Clanintern Clanintern Clanintern

Forum

Öffentliche Foren
FORUM: Medien THEMA: Die Filme grad angesehen
AUTOR BEITRAG
ASCH

RANG God of Clanintern

#4021 - 30.04 20:25

The Shooter - Ein Leben für den Tod (USA, Tschechische Republik, Spanien 1995, Originaltitel: Hidden Assassin)

In New York wird ein tödlicher Anschlag auf einen kubanischen Diplomaten durchgeführt. US-Marshall Michael Dane (Dolph Lundgren) wird nach Prag beordert. Dort soll er die Killerin Simone Rosset (Maruschka Detmers) festnehmen, die laut offizieller Seite das Attentat verübt hat. Zusammen mit Alex Reed (John Ashton) arbeitet er an dem brisanten Fall. Mit Reed verbindet den US-Marshall eine tiefe Verbundenheit, denn ursprünlich stammt Dane aus der Tschechoslowakei, kam aber als Kind in die USA und wurde von Reed und dessen Gattin aufgezogen. Die Zeit drängt, denn in Prag steht ein wichtiges Diplomatentreffen vor der Tür, weitere Komplikationen könnten zu einer dramatischen Verschlechterung der Beziehungen zwischen Kuba und den USA führen. Tatsächlich gelingt Dane der Zugriff auf Simone Rosset, doch erstens lässt sich diese nicht ohne Gegenwehr dingfest machen, zweitens überkommen Dane nach und nach Zweifel an der Schuld der angeblichen Attentäterin. Ein Hinterfragen der Angelegenheit ist unerwünscht, aber ein aufrechter Ehrenmann wie Marshall Dane lässt sich nicht ohne Widerspruch die Fäden aus der Hand nehmen oder gar vollends abservieren...

Inzwischen hat dieser unterhaltsame Action-Thriller mit meinem Liebling Dolph Lundgren auch schon 15 Jahre auf dem Buckel. Damals war der ehemalige Ostblock noch eine frische Kulisse für kleine Action-Abenteuer, in den letzten Jahren drehten gestandene Recken wie Lundgren, Van Damme und Seagal häufig in Staaten wie Bulgarien, Rumänien und Tschechien (Was ich ausdrücklich begrüße, denn der oft "erdige" Look passt IMHO prima zu B-Actionern). Dolph kommt gewohnt cooool daher, wer ihm zu sehr auf den Zeiger fällt, muss mit Prügel und Blei rechnen. Maruschka Detmers nimmt man die harte Dame durchaus ab, obwohl ich zunächst meine Zweifel hatte. In den Nebenrollen bekommt man bewährte Fratzen wie John Ashton und Gavan O'Herlihy zu sehen. Ihre Namen mögen längst nicht jedem Filmfreund geläufig sein, doch ihre Gesichter erkennt man sofort. "The Shooter" verläuft zwar (meist) recht leicht vorhersehbar, vermag den Zuschauer aber durch geschickt über den Film verteilte Actioneinlagen bei der Stange zu halten. Eine so nicht zu erwartende Wendung hat man wirklich gut und überzeugend in den Plot eingewoben. Die Action kommt überwiegend bodenständig rüber, allzu wüst und übertrieben wird es fast nie. Sicher, wenn ein gut positionierter Scharfschütze, von einem in Bedrängsnis geratenen Dolph per Colt weggeballert wird, dann ist dies nicht unbedingt sehr realistisch. Aber: Er ist der Mann! ...und wer will in einem Action-Streifen eine Abbildung der Realität sehen?

Für Freunde kleiner Genrebeiträge sehenswert, für Dolph Verehrer sowieso Pflichtprogramm. Ich habe mich gefreut den Film nach einigen Jahren erneut zu sehen, es wird mit Sicherheit nicht unser letztes Treffen gewesen sein. Die DVD von Planet Media ist zwar OOP, man bekommt sie aber noch problemlos und für kleines Geld, die Qualität der Scheibe geht in Ordnung. Der Film ist kein Höhepunkt des Genres, aber solide inszenierter und ordentlich gespielter Stoff. Da Dolph bei mir immer Kredit hat, reicht es dann auch zu knappen 7/10 (gut).

Lieblingszitat:

"Hey, weisst du was? Sicherheit wird überschätzt!"
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#4022 - 07.05 08:41

Alexander (The Final Cut)

Bildgewaltiges und brutales Historienepos aus der Hand Oliver Stone's. Unterhält durchgehend, mir persöhnlich ist aber zuviel homo-touch enthalten. 7/10


G.I. JOE

trashige SFX-Actionorgie. Unterhält ganz ordentlich. 5/10
!lennnnny

RANG Scriptkiddi3

#4023 - 11.05 11:29

KickASS

geilo hab mich köstlich amüsiert
Species0001 *Kein Post ohne :ugly:!!!*

RANG Lord of Clanintern

#4024 - 11.05 14:36

Hat denn noch keiner Iron Man 2 gesehen? ich war letzten Donnerstag drin und ich fand den Film einfach geil.
Tony Stark ist einfach ne coole Sau.....und ein narzisstisches Arschloch...
Die Sprüche sitzen meist perfekt, wie die Rüstung. ^^

8,5/10
cSOR

RANG LLamah

#4025 - 11.05 20:29

Stimme der Einschätzung zu IronMan2 zu.
Der Film ist eine sehr gute Fortsetzung zum ersten Teil.

Wie beim ersten Teil gibt es auch hier nach dem Abspann ein kleines Stück "mehr" zu sehen das Lust auf Teil3 macht.
ASCH

RANG God of Clanintern

#4026 - 12.05 20:50

Monster Village - Das Dorf der Verfluchten (Kanada, USA 2008, Originaltitel: Ogre)

Vier Junge Leute stolpern durch einen unübersichtlichen Wald. Einer aus der Gruppe hat eine alte Karte ersteigert, auf der ein geheimnisumwittertes Dorf eingezeichnet ist, welches noch immer in den Tiefen der Wälder existieren soll. Tatsächlich gibt es das besagte Dorf, dessen Bewohner vor 150 Jahren einen grausigen Pakt eingingen. Eine Seuche suchte damals die kleine Ortschaft heim, nur der ansässige Magier (John Schneider) konnte ihr Einhalt gebieten. Der Preis dafür ist unermeßlich, zwar alterten die Bewohner des Dorfes nicht mehr, doch jedes Jahr muss einer aus ihrer Mitte einem grausigen Monster geopfert werden, einem gnadenlosen Oger. Die kleine Gruppe auf der Suche befreit das Ungeheuer versehentlich aus seiner Höhle, umgehend wird die Hälfte des Quartetts zu Mettgut verarbeitet. Mike (Ryan Kennedy) und Jessica (Katharine Isabelle) finden derweil das unter der Knute des Oger leidende Dorf, die Bewohner präsentieren sich allerdings nicht besonders gastfreundlich. Vor allem für Mike wird die Luft dünn, denn das jährliche Menschenopfer steht an. Warum also nicht einen Fremden opfern, wenn man dafür eventuell das Leben eines Dorfbewohners zunächst retten kann. Gibt es ein Entrinnen aus dieser Hölle im finsteren Walde...?

"Ogre" ist eine kleine Produktion, die von einem gewissen Steven R. Monroe für das nordamerikanische Fernsehen inszeniert wurde. Als Freund von Monsterfilmen aller Art hörte ich gern auf die leisen Stimmen in meinem Ohr, die mir nahelegten den Film in unsere kleine Sammlung aufzunehmen. Rund 86 Minuten gepflegte Monsterunterhaltung erfreuten meine entzündeten Augen, ergo soll mir der Streifen auch ein paar kurze Zeilen wert sein. Für eine Fernsehproduktion sind Optik und Ausstattung recht ansprechend, die Darsteller liefern Leistungen auf einem dem Rahmen angemessenen Niveau ab. Besonders gefreut hat mich das Wiedersehen mit Katherine Isabelle, die in der Werwolf-Trilogie "Ginger Snaps" einen positiven Eindruck bei mir hinterlassen hat. Kam sie in den "Ginger Snaps" Filmen hübsch und ein wenig finster angehaucht daher, mimt sie hier eine wenig attraktive und leicht zur Nerverei neigende Göre. Dass mir ihr Auftritt trotzdem sympatisch ist, spricht für meine offensichtliche Begeisterung die die junge Dame in mir zu entfachen vermag. Ryan Kennedy ist in der Rolle ihres männliches Begleiters zu sehen, er fügt sich ansprechend in der monströse Treiben ein. Die Dorfbewohner hinterlassen keine wirklich tiefergehenden Spuren im Gedächtnis, lediglich der zum angenehmen Chargieren neigende John Steiner und dessen hübsche Filmtochter Chelan Simmons stechen hervor. In einem Monsterfilm sollte das Monster die Hauptattraktion des Geschehens sein, was "Ogre" leider nicht vollends gelingen mag. Der Oger taucht häufig auf, doch wenn ein Ungetüm schon so oft durch die Kulissen tobt, dann sollte sein Äusseres auch ansprechend ausgeführt sein. Dies kann man dem aus dem Computer gepurzelten Oger leider nicht attestieren. Klar, in Filmen neueren Datums muss man sich meist mit CG abfinden, daran will ich auch nicht allein aus Prinzip rummäkeln (auch wenn es kein Geheimnis ist, dass mir klassische Modelle, Masken und Panschereien eindeutig lieber sind). Hier wirkt der Unhold allerdings ungefähr so, als hätte man ihn aus einem Fantasy-Computerspiel in den Film eingefügt. Dadurch erscheint das Monster oft wie ein Fremdkörper, ebenso geht dem Pixelgeiferling leider jegliche Form von Knuffigkeit ab, schade. Man hätte IMHO lieber einen hochgewachsenen Stuntman in ein entsprechendes Kostüm stecken sollen, ergänzt durch ein paar Modelle und Kunstschädel. Ferner wäre das Monstrum in diesem Film weitaus effektiver, wenn man es nicht so häufig zeigen würde, ganz unabhängig von seinem Erscheinungsbild. Wie erwähnt handelt es sich um eine Fernsehproduktion, ergo darf man hier keine wüste und saftige Gewaltorgie erwarten. Der Oger lässt sich aber nicht davon abhalten hin und wieder mit dezenter Deftigkeit zuzulangen, einem Dorfling wird die Runkelrübe abgebissen, Menschlein werden zerstampft, es spratzelt ein wenig CG-Blut durchs Bild.

Gerade ein kleines Büdget verlangt von den Machern viel Einsatz und Phantasie. So hätten diese vermeitlichen Beschränkungen auch nicht zum Hemmschuh werden müssen, wenn man auf putzige Masken und Kostüme statt CG gesetzt hätte. Engagierte Nachwuchstalente (die für kleines Geld ihre Dienste anbieten) sollten doch zu finden sein, würden solche Chancen sicher zu schätzen wissen. Ansonsten gibt es an den technischen und künslerischen Aspekten nicht viel zu meckern. Die Kamera ist auf Höhe des Geschehens, die Schitte sind nicht zu hektisch, die Dialoge herrlich stumpfsinnig, nur Möpse fehlen leider! Für "Monster Village" reicht es sicher nicht zu einer Art "Geheimtipp", wirklich empfehlen mag ich den Film nur süchtigen "Monsterallesglotzern". Die DVD bietet das Werk in solider Qualität an, die Scheibe ist für wenig Geld zu bekommen.

