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FORUM: Medien THEMA: Die Filme grad angesehen
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ASCH

RANG God of Clanintern

#4561 - 09.03 13:02

Die Perlen der vergangenen Nächte diesmal in Ultrakurzform:


• Blut für Dracula (Großbritannien 1966, Originaltitel: Dracula: Prince of Darkness)

Obwohl rund acht Jahre zwischen "Dracula" und der Fortsetzung "Blut für Dracula liegen ("Dracula und seine Bräute" ohne Christopher Lee nicht berücksichtigt), knüpft Terence Fisher quasi nahtlos an sein Meisterwerk an. Christopher Lee kommt ohne Worte aus, wirkt dafür aber umso bösartiger. Francis Mattews und Andrew Keir stellen sich dem Blutsauger als dynamisches Duo entgegen, Barbara Shelley macht eine reizvolle Entwicklung durch. Die Kulissen sind prächtig, die Atmosphäre wundervoll. Der Vorgänger mutet eine Spur märchenhafter an, doch weiterhin ist die Handschrift von Terence Fisher klar und dominant.

Schon vor einigen Jahren war "Blut für Dracula" als Bestandteil der schönen "Hammer Edition" erschienen. Nun hat Anolis eine "Special Edition" nachgelegt, die mit reichlich Bonusmaterial und einer schicken Verpackung auftrumpft. Die Bildqualität lässt (fast) keine Wünsche mehr offen, mehr geht auf DVD kaum, kleinere Fehler sind in diesem Fall sowieso nicht dem Datenträger anlastbar. Ehrensache, natürlich musste auch die neue Auflage in meine Sammlung.

Ein wunderschöner Hammer-Klassiker für die Ewigkeit! Dicke 9/10 (überragend!)


• Draculas Rückkehr (Großbritannien 1968, Originaltitel: Dracula Has Risen from the Grave)

Nun hat Freddie Francis das Ruder übernommen, was man dem Streifen deutlich anmerkt. Der Erotikfaktor steigt moderat an, der Blutgehalt ebenso. Zwar steht mit Rupert Davies ein kantiger Gegenspieler Draculas zur Verfügung, doch man überlässt die Hauptarbeit einem "Jungen Wilden" (Barry Andrews). Veronica Carlson weckt die finsteren Gelüste des Grafen, dem der garstige Sinn nach grausamer Rache steht. Christopher Lee erhebt nun wieder sein Organ, er wurde von Gerd Martienzen synchronisiert. Martienzen ist ohne Zweifel ein Könner, doch leider passt seine Stimme überhaupt nicht zu Chris Lee. Der englische Originalton ist ganz klar zu bevorzugen! Sicher, Dracula hat nicht viel zu sagen, doch gerade deswegen sollte man sich den O-Ton gönnen!

"Draculas Rückkehr" wirkt frischer als die Vorgänger, der Film wird im "Hammer-Universum" ein wenig unterbewertet. Mir gefällt er mit jeder Sichtung besser. Die Wüstheit der siebziger Jahre kündigt sich an, die Traditionen der späten fünfziger/der ersten Hälfte der sechziger Jahre sind noch präsent. Da ich besonders die späte Phase der britschen Filmschmiede liebe, komme ich mit dieser Vorhut sehr gut zurecht. Übrigens ist die groteske Erweckung des Grafen ein echter Knüller, sind ruppiges (vorläufiges) Ende nicht minder prächtig!

Die dritte Runde bietet eine sehr gute Fortsetzung, die allerdings durch die deutsche Synchro an Kraft verliert. 7,5/10 (gut bis sehr gut) für die deutsche Fassung / 8/10 (sehr gut) für die Originalfassung.


Tatort: Fakten, Fakten... (517) (Deutschland 2002)

Thiel und Boerne in ihrem zweiten Fall. Nicht ganz so stark wie der Auftakt "Der dunkle Fleck", aber eine gute und unterhaltsame Folge. Der Plot ist interessant, die Besetzung agiert auf gewohnt hohem Niveau. Thiel und Boerne sind hier noch nicht ganz so flapsig aufgelegt wie in späteren Fällen, doch insgesamt läuft es in Münster frisch und rund. "Alberich" ist sowieso grandios, Nadeshda knuffig, Staatsanwältig Wilhelmine Klemm fühlt ihren Zuarbeitern knarzig auf den Zahn. Die sehr faszinierende Vasiliki Roussi ist für mich die Augenweide der Folge, leider kommt sie nur kurz zum Zuge.

Die erste "Thiel/Boerne-Box" bietet dem Fan vier Folgen an:

- Der dunkle Fleck (511)
- Fakten, Fakten (517)
- 3x schwarzer Kater (543)
- Der doppelte Lott (615)

Damit hat man Zugriff auf die Fälle 1,2,3 und 8. Münster ist stets ein Garant für einen gelungenen Krimiabend!

