in keinem guten Zustand, doch man hat sehr gute Arbeit geleistet, denn der Film kommt in wirklich sehr ansprechender Qualität daher. Lediglich der Vorspann, die Eröffnungsszene und eine weitere Einstellung waren wohl völlig zerstört, mussten daher aus einer anderen Quelle eingefügt werden. Den tollen Gesamteindruck mindert das aber keineswegs! Das Bonusmaterial macht ebenso Freude, die Featurette "Tales from the Rails" lässt Drehbuchautor Luigi Montefiori (George Eastman), sowie die Schauspieler Zora Kerova und Carlo de Mejo zu Wort kommen. Dabei äussert sich Frau Kerova durchaus kritisch über den Film und die Dreharbeiten, doch gerade dies wirkt erfreulich aufrichtig und ist daher besonders interessant. Überhaupt macht es Freude den Ausführungen der Beteiligten zu lauschen, sehr angenehm! Abgerundet wird das Paket durch ein kleines Booklet mit einem Text des bewährten Christian Keßler.

Ein kleines Schätzchen für Freunde des etwas anderen Geschmackes. Die Präsentation ist extrem ansprechend ausgefallen, ich hoffe auf viele weitere Titel in dieser Qualität!

Sehr guter Stoff! Daher dicke 8/10 subjektive Liebhaberpunkte!
El Mariachi - ~~Kein Kommentar~~

RANG Deckschrubber

#3583 - 05.11 11:41

Barton Fink

Was die Coen-Brüder hier 1991 abgeliefert haben ist ein grotesk komisches, surreales, dramatisches Meisterwerk. John Turturro und John Goodman in den Hauptrollen zeigen ihr großes Repertoir an Schauspielkunst. Mal bemitleidenswert, dann wieder komisch oder diabolisch. Mehr kann ich dazu momentan nicht schreiben, mir schwirren noch die ganzen Bilder durch den Kopf. Ein zweites Mal anschauen ist eigentlich Pflicht.

Und was zum Teufel befindet sich im Packet?

10/10 wobei es kein Film für jedermann ist, einige werden ihn wohl als langweilig einstufen.
ASCH

RANG God of Clanintern

#3584 - 05.11 22:07

The dark Half

Thad Beaumont (Timothy Hutton) ist ein talentierter Schriftsteller, seine Werke finden jedoch kaum Beachtung. Der Rubel rollt aber trotzdem, denn unter dem Pseudonym George Stark verfasst Thad erfolgreiche Horror-Bestseller. Die Öffentlichkeit ahnt davon nichts, eines Tages will ein schleimiger Typ Geld von Thad erpressen, denn er kennt offensichtlich die vermeintliche Wahrheit über George Stark. Um dem Erpresser den Wind aus den Segeln zu nehmen, beschliesst Thad mit Zustimmung seines Verlages an die Öffentlichkeit zu gehen. Nachdem George Stark einer symbolischen Beerdigung zum Opfer fiel, beginnt plötzlich eine Serie brutaler Morde. Menschen aus dem Umfeld von Thad fallen einem irren Killer zum Opfer, der Schriftsteller wird bald zum Hauptverdächtigen der Polizei. Seine Frau Liz (Amy Madigan) ist verzweifelt, hält aber zu ihrem Mann, der alte Freund und Polizist Alan (Michael Rooker) möchte seinem Kumpel gern glauben, allerdings wiegt die Last der Beweise immer schwerer und die Morde nehmen kein Ende...

George A. Romero verfilmte diese Erzählung von Stephen King im Jahre 1993. Das Ergebnis reisst mich zwar nicht vom Hocker, kann sich aber durchaus sehen lassen. Der Film verläuft einerseits recht vorhersehbar, kann aber andererseits den Spannungsbogen ständig straff halten. Timothy Hutton in der Rolle des Thad Beaumont/George Stark macht seinen Job wirklich gut, besonders als fieser George macht seine Darstellung richtig Freude. Warum man die Rolle der Gattin mit Mannweib Amy Madigan besetzt hat ist mir rätselhaft, immerhin ist sie erträglich und stört nicht weiter. Vielleicht hätte eine attraktive Dame auch nur von der eigentlichen Story abgelenkt, von daher will ich nicht weiter rumnörgeln. Ein wenig befremdlich erscheint mir die Alterfreigabe ab 18, denn die Gewalt ufert nie sonderlich aus und das Blut sieht eher nach Coke denn Lebenssaft aus.