Der böse fette Oger wütet im tiefen Wald
lüstern macht er seine armen Opfer kalt
Das Blap™ glotzt gern solch hohlen Mist
der Oger vor Freude ins Büschlein pisst

6/10

Lieblingszitat:

"Humpel doch allein weiter!"
ASCH

RANG God of Clanintern

#4027 - 14.05 17:32

Der Mönch mit der Peitsche (Deutschland 1967, Originaltitel: Der Mönch mit der Peitsche)

Unter den Schülerinnen eines Mädcheninternats geht die Angst um. Junge Damen fallen unerklärbaren Anschlägen zum Opfer, bei denen ein bisher nicht bekannter Giftstoff zum Einsatz kommt. Zu allem Überfluss turnt auch noch ein unheimlicher Mönch durch die Nacht, gekleidet in eine tiefrote Kutte. Inspektor Higgins (Joachim Fuchsberger) und dessen Vorgesetzter Sir John (Siegfried Schürenberg) von Scotland Yard nehmen die Ermittlungen auf. Dabei stossen sie auf diverse Verdächtige und natürlich eine Horde junger Schönheiten (naja). Die Schülerin Betty (Grit Böttcher) möchte -getrieben von panischer Furcht- das Internat verlassen, ein Fehler mit grausigen Folgen. Doch auch die vorlaute Ann Portland (Uschi Glas) befindet sich in grösster Gefahr, können Higgings und Sir John das Rätsel um die Morde und den Mönch lösen...???

"Der Mönch mit der Peitsche" ist die 24. von Rialto produzierte Edgar Wallace Verfilmung. Der vierte Farbfilm der Reihe, ist gleichzeitig eine Art Remake des letzten Schwarzweiß Beitrages "Der unheimliche Mönch", bei dem Harald Reinl 1965 Regie führte. Die Filme fallen sehr unterschiedlich aus, was längst nicht nur auf den Wechsel zum Farbfilm zurückzuführen ist. Gleich zu Beginn wird klar, dass es sich bei "Der Mönch mit der Peitsche" um einen von Alfred Vohrer inszenierten Streifen handelt. Ein "Mad Scientist" vergast wehrlose Ratten, tötet anschliessend seinen argwöhnischen Gehilfen, nur um wenig später der Peitsche des Mönchs zum Opfer zu fallen. Die Wahl der Farben (Blau und knalliges Rot) sowie die Art der Ausleuchtung erinneren mich an die Handschrift des italienischen Großmeisters Mario Bava. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Sause einigen Freunden der "klassischen" Wallace Filme sauer aufstösst, denn Vohrer gleitet hier oft deutlich in trashige (mit fällt kein treffenderes Wort ein) Gefilde ab. Wer schon "Der Bucklige von Soho" nicht mehr ins Herz schliessen mag, wird vermutlich beim Peitschenmönch endgültig Haarausfall bekommen. Vohrer greift auf bewährtes Personal zurück, deren Auftritte schon nahezu comichaft überzogen wirken. Man beachte den von mir sehr geschätzen Blacky Fuchsberger, dessen Wallace Darbietungen bekanntlich stets von liebenswerten Übertreibungen leben. Hier wird der Bogen völlig überspannt, meist steht Inspektor Higgins in der Gegend herum, selbstverständlich cooler als ein Eisberg, kaut auf einem Kaugummi herum und erträgt die debilen Ausführungen seines Chefs. Wird ihm Sir John zu ausufernd, weist er diesen kurzerhand zurecht und übernimmt selbst das Ruder. Ja, dieser Sir John, er verliert nun endgülig jede Contenance und öffnet sämtliche Schleusen des Schwachsinns. Er ist nun ein-/ausgebildeter Psychologe, was er bei jedem Verhör (und überhaupt ständig) äusserst offensiv zur Schau stellt. Schürenbergs Auftritte in der Reihe waren nie besonders ernsthaft, nun scheint er aber eine Überdosis bewusstseinsweiternder Stoffe zu sich genommen zu haben (Wer weiss schon, was sich Vohrer und Konsorten 1967 durchgezogen haben. Auf jeden Fall war es sehr wirksam). Man sollte schon einen Hang zum Unfug mitbringen, ansonsten dürfte das irre Treiben eher auf Ablehnung stossen. Bei den Nebendarstellern fällt Konrad Georg als ekelhafter und verschwitzer Lüstling auf, ein Alptraum von Lehrkörper. Siegfried Rauch ist als armseliger Ganove zu sehen, der Inbegriff deutscher Unscheinbarkeit namens Kurt Waitzmann darf Zellentüren aufschliessen, auch Jan Hendriks wirkt mit, kommt aber leider kaum zum Zuge. Die Damenmannschaft wird von Uschi Glas angeführt. Sehe ich die Dame heute packt mich das blanke Entsetzen, doch damals war sie tatsächlich irgendwie ganz süss. Keine Schönheit, aber immerhin. Auch Grit Böttcher ist noch heute sehr aktiv, momentan ist sie in der sympathischen ZDF-Telenovela "Hanna - Folge deinem Herzen" zu sehen, in der sie die Großmutter der Hauptfigur spielt. Ilse Pagé lässt sich als Sekretärin erneut gern von Sir John begrapschen, wobei sie es versteht unglaublich merkwürdige Fratzen zur Schau zu stellen.

Die Optik des Mönchs nagt mit ihrer knalligen Farbe an den Augen des Zuschauers, wie könnte man sich auch sinnvoller durch die Nacht schleichen als in leuchtendes ROT gewandet!? Mir gefällt die Art und Weise wie man sich hier den Möglichkeiten der Farbfilms hingibt. Die Story tritt ein wenig in den Hintergrund, es macht allerdings auch weitaus mehr Freude dem grotesken Treiben der Akteure zu folgen, als sich den Kopf über den Sinn und/oder Unsinn des Drehbuchs zu zerbrechen. Herrlich irre kommt das Versteck des Bösewichts daher, umgeben von Aquarien, gierige Krokodile im Vorzimmer, da wird jeder die Weltherrschaft anstrebende Superverbrecher neidisch und James Bond schlottern vor Angst die Knie! Von traditioneller Krimiunterhaltung entfernt sich dieser Streifen sehr deutlich, der wohlgesonnene Zuschauer wird jedoch seine Freude an diesem bunten Reigen haben! Wie üblich ist der Film einzeln erhältlich, alternattiv als Bestandteil eines Boxsets. Die "Edgar Wallace Edition 7" feiert mit "Der Mönch mit der Peitsche" ihren Auftakt, ferner sind folgende Filme enthalten:

- Der Hund von Blackwood Castle
- Im Banne des Unheimlichen
- Der Gorilla von Soho

Auf der DVD zu "Der Mönch..." findet man Trailer zu den Filmen aus der Box, dazu den fünften Teil des launigen Interviews mit Regiesklavin Eva Ebner, sowie ein paar weitere Kleinigkeiten. Abgerundet wird das Set durch ein interesantes Booklet. Ich bin mit dem Einstieg in die siebte Box sehr zufrieden! Fast neige ich zu feisten 8/10 (sehr gut), denn auch wenn der Film zu den eher "niveaulosen" Beiträgen der liebenswerten Filmreihe zählt, ist der Unterhaltungswert für mich ganz persönlich sehr hoch (was an meinem Mangel an Niveau und meiner Vorliebe für Unfug liegen mag). Wegen der sehr starken Konkurrenz will ich es aber bei dicken 7,5/10 (gut bis sehr gut) belassen, ein Platz in meinem grossen Herz für knuffige Filme ist dem roten Mönch sicher!

Lieblingszitat:

"So einfach ist das?"
"Halt die Schnauze! Zieh das an!"
śףּø_Øќ

RANG Deckschrubber

#4028 - 15.05 11:17

descent2

kann dem vorgänger natürlich in keinster weise das wasser reichen,trotzdem kurzweiler horror 6/10
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#4029 - 15.05 15:43

Zodiac

sehr gelungener und spannender wenn auch etwas langsam erzählter thriller um den zociac-killer. 9/10

12 Runden
kurzweiliger actioner mit felsgesicht john cena, der typ kann steven seagal was mimik anbelangt locker das wasser reichen. ob wütend, fröhlich oder traurig, alles sieht gleich aus ^^

5/10
ASCH

RANG God of Clanintern

#4030 - 15.05 16:11

Mein dicker Kampfklops verfügt aber über einen Charakterschädel, während Frau Cena ein Babygesichtchen zur Schau trägt!
ASCH

RANG God of Clanintern

#4031 - 15.05 22:09

Two Evil Eyes (Italien, USA 1990, Originaltitel: Due occhi diabolici)

George A. Romero und Dario Argento verfilmen Erzählungen von Edgar Allan Poe. Jeder Meister steuerte einen knapp einstündigen Beitrag zu "Two Evil Eyes" bei. Ich verzichte in diesem Fall auf die übliche Inhaltsangabe, da die Story von "The Black Cat" sowieso fast jedem geläufig sein dürfte, denn der Stoff wurde schon häufig verfilmt. Wenn zwei von mir sehr geschätze Regisseure ein solches Projekt realisieren, weckt dies selbstverständlich eine gewisse Erwartungshaltung. Das Ergebnis stellt mich durchaus zufrieden, jedoch zähle ich die Beiträge der Götter nicht zu den Höhepunkten in deren Schaffen!

Werfen wir zunächst einen Blick auf George A. Romeros Segment mit dem Titel "The Facts in the Case of Mr. Valdemar". Der gute George beschäftigt sich einmal mehr mit seinen Lieblingsthemen: Der Gier und Untoten. Nun doch ganz kurz ein paar Worte zum Inhalt. Eine Frau will ihren reichen und todkranken Gatten ausnehmen, dazu bedient sie sich der Hilfe ihres Ex-Stechers. Doch der vermeintlich tote Ehemann erhebt sich plötzlich aus der Kühltruhe... Schauspielerisch ruht der Großteil der zu tragenden Materie auf Adrienne Barbeau. Zunächst mag die Dame nicht wie die Idealbesetzung für die Rolle der männerverschlingenden, abgebrühten Ex-Saftschubserin anmuten, doch ihre Darstellung verleiht der Figur Glaubwürdigkeit und einen Ansatz von Tiefe. Ihr "Gehilfe" Ramy Zada kommt mir ein wenig zu glatt und uninteressant daher, doch letztlich passt sein Auftritt zur Rolle. Besonders kreativ oder überraschend ist die Episode nicht, doch sie weiss recht kurzweilig zu unterhalten.

