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FORUM: Medien THEMA: Die Filme grad angesehen
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ASCH

RANG God of Clanintern

#3601 - 13.11 14:37

Kinder des Zorns 2 (USA, 1992, Originaltitel: Children of the Corn II: The Final Sacrifice)

Fiese Blagen, unter der Macht eines bösen Etwas stehend, haben in einem kleinen Kaff die Erwachsenen gekillt. Nicht alle Kinder waren am Gemetzel beteiligt, man schafft diese in den kleinen Nachbarort. Währenddessen trifft der Journalist John Garrett in der Gegend ein, er soll für sein Blatt eine Story schreiben. Garrett hat seinen Sohn Danny im Schlepptau, das Verhältnis von Vater und Sprössling ist recht angespannt. Während Papi also auf Recherche geht, sieht sich der Sohnemann ein wenig in der ländlichen Gegend um. Danny lernt die hübsche Lacey kennen und bandelt mit ihr an, John trifft auf einen interessanten Gelehrten. Unter der Oberfläche brodelt es bereits gewaltig, wird es zu einem neuen Massaker kommen...???

Der erste "Kinder des Zorns" ist ein unterhaltsamer Horrorfilm, vielleicht ein wenig unscheinbar, jedoch durchaus sympathisch. Teil 2 knüpft unmittelbar an die Ereignisse des Vorgängers an. Die Fortsetzung fällt schon spürbar ab, rettet sich aber durch einige Lacher zumindest ins Mittelfeld. Das ich den Film mag, ist sicher darauf zurückzuführen, dass Horror bei mir immer Kredit geniesst und ich Filme die in ländlicher Umgebung spielen sowieso liebe. Für den "normalen" Zuschauer dürfte "Kinder des Zorns 2" recht ermüdend sein, denn wirklich viel passiert nicht und besonders atmosphärisch ist der Streifen auch nicht. Von meiner Seite aus gibt es eine Rüge für ein paar sehr unschöne Einstellungen. Wenn Szenen aus der Sicht des "Etwas" gezeigt werden, hat man sich für eine sehr geschmacklose Veränderung der Farben entschieden. Ich kann es nicht in Worte fassen, es sieht einfach mies aus. Glücklichweise kommt dies nur selten vor. Die Darsteller erledigen ihre Aufgabe anständig, angemessen, niemand fällt dabei positiv oder negativ aus der Rolle. Die Handlung ist in Nebraska angesiedelt. Dass es sich dort um eine gefährliche Gegend handelt sollte man wissen, man lausche nur dem gleichnamigen Song von Bruce Springsteen.

Bezüglich der DVD Auswertung kopiere ich einfach meine Zeilen aus dem Kurzkommentar zum ersten Film: "Kinowelt hat eine nette "Kinder des Zorns" Box auf den Markt geworfen. Diese enthält die Teile 1, 2 und 3 der Reihe, kommt als schickes Digipak im Schuber. Beim Kauf ist Vorsicht geboten. Die "Kaufhaus-Version" trägt zwar das Siegel "Keine Jugendfreigabe" (Alt: FSK 18 ), ist aber dennoch gnadenlos geschnitten. Über die einschlägigen Wege ist die ungekürzte, ungeprüfte Box ohne Probleme erhältlich."

Tja, mehr als 4/10 oder 5/10 hat der Film "eigentlich" nicht verdient. Trotz offenkundiger Schwächen mag ich diesen kleinen Horrorbeitrag, von daher gibt es von meiner Seite 6/10. Es sei aber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Streifen wirklich nur für Horrorsüchtige eventuell gut geniessbar ist! Die Reihe "Children of the Corn" hat es auf sieben Teile gebracht, inzwischen gibt es sogar ein Remake! Erstaunlich, denn Teilnehmer wie "Freitag der 13.", "Halloween" und "Hellraiser" haben einen weitaus höheren Unterhaltungswert. (Ok, die haben es auch auf noch mehr Fortsetzungen gebracht... )

Lieblingszitat: "Wenn Du mich vollkotzt, küsse ich dich nicht!"
ASCH

RANG God of Clanintern

#3602 - 14.11 15:53

Dawn of the Dead (USA / Italien, 1978, Originaltitel: Dawn of the Dead)

Der Inhalt von George A. Romeros Über-Klassiker dürfte bekannt sein, daher nur ein paar Zeilen zur aktuell von mir geschauten Version. Von "Dawn of the Dead" existieren verschiedene Uncut-Fassungen, die beste ist IMHO der "Euro/Argento Cut" von Dario Argento, denn diese Fassung trifft genau das richtige Erzähltempo und setzt den Soundtrack von Goblin sehr effektiv ein. Der "Ultimate Final Cut" von Laser Paradise ist sehr umstritten und die technische Ausführung lässt zu wünschen übrig. Trotzdem mag ich sogar diese "gebastelte" Langfassung irgendwie gern, auch wenn der Film teils unnötig ausgebremst wird.

Da mir noch die Schnittversion von Romero fehlte, wurde es Zeit für die amerikanische Blu-ray von Anchor Bay. Diese läuft etwas länger als die Version von Argento, macht aber auch jede Menge Freude. So gut wie auf dieser Blu-ray durfte man den Film in den eigenen vier Wänden noch nie geniessen. Besonders im Vergleich zu den mittelprächtigen Auswertungen von Laser Paradise, erstrahlt Romeros göttliches Baby nun prächtiger denn jemals zuvor. Wie auch bei den Klassikern "Halloween" und "Hellraiser" hat man im Hause Anchor Bay sehr gute Arbeit geleistet. Insgesamt reicht die Bildqualität zwar nicht ganz an die beiden genannten Titel heran, im Vergleich zu bisherigen Veröffentlichungen des Filmes kann man sie aber getrost als "sehr gut" bezeichnen. Die BD kommt ohne Regionalcode daher, kann also auf jedem Blu-ray Player abgespielt werden.

In den meisten Fällen ist für mich die DVD noch immer mehr als ausreichend. Wenn jedoch einer meiner absoluten Lieblingsfilme in einer so überzeugenden Qualität auf Blu-ray veröffentlicht wird, dazu noch in einer Fassung die mir sowieso noch in der Sammlung fehlte, muss diese Scheibe natürlich als Ergänzung in die Sammlung gestellt werden! Kein Fan des Werkes sollte sich diese Blu-ray entgehen lassen, der Preis für die US-Scheibe bewegt sich in gemäßigten Regionen.

