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FORUM: Medien THEMA: Die Filme grad angesehen
AUTOR BEITRAG
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#4231 - 15.09 14:31

so film gesehen, sicher kein meilenstein und hin und wieder gibt es wiederholungen zum ersten teil aber...

...dennoch hat der film seine guten schockmomente, der gore ist auf gutem lvl und die atmosphäre stimmt einfach.

ich geb ohne gewissensbisse eine 7/10

ps: vorsicht beim kauf, es ist auch eine cut fsk16 fassung aufm markt
ASCH

RANG God of Clanintern

#4232 - 15.09 15:02

Ich mag den Film sehr gern. Klar, der Vorgänger bleibt übermächtig, doch ich wurde sehr gut unterhalten. Das Ende schreit nach einer weiteren Fortsetzung.
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#4233 - 15.09 15:32

definitiv ja, nur da sollten sich die drehbuchautoren schon etwas neues bzw. anderes im vergleich zu den vorgängern ausdenken, sonst kann das thema schnell langweilen.
murphy backtraced you and consequences will never be the sam

RANG Master of Clanintern

#4234 - 15.09 17:01

war ne ordentliche portion fast food horror, dass ende war aber an dämlichkeit kaum zu überbieten
eventuelle fortsetzungen werden allerdings definitiv ohne groß neues in der hinteren b horror ecke der hiesigen videothek verrammscht
ASCH

RANG God of Clanintern

#4235 - 15.09 18:27


eventuelle fortsetzungen werden allerdings definitiv ohne groß neues in der hinteren b horror ecke der hiesigen videothek verrammscht

quote of murphy backtraced you and consequences will never be the sam


Das sind doch prächtige Aussichten. "B-Horror-aus-der-hinteren-Schmuddelecke" regiert und hat bei mir immer Kredit. Obwohl... ...eine Videothek habe ich seit ca. 10 Jahren nicht mehr in Anspruch genommen. Man(n) hat als alter Sack seine eigene(n) Schmuddelecke(n).
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#4236 - 15.09 19:13

b-horror kann auch "gut" sein, wenn sich der film selbst nicht so ernst nimmt
ASCH

RANG God of Clanintern

#4237 - 15.09 20:27

Dann auch... ...aber ein Film der auf ganzer Linie scheitert, kann ebenfalls sehr unterhaltsam sein!
murphy backtraced you and consequences will never be the sam

RANG Master of Clanintern

#4238 - 15.09 21:23

das macht ihn allerdings nicht zwingend besser
ASCH

RANG God of Clanintern

#4239 - 15.09 23:55

Was bedeutet "besser"? Wer legt fest was "besser" ist? Ich verlasse mich lieber auf mein eigenes, völlig subjektives Empfinden.
ASCH

RANG God of Clanintern

#4240 - 16.09 21:56

Eroberung vom Planet der Affen (USA 1972, Originaltitel: Conquest of the Planet of the Apes)

Nordamerika im Jahr 1991. Vor einigen Jahren verstarben alle Katzen und Hunde, sie wurden weltweit durch ein Virus ausgerottet. Nun hält man sich Affen als Haustiere, die dank ihrer Gelehrigkeit auch für einfache Arbeiten herhalten müssen. Der totalitäre Staat geht mit seinen menschlichen Einwohnern nicht besonders nachsichtig um, da wundert es kaum, dass man die Affen wie Sklaven behandelt und ohne Gnade erniedrigt. Schimpanse Caesar (Roddy McDowall) ist der Sohn von Zira und Cornelius. Als Paar lebten die beiden Primaten einst in der fernen Zukunft, einer Zukunft, in der die Affen über die Menschen herrschen. Als sie vor rund zwanzig Jahren, nach einer Zeitreise auf der heutigen Erde strandeten, nahm ihr Schicksal einen tragischen Verlauf (Siehe Teil 3 der Saga: "Flucht vom Planet der Affen", 1971). Caesar konnte damals vor den menschlichen Häschern versteckt werden, er wuchs bei seinem väterlichen Freund Armando (Ricardo Montalban) auf. Armando, stolzer Zirkusdirektor, konnte Caesar stehts als harmloses Zirkustier tarnen. Als Armando und Caesar Zeugen werden, wie die Staatsgewalt einen Affen brutal und sadistisch mißhandelt, rutscht dem Schimpansen lauthals eine krude Beschimpfung heraus. Zwar kann sich der Affe zunächst dem Zugriff der Polizei entziehen, doch Armando stellt sich den Behörden, er glaubt damit sämtliche Verdachtsmomente ausräumen zu können. Der reaktionäre Governor Breck (Don Murray) lässt sich jedoch nicht überzeugen, Armando wird kurzerhand in Untersuchungshaft genommen. Nun ist Caesar auf sich allein gestellt, er schleicht sich am Hafen in einen Käfig mit importierten Artgenossen ein. Tatsächlich bleibt der intelligente Primat zunächst unerkannt, der Plan scheint aufzugehen. Als Armando jedoch zum Opfer der gnadenlosen Verhöre wird, kann Caesar seine unbändige Wut kaum noch kontrollieren. Er wird zum Anführer der Affen, heimlich trägt man Waffen zusammen, ein blutiger Aufstand scheint nicht zu vermeiden. MacDonald (Hari Rhodes) ist einer der engsten Mitarbeiter von Governor Breck. Besagter MacDonald vertritt einen weitaus moderateren Kurs im Umgang mit den Affen, kann er die Eskaltion noch rechtzeitig verhindern, zumindest abmildern...???

Mit dem kurzweiligen "Eroberung vom Planet der Affen", ging die faszinierende Saga in die vierte Runde. Der Auftakt stammt aus dem Jahr 1968, "Planet der Affen" ist einer der wichtigsten Filme seiner Ära. Bis in die heutige Zeit ist der Stoff aktuell, hat nichts von seiner Kraft und Ausdrucksstärke eingebüßt. 1970 brachte man mit "Rückkehr zum Planet der Affen", einen sehr starken Nachfolger an den Start, der zwar nicht ganz zum Vorgänger aufschliessen konnte, letztlich aber mit einem extrem intensiven, eindringlichen Finale für Aufsehen sorgte. "Flucht vom Planet der Affen" aus dem Jahr 1971, transportierte die Handlung aus der fernen Zukunft in die heutige Zeit. Was auf durchaus überzeugende Weise gelang, obwohl erneut ein leichter Abfall im Vergleich mit Vorgänger nicht ausblieb. Man könnte über die Bedeutung und Relevanz der Filme ganze Bände von Ausführungen verfassen, dies kann aber nicht die Aufgabe eines Kurzkommentares sein. Wenden wir uns also dem vierten Film der Reihe zu, dem ein Jahr später der letzte Teil (Die Schlacht um den Planet der Affen) folgen sollte.