7/10 (gut) Eine vorsichtige Bewertung, da die Herren es noch deutlich besser können!
тiтaη ▪ feels just like it should

RANG Ober0wn3r

#4562 - 09.03 14:25

Alien (1979)

Die Mutter der Alien Filme von Ridley Scott und mit Sigourney Weaver als Alien Töter.
Ziemlich ausgezeichnete Leistung von allen wie ich finde.
Zitat von rottentomatoes.com was man so stehen lassen kann:

Alien blends science fiction, horror and bleak poetry into a seamless whole.

quote


8/10

Als nächstes mach' ich mich dann wohl an das Sequel von 1986 ran. Sigourney Weaver find' ich sowieso toll und von James Cameron hab' ich auch schon eine Weile nichts mehr gesehen.
Warum nur!

RANG LLamah

#4563 - 09.03 16:08

wow du siehst die alien reihe zum ersten mal? ^^


Ich schließe mal meine Sichtung der Oscar-Filme mit dem diesjährigen Sieger der Hauptkategorie ab:

The King´s Speech

Albert, 2. Sohn des englischen Königs George V., soll eine Rede an die Nation halten und versemmelt sich in einer schamhaften Stotterei. Als Repräsentant des englischen Köngishaus kann er sich das im Zeitalter des Rundfunks allerdings nicht mehr leisten und bemüht sich mehrere Ärze, die sein Stottern heilen sollen, jedoch ohne Erfolg. Schließlich entdeckt seine Frau den ehemaligen Theater-Schauspieler Lionel Logue, der zwar kein Arzt ist, aber mit unkonventionellen Methoden Wunder bewirkt.

Zwar will sich Albert erst mal wenig bereitwillig helfen lassen, doch als sein Bruder David kurz nach dem Tod ihres Vaters als König abdankt und Albert den Thron besteigen soll, wird seine Krankheit zum Problem. Zumal er als neuer König vor eine nie dagewesene Herausforderung gestellt wird, nämlich Hitlers Absichten Europa zu erobern.


Geschichtliche Genauigkeiten und Relevanzen mögen trotz der sehr detailgetreuen Aufmachung zwar nicht die Stärke des Films sein, aber es geht hier auch nicht darum ob Großbritannien den zweiten Weltkrieg gewinnt, sondern ob der König sein Stottern verliert. Dies geht eben nur durch die sehr ungewöhnliche Beziehung zwischen Albert und seinem Therapeuten. Der Film fokussiert sich eben fast ausschließlich auf diese Zusammenarbeit, die zu einer Freundschaft zusammenwächst, und so eine Dramaturgie würde niemals unterhaltsam sein, wenn man dafür nicht auch eine herausragende schauspielerische Leistung geboten bekommt.

Und genau das wird geboten. Die Hauptfiguren wirken beide sehr berührend sympathisch und entfalten ihre Kraft vorallem durch ihre Hintergrund- und Nebengeschichten, die man immer wieder mit dem gegenseitigen Umgang der beiden verknüpfen muss. Die Darstellung wirkt trotz der komplexen Figuren sehr authentisch, die Gespräche sind fast ausschließlich in bedrückenden, aber realistischen Atmossphären eingefangen. Dadurch wird der Film tatsächlich sehr nett und ansehnlich.

Weniger nett sind hingegen einige Randbegebenheiten und vor allen Dingen einige Nebenfiguren. King Eduard (David) ist durchweg als selbstgerechter Arsch dargestellt. In einigen Szenen sogar so undifferenziert, daß er nur noch wie ein Stereotyp wirkt.
Winston Churchill ist nur eine Lachnummer. Er wirkt wie ein besoffener Mensch als wie ein großer Staatsmann und sämtliche Auftritte wirken generisch und nichtssagend, so als ob man unbedingt seine Figur in den Film pressen musste.
Dabei bietet dieses RHETORIK-Drama doch wohl schon ein geeignetes Kern-Thema um Churchill einen gerechteren Auftritt zu verleihen. Nun zumindest weiß Albert den guten Hitler als großen Redner zu bewundern. Schade das man das nicht etwas ausgeweitet hat.


Alles in allem ein durchaus unterhaltsamer Film, mit tollen Schauspielern, der bis auf einige genannten Ausnahmen sehr unkonventionell ist. Nicht unbedingt mein Favorit auf den Oscar, aber für den Allgemeingeschmack vertretbarer.
тiтaη ▪ feels just like it should

RANG Ober0wn3r

#4564 - 09.03 16:14

wow du siehst die alien reihe zum ersten mal? ^^


quote of Warum nur!