Dario Argento nimmt sich mit der schwarzen Katze zwar eine abgegriffene Geschichte vor, wirft dafür aber mehr Einfallsreichtum bei der Kameraarbeit und etwas mehr Abwechslung in die Waagschale. Zusätzlich streut er Verweise auf andere Poe Erzählungen ein. Nicht zu vergessen, dass er mit Harvey Keitel einen fantastischen Hauptdarsteller für seinen Beitrag zur Verfügung hatte! Auch hier ganz kurz der Inhalt: Die Freundin eines schlechtgelaunten Fotografen schleppt eine schwarze Katze an. Der Macker verabscheut das Tier, die Beziehung gerät in eine Krise, der Fotograf wird zum Mörder und lässt die Leiche seiner Holden verschwinden. Harvey Keitel wurde geboren um kantige und meist übel gelaunte Typen zu spielen, in dieser Disziplin macht ihm kaum jemand etwas vor. Auch unter der Anleitung von Dario Argento gibt er sich keine Blöße, ganz im Gegenteil, die Chemie zwischen Regisseur und Hauptdarsteller stimmt offensichtlich. Die Präsenz von Keitel buttert die anderen Darsteller ein wenig unter, doch der Filmfreund darf sich auf Kim Hunter, Martin Balsam und John Amos freuen, Madeleine Potter spielt in der weiblichen Hauptrolle ebenfalls solide auf.

Wer Filme von Romero und Argento kennt, weiss um die Unterschiedlichkeit der beiden Meister. Romero mag der bessere Geschichtenerzähler sein, Argento ist ein Meister des Lichts und hat das perfekte Gespür für faszinierende Kameraeinstellungen. Beide Regisseure haben ein ausgeprägtes Händchen für packende, intensive Atmosphäre. In dieser Hinsicht sind Werke wie Romeros "Night of the Living Dead" (1968) oder Argentos "Profondo Rosso" (1975) kaum zu toppen. So unterscheiden sich auch hier ihre Beiträge deutlich, es wird umgehend klar wer bei welchem Segment die Fäden zog. Gemeinsam haben beide Filme die tollen Special Effects von Tom Savini. Zwar wird nicht übermässig gemetzelt und geblutet, doch wenn es zu Momenten des Mettguts kommt, dann machen die Savini-FX immer jede Menge Laune! Der sympathische Herr Savini spielt in Argentos Beiträg eine kleine und herrlich irre Nebenrolle.

Zu diesem Werk habe ich mir die US Blu-ray von Blue Underground gegönnt. Wie man es von Blue Undergroud kennt, ist die gebotene Qualität sehr ansprechend. Der Film wurde nicht totgefiltert, sondern man hat das Material sorgfältig aufbereitet und in prächtiger Verfassung auf die Scheibe gebannt. Das Bonusmaterial bietet interessante Plaudereien der Regisseure, dazu einen Einblick in die Hütte von Tom Savini. In diesem Fall lohnt der Genuss der Boni wirklich, auch in dieser Beziehung ist man von Blue Underground gute Beiträge gewöhnt. Erfreulichweise kommt die BD ohne Regionalcode daher.

Sicher, von zwei so großartigen Regisseuren hätte man noch mehr erwarten können, doch insgesamt bietet "Two Evil Eyes" gute und kurzweilige Unterhaltung! Daher setzt es solide 7/10.

Lieblingszitat:

"I let him use me for pleasure and for show. Now I'm going to let him pay me for my services."




Bitch Slap (USA 2009, Originaltitel: Bitch Slap)

Drei junge Frauen gondeln durch die Wüste, im Kofferraum steckt der miese Gauner Gage (Michael Hurst). Hel (Erin Cummings ...Cummings, was für ein Name...), Camero (America Olivo) und Trixie (Julia Voth) halten an und holen Gage aus der Kiste, ähh... dem Kofferraum. Der Bursche bezieht ordentlich Prügel von Camero, die für ihre Unbeherrschtheit und gewaltige Schlagkraft bekannt ist. Hel ist die kühle Denkerin der kleinen Gruppe, sie will von Gage den Ort eines Verstecks wissen. Die heisse Trixie ist mit der Situation überfordert, sie reagiert ängstlich bis leicht panisch. Gage verweilt bald nicht mehr unter den Lebenden, die Damen machen sich vor Ort auf die Suche nach dem ersehnten "Schatz". Als plötzlich Deputy Fuchs (Ron Melendez) auftaucht wird die Lage brenzlig, doch es gelingt dem Trio den Gesetzeshüter ohne Folgen abzuwimmeln. Nach und nach bricht gegenseitiges Mißtrauen hervor, als dann auch noch ein dynamisches und völlig irres Pärchen auftaucht eskaliert die Lage unaufhaltsam...

"Bitch Slap" bedient sich offensichtlich bei Quentin Tarantino, man nehme eine feiste Dosis "Death Proof" und füge ein wenig "Kill Bill" hinzu, einmal durch den Wolf gedreht, fertig. Da wundert es dann auch nicht, dass man Zoe Bell (eine der Schlüsselfiguren in "Death Proof" auch gleich mit den Stunts beauftragt hat. Dem Filmfreud wird allerdings bewusst sein, dass sich Herr Tarantino höchstselbst als einer der cleversten "Diebe" der Filmgeschichte einen Namen gemacht, sind seine Werke doch stets massiv von alten Perlen beinflusst, zitieren und kopieren ganz unverfroren. Ergo stellt "Bitch Slap" so etwas wie eine "Kopie von der Kopie" dar. Kann das funktionieren? Die Antwort ist ein klares "Jein", denn man fährt das Machwerk zwar nicht an die Wand, doch von den Qualitäten der Vorbilder bleibt man meilenweit entfernt. Bei Tarantino wirken die unzähligen Zitate und Huldigungen stets mit grosser Sorgfalt gewählt. Seine Arbeiten wirken nicht wie Raub und Plünderung alter Schätze, sondern lassen aufrechte Verehrung und Liebe zum Film erkennen. Dies geht "Bitch Slap" überwiegend ab, der Streifen wirkt einfach zu gewollt und zündet deshalb nur teilweise. An den Schauspielern liegt es sicher nicht, dass der Film kein grosser Wurf mit Liebhaberpotential geworden ist. Erin Cummings bringt überzeugend eine Art kühle Verschlagenheit ins Spiel, während man America Olivo die psychotische Schlägerin ebenfalls zu jeder Zeit abnimmt. Juila Voth in der Rolle der "unschuldigen" Trixie ist eine Freude für die Augen! Ein wirklich heisser Feger, obschon bewusst billig zurechtgemacht (aber da stehe ich ja drauf, ich olles Ferkel). In Nebenrollen gibt es ein Wiedersehen mit Lucy Lawless, Renée O'Connor und Kevin Sorbo, die man aus den Fernsehserien "Xena" und "Hercules" kennt. Die staubige Wüstenkulisse ist keine schlechte Wahl, in einigen Rückblenden werden die Ereignisse beleuchtet, die letztlich zu der eingetretenen Situation führten. Diese Rückblenden sind extrem überzeichnet ausgeführt, in der Art wie eine trashige und hysterische Version von "Sin City". Auf den ersten Blick mag die dafür gewählte Optik ein wenig gewöhnungsbedürftig sein, doch sie stellt einen gelungenen und erfrischenden Konstrast zum Hauptszenario in der Wüste dar.

Handwerklich kann man dem Film eigentlich nichts vorwerfen. Es fehlt einfach an Eigenständigkeit, an Herz und Seele, da kann man im Vorspann noch so sehr in der Historie des Exploitationsfilms schwelgen, es bleibt ein leicht schaler Beigeschmack. Klar, Spass macht "Bitch Slap" schon, nur fühlt sich die Sause ein wenig nach Sex ohne Orgasmus an, schön aber letztlich doch unbefriedigend. Wo wir gerade beim Thema "unbefriedigend" sind... ...da nennt man die Blu-ray (und die limitierte DVD Ausgabe) dreist "Doppel-D Edition", doch die Möpse der Hauptdarstellerinnen bleiben immer brav bedeckt. Die Amis sind seltsame Menschen, Blut und Gewalt sind kein Thema, aber um Gottes Willen bitte keine blanken Brüste! Die Blu-ray von Splendid bietet ein ordentliches Bild und recht ausführliche Boni (die ich aber noch nicht gesichtet habe). Neben der deutschen Synchonisation ist der Originalton enthalten. Die englische Tonspur macht eindeutig mehr Spass, ferner hat man die Synchro auch bezüglich der Geräusche entschärft. In den USA gibt es eine etwas längere "Unrated" Fassung, die aber nicht wirklich härter ist. Von daher kann man die deutsche Veröffentlichung durchaus empfehlen, insgesamt hat Splendid gute Arbeit geleistet.

Ein Film der vorgibt mehr zu sein als er ist, Begierden weckt die er nicht zu stillen vermag. Nicht wirklich böse, nicht wirklich frech, nur bedingt sexy, aber immerhin recht unterhaltsam. Der Kauf der BD ist somit kein Fehlgriff, jedoch konnte "Bitch Slap" meine Erwartungen nur ansatzweise erfüllen. Zunächst wird die Scheibe für ein paar Jahre im Regal verschwinden, vielleicht ist die nächste Sichtung ein wenig erquickender.

Obere Mittelklasse = 6/10

Lieblingszitat:

"Wer will in meine Himmelspforte?"
(...fragt Frau Voth in ein Engelskostüm gewandet. Gern würde ich laut "Hier" schreien, doch ich bin einfach zu alt für Sport dieser Art...)



Game of Survival (USA 1985, Originaltitel: Tenement)

Neulich in der Bronx. Im Keller eines Mietshauses treibt eine Bande abstossender Fieslinge ihr Unwesen. Einer der Mieter schwärzt die finsteren Gesellen bei der Polizei an. Man hofft darauf die Bande nun endlich losgeworden zu sein, schliesslich ist deren Umgang mit Drogen und Schusswaffen kein Geheimnis. Doch der Arm des Gesetzes kann ich mit Nachdruck zulangen, ergo befindet sich der Pöbel bereits nach kürzester Zeit wieder auf freiem Fuss. Der völlig zu- und durchgeknallte Gangleader Chaco schwört Rache, blutige Rache, Mettwurst, Schmerzen, Tod und Teufel. Man verschafft sich Zutritt zum Haus und beginnt mit einer perversen Aufräumaktion. Hier soll es nicht nur ein paar Abreibungen setzen, man will sämtliche Bwohner des Hauses abschlachten. So arbeiteten sich Chaco und Konsorten von Etage zu Etage empor, hinterlassen dabei eine Spur aus Terror und Vernichtung. Die noch nicht in eine andere Bewusstseinsebene überführten Bewohner flüchten in die oberen Stockwerke, ausweglos in die Enge getrieben regt sich endlich verzweifelter Widerstand. Ein Kampf auf Leben und Tod nimmt seinen unerbittlichen Lauf. Keine Regeln, keine Gnade!

