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FORUM: Medien THEMA: Die Filme grad angesehen
AUTOR BEITRAG
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#4171 - 05.08 16:06

könnte gut möglich sein das er mit den ganzen dvd hüllen ein kleines Haus aufgebaut hat, so als altersversicherung ^^
ASCH

RANG God of Clanintern

#4172 - 05.08 17:32

Ich leihe grundsätzlich keine DVDs/BDs aus, ich muss alles besitzen. Ausnahmen sind Titel, die es weder auf DVD noch BD gibt, da tausche ich mit anderen Verrückten auch VHS-Rips auf DVD-R aus (wobei ich selbst keine VHS-Cassetten besitze).

Die Filmleidenschaft ist längst nicht mehr hochpreisig. In den siebziger Jahren wurden etliche Hunderter für Super 8 fällig, das war für Sammler wirklich eine kostspielige Angelegenheit. Die heutigen, digitalen Datenträger bekommt man doch regelrecht nachgeworfen.
h¥pertex

RANG Deckschrubber

#4173 - 05.08 19:02

Aber nochmal rein interessehalber: In welcher Größenordnung bewegt sich deine Sammlung? Also Stückzahl und ganz grober Wert?
ASCH

RANG God of Clanintern

#4174 - 05.08 21:18

Dazu mache ich keine Angaben.

***

Friedhof der Kuscheltiere (USA 1989, Originaltitel: Pet Sematary)

Der Mediziner Louis Creed (Dale Midkiff) zieht mit seiner Familie von Chicago in den Bundesstaat Maine. Louis und seine Frau Rachel (Denise Crosby), die beiden Kinder Ellie (Blaze Berdahl) und Gage (Miko Hughes), leben sich schnell in der beschaulichen Gegend ein. Der freundliche Nachbar Jud (Fred Gwynne) ist ein älterer Herr, zwar ein wenig verschroben, doch man versteht sich auf Anhieb gut. In der Nähe des Hauses führt ein schmaler Weg in den Wald. Jud zeigt seinen neuen Nachbarn wohin dieser Pfad führt. Einst errichtete man einen kleinen Friedhof für Haustiere, der später mit Hilfe der Landstrasse regen Zugang verzeichnen konnte. Die Idylle des Landlebens wird durch dieses morbide Detail nicht nachhaltig gestört. Der tatsächliche Schönheitsfehler ist die Landstrasse, an der das Haus der Creeds liegt, über die ständig dicke Trucks mit hoher Geschwindigkeit rasen. Es kommt wie es kommen muss, eines Tages findet Louis die geliebte Katze seiner Tochter tot auf. Da Frau und Kinder momentan nicht zuhause weilen, will der besorgte Vater das Tier in aller Stille verscharren. Die anstehende Seelenqual, die seine Tocher heimsuchen wird, bereitet im selbst sehr grosse Pein. Doch Nachbar Jud kommt mit einer rettenden Idee aus der Kiste. Er unternimmt mit Louis und dem Kadaver einen Spaziergang, welcher die Wanderer zu einem alten Indianerfriedhof führt. Louis soll die tote Katze dort verbuddeln und abwarten. Tatsächlich geschieht das Unfassbare, am nächsten Tag taucht das Tier wieder auf! Allerdings hat sich der Vierbeiner verändert, verhält sich aggressiv und befremdlich. Der wahre Schrecken soll aber erst einige Zeit später über die Familie hereinbrechen. Der kleine Gage rennt auf die Strasse, ein Truck prescht erbarmungslos auf das Kind zu...

Als "Friedhof der Kuscheltiere" 1989 in die Kinos kam, sorgte der Film für einige Aufmerksamkeit. Im Freundeskreis war meine Begeisterung für Horrorfilme selbstverständlich bekannt, ergo legte man mir den Film mit Nachdruck an Herz. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass ich nach der Sichtung stinksauer war, der Film hat mir damals überhaupt nicht gefallen. Vermutlich war meine Erwartungshaltung übersteigert, vielleicht war ich an dem betreffenden Tag einfach nicht in Form. Da (fast) jeder Film eine zweite Chance verdient, beschaffte ich mir vor kurzem die DVD für ein paar Stücke Kleingeld. Wie schlägt sich der Film inzwischen, nachdem gut zwanzig Jahre ins Land gezogen sind? "Horror auf dem Land" hat bei mir immer Kredit, spielt der Streifen in den USA, gefallen mir besonders die Neuanglandstaaten sehr gut. So kann auch "Pat Sematary" mit hübscher Landschaft punkten, inklusive der für die Gegend typischen Holzhäuser. Die Atmosphäre wird mit zunehmender Laufzeit dichter, gleiches gilt für die Daumenschrauben namens Spannung und Gewalt. Sicher, die Handlung ist sehr vorhersehbar, doch der Plot punktet kräftig, weil er bis zum Schluss konsequent bleibt. Man sollte keine ausufernde Orgie der Gewalt erwarten. Doch die während der letzten halben Stunde, legt sich der Film ordentlich ins Zeug, für ein paar fiese Momente ist gesorgt. Den Höhepunkt des Schreckens will ich nicht verraten, doch der ungleiche Kampf sorgt für wohlige Gruselschauer. Die Darsteller wirken frisch und unverbraucht (Im Sinne von "sieht man nicht alltäglich". Ansonsten glotzt Herr Gwynne nämlich alles andere als frisch aus der Wäsche. Die Furchenfratze des Burschen ist eine wahre Freude). Allerdings bin ich trotzdem ein kleines bißchen zwiegespalten. Die Herren schlagen sich gut, Dale Midkiff und Fred Gwynne passen perfekt in das Geschehen. Der kleine Bengel Miko Hughes kommt im Finale richtig zum Zuge. Sauer aufgestossen sind mir die weiblichen Teilnehmer. Denise Crosby finde ich sehr unsymphatisch, das Kind Blaze Berdahl neigt zur Nervensägerei. Den Spass können mir die beiden Gesichtsruinen aber nicht verderben, soooo schrecklich sind sie dann doch nicht.

"Pat Sematary" ist ansprechend gefilmt, passend ausgestattet, die Atmosphäre stimmt, den Schauspielern kann man keine ernsthaften Vorwürfe machen. Aus heutiger Sicht ist mir unbegreiflich, warum mir der Film damals nicht gefallen hat. Egal, die Scharte ist ausgewetzt, die Anschaffung hat sich gelohnt. Zu Begeisterungsstürmen reisst mich der Film zwar noch immer nicht hin, solide Horrorkost bietet der Streifen aber ohne Zweifel. Für Regisseurin Mary Lambert war "Friedhof der Kuscheltiere" ihr grösster Erfolg. 1992 inszenierte sie den Nachfolger "Pet Sematary II", der nicht an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen konnte. Ich kenne den zweiten Aufguss nicht, werde diesen Zustand aber in absehbarer Zeit ändern. Die akutelle DVD Auflage von Paramount bietet dem Filmfreund ordentliche Qualität an, leider gibt es keinerlei Boni, bei Paramount trauriger Standard. Das Cover ist ein Fehlgriff. Doch schliesslich zählt der Film, von daher kann ich die Scheibe empfehlen. Der Preis fällt moderat aus, mehr als 8€ sollte man nicht ausgeben müssen.

6,5/10 (Mit Tendenz zu 7/10)

Lieblingszitat:

"Wahrscheinlich ist er unterwegs, um sich Hamburger zu holen. Du weisst doch wie die Männer sind, wenn sie alleingelassen werden, mein Kind."
drache *voted 4 Sperminator*

CI Wettbüro

RANG Prophet of Clanintern

#4175 - 06.08 15:54

Wenigstens zur Anzahl?!
Asch hat gewiss ne Videothek
ASCH

RANG God of Clanintern

#4176 - 06.08 21:09

The Being (USA 1983, Originaltitel: The Being)

Das kleine Städtchen Pottsville liegt im US-Bundesstaat Idaho, der wichtigste Wirtschaftszweig ist der Anbau von Kartoffeln. Plötzlich verschwinden Menschen auf unerklärbare Weise, es gibt keine brauchbaren Spuren, keine erkennbaren Motive. Detective Mortimer Lutz (Bill Osco) geht als örtlicher Vertreter des Gesetzes der Sache nach, als er plötzlich selbst einem bizarren Monstrum gegenüber steht. Ein widerwärtiges Ungetüm, welches sich auf Menschen stürzt, diese verschleppt und zu Mettgut verarbeitet. Woher stammt diese abscheuliche Kreatur? Gibt es einen Zusammenhang mit der Lagerstätte am Rande der Stadt, in der man fleissig Atommüll unterbringt? Immer wieder erklärte die Industrie mit allem Nachdruck, dass keinerlei Gefahr von dem strahlenden Material ausgehen würde. Selbst der angesehene Wissenschaftler Garson Jones (Martin Landau). wird nicht müde dies in aller Öffentlichkeit zu verkünden, vorzugsweise im regionalen Fernsehprogramm. Mort macht sich bei Bürgermeister Lane (José Ferrer) unbeliebt, weil er diesen auf das Monster hinweist. Ein Zusammenhang mit dem Atommüll kann keinesfalls bestehen. Schliesslich hat die Stadt ganz andere Sorgen, denn verdorbene Individuen wollen einen "Massagesalon" im Herzen des Ortes eröffnen, pfui Deibel!


Regisseurin Jackie Kong kann nur wenige Titel in ihrer Filmgraphie verzeichnen. Der bekannsteste ihrer Streifen dürfte "Blood Diner" (1987) sein, der erst vor wenigen Monaten erneut veröffentlicht wurde. "The Being" ist das Erstlingswerk der Frau Kong. Selbst ein Blinder würde sofort die Entstehungszeit des Films bestimmen können. Das Thema Atomkraft war in den frühen achtziger Jahren in aller Munde, genau wie die Angst vor dem Dritten Weltkrieg. Erwartungsgemäß setzt sich "The Being" zwar nicht ernsthaft mit der Problematik Kernenergie auseinander, doch der sehr humorvolle Umgang mit dem Thema, ist meiner Meinung nach die grösste Stärke des Films. Ein Wissenschaftler spricht davon, wie harmlos doch Radioaktivität im Trinkwasser sei. Weder Flora noch Fauna würden Schaden nehmen, der Mensch sowieso nicht. Da passt es vortrefflich ins Bild, dass am Schauplatz in erster Linie Nahrungsmittel produziert werden. Nebenbei prangert er den moralischen Verfall an, die Pornographie wird als Geißel der Menschheit ausgemacht. Der ironische Ton ist geistreicher als man zunächst vermuten mag, ansonsten haben wir es mit einer eher hirntoten Sause zu tun. Den Gipfel des Irrsinns stellt eindeutig die Kreatur dar. Zunächst bekommt man sie kaum zu Gesicht. Ab und an sieht es so aus, als würde man einen verdreckten und gefüllten Schlafsack durchs Bild werfen. Im Finale präsentiert man uns das Geschöpf, der Monsterfreud wird dabei manches Lachtränchen vergießen, dessen bin ich mir sicher! Stellt euch eine Mischung aus Ridley Scotts "Alien" und Steven Spielbergs "E.T." vor, übergossen mit Schleim, annährend lebensnah wie ein defekter Pappaufsteller.

So ungelenk wie das Monster, so wenig gelungen scheint mir auch der Schnitt. Keine Ahnung woran es lag, vielleicht war der Cutter auf Dope, vielleicht besoffen, vielleicht aber auch schlicht und ergreifend ein talentfreier Pfeifenkopf. Regie und Kamera bleiben recht unauffällig, die Kamera ist (besonders während der Monsterszenen) nicht immer auf der Höhe der Ereignisse. Aber letztlich ist diese Tatsache eine glückliche Fügung, das Geschöpf des Grauens muss nicht allzu oft bestaunt werden, mein Zwerchfell dankt. Hauptdarsteller Bill Osco glotzt ab und an reichlich dämlich aus der Wäsche, passt aber genau aus diesem Grunde prima in die Rolle des Kleinstaftbullen. Martin Landau hatte beim Dreh entweder diebisches Vergnügen... ...oder war völlig zugedröhnt. Er spielt den fragwürdigen Wissenschaftler dermaßen übertrieben, hier kann man nur von Genie oder Drogenmißbrauch ausgehen (oder beide Mutmaßungen treffen zu!?). José Ferrer steht als unwilliger Bürgermeisterkauz, unter dem Pantoffel seiner zur Hysterie neigenden Gattin. Die Freundin des Helden Mort, wird von einer Dame namens Marianne Gordon gespielt, unscheinbar und unaufdringlich.

"The Being" ist ein nettes Monsterfilmchen. Nur Freunde des Genres werden sich dafür erwärmen können. Recht unscheinbaren Darstellern (mit Ausnahme von Martin Landau), steht ein mißlungenes Monster gegenüber. Dieses Teil ist so schlecht geraten, dass es wirklich schon wieder Freude macht. Mettgut spielt eine untergeordnete Rolle, spektakuläre Auswüchse gibt es nicht zu sehen. Wie ich weiter oben erwähnte, ist die Stärke von "The Being" sein köstlicher Humor. In Kombination mit den liebenswerten Schwächen, ist ein schmackhaftes Menü für den kleineren Hunger das Resultat. Ein Kurzkommentar dieser Art mag zwar unpassend erscheinen, doch ich wundere mich darüber, wie gleichgültig wir heute mit dem Thema Atomkraft/Atommüll umgehen. Klar, die Präsenz in den Medien ist nach wie vor gegeben. Aber wo bleibt der zornige Aufschrei, der die Menschen zu Millionen auf die Strasse treibt? Heute sind die Probleme grösser denn jemals zuvor. Die Atomkraftwerke werden mit zunehmendem Alter wohl kaum sicherer, es gibt kein geeignetes Endlager für den strahlenden Müll, die Laufzeiten der Reaktoren sollen verlängert werden... ...vor dreissig Jahren war der Protest intensiver und empörter. Was zum Geier ist mit uns los???

Der Film ist in Deutschland von Shock Entertainment und X-Rated verfügbar. Während die X-Rated Scheibe wie üblich in einer grossen Hartbox daherkommt, bietet Shock Entertaiment uns ein Amaray im stablien Schuber an. Im Amaray findet man vier "Collector Cards" mit Motiven aus dem Film vor. Die DVDs sind meiner Information nach identisch. Ich habe daher zur günstigeren Variante von Shock Entertainment gegriffen. Eine Besonderheit ist bei beiden Auflagen zu beachten, der Film liegt nicht in PAL vor. Es handelt sich nicht um einer grausige Ruckelwandlung, sondern tatsächlich um NTSC. Man hat vermutlich die US-DVD als Vorlage benutzt. Heutige Gerätschaften sollten damit keine Probleme haben, doch der Hinweis sei mir trotzdem gestattet.

Monstertrash mit diversen Schwächen, knuffig und sympathisch. 6/10

Lieblingszitat:

"Verdammt nochmal... ...was ist das für ein klebriger Scheissdreck!?"
ASCH

RANG God of Clanintern

#4177 - 07.08 22:00

Puppet Master (USA 1989, Originaltitel: Puppetmaster)

Der Puppenmacher Andre Toulon verfügt über geheimes Wissen der alten Ägypter, welches im Laufe vieler Generationen nur wenigen Auserwählten anvertraut wurde. Die Ägypter konnten leblosen Figürchen Leben einhauchen, Toulon tat genau dieses mit seinen kleinen Schöpfungen. Als er in einem Hotel verweilt, sind finstere Häscher bereits auf dem Weg zu ihm. Der alte Herr verstaut seine Lieblinge in einem Koffer, den er geschickt hinter der Wandvertäflung seines Zimmers versteckt. Bevor die Männer im schwarzen Anzug auf Toulon zugreifen können, pustet er sich per Kopfschuss die Hirnmasse aus dem Schädel... ...inzwischen liegen diese Ereignisse mehr als fünfzig Jahre zurück, wir befinden uns in den späten achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Das besagte Hotel befindet sich im Besitz von Megan Gallagher (Robin Frates), deren Gatte Neil (Jimmie F. Skaggs) leider den Löffel für immer zur Seite gelegt hat. Doch Neil hatte einen letzten Wunsch. Seine alten Bekannten Dana (Irene Miracle), Alex (Paul Le Mat) und ein paar weitere Menschlein, sollen zu seiner Beerdigung erscheinen. Am offenen Sarg ergehen sich die Angereisten in wüsten Vermutungen, der gute Neil hatte zu Lebzeiten nicht den besten Ruf. Interessant wird die Sache dadurch, dass alle Trauergäste über erstaunliche, übersinnliche Fähigkeiten verfügen. Was wusste Neil über die Arbeit von Andre Toulon? Die blutige Antwort wird bald über die Gäste hereinbrechen...