Roddy MacDowall war in den vorherigen Filmen als Dr. Cornelius zu sehen, nun spielt er dessen Sohn namens Caesar. Seine Vorstellung ist wie gehabt sehr überzeugend, wie auch die Qualität der "Affenmasken" noch immer zu beindrucken weiss. Caesar durchlebt eine breite Palette von Emotionen. Zunächst der schützenden Geborgenheit seines menschlichen Ziehvaters entrissen, verwandeln sich Angst und Verzweiflung, nach und nach in massive Wut und blanken Hass. Alles mündet im unbeugsamen Willen zum Widerstand, zum Aufbegehren gegen den Terror der herrschenden Rasse. Richardo Montalban verleiht dem Film einen Hauch von Wärme, Menschlichkeit und Vernunft. Er spielt seinen Part sehr überzeugend, ein aufrechter Mensch, der zwischen den gnadenlosen Mühlsteinen eines totalitären Systems zermalmt wird. Don Murray mutet wie ein Erbe des wirren Seitenscheitelträgers aus Österreich an. Gegen Ende philosophiert er im Wahn über den Wert von Überlebenden eines Kriegs, ähnliche Aussagen geben etliche Gesichtsbücher her, die Hitlers Auswürfe während dessen letzter Wochen zitieren. Hari Rhodes sehen wir als weiteren Gegenpol, der sich als moralische Instanz verzweifelt gegen seinen Dienstherrn stemmt, dabei aber zunehmend auf einem verlorenen Posten steht. Die übrigen Rollen fügen das Besetzungspuzzle angemessen zusammen, es wäre allerdings müßig, nun jeden der Mitwirkenden aufzuzählen (Obschon es jeder Beteiligte ohne Zweifel verdient hätte).

Ganz offensichtlich musste "Eroberung vom Planet der Affen", mit einem nicht allzu üppigen Budget realisiert werden. Ursprünglich sollte wohl die Eroberung der gesamten Erde durch die Affen gezeigt werden, der Filmtitel spricht Bände, doch man konzentrierte sich gewissermaßen auf den Beginn der Revolution. Der globale Umsturz wird von Caesar wortgewaltig angekündigt, die Bilder dazu bleiben der Phantasie des Zuschauers überlassen. Ob der fehlende Bombast von Nachteil ist, vermag ich aus heutiger Sicht nicht zu beurteilen. Für mich funktioniert der Film gut, auch wenn (oder gerade deswegen) man uns nicht alles vorkaut. Regisseur J. Lee Thompson mag vielleicht kein visionäres Genie gewesen sein, doch er lieferte deutlich über dem Durchschnitt liegende Handwerkskunst ab. Schaue ich mir die Filmografie Thompsons an, entdecke ich einige Werke, die mir im Laufe der Jahrzehnte sehr ans Herz gewachsen sind. Allen voran der Klassiker "Die Kanonen von Navarone" (1961), den ich schon als kleiner Rotzlöffel liebte, den ich ohne Bedenken zu meinen ewigen Top 200 zähle. Richtig auf die Schwarte klopfte der 1914 geborene Filmemacher, in der Spätphase seiner langen Laufbahn. 1981 tischte er den herrlichen Slasher "Ab in die Ewigkeit" auf. Diverse Bronson Vehikel gehen auf sein Konto, hier ein paar Beispiele: "Ein Mann wie Dynamit" 1983), "Der Liquidator" (1984), "Murphys Gesetz" (1986). Damit sollen genügend Filme aufgelistet sein, obwohl der geschätzte Mr. Thompson noch weitere Volltreffer vorzuweisen hat.

"Eroberung vom Planet der Affen" ist sicher nicht besonders kreativ inszeniert, aber durchweg von solider Ausführung. Egal ob vor oder hinter der Kamera tätig, es sind keine nennenswerten Schwachpunkte vorhanden. Dank des ausgeprägt dystopischen Zungenschlags, lässt sich der Streifen problemlos als Kind seiner Zeit identifizieren. Selbst ohne sie nach SS anmutenden Uniformen der Staatsgewalt, ohne einen Schmalspur-Hitler als örtlichen Regierungschef, wäre der Film klar zuzuordnen. Gelitten hat das Resultat unter der Knute der Produzenten. Die ursprüngliche Fassung musste damals umgeschnitten werden. So wurden z.B. diverse Gewaltszenen entfernt/entschärft. Viel schwerer wiegt jedoch die Tatsache, dass man die finale Ansprache von Caesar nachhaltig abgemildert hat, fast sinnlos werden lässt. Das Ende scheint daher wie mit Weichspüler übergossen, es passt leider nicht zum Verlauf des Werkes. Dieses Manko lässt sich durch die Anschaffung der Blu-ray Ausgabe abschalten, denn dort findet man endlich auch die ursprünglich angedachte Version. Mir liegt bisher nur die DVD Auswertung vor, doch nach dem erneuten Studium des Schnittberichtes, werde ich mich der Blu-ray nicht entziehen können. Die DVD Auswertung ist ansonsten brauchbar, das Bild nicht überragend, aber auch keinesfalls schwach. Meine Scheibe ist Teil der sehr schönen Box "Planet der Affen - Die Edition". Dort sind die fünf Filme der Saga enthalten, die erste TV-Serie von 1974, sowie das Remake des ersten Teils.

Eine Bewertung von "Eroberung vom Planet der Affen" ist leicht, siehe Kurzkommentar. Den Film in das unselige Zahlenraster zu pressen, fällt mir in diesem Fall jedoch besonders schwer. "Planet der Affen" erhielt von mir die seltene Höchstnote 10/10. Der Nachfolger "Rückkehr zum Planet der Affen" dicke 8/10 (sehr gut). "Flucht vom Planet der Affen" wurde mit 7/10 (gut) bedacht. Nun sehe ich den vierten Teil "eigentlich" leicht unterhalb des dritten Teils angesiedelt. Aus nostalgischen Gründen ziehe ich trotzdem 7/10, ich kann einfach nicht anders. Wenn ich die "richtige" Schnittfassung gesehen habe, werde ich dazu ein paar Zeilen schreiben. Denn da ist noch Luft nach oben...

Lieblingszitat:

"Kellner arbeitslos, stinkender Affe ganz gross!"
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#4241 - 16.09 22:00

Resident Evil: Afterlife

will jetzt nicht nochmal alles hier reinkopieren was eh schon im RE-Thread steht, nur die Bewertung:

Mit Fanbonus eine hart an der Grenze 5/10
ohne 2-3 von 10 Punkten.
white - Däääh!