In Deutschland trägt der Film den Titel "Stark". Für den britischen Markt gibt es ein Set welches neben "The dark Half" auch noch "Carrie" und "Misery" enthält. Die DVDs sind mit den deutschen Ausgaben identisch. Von daher können auch Englischmuffel zugreifen, denn das Set ist sehr günstig zu bekommen und deshalb eine gute Alternative zu den hiesigen Ausgaben. Geboten wird der typische MGM Standard, der Film liegt in guter Qualität vor, Boni sind nicht oder nur ansatzweise vorhanden. Hier hat es immerhin ein Trailer auf die Scheibe geschafft.

Gut und unterhaltsam = 7/10
тiтaη ▪ if I ever feel better

RANG 0wn3r

#3585 - 06.11 11:33

Fighting

Armer Kerl versucht sich in N.Y. durch zuschlagen, wird als Kampftalent entdeckt und avanciert zum Star der illegalen Kampfszene.
Langweilig.

3/10
▪тчρн▪fred!!!▪

RANG Master of Clanintern

#3586 - 06.11 14:38

jo, ich fand den auch mies. Nach never back down, probieren sie es wohl wieder^^
raupe der lachs

RANG God

#3587 - 06.11 17:15

Och kommt schon, 3/10? Mies? Ich fand positiv, dass nicht dieses klassische, unheimlich durchschaubare "Verloren, aufgepeppelt, gewonnen, gewonnen, Schlussakt, fast verloren, doch gewonnen"-Schema verwendet wurde.

Außerdem war der Hauptdarsteller charismatisch, etwas anders und eben nicht so ein Stereotyp.

7/10 hätte ich aufgrund dessen schon vergeben
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#3588 - 06.11 20:28

Powder Blue

manche filmstarts.de kritiken sind sehr daneben gegriffen, für mich ist das ein 7/10 film und kein 2/10. Schon die Strips von Jessica Biel machen den film sehenswert
ASCH

RANG God of Clanintern

#3589 - 06.11 23:04

Eiskalte Typen auf heißen Öfen

Die Polizisten Tony (Marc Porel) und Fred (Ray Lovelock) sind harte Burschen, sie verrichten ihren Dienst bei einer Spezialeinheit. Das Gesetz interessiert die beiden Draufgängen nicht, ergo versterben etliche Banditen bei Verfolgungsjagden, Geiselnahmen oder Raubüberfällen. Wo die beiden Bullen auftauchen gibt es zumindest kräftig was aufs Freßbrett, Folter nicht ausgeschlossen. Ihr Boss (Adolfo Celi) hat alle Hände voll zu tun den Polizeipräsidenten zu besänftigen, für die Presse sind die Methoden von Fred und Tony natürlich gefundenes Fressen. Die Ergreifung des Oberschurken Pasquini reizt die beiden Haudegen besonders. Damit er sie besser unter Kontrolle halten kann, setzt der Boss seine beiden Sorgenkinder ausschliesslich auf Pasquini an, so sind sie wenigstens längerfristig -vermutet er- ausgelastet. Der fiese Gangster will sich allerdings nicht so einfach abservieren lassen, die Liste der Opfer muss beständig verlängert werden...

"Uomini si nasce poliziotti si muore" (1976) von Ruggero Deodato ist ein Vorschlaghammer von Film. Der italienische Polizeifilm überzeichnet seine (Anti)Helden bekanntlich gern, erst schlagen dann fragen, Selbstjustiz als kurzer Dienstweg. Doch das dynamische Duo Porel und Lovelock geht noch einen Schritt weiter. Wehrlosen Kleinganoven wird nach einer gescheiterten Flucht das Genick gebrochen. Eine Bande die einen Geldtransporter überfallen will, wird kurzerhand unmittelbar vor dem Überfall auf offener Strasse über den Haufen geschossen. Eine junge Dame die befragt werden soll wird genagelt, immerhin aus ausdrücklichen Wunsch. Vermutlich wollte man mit ständigen Baggereien an der holden Weiblichkeit, die offenkundig homoerotische Schlagseite der beiden Schnuckel entkräften, immerhin fahren sie ständig gemeinsam auf einem Moped und teilen sogar das Schlafzimmer miteinander. Lovelock und Porel ziehen in diesem Film wirklich alle Register. Überhaupt kommt mir dieser Streifen wie ein Konzentrat aller asozialen, menschenverachtenden Tendenzen vor, die man eigentlich in fast allen Beiträgen dieses Genres -mehr oder weniger stark abgeschwächt- vorfindet. Doch gerade wegen seiner herrlich ausgeprägten politischen Inkorrektheit liebt man den Poliziesco, auch in dieser noch stärker überzeichneten Variante. Fast möchte man vermuten, dass Herr Deodato heimlich eine zynische Parodie auf das Genre abgeliefert hat, gemerkt hat dies -zumindest damals- vermutlich niemand. In Deutschland sowieso nicht, selbstverständlich wurde die hiesige Kinofassung massiv gekürzt.