Die US-Filmschmiede Full Moon ist immer für nette Horrorflicks gut. "Puppet Master" ist längst zu einer stattlichen Filmreihe angewachsen. Mit "Puppet Master: Axis of Evil" (2010) tütete man unlängst den zehnten Teil ein. Es ist daher an der Zeit, dem Erstling ein paar Zeilen zu widmen. Bitte erwartet keine wüste Orgie, der Film kommt recht langsam in die Hufe, erst im Finale drehen die Puppen richtig auf. Damit sind wir auch gleich beim Schwachpunkt von "Puppet Master" angelangt. Um die Püppchen herum wurde zwar eine ansprechende Hintergrundgeschichte gesponnen, doch der atmosphärisch dichte und ansprechend fotografierte Auftakt, weckt übergrosse Erwartungen, die dann überwiegend nicht erfüllt werden können. Die Handlung neigt zum Geplätscher, die begrenzten Fähigkeiten der Darsteller sind kaum dazu geeignet, den durchhängenden Spannungsbogen überzeugend zu überspielen. Als kleine Entschädung gibt es ein paar nette Erotikszenen, in deren Verlauf dann endlich auch die Puppen deftig ins Geschehen einsteigen. Auf die Schauspieler möchte ich daher nicht weiter eingehen, denn keiner der Verpflichteten fällt in irgendeiner Form aus dem Rahmen. Lediglich Jimmie F. Skaggs kann sich als Fiesling ein klein wenig in den Vordergrund spielen.

Wirklich bemängeln mag ich die ein wenig unscheinbare Besetzung nicht, denn die Puppen sind ohne Zweifel die Stars der Sause, die kleine, grosse Hauptattraktation. Einige Puppenarten bereiten mir in der Realität nacktes Entsetzen. Ihr erinnert euch sicher an die blassen Gestalten, mit einem Häkelkleidchen bekleidet, die bei Omi auf dem Sofa ihren Platz innehatten. Irgendwie schienen die vermeintlich ausdrucklosen Gesichter etwas zu verbergen. Lauerte hinter der starren Fassade vielleicht das unsagbar Böse, das pure Grauen? Lauerten die kleinen Ungetüme nicht gierig auf die finstere Nacht? Das Verlöschen des letzten Lichts, um auf ihren kleinen Füßchen durch die großmütterliche Wohnung zu tippeln... ...ääähmm... Nun gut, diese Art Puppen bleibt dem hier Zuschauer erspart, dem Leibhaftigen sei Dank. Es regieren herzallerliebste Knuffelschätzchen, deren Absichten immer offenkundig sind. Sie wollen schneiden, schlagen, bohren und ekelhafte Egel erbrechen, was mir allemal weitaus lieber ist, als die in der Verborgenheit der Nacht blühende Boshaftigkeit von Omas Sofapüppchen. Die kleinen Kerlchen sind echte Sympathieträger, denn letztlich verarbeiten sie doch nur intrigante Nervensägen zu Mettgut. Mit der Animation der Puppen hat man sich wirklich Mühe gegeben. Der grosse Aufwand dahinter, ist sicher dafür verantwortlich, dass die Kleinen nicht so oft zum Zuge kommen, wie man es sich als begeisterter Fan wünscht. Wenn sie loslegen, dann bleibt unter Garantie kein entzündetes Auge trocken. "Blade" schneidet das Fleisch, "Tunneler" bohrt sich mit seinem Schädel durch Haut und Knochen, "Pinhead" ist Meister im Fratzengeballer. Nicht zu vergessen die liebliche "Leech Woman", die bizarres Gewürm aus ihrem Mund absondert.

Sicher, "Puppet Master" ist kein herausragender Film. Dazu herrscht einfach zu viel Leerlauf, sind die Schauspieler zu austauschbar und belanglos. Doch immer wenn die Puppen von der Leine gelassen werden, steigt der Unterhaltungswert umgehend in höchste Sphären empor. Ich freue mich auf den Genuß der weiteren Auswüchse, auf die ich nach erfolgter Sichtung kurz eingehen werden. Der erste Teil der Reihe liegt mir als DVD von CMV Laservision vor. Die Scheibe wird in einer kleinen Hartbox geliefert, es stehen zwei unterschiedliche Covermotive zu Auswahl bereit. Die Boni sind nicht ausufernd, doch eine kleine Doku sorgt für interessante Fakten. Ferner findet man diverse Trailer und eine Bildergalerie vor. Die Indizierung des Streifens ist übrigens ein schlechter Scherz, ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Heute gehen diverse Gemetzel ab 16 durch, gegen die "Puppet Master" wie die Sesamstrasse anmutet.

6,5/10 (9/10 für die Puppen des Todes!)

Lieblingszitat:

"Professorchen, du hälst besser deine Schnauze!"
iDunno

RANG Deckschrubber

#4178 - 08.08 01:08

Asch hat bestimmt einen Raum bei sich, in dem die Wände mit Regalen, die vom Boden bis zur Decke gehen, voller Videos, DVDs, Blue-Rays etc. stehen und sonst nur einen Sessel und ein TV-Set.

Wie der Comic-Book-Guy aus Simpsons.
Honigmelone*Mysteryland*

RANG Lord of Luck

#4179 - 08.08 16:19

Superbad
Noch ein Grund mehr für mich Michael Cera sehr zu mögen


Kampf der Titanen (2010...)
Gutes Mittelmaß. Ende gewohnt schwach...(gibt wenige Enden die ich gelungen finde)
ASCH

RANG God of Clanintern

#4180 - 08.08 20:16

Poltergeist II - Die andere Seite (USA 1986, Originaltitel: Poltergeist II: The Other Side)

Steve Freeling (Craig T.Nelson) und seine Gattin Diane (JoBeth Williams), sind mit ihren beiden Kindern Carol Anne (Heather O'Rourke) und Robbie (Oliver Robins), knapp den erschreckenden Ereignissen in Cuesta Verde entkommen. Ihr Haus ist nach dem Geisterterror verschwunden, daher wohnt man nun bei Jess (Geraldine Fitzgerald), der Mutter von Diane, die auch ihren Enkelkindern eine liebevolle, warmherzige Großmutter ist. Die feinfühlige und kluge Dame, erkennt die besonderen Fährigkeiten ihrer Enkelin. Doch Steve und Diane wollen die Ereignisse in Cuesta Verde am liebsten vergessen, da bleibt kein Platz für Übersinnliches. Als der Indianer Taylor (Will Sampson) bei den Freelings auftaucht, ist besonders Steve zunächst wenig erbaut über den selbsternannten Beschützer. Doch unter der Oberfläche brodelt es bereits gewaltig, ein kauziger Alter taucht auf, er begehrt mit Nachdruck Einlass in das Haus der Freelings. Dieser rätselhafte und zugleich unheimliche Bursche trägt den Namen Kane (Julian Beck), er hat vor langer Zeit ein grauenvolles Verbrechen begangen, seine Seele findet keine Ruhe. Besonders auf die kleine Carol Anne hat das Böse ein Auge geworfen. Kann Taylor der Familie wirklich helfen, reicht die Kraft der Freelings aus, um gegen den mächtigen Gegner zu bestehen...???

Nach dem sehr unterhaltsamen "Poltergeist" (1982) von Tobe Hooper, kam vier Jahre später die vom weniger bekannten Brian Gibson inszenierte Fortsetzung in die Kinos. Der Nachfolger orientiert sich sehr nah am Erstling, was sich als durchaus sinnvoll und überzeugend herausstellt. Familie Freeling konnte mit den selben Schauspielern besetzt werden. Eine ebenso erfreuliche Fügung, denn Craig T. Nelson und JoBeth Williams überzeugten bereits vier Jahre zuvor mit ihrer Darbietung, gleiches gilt für deren Filmkinder Heather O'Rourke und Oliver Robins. Die schrullige Zelda Rubinstein gibt sich erneut die Ehre, ihre Auftritte sind zwar eher selten, dafür aber nicht minder überzeugend. Ein weiterer Glückgriff ist ohne Frage Julian Beck in der Rolle des bösartigen Kane. Für Beck war es der letzte Auftritt in seiner Karriere, er verstarb noch 1985 an Krebs. Nach dem dritten "Poltergeist" (1988), verstarb die kleine Heather O'Rourke im zarten Alter von lediglich zwölf Jahren. Da die Rolle des Mädchens in den "Poltergeist" Filmen stets einen übernatürlichen Anstrich innehatte, sorgt das Wissen um ihren frühen Tod für eine morbide, melancholische Schlagseite, für die es keinerlei grotesker Verschwörungstheorien bedarf. Der Horroranteil nimmt im Verlauf des Werkes beständig zu, die erste Hälfte bringt erneut den feinen Humor rüber, der bereits den Vorgänger auszeichnete. Besonders in diesen Momenten, profitiert der Film gewaltig vom sehr guten Zusammenspiel der Akteure, allen voran Craig T. Nelson und JoBeth Williams.

Die Effekte kommen diesmal nicht ganz so spektakulär daher, die "Ahaaaa-Momente" des 82er Films bleiben mehr oder weniger aus. Trotzdem stimmt die Qualität des Geschleimes und Gegeifers, inklusive gruseliger "Leuchterscheinungen" und diverser Boshaftigkeiten. Für mich bleibt die Szene aus dem ersten Teil unereicht, in der eine "Erscheinung" die Treppe im Anwesen der Freelings hinabschwebt. Gruselterror pur, unheimlich und wunderschön zur gleichen Zeit. Solche Momente gibt es hier auch, nur sind sie nicht von dieser Intensität. Erwartungsgemäß macht "Poltergeist II" auch vor extrem kitschigen Momenten nicht halt. Kann man, sofern man guten Willens ist, oft einen Hauch von Ironie in der Zeichnung der Kleinfamilie erkennen, schütten die Macher final ein ganzes Faß von Kitsch und Klischee über dem Zuschauer aus. Meinen Zorn erregte dies seltsamerweise trotzdem nicht. Irgendwie muss man die Freelings einfach mögen, sich mit ihnen freuen.

Grössere Schwachpunkte sind nicht auszumachen. "Poltergeist II - Die andere Seite" kocht die bewährten Zutaten seines Vorgängers auf. Erfreulicherweise stimmt die Mischung nach wie vor, ein schaler Beigeschmack ist nicht zu beklagen. Die DVD Auswertung von MGM bietet leider so gut wie keine Boni an, lediglich ein Trailer hat es zusätzlich auf die Scheibe geschafft. Da die DVD aber in den wichtigsten Disziplinen überzeugt (korrektes Bildformat, englischer Originalton vorhanden), kann man bei dem aktuell günstigen Preis ohne Reue zugreifen.

Es reicht ganz knapp für 7/10 (gut). Den Vorgänger bewertete ich mit 7,5/10 (gut bis sehr gut), "eigentlich" sollte ein komplettes Pünktchen Abstand zu Teil 2 angemessen sein. Doch ich möchte den Erstling weder aufwerten, noch die Fortsetzung unterhalb 7/10 einsortieren. Was solls, letztlich sind die Punkte sowieso nur eine Krücke. Wer "Poltergeist" mochte, wird aller Wahrscheinlichkeit auch mit dem zweiten Teil zufrieden sein.

Lieblingszitat:

"Auto noch voller Zorn, hm?"
"Voller Zorn? Dieser Wagen schäumt vor Wut!"
ASCH

RANG God of Clanintern

#4181 - 09.08 20:32

Puppet Master II (USA 1990, Originaltitel: Puppet Master II)

Die grausigen Ereignisse im Bodega Bay Inn Hotel schreien nach Aufklärung. Carolyn Bramwell (Elizabeth Maclellan) reist mit ein paar weiteren Gestalten an, man baut Kameras und sonstigen Technikkram auf. Der einzige Überlebende der damaligen Vorfälle verweilt im Irrenhaus, von dieser Person sind keine glaubwürdigen Hinweise zu erwarten. Die Puppen des Schreckens sind derweil alles andere als untätig. Pinhead befreit die Überreste von Andre Toulon aus dessen Ruhestätte, durch ein magisches Elixir hauchen die Puppen ihrem Schöpfer neues Leben ein. Über die frischen "Gäste" des Hotels bricht das Grauen herein. In der Nacht besucht Tunneler ein Mitglied des Teams, um mit seinem Schädel die Stirn des Unglücklichen aufzubohren. Carolyn und ihre Begleiter können die Puppe in ihre Gewalt bringen, wissenschaftliche Untersuchungen fördern unfassbare Tatsachen ans Tageslicht. Als unvermittelt eine vermummte Gestalt auftaucht, fährt Carolyn und ihren Mitstreitern erneut der Schrecken in die Gebeine. Der rätselhafte Fremde stellt sich als Eriquee Chaneé vor, besonders Carolyn scheint sein Interesse zu wecken. Toulons Puppen lassen sich nicht davon beirren, sie führen emsig die Anweisungen ihres Beherrschers aus. Ihre Mission ist von äusserster Wichtigkeit, für den Erfolg sind frische Teile des menschlichen Hirns unverzichtbar. Der Schrecken nimmt erneut seinen Lauf...

Nach dem soliden Auftakt der Reihe, kommen die kleinen Killerpuppen erneut zum Zuge. Der Zuschauer erfährt nun ein wenig mehr über die Hintergründe. In kurzen Rückblenden wird aufgezeigt, wie Andre Toulon zu seinem Wissen kam. Was dazu benötigt wird, die Puppen für einen gewissen Zeitraum zum Leben zu erwecken. Dieser recht ausgedehnte Zeitrahmen neigt sich hier dem Ende zu, daher stehen Toulon und seine Geschöpfe unter Druck. Schliesslich will man es auf gar keinen Fall versäumen, in die heiss ersehnte Verlängerung zu gehen, irgendwer muss ja für Angst und Schrecken sorgen. Es ist kaum überraschend, dass die Puppen erneut die Stars des Films sind. Blade, Tunneler, Leech Woman, Jester und Pinhead geben sich die Ehre, sie werden durch den neu erbauten Torch unterstützt. Torch ist wahrlich ein heisser Geselle, mit seinem Flammenwerfer macht er jedem Widersacher gewaltig Feuer unter dem Hintern. Herrlich ist die Szene, in der ein kleiner Rotzlöffel seine Actionfigur im Wald mißhandelt. Das leblose Plastikpüppchen wird von dem Bengel als Nazi beschimpft und ausgepeitscht (Warum zum Geier sorgt dies bei mir für wohlige Kindheitserinnerungen? Fragt meine längst verstorbenen "Big Jim" Figuren lieber nicht danach...). Im Rausch der Peitschenzucht, entdeckt der fiese Saupanz plötzlich Torch im Wald. Natürlich kann er es nicht lassen, er muss sich mit dem Meister des Feuers anlegen...

Schauspielerisch geht es auf ähnlichem Niveau wie beim Vorgänger zu. Die Darsteller machen ihre Arbeit, niemand fällt besonders positiv oder negativ aus dem Rahmen. Steve Welles schaut hinter seinen Mullbinden gar gruselig aus, dazu sondert er reichlich grotesken Wahn ab, er läuft als Sieger der "Menschenmannschaft" über die Ziellinie. Sex und Gewalt wurden ein wenig zurückgeschraubt, für einen Film wie "Puppet Master II", stellt dies keine besonders clevere Entscheidung dar. Andererseits werden die Puppen effektiver eingesetzt, wodurch diese Scharte wieder ausgewetzt wird. Im Finale spielen sich Blade und Konsorten endgültig in die Herzen ihrer Sympathisanten, diese kleinen Knuffelschätzchen muss man einfach mögen.

Full Moon hat zwar in den Disziplinen Sex und Gewalt ein wenig auf die Bremse getreten, dafür fällt die Atmosphäre intensiver und packender aus. Schon allein die Eröffnungssequenz auf dem Friedhof ist eine Klasse für sich. Die Puppen sind erneut sehr liebevoll zum Leben erweckt worden, Neuling Torch fügt sich prima in die Gruppe der kleinen Killer ein. Mir liegt der Film auf einer DVD von CMV Laservision vor. Diese kommt -wie Teil 1- in einer kleinen Hartbox daher, es stehen erneut zwei unterschiedliche Covermotive zur Auswahl. Die gebotene Qualität geht in Ordnung, die Boni sind zwar nicht üppig, dafür aber durchaus ansprechend und sehenswert. Auch der zweite Puppentanz wurde in Deutschland indiziert, erneut eine völlig überzogene Maßnahme. Eine Freigabe ab 16 wäre völlig ausreichend, gewissermaßen den Gegenbenheiten angemessen.

Erneut reicht es für solide 6,5/10 (erneut 9/10 für die Puppen des Schreckens!)