Die letzte Sichtung war vor ~8 Jahre. Also prinzipiell sehe ich sie zum ersten Mal, ja.
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Master of Clanintern

#4565 - 09.03 19:27

Terror stalks the moors!
Horror fills the night!
Peter Cushing als Sherlock Holmes in Der Hund von Baskerville.

edit:

nach sichtung als gut empfunden ^^
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Master of Clanintern

#4566 - 10.03 10:08

Anvil - Die Geschichte einer Freundschaft

Dokumentary über die Urgesteine des Metals die anfang der 80er ganz oben waren und plötzlich von der bildfläche verschwanden aber nie aufgehört haben Metal zu machen.
ASCH

RANG God of Clanintern

#4567 - 11.03 22:20

Das kleine Grindhouse Double Feature



Die Bestien (Kanada, Frankreich 1978, Originaltitel: Blackout)

Von Tür zu Tür

Ein Unwetter sorgt für einen umfassenden Stromausfall in New York. Unglücklicherweise verunfallt ein Transportfahrzeug der Staatsgewalt, dessen Ladung aus psychisch gestörten Gewaltverbrechern besteht. Unter der Fuchtel des cleveren Bürschleins Christie (Robert Carradine) macht sich der Abschaum davon, verschafft sich Zutritt zu einem in der Nähe gelegenen Wohnkomplex. Die Truppe zieht plündernd und mordend durch das Hochhaus, zunächst bleiben die Greueltaten ausserhalb des Gebäudes unbemerkt. Der pflichtbewusste Polizisten Dan Evans (James Mitchum) erblickt einen äusserst verdächtigen Vorfall, er macht sich sofort auf den Weg in das Wohnsilo. Da die Polizei momentan hoffnungslos überlastet ist, kann Evans nicht auf schnelle Unterstüzung seitens seiner Kollegen hoffen. Mutig stellt er sich dem Pöbel, zunächst nichts von den wahren Ausmaßen des Irrsinns ahnend...


Der Schlächter (USA 1973, Originaltitel: A Scream in the Streets)

Von Nummer zu Nummer

Angst und Schrecken beherrschen Los Angeles, Frauen werden von einem wahnsinnigen Killer bestialisch ermordet! Die Polizisten Ed Haskell (John Kirkpatric) und Bob Streeker (Frank Bannon) machen Jagd auf den Mörder. Immer stärkerer Druck lastet auf den Schultern der Ermittler, die bei ihren Einsätzen auf perverse Freier und lüsterne Spanner treffen, den Killer aber nicht dingfest machen können. In schicke Frauenkleider gewandet, macht sich der Wahnsinnige derweil an weitere Opfer ran...

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Aus dem Hause Subkultur Entertainment stammt die "Grindhouse Collection", die Ende des letzten Jahres mit dem Ted V. Mikels Filmchen "Astro Zombies" startete. Zwecks Bestückung der zweiten DVD aus dieser verheissungsvollen Reihe, hat man im Hause Subkultur ein knuffiges Double Feature geschnürt. Man präsentiert uns zwei sehr unterschiedliche Streifen, die trotz ihrer Gegensätze eine interessante Kombination abgeben.

Werfen wir zunächst einen kurzen Blick auf "Die Bestien". Regisseur Eddy Matalon standen ein paar recht bekannte Gesichter zur Verfügung, darunter sogar ein gestandener Altstar wie Ray Milland. Der deutsche Titel tönt frech und reisserisch, lässt Rückschlüsse auf eine wüste Orgie aus Sex, Gewalt und Mettgut zu. Doch weit gefehlt, denn "Blackout" kommt als eher biederer, dabei durchaus recht solide inzenierter Streifen daher. Der angenemehmen Unterhaltung tut dies keinen Abbruch, klappern gehört schliesslich zum Handwerk. Pluspunkte sammelt der Flick durch seine stimmige Atmosphäre, nicht zu hart, nicht zu sleazig, aber immerhin düster (wen wundert es), vor allem ganz wundervoll "Siebziger". Robert Carradine spielt als Oberschurke vortrefflich fies auf. Ray Milland ist der beste Nebendarsteller, seine kantig-kauzige Darbietung verdient besondere Erwähnung. James Mitchum mutet als heldenhafter Cop ein wenig blass an, es wundert kaum, dass er nie aus dem Schatten seines Vaters Robert Mitchum treten konnte. Hier und da setzen die anderen Mitwirkenden ein kleines Ausrufezeichen, wirklich großartige Momente sucht man vergeblich.

"Der Schlächter" ist ein ganz anderes Kaliber, hier tischt uns Subkultur eine lupenreine "Trash-Sleaze-Softsex-Bombe" auf. Die Hatz auf den irren Killer gerät zur belanglosen Nebensache, die Sause hangelt sich holpfig von Sexszene zu Sexszene. So erlebt der Film dann auch seinen absoluten Höhepunkt (ach was), während eines Besuchs in einem gepflegten "Massagesalon". Ein Freier mit offensichtlich perversen Neigungen, möchte das ausgewählte Nüttchen verkloppen, doch weder die Dame noch ihr Zuhälter zeigen sich darüber erfreut. Zunächst werden wir Zeuge einer extrem unerotischen Rödelei, bei der Sleazefans auf ihre Kosten kommen. Wer nun glaubt die Nummer sei damit abgehakt, muss sich eines besseren belehren lassen. Onkel Peitschenzucht will nun richtig auf die Kacke hauen, zieht dem Zuhälter eine Pulle über den Schädel, beginnt die Liebesdame mit einem Gürtel zu verdreschen. Alles ist unglaublich mies gespielt, die deutsche Synchronisation sorgt für Lachtränen, überzeugt euch selbst davon! Die Darsteller sind sowieso nicht der Rede wert, aber einige Damen erfreuen mit schmackhaften Fruchtkörben. Eine heisse Lesbenszene darf nicht fehlen, zur Handlung trägt sie selbstverständlich (fast) nichts bei. Aber wen stört das schon, bei diesen Einblicken...