Roberta Findlay inszenierte ein paar HC-Rödeleien und eine Handvoll mehr oder weniger wüste Trashfilmchen. "Tenement" erinnert mich ein wenig an "New York 1991 - Nacht ohne Gesetz" der 1983 enstand, und seinerseits deutlich von John Carpenters frühem Meisterstück "Assault on Precinct 13" (1976) beinflusst wurde. Zwar unterscheidet sich der Plot in etlichen Details, doch letztlich geht es in allen Filmen um ein von gnadenlosen Killern belagertes Gebäude. Natürlich kann Frau Findlay einem John Carpenter nicht ansatzweise das Wasser reichen, doch diese Tatsache ändert nichts an dem hohen Unterhaltungswert von "Tenement". Was den Spassfaktor kräftig in die Höhe treibt sind die fiesen Fratzen der Gangmitglieder, aber auch die bekloppten Verhaltensweisen und Sprüche der Hausbewohner sorgen für freudige Erregung. Hier ein Beispiel für einen echten Schenkelklopfer: Eine Frau in den besten Jahren kommt auf die glorreiche Idee, sich aus einem der oberen Stockwerke abzuseilen um Hilfe zu holen. Nun glotzt die Hälfte der Mieterschaft aus dem betreffenden Fenster, um brüllend und hysterisch keifend (selbstverständlich in voller Lautstärke) ihrer Aufregung und Angst Luft zu verschaffen. Klar, ein Stockwerk tiefer taucht eine lüsterne Fratze auf um am Seil zu sägen. Wie der Vorfall endet, dürfte sicher nicht schwer zu erraten sein. Überhaupt lässt sich das Machwerk bei den Morden nicht lumpen, die Effekte mögen nicht spektakulär sein, kommen aber recht rustikal daher. Es wird fröhlich und mit wachsender Begeisterung geschändet, geprügelt, gestochen und geschossen, Messer, Baseballschläger, kochendes Wasser, sogar ein Besenstiel kommt zu einem aüsserst eindringlichen Einsatz. Für diverse Geschmacklosigkeiten ist also gesorgt, diese Momente sind geschickt über die Spieldauer von rund 90 Minuten verteilt. Da hier überwiegend Irrsinn, groteske Vorkommnisse und Verhaltensweisen regieren, kommt die "atmosphärische Hoffnungslosigkeit" (die ich an Belagerungsfilmen wie "Assault" so liebe) ein wenig zu kurz. Diese Scharte wetzt "Tenement" aber gerade auch durch den omnipräsenten Stumpfsinn aus, der hinter jeder Ecke lauert und nie wirklich lange auf sich warten lässt. Statt auf eine betont düstere Stimmung, legt man hier den Schwerpunkt auf Sleeeeaze. Selbst die Wohnungen der braven Bürger muten so schäbig an, als würde die Ehrengarde der Kakerlaken dort jede Nacht eine Party veranstalten. Dazu kommen noch ein paar kleine Einblicke hinter die Fassaden der Mieter. Mit gerunzelter Stirn betrachten die anderen Bewohner das junge Pärchen im ersten Stock. Der Kerl ist meist auf Dope und arbeitet nicht, seine Frau hat ständig Besuch von Männern und lässt das Lattenrost quietschen. Nicht zu vergessen der schmierige und schleimige Alki, der durch das Anzeigen der Gang die Lawine lostritt, sich für den Chef im Ring hält.

Wie sagt der Volksmund so schön: "Pack schlägt sich, Pack vertägt sich". Doch nicht in der Bronx, denn dort schlägt sich das Pack nicht nur, es muss sich zusätzlich auch noch erniedrigen, schänden und abmurksen! Sollte tatsächlich nur geschlagen werden, dann aber bitte bis zum Eintritt des Todes! Gangboss Chaco macht keine Gefangenen, selbst vor "Deserteuren" aus der eigenen Reihe macht sein Zorn keinen Halt. Gnade ist für Sissies, in der Bronx wird gefälligt bis zum letzten Mann gemeuchelt. Alte Eber werden ihre Freude an dieser prächtigen Suhle haben, auch wenn das Ende für meinen Geschmack schon fast weichgespült und rührselig über den Bildschirm flimmert. Naja, das Leben ist kein verdammtes Wunschkonzert, schon gar nicht in der verdammten Bronx! Schreibt euch das gefälligst hinter die ungewaschenen Ohren!

Unter dem Titel "Game of Survival" ist der Film bei CMV Laservision erschienen. Die DVD stammt aus der hauseigenen Trash Collection, die inzwischen auf mehr als 70 Titel angewachsen ist. Eine Entwicklung die ich ausdrücklich begrüße! Die #30 der Collection präsentiert den Streifen in sehr ansprechender Qualität, ein paar kleine Boni werden geboten, z.B. Trailer zu weiteren Titeln aus der Reihe sowie eine Bildergalerie. Das fiese Treiben liegt uncut vor, neben der deutschen Synchronisation findet man auch den englischen Originalton vor. Ein sehr unterhaltsamer und kurzweiliger Film, in sehr ansprechender Form aufbereitet!

7/10 (gut) halte ich für eine angemessene Bewertung, doch ich möchte noch ein halbes Sympathiepünktchen draufpacken! 7,5/10 (gut bis sehr gut)

Lieblingszitat:

"Freu dich nicht zu früh, du fette Assel. Wir kommen wieder!"
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#4032 - 18.05 08:43

[REC]

nett inszenierter atmosphärischer survivalhorror der recht kurz ausfällt. das mitererleben aus der Ich-Perspektive erinnert stark an BWP, erreicht aber nicht dessen intensität.
7/10
ASCH

RANG God of Clanintern

#4033 - 18.05 21:46

Tommyknockers - Das Monstrum (USA 1993, Originaltitel: The Tommyknockers)

Als Bobbi Anderson (Marg Helgenberger) mit ihrem Hund im Wald unterwegs ist, entdeckt sie einen rätselhaften Gegenstand, der sich aber nicht aus dem Waldboden lösen lässt. Sie kehrt neugierig an die besagte Stelle zurück und fängt an zu buddeln. Eine rätselhafte Macht scheint mehr und mehr Einfluss auf die Schriftstellerin zu nehmen, nach und nach breitet sich das Unbekannte in der kleinen Ortschaft Haven aus. Die Bewohner wandeln in einer Art befremdlicher Trance herum, bauen aber scheinbar nebenbei faszinierende Maschinen, ohne wirklich zu wissen warum sie dies tun. Gard (Jimmy Smiths) wundert sich bei seiner Rückkehr nach Haven über das seltsame Verhalten seiner Lebensgefährtin. Doch der bis vor kurzem trockene Alkoholiker hatte gerade erst einen Rückfall, ergo erkennt er zunächst nicht die Tragweite der Situation. Nach und nach wird Gard aber klar, dass er Handeln muss, denn auf ihn scheint die rätselhafte Kraft keinen Einfluss zu nehmen...

Stephen King Verfilmungen gibt es jede Menge, diese TV-Produktion gehört leider zum Bodensatz. Man hat den Stoff auf knapp drei Stunden Laufzeit aufgeblasen, doch selbst auf 90 Minuten gekürzt wäre das Ergebnis vermutlich noch eher lahmarschig. Ich weiss ruhige Filme mit gemässigtem Erzähltempo durchaus zu schätzen, nur hat "Tommyknockers" leider keine Qualitäten vorzuweisen, die den Zuschauer auf andere Art bei der Stange halten. Die Geschichte bietet keine echten Überraschungen, es mangelt an Höhepunkten, an Wiedererkennungswert und an schauspielerischen Glanzpunkten. Was die Darsteller abliefern ist einfach schlapp und uninteressant. Wenn schon schlecht, dann bitte auf knuffige und trashige Art und Weise, von solchen Qualitäten ist leider ebenfalls nichts auszumachen. Besonders erstaunt hat mich die miese Vorstellung von Marg Helgenberger. Die Dame hat seit einigen Jahren durch eine Hauptrolle in der erfolgreichen TV-Serie "CSI: Crime Scene Investigation" einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt. Zwar kann ich mich nicht als Fan der Serie bezeichnen, doch in den Folgen die ich im Laufe der letzten Jahre gesehen habe, ist mir Frau Helgenberger eigentlich recht positiv aufgefallen. Wie dem auch sei, in "Tommysuckers" scheint sie ihr Handwerk noch nicht zu beherrschen, oder man leitete sie nicht entsprechend an. Jimmy Smiths beschränkt sich darauf meist entweder dämlich oder alternativ betroffen aus der Wäsche zu glotzen, Freude kommt dabei nicht auf. Robert Carradine gibt sich in seiner Nebenrolle redlich Mühe, gleiches gilt für Joanna Cassidy, die ich noch aus "Six Feet Under" in sehr guter Erinnerung habe. Ansonsten herrscht belangloses, unteres Mittelmass, ein paar Nebenfiguren neigen gar zur Nervensägerei, wie z.B. die beiden Blagen oder Deputy Becka.

Was den Film vor dem totalen Abstruz rettet, sind ein paar kleine Momente, die das Geplätscher zumindest ein wenig aus seiner Lethargie prügeln. Es gibt eine Puppenattacke zu sehen, die zwar harmlos und bieder daherkommt, aber trotzdem für einen Anflug von Grauen sorgt (Puppen sind schrecklich, grausam, brutal... ...waaah..!!!). Dann wäre da noch das Finale, in dem tatsächlich der Trash (zumindest ein bißchen) regiert. Das Monstergesindel kommt wie magersüchtige Predatoren daher, man möchte fast Mitleid mit diesen Gestalten haben. Ein weiterer Pluspunkt ergibt sich daraus, dass die Handlung in den Neuenglandstaaten (genauer: Maine) angesiedelt ist, die mir immer sympathisch sind, die ich gern selbst bereisen würde. Viele Pluspunkte kann "Tommyknockers" nicht in die Waagschale werfen, die DVD Umsetzung passt diesem Niveau an. Warner hat sich wieder selbst übertroffen. Immerhin geht die Bildqualität einigermaßen in Ordnung (ohne wirklich gut zu sein, was aber bei diesem Film mehr oder weniger egal ist). Über das Fehlen jeglicher Boni will ich gar nicht meckern, würden sie den Film betreffen, wären sie sowieso nicht von gesteigertem Interesse.

Es gibt kaum Gründe den Film zu mögen, abgesehen von den paar im vorherigen Absatz genannten. Mit grosser Mühe kann ich mich zu 4/10 hinreissen, die aber auf sehr wackligen Beinen stehen. Bevor ich mir weitere Gedanken über das "Fast-Debakel" mache, will an dieser Stelle abbrechen... (Nein, hier steht kein kotzender Smilie...)

Lieblingszitat:

"Jetzt hilft nur noch beten." (So ist es!)
ASCH

RANG God of Clanintern

#4034 - 19.05 19:15

Der Hund von Blackwood Castle (Deutschland 1968, Originaltitel: Der Hund von Blackwood Castle)

Jane Wilson (Karin Baal) wird auf das Anwesen Blackwood Castle bestellt, dem letzten Wohnsitz ihres Vaters. Vor Ort erfährt sie, dass ihr Vater -zu dem sie etliche Jahre keinen Kontakt mehr hatte- verstorben ist, sie ist die Erbin der alten Gemäuer, sonstige Sachwerte sind nicht vorhanden. Man rät der jungen Dame zum eiligen Verkauf von Blackwood Castle, doch Jane bittet sich Bedenkzeit aus. Sie belauscht zufällig ein äusserst verdächtiges Gespräch, in der Nacht wird sie von unheimlichen Vorfällen heimgesucht. Doch damit nicht genug, ein mordlüsterner Dobermann Pinscher durchstreift die Gegend und tötet scheinbar willkürlich Menschen. Die Opfer mieteten sich zuvor stets in der Pension von Lady Agathy Beverton (Agnes Windeck) ein, in deren Familienbesitz sich Blackwood Castle früher befand. Die bestialischen Tötungen rufen Scotland Yard auf den Plan. Der gestresste Sir John (Siegfried Schürenberg) hat momentan keinen freien Ermittler zur Verfügung. Ergo nimmt er sich höchstpersönlich der Sache an, seine treusorgende Sekretärn Miss Finley (Ilse Pagé im Schlepptau. Es kommt zu weiteren Todesfällen, ein gewisser Donald Fairbanks (Horst Tappert) kann dem bösartigen Köter knapp entkommen. Er berichtet von riesigen Reisszähen, die regelrecht aus dem Maul der Bestie herausragen sollen, eine sehr abenteuerliche Darstellung. Neben Sir John scheint auch der rätselhafte Humphrey Connery (Heinz Drache) Ermittlungen anzustellen, der wie die Opfer in der Pension von Lady Beverton abgestiegen ist. Warum will man Jane das herrschaftliche Gemäuer mit aller Macht entreissen, welche Rolle spielt der Hund mit dem bizarren Gebiss...???