Lieblingszitat:

"Sind hier Satansjünger in der Gegend?"


Zur Feier des Tages ein weiteres Zitat:

"Die Aura von ruchlosem Wüten, ist aufgesogen in jedem Teilchen dieses Gebäudes!"
drache *voted 4 Sperminator*

CI Wettbüro

RANG Prophet of Clanintern

#4182 - 09.08 22:52

Dunkelblaufastschwarz
8/10
schön einfach, schön real
Honigmelone*Mysteryland*

RANG Lord of Luck

#4183 - 10.08 12:00

Year One
Ganz witzig. Nichts überragendes, aber gut anschaubar.
Michael Cera und Jack Black wie man (ich) sie kenne/kennengelernt habe
ASCH

RANG God of Clanintern

#4184 - 10.08 22:06

Die Todesparty (USA 1986, Originatitel: Slaughter High)

Marty Rantzen (Simon Scuddamore) ist eine arme Wurst. Er ist ein schwächliches Streberlein, dem seine Klassenkameraden an der High School übel mitspielen. Am 1. April eskaliert der Terror. Zunächst lockt ihn Carol (Caroline Munro) in die Mädchendusche, angeblich um eine Nummer mit ihm zu schieben. Kaum hat sich Marty seiner Klamotten entledigt, blickt er entsetzt in die Gesichter seiner Mitschüler, die vor lauter Freude über den gelungenen Streich, kaum an sich halten können. Damit aber nicht genug, man sabotiert auch noch ein Experiment mit Chemikalien. Dabei kommt es zu einem tragischen Unfall, durch den Marty auf grauenvolle Weise entstellt wird... ...fünf Jahre später soll ein Klassentreffen im alten Schulgebäude stattfinden. Der Kasten steht inzwischen leer, die Ankömmlinge verschaffen sich kurzerhand auf eigene Faust Zutritt. Zunächst hält man das vermeintliche Klassentreffen für einen schlechten Witz, aber dann findet man tatsächlich einen geschmückten Raum samt gedeckter Tafel vor. Es könnte also doch noch ein gelungener Abend werden, doch bald kommt es zu einem ersten Todesfall, flüchten ist nicht möglich, denn das Gebäude wurde abgeriegelt. Ein irrer Killer metzelt sich durch die Reihen, nimmt Marty Rache für die erlittenen Qualen...???

"Slaughter High" bietet dem Slasherfan einen typischen Vertreter aus der Hochzeit des Genres. Die Figuren erfüllen sämtliche Klischees, die Dialoge tönen herrlich bescheuert, die Morde sind ansprechend ausgeführt. Die Atmosphäre stimmt auch, solchen Streifen nimmt man selbst den quietschigen Sound der achtziger Jahre nicht übel. Für den Score sorgte übrigens Harry Manfredini, der sich durch seine Arbeiten für die "Freitag der 13." Reihe, längst selbst ein stattliches Denkmal gesetzt hat. Bei den Morden geht es nicht zimperlich zu, teils wird ordentlich aufs Mett geklopft. Schockierend sind diese Momente aber keinesfalls, dazu kommen sie einfach zu grotesk daher (aber genau dafür liebt man dieses Subgenre). Bei der Besetzung von Highschool Kids, greift man bekanntlich sehr häufig, auf bereits diesem Alter entwachsene Darsteller zurück. Als bekanntestes Gesicht ist hier Caroline Munro an Bord, die dem Massenpublikum durch das Bond-Abenteuer "Der Spion, der mich liebte" ein Begriff sein dürfte. Mir ist sie ans Herz gewachsen, weil sie in der Hammer Perle "Dracula jagt Mini-Mädchen" von 1972 mitwirkt, einem meiner absoluten Lieblingsfilme. Auch ihre Darbietungen in "Der 6. Kontinent" (1976), "Star Crash" (1978) und "Maniac" (1980) sind unvergesslich, jeder dieser Streifen ist in (m)einer (un)gepflegten Sammlung unverzichtbar. Eigentlich wollte ich aber kurz auf das Thema: "Zu alte Schauspieler in Teenie-Slashern" eingehen. In dieser Hinscht hat man mit der Besetzung von Frau Munro den Vogel abgeschossen. Und das ganz sicher nicht, weil ihr überschaubares Talent nicht ausreichend wäre. 1986 war sie bereits 36, eine attraktive Frau im besten Alter. Wie eine Schülerin sieht sie aber zu keiner Zeit aus, da hilft es auch nichts, dass das "Klassentreffen" fünf fiktive Jahre später angesiedelt ist. Ein Grund zu meckern ist diese Tatsache für mich nicht. Im Gegenteil, ich finde es eher auf angenehme Art belustigend, wie man eine Klassefrau krampfhaft auf Teenie und Twen zurechtgemacht hat. Ok, 1986 trifft nicht ganz zu, der Film wurde meines Wissens nach schon ein wenig früher gedreht. Frau Munro wirkt trotzdem angenehm deplaziert.

Bezüglich der Klischees sorgt die gute Caroline ebenfalls für ein echtes Highlight. Sie schafft es in ihrem "Duell" mit dem Killer, tatsächlich dreimal ihre Waffe achtlos aus den Händen zu geben, selbstverständlich ohne den Schlitzer wirklich erledigt zu haben. Die Krone setzt man ihr dadurch auf, dass sie immerhin einen ihrer ehemaligen Mitschüler aus Versehen abmurkst. Für einige Lacher ist also gesorgt. US-Produktionen sind zwar immer wieder dem Mettgut zugetan, zeigen sich aber dafür geizig in der Disziplin Möpse. "Slaughter High" spendiert dem lechzenden Zuschauer wenigstens kleine Einblicke, die Sexszene des Streifens punktet gar mit den "besten" Dialogen des gesamten Films. An dieser Stelle habe ich wirklich Tränen gelacht. Der Anfall dauerte rund zehn Minuten, selbst jetzt verzieht sich meine Fratze noch ständig. Nachdem es bis vor einiger Zeit in Deutschland nur Bootlegs zu "Die Todesparty" gab, kann man den Film dank Cine Club jetzt offiziell und ungekürzt bewundern. Die DVD ist gut gelungen, die Qualität ansprechend, im Bonusmaterial findet man diverse Trailer, dazu eine sehenswerte Doku über den Produzenten Dick Randall. Als Verpackung dient ein Metalpak. Ich bin zwar kein Fan dieser Blechdosen, aber immerhin ist das Cover ansprechend, letztlich zählt sowieso der Inhalt. Daumen hoch für diese gelungene Veröffentlichung!

Guter, fast sehr guter Slasher = 7,5/10

Lieblingszitat:

Stella:
"Oh Frank, mach weiter..."
Frank: "Ich kann nicht, ich kann nicht!"
Stella: "Sag was geiles, Frank, sag was geiles!"
Frank: "Ach Scheisse."
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#4185 - 11.08 09:50

Driven to Kill

Das ist endlich wieder ein Seagal der überzeugt. 7/10

Zu beachten bleibt das die fsk18 fassung im vergleich zur spio/jk um ca 3 min. gekürzt ist. Die schnitte sind dabei deutlich erkennbar.
ASCH

RANG God of Clanintern

#4186 - 11.08 21:08

Carrie 2 - Die Rache (USA 1999, Originaltitel: The Rage: Carrie 2)

Rachel (Emily Bergl) wird als junges Mädchen von ihrer geistesgestörten Mutter getrennt. Mama darf in der Irrenanstalt ihr Dasein fristen, Rachel wächst bei Pflegeeltern auf. Auf der High School ist Rachel eine Außenseiterin, aber mit ihrer Mitschülerin Lisa (Mena Suvari) verbindet sie eine sehr innige Freundschaft. Im Schulbus berichtet Lisa überglücklich von ihrem traumhaft schönen Wochenende, will aber noch nicht verraten, mit welchem begehrten Burschen sie dieses verbracht hat. Wenige Stunden später begeht Lisa Selbstmord, scheinbar ohne erkennbaren Grund. Rachel findet eindeutige Hinweise auf die Ursache für den Freitod ihrer Freundin. Doch besagte "Ursache" ist ein talentierter Footballspieler, stammt dazu aus einer einflussreichen Familie, ergo kommt er ohne grössere Komplikationen davon. Keine leichte Zeit für Rachel, doch nach und nach entwickelt sich eine zarte Beziehung zwischen ihr und Jesse (Jason London). Obwohl er zur Clique der Weiber- und Sporthelden gehört, sind Jesses Gefühle für seine neue Freundin aufrichtig. Tracy (Charlotte Ayanna) wurde kurz zuvor von Jesse abserviert, sie will sich für die Schmach an Rachel rächen, spannt dazu die Kumpel von Jesse vor ihren Karren. Lehrerin Sue Snell (Amy Irving) ist alarmiert. Sie erlebte vor zwanzig Jahren mit, wie die telekinetisch begabte Carrie White von ihren Mitschülern in eine grausame Falle gelockt wurde. Der Vorfall endete in einer schrecklichen Katastrophe. Sue hat längst erkannt, dass auch Rachel über telekinetische Kräfte verfügt...

"Carrie" (1976) von Brian De Palma gilt längst als einer der grossen Klassiker des Horrorkinos. Kann man nach mehr als zwanzig Jahren eine würdige Fortsetzung produzieren? Meine Befürchtungen waren gross, doch als mir die DVD zu "Carrie 2" für 3€ in die Hände fiel, siegte letztlich doch die Neugier. Tatsächlich und erwartungsgemäß versagt der Zweitaufguß, wenn man sich ständig die überragende Qualität von De Palmas Werk vor Augen führt. Gibt man dem neuen Film jedoch eine faire Chance, bekommt man einen durchaus unterhaltsamen und gut gespielten Teeniehorror-Flick zu sehen. Damit sind wir auch schon bei einem markanten Unterscheidungsmerkmal angekommen, welches Original und Fortsetzung in unterschiedliche Schubladen fallen lässt. "Carrie" geht als "allgemeiner" Genreklassiker durch, der "Teeniebezug" ist eher zweitrangig. "Carrie 2" fühlt sich viel mehr nach Teeniehorror an, versinkt aber nicht völlig im Sumpf der üblichen Klischees. Sicher, man findet die üblichen Abziehbilder vor, die auch in jedem Slasher auftauchen, doch die Hauptfigur wurde mit deutlich mehr Tiefe ausgestattet. An dieser Stelle wird ein Lob für Emily Bergl fällig, die zwar längst nicht die Intensität der Darbietung der "Originalcarrie" Sissy Spacek erreicht, doch im Rahmen der hier gegeben Möglichkeiten sehr ordentlich aufspielt. Neben der Hauptdarstellerin verblasst die übrige Cast ein wenig. Amy Irving schliesst die Lücke zwischen Bergl und dem Rest, ihre Darstellung (der noch immer von den damaligen Ereignissen geplagten Pädagogin) überzeugt. Der Film kommt überwiegend ruhig daher, hängt dabei aber nie durch. Im Finale lässt man sich gehen, wodurch man sich teils ansatzweise der Lächerlichkeit preisgibt. Wo "Carrie" mit geradzu dämonischer Bedrohlichkeit für Gänseschauer sorgte, wütet "Carrie 2" wilder und blutiger, verliert dadurch aber an Wirkung. Ich gebe gern zu, dass mir die "Schauwerte" überwiegend gefallen haben, doch sie zerstören die Atmosphäre mehr, als das sie dieser zuträglich sind. Ok, auch Rachel ist Telekinetin, aber muss sich ihr kleines Tattoo deshalb plötzlich über ihren Körper ausbreiten? Leider fehlte den Machern der Mut ausgetretene Pfade zu verlassen, was nicht immer der verkehrte Weg sein muss, hier aber ein wenig schade anmutet.

Man könnte statt einer Fortsetzung auch von einem "Quasi-Remake" sprechen, ausgeführt mit den Mitteln der späten neunziger Jahre. Die Mutlosigkeit der Verantwortlichen wird schon vor der Sichtung klar, der Name "Carrie" hat streng genommen nichts im Titel zu suchen. So wird aus dem vermeintlichen Zugpferd eine Bürde, denn im Vergleich mit der Vorlage kann der Nachfolger nur verlieren. So mancher Fan von De Palmas "Carrie", wird "Carrie 2" verfluchen wollen, was der Streifen aber nicht verdient hat. Mit ein wenig mehr Freude am Risiko, hätte man einen echten Überraschungsknüller an den Start bringen können. Doch trotz diverser Unzuänglichkeiten und selbst aufgesteller Fussangeln (in die man selbstverständlich mit Ansage hineintappt), hat mir "Carrie 2" gut gefallen. Hauptsächlich mag das an Emily Bergl liegen, die sich mit jeder Minute mehr und mehr in mein Herz spielen konnte. Das Wiedersehen mit Amy Irving hat mich ebenfalls gefreut, die übrige Besetzung füllt das Gesehen brauchbar auf. Lasst euch nicht davon abschrecken, dass man Mena Suvari und Eddie Kaye Thomas zu dieser Zeit auch in "American Pie" zu sehen bekam. Dylan Bruno wirkt als Kotzbrocken mit, er gehört heute zur Stammbesetzung der Fernsehserie "Numb3rs".

Die DVD von MGM bietet überraschenderweise ein paar Boni, insgesamt eine empfehlenswerte Scheibe. Die Bewertung des Films fällt mir nicht leicht. Als Fortzung von "Carrie" ist der Streifen überwiegend ein Versager, verdient vermutlich nicht mehr als 4/10. Gibt man ihm jedoch als eigentständiges Werk seiner Zeit eine faire Chance, bekommt man einen unterhaltsamen Film mit einer tollen Hauptdarstellerin geboten. Auch wenn mir das Ausblenden des übermächtigen De Palma Klassikers schwer fällt, möchte ich 7/10 für diesen "irgendwie" sympathischen Film ziehen. Hätte man "Carrie" lediglich als Inspiration angegeben, dazu noch ein wenig mehr Mut bewiesen, hätten wir es vielleicht mit einem zukünftigen Klassiker zu tun. Hätte, wäre, wenn...

Lieblingszitat:

"Nicht in diesem Ton!"
Honigmelone*Mysteryland*

RANG Lord of Luck

#4187 - 12.08 19:06

Undead (von den Spierig Brüdern O_o)

Soll ne Zomie Horror Komödie oder sowas sein... Isses irgendwie auch...
wobei das lustige durch die schlechte, fast trashige Machart kommt... kA ob gewollt oder ungewollt

Edit: fand ich schlecht und super zugleich... komischer film
drache *voted 4 Sperminator*

CI Wettbüro

RANG Prophet of Clanintern

#4188 - 12.08 21:04

Tokyo Decadence
Was man von der DVD geboten bekommt (Ton/Bild): 1/10
Filmleistung: 3/10 (vll kommts auch durch die miese Quali so rüber)
Inhalt: 6/10

-> 4/10 ...
ASCH

RANG God of Clanintern

#4189 - 12.08 21:16

Snakehead Terror (Kanada 2004, Originaltitel: Snakehead Terror)

Eine kleine Ortschaft in Nordamerika, gelegen an einem hübschen See, umgeben von einem herrlichen Gebirgspanorama. Vor zwei Jahren fraßen sich gierige Raubfische durch den übrigen Fischbestand des Gewässers, nur mit einer feisten Dosis Gift konnte man den sogenannten Snakeheads beikommen. Nach dieser Aktion war der See leergeräumt, zumindest hielt man alle Snakeheads für erledigt. Der Bestand an "normalen" Fischen erholte sich seither langsam, inzwischen kann man wieder auf ein paar Angeltouristen hoffen. Als jedoch die Leiche ein allseits bekannten Dorfbewohners aus dem See gezogen wird, beschleicht Sheriff Patrick James (Bruce Boxleitner) ein grausiger Verdacht. Der tote Körper ist fürchterlich entstellt, dazu findet der zuständige Doc einen grossen, scharfen Zahn vor, der dem Angreifer bei der Attacke abhanden gekommen sein muss. Es soll aber noch dicker kommen, bei einem Wettschwimmen zerlegt es den Freund von Amber (Chelan Simmons), der Teenie-Tochter des Sheriffs. Lori Dale (Carol Alt) wird als beratende Biologin hinzugezogen, sie ordnet den besagten Zahn einem Snakehead zu. "Eigentlich" ist dieser Zahn ein paar Nummern zu gross für einen Snakehead, "eigentlich" sollten sich im See keine Tiere dieser Art aufhalten. Während der Bürgermeister auf die Warnungen des Gesetzeshüters pfeift, schliesslich braucht man die Kohle der Touris, eskaliert die Lage unaufhaltsam. Bald ist es offensichtlich, der idyllische See ist zum Tummelplatz mutierter Killerfische geworden, die sich zu allem Überfluß auch recht gut an Land bewegen können...