Natürlich kann ich "Dawn of the Dead" nur mit 10/10 bewerten. Alles andere wäre eine bodenlose Frechheit. Der Romero Cut ist eine schöne Ergänzung zum Argento Cut, wobei Argentos Fassung sicher DIE Version überhaupt darstellt!

Lieblingszitat:

"What are they?"
"They're just us, that's all."
Örs - Däääh [SO EIN SAUBLÖDER NAME!!!]

RANG Master of Luck

#3603 - 14.11 22:27

Kapitalismus: Eine Liebesgeschichte

Umbedingt anschauen! Lieber das Geld, was man für den neuen Saw-Teil ausgeben würde, für diesen Film bezahlen. Sehr gute Doku, die auch zeigt dass man froh sein kann hier in Deutschland zu leben und wie extrem die Bürger Amerikas doch ausgebeutet werden. Des weiteren erfährt man auch mehr über die Hintergründe und der Entstehung der Finanz- und Wirtschaftskrise. Kein vergleich zu dem was bei uns passiert. Der Film ist teils lustig wegen der sarkastischen Art und Weise, aber manchmal treibt er auch einem die Tränen in die Augen.

(10 von 10 Punkten)
ASCH

RANG God of Clanintern

#3604 - 15.11 22:19

Die neunschwänzige Katze (Italien, 1970, Originaltitel: Il gatto a nove code)

Der Wachmann eines Forschungsinstitutes wird von einem Einbrecher niedergeschlagen, jedoch wird offensichtlich nichts aus den Räumlichkeiten gestohlen. An dem betreffenden Abend war der erblindete, ehemalige Journalist Franco Arno (Karl Malden) in der Nähe unterwegs, begleitet von der kleinen Lori. Den beiden fiel ein geparktes Auto auf, in dem zwei Männer eine angeregte Unterhaltung führten, Lori konnte aber nur einen der Insassen erkennen. Wenig später erdeckt Lori ein Bild des Mannes in einer Tageszeitung, er wurde Opfer eines tödlichen Unfalls. Arno kommen diese Zufälle merkwürdig vor, er wendet sich an den aktiven Journalisten Carlo Giordani (James Franciscus). Der zeigt sich interessiert und beginnt mit Nachforschungen. Dabei tun sich mehr und mehr Spuren und Verdachtsmomente auf, es kommt zu weiteren Todesfällen, die längst nichts mehr mit Unfällen zu tun haben. So geraten auch Carlo, Franco und Lori in grösste Gefahr...

"Die neunschwänzige Katze" ist der zweite Film aus Argento "Tier-Trilogie", zu der man auch "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe" (L'uccello dalle piume di cristallo / The Bird with the crystal Plumage, 1969) und "Vier Fliegen auf grauem Samt" (4 mosche di velluto grigio / Four Flies on grey Velvet, 1971) zählt. Die Filme sind handlungstechnisch völlig eigenständig, werden lediglich durch ihre "tierischen" Titel verbunden, wobei die zunächst willkürlich gewählten Titel durchaus einen tieferen Sinn haben. Dazu kann ich nicht mehr schreiben, denn es würde zu unvermeidbaren, anprangerungswürdigen Spoilern kommen.

Aus heutiger Sicht würde ich eher "Die neunschwänzige Katze" für Argentos ersten Giallo halten, denn im Gegensatz zum tatsächlichen Erstling wirkt dieser Film ein wenig "gewöhnlicher" als "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe". Während "Handschuhe" und "Blutige Seide" (Mario Bava, 1964) so etwas wie die Archetypen des Genres darstellen, kommt "Katze" IMHO deutlich weniger prägend daher, als wäre der Meister noch ein wenig auf der Suche. Dies soll nun nicht heißen der Film wäre mißlungen, nur steht er insgesamt ein wenig im Schatten der anderen Frühwerke von Dario Argento. Natürlich bekommt der Giallo-Fan die geliebten Zutaten auch hier liebevoll präsentiert, nur fällt das Menu diesmal ein bißchen weniger opulent aus. Malden und Franciscus machen ihren Job gut, gleiches gilt für die Nebendarsteller, unter denen man z.B. Horst Frank und Gesichtsruine Werner Pochath findet. Kein Fan des Genres kommt an den frühen Werken von Dario Argento vorbei, dies gilt ausdrücklich auch für "Die neunschwänzige Katze". Die deutsche Synchro möchte ich zwar nicht als mißlungen bezeichnen, jedoch kommt sie manchmal ein wenig zu schnoddrig daher.

Weltweit liegen zahlreiche DVD Auswertungen des Filmes vor. Die deutsche "Deluxe Special Edition" von Starlight Film ist recht ordentlich geworden. Auf zwei DVDs bekommt man die ungekürzte Originalfassung und die Kinofassung geboten. Abgerundet wird das Paket durch eine stattliche Menge Bonusmaterial, die Scheiben kommen in einem schicken Digi samt Schuber. Zeitweise wurde die Auflage regelrecht verschleudert. Inzwischen haben die Preise deutlich angezogen, von daher kann es durchaus Sinn machen, sich nach einer ausländischen Ausgabe umzusehen!

Ein guter Giallo! Der Sprung in die Spitzengruppe bleibt dem Film jedoch verwehrt. 7/10

Lieblingszitat:

"Rasiermesser als Waffe, Kinder, Kinder!"
"Tja, worauf die Leute alles kommen..."
Species0001 *Kein Post ohne :ugly:!!!*

RANG Lord of Clanintern

#3605 - 16.11 01:04

2012

Krasser CGI-Orgasmus!!!!111!!1
Muss man einfach im Kino gesehen haben, sonst macht er wahrscheinlich nicht halb soviel Spaß.
ASCH

RANG God of Clanintern

#3606 - 16.11 14:30

Kill Bill Volume 1 (USA, 2003, Originaltitel: Kill Bill: Vol.1)

Da sich der Streifen allgemeiner Bekanntheit erfreut, kann ich hier getrost auf die übliche Inhaltssangabe verzichten. Überhaupt ist über diesen Film bereits so unendlich viel geschrieben worden, dass eigentlich jede weitere Zeile keinen Sinn mehr macht. Ein paar Worte zu meinen Eindrücken möge man mir aber trotzdem zugestehen.