Ein braves Filmchen mit gelungener Atmosphäre, danach ein Haufen Mist aus dem Schmuddelregal. Per Menü kann man das Paket wunschweise als Double Feature starten, beginnend mit "Die Bestien". Diese Option ist sehr empfehlenswert, denn schaurig-schöne Trailer lassen die Sichtung zu einem kleinen Event werden, gelungene Gags sorgen für Schenkelklopfer (ich sag nur "Tourettinger", köstlich!!!). Es gibt etliche Werke aus den siebziger Jahren, die mir weitaus stärker am Herzen liegen (bezogen auf die Bereiche "Sleaze", "Sex", "Trash" etc.). Doch Subkultur hat sich ein grosses Lob dafür verdient, den Stoff aus der dritten Reihe für die Nachwelt zu erhalten. Das Material wurde sehr ansprechend aufbereitet, die Präsentation als Double Feature ist gelungen, gerade auch wegen der unterschiedlich angelegten Filme. Sehr gut gefällt mir das beliegende Booklet, in dem sich der geschätzte Pelle Felsch über seine ersten Begegnungen mit dem "Schmuddelkino" auslässt. In wohligen Erinnerungen schwelgt, nebenbei historische Fakten unterhaltsam erläutert. Lieber Pelle, bei deinen Zeilen geht mir das Herz auf! Da wir aus einem Jahrgang stammen, meine Liebe zum Film auch schon eine gefühlte Ewigkeit währt, finde ich mich in deinen Zeilen wieder. Danke dafür, ich freue mich schon jetzt auf die angekündigte Fortsetzung!

Tja, wie soll man diese Filme in das unselige Zahlenraster pressen? "Gefühlte" 6/10, für die liebenswerte Aufmachung der DVD mindestens 8/10, für das Booklet die Höchstnote? Lassen wir solche Spielereien diesmal unberücksichtigt. Ich mag beide Filme, jeder hat mich auf seine Art unterhalten. Wenn die Jungs von Subkultur sich jetzt noch dazu entschliessen könnten, auf echte Amarays umzusteigen, statt zweitklassige Clone zu verwenden, wäre mein Glück nicht mehr mit Worten erfassbar. Hey, ich übertreibe, bei einem irren Sammler liegen sowieso Austauschhüllen parat, also will ich nicht an solchen Kleinigkeiten rumnörgeln (Warum tust du es dann? Schizo?). Eine Sache stört mich allerdings tatsächlich. Die Limitierung der Auflage halte ich (aus Sicht des Fans) nicht für glücklich, solche Perlchen sollten langfristig verfügbar sein! Aber der Repackwahn schlägt sicher irgendwann zu, dann sogar mit Berechtigung.

Meine Lieblingszitate will ich nicht unterschlagen. Bei der Auswahl habe ich mich bewusst (ein wenig) zurückgehalten.

"Oh Gott, die ganze Scheisse bricht zusammen!" (Die Bestien)
&
"Leg dich hin, du kleine Sau!" (Der Schlächter)
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Master of Clanintern

#4568 - 13.03 08:48

A Dangerous Man

moppelchen seagal als knallharter cop der nach einem gefängnisaufenthalt zufällig in einen konflikt gerät.

naja, der sound ist schwach, die fights sind langweilig und von der story brauch ich gar nicht zu reden.

Wake of Death

van damm in einem knallharten racheactioner der gut zu gefallen weiß. vorallem hat der film hier einen ordentlichen sound der mit entsprechender hardware jeden schuss bombastisch rüberbringt
тiтaη ▪ feels just like it should

RANG Ober0wn3r

#4569 - 13.03 10:30

Alien vs. Ninja

Ein Grüppchen Ninja bekommt von ihrem Meister den Auftrag das kürzlich gesichtete Aufblitzen am Himmel zu erkunden und findet sich schon bald im Kampf gegen unfassbar schnelle und widerwärtig böse Alien.

Die Sause ist so wirr und sinnbefreit wie der Plot sich liest und so schnell abgespult wie die miesen Monster aus dem All Gedärme und Kunstblut über den Boden verteilen.

Hat Spaß gemacht aber nicht geschafft die von Asch so oft erwähnte "Wohlfühlatmosphäre" zu vermitteln.