Welche Absichten Herr Deodato -der später z.B. mit "Cannibal Holocaust" für weitaus mehr Aufregung sorgte- tatsächlich verfolgte, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Der Film macht ohne Zweifel jede Menge Freude, wenn man sich auf die Sause einlassen kann. Betrachtet man die eiskalten Typen mit dem nötigen Humor, unterhält der Streifen von Minute zu Minute besser und besser und zaubert ein zufriedenes Grinsen auf die entstellte Fratze (zumindest bei mir funktioniert das sehr gut). Die niedrigsten Instinkte und Gelüste werden angeprochen und befriedigt. Auf dem Moped durch die Stadt sausen, nach Lust und Laune schmierige Typen verkloppen, quälen und killen, hin und wieder den Riemen auf eine gut geölte Orgel spannen. Der Traum jedes echten Kerles. ...und nachher ist doch alles nur Spass gewesen. Durch den Rettungsanker "alles nur Ironie" bekommt man die passende Ausrede und Rechtfertigung gleich mitgeliefert. Wer den Film nicht mag ist halt eine Spassbremse, fertig. Asozial uns Spass dabei. Grins.

"Eiskalte Typen auf heißen Öfen" macht Laune. Zwar zähle ich den Film nicht zu meinen Lieblingsbeiträgen des Genres -jaja, schon klar- doch dies liegt schlicht und ergreifend an der verdammt starken Konkurrenz. Einen "Berserker" toppt man nicht so leicht... Es wäre an der Zeit für eine offizielle Auswertung auf dem deutschen Markt, bisher muss der internationale Handel für eine legale Auswertung herhalten. Ich hoffe auf die Zukunft...

Sehr unterhaltsam, gut bis sehr gut = 7,5/10
Fella*status:verwirrt*

RANG Master of Clanintern

#3590 - 07.11 15:07

zuletzt in der sneak "zombieland"

unbedingt gucken! war echt witzig. kuhler zombie film!
und aufm weg ins kino das anschnallen nicht vergessen
ASCH

RANG God of Clanintern

#3591 - 08.11 22:33

Von Rockern gehetzt

Jeff (Ross Hagen) hat die knackige Connie (Sherry Jackson) geheiratet, nun will er seinem Eheweib friedlich auf einer Ranch leben. Noch ist das verliebte Paar allerdings per Auto samt Wohnwagen unterwegs, quasi die letzten Tage vor dem braven Leben. Die alten Freunde von Jeff lassen den Kameraden nicht gern ziehen. Besonders Blondchen Shayne (Diane McBain) ist wenig angetan vom neuen Lebensweg ihres ehemaligen Stechers. Shayne macht Stimmung gegen Jeff und Connie, die Situatiuon eskaliert mehr und mehr. Lon (Jeremy Slate) würde sich gern eindringlich mit Shayne befassen, deshalb folgt er dem Objekt seiner Begierde zunächst blindwütig. Die Grenzen einer gewaltfreien Lösung werden bald überschritten, wer wird den Irrsinn überleben...???

"The Mini-Skirt Mob" (1968) ist einer dieser liebenswerten, kleinen Biker-Streifen, die in den späten Sechzigern und frühen den frühen Siebzigern das Publikum in die Kinos lockten. Natürlich sind die Bösewichter keine echten Rocker, sondern lediglich Pseudos die gern auf Zweirädern durch die Landschaft eiern. Das tut der Freude aber keinen Abbruch. Der Zuschauer bekommt mit Ross Hagen einen glatten Helden geboten, Jeremy Slate kennt man aus ähnlichen Beitägen (Das Todesrennen der wilden Engel, Hell's Angels '69), nur gibt er diesmal den leicht stupiden Vasall der fiesen Aufwieglerin. Der später von David Lynch gern eingesetzte Harry Dean Stanton darf ebenfalls einen grenzdebilen Krawallbruder geben, das Bürschlein ist die perfekte Besetzung für diese Rolle. Die hübsche Diane McBain darf herrlich fies sein, die sehr hübsche Sherry Jackson darf einfach gut aussehen. Zu wild und brutal wird es nicht, der Film punktet durch seinen knuffigen Charme, ist einfach sympatisch und kurzweilig.