RANG Deckschrubber

#4242 - 16.09 22:19

Black Death:
Interessant gemachter Mittelalter-"HorrorActioner" (dieses gewisse Horrorgefühl kommt leider nur ganz selten auf, dann aber gut inszeniert)
Ein bisschen Gore is auch dabei. Alles in allem hat mich vor allem Sean Bean als Ulric, Führer einer vom Bischof geschickten "Spezialeinheit" um einen Totenbeschwörer festzunehmen, überzeugen können (wobei ich Bean sowieso großartig finde.) Hilfe gibts dabei vom Mönch Osmund (gespielt von Eddie Redmayne.)
Alles in allem bin ich positiv überrascht, hatte mir was ganz anderes vorgestellt. gute 7/10
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#4243 - 17.09 00:19

5150 Elm's Way
Harter Stoff, gekonnt umgesetzt. Bester Psychothriller seit langem. Ansehen!
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#4244 - 17.09 07:38

Der black death interresiert mich auch wegen der thematik und dem setting. Warte aber wohl bis er auf dem heimkinomarkt erscheint.
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#4245 - 17.09 08:16

Bei dem funktioniert leider nur die erste Hälfte..
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#4246 - 17.09 08:20

den Elm's Way hab ich jetzt auch auf der Liste. Die Story hört sich neuartig an, ist der fsk18 auch wirklich uncut?
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#4247 - 17.09 08:40

Jep. Wenig informieren hilft übrigens beim Filmgenuss.
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#4248 - 17.09 17:42

All the boys love Mandy Lane

hm fällt nicht ganz in die kategorie teenie-slasher, andererseits ist der film mit sovielen klischees überladen...
Wenigstens hat die Optik ihren Reiz.

5/10

edit: kurz nochmal überlegt und einen punkt abgezogen ^^
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#4249 - 17.09 17:45

Ich würd noch 3 Punkte abziehen. Und die verbliebenen sind nur für den Vorspann.
ASCH

RANG God of Clanintern

#4250 - 17.09 22:33

Die Schlacht der Centurions (Italien 1984, Originaltitel: I guerrieri dell'anno 2072)

Im Jahr 2072 buhlen mächtige Fernsehsender um die Einschaltquoten. Um die Quoten in die Höhe zu treiben, hat man bizarre Sportarten erdacht, bei denen sich die Teilnehmer bis aufs Blut bekämpfen. Der grösste Star in diesem irren Zirkus ist Drake (Jared Martin), der auf seinem Moped von Triumph zu Triumph reitet. Seinem einstigen Entdecker Cortez (Claudio Cassinelli) steht derweil das Wasser bis zur Oberkante der Unterlippe, denn Drake ist längst für einen anderen Fernsehsender aktiv. Programmdirektor Cortez benötigt dringend einen neuen Quotenhit, sein Chef erscheint bereits beängstigend häufig auf den Studiobildschirmen, seine Fratze verrät aufkommende Ungeduld. Um Zugriff auf den Quotengarant Drake zu erhalten, führt man kaltblütig einen skrupellosen Plan aus. Drakes Frau wird brutal ermordet, Drake verübt Selbstjustiz an den Killern, wird daraufhin zum Tode verurteilt. Als Ausweg bietet man ihm die Teilnahme an einer neuen Show an, in der er gegen etliche Schwerverbrecher antreten soll. Man hat den Abschaum der Menscheit aus den Todeszellen geholt, schliesslich soll das bevorstehende Ereignis alles vorherige in den Schatten stellen. Bevor die Spiele ihren Lauf nehmen, ackern sich die Teilnehmer durch ein hartes Trainingsprogramm. Drake lernt dabei seine zukünftigen Gegner kennen, unter denen sich finstere Gestalten wie Abdul (Fred Williamson) und Kirk (Al Cliver) befinden. Können die Männer das perfide Spiel der Fernsehmacher entlarven? Welchen Einfluss hat das Elektronengehirn namens Chakunah?

Fällt in der heutigen Zeit der Name Lucio Fulci, bringt man den leider bereits 1996 verstorbenen Regisseur, meist mit seinen "Metzelfilmen" der späten siebziger/frühen achtziger Jahre in Verbindung. Als Beispiele seien "Woodoo - Die Schreckensinsel der Zombies" (1979), "Ein Zombie hing am Glockseil" (1980), sowie "Die Geisterstadt der Zombies" (1981) genannt. Ergänzend wird teils auf die recht grotesken Streifen hingewiesen, die ab der frühen Mitte der achtziger Jahre entstanden. "Conquest" (1983) und "Zombie III" (1988) seien als entsprechende Hinweise genannt. Auch der hier kurz vorgestellte "Die Schlacht der Centurions" schlägt in die zweite Kerbe, die den Niedergang des italienischen Genrekinos ankündigte. Damit keine Mißverständnisse entstehen: Ich liebe diese Filme! Es mutet jedoch schon nahezu tragisch an, dass man die großartigen Meisterstücke unterschlägt, die dieser begnadete Regisseur in den siebziger Jahren inszenierte. "A Lizard in a Woman's Skin" (1971) und "Don't torture a Duckling" (1971) sind grossartige Werke, die sich zur Spitze des Giallo Genres zählen dürfen. Es würde den Rahmen sprengen, auf die weiteren Schätze hinzuweisen, die Fulci im Bereich Italowestern abgeliefert hat. Ganz zu schweigen davon, dass er seine ersten Filme in den letzten Zügen der fünfziger Jahre drehte, in den sechziger Jahren auch im Komödienfach aktiv war... ...wie ich bereits schrieb, ein Kurzkommentar ist nicht dazu geeignet, den Werdegang dieser interessanten Persönlichkeit nachzuzeichen. Zumindest soll dies ein kleiner Denkanstoss sein, sich ein wenig intensiver mit den Filmen des Herrn Fulci zu beschäftigen.

"Die Schlacht der Centurions" haut uns einen Mix diverser Spielarten vor den Latz. Über dem Geschehen liegt der dunkle Mantel der Endzeit. Eine damals angesagte Richtung, der sich auch andere gestandene Regisseure des italienischen Genrekinos nicht entziehen konnte. Sergio Martino spulte "Fireflash - Der Tag nach dem Ende" (1983) herunter, sein Kollege Enzo G. Castellari legte 1982 den Steifen "Metropolis 2000" vor. Obwohl die Filme mit wenig Geld realisiert wurden, sie ohne Zweifel recht bizarr anmuten, bürgen die Namen der Regisseure jedoch für handwerkliche Qualität. "Centurions" wird zwar gern der Stempel "Endzeit" aufgedrückt, doch hier bekommen wir keine Zivilisation zu Gesicht, deren Städte in Schutt und Asche liegen. Die Kamera fährt gar mehrfach über eine knuffige Modellmetropole, die jede Menge "Blade Runner als C-Movie" Charme verspüht. Der Verfall findet eher von innerhalb statt, mächtige Fernsehsender bestimmen den Alltag, das Volk wird mit Brot und Spielen ruhig gehalten. Die Handlung verzichtet dabei auf Ausflüge in die Wohnzimmer der Zuschauer, es spielt sich fast alles im Umfeld des Senders ab, was IMHO die Fantasie des Zuschauern anregt. Damit sind wir beim Thema "Medien- und Gesellschaftskritik" angekommen, im Zusammenhang mit diesem Film absolut unvermeidbar. Was vor mehr als 25 Jahren noch (fast) undenkbar anmutete, wirkt in der heutigen Zeit (fast) greifbar nahe. Menschen lassen sich in Container sperren und beobachten, abstossende Gestalten verbreiten ihre orale Diarrhoe in debilen Talkshows. Das Volk geht den "Privatsendern" nahezu kritiklos auf den giftigen Leim. Gern meckert man mit Ausdauer über die (moderaten) Rundfunkgebühren, mit denen man das öffentlich-rechtliche Fernsehen finanziert, das sich längst als letzte Bastion gegen den geisten Verfall positioniert hat (Im Ansatz leider selbst erste Ausfallerscheinungen offenbart).