Wenn zum Auftakt das Logo der Shaw Brothers auftaucht, gefolgt vom Grindhouse Logo, dann wird sofort klar, Herr Tarantino nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise in die Welt seiner Filmlieblinge. Wie zu erwarten zitiert, huldigt und verneigt sich "Kill Bill" vor unzähigen kleinen und grossen Perlen der Filmgeschichte, in diesem Fall natürlich mit Nachdruck in Richtung des Eastern blickend. Besonders erfreut haben mich die zahlreichen Verbeugungen vor "Lady Snowblood", die weit über den "Endkampf" zwischen "The Bride" (Uma Thurman) und "O-Ren Ishii" (Lucy Liu) hinausgehen. Dieses Aufeinandertreffen ist eine wahre Wonne, zunächst pflügt sich Uma durch ein Herr von Schergen ihrer Widersacherin, um dann im verschneiten, japanischen Garten auf die Todfeindin zu treffen, untermalt von "Don't let me be missunderstood", Wahnsinn, kann man nicht beschreiben, muss man gesehen haben. Auch Meiko "Lady Snowblood" Kaji ist im Soundtrack zu hören, herrlich. Nun könnte man endlos über diese wundervollen Momente schreiben, doch das haben schon Tausende vor mir getan und es werden Tausende nach mir tun, daher will es bei wenigen Zeilen belassen. Eine Frage stellt sich mir jedoch beim Genuss jedes Tarantino Filmes. Machen seine Filme ohne eine gewisse Kenntnis seiner Vorbilder überhaupt so richtig Spass? Offenbar schon, denn spätestens seit "Inglourious Basterds" haben ja alle "ihren" Quentin wieder ganz furchtbar lieb, ihm den Ausrutscher "Death Proof" verziehen, auch wenn dieser alles andere als ein Ausrutscher war, aber das ist ein anderes Thema. Aber worüber beschwere ich mich da? Wenn jemand wie Tarantino den Mainstream derartig belebt, vielleicht ein paar Zuschauer für ältere Filmschätze begeistern kann, dann soll mir das alles andere als Unrecht sein! Egal wie man zu den Filmen des Mannes steht, eines merkt man seinen Werken zu jeder Zeit an, er ist ein Filmfan mit Leib und Seele!

Uma Thurman ist hier in der Rolle ihres Lebens zu sehen. Ebenso Lucy Liu, die mich -besonders damals, bei der ersten Sichtung im Kino- wirklich aus dem Sessel gehauen hat. Meine Lieblingsszene ist Umas Besuch bei Sonny Chiba, unglaublich liebenswert! Natürlich darf auch Michael Parks nicht fehlen, schliesslich soll Sohn Nummer eins nicht im Hause Gottes fluchen. Klasse ist auch das Ende des ersten Teils, hier offenbart Herr Tarantino eine Überraschung und lässt die Gier auf die Fortsetzung unermeßlich werden! Nun aber genug, schaut euch den Film an, es lohnt sich immer wieder!

9/10


Lieblingszitat:

"Sie haben bestimmt grosse Ratten, wenn Sie wollen extra Hattori Hanzos Schwert."
"Riesige!"
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#3607 - 16.11 15:13

Wer sagt denn hier Death Proof sei ein Ausrutscher? Tarantino haut Glanzstücke raus als würde er 'ne Tasse Kaffee trinken. Hoffe irgendwann kommt nochmal so eine zusammengeschnittene, komplette Kill Bill Fassung raus.
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#3608 - 16.11 15:39

ich nicht was alle gegen death proof haben, ich find den cool
ASCH

RANG God of Clanintern

#3609 - 16.11 16:04

"Death Proof" war der erste Film, für den Tarantino einige Prügel verpasst bekam. Mir ist das auch unverständlich, denn der Film ist klasse!

Durch den Pressehype um die Basterds finden jetzt alle Tarantino wieder ganz toll, schon ein wenig befremdlich. Wie heisst es so schön: "Der Pöbel ist wankelmütig".

Was solls, von mir aus soll der gute Mann noch viele, viele Jahre weitermachen. Die Zeichen stehen günstig, er ist ja noch ein recht junger Bursche.
ASCH

RANG God of Clanintern

#3610 - 17.11 16:42

Kill Bill Volume 2 (USA, 2004, Originaltitel: Kill Bill: Vol.2)

Die Braut (Uma Thurman) setzt ihren Rachefeldzug fort. Doch Bill hält eine unfassbare Überraschung für sie bereit...

Der zweite Teil des Tarantino Grossprojekts "Kill Bill" schaltet im Bereich Action und Gewalt einen Gang zurück. Das Erzähltempo wird zurückgenommen, die -für Tarantino typischen- Dialoge gewinnen die Oberhand. Wenn Bill (David Carradine) über Comics philosophiert und dabei von Batman über Superman einen Bogen zu seiner Verflossenen spannt, dann sorgt das für ein mehr als zufriedenes Grinsen auf meinem Gesicht. Uma Thurman präsentiert sich auch im zweiten Teil des Werkes in Topform. David Carradine kommt als Bill endlich richtig zum Zuge, Michael Madsen und Daryl Hannah haben ihre Begegnungen mit der Heldin. Gordon Liu hat diesmal einen herrlichen Auftritt als Lehrmeister, im ersten Teil war er bekanntlich auch schon dabei, musste aber lediglich als Kanonenfutter herhalten. Gern gesehene Schauspieler haben kurze Auftritte, Samuel L. Jackson, Bo Svenson und Eierschädel Sig Haig geben sich die Ehre, sehr angenehm.

Auch diesmal halte ich meine Ausführungen bewusst kurz, es gibt schliesslich Unmengen an Lesestoff über diesen Film. In der zweiten Runde von "Kill Bill" geht es -wie bereits erwähnt- etwas ruhiger zu, damit steht das Werk -zumindest vordergründig- früheren Filmen des Meisters etwas näher als der erste Teil. Was bleibt noch zu sagen? Neben den herrlichen Kurzauftritten diverser Kultschädel ist natürlich auch der Soundtrack wieder sehr stilvoll ausgewählt. Besonders gefreut habe ich mich über die Auszüge aus dem wunderschönen Score von "Der Killer von Wien" (Lo strano vizio della Signora Wardh), mit dem Nora Orlandi diesen herrlichen Giallo von Sergio Martino untermalte. Auch Meiko Kaji kommt wieder zum Zuge, ebenso darf Ennio Morricone nicht fehlen.