"Snakehead Terror" entstand unter der Regie von Paul Ziller, der inzwischen seit rund zwei Jahrzehnten im B-Sektor unterwegs ist. Der Streifen bedient sich bei den üblichen Klischees, Innovationen darf man zu keiner Zeit erwarten. Da hätten wir den emsigen Sheriff, der beim verantwortlichen Lokalpolitiker auf taube Ohren stösst, nebenbei noch Problemchen mit seiner jugendlichen Tochter hat. Keine Frage, das Töcherlein gerät natürlich in grosse Schwierigkeiten, Monstergesindel trachtet nach ihrem Leben usw... Diese bewährten Zutaten mag der Skeptiker als ausgelutscht empfinden, hier sind sie jedoch angemessen und unterhaltsam. Bruce Boxleitner passt sehr gut in die Rolle des Kleinstadtbullen, Carol Alt gibt eine brauchbare Co-Heldin ab. Chelan Simmons gefällt als kämpferische Tochter, selbst die von Juliana Wimbles dargestellte Freundin wird nicht allzu anstrengend, obwohl man ihr die Rolle der "Nervgöre" aufgedrückt hat. Ein Arzt mit befleckter Weste, ein grenzdebiler Deputy und andere "Standardgestalten", runden das gut ausgewählte Ensemble ab. Glanzleistungen werden nicht geboten, doch die sind in einem Film wie "Snakehead Terror" gar nicht gefragt. Alle Schauspieler bringen ihre Rollen ansprechend und angemessen rüber, ergo ist das Soll erfüllt.

Die mutierten Monsterfische sehen angenehm fies aus, die Qualität der Special Effects schwankt dabei nicht unbeträchtlich. Was sich unter der Wasseroberfläche abspielt wurde am Computer generiert, einige Landszenen ebenfalls. Diesen Szenen sieht man die begrenzten Finanzmittel an, wenn mit "greifbaren" Materialien gearbeitet wird, sind die Effekte weitaus schöner anzusehen. Ein Grund zum Gemecker sind die teils mittelprächtigen FX nicht, gerade diese Ecken und Kanten, tragen ihren Teil zum Charme solcher Filme bei. Immer wieder geht es angenehm blutig zu. Wüstes Gemetzel wird dabei erwartungsgemäß nicht geboten, aber für "Tierhorror von der Stange", kommt "Snakehead Terror" in durchaus rustikaler Gangart daher. Während des Finales knallt man dem Zuschauer einen dicken Brocken vor den Latz, der Genrefan wird seine Freude daran haben, andere Teilnehmer werden sich mit Grausen abwenden. Für die Mutation der Fischlein liefert man schon zuvor die Erklärung, die (ebenso erwartungsgemäß an den Haaren herbeigezogen wurde. Wie gehabt sei allen Nörglern gesagt: Das muss so sein! Grins...

Splendid bietet eine ordentliche DVD zu "Snakehead Terror" an. Das Bild gefällt, leider gibt es keine Boni mit Bezug zum Film, lediglich diverse Trailer aus dem Programm des Labels werden angeboten. Wer Lust auf einen kleinen Tierhorror-Schocker verspürt, sollte die Killerfische seiner Sammlung zuführen. Ein Klassiker wird "Snakehead Terror" nie werden, aber ein unterhaltsamer Beitrag für Genrefans ist diese Klischee-Suhle ohne Frage. Wem liebenswerter Unfug wie z.B. "Piranha II" nicht zu bescheuert war, sollte dem Film auf jeden Fall eine Chance geben.

6/10 scheinen mir angebracht. Ich lege aber noch ein halbes Sympathiepünktchen drauf: 6,5/10 (oberste Mittelklasse).

Lieblingszitat:

"Sie wecken mich mitten in der Nacht auf, um mir einen Zahn zu zeigen?"
ASCH

RANG God of Clanintern

#4190 - 13.08 20:52

Die Galgenvögel (USA 1987: Originaltitel: Wheels of Terror / The Misfit Brigade)

Deutsche Soldaten die zu einem Strafbataillon versetzt wurden, sollen während des Zweiten Weltkriegs einen heikles Kommandounternehmen durchziehen. An der Ostfront gilt es sich weit hinter die feindlichen Linien zu pirschen, um schliesslich einen Güterzug in die Luft zu jagen. Wenn dieses Unternehmen gelingt, dreht man der Roten Armee den Treibstoffhahn ab, zumindest für einen gewissen Zeitraum. Dem sadistischen Oberst von Weisshagen (David Carradine), ist besonders am Erfolg der Mission gelegen. Allerdings interessiert ihn dabei nicht das Leben der abkommandierten Soldaten, sondern die angepeilte Verleihung des Ritterkreuzes...

"Die Galgenvögel" setzt nur in wenigen Nebenrollen auf bekanntere Gesichter. David Carradine ist mehrfach zu sehen, zum Finale taucht Oliver Reed auf, der für eine herrlich abstossene Vorstellung sorgt. Die Hauptrollen mit Darstellern aus der zweiten und dritten Reihe zu besetzen, finde ich durchaus erfrischend und begrüße diese Entscheidung ausdrücklich. Bruce Davidson, David Patrick Kelly, Keith Szarabajka, Jay O. Sanders und die übrigen Mitwirkenden, liefern durchweg solide Vorstellungen ab. Der kleine Trupp hat hinter den feindlichen Linien diverse Abenteuer zu überstehen, bei denen teils ordentlich die Luft brennt. Die Ausstattung kann sich ebenfalls sehen lassen, Kamera und Schnitt befinden sich auf ordentlichem Niveau.

Doch obwohl ich diese Art von "WWII-Abenteuern" sehr schätze, kommt dieser Beitrag nicht über gediegenes Mittelmaß hinaus. Den Schauspielern mag ich keinen Vorwurf machen, vielmehr neigt das Drehbuch ein wenig zu sehr zur Oberflächlichkeit, die Figuren bleiben dem Zuschauer auf seltsame Art fremd. Sicher, der Verzicht auf strahlende Helden und Supermänner sorgt für Abwechslung. Allerdings hätte man gut daran getan, dem Film entweder einen ernsthafteren Anstrich zu verpassen, die Chance war ohne Zweifel gegeben, oder die Ausrichtung "humoriges Abenteuer mit zynischen Zwischentönen" konsequenter voranzutreiben. In der nun vorhandenen Form, kann sich der Streifen nicht so recht für eine Marschrichtung entscheiden, wodurch er teils in die Belanglosigkeit abdriftet.

In diesem Bereich ist die Konkurrenz sehr stark. Mit Filmen wie z.B.:

- Agenten sterben einsam (Where Eagles Dare, 1968)
- Das dreckige Dutzend (The Dirty Dozen, 1967 ...scheint ein deutlicher Einfluss für "Die Galgenvögel" gewesen zu sein)
- Stoßtrupp Gold (Kelly's Heroes, 1970)
- Der wilde Haufen von Navarone (Force 10 from Navarone, 1978)
- Flucht nach Athena ( Escape to Athena, 1979)
- Der Adler ist gelandet (The Eagle has landed, 1976)

hat man weitaus mehr Freude. Daher kann ich "Die Galgenvögel" nur Junkies empfehlen, die sich auch an den mittelprächtigen Beiträgen zum Thema erfreuen können. Ergo stellt der Film für mich keinen Fehlgriff dar, nur werden die oben genannten Werke weitaus häufiger den Weg in meinen Player finden. Die DVD von Concorde geht soweit in Ordnung, allerdings würde ich keinen Preis oberhalb 10€ dafür zahlen wollen.

Solides Mittelmaß = 5,5/10

Lieblingszitat:

"Hast du gesessen?"
"Sechs Monate in Torgau."
"Wofür?"
"Ich habe meine Stiefschwester gevögelt."



***


Der Vernichter (Italien 1975, Originaltitel: Il giustiziere sfida la città)

Ein Mailand dampt gehörig die Kacke, Verbrechergesindel macht braven Bürgern und Gesetzeshütern das Leben schwer. Rambo (Tomas Milian) besucht seinen alten Freund Pino (Mario Piave), der sich als kleines Kämpferlein für Recht und Ordung durch den Alltag schlägt. Als er fiesen Gangstern auf die Spur kommt, bringen diese den freundlichen Ehemann und Vater eines Sohnes kurzerhand um. Rambo kann das nicht dulden, er beschliesst mit dem Pack abzurechnen. Er beginnt damit, die zwei Obermotze der Stadt gegeneinander auszuspielen. Gangsterboss Conti (Luciano Catenacci) hat den Sohn eines wohlhabenden Mitbürgers entführt. Diesen Aufhänger nutzt Rambo, um Contis Gegenspieler Paternò (Joseph Cotten) ins Spiel zu bringen, schliesslich lockt eine gewaltige Summe Lösegeld. Bald geraten sich die verfeindeten Banden gewaltig in Haare, bis ihnen -nach diversen Verlusten- dämmert, dass sie von Rambo hinters Licht geführt wurden. Gemeinsam will man den unbequemen Störenfried ausschalten, doch Rambo ist mit allen Wassen gewaschen...

Wenn sich Regisseur Umberto Lenzi der Inszenierung von Polizei-/Gangsterfilmen annimmt, ist das Ergebnis stets von erster Güteklasse. Nicht umsonst zählen Werke wie "Der Berserker" (Milano odia: la polizia non può sparare, 1974), Camorra - Ein Bulle räumt auf (Napoli Violenta, 1976) oder "Die Viper" (Roma a mano armata, 1976), zu den grossen Klassikern dieses faszinierenden Genres. Damit sind noch längst nicht sämtliche Beiträge Lenzis zum Genre genannt, doch eine vollständige Aufzählung würde den Rahmen dieses Kurzkommentares sprengen. Ganz zu schweigen von den guten Beiträgen zu anderen Spielarten des italienischen Genrekinos, bekanntlich bescherte uns Umberto Lenzi auch ein paar Gialli, diverse Horrorsausen und, und, und... Tomas Milian taucht in Klassikern wie "Die Viper" oder "Der Berserker" als irrer Krimineller auf, in "Der Vernichter" aka "Flash Solo" gibt er den Helden zum besten. Wer nun befürchtet, als Vertreter der "guten" Seite wäre Milian weniger explosiv, sieht sich schnell angenehm enttäuscht. Auch als Gegenspieler des Gaunerpacks, zieht (der zu den markantesten und talentiertesten Schauspielern aller Zeiten gehörende) Tomas Milian alle Register, kein Fan des Genres wird sich diesem Auftritt entziehen können. Rambo hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen, ist der Beschützer von Frauen und Kindern, Verbrecher werden wahlweise verprügelt oder abgeknallt, alternativ verprügelt und abgeknallt. Ein Grossteil der bösartigen Beteiligten, fällt der Option "Radieschen von unten bestaunen" anheim.

Was die Riege der Bösewichter anbelangt, schöpft man hier erwartungsgemäß aus dem Vollen. Fiese Fratzen wo man hinsieht! Joseph Cotten verblasst fast ein wenig, seine italienischen Kollegen spielen in nahezu an die Wand. Luciano Catenacci gibt sich gewohnt ekelhaft, es ist wie immer ein grosses Vergnügen, diesem Ekelpaket bei der Arbeit über die Schulter zu schauen. Der Mann hat ein Gesicht wie ein Schuh, reintreten und man fühlt sich wohl. Auch Froschfresse Luciano Pigozzi ekelt sich vortrefflich durch das bleihaltige Treiben. Es wäre müßig nun alle Namen der Mitwirkenden aufzuzählen, der Genrefan wird sich über jede Gesichtsruine freuen, die es hier reichlich zu bestaunen gibt. Damen spielen kaum eine Rolle, selbst als Opferlämmer kommen sie nur am Rande zum Zuge. Maria Fiore darf als trauernde Witwe ein wenig glänzen. Lüstlinge die auf Möpse und mehr hoffen, finden hier allerdings wenig Futter. Immerhin sorgt Femi Benussi für ein paar weibliche Momente, sie ist in der Rolle der örtlichen Lieblingsfrau des Helden zu sehen. Das Genre ergeht sich gern und ausufernd in wüsten Verfolgsjagden, bei denen unzählige Fahrzeuge geschrottet werden. Selbstverständlich kommt auch dieser Streifen nicht ohne entsprechende Szenen aus, diese fallen aber nicht allzu umfangreich aus. Lenzi setzt mehr auf bodenständiges Prügeln und Ballern, doch dafür sieht Milian auf seinem Moped unglaublich cooool aus, einfach zum niederknien,

Ein einsamer Held reitet auf seinem stählernen Roß in die Stadt. Er spielt zwei Banden geeinander aus, hilft den Schwachen und Wehrlosen. Na klar, das erinnert überdeutlich an das Westerngenre, besonders an "Für eine Handvoll Dollar" von Sergio Leone, der sich seinerseits auf "Yojimbo" von Akira Kurosawa bezieht. Dass der Polizei-/Gangsterfilm generell die Fortführung des Italowestern darstellt, wird am Beispiel des hier im Mittelpunkt stehenden Films besonders deutlich. Ich liebe beide Genres sehr, würde mich aber letztlich für den Polzei-/Gangsterfilm entscheiden, den ich noch eine Spur packender und intensiver finde. Glücklichweise verlangt das Leben solche qualvollen Entscheidungen nicht, so bleibt mir nur die Forderung nach mehr guten DVD-Veröffentlichungen aus beiden Bereichen! Für den deutschen Markt liegt eine Scheibe des Hartbox Labels Eyecatcher vor. Wie üblich umgibt die Eyecatcher DVD ein Hauch von Stiefelbeinerei, doch wer den Film ungekürzt und in deutscher Sprache sehen möchte, hat bisher keine Alternative zu dieser Scheibe. Die italiensche DVD bietet leider keine englischen Untertitel, die DVD aus den USA beinhaltet Handlungsschnitte. Eyecatcher bietet als Boni zehn Trailer an, abgerundet durch eine kleine Bildergalerie. Wie üblich sind zwei kleine Hartboxen mit unterschiedlichen Covermotiven erhältlich.

Lenzi, Milian und Konsorten in gewohnt sehr guter Form. Zwar gefallen mir z.B. "Die Viper" und der völlig irre "Der Berserker" noch besser, an den Qualitäten von "Flash Solo" ändert diese Tatsache aber nichts! Beide Daumen weisen steil nach oben, dicke 8/10 (sehr gut) sind völlig angemessen!

Lieblingszitate:

"Hören Sie mal, Moment mal, das sind doch Explosivgeschosse! Die sind strengstens verboten!"
"Für mich gibts nur ein Gesetz. Nämlich meins!"


...und:

"Alles im Leben ist ein Loch. Man wird in einem Loch geboren. Man isst durch ein Loch. Man scheisst durch ein Loch. Und man endet in einem Loch!"
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#4191 - 16.08 15:22

Selbst ist die Braut

Sandra Bullock in Höhstform ich liebe diese frau
8/10
ASCH

RANG God of Clanintern

#4192 - 16.08 19:51

Karate, Küsse, blonde Katzen (Deutschland, Hongkong 1974, Titel in Hongkong: Yang chi)

Sechs junge Damen, die von der britischen Insel stammen, werden von fiesen Piraten entführt und nach China verschleppt. Man bringt sie zu einem noch weitaus fieseren Obermotz, der das weisse Frischfleisch aus Europa, für viel Geld an wohlhabende Chinesen verscherbeln will. Bereits während der Begutachtung des begehrten Fleisches, gibt sich eine Geisel besonders widerspenstig, was umgehend zum Ableben der jungen Frau führt. Die fünf verbliebenen Mädchen haben ein wenig mehr Glück. Ko Mei Mei (Liu Hui-Ling aka Lau Wai-Ling), die selbst gegen ihren Willen festgehalten wird, soll sich um die kostbaren Importe kümmern. Heimlich trainiert Ko Mei Mei diverse Kampfsport- und Tötungstechniken mit den Damen, ferner können die rebellischen Weiblein auf die Hilfe von Ko Pao (Yueh Hua) hoffen. Besagter Ko Pao ist das Brüderlein der bezaubernden Ko Mei Mei, ein erstklassiger Schwertkämpfer und mutiger Mann, Intimfeind des abstossenden Damenhändlers. Für Karin (Tamara Elliot), Brenda (Gillian Bray) und die anderen Mädchen, ist es bereits vor der geplanten Versteigerung kein leichtes Unterfangen, sich nachhaltig der lüsternen Schergen zu erwehren. Beim Anblick der exotischen Schönheiten, gerät der Hormonspiegel der Lüstlinge beständig in unkontrollierbare Wallung. Der Tag der Auktion naht, doch so leicht geben sich die Wildkatzen nicht geschlagen...