Fulci rundet das Treiben mit ein wenig Action ab. Hier ein paar Schläge und Tritte, dort eine Prise Gladiatorenkämpfe. Der Gewaltanteil bleibt erstaunlich zahm, da hatte der Meister bereits zuvor ganz andere Kaliber aufgeboten. Statt Gewalt gibt es Science-Fiction Feeling, welches uns gar einen kurzen Blick in die Tiefen des Weltraums erlaubt, doch ich will nicht zuviel verraten. Die Besetzungsliste lässt den Italo-Fan ausgiebig mit der Zunge schnalzen. Hauptdarsteller Jared Martin wirkt zwar ein wenig blass, doch in den Nebenrollen bringt man die volle Dosis Glückseligkeit an den Start. Claudio Cassinelli glotzt herrlich verkniffen aus der Wäsche, ein toller Schauspieler, der leider viel zu früh verstorben ist. Howard Ross ekelt sich als "Sicherheitschef" in einer SS-Uniform durch die Reihen der Gefangenen, wirkt dabei stets ein wenig verschwitzt und unterschwellig hektisch. Blaxploitation-Ikone Fred Williamson sorgt immer für Freude. Der Mann mag kein grossartiger Schauspieler sein, doch er ist schlicht und ergreifend ein Typ, kein langweiliges Abziehbildchen ohne Eier in der Rüstung. Al Cliver kann zwar keine Glanzlichter setzen, doch er gehört einfach in die B- und C-Klasse Orgien dieser Zeit. Die Modellstadt erwähnte ich bereits, die übrigen Kulissen sind durch und durch "Achtziger-Jahre-Low-Budget". Es macht einfach Spass zu beobachten, wie sich die geschätzen Kultschädel durch die Pappe und das Plastik bewegen, garniert mit allerlei Schalttafeln, die fröhlich vor sich hin blinken und flimmern. Ist euch übrigens bewusst, dass man Stahl zum Schmelzpunkt bringen kann, wenn man zuvor einen Mikroprozessor verspeist? Es blinkt und blitzt fröhlich, Strahlwaffen geben bei Benutzung dieses typische "Piuuu-Piuuuuh" Geräusch von sich. Die Kamera fängt das nicht allzu temporeiche Gewusel stilsicher ein, Riz Ortolani liefert einen passenden Score ab.

Wer ein wüste Orgie der Gewalt erwartet, wer auf die üppige Produktion von Mettgut baut, der wird sich mit "Die Schlacht der Centurions" ein wenig schwer tun. Die Stärke des Films liegt in der durch und durch "trashigen-80er-Jahre-Atmosphäre". Der billige Look erfreut das Herz des Liebhabers, die beknackten Dialoge und Geräusche sorgen für wohlige Nostalgie. Schlechter Geschmack auf den Punkt gebracht, dabei aber mit handwerklicher Routine ausgeführt. Selbst bei Genrefreunden hat diese Sause oft keinen leichten Stand. Für mich ist "Die Schlacht der Centurions" ein Streifen zum knuddeln und herzen, ich muss dieses Knuffelchen von Film einfach gern haben.

Um die DVD Auswertungen ist es leider nicht ganz so erfreulich bestellt. Laser Paradise brachte den Film schon vor etlichen Jahren heraus, im Rahmen der berühmt-berüchtigten "Red Edtion". Diese Fassung ist nicht ganz uncut, doch in dieser Disziplin versagt die US-DVD ebenfalls. Die Bildqualität der deutschen DVD ist sehr mittelprächtig, dafür stimmt bei der US-Scheibe das Format nicht, es fehlt ein erheblicher Teil des Bildes. Weil es keine wirklich befriedigende DVD zu diesem Film gibt, habe ich zum Silberling aus der "Red Edition" gegriffen. Ich geniesse die Centurions lieber in dieser Form, als auf den Streifen zu verzichten. Vielleicht -es wäre wirklich sehr wünschenswert- spendiert man uns irgendwann eine bessere Ausgabe. Die Indizierung wurde 2009 aufgehoben, was die Vertriebswege erweitert. Also liebe Label, bitte traut euch ran!

7,5/10 (gut bis sehr gut) - Sehr subjektive Fanpunkte!

Lieblingszitat:

[color=blue]"Cortez! Fahr zur Hölle!"[/color]
[color=red]"Das würde ich tun... ...wenn dadurch unsere Einschaltquoten steigen!"[/color]
ASCH

RANG God of Clanintern

#4251 - 18.09 21:49

Die Schlacht um den Planet der Affen (USA 1973, Originaltitel: Battle for the Planet of the Apes)

Der Aufstand der Affen mündete in einen Atomkrieg, der die bisherige Zivilisation von der Erdoberfläche wischte. Schimpanse Caesar (Roddy McDowall) hat sich mit seinen Gefolgsleuten ausserhalb der zerstörten Städte niedergelassen. Mit Lisa (Natalie Trundy) hat er eine kleine Familie gegründet, der gemeinsame Sohn wurde nach Caesars Vater Cornelius benannt. Auch Menschen leben in der Siedlung, unter diesen befindet sich MacDonald (Austin Stoker), der Caesar einst das Leben rettete. Zwar leben Affen und Menschen friedlich nebeneinander, aber die Affen haben die Herrschaft übernommen, besonders die Gorillas lassen sich nicht gern mit den Menschen ein. Um mehr darüber zu erfahren, wie Affen und Menschen in der fernen Zukunft miteinander umgehen, machen sich Caesar, MacDonald und ein weiser Orang-Utan auf den Weg in die zerstörte Stadt, in der sie vor dem fürchterlichen Krieg lebten. Man hofft die Aufzeichnungen zu finden, welche damals von den Anhörungen gemacht wurden, in denen Caesars -aus der Zukunft stammende- Eltern zu Wort kamen (Siehe Teil 3 der Saga: Flucht vom Planet der Affen). Tatsächlich findet die kleine Gruppe entsprechendes Material vor, die Erkenntnisse geben Caesar zu denken. Allerdings bleibt nicht viel Zeit für ausufernde Gedankenspiele. In der von Radioaktivität verseuchten Stadt, leben noch etliche Menschen, die unter der Führung von Govenor Kolp (Severn Darden) ein tristes Dasein fristen. Die Eindringlinge werden bemerkt, nur knapp gelingt die Flucht vor den Schergen Kolps. Wieder zurück in der Siedlung, bricht weiteres Unheil über Caesar und seine Familie herein. Der militante Gorilla Aldo (Claude Akins), seines Zeichens Anführer der eigenen Untergattung, will den umsichtigen Schimpansen Caesar entmachten. Derweil rückt Kolp zum vernichtenden Schlag gegen die Siedlung der Primaten aus...