In Deutschland ist der Streifen auch unter dem Titel "Die Satansengel von Nevada" veröffentlich worden. MIG hat die Sause als "Von Rockern gehetzt" im Rahmen seiner zweiten "Rocker & Biker Box" auf DVD gepresst. Mit der gebotenen Bildqualität bin ich zufrieden. Ich freue mich auf die drei weiteren Filme, die in der kleinen Box enthalten sind. Die "Rocker & Biker Box Vol. 1" von MIG bot zwei sehr gute, einen guten und einen netten Film. Ich bin gespannt, ob die zweite Box mit diesem überzeugenden Ergebnis gleichziehen kann. Der Auftakt ist mit "The Mini-Skirt Mob" gut gelungen, mehr davon!

Guter Stoff = 7/10
ASCH

RANG God of Clanintern

#3592 - 09.11 19:27

Killerhunde

Irgendwo im Hinterland der USA. Hunde ticken aus und reißen Rindviecher in Stücke. Dr. Harlan Thompson (David McCallum) und ein Kollege beobachten die Vorgänge mit Sorge. Die Bedenken der Wissenschaftler werden vom örtlichen Amt- und Würdenträger als Hysterie abgetan, doch bald fallen die Köter auch Menschen an und töten diese. Die Lage wird immer bedrohlicher, Hilfe von ausserhalb ist nicht in Sicht...

"Dogs" (1976) ist eine Arbeit von Burt Brinckerhoff, einem Regisseur der überwiegend für das US-Fernsehen tätig war. Der deutsche Titel "Killerhunde" ist übertrieben reisserisch, denn der Film kommt eher ruhig und lediglich dezent blutig daher. David McCallum ist eine gute Besetzung für die Hauptrolle. Die Karriere des guten Mannes läuft noch in der heutigen Zeit wie ein gut geölter Motor, in der erfolgreichen Fernsehserie "NCIS", sorgt er als liebenswerter, schrulliger Pathologe für manche Schmunzler. Wie erwähnt setzt "Dogs" weniger auf geballte Action und Gewalt, die Ursachen für das erschreckende Verhalten der Hunde werden anhand interessanter, nachvollziehbarer Dialoge erläutert. Allerdings stehen die dümmlichen Verhaltensweisen einiger Figuren in einem deutlichen Gegensatz dazu, was zu einem etwas unrunden Ergebnis führt. Das Ende des Werkes ist typisch für einen Film aus den siebziger Jahren. So sorgt die letzte Einstellung dann auch für ein zufriedenes Grinsen auf meiner Fratze, ist quasi eine Entschädigung für die kleineren Hänger zuvor. Tierhorror sehe ich immer gern, jedoch bleibt dieser Film deutlich hinter meinen Lieblingen des Subgenres zurück. Wer Hunde schon immer verdächtig fand, der wird seine Mutmaßungen hier bestätigt sehen.

Die DVD von X-Rated kommt in einer grossen Hartbox. Die Qualität des Bildes ist lediglich mittelprächtig, in dieser Hinsicht hat das Label schon bessere Titel veröffentlicht, allerdings auch schlechtere. Insgesamt ist der Film für Tierhorror-Fans durchaus einen Blick wert, unbedingt gesehen haben muss man den Streifen aber nicht.

Solide Mittelklasse = 6/10



Der Körper meines Feindes

François Leclercq (Jean-Paul Belmondo) verbrachte sieben Jahre unschuldig im Gefängnis. Zurück in seiner "Heimatstadt" will er sich an den Schuldigen rächen, mit Geduld und Sorgfalt treibt er seine Pläne voran. Leicht wird diese Mission nicht, denn die Verschwörung reicht hinauf bis in die höchsten Kreise der Gesellschaft. Leclercq war damals ein brauchbares, leichtes Bauernopfer, mit seiner Hartnäckigkeit und Verschlagenheit hat aber offensichtlich niemand gerechnet...