5/10
ASCH

RANG God of Clanintern

#4570 - 14.03 19:35

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"


Cover der Derrick Collectors Box 3, welche die Folgen 16-30 enthält


Folge 32 - Eine Nacht im Oktober (Deutschland 1977)

Rosy Kramer (Iris Berben) wird nach einem Discobesuch ermordet. Das Gewaltverbrechen geschieht in unmittelbarer Nähe des Anwesens ihres Arbeitgebers, sie bewohnte dort als Hausmädchen ein Zimmer. Sofort fällt der Verdacht auf den Handelsvertreter Steinbrink (Traugott Buhre), der die junge Frau in seinem Auto mitnahm. Weitere Ermittlungen untermauern den Verdacht, offenbar fiel Steinbrink bereits mehrfach durch unanmessene Zudringlichkeiten auf. Derricks Verdacht wird jedoch in eine neue Richtung gelenkt, als sich Dr. Lechner (Bernhard Wicki) mit Nachdruck in den Fall einmischt. Lechner war der Arbeitgeber des Mordopfers, sein energischer Einsatz mutet trotzdem befremdlich an...

Traugott Buhre spielt als perverser Lustmolch großartig, Bernhard Wicki ist als knarziger Rechtsverdreher kaum weniger beeindruckend. Brigitte Horney überzeugt in einer Nebenrolle, Ella Büchi bringt einen ängstlich-verstörten Charaker gut rüber. Weitere Nebenrollen wurden ansprechend besetzt, in dieser Folge dominieren die Schauspieler das Geschehen.

"Eine Nacht im Oktober" kann mit tollen Darstellerleistungen auftrumpfen, der Plot wirkt über weite Strecken vorhersehbar. Die gelungene Auflösung entschädigt allerdings für das -nur auf den ersten Blick- wenig clevere Drehbuch. Harry mutet eine Spur zu hohl an, Günther Stoll darf nicht fehlen, Derrick lässt sich nicht hinters Licht führen. Die "Discoszenen" versprühen jede Menge Nostalgiefeeling, insgesamt eine unterhaltsame Episode.

7/10 (gut)


Folge 33 - Offene Rechnung (Deutschland 1977)

Drei ältere Herren und eine Dame in den besten Jahren stolpern durch die Nacht. Sie stützen eine fünfte Person, ihren schwer verletzten Freund Josef Toppe (Konrad Georg). Doch anstatt sofort einen Arzt zu rufen, legen sie den Schwerverletzten für dem Altenheim ab, in dem sie allesamt wohnhaft sind. Der Pförtner wird von den Alten unterrichet, dieser verständigt den Direktor, doch der Verletzte ist inzwischen verstorben. Schnell wird Derrick klar, dass Toppe nicht vor dem Heim getötet wurde, eine Blut- und Schleifspur spricht eine deutlich Sprache. Derrick fühlt den Freunden des Toten auf den Zahn, der kantige Kauz Robert Berger (Rudolf Platte) tut sich als Sprachrohr hervor, sein Verhalten weckt das Interesse des Oberinspektors. Lisa (Johanna Elbauer), die Enkeltocher des Opfers, berichtet von der guten Laune ihres Großvaters, den sie noch am Tage zuvor gesehen hatte. Laut Lisa erwartete Josef Toppe eine grössere Summe Geld, eine Nachzahlung seines ehemaligen Arbeitsgebers. Weitere Recherchen ergeben, dass eine solche Zahlung nicht in Aussicht stand. Woher erwartete Toppe Geld, was haben seine Freunde damit zu tun, wer trachtet einem alten Mann nach dem Leben? Viele Fragen ud wenig Antworten, dieser Fall ist selbst für Derrick eine verdammt harte Nuss...

Hier bekommen wir eine packende Folge präsentiert, die mit einem tollen Drehbuch und einem wunderbar aufgelegten Ensemble wuchert. Gestandene Altstars wie Konrad Georg, Rudolf Platte, Rudolf Schündler und Rudolf Fernau trumpfen auf, besonders Rudolf Platte liefert eine tolle Leistung ab! Alf Marholm wird als konservativer Leiter des Altenheims mit für ihn unfassbaren Tatsachen konfrontiert. Klar, auch mein Liebling Günther Stoll darf nicht fehlen, der vierte Ermittler Echterding (Gerhard Borman) wird von Derrick erneut als Pfeife enttart (nicht im bösartigen Sinn).

Bereits bei Folge 31 (Hals in der Schlinge) wirkte Alfred Vohrers Inszenierung erstaunlich bodenständig und regelrecht seriös. Anlass zur Panik bot dies nicht, obschon ich den typischen "Vohrer-Popanz" liebe, überzeugen und erfreuen auch seine ernsthafteren Arbeiten. "Offene Rechnung" stellt "Hals in der Schlinge" locker in den Schatten, zu dem grandiosen Ensemble gesellt sich ein tolles Drehbuch. Der Auftakt lenkt die Gedanken des Zuschauer in eine völlig falsche Richtung. Geschickt lässt man kleine Anspielungen auf den zweiten Weltkrieg fallen, doch hier ist etwas anderes im Busch, ich will nicht zu viel verraten. Der Score lässt ab und an aufhorchen, schreckt den Zuschauer sogar ein wenig auf. Peter Thomas wird als Komponist genannt, für ihn eine teilweise erstaunlich kreative Arbeit, welche die üblichen Strickmuster hinter sich lässt. Alfred Vohrer und Derrick, eine wohltuende Kombination. Mehr davon!