"Der Hund von Blackwood Castle" bietet Anlass die Sektkorken knallen zu lassen. Das Werk ist die 25. Edgar Wallace Verfilmung aus dem Hause Rialto! Regie führte erneut Alfred Vohrer, dem eine Menge bekannter "Wallace Schauspieler" für diesen Streifen zur Verfügung standen. Wie schon beim 24. Rialto Wallace, rückt die klassische Kriminalfilmunterhaltung ein wenig in den Hintergrund. Hier regiert eine leicht gruselige Atmosphäre, abgerundet durch bizarre Einfälle (wie die Zähne der Bestie), selbst vor dem Einsatz einer "Skelettmarionette" schreckt man nicht zurück. Schlangen dürfen bei Vohrer selbstverständlich ebenso nicht fehlen. Die Auftritte der Schauspieler werden zum mehr oder weniger grotesken Schaulaufen, doch auch für Überraschungen ist gesorgt. So hat mich z.B. Heinz Drache in der Tat sehr angenehm überrascht, der in seinem "Wallace-Farbfilm-Debüt" deutlich an Ausstrahlung, Profil und Lockerheit zugelegt hat (Den nicht von Rialto produzierten Wallace "Das Rätsel des silbernen Dreieck" (1966) lasse ich bei dieser Betrachtung aussen vor, zu dem Film werde ich in den nächsten Wochen ein paar Zeilen schreiben). In der Zeit zwischen "Neues vom Hexer" (1965) und "Der Hund von Blackwood Castle" ist Drache in jeder Hinsicht gefreift. Meiner Meinung nach überbietet er hier seine vorherigen Auftritte im Rahmen der Reihe deutlich! Siegfried Schürenberg hat einen seiner grössten und herrlichsten Auftritte. Diesmal pfuscht er nicht einem untergebenen Ermittler unqualifiziert ins Handwerk, er taumelt nun mit bedeutungsschwangerer Miene selbst der Aufklärung des Falles entgegen, wobei ihm Kommissar Zufall kräftig unter die Arme greift. Sir John greift auch selbst gerne zu, am liebsten auf den Popo seiner Sekretärin Miss Finley. Ilse Pagé darf ihren Chef nun in den Außendienst begleiten, gibt diverse Weisheiten von sich, greift gar entscheidend in das bunte Treiben ein. Horst Tappert feiert seinen Einstand in der Serie, er hat ein paar ganz wundervolle, angenehm bescheuerte Szenen. Karin Baal sorgt ansatzweise für weibliche Reize, hält sich aber in jeder Hinsicht sehr bedeckt, und geht im Verlauf der Handlung nach und nach fast ein wenig unter. Für etliche Schmunzler sorgt einmal mehr Agnes Windeck, die alte Dame muss man einfach mögen. Auch Uta Levka ist erneut an Bord, hier aber für ihre Verhältnisse eher bieder und zurückhaltend. Nebendarsteller wie Harry Wüstenhagen, Arthur Binder, Kurz Waitzmann und weitere bewährte Gesichter geben sich die Klinke in die Hand, was für diverse "Ahaaa-Momente" freudigen Wiedererkennens sorgt.

Auch sonst greift man auf altgediente Mitarbeiter zurück. Karl Löb bedient die Kamera, Eva Ebner dient Alfred Vohrer als Regiesklavin. Für die Musik zeichnet Peter Thomas verantwortlich, der Titelsong kommt reichlich abgefahren daher, was die (Achtung: Neudeutsch!) trashige Schlagseite der Vohrer Sause ganz vortrefflich unterstreicht. Eigentlich fehlt es lediglich ein wenig an einer Prise Sex, denn keine der Damen bietet in dieser Hinscht etwas für den gierigen Fan, lediglich Sir John sondert seine üblichen Schlüpfrigkeiten ab und gibt sich gewohnt zupackend. Ach ja, die liebenswerte Gestaltung des Vorspanns soll nicht ohne Erwähnung bleiben. Die "schwimmenden" Namen haben mir sehr gut gefallen!

Die DVD von Universum bietet gewohnt schöne Qualität, selbstverständlich ist das Boxset erneut den Einzelscheiben klar vorzuziehen. Die "Edgar Wallace Edition 7" enthält neben "Der Hund von Blackwood Castle" folgende Titel:

- Der Mönch mit der Peitsche
- Im Banne des Unheimlichen
- Der Gorilla von Soho

Die siebte Box der Reihe hat mit dem sehr unterhaltsamen "Der Mönch mit der Peitsche" einen starken Auftakt. "Der Hund von Blackwood Castle" kann nicht ganz zum "Mönch" aufschliessen, ist aber ein unterhaltsamer und kurzweiliger Beitrag zur Reihe. Ich freue mich auf die nächsten Filme! Welche Serie kann schon von sich behaupten, auch nach 25 Beiträgen noch zu begeistern, bzw. erreicht überhaupt eine solch mehr als stattliche Anzahl von Filmen!? Nun denn, es gibt insgesamt 32 Wallace Verfilmungen aus dem Hause Rialto, für weitere Filmnächte voller Freude ist also gesorgt!

Guter Stoff = 7/10

Lieblingszitat:

"Sie kommen wie die Schmeißfliegen ans Aas."
"Und sterben!"
vengeance | ロロロロ

RANG God

#4035 - 20.05 13:21

repo man
mit jude law und forest whitaker. scifi für eine zukunft in der der menschliche körper komplett austauschbar ist, wenn man denn das geld dazu hat. kann man nicht zahlen wird einem das organ wieder entnommen. das ist dann die aufgabe vom double tag team law und whitaker.

hat mir ausgezeichnet gefallen. manchen im kino war es wohl zu blutig, andere haben die "no sex, but violence" politik von hollywood kritisiert, das übliche. dem film kann man das system in dem er produziert wurde nicht anlasten und es fällt auch nicht negativ ins gewicht.

wüsste nicht, was ich kritisieren soll und verstehe die schlechten wertungen auf score11 und metascore nicht. sogar das ende ist gut.
ASCH

RANG God of Clanintern

#4036 - 20.05 19:32

Outpost (Großbritannien 2007, Originaltitel: Outpost)

Irgendwo in Osteuropa. DC (Ray Stevenson) stellt im Auftrag des nicht sonderlich auskunftsfreudigen Hunt (Julian Wadham) eine kleine Söldnertruppe zusammen. Angeblich sucht Hunt für seine Auftraggeber nach Bodenschätzen. Da die politische Lage in dem betreffenden Gebiet unkalkulierbare Risiken birgt, sollen die Söldner dieses Vorhaben sichern. Die Unternehmung führt den kleinen Trupp in eine abgelegene Gegend, die man ohne grössere Anstrengung in einem klapprigen LKW erreicht. Nach einem anschliessenden Fußmarsch findet man eine unterirdische Anlage, ein finsteres und verlassenes Bunkersystem. Merkwürdige Dinge tragen sich zu, die Männer sehen sich plötzlich unerklärbaren Angriffen ausgesetzt. Nach und nach rückt Hunt mit den wahren Hintergründen der Mission raus. Die Nazis führten im zweiten Weltkrieg entsetzliche Versuche in dem Bunker durch, das Grauen ist noch nach vielen Jahren präsent und greift erbarmungslos nach den Eindringlingen...

"Nazizombies aus der vierten Dimension", so hätte man den Film auch nennen können. Die Themen "Nazis" und "Zombies" stellen sowieso eine sehr reizvolle Kombination dar. Warum also nicht noch ein wenig Einstein addieren, um das Treiben aus dem üblichen Sumpf der Untoten zu ziehen. Die Zombies sind hier gewissermaßen keine "normalen" Zombies. Denn sie haben das übliche Zeit-/Raumgefüge längst durchbrochen, kehren aber bei Bedarf in die greifbare Welt zurück, schliesslich hat man sie gelehrt zu tööööten! Aha! In der Tat gelingt es Regisseur Steve Barker eine intensive, dreckige und finstere Atmosphäre zu erschaffen, die vortrefflich durch die triste Farbgebung des Films untermalt wird. Auch bei der Wahl der Darsteller hat man ein glückliches Händchen bewiesen. Ray Stevenson gefiel mir schon als Punisher sehr gut. Sein kantiges, hartes Erscheinungsbild passt perfekt ihn in der Rolle des erfahrenen Söldners, seine Helferlein spielen ebenfalls gut auf. Da mir die englische DVD vorliegt, war ich dazu gezwungen mir den Film im Originalton anzuschauen, was sich schnell als sehr gute Wahl herausstellte. Aufgrund ihrer sehr unterschiedlichen Herkunft sprechen die Söldner teils mit ausgeprägtem Akzent, wodurch "Outpost" in dieser Hinscht sehr authentisch wirkt. Mit der Optik der Untoten trifft man ebenfalls ins Schwarze, die Burschen sehen in der Tat nicht sonderlich freundlich aus. Leider mangelt es "Outpost" an Action und Gemetzel. Die Inszenierung verzichtert erwartungsgemäß auf eine ausufernde Zeichnung der Charaktere, wenn gemetzelt wird, dann kann es durchaus zu Mettgutmomenten kommen. Diese Voraussetzungen lassen den Zuschauer ständig auf meeehr Blut und Gedärm hoffen, doch der Streifen kommt nie so richtig in Schwung. Sicher, ein Horrorfilm kann auch ohne Mettgut prima funktionieren, aber nicht in diesem Fall, hier ist der Mangel an Hackfleisch ein klares Manko. Stellt auch einen Po**o vor, bei dem die Höschen nicht fallen, so ungefähr fühlt sich "Outpost" (zu oft) an.

Auf der Habenseite kann der Film die gelungene Optik und seine guten Schauspieler verbuchen. Auch die Kamera leistet sich keine nennenswerten Schwächen, Geräusche und Special Effects überzeugen, sogar Spannung kommt immer wieder auf. Hätte man die Handbremse nicht ständig angezogen, wäre dies vielleicht ein zukünftiger Horror-Geheimtipp geworden. In der vorhandenen Form kommt "Outpost" nicht über solides Mittelmaß hinaus, was ganz sicher nicht auf die grotesken Ausführungen des Mr. Hunt zurückzuführen ist. Im Gegenteil, die haarsträubenden Anmerkungen bezüglich Einstein sorgen für Frohsinn, machen Laune.

Da ich die britische DVD für 3£ erstehen konnte, habe ich die deutsche Auswertung übergangen. Allerdings gibt es die hiesige DVD ebenfalls zum fairen Preis, der sich inzwischen knapp unter 10€ bewegen sollte. Der Originalton ist auch auf der deutschen DVD enthalten, ich rate mit Nachdruck von dieser Option Gebrauch zu machen! Für "Outpost" setzt es solide 6/10. Hätte man das zweifellos vorhandene Potential besser ausgeschöpft, wäre mit Sicherheit noch mehr möglich gewesen.