Zusammen mit Regisseur Henri Verneuil hat Jean-Paul Belmondo einige Filme gemacht. Darunter auch einen meiner absoluten Lieblingsfilme aus Frankreich, namentlich "Angst über der Stadt". Diesmal bekommt man es allerdings nicht mit einem Action-Thriller zu tun. "Der Körper meines Feindes" ist ein ruhiger, sorgfältig erzählter Film. Wer von Belmondo "Auf die Fresse Action" erwartet -und ihm auch nichts anderes zugestehen will- dürfte bei diesem Werk an der falschen Adresse sein. Prügel, Geballer und sonstige Action glänzen hier durch nahezu vollständige Abwesenheit. Das Werk wechselt beständig zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart, die Schauspieler wurden allerdings nicht entsprechend hergerichtet. Dies wird dadurch begründet, dass sich die Hauptfigur Leclercq in ihren Erinnerungen mit dem Gesicht der Gegenwart sieht. Dieser Kunstgriff funktioniert erstaunlich gut, erfordert aber natürlich auch die Aufmerksamkeit des Zuschauers. Belmondo kann in diesem Film unter Beweis stellen, dass er nicht nur zum locker-lustigen Actionheld taugt. Dabei unterscheidet sich sein Spiel nicht sonderlich von seinen sonstigen Auftritten, das Ergebnis fällt durchaus ansprechend aus. Bekannte Gesichter wie z.B. Bernard Blier runden das Gesamtbild stimmig ab. Der ganze grosse Wurf ist der Film dann trotzdem nicht geworden, es fehlt einfach an Identifikationsmöglichkeiten, auch etwas mehr Spannung hätte dem Drebuch gut zu Gesichte gestanden. Ein paar Flapsigkeiten der deutschen Synchronisation wirken befremdlich, glücklicherweise halten sich diese Momente aber in Grenzen.

Die DVD aus dem Hause Anolis glänzt mit sehr ansprechender Bildqualität, die Extras sind dünn gesät, ein kleines, interessantes Booklet liegt bei. Insgesamt eine schöne, gelungene Veröffentlichung. Freunde des französischen Kinos sollten einen Blick riskieren!

Gut = 7/10
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#3593 - 10.11 23:42

Guck mal wieder Filme die ich auch kenne, dann können wir wieder streiten Wie wär's zum Beispiel mit...

The Children
Hut ab, der hat gesessen. Mit geschickt langer, aber keineswegs uninteressanter Einleitung wird hier nach und nach ein bitterböses, schleichendes Grauen aufgebaut. Die Spannungskurve schwenkt spätestens nach 30 Minuten ziemlich in die Höhe und bis zum Abspann gibt's dann auch kein Verschnaufen mehr - und das nicht obwohl, sondern gerade weil statt voll draufzuhalten ständig zur nächsten Szene geschnitten wird, wenn die Ahnungen des Zuschauers gerade am finstersten sind. Subtil, clever und moralisch provokant hat der Film mit "Ein Kind zu töten..." zwar sicher sein inhaltliches Vorbild, kommt diesem vom Effekt her aber schon beeindruckend nahe. Nach "Joshua" im letzten und "Altered" sowie "Them" im vorletzten Jahr wieder ein neuer Geheimtipp aus der sonst so oft verstaubten Horror/Thriller-Videothekenecke.


edit: Und oh ja, Zombieland ist ein Knaller!
ASCH

RANG God of Clanintern

#3594 - 11.11 14:23

Guck mal wieder Filme die ich auch kenne, dann können wir wieder streiten

quote of Quentin


"Streit" liest sich anders. Ich vermute allerdings, dass Du meine Begeistung für "Hostel 2" nicht teilen wirst. ²



Hostel: Part II

Beth, Whitney und Lorna sind drei junge Amerikanerinnen die in Rom studieren. In Prag wollen sie ein paar schöne Tage erleben, doch von einer neuen Bekannten namens Axelle lassen sie sich in die Slowakei umleiten. Den Damen ist natürlich nicht bewusst, dass dort mordlüsterne Burschen auf sie warten, die viel Geld dafür bezahlt haben um hinter geschlossenen Türen aus Menschenfleisch Mettgut -oder schlimmeres- zu machen. So nimmt das Unglück seinen Lauf, wer kann aus dieser Hölle entkommen...???