Was für ein Freudenfest! Seit einiger Zeit war die DVD zu "Karate, Küsse, blonde Katzen" angekündigt, seit wenigen Tagen ist die heiss ersehnte Scheibe endlich verfügbar. Ernst Hofbauer, immerhin Macher der legendären "Schulmädchen-Report" Reihe, haut zusammen mit der Hongkong-Filmschmiede Shaw Brothers, gewaltig und durchschlagend auf die Kacke. Ein Frontalangriff auf alle Sinne, ich habe in der Tat einige Freudentränen vergossen. Die Asiaten schicken bewährte Gesichter ins Rennen. Wang Hsieh mag nicht zu den grossen Stars des Eastern gehören, Namen wie Ti Lung, David Chiang oder Wang Yu sind ohne Zweifel bekannter, doch jeder Filmfan der sich auch nur ein wenig für das Genre interessiert, wird diesen vielbeschäftigten Schauspieler schon häufiger bewundert haben. Gleiches gilt für Yueh Hua, den wir hier als strahlenden Helder präsentiert bekommen. Die weiblichen Reize asiatischer Schönheit, werden von der wirklich bezaubernden Liu Hui-Ling sehr angemessen ins Bild gerückt. Doch "unsere" bleichgesichtigen Damen stehlen allen anderen Mitwirkenden die Show. Keine Angst, die Katzen sind keineswegs durch die Bank blond. Herausragend (in jeder Hinsicht) die lange Gillian Bray, die in der Rolle der Brenda, die den frechen Zwergen aus China ordentlich den Hintern versohlt. Sehr hübsch auch Tamara Ellitot, die sich um ihre kleine Filmschwester Donna sorgt, die von der nicht minder scharfen Sonja Jeaninne gespielt wird. Es mag ein wenig unfair anmuten, dass ich damit bereits meine Ausführungen zu den Darstellern beschliesse, aber ein Kurzkommentar verlangt gewisse Beschränkungen.

Für eine vortreffliche Besetzung ist also gesorgt. Doch kann "Karate, Küsse, blonde Katzen" tatsächlich so richtig mit Vollgas durchstarten? Und wie der Streifen kann! Er kommt schnell, dauerhaft und gewaltig, ein multipler Orgasmus von rund 88 Minuten Länge. Die Katzen ziehen alle Register! Die Katzen ziehen blank, die Katzen verkloppen die Bösewichte, die Katzen führen das Schwert tödlich ins Ziel, die Katzen beherrschen den Olivenkern! Wie meinen...?¿ ...den Olivenkern? In der Tat! Unter fachgerechter Anleitung der freundlichen Ko Mei Mei, lernen die Katzen sehr schnell, wie man Olivenkerne in tödliche Geschosse verwandelt! Brauchen die Katzen dazu eine Zwille, eine Olivenpistole, einen Olivenkernwerfer der Verdammnis? Nein, die Katzen benötigen dazu nur ihre verlockenden Mäulchen! Nicht zu vergessen, dass man die Katzen mit dem Unterrichtsfach "Stellungskunde" konfrontiert. Doch Brenda entlocken die Verrenkungen nur ein müdes Lächeln:

"Wenn die Chinesen alle so umständlich bumsen, verstehe ich nicht, wie die auf 600 Millionen gekommen sind."


Doch eigentlich sind Brenda solche Überlegungen schnurz-piep-egal. Brenda ist eine Frau der Tat. Wenn sie ihre besten Stücke auspackt, kocht dem gelben Mann das Süppchen im Sack. Wer dann tatsächlich zwischen ihren Schenkeln landet, wird allerdings auf ganz andere Art bedient, als er es sich in seinen verdorbenen Gedanken ausgemalt hat. Auch wenn Not an der Frau ist, setzt sie sich mit Nachdruck für den Erhalt der Jungfräulichkeit ihrer Gefährtinnen ein:

"...die liegen doch nur wie ein Brett mit Astloch auf der Matratze..."


Überhaupt taugt nahezu jeder gesprochene Satz zum Zitat, für unzählige Brüller der kleinen und grossen Sorte ist bestens gesorgt. Die wüste Mischung aus Albernheiten, Möpsen, Fratzengeballer und Schwertern funktioniert in wahnsinniger Perfektion. Die Katzen sind sexy, allerdings wird hier nicht unbedingt Sleaze versprüht, denn durch das "gepflegte Asia-Ambiente", wirkt das Geschaukel der Möpse auf besondere Art knuffig. Nun mag sich vielleicht mancher Easternfan darüber beschweren wollen, dass die Kampfszenen der Katzen ein wenig hölzern wirken. Aber auch dieser Faktor passt wunderbar zum Film! Das manchmal ein wenig ungelenke Umhergeschwirre ist unglaublich liebenswert, verleiht der Sause den letzten Schliff, macht "Karate, Küsse, blonde Katzen" zu einem Charmebolzen allererster Kategorie! Ein Film zum knuddeln!

Das kleine Label Camera Obscura, erfreute bereits mit der Fortführung der Reihe "Italian Genre Cinema Collection", die einst von Sazuma an den Start gebracht wurde. Nun kommt mit "Karate, Küsse, blonde Katzen" ein wilder Genremix ins Haus, dessen Veröffentlichung auf DVD seit langer Zeit ersehnt wurde. Ab und zu werden solche Träume Wirklichkeit, werden zur greifbaren Realität. Der Film liegt in sehr schöner Qualität vor, zusätzlich gibt es die Super 8 Version zu bestaunen, eine Bildergalerie und den deutschen Kinotrailer. Das Case kommt in einem schicken Schuber daher, ein Booklet mit Anmerkungen von Christian Keßler rundet das gelungene Gesamtpaket ab. Ich bin sehr, sehr dankbar für diese Scheibe! Da sind auch einige Tränchen über die alte Fratze geflossen, die nicht nur den zahlreichen Lachern geschuldet waren. Ich schliesse mit einem Zitat: Auf Wiedersehen, vielen Dank für alles!

In der Disziplin "Europa und Asien ziehen an einem Strang", bleibt die Hammer/Shaw Produktion "Die 7 goldenen Vampire" meine Nummer 1. Hammer, Peter Cushing und jede Menge Wahnsinn, das ist nicht mehr zu überbieten! "Karate, Küsse, blonde Katzen" erweist sich als weiterer Volltreffer, ich muss an dieser Stelle extrem feiste 9/10 (überragend) ziehen! Für die DVD-Auswertung gilt ein "10/10 Kaufzwang", Ausreden werden nicht geduldet!

Lieblingszitat:

"Ich lasse euch 'ne Glatze schneiden, damit euch die Haare nicht in die Augen hängen!"
"Jetzt lass mal ein bißchen Dampf ab, und spiel hier nicht den Kinderschreck."
ASCH

RANG God of Clanintern

#4193 - 17.08 21:22

Storm Warning (Australien 2007, Originaltitel: Storm Warning)

Rob (Robert Taylor) und seine Herzdame Pia (Nadia Farès), schippern entspannt auf einem kleinen Boot umher. Die Nußschale schaukelt sanft auf den Wellen, vor der malerischen Kulisse der australischen Küste. Als sich ein Wetterumschwung ankündigt, will man sich langsam auf den Rückweg machen. Rob schippert jedoch in ein Mangrovengebiet, der kleine Motor des Bootes gibt den Geist auf. Das Paar schaut sich an Land um, die Gegend ist ihnen nicht bekannt, das verlassene Fleckchen Erde zeigt keine Spuren von Zivilisation. Nachdem man einige Zeit ziellos durch die Landschaft gelaufen ist, verschlechtert sich die Laune Pias mehr und mehr. Plötzlich entdecken die Gestrandeten ein Fahrzeug, werden jedoch Zeuge einer brutalen Schlägerei. Da sie unbemerkt bleiben, entfernen sie sich vorsichtshalber in aller Stille, das Treiben erschien unheimlich und beunruhigend. Schliesslich findet man doch ein Haus vor, ein ländliches Anwesen mit Scheune und Nebengebäuden. Zwar wirkt alles sehr heruntergekommen, doch letztlich ist man auf Hilfe angewiesen. Das Wohnhaus mutet verlassen an, durch die Hintertür verschafft sich Rob Zutritt. Im Gebäude überkommt die Stadtmenschen der Ekel, offensichtlich hausen hier übelste Hinterwäldler, deren Heim jedem Schweinestall Paroli bieten kann. Plötzlich tauchen finstere Gestalten auf, die sich als die Bewohner der Bruchbude herausstellen. Die Brüder Jimmy (David Lyons) und Brett (Mathew Wilkinson), erweisen sich als wenig zugängliche Vertreter, die Stimmung wird zunehmend aggressiver, die Lage eskaliert mehr und mehr. Dass Rob in einem Schuppen auf die Dope-Plantage der Kerle gestossen ist, macht die Situation noch brenzliger, dabei hat sich der eigentliche Hausherr noch gar nicht vorgestellt...

Regisseur Jamie Blanks inszenierte "Düstere Legenden" (1998), und vor nicht allzu langer Zeit ein Remake von "Long Weekend" (2008). Mit "Storm Warning" hat Blanks einen unterhaltsames Backwood-/Terrorfilmchen eingetütet, das mit sehr guten Darstellern und gelungener Optik gesegnet ist. Zu Beginn stellt man uns die beiden Hauptcharaktere Pia und Rob vor, die eine glückliche Beziehung führen. So erfahren wir aus dem Gesprächen des Paares, dass Pia sogar die stets skeptische Schwiegermutter überzeugen konnte, was zuvor noch keiner von Robs Lebensgefährtinnen vergönnt war. Rob verdient sein Geld als Rechtsverdreher, seine Dame ist Künstlerin und stammt aus Frankreich. Die Szenen auf dem Meer sind wunderschön gefilmt, man wähnt sich ab und an fast in einer stilvollen Naturdokumentation. Geschickt nehmen die Farben nach kurzer Zeit eine dezent bedrohliche Ausstrahlung an, die Stimmung zwischen dem eben noch entspannten Paar, wird in gleichem Maße gereizter. Mit dem Auftauchen der perversen Brüder Jimmy und Brett, verwandelt sich der Ausflug für Rob und Pia endgültig in einen unfassbaren Albtraum. Was mit diversen Anspielungen und kleinen Geschmacklosigkeiten beginnt, entwickelt sich zum puren Terror, zum Kampf ums nackte Überleben. Die braven, sensiblen Bildungsbürger und Künstler, treffen auf die blutgierigen Urmenschen vom platten Land. Es brodelt, brodelt und brodelt, erste Explosionen der Gewalt, sind lediglich der Auftakt zu einer bizarren Orgie des Schreckens. Der Film bietet allerdings kein atemloses Dauergemetzel, die entsprechenden Szenen sind sparsam gesät, doch wenn aufs Mett geklopft wird, dann wirklich mit aller Konsequenz. Die Qualität der Effekte sorgt für Freude, bei mir stellte sich umgehend das Verlangen nach einem saftigen, blutigen Steak ein.

Dass der Film überzeugend funktioniert, ist zu einem erheblichen Teil den durchweg toll aufspielenden Darstellern zu verdanken. Bedingt durch die nahezu kammerspielartig anmutende Ausführung, der daraus resultierenden, sehr überschaubaren Anzahl Mitwirkender, ist selbstverständlich kein ausufernder Body Count zu erwarten. Umso besser kommen die Qualitäten der Schauspieler zum Vorschein, wird mehr von ihnen verlangt als ein wenig die Axt zu schwingen. Niemand verkommt zur anonymen Metzelmasse. Nadia Farès hat mir extrem gut gefallen, sie entwickelt einen unbändigen Überlebenswillen, trägt sich selbst, und ihren in sich zusammenbrechenden Mann, durch die Hölle auf Erden. Robert Taylor hat nur zu Beginn die Hosen an -im wahrsten Sinne des Wortes- stösst aber schnell an seine psychischen und physischen Grenzen. Im Vergleich zu Nadia Farès verblasst er fast ein wenig, doch dies ist seiner Rolle geschuldet, die er durchaus überzeugend ausfüllt. Die "Terrorbrüder" erweisen sich als ebenso ungleiches Paar. David Lyons gibt mit Jimmy den besonders harten Platzhirschen, während sich der debile Brett von seinem grossen Bruder mitreissen lässt, krampfhaft versucht die Erwartungen nicht zu enttäuschen. Doch wenn schliesslich Poppy auftaucht, geht selbst Jimmy der Arsch auf Grundeis. Poppy (John Brumpton) duldet keinen Wiederspruch, kein Versagen, keine Unachtsamkeiten! Erstaunlicherweise driften die völlig überzogenen Klischeecharaktere -nicht anderes sind die Bösewichter- trotz der zahllosen Überteibungen, fast nie in unfreiwillig komische Bereiche ab. Lediglich gegen Ende trägt Jimmy eine Spur zu dick auf, was den Unterhaltungswert aber nicht zu beschädigen vermag, eher das Gegenteil ist der Fall.

Die Kamera schafft es ganz vortrefflich, stets die passenden Bilder zu liefern. Vom nahezu romantisch verklärten "Naturfilm", bis zum finsteren Terrorhammer, die Kamera hat immer den Überblick, gewährt immer den richtigen Einblick. Der Score trittt ebenfalls den richtigen Ton. Besonders während der Szenen auf dem Boot, hat mir die unaufdringliche (und zugleich stimmungsvolle) Musik sehr gut gefallen. Klar, wirkliche Innovationen bietet "Storm Warning" nicht. Die Stärke des Films ist das überzeugende Spiel mit den Genrevorgaben. Man schafft es, in jeder Disziplin für sehr ansprechende Leistungen zu sorgen. Ganz gleich ob vor oder hinter der Kamera, keiner der Beteiligten hängt auch nur ansatzweise durch. Den IMHO oft überbewerteten Australier "Wolf Creek", steckt "Storm Warning" ganz locker in die Tasche des Todes.

2008 kam Koch Media mit einer DVD zu "Storm Warning" aus der Kiste. Die Scheibe basierte auf der R-Rated Fassung für den amerikanischen Markt. Obwohl diese Fassung um ca. 27 Sekunden erleichtert wurde, fiel sie in Deutschland der Justiz zum Opfer. Im Handel findet man nur noch die DVD mit dem Siegel "Keine Jugendfreigabe", bei der weitere fünf Minuten (!) der Schere anheim gefallen sind! Inzwischen gibt es ein Stiefelbein, welches immerhin die ungekürzte "Unrated" Fassung beinhaltet. Mir war dieser Mumpitz zu nervig, ich habe kurzerhand zur Blu-ray aus Großbritannien gegriffen. Zwar ist die Ausstattung für eine BD recht mager, doch das Bild ist traumhaft gut gelungen! Lediglich englische Untertitel habe ich ein wenig vermisst, denn das "Aussie-Genuschel" der Protagonisten, röchelt teils recht schwer verständlich aus den Lautsprechern. Im Vergleich dazu, wirkt der französische Zungenschlag von Frau Farés vorbildlich. Was solls, der Dialekt trägt zur gelungenen Atmosphäre bei, da muss man durch und besonders aufmerksam sein! Die britische BD ist eine klare Empfehlung wert, der Preis fällt sehr moderat aus.

Terror aus Australien. Handwerklich sehr ansprechend ausgeführt, mit tollen Akteuren besetzt. Guter Stoff, Daumen hoch = 7/10

Lieblingszitat:

"That's disgusting!"
"Yeah! ...but that's fishing, Baby."




Satan's Little Helper (USA 2004, Originaltitel: Satan's Little Helper)

Der kleine Rotzlöffel Dougie (Alexander Brickel) freut sich auf Halloween. Seine leicht chaotische Mutter Merrill (Amanda Plummer), hat dem Racker ein Teufelskostüm spendiert. Passend zum Videospiel namens "Satan's Little Helper", welches der Junge momentan mit grosser Begeisterung, in aller Ausführlichkeit zockt. Dougies prächtige Laune verschlechtert sich schlagartig, als seine geliebte Schwester Jenna (Katheryn Winnick) nicht allein auftaucht, sondern ihren neuen Macker Alex (Stephen Graham) im Schlepptau hat. Alex bemüht sich redlich um die Zuneigung des Bürschleins, doch der Bengel hat bereits eine Freundschaft der ganz besonderen Art geschlossen. Dougie beobachtet einen grossen Kerl im Satanskostüm, wie dieser eine Leiche im Vorgarten eines Hauses drapiert. Was der Junge für Spass und tolle Effekthascherei hält, ist in Wirklichkeit bitterer Ernst. Hinter der Maske verbirgt sich ein irrer Massenmörder, der vor keiner Untat zurückschreckt. Auf Anfrage akzeptiert der den Balg als Helferlein. Zunächst glaubt sogar Dougies Familie daran, dass sich Alex tatsächlich mit dem Jungen arrangiert hat. Daher konsequent die Rolle des Teufels spielt, der mit seinem kleinen Helfer um die Häuser zieht. Ein lebensgefährlicher Trugschluss...