8/10 (sehr gut)
ASCH

RANG God of Clanintern

#4571 - 14.03 21:39




Der Teufel in Miss Jonas (Schweiz 1974, Originaltitel: Der Teufel in Miss Jonas)

Herbert qualmt die Hose

Miss Jonas (Christa Free) wird für ihre Sünden bestraft, sie endet unter dem Fallbeil. Wenig später findet sich die ständig spitze Dame im Arbeitszimmer des Teufels (Herbert Fux) wieder. Der Leibhaftige entdeckt jedoch einen Fehler in der Buchführung, Miss Jonas sollte erst ein wenig später in seinem Reich eintreffen. Ergo schickt der Herr der Hölle die junge Frau zurück auf die Erde, schliesslich muss die korrekte Abwicklung eingehalten werden. Kaum weilt Miss Jonas wieder unter den Lebenden, sucht sie Kontakt zu ihren alten Freunden, sie will ihre letzten Stunden mit voller Hingabe geniessen. Auch ihre Dienerin (Marianne Dupont) kann sich den Gelüsten ihrer Herrin nicht entziehen, obwohl sie die zahlreichen Liebhaber gern zu ihrer eigenen Verlustierung nutzen möchte...

Erwin C. Dietrich präsentiert mit diesem kleinen SC-Filmchen ein Remake des HC-Klassikers "The Devil in Miss Jones" (USA 1973). Da der gute Herr Dietrich über eine ganz eigene, angenehm groteske Handschrift verfügt, wird sich seine Fassung vermutlich deutlich von der Vorlage unterscheiden. Leider habe ich das Original noch nicht gesehen, aber das lässt sich glücklicherweise korrigieren.

Schon der Auftakt ist herrlich. Vermummte Gestalten legen Miss Jonas in Position, wirre Dialoge sausen auf unsere Ohren ein. Fast macht sich tatsächlich ein wohliger Anflug von Okkulthorror breit, doch man ahnt es bereits, hier wird man auf die Schippe genommen. Der übrige Film besteht überwiegend aus Gerödel, bewegt sich aber stets im Softbereich, von Pornographie kann also nicht die Rede sein. Man sollte nicht den Versuch unternehmen den Film ernsthaft zu hinterfragen. Wer sich für dezent schmuddeligen siebziger Jahre Stoff erwärmen kann, sich für die Nacktheit der attraktiven Hauptdarstellerin zu begeistern vermag, der könnte durchaus sein kurzweiliges Vergnügen mit dem Flick haben. Ok, Onkel Erwin will ein wenig Tiefsinn in die Sause schmuggeln, lässt Herbert Fux immer wieder in psychedelisch anmutenden Einschüben zum Zuge kommen. Aber seien wir ehrlich, mehr als simple Effekthascherei kommt dabei nicht rum. Doch wer erwartet bei einem Streifen dieser Gangart eine tiefschürfende Story, geistreiche Dialoge oder gar herausragende Leistungen der Darsteller?

Die Besetzung lässt sich auf drei relevante Figuren reduzieren, die übrigen Mitwirkenden sind nur -mehr oder weniger- absonderliches Beiwerk. Christa Free gefällt mir sehr gut, folglich begrüße ich es sehr, dass sich die Dame quasi ständig nackt durch das Szenario bewegt. Meist findet ihre Bewegung in horizontaler Lage statt, unter oder auf ihrem jeweiligen Sexpartner. Fraulein Free ist ein üppig bestückte Person, deren Anblick meine Augen erfreut, die nicht nur wegen ihrer herrlichen Oberweite in mein Beuteschema passt. Herr Dietrich weiss was sich gehört, denn mit Marianne Dupont bietet er einen krassen Gegensatz zu Miss Jonas an. Dupont ist ein sehr schlankes (IMHO zu dürres) Blondchen, mit ihrer puppenhaften Schönheit wird sie sicher einige Betrachter erfreuen. Herbert Fux als Deibel ist eine Wucht. Hölle, der Mann ist so unglaublich hässlich und schmierig, da wird kein aufwändiges Make-up benötigt, getrost kann auf Hörner und Pferdefuss verzichtet werden. Diverse Knallschoten tauchen auf, tauchen ihren Pinsel ein, dampfen ab, fertig ist die lüsterne Laube.

Ja, man könnte nun nach einer Message suchen, die innere Zerissenheit des Hauptcharakters thematisieren. Nur macht das meiner Meinung nach keinen Sinn, denn mehr als ein paar zaghafte Ansätze sind nicht erkennbar. Daher schrieb ich bereits weiter oben, hinterfragen bringt es in diesem Fall nicht. Spass macht "Miss Jonas" jede Menge, sofern man sich darauf einlassen kann, einlassen mag. Die Schauwerte werden in Form weiblicher Rundungen geboten, immer wenn Herbie auftaucht steigt der Unterhaltungswert deutlich an. Neben dem knuffigen Auftakt wird später eine psychedelische Szene im Wald geboten, in der die Protagonisten teils mit albernen Masken durch das Gehölz taumeln. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird so mancher Zeitgenosse vor Ärger in den Wohnzimmertisch beissen, als Sympathisant möchte ich am liebsten sofort selbst in den nahen Wald rennen. Erwin C. Dietrich inszeniert handwerklich solide, die Kulissen wirken zwar billig, muten aber nie wirklich schäbig an. So bleibt die Sleazedusche dann weitgehend aus, irgendwie versprüchen Dietrichs Werke eine sehr liebenswerte Naivität, wirken vermeintliche Provokationen eher bieder denn schockierend.