Als Eli Roth mit "Hostel" im Jahre 2005/6 durch die Filmlandschaft pflügte, sorgte dies vielerorts für helle Aufregung. Der Film wurde heftig diskustiert, Kritiker und Fans zogen alle Register der Begeisterung und Ablehnung. Mir hat "Hostel" gut gefallen, ergo musste irgendwann auch der zweite Teil ins Haus. Der Nachfolger toppt den Auftakt in allen Belangen. Woran liegt das? Der Verlauf der Geschichte ist natürlich recht vorhersehbar, dabei jedoch sehr effektiv und kurzweilig umgesetzt. Gewalt spielt selbstverständlich eine Rolle, aber sie ist immer passend in den Ablauf des Geschehens eingebettet. Beim Vorgänger wirkten diese Szenen manchmal ein wenig wie Selbstzweck, obwohl mich das ehrlich gesagt nicht gestört hat. Roth bietet hier -im positiven Sinne- etwas fürs Auge, das "Blutbad" im Stil der Gräfin Báthory weiss zu gefallen, andere Szenen dienen der Entlarvung der Bösewichter, kommen mit Absicht absurd und komisch daher. Der Verlust eines gewissen Körperteiles dürfte jeden männlichen Zuschauer peinigen. Es ist unfassbar, was sich mit Zeug aus dem Baumarkt alles anstellen lässt. Die Darsteller machen ihren Job allesamt solide, auch die ekelhaften Blagen aus dem ersten Teil sind wieder dabei, diesmal müssen sie einen Tribut an den fiesen Obermotz entrichten. Besondere Freude machen natürlich die Gastauftritte der Kultstars des italienischen Genre-Kinos. Zunächst gibt der Franzose Luc Merenda einen Polizisten, dann kommt Göttin Edwige Fenech als Kunstprofessorin daher, Ruggero Deodato nimmt sich als Kannibale selbst auf die Schippe. Das macht richtig Freude, besonders Edwige hat mich wieder umgehauen. Wie schön diese Frau auch in ihren späten Fünfzigern noch immer ist, umwerfend! Im Vergleich zu Frau Fenech wirken die jungen Hühner wie Frauenattrappen oder Karikaturen.

Irgendwie glaube ich, in den vielen -teils hitzig- geführten Diskussionen, ist manchen Nörglern gar nicht aufgefallen, dass "Hostel: Part II" durch und durch eine herrliche Komödie ist. Roth betrachtet das Genre mit freundlicher Ironie, hält unserer heutigen Gesellschaft den zynischen Spiegel vor die entstellte Fratze, rundet das Gesamtpaket durch liebenswerte Huldigungen und eine stimmungsvolle Inszenierung ab. Die Auflösung hat mir gut gefallen, obwohl ein richtiger Showdown mehr oder weniger durch Abwesenheit glänzt, eine weitere Freiheit die sich Herr Roth gönnt. Ja, mir gefällt der zweite Besuch im Hostel richtig, richtig gut. Schon wenn die "harten" Kerle ihre zukünftigen Opfer im Internet ersteigern bleibt kein Auge trocken. Daddy will eben auch mal auf die Kacke hauen, genau wie das kleine Muttersöhnchen von nebenan. Der Film kommt rüber als hätte der Regisseur jede Menge Spass mit seinem Baby gehabt, diese Tatsache macht den Streifen für mich besonders sympathisch. Das Wiedersehen mit "meinen" Altstars erhöht die Freude zusätzlich, genau wie die kleinen Huldigungen und Querverweise, nebst Danksagungen an Fulci. Martino und Co. im Abspann. Vielleicht kann man diesen Film auch nur dann so richtig schätzen und mögen, wenn man die vielen, liebevollen Details erkennt und sich daran ergötzen kann. Ich mag Eli Roth und dessen Humor auf jeden Fall sehr gern. Ich mir sicher, dass wir von diesem Mann noch ganz, ganz grossartige Filme sehen werden.

Da die deutschen Ausgaben der Schere zum Opfer fielen, habe ich kurzerhand zur Blu-ray aus UK gegriffen. Diese bietet eine sehr ansprechende Bildqualität, glücklicherweise hat man das Filmmaterial nicht seines Korns beraubt, denn eine sterile Aufbereitung würde dem Werk sicher sehr schaden. Bonusmaterial gibt es natürlich auch zu sehen, ich habe es noch nicht vollständig betrachtet, werde dies aber bald nachholen. Achja, eine Rüge muss ich dann doch loswerden: Herr Roth, demnächst bitte wieder mehr Möpse!

Sehr gut = 8/10
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#3595 - 11.11 21:18

96 Hours

ich tendiere zwischen 8 und 9/10 punkten. kann mich da noch nicht festlegen, mir ist das ganze auch zu unblutig. traut euch wieder was hollywood, ich möchte große blutige einschusslöcher sehen wie in den 80ern!
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#3596 - 11.11 22:41