Jeff Lieberman ist bereits seit den siebziger Jahren als Regisseur aktiv. In der Frühphase seiner Karriere, inszenierte er Filme wie den Wurmschleimer "Squirm", sowie den leicht abgefahrenen Trip "Blue Sunshine" (beide 1976). Mit "Vor Morgengrauen" (Just Before Dawn), ritt er 1981 auf der blutigen Slasherwelle mit. Seine Filmographie ist nicht besonders umfangreich, der grosse Durchbruch gelang im bislang nicht, doch in Fankreisen werden seine Filmperlchen durchaus geschätzt. "Satan's Little Helper" bringt uns einen kleinen Slasher ins Haus, der mit Humor und ansprechenden Ideen daherkommt, ohne dem Genre dabei wirklich neue Facetten zu verleihen. Halloween bietet freilich die perfekte Kulisse für einen Slasher. Die typische "USA-Ostküstenromantik" untermalt das Treiben mit schönen, stimmungsvollen Bildern. Ich bin ein grosser Fan dieser Landschaft, der typischen Kleinstädte und Bauwerke, die man immer wieder in den dort angesiedelten Filmen zu Gesicht bekommt. Zunächst ein kurzer Blick auf die Darsteller, die allesamt sehr ansprechend agieren, lediglich Alexander Brickel empfand ich ab und an anstrengend. Besagtes Kerlchen spielt seinen Part angemessen, obschon er oft zu einfältig anmutet, was allerdings dem Plot geschuldet ist. Vorwürfe mag ich dem kleinen Ohrfeigengesicht nicht machen. Ich bin eben generell skeptisch, wenn man Kindern grössere Rollen überlässt, was aber nicht die Schuld der kleinen Kackbratze ist. Seine Filmschwester entschädigt sowieso für einiges, ihr Anblick ist eine Freude für meine entzündeten Glupscher. Spätestens wenn sie im heissen Halloween-Outfit durch die Szenen schwebt, steigert sich der Speichelfluss in meiner Geiferspalte massiv. Katheryn Winnick ist dabei nicht nur sexy, sondern gleichermaßen äusserst sympathisch, überaus anziehend, geradezu betörend... ...Contenance! Ja, ihre schauspielerischen Qualitäten überzeugen obendrein! Amanda Plummer ist gewissermaßen der Gegenentwurf zum Zustand "sexy". Die Dame mutet ungefähr so erotisch an, wie eine rostige Radioantennenpeitsche, die mit einem Gummihandschuh bekleidet ist, den sie als aufreizende Dessous ausgibt. Da rollen sich nicht nur die Zehnägel auf! Aaaaber! Ich mag dat Plummerdingens irgendwie gern, "Honey Bunny" liegt zwar bereits sechzehn Jahre zurück, hat sich aber tief in mein wirres Hirn gefressen. Freund Alex, im Leben abseits der Rolle als Stephen Graham unterwegs, wirkt ein wenig unscheinbar. Es handelt sich übrigens nicht um den mondgesichtigen Schauspieler aus "Doghouse", der Name dürfte in englischsprachigen Regionen häufig zu finden sein. Der Typ im satanischen Outfit der ewigen Verdammnis, trägt privat den Namen Joshua Annex, mehr weiss ich nicht über den Kerl. Die Maske (wie das gesamte Kostüm) hat man sehr ansprechend gestaltet. Die Gesten, die gesamte Bewegung und Körperhaltung des Killers, wirkt angenehm unheimlich, zugleich dezent grotesk, auf jeden Fall gelungen. Der Verzicht auf das gesprochene Wort, unterstreicht die Wirkung des Schlitzers, eine bewährte Zutat im geliebten Slashersüppchen des Todes.

Durch die gesamte Spieldauer von "Satan's Little Helper", begleitet uns angenehmer Humor, der mit zynischen Zwischentönen angereichtert ist. Der Klamauk gewinnt nicht die Oberhand, teils fallen die Lacher politisch inkorrekt aus, was ich als alter Satansbraten selbstverständlich sehr begrüße. Der Leibhaftige rast mit dem Einkaufswagen des Schreckens, über den Parkplatz des örtlichen Supermarkts des Entsetzens. In der rollenden Konsumkarre sein kleines Helferlein, welches vor Freude über das wüste Treiben, laut quietschend dem diabolischen Vergnügen frönt. Da werden Kinderwagen angerempelt und Schwangere angefahren, was den beiden Teufeln offensichtlich grösste Glückseligkeit bereitet. Ein schnurrendes Kätzchen (ach, wie süüüüss) endet als Mettgut an der Wand, eine alte Dame hängt auf besondere Art ab. Nun bitte keine entsetzten Aufschreie, denn diese Momente sind sehr humorig ausgeführt, keinesfalls wirklich sadistisch oder gar ausufernd brutal. Die FSK erteilte dem Streifen eine Freigabe ab 16 Jahren, was als eindeutiger Hinweis ausreichen sollte, denn bei Horrorbeiträgen ist man dort oft überkritisch. Wenn der Deibel schliesslich in eine andere Verkleidung schlüpft, ich kann wegen Spoilergefahr nicht zu viel verraten, hat dies weitere Schenkelklopfer zur Folge. Der Einfall ist zwar vorhersehbar, macht aber -wegen der total bescheuerten Optik- trotzdem jede Menge Spass! Dem aufmerksamen Zuschauer, wird die ätzende Kritik an der (vermeintlich) heilen Spiesserwelt nicht entgehen. Angenehmerweise suhlt sich Lieberman nicht mit erhobenem Zeigefinger im bitteren Gallensaft, verfällt nicht in pseudointellektuelles Gesülze, sondern lässt immer wieder den flotten Popanz von der Leine.

Zugegeben, echte Innovationen sucht man vergeblich. Die verkrampfte Logiklupe des an Blähungen leidenden Nörglers, sollte man sowieso besser in der Schublade belassen, möge sie dort verstauben und in Vergessenheit geraten. "Satan's Little Helper" geht gekonnt mit bewährten Zutaten an den Start:

- Optik und Gestik des Killers sind gelungen
- Eine junge Dame sorgt Augenschmeichlerei
- Der Humor zündet überwiegend, ohne dabei das Geschehen ständig zu dominieren
- Die Kulisse mit typischer "Neuengland-Atmosphäre" gefällt
- Halloween ist stets ein passender Aufhänger
- Nervige Charaktere werden überwiegend im Zaum gehalten
- Das Ende spricht für den Mut der Macher (wegen Spoilergefahr kein weiterer Kommentar)

Ein Meisterwerk ist Jeff Lieberman nicht gelungen, aber ein rundum sympathischer Film. Fans des Genres sollten dem Streifen eine Chance geben, für die Allgemeinheit dürfte das teuflische Spielchen eher uninteressant sein. Die DVD von Marketing/Sunfilm bietet den Streifen in anständiger Qualität an, Boni sucht man leider vergeblich. Die Scheibe ist für kleines Geld zu haben (momentan lohnt ein Blick in das Angebot von Amazon). Ich möchte "Satan's Little Helper" mit soliden 6,5/10 bewerten, die Tendenz weist in Richtung 7/10.

Lieblingszitat:

"Jetzt sehen meine Möpse aus wie Melonen!"
"Ja, du bist schliesslich ein lüsternes Frauenzimmer!"




Puppet Master - Toulon's Rache (USA 1991, Originaltitel: Puppet Master III: Toulon's Revenge)

Andre Toulon (Guy Rolfe) begeistert die Zuschauer mit seinem Puppenspiel. Dabei bekommt auch Hitler sein Fett weg, der als leblose Marionette einiges einstecken muss. Mutig, denn wir schreiben das Jahr 1941, und Toulons Puppentheater steht mitten in Berlin! Leutnant Stein (Kristopher Logan) ist selbst begeisterter Puppenspieler, er ist von den äusserst ungewöhnlichen Puppen des Herrn Toulon sehr angetan. Allerdings ist er auch ein Nazi, der die "Entwürdigung" seines Führers nicht dulden will. Nach der Vorstellung schnappt Stein eine Unterhaltung zwischen Toulon und dessen Frau Elsa (Sarah Douglas) auf, die keinesfalls für fremde Ohren bestimmt ist. Als er durch verstohlen durch ein Fenster schaut, macht er eine nahezu unfassbare Entdeckung! Toulons Puppen scheinen zu leben, sich eigenständig zu bewegen, auf Sprache zu reagieren, sogar selbstständig denken zu können! Der sadistische Major Krauss (Richard Lynch) treibt als Offizier der Gestapo sein Unwesen. Stein erstattet Krauss Bericht, der Toulon umgehend für seine Freveleien zur Verantwortung ziehen will, an die "lebendigen" Puppen mag er nicht glauben. Dr. Hess (Ian Abercrombie) hingegen zeigt grosses Interesse an Toulons Arbeiten. Hess forscht im Auftrag der Nazis an einem Serum, mit dem sich tote Körper wieder in Bewegung setzen lassen. Krauss und Hess geraten in Streit über die weitere Vorgehensweise, ständig muss General Müller (Walter Gotell) Machtworte sprechen. Als die Nazis bei Toulon auf der Matte stehen, kommt es zu einer tödlichen Tragödie, während der Puppenmacher von den Schergen des Majors abgeführt wird. Mit Hilfe seiner kleinen Freude kann Toulon entkommen, er schwört Krauss und Konsorten bittere Rache...

Während die beiden ersten Teile der "Puppet Master" Reihe in der Gegenwart angesiedelt waren, führt uns der dritte Teil in das braune Herz Nazideutschlands. Es geht diesmal nicht unbedingt wüster zu, doch während sich der Gewaltlevel ungefähr auf Augenhöhe mit den Vorgängern bewegt, kann der Film in allen anderen Disziplinen deutlich zulegen. Ein Ausnahme bilden lediglich die freizügigen Szenen, denn diesmal werden wir nur kurz mit Möpsen beglückt. Dieser Trend war allerdings schon im zweiten Teil erkennbar. Die Darsteller des dritten Durchgangs, stellen die teils blassen Gestalten der Vorgänger in den Schatten. Sicher, die wahren Stars sind noch immer die Puppen, doch dazu später mehr. Guy Rolfe agiert als Andre Toulon sehr überzeugend, sein Spiel wirkt dabei erstaunlich bodenständig, ohne jemals zu langweilen. Er bringt die Verbitterung über die Untat des Majors gelungen rüber, ich freue mich schon darauf, Rolfe auch in den beiden nächsten Beiträgen der "Puppet Master" Saga zu sehen. Richard Lynch wird mir immer als Bösewicht und Gegenspieler von Chuck Norris in Erinnerung bleiben, mit dem sich der bärtige Held im Cannon Klassiker "Invasion U.S.A." rumplagen musste. Legendär der Moment des Finales, wenn Norris mit gezückter Panzerfaust hinter Lynch auftaucht, die folgenschweren Worte: "ZEIT ZU STERBEN", über Chuckys Lippen kommen, während Lynch die Gesichtszüge entgleisen. Wo ich gerade von "Gesichtszügen" spreche, Lynch glotzt auch als Offizier der Gestapo wieder aus der Wäsche, als wäre eine Dampflock quer durch seine Fratze gedonnert. So kennen und mögen wir den Typ, der als Fiesling immer bestens besetzt ist. Ian Abercrombie füllt die Rolle des fanatischen Wissenschaftlers ebenso ansprechend aus, erfreulicherweise hat man seinen Charakter dabei keinesfalls eindimensional gestaltet. Kristopher Logan mutet wie die typische Buchhalterseele an, gefangen in der eigenen Spiessigkeit, angefressen von befremdlichem Pflichtbewusstsein. Doch selbst dieser an sich blassen Type, hat man ein wenig Profil verpasst, was für einen kleinen Genrefilm nicht alltäglich anmutet. Auch Walter Gotell nimmt man seine Rolle ab, gleiches gilt für sämtliche Nebendarsteller, wie z.B. Aron Eisenberg und Sarah Douglas.

Die Puppenmanschaft präsentiert uns überwiegend bekannte Schädel. Da hätten wir den Bohrmeister Tunneler, den schlägkräftigen Pinhead, die gefährliche Leech Woman, Fratzenmeister Jester und Schlitzer Blade. Neu vorgestellt wird der schiesswütige Cowboy Six Shooter, der mit seinen sechs Armen und sechs Pistolen, einen weiterer Killer allererster Güte abgibt. Nicht zu vergessen seine fiese Grinsefratze, die durch entsprechende Geräusche vortrefflich untermalt wird. Besonders interessant ist, dass der Zuschauer im dritten Teil der Serie, diverse Details über die Entstehung und Herkunft der einzelnen Puppen erfährt. Dadurch wirken unsere kleinen Freude noch lebendiger, wachsen dem Fan noch stärker und nachhaltiger ans Herz. Die Auftritte der kleinen und gefährlichen Stars, sind erneut sehr liebevoll ausgeführt, die neue Figur Six Shooter ergänzt die Horde vortrefflich. Die gesamte Ausstattung des dritten Teils, steckt die Vorgänger locker in den Sack. Die Kulissen sind gelungen, man fühlt sich wirklich in die damalige Zeit versetzt. Man vermisst nichts, mir hat besonders das "Büro" von Major Krauss gut gefallen, auch ein Labor samt Geblubber und Operationstisch fehlt nicht, schliesslich muss Dr. Hess seinen Job machen. Kulissentechnisch wird also weitaus mehr geboten als zuvor, was dem Treiben sehr gut zu Gesicht steht.

Wer glaubt, Fortsetzungen müssten stets abbauen, wird sich von "Puppet Master III" angenehm enttäuscht sehen. Will man unbedingt ein Haar in der Suppe finden, kann man den beiden Vorgängern mehr trashigen Charme zusprechen. Doch auf "normale" Menschen, dürfte auch der dritte Teil noch recht merkwürdig wirken, denn die Serie versprüht nach wie vor eine liebenswerte, leicht kauzige Atmosphäre. Während mir die Teile 1&2 als DVDs von CMV vorliegen, kam der dritte Teil als Digipak von NSM ins Haus. Die ungeprüfte Scheibe ist mit der DVD von X-Rated identisch. Das Bild ist angemessen und brauchbar, die Boni nicht ausufernd, neben ein paar Trailern, kann man einen Blick hinter die Kulissen werfen.

78 Minuten Spass am Puppenspiel, kurzweilig, unterhaltsam, liebenswert. Ich freue mich schon auf die Sichtung des vierten Teils, die DVD steht bereits im Regal. Für "Puppet Master III" setzt es dicke 7/10 (gut), wobei der Knuffigkeitsfaktor ungleich höher geraten ist. Klare Empfehlung!

Lieblingszitat:

"Ich kenne keine Gnade mehr meine Freunde, keine Gnade!"



Friedhof der Kuscheltiere 2 (USA 1992, Originaltitel: Pet Sematary II)

Der Teenager Jeff (Edward Furlong) hofft inständig darauf, dass sich seine Eltern wieder versöhnen. Doch der gar nicht so unrealistische Wunsch, wird durch ein tragisches Ereignis unmöglich. Schauspielerin Renee (Darlanne Fluegel), Jeffs Mutter, erleidet bei den Dreharbeiten zu ihrem neuen Film einen tödlichen Unfall, den Jeff zu allem Überfluss live und in Farbe erlebt. Chase (Anthony Edwards) beschliesst nach diesen Ereignissen, mit seinem Sohn die Großstadt zu verlassen, man zieht in das auf dem Land gelegene Ferienhaus der Familie. Der besorgte Vater übernimmt eine leerstehende Tierarztpraxis, während sich Jeff in der neuen Schule zurechtfinden muss. Drei Schläger sind nicht gut auf ihn zu sprechen, doch er freundet sich bald mit Drew (Jason McGuire) an. Besagter Drew leidet unter der harten Hand seines Stiefvaters Gus (Clancy Brown), der den Posten des örtlichen Sheriffs bekleidet. Gus ist nicht gut auf den neuen Tierarzt zu sprechen, denn er war vor langer Zeit selbst mit der verstorbenen Reene liiert. Der Sheriff macht allen Menschen (und Tieren) in seiner Umgebung das Leben schwer, besonders den Hund seinen Stiefsohns hasst er mit Leidenschaft. Als sich der Köter eines Nachts wieder an den Karnickelställen des Tyrannen zu schaffen macht, brennt dieser ihm mit der Flinte eine Kugel auf den Pelz. Das Tier verstirbt in den Armen des verzweifelten Drew. Zusammen mit seinem neuen Freund Jeff, macht er sich mit dem Kadaver unter dem Arm, auf zum legendären, alten und verlassenen Indianerfriedhof, um den sich unheimliche Geschichten ranken. Wer seine Verstorbenen dort eigenhändig vergräbt, gibt ihnen die Möglichkeit zur Auferstehung. Tatsächlich taucht der Hund wenig später wieder auf, doch sein Charakter hat sich dramatisch verändert. Als das Tier Gus angreift und tödlich verletzt, treffen Drew und Jeff eine folgenschwere Entscheidung...