Wenn ich mir von Augen führe, dass ich Exploitation-Lieblinge wie z.B. "Contaminazione" (Astaron - Die Brut des Schreckens) oder "I drink your Blood" (Die Tollwütigen) mit 8,5/10 bewertet habe -was für "sehr gut bis überragend" steht- dann erscheinen mir 9/10 für die beiden "Kill Bill" Streifen fast ein wenig zu hoch gegriffen. Doch der "Wohlfühlfaktor" ist ähnlich stark ausgeprägt, und für seine Sonderstellung in der heutigen Filmlandschaft verdient Herr Tarantino sowieso Hochachtung. Beide Filme sind nicht "einfach nur sehr gut", sie fühlen sich für mich eindeutig nach mehr an, daher ist eine Bewertung im Bereich oberhalb von 8/10 angemessen. Eben auch wegen Tarantinos Sonderstellung und seiner Liebe zum Film muss ich erneut 9/10 ziehen! Mir ist der zweite Teil fast noch ein wenig mehr ans Herz gewachsen als sein Vorgänger, doch "abwerten" möchte ich Teil 1 auch nicht. Meine Zuneigung zu den Filmen ist ähnlich stark ausgeprägt wie zu den weiter oben genannten Werken, dazu kommt noch ein kleiner Bonus dafür, dass Quentin T. angenehm aus der Masse der heutigen, identitätslosen Langweiler hervorsticht -ja, ich wiederhole mich in solchen Fällen sehr gern- so kommen auch diesmal wieder fette 9/10 zustande! Danke Herr Tarantino, bitte bleiben Sie uns noch lange erhalten!

Lieblingszitat: "Clark Kent ist Supermans Kritik an der Menschheit!"
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#3611 - 17.11 19:04

Der zweite Teil hatte mir auch noch eine Spur besser gefallen. Alleine die Todesszene von Carrandine ist ein Moment für die Ewigkeit.
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#3612 - 18.11 02:06




"Don't belive the hype" – das befanden einst schon die Rapper von Public Enemy. Dass hinter einem riesigen Medienrummel und einer Mundpropaganda die vor Begeisterung ganze Enzyklopädien füllen könnte auch mal nichts als heiße Luft stecken kann, bewies zuletzt Eli Roth's Folterthriller "Hostel". Nun steht ein neuer Kandidat im Rampenlicht. Und schnell erinnert man sich auch an die Filme, bei denen der Hype vielleicht hier und da etwas über die Stränge geschlagen hat, im Großen und Ganzen aber doch irgendwo seine Daseinsberechtigung hatte. Die Frage ist nun ob sich Oren Peli's Horrorfilm "Paranormal Activity" tatsächlich in letzterer Kategorie zu Filmen wie "The Blair Witch Project" oder "Saw" einzureihen vermag und die Antwort sei gleich schon vorweggenommen, sie lautet: Jain. Aber der Reihe nach.

Micah (Micah Sloat) und Katie (Katie Featherston) sind gerade frisch in ihr neues Haus eingezogen. Doch das völlige Glück ist dem jungen Pärchen nicht vergönnt denn Katie, welche schon ihr Leben lang von paranormalen Aktivitäten verfolgt wird, findet auch im neuen Heim keine Ruhe. Um ihr zu helfen versucht der skeptische Micah daher Katie mit Hilfe einer Videokamera davon zu überzeugen, dass sie sich die Dinge nur einbilde. Nacht für Nacht stellt er die Kamera im gemeinsamen Schlafzimmer auf und überprüft am nächsten Morgen die Aufnahmen. Doch was diese zeigen verschlimmert die Angst der Beiden nur noch mehr...



Ein minimalistischer, im Pseudo-dokumentarischen Stil gedrehter Low-Budget Horrorfilm, der ohne wirklich etwas zu zeigen den Kinobesuchern zum Teil soviel Angst einjagt, dass sie vorzeitig die Säle verlassen – gab es das nicht schon einmal? Ja das gab es. Anno 1999 wandte sich der für ein lächerliches Budget gedrehte Hexenhorrorfilm "The Blair Witch Project" zu einem Kassenknüller und gilt bis heute als der rentabelste Film aller Zeiten. Da dürften die Produzenten großer Grusel-Effektoverkills dumm aus der Wäsche geschaut haben, als ein Film ohne jegliche Special Effects, mit Handkamera und Laiendarstellern gedreht an den Kassen mehr Geld einspielte als man es den eigenen, perfekt animierten CGI-lastigen Schauermärchen je zugetraut hätte. Man hätte meinen können die Wirkung des subtilen Horrors wäre wieder entdeckt worden, doch anders als erwartet zog "The Blair Witch Project" keine Welle ähnlich gesinnter Filme nach sich und selbst die Fortsetzung "Blair Witch 2" baute wieder auf gänzlich gängige Konventionen.

"Paranormal Activity" ist der erste Film seit "The Blair Witch Project", der mit ähnlichen Mitteln gedreht einen ähnlichen Erfolg vorweisen kann. Schon kurz nach den ersten Testvorführungen kamen Gerüchte von völlig verängstigten Kinozuschauern in Umlauf und hier und da liest man gar von "Paranormal Activity" als einen der angsteinflößensten Horrorfilme seit Jahrzehnten. Doch wie es so oft der Fall ist, je höher die Erwartungen steigen desto tiefer kann die Meinung fallen wenn man das Endprodukt dann tatsächlich mal selbst zu sehen bekommt. Oren Peli's engagiertes Regiedebut beginnt schon nach kurzer Einleitung mit recht klassischen Gruselmustern. Man sieht das Pärchen beim Schlafen und hört ein Klopfen in der Wand, Fußschritte auf dem Dachboden und undefinierbares Flüstern aus dem dunklen Nebenzimmer. Und nie sieht man etwas genaues. Das ist weder innovativ noch besonders einfallsreich, aber selbst wenn man meint Szene für Szene schonmal irgendwo gesehen zu haben – sei es in Robert Wise's brilliantem Spukhausklassiker "Bis das Blut gefriert" oder in Tobe Hooper's nicht minder gelungenen Geisterhorror "Poltergeist" – effektiv ist das Ganze schon irgendwie, was vor allem daran liegt, dass der Pseudo-realistische Stil genau wie in "The Blair Witch Project" vom fehlenden Soundtrack bis zum Verzicht auf einen außenstehenden Kameramann äußerst konsequent umgesetzt wird.