Der fünfte Filme aus der Affen-Saga, stellt das Finale der Reihe dar. Erneut führte der geschätzte J. Lee Thompson Regie, er hatte diesen Job bereits beim vierten Teil übernommen. Der letzte Teil der Saga, mutet nach einem Ritt die Vorgängerwerke an. Die Siedlung der Affen erinnert an das Setting des ersten Teils. Die in der zerstörten Stadt vor sich hin mutierenden Menschen, scheinen die Vorgänger der verborgen lebenden Mutanten aus Teil 2 zu sein. Obwohl das Budget nicht allzu üppig bemessen war, gelingt Thompson ein ansprechend ausgestatteter und solide inszenierter Streifen. Selbstverständlich verzichtet man nicht auf die üblichen Ausführungen, während derer die Protagonisten (mehr oder weniger) umfassend, über die Art und Weise des Umgangs miteinander philosophieren. Besonders die Orang-Utans, die in den beiden Auftaktfilmen die Rolle der Intellektuellen besetzten, tun sich erneut als kritische Denker hervor. Da passt es perfekt ins Bild, dass die Gorillas die bekannten Militärschädel zum Besten geben, die lediglich tote Menschen besonders gern mögen. Leider tritt durch die nun voll ausgeprägten Eigenschaften der Primaten, der grosse Logikfehler des Films zu Tage. Der Vernichtungskrieg tobte einige Jahre zuvor, die Affen waren damals noch recht primitive Primaten. Lediglich Caeser stand auf einer Entwicklungsstufe mit den Menschen. Ok, die haarigen Gesellen mögen in den wenigen Jahren, die seit dem Atomschlag ins Land gezogen sind, den Gebrauch der menschlichen Sprache erlernt haben (was schon ein wenig befremdlich wirkt). Aber wo zum Geier kommen die altklugen Orang-Utans her??? Mutationen? Wunder?

Diese Fragen lässt der Film unbeantwortet. Vielleicht ist es auch besser so, denn jede Erklärung würde vermutlich unfreiwillig komisch wirken. In einem wüsten Trashflick wäre dies eine Bereicherung, der Affen-Sage würde es jedoch nicht gerecht. Dabei wäre es doch so einfach gewesen, kurzerhand ein paar Generationen zu überspringen. Die Nachkommenschaft der Protagonisten aus Teil 4, wären dann eben ihren Vorfahren wie aus dem Gesicht geschnitten. Man sollte als Zuschauer dazu in der Lage sein, dieses üppige Logikloch möglichst weit auszublenden. Da ich Filmen sowieso (fast) alles verzeihen mag, kann ich mit dem Makel des Streifens gut leben. Die Darsteller liefern wie gehabt ordentliche Leistungen ab. Roddy McDowall ist in allen fünf Teilen der Reihe zu sehen, man darf in daher getrost als Institution bezeichnen. Natalie Trundy spielte bereits ab Teil 2 mit, doch erst in den beiden letzten Filmen wurde ihre Rolle gewichtiger. Sie erinnert im fünften Teil mehr denn je zuvor an Kim Hunter, die nach dem dritten Teil von Bord ging. Trundys Rolle ist allerdings längst nicht so interesant angelegt. Sie bleibt im Finale der Serie auf die Rolle der besorgten Ehefrau und Mutter reduziert, während Kim Hunter als Zira stets Pfeffer im Hintern hatte. MacDonald wird nicht mehr von Hari Rhodes gespielt, er wurde durch den etwas weniger einprägsamen Austin Stoker ersetzt. Claude Akins ist als General der stumpfsinnigen Gorillas auf Krawall aus, den er in ausreichender Form erleben darf. Eine der stärksten Leistungen liefert Severn Darden ab. War er im Vorgänger lediglich eines der Helferlein des damaligen Govenor, spielt er nun mit irrem Blick einen völlig verblendeten Machthaber, großartig!

"Die Schlacht um den Planet der Affen" ringt mit seinem eher mittelprächtigen Ruf. Sicher, von der Klasse des Überwerks "Planet der Affen", bleibt der Film weit, weit entfernt. Er fügt sich IMHO aber sehr solide in die Reihe ein, die ab Teil 3 einfach "nur" gute Unterhaltung anbietet, dabei aber nicht die eigentliche "Message" aus den Augen verliert. Mir gefällt das Setting des fünften Teils richtig gut! Da hätten wir zunächst das beschauliche Landleben der Affen und Menschen, unter dessen idyllischer Oberfläche es bereits bedrohlich brodelt. Die zerstörte Stadt lässt Endzeitstimmung aufkommen, die Schlacht zum Finale untermauert die Atmosphäre nachhaltig. Ich bin dem Abschluss der Saga zufrieden. Für mich ist "Die Schlacht um den Planet der Affen" ein stimmungsvoller Abgang, dem ich seinen grossen Logikfehler nicht ankreiden mag.

Mir liegt die deutsche DVD Auswertung der Saga vor. Diese sorgte schon bei Teil 4 für leichtes Zähneknirschen, da lediglich die alte, entschärfte Kinofassung enthalten ist. Von Teil 5 existiert ebenfalls ein Director's Cut, der es leider nicht auf die DVD geschafft hat. Wer nun fröhlich zur deutschen Blu-ray greifen möchte, was bei Teil 4 Sinn macht, wird sich leider auch mit der kurzen Variante begnügen müssen. Hier hilft der Zugriff aus den US-Markt, dort ist die lange Version auf DVD und BD zu haben. Der Fairness halber sei noch erwähnt, dass der Zugewinn an Laufzeit bei Teil 5 zwar deutlich grösser ausfällt, als es bei Teil 4 der Fall ist. Der Film aber nicht bezüglich seiner Aussage entstellt wurde, die man in der Kinoversion von Teil 4 deutlich abgemildert hat. Die mir vorliegende DVD-Box mit dem Titel "Planet der Affen - Die Edition", werde ich mit Sicherheit nicht aus meiner Sammlung verbannen, doch inzwischen ist mein Verlangen nach den "richtigen" Fassungen von Teil 4 und 5 übermächtig geworden. Es muss also nachgebessert werden!