"Friedhof der Kuscheltiere" (1989) war ein grosser Erfolg an den Kinokassen. Auch ich machte nach der letzten Sichtung endlich meinen Frieden mit dem Film. Nun wurde es Zeit, endlich der Fortsetzung eine Chance zu geben. Teil 2 funktioniert auch ohne Kenntnis des Vorgängers, die Verweise auf den Erstling fallen sehr überschaubar aus, sind zum Verständnis nicht zwingend notwendig (aber hilfreich). Erneut führte Mary Lambert Regie, die für diesen Film auf einige recht bekannte Gesichterer zurückgreifen konnte. Edward Furlong erlangte durch den Kassenschlager "Terminator 2" einen hohen Bekanntheitsgrad, er sollte keine ganz grosse Karriere machen, ist aber bis heute im Geschäft. 1998/99 sorgte er in einer der Hauptrollen in "American History X", für eines der grössten Ausrufezeichen innerhalb seiner Laufbahn. Er spielt den gebeutelten Teenie ansprechend, besonders sympathisch fand ich ihn zwar noch nie, doch er macht seinen Job ordentlich. Anthony Edwards hatte wenig später als Fernseharzt in "ER" seinen Durchbruch. Als Vater eines "schwierigen" Teenies schlägt er sich tapfer, wird aber von seinen Kollegen ein wenig in den Hintergrund gespielt. Dafür ist besonders Clancy Brown verantwortlich, der als Sheriff ordentlich auf den Putz haut. Vor seinem Tod ist er einfach nur der übliche "Hinterwäldlerfiesling", nach seinem Tod *grins* rockt er die gesamte Gegend in Grund und Boden. Clancy Brown spielte schon in "Highlander" (1986), die Helden Christopher Lambert und Sean Connery an die Wand, er lässt sich auch als untoter Sheriff nicht lumpen. Seine Auftritte sind der Knaller, besonders im Originalton gewinnt seine Performance noch zusätzlich an Wirkung, diese Stimme ist eine Göttergabe (Satansgabe?)! Jason McGuire schlägt sich tapfer als dickes Kind, die überschaubaren Auftritte von Darlanne Fluegel erfreuen das Auge. Die übrige Cast bietet ebenso ordentliche Leistungen, mein Favorit ist aber ganz klar Clancy Brown, der den Spassfaktor gewaltig nach oben treibt.

Optisch sind sich die beiden Ausflüge auf den "Friedhof der Kuscheltiere" sehr ähnlich, der "Mettgutlevel" bewegt sich ebenfalls auf ähnlichem Niveau, wobei es im zweiten Teil vielleicht ein klein wenig wüster zugeht. Trotzdem lassen sich deutlich Unterschiede, im Vergleich mit dem bekannteren Vorgänger ausmachen. Waren die Motive der Charaktere im ersten Teil überwiegend nachvollziehbar, kann die Fortsetzung dies nicht von sich behaupten. Spätestens wenn die Kiddies den Ekelsheriff verscharren, geht jegliche Logik mit einem Hechtsprung über Bord, und zwar mit Ansage und Anlauf. Diese Tatsache ist sicher ein Grund dafür, dass man den Zweitling nur Freunden des Horrorgenres empfehlen kann, während der Vorgänger noch ansatzweise für die Massen geeignet war. Nun muss "irrer und abgedrehter", nicht unbedingt "besser" bedeuten. In diesem Fall geht die Rechnung (für mich) allerdings auf. Mir macht die Fortsetzung mehr Spass, hätte ich das gewusst, wäre die DVD schon viel früher in meiner Sammlung gelandet. Die Indizierung des zweiten Teils ist ein wenig befremdlich. Zwar wird ein paar Pfund heftiger gemetzelt, aber die Szenen des ersten Teils waren ohne Zweifel gruseliger. Man erinnere sich nur an die fiese Blag, welches sich im Finale einen bizarren Kampf mit seinem Vater liefert! Durch den überwiegenden Verlust jeglicher Nachvollziehbarkeit, wirkt das Treiben des zweiten Teils eher belustigend, grotesk. Erneut weise ich auf Clancy Brown hin, schaut euch an, wie liebevoll er sich mit seinen Kaninchen beschäftigt, grins...

"Pet Sematary II" ist ein klarer Gewinner. Etliche Jahre habe ich den Film weitgehend ignoriert, was sich als klarer Fehler erwiesen hat! Der erfolgreichere Vorgänger wird gedeckelt, meine klare Empfehlung richtet sich aber ausdrücklich an Freunde des Genres! Die DVD von Paramount bietet ein schönes Bild und den Originalton, die Ausstattung ist (wie man es von Paramount gewöhnt ist) leider extrem dünn, immerhin wird ein Trailer geboten. Die Scheibe gibt es zum fairen Preis, mehr als 8€ sollten nicht fällig werden. Gern vergebe ich solide 7/10. Ich bin mir ziemlich sicher, dass bei der Zweitsichtung noch Luft nach oben ist. Verleiht Clancy Brown einen Orden!

Lieblingszitat:

"Wieso haben sie meine Frau ausgegraben?"
"Weil ich sie fi**en wollte!"
[LG]ASCH

RANG Deckschrubber

#4194 - 21.08 21:31

SOS-SOS-SOS Bermuda-Dreieck (Italien, Mexiko 1978, Originaltitel: Il triangolo delle Bermude)

Edward (John Huston) hat seine Familie beim Schopf gepackt, um auf dem Kahn von Captain Briggs (Hugo Stiglitz) durch die Sargassosee zu schippern. Man will diverse Tauchgänge unternehmen, ein wenig die Seele baumeln lassen. Als man einen rätselhaften Gegenstand im Ozean treiben sieht, stoppt man kurzerhand die Maschinen, schliesslich will die Neugier befriedigt werden. Im Wasser trieb allerdings nur eine alte Puppe, welche die kleine Diana gierig an sich nimmt. Es kommt zu nach und nach zu merkwürdigen Vorfällen. Das Wasser scheint zu brodeln, das Schiff gerät in schweren Seegang. In der Nacht sichtet man Lichtsignale von einem anderen Schiff, der Radarschirm zeigt nichts an. Zu allem Überfluss sendet das Schiff (?) per Morsecode seinen Namen, doch besagtes Gefährt ist vor über hundert Jahren spurlos verschwunden. Bei einem Tauchgang kommt es zu einem Seebeben. Michelle (Gloria Guida) wird zwischen umstürzenden Säulen eingeklemmt, sie kann nur mit grösster Mühe geborgen werden. Edwards jüngerer Bruder, der ebenfalls an Bord verweilt, ist zwar Chirug, doch er kann ohne entsprechende Ausstattung, nicht viel für die Verletzte tun. Der Funkkontakt zur nächstgelegen Insel reisst ab, das Schiff erleidet einen Maschienenschaden, das Ruder gibt ebenfalls den Geist auf, man treibt manövrierunfähig umher. Wer oder was steckt hinter diesen Ereignissen? ...oder handelt es sich nur um eine Verkettung unglücklicher Zufälle...???

Regisseur René Cardona Jr. erfreute mich vor einiger Zeit mit dem Reisser "Blutgericht am Amazonas" (1985), der in Deutschland auch unter dem Titel "Das Geheimnis der blauen Diamanten" veröffentlicht wurde. "Bermuda Dreieck" entstand einige Jahre zuvor, 1977/78 hatte Cardona Jr. seine "maritime Phase". Während dieser Zeit entstanden "Tornado" (Cyclone) und "Tintorera - Meeresungeheuer greifen an" (Tintorera), sowie der hier kurz vorgestellte "SOS-SOS-SOS Bermuda-Dreieck". Obwohl der Titel "Tornado" einen wüsten Katastrophenfilm verspricht, bekommt man es eher mit einem kleinen Drama zu tun, in dem sich um das nackte Überleben auf einem verschollenen Ausflugsboot geht. Eine entsprechende Vertiefung der Charaktere, geht dem vorliegen "Bermuda Dreieck" allerdings weitestgehend ab. Die Figuren bleiben stets oberflächlich und durchschaubar. Diese Tatsache mutet ein wenig traurig an, denn Cardona konnte eine durchaus illustre Truppe vor der Kamera versammeln. Altstar John Huston mimt das gutmütige Familienoberhaupt, kann aber keine Glanzlichter setzen. Mit Gloria Guida und Claudine Auger bekommen wir zwei sehr attraktive Damen präsentiert, die aber -angepasst an das biedere Geschehen- mit ihren Reizen geizen, und auch sonst nicht sonderlich gefordert werden. Kultschädel Hugo Stiglitz darf nicht fehlen, dazu noch eine merkwürdige Göre namens Gretha, die ständig geheimnisvolle, unheilschwangere Sätze absondert. Es wäre zu ermüdend, nun alle Mitwirkenden der Reihe nach aufzuzählen, letztlich fällt keiner der Anwesenden besonders positiv oder negativ auf.

Wenn es also an einer sorgfältigen Zeichnung der Figuren mangelt, bekommen wir es vermutlich mit einem mehr auf Schockeffekte ausgelegten Streifen zu tun!? Nein, auch in dieser Disziplin bietet das Machwerk keine nennenswerten Vorkommnisse. Seltsame Vögel tauchen auf, die aus dem Meer gefischte Puppe schneidet Grimassen, es brodelt und zischt ein wenig. Am Rande spielt man uns Informationen über die unheimlichen Ereignisse im Bermuda Dreieck zu. Flugzeuge verschwinden, ganz egal ob kleiner Privatflieger oder Militärmaschine. Doch anstatt einer unheimlichen Mystery-Atmosphäre, plätschert das Filmchen recht zähflüssig dahin. Untermalt von einem recht ordentlichen Stelvio Cipriani Score, der aber weitaus bessere Arbeiten auf seinem Konto verbuchen kann. Zuschauer mit "modernen Sehgewohnheiten", werden diesen Film vermutlich nach spätestens zwanzig Minuten unerträglich langweilig finden. Ich spreche in solchen Fällen gern von einer ruhigen, sanft fliessenden Inszenierung (grins), aber man muss tatsächlich zugestehen, wirklich Aufregendes passiert hier nicht.

Was bleibt also vom Tage übrig, wenn der Film weder als Charakterstudie, noch als Reisser, noch als Grusel-/Mystery-Unterhaltung funktioniert? Diese Frage lässt sich nicht so leicht beantworten, denn trotz seiner offenkundigen Schwächen (?), übt dieses Filmchen einen gewissen Reiz auf mich aus. Lässt man sich auf "Bermuda Dreieck" ein, erkennt man unter der glatten Oberfläche, zumindest im Ansatz, etwas nicht greifbares, letztlich doch beunruhigendes, vielleicht gar einen kleinen Hauch von Faszination für das Unbekannte. Bei mindestens 98% der (fiktiven) Teilnehmer, wird Cardonas kleines (grosses?) Abenteuer auf hoher See nicht zünden. Zu brav, zu unscheinbar, zu sehr in die Länge gezogen. Aber all diese Schwächen (?) und Nichtigkeiten (?), führen letztlich doch zu einem angenehmen Filmerlebnis, nur eben ohne Knalleffekte und Überraschungen. Auf seltsame Art fesselnd, auf eigenwillige Art sympathisch.

Die liebenswerte Trash Collection von CMV, beinhaltet bereits einige Filme von Rene Cardona Jr.. Der richtige Rahmen scheint mir diese (von mir sehr geschätzte) Collection "eigentlich" nicht zu sein, im normalen Programm des Labels, wären diese Titel IMHO besser und angemessener aufgehoben. Wenn es jedoch den Verkaufszahlen dienlich ist, die bei solchen Veröffentlichungen sowieso sehr gering ausfallen dürften, dann soll mir der Stempel namens Trash Collection recht sein. Wie üblich kommt die DVD in einer kleinen Hartbox, sie ist die #66 der Reihe. Der Film liegt in zwei unterschiedlichen Schnittvarianten vor, eine davon lediglich in englischer Sprache. Die in der deutschen Fassung entfallenen Szenen (es handelt sich nicht um Gewaltschnitte oder ähnliches), kann man entweder in der alternativen Fassung, oder im Bonusmaterial bestaunen. Die ein paar Minuten kürzere Fassung, basiert auf der italienischen Kinoauswertung, sie ist IMHO die etwas bessere Wahl. Die gebotene Bildqualität ist zweckmäßig, Sammler der Reihe dürften insgesamt zufriedengestellt sein.

Durch die Fanbrille gibt es 6/10 (obere Mittelklasse), doch auf die "Warnungen" in meinem Kurzkommentar sei erneut hingewiesen.

Lieblingszitat:

"Hör auf mir solche Geschichten zu erzählen, sonst falle ich auf der Stelle in Ohnmacht!"
drache *voted 4 Sperminator*

CI Wettbüro

RANG Prophet of Clanintern

#4195 - 22.08 22:43

Gestern Nightmare On Elm Street geschaut. Heute dann die Teile 2-7.
Für die Reihe gibts ... 8/10. Der zweite Teil ziehts einfach runter Und der Sechste, joa, irgendwie ziemlich übertrieben mit "Schwarzem Humor".
Honigmelone*Mysteryland*

RANG Lord of Luck

#4196 - 23.08 07:51

Tekken (2010)

Tja, hehe, was erwartet man von einem Film mit dem Namen? Ich eigentlich weniger, als es am Ende war. Leichte Kost für "zwischendurch".

Wollte gerade schreiben "Besser als die meisten anderen Filme aus dem Genre", da ist mir aufgefallen, dass ich kaum andere aus dem Genre kenne...
ASCH

RANG God of Clanintern

#4197 - 23.08 21:26

Das Gesicht im Dunkeln (Italien, Deutschland 1969, italienischer Originaltitel: A doppia faccia)

John Alexander (Klaus Kinski) ist mit der wohlhabenden Fabrikbesitzerin Helen (Margaret Lee) verheiratet. Obwohl John seine Gattin liebt, ist das Verhältnis zu ihr stark abgekühlt, mehr und mehr distanziert. Während ihr Gatte eine Liebschaft mit seiner Sekretärin unterhält, vergnügt sich Helen in einer lesbischen Beziehung, die sie mit der attraktiven Liz (Annabella Incontrera) auslebt. Als Helen die Villa der Eheleute verlässt, sie will für unbestimmte Zeit Abstand gewinnen, kommt sie bei einem schrecklichen Autounfall ums Leben. Da der Witwer mit der Situation überfordert ist, übernimmt Helens Stiefvater (Sydney Chaplin) zunächst die Firmenleitung. Nach seiner Rückkehr erfährt John, dass offensichtlich polizeiliche Ermittlungen angestellt wurden, die man aber inzwischen eingestellt hat. Hinter den trügerischen Kulissen, haben sich die Behörden selbstverständlich nicht auf die faule Haut gelegt. Denn als Erbe des erheblichen Vermögens der Verstorbenen, besteht ein gewisser Verdacht gegen den nun schwerreichen Hinterbliebenen. John trifft bei seiner Rückkehr in die Villa, eine junge Dame unter der Dusche an. Im Schlepptau von Christine (Christiane Krüger), findet sich John plötzlich im Hinterzimmer einer wüsten Party wieder, in dem man kleine, schäbige Erotikfilmchen vorführt. In einem dieser Machwerke, glaubt er seine angeblich verstorbene Frau zu erkennen, was ihn zu weiteren Nachforschugen antreibt. Ein nicht ungefährliches Unterfangen, wie John bald am eigenen Leibe zu spüren bekommt...