Dass es sich letztlich jedoch lediglich um eine Umsetzung handelt, bleibt dem Zuschauer allerdings dennoch stets im Kopf, wodurch der Gruselfaktor nicht zu ertragende Grenzen, anders als in der Werbekampagne und Mundpropaganda angedeutet, jedoch keineswegs überschreitet. So hält der Film über seine Laufzeit von 99 Minuten ein ordentliches Spannungslevel und vermag dadurch hin und wieder sogar regelrecht zu amüsieren – viel mehr weiß er dann allerdings auch nicht zu bieten. Und hier liegt auch die einzige große Schwäche von Peli's sonst so überzeugendem Geisterfilm: So wirklich interessant an ihm sind nur die Gruselszenen. Ansonsten bleibt "Paranormal Activity" nicht nur in der Umsetzung, sondern auch in seinem Inhalt relativ minimalistisch und ehe man sich versieht ist der Spuk dann auch schon wieder vorbei. Was den Film letztendlich davon fernhält sich mit einer Genregröße wie "The Blair Witch Project" zu messen ist, dass Peli zwar daran denkt eine ganze Reihe von angenehm schaurigen Andeutungen zu machen, aber leider vergisst, dass ein wirklich überzeugender Horrorfilm eine festere Grundlage als eine Ansammlung gelungener Gruseleffekte braucht um wirklich zu fesseln. Bereits benannter "The Blair Witch Project" punktet hier mit dem düsteren, psychologischen Verfall seiner Charaktere, wohingegen gleichartige Andeutungen in "Paranormal Activity" eher überstürzt wirken und schlicht nicht feinfühlig genug inszeniert sind. Und selbst wenn man danach noch eine Weile wach liegt und eventuell sogar überdenkt das Licht in dieser Nacht einmal anzulassen – abgesehen von einem schön gruseligen Filmerlebnis bleibt am Ende viel mehr leider nicht übrig.

Somit wird "Paranormal Activity" seinem Hype nur bedingt gerecht. Der wirklich große Wurf bleibt dem durchaus talentierten, israelisch-stämmigen Oren Peli zumindest mit seinem Regiedebut vorerst noch verwehrt. Ein ordentlicher Geisterfilm ist bei seinem Versuch aber dennoch herausgekommen und selbst wenn es nicht für die Spitzenklasse reicht, darf man sich angesichts des vielen Videothekenmülls und der überladenen Dark-Castle-Effektorgien allein über diesen Fakt schon einmal freuen. Und bei Licht geschlafen hat man ja auch schon lange nicht mehr. 7/10
ASCH

RANG God of Clanintern

#3613 - 18.11 19:32

Hitch-Hike (Italien, 1977, Originaltitel: Autostop rosso sangue)

Der italienische Journalist Walter Mancini (Franco Nero) und seine Gattin Eve (Corinne Clery), sind mit einem Auto samt anhängendem Campingwagen in den USA unterweges. In der Ehe kriselt es kräftig, Walter lässt gern den prolligen Macho raushängen. Als das genervte Paar am Strassenrand ein liegengebliebenes Fahrzeug entdeckt, nimmt Eve unter Protest ihres Gatten den Faher mit. Adam Konitz (David Hess) scheint lediglich ein kleiner Dummschwätzer zu sein, entpuppt sich jedoch bald als gefährlicher Irrer. Der Psychopath befindet sich auf der Flucht vor dem starken Arm des Gesetzes, er will sich mit der üppigen Beute eines Raubzuges nach Mexiko absetzen. Das Trio gerät immer tiefer in den Strudel eines erbarmungslosen Nervenkriegs, es bleibt nicht bei lediglich verbalen Ausbrüchen. Es kommt aber noch dicker, denn nicht nur die Polizei will Konitz ergreifen...

"Autostop rosso sangue" (1977) wurde von Pasquale Festa Campanile inszeniert, der sonst eher im Bereich Komödie und lockere Unterhaltung sein Werk verrichtete. Hier stellte er eindrucksvoll unter Beweis, dass er weitaus mehr auf der Pfanne hatte. In Deutschland verpasste man dem Film den Titel "Wenn Du krepierst - Lebe ich". Die drei Hauptfiguren sind ein echter Volltreffer, besser hätte man die Rollen kaum besetzen können! Franco Nero darf sein ganzes Können zeigen, über seine Rolle kann ich an dieser Stelle nicht zu viel verraten, die Spoilergefahr verbietet mir dies leider. David Hess erlangte durch Wes Cravens "The last House on the left" (1972) Bekanntheit, seine Darstellung eines völlig durchgeknallten Kriminellen wirkt bis in die heutige Zeit. Vordergründig ist seine Rolle in "Hitch-Hike" sehr ähnlich, tatsächlich ist sie aber weitaus vielschichtiger angelegt, bietet mehr Tiefe und fordert Hess mehr ab. Corinne Clery verdient ebenfalls grosses Lob. Sie ist nicht nur das unschludige Opferlamm, vor allem lässt sie sich schauspielerisch nicht von den beiden Schwergewichten Nero und Hess unterbuttern. Es sei mir an dieser Stelle erlaubt, zusätzlich -und mit Nachdruck- auf die optischen Vorzüge der sehr attraktiven Dame hinzuweisen. Erfreulicherweise werden dem Zuschauer genußvolle Einblicke geboten. Action, Gewalt und Geballer kommen natürlich zum Zuge, doch der Schwerpunkt liegt ganz klar auf der psychischen Schiene, was dank der erstklassigen Akteure sehr überzeugend rüberkommt. Grosses Lob gebührt ebenso dem Drehbuchautor! Wo andere Filme vermutlich zum Ende kommen würden, fährt dieser Film gut 20 weitere Minuten fort, überrascht auf eindrucksvolle Weise mit einem zynischen Finale der Extraklasse! Die tolle Kameraarbeit, die prächtige Landschaft und der schöne Score von Ennio Morricone runden das Gesamtbild gelungen ab.

Neben all diesen Pluspunkten, übt der Film dadurch eine zusätzliche Faszination aus, dass als Exploitation-Kracher und durchaus ernstzunehmender Psycho-Thriller "funktioniert". Wer "Wild Dogs" (Cani arrabbiati, 1974) von Mario Bava und "Hitcher - Der Highway Killer" ("The Hitcher", 1986, Regie: Robert Harmon) mit Rutger Hauer mag, der sollte auf jeden Fall einen Blick auf "Hitch-Hike" werfen, wird nicht an diesem prächtigen Film vorbeikommen! In Deutschland liegt leider keine offizielle DVD-Auswertung vor, es existiert lediglich ein Steifelbein unter dem alten, deutschen Kinotitel "Wenn Du krepierst - Lebe ich". Ich habe zur amerikanischen DVD von Blue Underground gegriffen. Diese bietet den Film in toller Bildqualität, hat eine informative Featurette an Bord (in der die Hauptdarsteller zu Wort kommen) und kommt ohne Regionalcode daher. Über die einschlägig bekannten Versender ist die Scheibe problemlos zu bekommen, der Preis fällt sehr moderat aus! Für jeden Freund der italienischen Filmkunst ist dieses Werk absolutes Pflichtprogramm, doch auch jeder Filmfan der sich von der Inhaltsangabe ein wenig angesprochen fühlt, sollte sich diesen herrlichen Film gönnen und keinesfalls entgehen lassen!