Das Finale ist nach meinem Geschmack, die "gewisse Schwäche" verzeihe ich gern. Guter Stoff = 7/10

Lieblingszitat:

"Wissen an sich führt immer zum Guten. Aber seine Anwendung kann zum Bösen führen."
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#4252 - 19.09 08:40

Soldier

kurt russel macht einen auf "universal soldier". ganz nette sci-fi-action die aber ans "original" nicht herankommt. 6/10


Sade

ja was war denn das? jedenfalls jede menge langeweile und hier und da mal obszöne dialoge geführt. mich hats kalt gelassen. 2/10


Freitag der 13. (remake)

slasher ohne neue ansätze mit den üblichen genre-klischees. Kein einfallsreichtum bei der Metzelorgie.

4/10
drache *ich habe fertig*

CI Wettbüro

RANG Prophet of Clanintern

#4253 - 19.09 20:54

Alone In The Dark

Egtl fand ich den ziemlich kuhl, aber zum Schluss wurds mir irgendwie zu doof. Total wirr und ziemlich plötzlich :/ Mehr als 5/10 kommt da nimmer bei rum ...
ASCH

RANG God of Clanintern

#4254 - 19.09 21:39

Heart Beat (Spanien 1983, Originaltitel: Latidos de pánico)

Paul (Paul Naschy) heiratete von einigen Jahren die äusserst wohlhabende Geneviève (Julia Saly). Zwar entstammt Paul einem alten Adelsgeschlecht, doch seine finanziellen Möglichkeiten waren lediglich von bescheidener Natur. Inzwischen ist Geneviève schwer herzkrank, das Leben im hektischen Paris setzt ihr arg zu. Ihr besorgter Gatte folgt dem ausdrücklichen Rat des behandelnden Artzes. Er bringt Geneviève auf den alten Landsitz seiner Familie, wo sie zur Ruhe kommen soll, die gute Luft und die beschauliche Landschaft geniessen kann. Einmal mehr erweist sich Paul als sehr fürsorglicher Ehemann. Selbst der reichlich unschöne Verdacht, er hätte seine Frau nur wegen ihrer Reichtümer geheiratet, ist inzwischen längst vom Tisch. Seit sich Paul auch um die Geschäfte kümmert, konnte er das üppige Vermögen sogar noch verdoppeln. Auf dem Weg zum Landsitz ereignet sich ein bedrohlicher Zwischenfall, der Geneviève in arge Bedrängnis bringt, aber Paul kann sie aus der Situation retten. Als man endlich das Ziel der Reise erreicht, warten Mabile (Lola Gaos) und ihre Nichte Julie (Pat Ondiviela) bereits ungeduldig auf den Hausherrn und seine holde Dame. Mabile lebt schon seit Paul denken kann auf Anwesen seiner Familie, die alte Dame betreute ihn bereits als er noch ein Kind war. Obwohl sie zu Beginn skeptisch ist, kommt Geneviève mit dem ungewohnt ruhigen Landleben zurecht, versteht sich gut mit Mabile und der hübschen Julie. Der Frieden währt nicht lange, bald wird die herzkranke Frau von fürchterlichen Erscheinungen heimgesucht. Spukt tatsächlich der Geist von Alaric de Marnac auf dem Anwesen herum? Dem blutrünstigen Ritter, der vor 500 Jahren sind untreue Frau und drei seiner Söhne brutal abschlachtete!? Der unerwartete Terror setzt Geneviève schwer zu, für ihr schwaches Herz sind die Vorfälle pures Gift...

Paul Naschy übernahm in " Latidos de pánico" nicht nur die Hauptrolle, er führte auch Regie und war am Drehbuch beteiligt. Wie man es von Paule erwartet, beschenkt uns der sympathische Spanier mit einem überaus liebenswerten Film. Der Streifen ist ein knuffiger Mix, der aus sehr schmackhaften Zutaten angerührt wurde. Ein Brocken Thriller, eine dicke Scheibe Horror, abgeschmeckt mit einem Schuss Erotik, übergossen mit dem brodelnden Sud namens Trash. Das Süppchen köchelt angenehm auf mittlerer Flamme, ab und an gibt man Zunder auf den Topf. Gleich zu Beginn brennt Naschy ein herrlich irres Feuerwerk ab. Wir sehen eine nackte Frau durch den nächtlichen Wald rennen. Zunehmend panisch stolpert sie durchs Gehölz, verfolgt von einem Ritter in glänzender Rüstung, der ihr hoch zu Roß nachstellt. Alaric de Marnac ist unterwegs, selbstverständlich auch von Paul Naschy dargestellt, per Morgenstern will er sein untreues Weib in eine andere Bewusstseinsebene überführen. Wenn Paul schliesslich das Visier hochklappt, und mit völlig irrem Blick die Waffe zum Einsatz bringt... ...dann ist es bereits um meine Contenance geschehen, ich möchte vor lauter Freude auf dem Sofa umher hüpfen! Quasi als Startschuss eine solch feiste Dosis Irrsinn, ich möchte Herrn Naschy am liebsten dafür knuddeln (wäre nicht bereits verstorben). Danach wird ein Gang zurückgeschaltet, wir befinden uns nun in der Gegenwart. Paulchen sorgt sich um sein Weibchen, berät mit dem Arzt die weitere Vorgehensweise, um der kranken Gattin Linderung zu verschaffen. Bedeutungsschwangere Blicke huschen über die Gesichter, mehr oder weniger groteske Weisheiten werden ausgesprochen, ich liebe es!

Die Verlauf der Erzählung bietet zwar keine völlig unerwarteten Twists, kann aber immer wieder für keine "Aaaa-Ohhhh" Momente sorgen. Bekanntlich klopft Herr Naschy gern ein wenig auf Mett, doch in hier hält er sich überwiegend zurück. Überwiegende Zurückhaltung bedeutet selbstredend nicht völligen Verzicht. Wenn man schon kaum noch mit knüppelroten Auswüchsen rechnet, packt plötzlich eine leibreizende Person die Axt aus. Mit diesem Arbeitsgerät holt sie das Mettgut aus dem Leib einer unbequemen Gestalt hervor, rundet ihr blutiges Werk mit einer durchschlagenden Kopfmassage ab. Smaaash, schon ist die Schädeldecke wie eine Nußschale im Knacker des Todes zerborsten. Gewiss, diese Momente sind zwar mit saftiger Pampe gesegnet, wirken aber trotzdem belustigend. Der geifernde Zuschauer wird eher ein Freudentränchen verlieren, weniger durch heftige Brutalität verstört den Psychologen konsultieren. Die Kulissen verbreiten wohlige Gruselschauer, Nebelschwaden inklusive.