Wow.. wow.. Asch.. ich teile deine Meinung zu Hostel 2 nicht
Es ist zu spät und ich hab noch zu viel anderen Kram zu tun, aber da haben wir mal wieder einen ganz harten Fall
Ich finde aber deine Argumentation interessant, mit dem selben Argument lobe ich mir den französischen "Frontiers", der auf mich tatsächlich wie aus heißester Liebe zum Trash gedreht wirkt und mich dadurch statt brutal schockend umzuhauen tatsächlich ziemlich belustigt hat (auch wenn ich ihn nie als Komödie bezeichnen würde, aber mit einem großen Augenzwinkern scheint der wirklich gedreht worden zu sein und so muss man ihn sich auch anschauen). Hostel 2 hab ich weder als spaßige Hommage noch als schockierendes Terror-Movie gesehen, sondern schlichtweg als untersten Schund eines vollkommen talenfreien Regisseurs, der keine Nase für Stimmung und Atmosphäre hat und stattdessen durch endlos ekelhafte aber irgendwie auch schrecklich ermüdende Blutbäder watet ohne sie irgendwie unterhaltsam verbinden zu können. Fand ich völlig schrecklich und neben dem französischen Inside ist das für mich der Tiefpunkt der neueren Terrorwelle. Nicht so schlecht, dass es schon wieder lustig ist, sondern so schlecht, dass es schon nicht mehr lustig sondern wieder schlecht ist
Aber wie gesagt deine Argumentation überzeugt mich diesmal tatsächlich. Vielleicht haben wir da einen zu unterschiedlichen Background im Sinne von Vorwissen und Vorlieben und ich kann selbst nicht glauben, dass Eli Roth beabsichtigt hat, dass man den Film so "liest" wie du es tust (wobei ich gerade an den grandiosen GrindHouse Trailer von "Thanksgiving" denke, in dem er genau das doch ganz gut hinbekommen hat). Aber ob er es beabsichtigt hat oder nicht ist in dem Sinne auch egal, ich versteh warum du ihn magst - und Gratulation, damit bist du der Erste ^^.
ASCH

RANG God of Clanintern

#3597 - 12.11 00:15


1. Wow.. wow.. Asch.. ich teile deine Meinung zu Hostel 2 nicht
2. Hostel 2 hab ich weder als spaßige Hommage noch als schockierendes Terror-Movie gesehen
3. sondern schlichtweg als untersten Schund eines vollkommen talenfreien Regisseurs, der keine Nase für Stimmung und Atmosphäre hat und stattdessen durch endlos ekelhafte aber irgendwie auch schrecklich ermüdende Blutbäder watet ohne sie irgendwie unterhaltsam verbinden zu können.
4. ...und neben dem französischen Inside ist das für mich der Tiefpunkt der neueren Terrorwelle.
5. Vielleicht haben wir da einen zu unterschiedlichen Background im Sinne von Vorwissen und Vorlieben und ich kann selbst nicht glauben, dass Eli Roth beabsichtigt hat, dass man den Film so "liest" wie du es tust
6. (wobei ich gerade an den grandiosen GrindHouse Trailer von "Thanksgiving" denke, in dem er genau das doch ganz gut hinbekommen hat).
7. ich versteh warum du ihn magst - und Gratulation, damit bist du der Erste ^^.

quote of Quentin


1. Das hätte mich auch erstaunt, sogar geschockt!

2. Nichts anderes ist "Hostel 2", purer Spass. Mit einem "Terrorfilm" hat der Streifen nichts zu tun.

3. Ich halte bekanntlich grosse Stücke auf Eli Roth. Ich bin mir sicher, der Mann wird irgendwann auch dich positiv überraschen und packen!

4. "Inside" steht schon seit einiger Zeit in unserem Regal. Ich war aber noch nicht in der richtigen Stimmung.

5. Mit Sicherheit haben wir unterschiedliche Vorlieben und Interessenschwerpunkte. Ich bin zu 100% sicher, dass Eli Roth den Film genauso meint wie einige, ältere Fans ihn "lesen". Vielleicht ist gerade das der Knackpunkt. "Hostel 2" wurde als Film für ein jüngeres Publikum vermarktet, doch denen fehlt meist der wirkliche Zugang. Irgendwie eine Tragödie.

6. "Thanksgiving" ist ein unglaublich geiler Faketrailer. Ich mag sie ja alle, doch dieser ist mein Liebling.

7. Immerhin.


***

...übrigens kann ich die Stimme aus "Thanksgiving" sehr gut imitieren. Meine kleinere Tochter und ich haben uns schon stundenlang darüber totgelacht. lol Das ist pädagogisch wertvoll und sorgt für ein gutes Verständnis der Generationen!
ASCH

RANG God of Clanintern

#3598 - 12.11 22:48

Totentanz der Vampire (Großbritannien, 1970, Originaltitel: The House that dripped Blood)