Dicke 8,5/10 (...mit steigender Tendenz...)

Lieblingszitat: "They're making love. We just screw!"
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#3614 - 18.11 22:46

The International 7/10

Pontypool 7/10
ASCH

RANG God of Clanintern

#3615 - 19.11 22:14

Postal - Director's Cut (Kanada, USA, Deutschland, 2007, Originaltitel: Postal)

Dude (Zack Ward) hat es nicht leicht. Seine Gattin ist eine fette, hässliche und tyrannische Schlampe, die den ganzen Tag fressend vor der Glotze liegt und sich von irgendwelchen Pennern besteigen lässt. Die Suche nach einem Job verläuft erfolglos, ergo kommt der Dude auf die Idee seinen Onkel Dave (Dave Foley) anzupumpen. Der scheffelt dicke Kohle als Guru einer Sekte. Momentan hat Dave leider mit einem kleinen Engpass zu kämpfen, das Finanzamt verlangt eine Nachzahlung in Millionenhöhe. Die beiden Schwachmaten wollen mit Hilfe diverser Damen -hörige Sektenmitglieder- einen genialen Coup durchziehen. Ein Frachtschiff sollte eine Ladung heiss begehrter Stofftiere anliefern, doch der Kahn ist abgesoffen und nur ein paar tausend Exemplare können nun unter die Leute gebracht werden. Diese sollen in einem Vergnügungspark angeboten werden, der Dude und Uncle Dave wollen sich die Teile unter den Nagel reissen und bei eBay verkaufen. Leider ist auch Osama Bin Laden (Larry Thomas) hinter dem Zeug her, denn er will mit Hilfe der Kuschelteile einen teuflischen Plan in die Tat umsetzen. Grosser Ärger ist vorprogrammiert...

Der Name Uwe Boll sorgt bei vielen Mitmenschen für blankes Entsetzen. Ich halte diese Hysterie für übertrieben. Sicher, es gibt talentiertere Filmemacher, für kurzweilige Unterhaltung kann Boll aber durchaus gut sein, als Beispiel sei "BloodRayne (2005) genannt. Mit "Postal" bringt der umstrittene Bursche nun eine böse Satire unters Volk, zumindest will man dies dem Zuschauer vermitteln. Werfen wir einen Blick auf die Besetzung, die Wahl der Darsteller recht gut gelungen. Zack Ward passt prima in die Rolle des debilen Losers, Ralf Moeller kommt als idiotischer Bulle gut rüber, sogar einen echten Könner wie J.K. Simmons konnte man für eine Nebenrolle gewinnen. Eine böse, böse Satire möchte "Postal" gerne sein, möglichst viele Tabus brechen. Doch dieser Schuss geht meist nach hinten los und/oder läuft ins Leere. Gekillte Kinder bringt Troma viel zynischer rüber, der Witz mit dem "vom Wachturm gefallenen Opa", hat einen längeren Bart als die Typen von ZZ Top. Ich bin ein bekennender Fan von Trash und kaputten Filmen, aber "Postal" langweilt überwiegend, kaum ein "Gag" zündet wirklich. Was so unfassbar bööööse sein möchte, ist in Wirklichkeit nur asoziales, debiles Gegeifer. Nun kann auch "asoziales, debiles Gegeifer" durchaus unterhaltsam sein, aber nicht in solch dröger Form. Da sind die "Toxic Avenger" Streifen von Troma weitaus subversiver und vor allem unterhaltsamer.

Herr Boll möchte provozieren, der Gesellschaft -vor allem der Obrigkeit- den Spiegel vor die Nase halten. Dann aber doch bitte wirklich provokant und nicht auf dem Niveau einer Nachmittagstalkshow! Letztlich ist "Postal" ein nett gemeinter Versuch, scheitert jedoch bereits im Ansatz und entlockt mir lediglich ein mitleidiges Gähnen. Ein Totalausfall ist das Machwerk nicht, aber diesmal bewegt sich Boll wirklich hart an der Grenze zur Arschbombe. Lieber schaue ich mir erneut "BloodRayne" an, "Postal" darf ab jetzt im Regal verstauben. Die Blu-ray ist übrigens von guter Qualität, doch was tut dies bei dem langweiligen Inhalt schon zur Sache?

Langweilig und (unangenehm) doof. Ein überflüssiger Möchtegern-Schocker, gääähn... (Vielleicht soll das Teil eine Satire auf echte Satiren sein...¿?)

3/10
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#3616 - 19.11 22:59

Nichtmal einen guten Versuch kann man dem Boll da noch anrechnen, die Vorlage stammt ja aus einem PC-Spiel. Und hätte da der richtige hinter gesessen, man hätt das was werden können! Ansonsten fand ich den Film genau so miserabel BIS auf den Vorspann, den fand ich nahezu super. Wirkt wie von einem anderen Regisseur gedreht.
ASCH

RANG God of Clanintern

#3617 - 20.11 00:31

Naja, mit dem Spiel hat der Film ja nur den Namen gemeinsam. Mir ist übrigens gleichgültig wie nah ein Film an eine Spiel-/Buch-/Comic-Vorlage kommt, ich betrachte den Film losgelöst davon. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass "Postal 2" eines der wenigen sinnvollen Computerspiele ist, während der Film wirklich scheisse geworden ist.