Bei der Besetzung des Streifens hat man ein gutes Händchen bewiesen. Paul Naschy steht sowieso nicht zur Diskussion, er ist der Dreh- und Angelpunkt, vor und hinter den Kulissen und überhaupt. Werfen wir also einen Blick auf die Damentruppe, die erwartungsgemäß ein paar nette Einblicke erlaubt. Lola Gaos tritt in der Erotikdisziplin freilich nicht an, sie hatte bereits die Alterklasse jenseits chauvinistischer Begehrlichkeiten erreicht. Als moralische Instanz des Films, sieht sie sich mehr und mehr mit der um sich greifenden Verdorbenheit konfrontiert, die sie kaum noch zu bändigen vermag. Julia Saly ist in einigen Naschy Filmen zu sehen. Ihr markantes und attraktives Gesicht, gefiel mir besonders in "Night of the Werewolf" (El retorno del Hombre-Lobo, 1981). Dort spielte sie die bösartige Gräfin Bathory. Ihre Rolle in "Heart Beat" ist völlig anders angelegt, was sich als reizvoll und gelungen erweist. Pat Ondiviela präsentiert ihre Vorzüge zunächst zaghaft, dreht im Verlauf der Handlung aber beständig an der Schraube des Schreckens. Als Ergänzung taucht eine gewisse Silvia Miró auf, die dem zunehmend gestressten Paul nicht nur auf den Zahn fühlen möchte...

Es fällt mir sehr schwer, meine Begeistung für dieses Filmschätzchen in geordnete Bahnen zu lenken. Sicher, in seiner Paraderolle Waldemar Daninsky regiert Paul Naschy noch grandioser, bringt seinen Fans den knuffigsten Werwolf der Filmgeschichte ins traute Heim. Oder betrachten wir "Human Beasts" (El carnaval de las bestias, 1980), der noch weitaus irrsinniger, abgefahrener als "Heart Beat" anmutet. Der hier kurz vorgestellte Film mag nicht zur Spitze der Naschy-Filmographie zählen. Wenn ich versuche -was nicht gelingen mag- mich ein wenig zu beherrschen, kann man dem Film gar den Stempel "Nur für Fans" aufdrücken. Doch was solls, sind nicht alle Naschy Filme "für Fans"? Ganz besondere Filme. Liebenswerte Perlchen, mit Herzblut und Liebe zum Genre gemacht. Mit einfachen Mitteln umgesetzt, dafür umso betörender, unwiderstehlicher. Wenn man sich auf Naschy und seine Filme einlassen kann und mag, wird man mehr als reich und ausgiebig belohnt. Dieser Stoff macht glücklich!

"Heart Beat" ist im Rahmen der Trash Collection von CMV erschienen. Das Bild ist erstaunlich gut, wenn die Kompression nicht gelegentlich schwächeln würde, wäre es nahezu perfekt für eine Auswertung dieser Art. Wie üblich kommt die Scheibe in einer kleinen Hartbox daher. Das Bonusmaterial bietet zwei Bildergalerien (von denen eine mit unpassender Musik unterlegt wurde), sowie Trailer zu weiteren Titeln aus dem Programm von CMV. Noch ist die DVD für kleines Geld zu bekommen, also bitte zugreifen! Von '84 Entertainment gibt es ein Repack der CMV Scheibe. Die ältere Ausgabe von Laser Paradise kann man vergessen, da das Bildformat nicht korrekt ist.

Am liebsten möchte ich einen ungebremsten Punktereigen über "Heart Beat" ausschütten. Dies verbietet aber der Vergleich mit anderen Naschy Streifen, die mir noch besser gefallen, noch mehr am Herzen liegen. Daher setzt es dicke 7,5/10 (gut bis sehr gut), verbunden mit dem Hinweis auf das Wort "Fanpunkte". Ergänzend bleibt zu sagen, dass der "Wohlfühlfaktor" erneut die Skala sprengt!

Lieblingszitat:

"Du dreckiges Weibstück! Du wirst sterben, auch wenn der Tod viel zu milde für deine Schandtat ist!"
drache *ich habe fertig*

CI Wettbüro

RANG Prophet of Clanintern

#4255 - 20.09 20:19

The Hole

Joa, echt gut ^^ Zwischendrin fühlt man sich auch ein wenig gemindfuckt, sehr fein 8/10
ASCH

RANG God of Clanintern

#4256 - 21.09 12:02

Das Geheimnis der grünen Stecknadel (Italien, Deutschland 1972, italienischer Titel: Cosa avete fatto a Solange?)

Im Januar 2010 entstand der folgende Kurzkommentar. Damals wurde die ungekürzte Version geschaut.


Cosa avete fatto a Solange? (Italien, Deutschland 1972, Originaltitel: Cosa avete fatto a Solange?)

Der Italiener Enrico Rosseni (Fabio Testi) und seine deutsche Frau Herta (Karin Baal) arbeiten in London. Beide sind Lehrer an einer kirchlichen Mädchenschule, besonders Enrico ist bei den Schülerinnen sehr beliebt. Doch damit nicht genug, der Lehrer trifft sich ständig mit der Schülerin Elizabeth (Cristina Galbó. Während eines gemeinsamen Ausflugs per Boot macht Elizabeth eine erschreckende Beobachtung, Enrico glaubt ihr allerdings nicht, er hält die Aufregung für einen Vorwand um weitere Zudringlichkeiten seinerseits zu verhindern. Am nächsten Morgen berichtet man im Radio von einem Leichenfund. Rosseni sucht von Hektik getrieben die Stelle auf, an der er Tags zuvor mit seiner Schülerin unterwegs war. Der leitende Ermittler Inspector Barth (Joachim Fuchsberger) findet bald Spuren die in Richtung der Lehrkraft weisen, doch der clevere Ermittler hält sich alle Optionen offen und konzentriert sich nicht lediglich auf eine Person. Weitere Schülerinnen werden ermordet, Enrico unternimmt mit Hilfe seiner Frau eigene Ermittlungen. Dabei stösst Enrico auf den Namen Solange, doch wer ist Solange und was ist ihr zugestossen...???