Kann man sich durchaus anschauen, ein Pflichtfilm ist "Outpost" aber nicht geworden!

Lieblingszitat:

"What the fucking hell, does a guy like him want with a shithole like this?"
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#4037 - 21.05 11:32

City of Ember

echt schön erzählter film
7/10
ASCH

RANG God of Clanintern

#4038 - 21.05 12:09

Die kleine Nacht mit meinem Lieblingskampfklops:


Deathly Weapon (USA 2008, Originaltitel: Pistol Whipped)

Ex-Cop Matt (Steven Seagal) ist der Spielsucht vefallen und schaut gern tief ins Glas. Diese Umstände haben ihn seine Ehe und den Job gekostet. Eines Tages bringt man ihn mit "Dem alten Mann" (Lance Henriksen) zusammen, der sämtliche Schuldscheine aufgekauft hat die Matt verbockte, insgesamt belaufen sich diese auf eine Summe von mehr als einer Million US-Dollar. Mit diesem Druckmittel überredet man den Ex-Cop dazu, sich eingehend mit der Eliminierung krimineller Subjekte zu befassen. All dies geschieht im Auftrag der Regierung, selbstverständlich inoffiziell. Da Matt noch gute Kontakte zu einem ehemaligem Kollegen pflegt, der gleichzeitig der neue Lebensgefährte von Matts Ex-Frau ist, versucht er an Informationen über seinen Auftraggeber zu kommen. Doch schon über den Typen namens "Blue" (Paul Calderon), der so etwas wie die rechte Hand des Alten zu sein scheint, lässt sich nichts eindeutiges in den Systemen finden, was in der Tat sehr eindeutige Schlüsse zulässt. Als Matt einen besonders heiklen Tötungsauftrag erhält, eskaliert die Lage und es kommt zu einer bleihaltigen, blutigen und tödlichen Auseinandersetzung...

Auf die Seagal Filme der letzten Jahre wird gern eingeprügelt, in der Tat findet man diverse Gurken im Output des Kampfklopses. Das hält mich natürlich nicht davon ab, auch die weniger gelungen Ergüsse fleissig und unerschütterlich zu sammeln. Vor "Deathly Weapon" erfreute der Meister mit dem harten "Urban Justice" (2007), der die ein wenig verunglückten Beiträge "Unsichtbarer Feind" (Flight of Fury, 2007) und "Attack Force" (2006) vergessen machte. Die Qualität von "Urban Justice" verfehlt "Deathly Weapon" zwar, doch vom Bodensatz der Seagal-Filmografie kann er sich deutlich absetzen. Die Actionsequenzen kommen bodenständig daher, wo unser Held zulangt wird gestorben, zumindest setzt es gebrochene Knochen und blutige Nasen. Richtig gut geworden ist der Showdown auf dem Friedhof, der sehr ansprechend und ausführlich inszeniert wurde. Ein wenig zäh wird es immer dann, wenn man mit öden -teils grenzdebilen- Dialogen versucht der Handlung und den Figuren mehr Tiefe zu verleihen. Solche Momente gewinnen aber nie die Überhand, von daher kann man mit diesem kleinen Manko gut leben. Steven wirkt frischer als in manchen Streifen der vergangenen Jahre, auch die gedoubelten Szenen kommen nicht mehr so offensichtlich daher, wirken weniger plump. Die Nebenrollen sind ansprechend besetzt, wirkliche Glanzlichter gibt es allerdings zu sehen. Paul Calderon ist abstossend bis schleimig, meist kombinieren sich diese Eigenschaften, an seiner Darbietung gibt es nichts zu meckern. Lance Henriksen bekommen wir leider nur selten und (zu) kurz zu sehen, schade.

Für Freunde des Zopfträgers und B-Action Maniacs sollte "Pistol Whipped" ein geniessbares Menü darstellen. Ich wurde ansprechend unterhalten, obwohl der Film natürlich kein Highligt des Genres darstellt. Die DVD präsentiert den Streifen ungekürzt, aber ohne nennenswerte Boni. Neben der Einzelveröffentlichung gibt es inzwischen auch ein kleines Set, welches ferner "The Shepherd" mit Jean-Claude Van Damme enthält. "The Shepherd" ist auf jeden Fall eine Sichtung wert, von daher erhält das Set von mir eine klare Empfehlung! (Ich bin allerdings recht froh die Einzelscheiben zu besitzen. Denn wo sollte ich das Set einordnen, in meine Seagal... ...oder meine Van Damme Sammlung...? Grins...)

Oberste Mittelklasse. 6,5/10 (grosszügige) Fanpunkte!

Lieblingszitat:

"Ich pflege unsere Arbeit als ausserplanmäßige Justiz zu bezeichnen."




Als Nachschlag gab es dann noch:


Alarmstufe: Rot (USA 1992, Originaltitel: Under Siege)

Zu diesem Klassiker bedarf es eigentlich keiner Worte mehr. Ich will mich daher besonders kurz fassen. In den frühen neunziger Jahren gehörte Steven Seagal zu DEN Topstars im Actiongenre. "Under Siege" ist sein wohl bekanntester Film. Nun gehen kommerzieller Erfolg und Qualität oft nicht Hand in Hand, doch dieser Streifen gehört ohne Zweifel zu den besten Seagal Filmen, obschon ich ihn nicht zu meinen persönlichen Top 5 zählen mag. Seagal wirkt hier topfit, lächelt gar ab und zu, die Nebenrollen sind teils erstklassig besetzt. Die Schurken sorgen für beste Laune. Da wäre Tommy Lee Jones als durchgeknallter Ex-CIA Agent, ebenfalls großartig Gary Busey als abtrünniger Offizier. Colm Meaney kommt leider ein wenig zu selten zum Zuge, aber dafür zeigt uns Erika Eleniak kurz ihre aufgepumpten Möpse. Nick Mancuso schleimt in der Kommandozentrale umher, es wäre ermüdend nun auf sämtliche Mitwirkenden einzugehen.

Ich liebe Filme die an/in Orten spielen von denen es keine Fluchtmöglichkeit gibt. Flugzeuge, Raumstationen, Züge, Häuser, Höhlen und natürlich auch ein entführter Zerstörer, der mit todbringen Raketen bestückt ist und in die Gewalt irrer Verbrecher gerät. Da kann nur noch ein wahrer Held die hoffungslose Situation retten, so einer wie Casey Ryback, der doch eigentlich nur in Ruhe für die Geburtstagsfeier des Kapitäns kochen wollte...

Auch aus heutiger Sicht hat "Under Siege" nichts von seinem hohen Unterhaltungswert eingebüßt, der Nachfolger "Alarmstufe: Rot 2" (Under Siege 2: Dark Territory, 1995) legt IMHO sogar noch eine Schippe drauf! Beide Filme gehören zu DEN Actionklassikern der neunziger Jahre, egal ob man nun Seagal Fan oder Skeptiker ist! Beim Kauf ist darauf zu achten, dass die FSK 16 Scheibe cut ist, die später veröffentlichte 18er DVD ist uncut. Wie man es von Warner gewöhnt ist gibt es keine Zückerchen für den Filmfreund, dafür liegt der Film aber in ordentlicher Qualität vor.


8/10 (Sehr gut, mit nach oben weisender Tendenz!)

Auf das Lieblingszitat will ich trotz der "Ultrakurzform" nicht verzichten:

"Ich bin das Mädchen, warum muss ich alles tragen?"
"Ich bin für Emanzipation, Sie nicht?"
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#4039 - 22.05 11:48

Küss den Frosch

Nach all den 3d Animationsfilmen, endlich wieder ein richtig schön gezeichneter disney film, mit einer schönen story, guten musikeinlagen und eine menge Humor. Könnte ein Klassiker werden. Unterhaltung für groß und klein.

9/10
ASCH

RANG God of Clanintern

#4040 - 23.05 00:12

Sechs Stunden Angst (Deutschland 1964, Orignaltitel: Sechs Stunden Angst)

Ein Flugzeug macht sich auf den Weg von Paris nach Montreal. Als sich die Maschine bereits mitten über dem Atlantik befindet, erhält Kommissar Bignon (Paul Dahlke) einen beunruhigen Anruf der ihn aus seiner Nachruhe reisst. Ein Unbekannter hat sich gemeldet, an Bord des Fliegers soll sich eine Bombe befinden die jederzeit explodieren kann. Man verständigt Kapitän Humphrey (Alexander Kerst), der durch die an Bord einzuleitenden Maßnahmen nicht umhin kommt, die Passagiere über die Bedrohung mehr oder weniger in Kenntnis zu setzen. Es gilt nun Panik zu vermeiden und unkooperative Reisende im Zaum zu halten. In Paris setzt Kommissar Bignon derweil Himmel und Hölle in Bewegung, mit Hilfe der Passagierliste will er eventuelle Motive und somit Verdächtige ausmachen. Im Laufe dieser Ermittlungen stossen der Kriminalbeamte und seine Mitarbeiter auf diverse Anhaltspunkte, doch wer oder was steckt tatsächlich hinter der schrecklichen Drohung? Kann das Desaster rechtzeitig verhindert werden...???

"Sechs Stunden Angst" ist ein unterhaltsamer Fernsehfilm aus den sechziger Jahren. Der Streifen kann mit einer üppigen Anzahl bekannter Gesichter wuchern, allen voran der knurrig-clevere Paul Dahlke als leitender Ermittler, dem man gern bei der Arbeit zusieht. Ansonsten tun sich Wolfgang Völz und Hans Söhnker als toll aufspielende Verdächtige hervor. Da sich keiner der Mitwirkenden nennenswerte Schwächen leistet, wäre es müßig nun sämtliche Namen aufzuzählen. Die Handlung springt beständig zwischen dem Flugzeug und dem Büro des Kommissars hin und her. Lange bevor das Internet und Mobiltelefone verfügbar waren, nutzt man die damals verfügbaren Möglichkeiten der Technik, was überzeugend in den Film eingebettet wurde. Die Laufzeit beträgt nur wenig mehr als eine Stunde, obschon Handlung und Besetzung sicher genug Potential für eine normale Spielfilmdauer besitzen.

Ich finde es sehr erfreulich, dass man auch solche kleinen, fast vergessenen Perlchen vergangener Fernsehjahrzehnte auf DVD veröffentlicht. An der Auswertung gibt es nichts zu meckern, natürlich sieht man dem Film sein Alter an, doch wer wird in diesem Fall ernsthaft auf eine "Hochglanzrestauration" bestehen wollen? Als Boni gibt es Trailer zu ähnlichen Veröffentlichungen, die beim Label Polar Film erschienen sind. Ein Booklet liegt ebenfalls bei, allerdings mutet dieses eher wie eine Werbebroschüre an. Wer sich für Produktionen dieser Art erwärmen kann sollte die fälligen 10€ ausklinken. Obwohl die DVD sicher nicht perfekt ist, kann man insgesamt durchaus zufrieden mit der Scheibe sein.

Oberste Mittelklasse, fast gut = 6,5/10

Lieblingszitat:

"Passagiere friedlich wie die Nachtengel."