Das war jetzt mein vierter Boll, leider der mit Abstand schlechteste. Selbst der lahme Zweitaufguß von "BloodRayne" war besser. "House of the Dead" war ganz ok, der erste "BloodRayne" machte sogar Spass.
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#3618 - 20.11 01:48

Gleichgültig isses mir nicht, aber Neuinterpretationen sind natürlich zulässig. Kommt drauf an was sich der Film als Anspruch setzt. Ansonsten zu Boll: Mir ist meine Zeit zu Schade und es gibt zuviele andere mit Sicherheit bessere Filme als dass ich mir solche anschauen würde, wo ich am Ende sage "Hm okay für Uwe Boll war der nichtmal soo scheiße".
ASCH

RANG God of Clanintern

#3619 - 20.11 11:15

Schon nachvollziehbar. Ich musste mir einfach irgendwann einen Boll anschauen und mit "BloodRayne" habe ich einen guten Start erwischt. Von daher kamen weitere Filme hinzu. Hätte ich mit "Postal" angefangen wäre es vermutlich anders. Naja, ich habe noch das Teil mit Statham hier, mal schauen wie der so ist.
raupe der lachs

RANG God

#3620 - 20.11 13:44

BloodRayne fand ich persönlich viel zu unauthentisch in Hinblick auf Kostüme, Aussehen und Verhalten der Protagonisten. Bei "Schwerter des Königs" (mit Statham) ist es genau das selbe.

Ich liebe "Abenteuer"-Filme, dabei sollen sie aber echt wirken und auf Prügelszenen verzichten. Klar, bei SdK wird auch erschlagen, erstochen und was nicht alles, aber das ganze drumherum wirkt so aufgesetzt und völlig lieblos.

Das soll nicht nur eine Kritik an Bolls Filmen sein, ich erinnere nur mal an die überaus schlechte Sindbad-Serie irgendwann aus den letzten 10 Jahren. Lief meist auf Kabel1 oder ProSieben. Das war so grotte, dass man sich fast für die Darsteller und den Director schämt. Meine Fresse
ASCH

RANG God of Clanintern

#3621 - 20.11 14:07

Die Serie kenne ich nicht. Ich weiss worauf du bei "BloodRayne" hinauswillst. Der Film ist sicher nicht "gut", ich fand ihn aber trotzdem unterhaltsam. Sender wie Kabel1 und Pro7 meide ich. Da schaue ich lieber "Tatort", den "ZDF-Freitagskrimi"... ...oder gleich "Verbotene Liebe" und "Alisa"!

***

Der Hund von Baskervilles (Großbritannien, 1959, Originaltitel: The Hound of the Baskervilles)

Auf der wohlhabenden Sippe Baskerville lastet seit vielen Jahren ein grausiger Fluch. Nach dem Tod des letzten Gutsherrn tritt Sir Henry Baskerville (Christopher Lee) das Erbe an. Da Dr. Mortimer (Francis de Wolff) um das Leben des Erben fürchtet, bittet er Sherlock Holmes (Peter Cushing) um dessen Hilfe, er soll das Rätsel um den alten Fluch lösen. Mit seinem Gefährten Dr. Watson (Andre Morell) macht sich Holmes daran die Wahrheit ans Licht zu fördern. Kein leichtes und vor allem kein ungefährliches Unterfangen, denn man trachtet Sir Henry bereits nach dem Leben...

Dieser Hammer Film ist zwar eher ein Kriminialfilm, verbreitet aber trotzdem eine wohlige, unheimliche Atmosphäre. Der bewährte Terence Fisher zauberte mal wieder einen sehr schönen Film aus dem Hut, wunderschöne Landschaftsbilder und herrliche Kulissen inklusive. Die Besetzung ist natürlich traumhaft, Peter Cushing und Christopher Lee sind schon jeder für sich eine Freude, zusammen sind die beiden Ikonen absolut unschlagbar. Dazu noch der geschätzte Andre Morell in der Rolle des Watson, perfekt! Es bedarf nicht allzu vieler Worte über diesen schönen Film, jeder Hammer Fan muss sich dieses Schätzchen sowieso in die Sammlung stellen! Besonders empfehlenswert als Double Feature mit "Captain Clegg" (1962), der vielleicht sogar noch ein wenig schöner anzuschauen ist und das kreativere Drehbuch aufbieten kann.

Die DVD von MGM bietet eine solide Bildqualität, als Bonus ist lediglich ein Trailer vorhanden. Den Fan wird die magere Ausstattung nicht abschrecken, zumindest fällt der Preis moderat aus. 7,5/10 (gut bis sehr gut) scheint mir eine angemessene Bewertung zu sein. "Eigentlich" würde ich lieber eine noch höhere Wertung ziehen, jedoch blockieren andere Hammer Werke die oberen Ränge. Fazit: Muss man als Hammer Fan besitzen!

7,5/10

Lieblingszitat: "Wenn Sie wüssten wie gefährlich diese Tierchen sind..."
▪٩๏̯͡๏)۶▪

RANG Master of Luck

#3622 - 20.11 15:55

Death Proof
▪٩๏̯͡๏)۶▪

RANG Master of Luck

#3623 - 20.11 18:58

Die Klapperschlange
ASCH

RANG God of Clanintern

#3624 - 21.11 21:24

Shogun's Ninja (Japan, 1980, Originaltitel: Ninja bugeichô momochi sandayû

Die Eltern des kleinen Takamaru (Hiroyuki Sanada) fallen Machtgier und politischen Verstrickungen zum Opfer. Die Mörderbande unter dem Kommando von General Shogen (Sonny Chiba) bekommt Takamaru aber nicht zu fassen, er entgeht seinen Häschern knapp und flüchtet von Japan nach China. Einige Jahre ziehen ins Land, als junger Mann kehrt Takamaru ins Land seiner Vorfahren zurück und will Rache nehmen. Kein leichtes Unterfangen, denn seine Sippe ist nahezu ausgerottet und Shogen noch immer ein mächtiger, brutaler und gnadenloser Militärschädel. Takamaru findet alte Freunde aus seiner Kindheit wieder, schliesst sich deren Widerstandsgruppe an. Doch Shogens Arm ist lang und kräftig, zusätzlich droht auch aus den eigenen Reihen Gefahr, die Gefahr mit dem Namen Verrat...

Dieser Beitrag aus Japan entstand unter der Regie von Norifumi Suzuki, dessen "Exzesse im Folterkeller" in Deutschland die Zensur auf den Plan riefen. Keine Angst, so wüst geht es bei "Shogun's Ninja" nicht zu. Der Streifen ist sehr ansprechend gefilmt, die Kämpfe machen Laune durch diverse Übertreibungen, welcher Eastern Fan erfreut sich nicht an Wirework und ein paar abgeschlagenen Körperteilen samt Blut? Der Racheplot wird durch einige "Nebenschauplätze" belebt, was im Ergebnis allerdings nicht immer zuträglich ist. So erscheinen manche Übergänge dann auch ein wenig harsch, insgesamt bleibt der Film erzähltechnisch aber im grünen Bereich. Der Hauptdarsteller Hiroyuki Sanada wirkt ein wenig blass, sein Erscheinungsbild passt aber gut zu dem von ihm dargestellen Charakter. Von Sonny Chiba hätte ich gern mehr gesehen, sowohl was seine Kampftechnik angeht, als auch generell seine Erscheinung betrifft. Andererseits wäre die Hauptfigur dadurch vermutlich zu stark an die Wand gedrückt worden, gegen die Präsenz eines Sonny Chiba ist schwer zu bestehen. Man hat auch die Samurai-Legende Hattori Hanzo in die Geschichte eingebaut, angenehmerweise als eine etwas zwielichtige Figur.