Massimo Dallamano -der leider 1976 bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam- verdanken wir prächtige Filme wie: "La polizia chiede aiuto" (Der Tod trägt schwarzes Leder, 1974) und "Quelli della calibro 38" (Kaliber 38 - Genau zwischen die Augen, 1976). "Cosa avete fatto a Solange" (Englischer Titel: "What have you done to Solange?" wurde in Deutschland unter dem Titel: "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" veröffentlicht und der Edgar Wallace Reihe zugeordnet. Doch trotz deutscher Beiteiligung ist "Solange" durch und durch ein Kind des italienschen Genrekinos, mehr noch, ein Giallo der Spitzenklasse! Die deutsche Fassung wurde erheblich gekürzt, auf diese werde ich in den nächsten Wochen näher eingehen. Dieser Kurzkommentar bezieht sich also ausdrücklich auf die italiensche/internationale Version! Fabio Testi und Karin Baal agieren als Ehepaar sehr überzeugend, besonders die von Baal verkörperte Figur Herta zeigt im Lauf des Films interessante Facetten, vermag den Zuschauer zu überraschen. Joachim Fuchsberger ist die Rolle des Ermittlers wie auf den Leib geschrieben. Hier darf er sich ab und an auch bissig zeigen, bei Bedarf seine Mitarbeiter ordentlich anranzen. Cristina Galbó verdreht ihrem Lehrer den Kopf, einige Mitschülerinnen zeigen sich abgründig. Natürlich dürfen nackte Tatsachen nicht gänzlich fehlen, schliesslich müssen Umkleidekabinen vom perversen Lehrkörper bespannt werden. Bezüglich Gewalt wird "Solange" nicht ausufernd, meist sind die Taten nur angedeutet bzw. es gibt das Ergebnis ansatzweise zu sehen. Zur durchweg gelungenen Atmosphäre tragen Kamera und Musik einen erheblichen Teil bei. Das wundert nicht, denn hinter der Kamera war Aristide Massaccesi (Joe D'Amato) tätig, für den Score zeichnet Ennio Morricone verantwortlich, beide Herren sind bekanntlich Meister ihres jeweiligen Fachs.

Ein Giallo wie aus dem Bilderbuch, ich kann keine nennenswerten Kritikpunkte feststellen. Sehr gute Schauspieler, eine kurzweilige und interessante Inszenierung, herrliche Kameraarbeit und ein wunderschöner Score! Die Auflösung hinterlässt Spuren, man fühlt mit, ich kann wegen akuter Spoilergefahr leider nicht weiter darauf eingehen. Die ungekürzte Fassung des Films, wurde unter dem Titel "What have you done to Solange?" in Großbritannien und den USA auf DVD veröffentlicht. Ferner gibt es eine Scheibe aus Italien, welche die eindeutig beste Bildqualität bietet -bei einem derartig schön gefilmten Werk nicht unwichtig- und neben dem italienischen Ton auch eine englische Tonspur enthält, zusätzlich sind italienische und englische Untertitel enthalten. Der englische Ton schwächelt ein wenig, doch die Ohren gewöhnen sich recht schnell daran, von daher kann man mit dieser kleinen Unzulänglichkeit gut leben. Alternativ bietet sich der italienische Ton an, dank der englischen Untertitel durchaus eine Option. Wer dem Giallo zugeneigt ist, wird an diesem Prachtstück von Film nicht vorbeikommen!

Sehr gut bis überragend = 8,5/10

Lieblingszitat:

...but you are hiding something... ...and i don't like it!"

quote


***

Inzwischen habe ich die deutsche Version geschaut, die leider um einige Minuten erleichtert wurde. Erwartungsgemäß wurden die Gewaltszenen entschärft, doch weitaus schwerer wiegen die zahlreichen Handlungsschnitte, die dem Film einiges von seiner Atmosphäre rauben, die den Charakteren einen Teil ihrer Tiefe entziehen.

Trotz der Kürzungen funktioniert der Film, verliert aber einen nicht unerheblichen Teil seiner Faszination. Wer einen klassischen Wallace Film erwartet, wird hier nicht die passende Spielwiese finden, denn mit den Filmen von Vohrer, Reinl und Co., hat dieses Werk von Massimo Dallamano nicht mehr viel gemein. Für Giallo Fans gehört "Solange" ohne Frage zum Pflichtprogramm, ich möchte den Film zu erweiterten Kreis der Genrespitze zählen. Schon allein die wundervolle Kameraarbeit von Aristide Massaccesi (Joe D'Amato), und der herrliche Score von Ennio Morricone sorgen für grösste Glückgefühle.

Fuchsberger als ernster Kommissar, wenn (selten) ein wenig Humor aufblitzt, dann auf sehr angenehme und dezente Art. Fabio Testi, der bereits in der frühen Phase seiner Karriere überzeugend aufspielt... ...es wäre müßig nun die Vorzüge des Films erneut aufzuzählen.

Meiner bescheidenen Meinung nach, sollte man durchaus beide Versionen gesehen haben. Schon allein deswegen, weil es sehr interessant anzusehen ist, welche Szenen man bei der Kürzung offenbar für verzichtbar hielt. Da die ungekürzte Fassung in sich absolut stimmig ist, verliert der Film durch die Kürzungen deutlich, gehört aber auch in dieser Form noch zu den besseren Streifen der Wallace Reihe von Rialto. Der Vergleich mit den älteren Rialto Produktionen hinkt sicher gewaltig, denn ausser dem aufgedrückten Stempel "Edgar Wallace", sind kaum Gemeinsamkeiten zu entdecken, auch wenn ein paar bekannte Gesichter am Start sind.

Da ich den Giallo liebe und ein Verehrer der Wallace Filme bin, bereitet mir "Stecknadel" grosse Freude. Die italienische DVD wurde bereits im zitierten Beitrag erwähnt, die deutsche Fassung findet man in der "Edgar Wallace Edtion 8". Dort sind ferner enthalten:

• Der Mann mit dem Glasauge
• Das Gesicht im Dunkeln
• Die Tote aus der Themse
• Das Rätsel des silbernen Halbmonds

Die Sichtung von "Das Rätsel des silbernen Halbmonds" steht unmittelbar bevor. "Halbmond" findet man auf der DVD in der gekürzten Fassung, aber erfreulicherweise auch in der ungeschnittenen Variante. Doch dazu folgt demnächst mehr...

"Cosa avete fatto a Solange?" bewertete ich mit 8,5/10 (sehr gut bis überragend). Für die deutsche Fassnung "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" bleiben diese Spären unerreichbar, zu sehr setzen die Schnitte dem Film zu. Trotzdem (was für ein fieses Wort) ist auch die gekürzte Fassung noch immer sehr sehenswert, ich ziehe aus voller Überzeugung 7,5/10 (gut bis sehr gut). Ich wiederhole mich gern, man sollte beide Versionen gesehen haben!

Lieblingszitat:

"Da ist ein junges, blühendes Leben abgeschnitten worden. Wie eine welke Blume. Gebrochen von einem Tier, das durch einen göttlichen Irrtum Menschengestalt angenommen hat."
drache *ich habe fertig*

CI Wettbüro

RANG Prophet of Clanintern

#4257 - 21.09 12:21

"Kurzkommentar"
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#4258 - 21.09 17:37

Ich würd auch sagen das es richtige kritiken sind und nicht unterr kurzkommentare fallen. Immerhin deckst du alle relevanten kritikinhalte aus, was ich sehr gut finde :-)
drache *ich habe fertig*

CI Wettbüro

RANG Prophet of Clanintern

#4259 - 21.09 18:33



Ich geb hier die Kurzkommentare
drache *ich habe fertig*

CI Wettbüro

RANG Prophet of Clanintern

#4260 - 21.09 21:46

Sieben Leben

Nochmal ein Drama, dass mir tatsächlich unter die Haut ging. Super schön 9/10