"Der Teufel in Miss Jonas" hat mir gefallen, ich freue mich auf die Sichtung weiterer Filme von Erwin C. Dietrich. Lob verdient sich auch die DVD, die den Film in sehr ansprechender Qualität auf dem heimischen Bildschirm erstrahlen lässt. Der Bonusbereich fällt sehr dünn aus, hier gibt nur einen Trailer zu einem weiteren Film von Dietrich zu bewundern: Christa Free in "Blutjunge Masseusen" (der schon im Regal auf seine Defloration wartet, mein Bericht folgt zu gegebener Zeit).

Mag ich! Will ich! Mehr davon! 7/10

Lieblingszitat:

"Bist Du des Teufels?"
"Jaaaa..."
Mithril™ | freiwillige Kennzeichnungspflicht

RANG Prophet of Clanintern

#4572 - 15.03 12:02

also nix für ungut aber ich glaub du guckst zuviel fern
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Master of Clanintern

#4573 - 15.03 16:27

Black Death

düsteres und brutales mittelalter-abenteuer inmitten der schwarzen pest. eine bunt gemischte gruppe wird vom bischof ausgesand ein dorf vom teufel zu befreien da der schwarze tod sie nicht befallen hat.

mir als fan solcher düsteren mittelalter-filme (ich liebe den "13. Krieger" hat er mir sehr gut gefallen, einziges manko: zum ende nimmt das tempo etwas zu sehr ab.
Warum nur!

RANG LLamah

#4574 - 15.03 16:36

Das Fest

Einer dieser Dogma-Filme.

Zum 60. Geburtstags des Hotelunternehmers Helge ist die Familie geladen. Zwar ist die sehr bürgerliche Familie innerlich schon genug zerstritten, dennoch stellt man sich auf freundliches Wiedersehen und fröhliches feiern ein. Bis der älteste Sohn, Christian, in einer Rede auf seinen Vater diesem nüchtern vorwirft ihn und seine tote Zwillingsschwester vergewaltigt zu haben.

Zunächst versucht die familiäre Gesellschaft diese Vorwürfe zu ignorieren. Vorallem seine Mutter versucht Christan so darzustellen als ob er geistesgestört sei, doch mit der Zeit verdichten sich seine Anschuldigungen ein Brief seiner verstorbenen Schwester auftaucht.


Wie zu erwarten von einem Dogma-Film besticht "Das Fest" durch einen hohen Grad an Naturalismus. Kulissenbeleuchtung und sonstige Verzerrungseffekte fallen weg. Der ganze Film wirkt so als wäre man mit einer Handkamera dabei gewesen.
Besonders deutlich wird das bei den Dialogen. Konventionierte Bühnengespräche tauchen garnicht erst auf, stattdessen wird alles so gesprochen, als ob es sich um echte Gespräche handelt. Es wird gestottert, es gibt "Ähs", Denkpausen und viel Dummschwatz. Man könnte glatt meinen man erlebe eine Dokumentation eines Familientreffens, statt eines dramaturgischen Filmes.

Allerdings reicht die Authenzität nicht ganz an andere Werke, z.b. von Triers, heran. Dafür gibt es einige Ungereimtheiten seitens der Charaktere, deren Handlungen ich oftmals nicht nachvollziehen konnte.
So konfrontiert Helge seinen Sohn Christian nach dessen Vergewaltigungsvorwürfen und fragt ihn, ob er nicht zur Polizei gehen solle. Da frag ich mich doch, warum er unbedingt meint sich selbst anzeigen zu müssen, oder wie darf ich das verstehen?

Besonders merkwürdig erschien mir Michael, der jüngste Sohn der Familie und Christians Bruder. Erstmal steht er garnicht auf der Gästeliste, was für mich soviel heißt, daß er eigentlich bei der Feier garnicht erwünscht ist. Letztendlich sorgt sein Bruder doch dafür, daß er teilnehmen darf und keiner der anderen Gäste stört sich daran. Selbst Helge, der ihn ja offensichtlich nicht dabei haben wollte, agiert mit ihm als wäre er ein ganz normal eingeladen worden. Bietet ihm am Anfang sogar einen Platz in der Freimaurerloge an.
Auch in den letzten Szenen, die ich mal spoiler-frei halten will, sind mir seine Motive nicht wirklich klar geworden.