Alarmstufe: Rot 2 (USA 1995, Originaltitel: Under Siege 2: Dark Territory)

Diesmal ist Casey Ryback (Steven Seagal) mit dem Zug unterwegs, seine Nichte Sarah (Katherine Heigl) im Schlepptau. Eigentlich soll es eine entspannte Fahrt werden, Casey hat Sarah länger nicht mehr gesehen, es gibt viel zu bereden. Natürlich wird es nichts mit der ruhigen Reise, denn eine Truppe äusserst brutaler Söldner bringt den Zug in ihre Gewalt. Deren Anführer Marcus (Everett McGill) ist ein harter und mit allen Wassern gewaschener Kerl, wer den Anweisungen nicht folgt erntet umgehend eine Ladung Blei. Angeheuert wurde die schlagkräftige Truppe von einem gewissen Travis Dane (Eric Bogosian), einem genialen Tüftler, der früher für die Regierung der Vereinigten Staaten arbeitete. Genauer gesagt arbeitete er für die CIA, die inoffiziell die Entwicklung eines mächtigen "Killersatelliten" finanzierte. Mit dieser Höllenmaschine lassen sich Erdbeben erzeugen, eigentlich sollte diese Waffe gar nicht existieren, doch die Umtriebe der CIA gerieten einmal mehr ausser Kontrolle. Dane zwingt den Satelliten unter seine Knute, selbstverständlich demonstiert er der entsetzten Kommandozentrale eindrucksvoll die Macht seiner Schöpfung. Zunächst weiss niemand von welcher Position aus Dane die Fäden zieht. Doch Casey Ryback kann sich dem Zugriff der Killer entziehen, und sieht es als seine verdammte Pflicht an dem Gesindel kräftig in den Allerwertesten zu treten...

Der sehr gute und sehr unterhaltsame Vorgänger bekam nach rund drei Jahren einen Nachfolger verpasst. Mir gefällt "Under Siege 2" sogar noch ein wenig besser als der erste Teil. "Under Siege" ist wohl die einzige "Hollywood-Großproduktion" in der Steven Seagal die Hauptrolle bekleidet. Seine anderen Streifen sind -besonders die aus den frühen Jahren seiner Filmkarriere- erstklassige B-Actioner, später findet man sicher auch ein paar C-Klasse Werke und sogar Gurken in seiner Filmografie. Die Fortsetzung von "Under Siege" verlässt überwiegend die Pfade, die übliche Hollywood-Produktionen sonst beschreiten. Der Streifen kommt eher wie ein aufwändiges B-Movie daher, was den Spassfaktor für meinen Geschmack noch weiter nach oben schraubt. So mag der erste Auftritt von Casey Ryback teils sorgfältiger und weniger übertrieben inszeniert sein, doch der zweite Teil versprüht einfach noch mehr Charme, macht schlicht und ergreifend noch mehr Laune. Steven darf hier noch ein wenig härter zur Sache gehen, ein fröhliches Hauen und Stechen nimmt seinen Lauf, garniert mit Geballer und einer Prise Humor. Als Buddy hat man Seagal den nicht zu nervigen Morris Chestnut zur Seite gestellt, der in "Half Past Dead" (Halb tot, 2002) erneut mit ihm vor der Kamera stand. Diese Bösewichter sind -wie schon im Vorgänger- ein echter Glücksgriff, überbieten ihre im ersten Teil verstorbenen "Kollegen" sogar. Eric Bogosian springt der Wahn geradezu aus den Augen, seine Vorstellung ist ein echter Knüller! Fans von Crime-Serien wird Bogosian durch seine Rolle in "Criminal Intent" bekannt sein, er spielt dort den Vorgesetzten der beiden Ermittlerteams. Everett McGill holt aus dem Part des brutalen Söldners erstaunlich viel heraus, spätestens wenn er Pfefferspray als Munddusche benutzt kommt Freude auf. Katherine Heigl wurde später durch die Arzt-Serie "Grey's Anatomy" zum Star, sie war schon in jungen Jahren ein hübsches Mädchen, ist inzwischen zu einer recht attraktiven Frau gereift. Die "Kommandozentrale" präsentiert uns alte Bekannte aus dem Vorgänger. Andy Romano wundert sich als Admiral Bates erneut darüber, was die CIA so alles hinter dem Rücken der Regierung anstellt. Nick Mancuso ist wieder in der Rolle des zwielichtigen CIA Typen zu sehen. Als Neuzugang gibt es den bewährte Kurtwood Smith zu vermelden, hier mal nicht auf Seite der Bösen (man erinnere sich an seine Rolle in "Robocop", wo er den armen Peter Weller zu Mettgut verarbeitete).

Wie ich bereits in meinen kurzen Ausführungen zu "Under Siege" bemerkte, liebe ich Filme die an/in Orten ohne direkte Fluchtmöglichkeit spielen. Züge haben es mir dabei ganz besonders angetan, und "Under Siege 2" bietet in der Tat einen heissen Ritt auf einigen hundert Tonnen Stahl! War der Vorgänger noch ein Werk, welches sich durchaus für die breite Masse der "Popcornkinofans" eignete, möchte ich "Under Siege 2" als einen Streifen für echte Actionliebhaber bezeichnen. Da kümmern diverse Logiklöcher und maßlose Übertreibungen nicht. Einen Casey Ryback können auch hunderte Tonnen zerberstender Stahl und hunderttausende Gallonen explodierender Treibstoff nicht stoppen! Er ist der Mann!

Mir macht "Under Siege 2" immer wieder jede Menge Spass. Der Film muss einfach alle paar Jahre in den Player. Mir liegt noch die alte DVD aus der Schweiz vor, doch seit 2001 ist der Film auch in Deutschland ungekürzt erhältlich. Ausdrücklich gewarnt sei an dieser Stelle vor der gekürzten DVD mit FSK 16 Freigabe! Die Qualität ist erneut typisch Warner: Keine Boni, aber das Bild geht völlig in Ordnung.

Sehr gut bis überragend = 8,5/10

Lieblingszitat:

"Was war das?"
"Das war ein Orgasmus."
-=[EG]=-Kildaren

RANG Deckschrubber

#4041 - 23.05 09:55

Zohan. English ist er aber besser. ^^
vengeance | ロロロロ

RANG God

#4042 - 23.05 22:21

Berlin Calling

Mit, von und durch Paul Kalkbrenner. Hat mir sehr gefallen. Absolut nicht meine Musik aber die Musik trägt den Film, Einstellungen und Schnitt sind grandios und die Story nervt auch nicht, obwohl es doch eigentlich um Entzug geht. Keine Figur wirkt aufgesetzt oder verurteilt. Wow, Hut ab, das ist was ich intelligentes Kino nenne. Und wehe es buht jemand, weil er liest, dass das ganze von WDR und arte kommt. Denn selbst als Vollspaten kann man das noch genießen ohne großen typischen arte-Unterbau hinter sich zu haben.
drache *voted 4 Sperminator*

CI Wettbüro

RANG Lord of Clanintern

#4043 - 24.05 09:33

Gestern "Anamorph" und "Experiment Killing Room" geschaut. Beides recht gute Filme, "Anamorph" hat mir sogar richtig gut gefallen
murphy

RANG Master of Clanintern

#4044 - 24.05 11:18

Einen Casey Ryback können auch hunderte Tonnen zerberstender Stahl und hunderttausende Gallonen explodierender Treibstoff nicht stoppen! Er ist der Mann!

quote
vorrausgesetzt der zeitraffer unterstützt seine ungeheure beweglichkeit
ASCH

RANG God of Clanintern

#4045 - 24.05 11:55

Das tut nichts zur Sache!
ASCH

RANG God of Clanintern

#4046 - 24.05 20:49

The Descent 2 (Großbritannien 2009, Originaltitel: The Descent: Part 2)

Irgendwie ist Sarah (Shauna McDonald) aus dem von den Crawlern beherrschten Höhlensystem entkommen. Körperlich befindet sich die junge Frau zwar in erstaunlich guter Verfassung, doch sie steht unter einem schweren Schock und kann sich nicht an die Vorfälle in der Höhle erinnern. Da ihre fünf Begleiterinnen vermisst werden, ist eine fieberhafte Suche nach der kleinen Gruppe im Gange. Sheriff Vaines (Gavan O'Herlihy) verdächtigt Sarah, da ihre Kleidung nicht mit ihrem eigenen Blut besudelt ist. Vaines drängt darauf Sarah mit in die Höhle zu nehmen, er hofft auf wichtige Hinweise zur Rettung der Verschollenen. Erneut machen sich sechs Menschlein auf den Weg in das Labyrinth in der Tiefe, nur erfolgt der Zugang diesmal über einen längst stillgelegten Bergwerkstollen. Die Stimmung innerhalb der Gruppe ist schon vor dem Abstieg angespannt. Sarah hat bisher kein Wort gesprochen, der Sheriff ist bei schlechter Laune, Deputy Rios (Krysten Cummings) ist nicht davon begeistert die noch unter Schock stehende Sarah schon zu belasten. Dazu kommen drei Mitglieder eines Rettungsteams, die bereits durch die vorrausgehende Suchaktion an anderer Stelle ziemlich ausgepowert sind. Bald wird die Hölle über die Gruppe hereinbrechen, denn die Crawler sind immer auf der Jagd, unter Tage beginnt ein erbarmungsloser Kampf auf Leben und Tod...

Mit "The Descent" landete Regisseur Neil Marshall 2005 einen absoluten Volltreffer. Mit recht einfachen Mitteln und einer sehr guten Besetzung packte der Film ohne Gnade zu, fasziniert auch nach etlichen Durchläufen immer wieder auf ein Neues. Die Regie wurde nun die Hände von Jon Harris gelegt, der beim Vorgänger für den Schnitt zuständig war. Harris kann bei seinem Debüt als Regisseur überzeugen, auch wenn er nicht ganz die Klasse des fantastischen Vorgängers erreicht. Doch allzu weit hinter Teil 1 muss sich die Fortsetzung gar nicht einordnen, Spassfaktor und Unterhaltungswert fallen erneut sehr hoch aus! Klar, der "AAHHHAAARRGGH-Effekt" des Vorgängers fällt weitgehend weg, man weiss ja bereits ganz genau wer die Suchenden in den Höhlen erwartet. Insgesamt wirkt das blutige Treiben auch dadurch ein kleines bißchen weniger bedrohlich, dass die Sets nun ein wenig "heller" ausgeleuchtet sind. Nicht zu vergessen, die Crawler sind bereits zu guten Bekannten geworden, doch erschreckend sind die Mistviecher noch immer, uuaaahh!!! Bezüglich der Zusammensetzung der Truppe die den Abstieg wagt, mag der zweite Teil vielleicht sogar ein paar Vorteile gegenüber dem Auftakt haben. Die Figur Sarah wird weiterentwickelt (was sehr gut gelingt), die sehr unterschiedlichen Charaktere sorgen für eine beständig brodelnde Stimmung. Der Sheriff kommt als typischer Hinterwäldler daher, sein Deputy als mitfühlender Familenmensch, eine Frau die sich nicht einen derartig beschränkten Horizont wie ihr Chef leistet. Das Rettungsteam besteht aus dem erfahren Leiter, der an seine Grenzen stösst, dem jungen Witzbold und der hübschen Cath (Anna Skellern), die neben Deputy Rios als Sympathieträgerin fungiert. Selbstverständlich wird auch wieder recht deftig aufs Mett geklopft, man setzt die Crawler nun häufiger und greifbarer ein. Da man die Bestien inzwischen kennt, erweist sich deren gesteigerte Screentime letztlich nicht als Nachteil. Gekämpft wird mit allen Gegenständen die man in einer Höhle vorfindet, seien es Steine, Knochen oder der bewährte Pickel. Auf Geballer wird sinnigerweise verzichtet, nur ein einziger Schuss fällt, der dann auch gleich ein kleines Desaster zur Folge hat.