Hier und da hat der Film ein paar Schwachpunkte, diese sind jedoch als Nebensächlichkeit zu betrachten und stören den Genuss nicht nachhaltig. Die DVD von NEW zeigt den Film in recht ordentlicher Qualität und kommt -wie für das Label üblich- in einer Hartbox daher. Seit einiger Zeit ist das Werk auch auf Blu-ray verfügbar, allerdings kann ich zu der Qualität der HD-Auswertung nichts sagen. Ich bin mit der mir vorliegenden DVD zufrieden, von daher habe ich keine Nachforschungen bezüglich der BD angestellt.

Guter Stoff = 7/10

Lieblingszitat: "Ich kann es nicht zulassen, dass sich in unserer Provinz solche Elemente herumtreiben!"
lørd▪øſ▪тєrrør

RANG Master of Clanintern

#3625 - 21.11 23:39

Adams Äpfel

eine super lustige schwarze dänische Komödie.

Kann ich nur empfehlen, schaut sie euch an.
ASCH

RANG God of Clanintern

#3626 - 22.11 12:47

Als das Meer verschwand (Neuseeland, Großbritannien, 2004, Originaltitel: In my Father's Den)

Paul Prior (Matthew Macfayden) verliess als sehr junger Mann sein Elternhaus, nach dem Tod seiner Mutter zog es ihn hinaus in die weite Welt. Nach 17 Jahren kehrt er in seine Heimat Neuseeland zurück, der Anlass ist traurig, sein Vater ist verstorben. Paul ist ein bekannter, erfolgreicher Journalist, besonders seine Fotos aus Krisengebieten rumd um den Globus geniessen hohes Ansehen. Nun sieht sich der Weltenbummler mit der Enge, dem Mief seiner Kindheit konfrontiert. Das alte Elternhaus, sein Bruder, der ihm den Weggang offensichtlich nie verziehen hat, seine Jugendliebe. Eigentlich möchte Paul nur möglichst schnell wieder weg, denn der von seiner beruflichen Laufbahn schwer gezeichnete Journalist, kann dem Druck der überall präsenten Vergangenheit kaum standhalten. Die junge Celia (Emily Barclay) interessiert sich für Paul, Celia ist die Tocher von Pauls Jugendfreundin, der Vater des Mädchens ist vor ein paar Jahren verstorben. Zwischen dem ausgebrannten Schreiberling und dem aufgeweckten Mädchen entsteht eine Freundschaft, doch eine erschreckende Wahrheit lauert unter der Oberfläche...

Regisseur Brad McGann hat mit "In my Father's Den" einen sehr bewegenden Film auf die Beine gestellt. Leider ist der talentiere Mann bereits 2007 verstorben, er wurde lediglich 43 Jahre jung. Was sich zunächst als Familiendrama mit Tiefgang präsentiert, offenbart zum Finale überraschende Wendungen, die sich so mancher gestandene Thriller wünschen würde. Die Schauspieler leisten grossartige Arbeit, besonders Macfayden und die noch sehr junge Emily Barclay haben mich beindruckt. Die sehr guten Leistungen reichen bis in die kleineren Nebenrollen, Hut ab! Die melancholische Stimmung des Werkes wird sehr schön vom spröden Charme der Landschaft unterstützt. Der schmale Grat zwischen wärmender Melancholie und der kalten, hässlichen Fratze Depression wird auf beiden Seite der Grenze beschritten. Glücklicherweise driftet der Film aber nie in Kitsch oder unerträgliche Weinerlichkeit ab, der schwierige Balanceakt wird sehr souverän gemeistert. Manchmal erinnerte mich "Als das Meer verschwand" ein wenig an den ebenfalls sehr gelungenen "Schiffsmeldungen". Weniger von der Story her, sondern was die eingefangene, spürbar gemachte Atmosphäre anbelangt. Betrachtet man diese Werke, scheinen sich Neuseeland und Neufundland nicht am jeweils anderen Ende der Welt zu befinden.

Mir hat "In my Father's Den" sehr gut gefallen! Die Blu-ray bietet eine sehr ansprechende Qualität. Glücklicherweise hat man den Film nicht zu Tode gefiltert, wo es hingehört, da ist das Filmkorn auch zu sehen. Einiges an Bonusmaterial wird ebenfalls geboten. Eine schöne Veröffentlichung die dem Film gerecht wird, klarer Kauftipp!

Sehr gut = 8/10
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#3627 - 22.11 13:24

Obwohl ich für die Art Filme normalerweise sehr zu haben bin, hat mich Als das Meer verschwand relativ kalt gelassen (Schiffsmeldungen im übrigen auch), was unter anderem an der so ach so schockierenden, die dunkelsten Geheimnisse lüftenden Skandalwendung am Ende liegt, die ich einfach irgendwie.. naja gar nicht soo schlimm fand.
ASCH

RANG God of Clanintern

#3628 - 22.11 13:57

Der vermeintliche "Skandal" war sicher längst nicht so "schlimm". Erschreckend und traurig fand ich aber das Schicksal des Mädchens. Vor allem hat mich die Leistung von Emily Barclay sehr angesprochen.
▪dσвтasтιc▪

RANG Lord of Clanintern

#3629 - 22.11 15:17

kenn den deutschen titel gar nicht...aber ich glaub ich hab in my father's den gesehen
raupe der lachs

RANG God

#3630 - 22.11 15:54

Grad Zombieland gesehen. Bin ziemlich enttäuscht.
Ich hab nicht einmal gelacht, nur ein paar mal geschmunzelt... habe mir viel viel mehr versprochen.

Da ich aber Endzeit-Liebhaber bin, egal ob mit Zombies, Drachen, Viren, etc hab ich mich nicht gelangweilt.

Dennoch, 6/10 ist das höchste der Gefühle.