Nach "Der Mann mit dem Glasauge", der 28. von Rialto produzierten Edgar Wallace Verfilmung, ging der bewährte Regisseur Alfred Vohrer von Bord. Mit ihm verliessen viele langjährige Mitarbeiter die Produktion, die der Reihe seit Jahren ein eigenständiges Gesicht verliehen hatten. Für "Das Gesicht im Dunkeln" baute man auf die Zusammenarbeit mit italienischen Produzenten, wodurch sich der Film deutlich von den zuvor entstandenen Wallace Werken abhebt. Für die Regie zeichnet Riccardo Freda verantwortlich, der zwar nicht zu den bekanntesten Vertretern seiner Zunft zählt, aber jedem Fan des italienischen Genrekinos ein Begriff sein dürfte. Fredas Inszenierung unterscheidet sich auf den ersten Blick, deutlich von den nebelverhangenen Filmen der Schwarzweiss-Ära, hat aber mit dem irrwitzigen Popanz der späten Vohrer-Phase ebenso wenig gemein. Die Kamera schwelgt in wundervollen, stilvollen Kulissen, geradezu hippieske Momente, bilden einen unerwartet harschen Kontrast dazu, nackte Tatsachen werden hier erst gar nicht verschämt durch Albernheiten kaschiert. Doch auch "klassische Wallace Momente" werden geboten. Man beachte die Szenen, in denen der rastlose Kinski durch nächtliche Gassen schleicht, verfolgt von einer merkwürdigen Gestalt, unterlegt mit einer unheimlichen Geräuschkulisse. Einen Dämpfer erhält der Film durch den teils holprigen Schnitt. Die deutsche Version wurde um einige Minuten erleichtert, was dem Gesamtbild leider nicht unbedingt zuträglich ist. Mir liegt zusätzlich eine längere Fassung vor, die in der Tat besser funktioniert. Eine weitere Fussangel sind die "Unfallszenen", bei denen Modelle zum Einsatz kommen. Diese (sehr kurzen) Szenen, sind handwerklicher Murks ersten Grades. Nun liebe ich Modelle in Filmen bekanntlich sehr, die hier gezeigten Momente finde ich durchaus liebenswert, regelrecht knuffig (jaja, mein Lieblingswort), doch sie sind schlicht und ergreifend deplatziert. Es handelt sich nur um wenige Sekunden, auf die man damals besser verzichtet hätte. Dem Verständnis der Vorgänge wäre es nicht abträglich gewesen, denn dieses ergibt sich aus dem weiteren Verlauf. Für mich ist dieser knuffige (!) Mumpitz kein relevanter Kritikpunkt. Ich buche den offenkundig aufblitzenden Dilettantismus, unter der Rubrik "charmante Ausfälle" ab. Der unrunde Schnitt wiegt ohne Zweifel schwerer, beschädigt den Film nachhaltiger.

Klaus Kinski war zuvor stets in (mehr oder weniger) verschrobenen Nebenrollen zu sehen. Eine Ausnahme bildet der 1967 von Alfred Vohrer inszenierte Film "Die blaue Hand". Doch erst "Das Gesicht im Dunkeln", macht Kinski zum unbestrittenen Platzhirsch, der den Großteil des Werkes auf seinen Schultern trägt. Wie er dieses Werk dann trägt, ist in der Tat aller Ehren wert. Diesmal erwartet uns kein völlig irrer, grotesker Charakter, dem von einem ausufernd chargierenden Kinski Leben eingehämmert wird. Nein, wir bekommen einen verzweifelten, einsamen, trauernden und rastlosen Mann zu Gesicht. Klaus Kinski versteht es auf andere Weise, seiner Rolle Tiefe, echten Charakter zu verleihen. Er gibt sich gegenüber Dritten distanziert, wahlweise auch schroff und unnachgiebig. Doch wo er in seinen Nebenrollen zur Hysterie neigte, triumphiert nun eine heisskalte Präsenz, die mich nachhaltig beeindruckt hat. Es wundert daher kaum, dass sämtliche Nebendarsteller, letztlich lediglich wie Stichwortgeber und Füllmaterial anmuten. Doch dieses "Füllmaterial" hat Klasse, allein die Riege schöner Frauen sorgt für freudige Erregung. Zunächst begegnen wir der herrlich unterkühlt aufspielenden Margaret Lee, die später auch in "Das Schloss der blauen Vögel" (La bestia uccide a sangue freddo, 1971), zusammen mit Kinksi vor der Kamera stand. Die kaum minder anmutige Annabella Incontrera, ist als lesbische Nebenbuhlerin zu sehen. Die Dame kennt man aus diversen Gialli, die sich durchaus zum erweiterten Kreis der Genre-Prunkstücke zählen dürfen: "Das Geheimnis der blutigen Lilie" (Perché quelle strane gocce di sangue sul corpo di Jennifer?), sowie "Der schwarze Leib der Tarantel" (La tarantola dal ventre nero), seien als Beispiele angeführt. Barbara Nelli, in der Rolle der liebesbedürftigen Sekretärin, soll an dieser Stelle nicht unterschlagen werden. Ein Streitpunkt ist die Leistung von Christiane Krüger, an deren Darbietung sich die Gemüter spalten. Mir gefällt sie als leicht nuttiges Hippie-/Pippi-Mädchen, ihre laxe, teils rotzlöfflige Art, passt meiner Meinung nach unbedingt zur Rolle. Die Herren in den Nebenrollen, haben gegen einen fantastischen Kinski, ergänzt durch eine Handvoll schöner Frauen, wahrlich keinen leichten Stand. Sydney Chaplin kann als berechnender Stiefvater trotzdem Punkte sammeln. Als Ermittler bietet man uns Luciano Spadoni und Günther Stoll an, deren Rollen aber kaum Raum zur Entfaltung lassen. Besonders der sympathische Günther Stoll, kommt hier fast überhaupt nicht zum Zuge, bleibt beliebig austauschbar. Die unscheinbare Anlage der Ermittlerrollen ist nicht negativ zu bewerten, denn der Fokus liegt ganz klar auf dem Part von Klaus Kinski.

Betrachtet man das Drehbuch nur durch die "Kriminalfilmbrille", geht die Story als nicht sonderlich überraschend, vielleicht gar als recht vorhersehbar durch. Doch einen Film wie "Das Gesicht im Dunkeln", möchte ich auf keineswegs auf den Begriff "Krimi" reduzieren, damit würde man dem Werk nicht gerecht. Freda gewährt uns einen fiktiven(?) (aber ohne Frage intimen) Blick, hinter die Kulissen der sogennanten Oberschicht. Mitten im üppigen Luxus tobt der Verfall, wüten emotionale Kälte, enttäuschte Gefühle und verletzte Eitelkeiten. Helden gibt es nicht, selbst der sprichwörtliche Antiheld verharrt im Ansatz, wird in einem Inferno aus Verzweiflung, Begehren und Intrigen aufgerieben. Über das Spielfeld des Kriminalfilms hinaus, taucht der Zuschauer in die schöne Scheinwelt der späten sechziger Jahre ein. Taumelt mit der Hauptfigur durch pompöse Wohnräume, die längst ihrer Bedeutung als "Lebensräume" beraubt wurden, versinkt im Partyuntergrund drogengeschwängerter Halbwelten, ängstigt sich in nächtlichen Gassen, fragwürdigen Absteigen. Für die musikalische Untermalung sorgt der grandiose Score von Nora Orlandi, der zu den schönsten Beiträgen der gesamten Wallace Reihe zählt. An dieser Stelle wird es Zeit für den üblichen Hinweis, der wie immer den offiziellen DVD-Veröffentlichungen gilt, die in keiner gut sortieren Sammlung fehlen sollten. Es sei mir aber der Hinweis gestattet, dass man auf der deutschen DVD lediglich die gekürzte Fassung des Films vorfindet. Diese sollte man auch gesehen haben, sie ist schliesslich ein Stück einheimischer Kinogeschichte. Trotzdem rate ich ausdrücklich auch zur Beschaffung der längeren Variante, die in sich stimmiger und "runder" wirkt.

Die "Edgar Wallace Edition 8" enthält ferner folgende Titel:

- Der Mann mit dem Glasauge
- Die Tote aus der Themse
- Das Geheimnis der grünen Stecknadel
- Das Rätsel des silbernen Halbmonds

Die insgesamt fünf DVDs kommen im üblichen Schuber daher. Das ebenso übliche und informative Booklet, ist selbstverständlich auch in der achten Box vorhanden.

"Das Gesicht im Dunkeln" hat bis in die heutige Zeit keinen leichten Stand. Dem Film war an den Kinokassen kein Glück beschert, die Fangemeinde zeigt dem Streifen noch immer die kalte Schulter. Aber es finden sich mehr und mehr positive Stimmen, auch dieser weniger beachtete Film, hat längst seine Liebhaber und Fürsprecher gefunden. Als "klassischer" Wallace mag das Werk nicht funktionieren, doch auch als Giallo wird der Film nur am Rande wahrgenommen. Während die beiden letzten Beiträge zur Reihe (Das Geheimnis der grünen Stecknadel, Das Rätsel des silbernen Halbmonds), längst als Klassiker des Genres gelten, besonders "Stecknadel" lässt kaum einen Giallo-Verehrer kalt, behandelt man "Gesicht" noch immer weniger liebevoll. Es mag daran liegen, dass dem Film auch die "klassischen Giallo-Elemente" (zumindest vordergründig) abgehen. So hat Riccardo Freda einen Film gedreht, der sich zwischen alle Stühle zu setzen scheint, sich darüber hinaus (und das ist der entscheidende Punkt!) nur dem aufmerksamen Zuschauer öffnet. Lässt man sich jedoch auf "Das Gesicht im Dunkeln" ein, wird man mit einem intensiven Erlebnis belohnt.

Gern ziehe ich 7/10 (gut). Der Film hat mit starken Mitbewerbern zu kämpfen, die aber "eigentlich" gar keine Konkurrenten sind... ...oder doch...?

Lieblingszitat:

"Warum denn so eilig?"
ASCH

RANG God of Clanintern

#4198 - 24.08 20:11

Biker - The Hard Riders (USA 1970, Originaltitel: The Hard Ride)

Phil (Robert Fuller) kehrt aus dem Vietnamkrieg zurück. Sein Freund Lenny ist in grünen Hölle gefallen, es liegt nun an Phil, den letzten Willen seines Kameraden zu erfüllen. Ein Geistlicher, der gleichzeitig ein väterlicher Freund für Lenny war, überreicht Phil das Testament. Der Heimkehrer erhält eine Summe in Höhe von 5.000$, zusätzlich den geliebten Chopper des Verstorbenen, der den klangvollen Namen "Baby" trägt. Phil soll einen Typen names Big Red (Tony Russel) auftreiben, der mit seiner Biker-Truppe zu Lennys Beerdigung erscheinen soll. Ferner hat Lenny verfügt, dass besagter Big Red auch "Baby" übereignet bekommen soll, falls Phil keine Verwendung für das Moped hat. Als Phil sich auf die Suche nach Big Red macht, gerät er bald mit einer Bande von Bikern aneinander. Deren Obermotz Grady (William Bonner) hat ein Auge auf "Baby" geworfen, ist aber ein alter Intimfeind von Big Red. Nur knapp kann sich Phil aus einer brenzligen Situation retten, wobei ihm seine Erfahrungen aus Vietnam hilfreich sind. Lennys Ex-Freundin Sheryl (Sherry Bain), will Phil bei der Suche nach Big Red unterstützen. Auf dem Rücken des stählernen Pferdchens "Baby", rollt das ungleiche Paar los. Nach und nach kommt man sich näher, doch bis man Big Red tatsächlich gefunden hat, gilt es ein paar kleine Abenteuer zu überstehen...

"The Hard Ride" ist einer von zahlreichen Biker-Streifen, die seit den späten sechziger Jahren angesagt waren. Oft geht es recht wüst in diesen Filmchen zu, Gewalt, Sex und Drogen gehören gewissermaßen zum guten Ton. Regisseur Burt Topper präsentiert uns aber leider eine eher flügellahme Sause, die in sämtlichen Belangen viel zu brav ausfällt. Da die Besetzung ebenfalls recht unscheinbar anmutet, versinkt das Werk im Morast der minder interessanten Mittelklasse. Hauptdarsteller Robert Fuller ist kein Unbekannter, doch er wirkt in diesem Film reichlich blass, irgendwie nahezu deplaziert. Sherry Bain bietet in der weiblichen Rolle ein wenig mehr Ecken und Kanten an, kommt aber letztlich auch nicht über gepflegtes, oberes Mittelmaß hinaus. William Bonner, der auch in anderen Genrebeiträgen zu sehen war, als Beispiel sei Al Adamsons "Die Sadisten des Satans" (1969) angeführt, sorgt als Fiesling für Freude. Doch leider ist seine Rolle zu klein ausgefallen, um den Film wirklich nach vorn zu bringen. Ähnlich ist es um den Auftritt von Tony Russel bestellt. Die übrigen Mitwirkenden, fügen sich überweigend ähnlich unscheinbar in das Treiben ein. Ein Flop sind die gebotenen Leistungen zwar nicht, aber es mangelt schlicht und ergreifend an Wiedererkennungswert, Nachhaltigkeit und sonstigen Vorzügen.

Wo ich gerade von "sonstigen Vorzügen" schreibe, drängt sich der Brückenschlag zur Biederkeit des Films auf. Als Phil und Sheryl in einem kleinen Gewässer nach Erfrischung suchen, sich dabei erwartungsgemäß näher kommen, bleiben die besagten "Vorzüge" brav verpackt, eine unfassbare Frechheit! Diese lasche und ängstliche Gangart, zieht sich in verschiedensten Erscheinungsformen durch den gesamten Film. Bei Schlägereien wird es nie zu ruppig, Messer bleiben wirkungslos wie aufgeweichte Zahnstocher. Unfreiwillig komisch wird es spätestens während einer Keilerei zwischen Phil und Big Red, die man mit Kriegsgeräuschen unterlegt hat, mit denen man die Seelenqualen der Hauptfigur zu unterstreichen versucht. Obwohl die Idee an sich schon sehr flach anmutet, hätte man damit durchaus für Stimmung sorgen können. Die Umsetzung ist aber völlig Banane, geht mit Hochdruck in die Hose. Selbst das "eigentlich" gelungene Ende des Films, verwässert man durch peinliches Gesülze. An dieser Stelle wäre tatsächlich weniger mehr gewesen. Positiv zu vermerken sind die schönen Landschaftsaufnahmen, bei denen die Kamera ein gutes Gespür an Tag legt, der Prachtkulisse einen angemessenen Raum zum Atmen einräumt.

Die knapp 86 Minuten Spieldauer, vergehen erstaunlicherweise recht schnell. Zumindest kommt also keine Langweile auf, obwohl sich "The Hard Ride" nie aus dem Würgegriff der unpassenden Spiessigkeit befreien kann. Der Film ist im Rahmen der "Rocker & Biker Box Vol. 2" erschienen, die insgesamt vier Filme auf zwei DVDs enthält. "Von Rockern gehetzt" (The Mini-Skirt Mob, 1968) und "Biker kennen keine Gnade" (Born Losers, 1967), machen deutlich mehr Spass. Den vierten Film im Bunde: "Hells Angels - Die Engel des Todes" (Hells Angels Forever, 1983), habe ich bisher noch nicht geschaut. Da die Box zu moderaten Preisen erhältlich ist, kann ich sie wegen "Mini-Skirt" und "Born Losers" ohne Bedenken empfehlen. "The Hard Ride" möchte ich lieber als (zu) nette Zugabe betrachten. Mehr als wohlwollende 5/10 (Mittelklasse) sind leider nicht drin, so sehr ich Filme dieser Art auch schätze. Ein Rohrkrepierer ist das Teil sicher nicht, nur gibt es genügend Alternativen, die weitaus mehr Freude in die Hütte des Schreckens bringen.

Lieblingszitat:

"Du Arschloch interessierst mich überhaupt nicht. Ich will nur den Chopper."
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#4199 - 25.08 00:35

Hab mal das Original von Long Weekend nachgeholt. Die Gegenüberstellung mit dem erst kürzlich erschienenen Remake mit Jim Caviezel fällt da gar nicht so einfach und eindeutig aus. Haben beide ihre Vorteile und auch das Original ist noch ein Spitzenfilm. Aber auch wenn die Charaktere dort noch ein bisschen in der Wildnis verlorener wirken, würd ich doch sagen, dass das Remake insgesamt ein wenig die Nase vorn hat. Das liegt nicht nur an der schlicht besseren und dadurch etwas spannenderen Inszenierung, sondern auch daran, dass beim Magic Moment [spoiler](die Szene mit der Sehkuh)[/img] beim Remake noch sehr gekonnt eins drauf gesetzt wurde und das ganze noch unerwarteter und dadurch mit größerer Schockwirkung eintritt. Ich mag beide sehr, aber die wenigen Innovationen und die professionellere Inszenierung des beinahe 1:1-Remakes zahlen sich aus. Daher Original 7.5/10, Remake 8/10
ASCH

RANG God of Clanintern

#4200 - 25.08 12:35

Hmmm... Ich werde das Remake auf meine Liste setzen, doch da hat anderer Stoff die Nase vorn. Kann also noch ein paar Jahre dauern, bevor ich etwas zu dem Film sagen kann.

Das Original ist ohne Zweifel solide.