Wer hätte ernsthaft erwartet, dass man einen Überflieger wie "The Descent" noch toppen kann? Auf jeden Fall bestand die Gefahr eine Fortsetzung in den Sand zu setzen. Das ist aber glücklicherweise nicht passiert, denn Teil 2 -ich wiederhole es gern- macht wirklich Spass! "The Descent 2" kann mit seiner guten Besetzung punkten, hat herrlich fiese und abstossende Monster zu bieten, ist ansprechend gefilmt und leistet sich keinerlei Hänger. Rund eine halbe Stunde vor dem Ende gibt es eine angenehme (?) Überraschung, die mich sehr erfreut hat. Das Ende selbst hält eine kleine Boshaftigkeit bereit, die ganz offensichtlich nach einem weiteren Film schreit. Ich bin gespannt was da noch auf uns zukommen mag...

Die Blu-ray bietet den Film in tadelloser Qualität an. Die Boni sind nicht allzu ausufernd. Was ich ein wenig berfremdlich finde: Das Bonusmaterial läuft nur in einem kleinen Fenster ab, was bitte soll dieser Blödsinn? Für "The Descent" setzt es dicke 8/10 (sehr gut), den Vorgänger bewerte ich mit 9/10 (überragend). Der "Qualitätsverlust" bewegt sich also in einem überschaubaren Rahmen, Kritik ist in diesem Fall Gejammer auf hohem Niveau. Für mich ist "The Descent 2" ein klarer Pflichtfilm, die Scheibe gehört in jede gepflegte Horrorsammlung!

Lieblingszitat:

"Was sind diese Viecher?"
"Der Tod!"
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#4047 - 24.05 20:58

Hm ja, halt ich mal gegen. Fand den wie erwartet vollkommen misslungen. Völlig hirnrissig, viel zu hell ausgeleuchtet, ohne Sinn und Gespür eines Neil Marshall für tatsächlich klaustrophobisches Grauen (höchstens in Ansätzen, einsamer Höhepunkt war für mich die auf minimalsten Raum eingeschlossene und ahnungslose Frau, die von den Viechern langsam freigebuddelt wird) wirkt The Descent 2 auf mich nur wie ein billiger Ablatsch des überragenden 1. Teils. Da fand ich selbst The Cave noch besser.
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#4048 - 25.05 16:01

Diary of the dead

wirkt zum teil als b-movie, könnte aber auch so gewollt sein um "authentischer" zu wirken. eine etwas andere art und weise romeros dead-saga fortzuführen, hat mir doch ganz gut gefallen. vor allem die "sicherheitskamera"szenen in der villa mit der musikalischen untermalung haben klasse

7/10

freue mich bereits auf den nächsten romero
ASCH

RANG God of Clanintern

#4049 - 25.05 19:48


freue mich bereits auf den nächsten romero

quote of El Mariachi - ~~Chilihead~~


Das solltest du auch! Die UK-BD/DVD bekommt man für kleines Geld, nur gibt es leider keine Boni.


***

Death walks at Midnight (Italien, Spanien 1972, Originaltitel: La morte accarezza a mezzanotte)

Valentina (Nieves Navarro) lässt sich von ihrem Freund Gio (Simón Andreu) dazu überreden eine neue Droge zu "testen". Der Journalist will die junge Frau während des Rausches fotografieren und interviewen. Auf dem Trip hat Valentina eine grausige Vision, sie sieht wie ein Mann mit dunkler Sonnenbrille eine Frau äusserst sadistisch tötet. Die Mordwaffe ist eine Art mit teuflischen Dornen ausgestatteter Handschuh aus Metall. Tatsächlich ereignete sich ein solcher Mord vor rund sechs Monaten, in einer Wohnung die Valentina von ihrem Wohnzimmer aus einsehen kann. Wurde sie damals Zeugin der grauenvollen Bluttat, hat diese unbewusst aus ihrer Erinnerung verbannt? Der vermeintliche Mörder taucht bald tatsächlich auf und trachtet der verstörten Valentina nach dem Leben. Die Polizei hält die Schilderungen der Bedrohten zunächst für Spinnereien. Wie gut, dass Valentina in dem Künstler Stefano (Pietro Martellanza) einen verständnisvollen Beschützer hat, der anders als der windige Gio nicht nur auf karrierefördernde Schlagzeilen aus ist. Plötzlich taucht eine Dame namens Verushka (Claudie Lange) vor Valentinas Behausung auf, sie bittet um Gehör und sorgt damit für noch mehr Verwirrung. Bildet sich Valentina die beängstigenden Vorfälle nur ein? Es geschehen weitere Morde, die Bedrohung nimmt erschreckende Ausmaße an...

Nach den beiden sehr schönen Gialli "The forbidden Photos of a Lady above Suspicion" (Le foto proibite di una signora per bene, 1970) und "Death walks on High Heels" (La morte cammina con i tacchi alti, 1971), folgte 1972 der ebenfalls sehr gelungene "Death walks at Midnight". Durch diese drei Filme hat Regisseur Luciano Ercoli seinen Platz in der Giallo-Historie sicher. Leider zog sich Ercoli wenige Jahre später zurück, um mit seiner Lebensgefährtin Nieves Navarro ein beschauliches Leben zu führen. Damit sind wir auch schon bei der Hauptdarstellerin angelangt, die schon in "Forbidden Photos" und "High Heels" mitwirkte, dort aber nicht die Hauptlast der Erzählung zu tragen hatte. Frau Navarro meistert ihre Aufgabe absolut souverän! Sie dreht nun erst richtig auf, durchlebt sämtliche Gefühlslagen, gibt sich kämpferisch, trotzig aber auch verletzlich, verführerisch und sexy. Ihr Charakter ist nicht auf den Mund gefallen, bei Bedarf fangen sich auch Freunde eine deftige Backpfeife ein, Steine und sonstige Gegenstände fliegen umher. Halt, bitte denkt nun nicht, dass ihr es mit einer hysterischen Furie zu tun bekommt! Nein, die Darbietung ist vielschichtig und faszinierend, bisher der beste mir bekannte Auftritt der rassigen Spanierin. Natürlich ist Nieves eine Freude für die Augen, doch mein ganz persönlicher, sinnlicher Höhepunkt sind die Szenen mit Claudie Lange, bei deren Anblick ist sofort ins Träumen gerate! Auch Claudie war bereits in "Death walks on High Heels" mit von der Partie, doch Ercoli setzt offensichtlich gern auf bereits vertraute Gesichter (Was sich als sehr gute Entscheidung erweist). So kommt erneut Simón Andreu zum Zuge, der wie gehabt eine tolle Leistung abrufen kann. Ebenso herrlich Carlo Gentili wieder in der Rolle des Polizisten zu sehen, wobei seine launigen Einlagen diesmal ein wenig dezent und subtiler daherkommen. Neu an Bord ist Pietro Martellanza, der sich vortrefflich in die Besetzung einfügt. Noch einen bereits zuvor von Ercoli eingesetzten Nebendarsteller will ich auf keinen Fall unerwähnt lassen, Luciano Rossi dreht als völlig durchgeknallter Krimineller völlig am Rad, seine Darbietung muss man einfach lieben!

Ercoli gelingt es erneut eine tolle Atmosphäre zu erschaffen, vortrefflich fotografiert und durch tolle Kulissen abgerundet, in sämtlichen Rollen äussert gut besetzt. Der Vorgänger "Death walks on High Heels" macht es dem Zuschauer zu Beginn vielleicht ein wenig leichter. Doch "Death walks at Midnight" schleicht sich heimlich, still und leise heran, packt dann mit aller Macht zu, und entlässt mich mit der Gewissheit einen wundervollen Giallo gesehen zu haben. Der Film macht einfach Freude, aalt sich mit grosser Lust in den Genreklischees, kommt dabei so stilsicher und souverän daher, dass man sich als Fan dieser massiven Charmeoffensive nicht entziehen kann (Warum sollte man auch?). Selbst für Neulinge ist dieser Streifen keine verkehrte Wahl, aber ich muss eine eindringliche Warnung ausprechen! Das Genre wird ganz sicher nicht jeden Filmfreund begeistern, doch wen es erst richtig am Wickel hat, der wird sich ein Leben ohne diese einzigartigen Werke nicht mehr vorstellen können!

Ercolis erster Giallo "The forbidden Photos of a Lady above Suspicion", steht oft ein wenig im Schatten seiner beiden "Death walks..." Filme. Dies wundert mich nicht, denn "Photos" ist ohne Zweifel ruhiger inszeniert, bietet in jeder Hinsicht weniger "Schauwerte". Ist man aber bereit sich auf den Genuss einzulassen, wird man auch Ercolis Debüt sehr zu schätzen wissen. Für mich gehören alle drei Filme gleichberechtigt in den Tempel der Glückseligkeit, zählen zu den zahlreichen Perlen und Edelsteinen die das italienische Genrekino anzubieten hat. Ohne die wunderschönen Beiträge aus dem Stiefelland wäre die Filmwelt um eine ihrer grössten Attraktionen ärmer, ohne den "Italienanteil" könnte ich mir meine Filmsammlung nicht vorstellen, irgendwie würde mir alles sinnlos vorkommmen.

"Death Walks at Midnight" ist zusammen mit "Death walks on High Heels" (+ sehr schöner Stelvio Cipriani CD) als Boxset erschienen. Das Set trägt den klangvollen Titel "The Luciano Ercoli Death Box Set". Es ist inzwischen Out of Print, sollte aber noch zu vernünftigen Preisen erhältlich sein. Jeder Giallo-Fan (und Filmfreunde die es werden wollen) muss sich diese Filme beschaffen, noch ist es möglich ohne gleich Haus und Hof zu verkaufen! Zückt eure Kreditkarten und surft z.B. bei www.amazon.com vorbei.

Ein sehr schöner, sehr unterhaltsamer und unverzichtbarer Giallo! Ich ziehe hochverdiente 8/10 (sehr gut)! Die Tendenz weist nach oben, der "Wohlfühlfaktor" ist erneut weder mit Worten oder gar Zahlen erfassbar!

Lieblingszitat:

"...and the Killer is trying to get rid of me."
murphy

RANG Master of Clanintern

#4050 - 26.05 12:22

the book of eli

Die Inszenierung ist in audiovisueller Hinsicht beeindruckend, die Erzählung in ihrer Simplizität selbstentlarvend und der spiritiuelle Unterbau in seiner Penetranz recht ärgerlich.
Besonders in der ersten Hälfte unterstützt die Kompromisslosigkeit der Inszinierung so manche Sogwirkung, der Film zerfasert zum Ende hin leider dennoch an der erschreckend simplen Handlung.

so 6 von 10 ists mir dennoch wert