Ein alternder Filmstar ist verschwunden, Scotland Yard schickt einen Ermittler raus aufs Land. Dort erzählt ihm ein Makler unglaubliche Geschichten. Der Filmstar bewohnte ein altes Haus, schon diverse Mieter vor ihm sind auf rätselhafte Weise verschwunden und zu Tode gekommen. So erfährt der Kriminalist von einen Schriftsteller, der von einer selbst erschaffenen Romanfigur drangsaliert wird, von einem Pensionär, welcher in einem Wachsfigurenkabinett eine seltsame, faszinierende und zugleich erschreckende Entdeckung macht. Dann wäre da noch der strenge, vordergründig grausame Vater, der dem Kindermädchen nach und nach seine Angst vor der eigenen, kleinen Tochter offenbart. Der Kreis schliesst sich durch das Verschwinden des letzten Mieters, dem besagten Filmstar. Natürlich ist der gestandene Ermittler mehr als skeptisch, wer glaubt schon an absurde Horrorgeschichten...

"The House that dripped Blood" (1970) ist ein schöner Episodenfilm der Gruselexperten von Amicus, die in den sechziger und siebziger Jahren wie die Mitbewerber Hammer und Tigon für zahlreiche, wundervolle Genrebeiträge sorgten. Regisseur Peter Duffell verbindet man sonst nicht mit solchen Gruselperlen, doch der Mann hat hier wirklich gute Arbeit geleistet. Die Liste der Besetzung treibt dem Fan die Freundentränen ins entzündete Auge. Zunächst sehen wir Denholm Elliott in der Rolle des zerknirschten Schriftstellers, in der zweiten Episode gibt sich der göttliche Peter Cushing die Ehre, vortrefflich unterstützt von Gesichtsruine Joss Ackland. Episode 3 trumpft mit Christopher Lee auf, die letzte Episode zeigt uns einen verschrobenen John Pertwee und die ultraheisse Ingrid Pitt. Alle vier Episoden machen Freude, die vierte Kurzgeschichte kommt mit jeder Menge Humor daher. Hier ein -sinngemäßes- Zitat: "Ich mag Dracula. Aber natürlich mit Bela Lugosi, nicht die Filme mit dem anderen Typ.". Ein liebevoller Seitenhieb auf Hammer und Chris Lee, der vermutlich selbst darüber schmunzeln kann. Ingrid Pitt darf ihr Image als männerverschlingende, vampirische Sexbombe aufs Korn nehmen, da kommt richtig Freude auf, auch wenn ihre beiden Vorzüge nicht aus dem Stoff hüpfen.

Die Genre-Stars geben sich sprichwörtlich die Klinke in die Hand. Alle Episoden wissen zu gefallen, denn nicht nur die Besetzung stimmt, auch das Drehbuch kann überzeugen. Herz, was willst du mehr? Die Erstauflage der deutschen DVD stammt aus dem Hause Koch Media. Wie gewohnt ist die gebotene Qualität anständig, die Aufmachung edel. Die Scheibe kommt in einem dicken Digi, welches in einem schicken Schuber untergebracht ist, ein kleines Booklet rundet das Gesamtbild gelungen ab. Inzwischen gibt es eine Neuauflage von Cine Plus. Die DVD ist mit der Koch Fassung identisch, an der sonstigen Ausstattung wurde allerdings gespart. Dafür ist die Scheibe für kleines Geld erhältlich. Wie immer gilt: Solche Schätzchen sind eigentlich unbezalhbar, der Film gehört sowieso in jede gut gepflegte Sammlung, sofern man ein Herz für klassische Gruselfilme hat.

Die vorherigen Amicus Episodenfilme "Die Todeskarten des Dr. Schreck" und "Der Foltergarten des Dr. Diabolo" gefielen mir noch ein kleines wenig besser. Daher ziehe ich diesmal "nur" 7,5/10". Diese Bewertung wiegt aber mehr als manche 8/10 oder 9/10 für Filme anderer Genres. Die Mitbewerber sind in diesem Bereich einfach unglaublich stark. Daher drückt diese Last auf Filme, die sich knapp unterhalb der Spitzengruppe bewegen. Der "Wohlfühl-Faktor" von "Totentanz der Vampire" ist unermeßlich, mit jeder Minute wuchs mir das Werk mehr und mehr ans Herz. Gern würde ich alle Filme dieser Art mit "10/10" bewerten, doch ein wenig Spielraum für leichte Abstufungen soll ja vorhanden bleiben. Die Punkte sind sowieso nur als "Krücke" zu verstehen, spielen lediglich eine nachrangige Rolle.


7,5/10
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#3599 - 13.11 09:44

Hotel Ruanda 10/10

mehr fällt mir grad nicht ein, muss den film erstmal verdauen.
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#3600 - 13.11 10:33

Jap, ist ein außerordentlich guter Film zum Thema.