Ansonsten wissen die Figuren größtenteils aber schon zu überzeugen. Die eher unbekannten Schauspieler, sogar die Nebendarsteller, geben ein sehr natürliches Bild ab. Vor allen Dingen sind die Protagonisten weitesgehend klischeefrei. Weder Christian noch Helge entsprechen den Stereotypen von Missbrauchsopfern bzw. Tätern. Es wird entdämonisiert und als Zuschauer wird man letztendlich entmystifiziert.

Was bei den Charakteren wunderbar funktioniert spiegelt sich in der Handlung allerdings nicht unbedingt wieder. Der Dualismus zwischen Gästen und Personal ist mir zu aufgesetzt gewesen. Die Gäste in ihrem spießigen, heuchlerischen Bürgertum darzustellen, was überhaupt erst den Raum für Verbrechen schafft, ist ja noch in Ordnung, aber das Personal des Hotels als rechtschaffenden Gegenpol in einer Makellosigkeit darzustellen zeugt nicht gerade von einer intelligenten Differenzierung und für eine Moral des Films zu oberflächlich.
Überhaupt ist die Geschichte etwas zu flach geraten. Zwar wird die Handlung immer gut vorran getrieben, aber für mehr als 90 Minuten Film reicht es dann doch nicht.



Insgesamt ein äußerst ansehnlicher Film, mit einer beklemmenden Handlung, die allerdings auch viele Schwächen offenbart. "Idioten" hat mir als Dogma-Film deutlich besser gefallen.
ASCH

RANG God of Clanintern

#4575 - 16.03 12:55




Horror rises from the Tomb (Spanien 1973, Originaltitel: El espanto surge de la tumba)

Waldis Gegenpol

Frankreich im 15. Jahrhundert. Alaric de Marnac (Paul Naschy) und seine Gefährtin Mabille de Lancré (Helga Liné werden hingerichtet, ihren teuflischen Umtrieben damit ein (vorläufiges) Ende gesetzt. Inzwischen befinden wir uns in den frühen siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Hugo de Marnac (Paul Naschy), ein Kumpel (Víctor Alcázar aka Vic Winner), sowie deren attraktive Damen, treibt es nach einer rätselhaften Séance raus aufs Land, man sucht Hugos alten Famliensitz auf. Schon während der Anfahrt kommt es zu einem bedrohlichen Zwischenfall, der unangehme Rückschlüsse auf die "Freundlichkeit" der Einheimischen zulässt. Zwar glaubt Hugo noch immer nicht an übernatürliche Vorgänge, doch man macht sich auf die Suche nach den sterblichen Überresten seines Vorfahren. Als man eine kleine Kiste ausgräbt, beginnt die Situation nachhaltig und erbarmunglos zu eskalieren. Kann der schreckliche Alaric tatsächlich aus dem Totenreich zurückkehren? Eine Flucht scheint für Hugo und seine Freunde unmöglich, gierige Bestien umkreisen das Anwesen, der Schlinge des Grauens zieht sich gnadenlos zu...

In Deutschland wurde "El espanto surge de la tumba" unter dem klangvollen Titeln "Blutmesse für den Teufel ausgewertet" und "Blutmesse der Zombies" ausgewertet. Als Naschy-Fan kommt man bei diesem Streifen voll auf seine Kosten, unter der Regie von Carlos Aured entfaltet sich ein herrliches Horrorspektakel! Die volle Breitseite wird auf den geneigten Zuschauer abgefeuert. Zunächst ein stimmungsvoller Auftakt im Mittelalter, bei dem wir der Hinrichtung von Alaric und Mabille beiwohnen. Während Alaric recht flott seinen Kopf verliert, wird Mabille zuvor nackig gemacht und ein wenig gepeitscht. Keine Angst, mit heutigen "Folterorgien" haben diesen Momente nicht gemein, selbst die blutigen Effekte sind von absolut liebenswerter Knuffigkeit. Durch den Sprung in die heutige Zeit (Ok, die Gegenwart vor knapp 40 Jahren), verliert der Film nichts von seiner wundervollen Atmosphäre. Ein wahrer Reigen ergiesst sich genußvoll über den Zuschauer. Zunächst böse Vorahnungen, eine schaurig-schöne Séance mit "Wackeltisch", auf dem Land erwartet unsere Helden das wahre Grauen. Fiese und kriminelle Landeier, zombifizierte Schergen der Verdammnis, gruftige Gewölbe, magische Gegenstände usw.. Vor allem aber Alaric de Marnac und Mabille de Lancré!

Paul lässt sich nicht lumpen, schon im Prolog ist er in mehr als einer Rolle zu sehen. Herr Naschy ist in seinem Element, egal ob als freundlicher Womanizer Hugo oder satanisch-bizarrer Alaric. Die Rolle des Bösewichts bietet naturgemäß ein deutlich grösseres "Kultpotential", Alaric erfreut uns mit fiesen Fratzen und teuflischer Entschlossenheit. Alaric mutet wie das Gegenstück zu Naschys Paraderolle Waldemar Daninsky an. Waldemar war eine tragische Figur, während Alaric durch und durch vom Bösen angetrieben wird. Mit Vic Winner steht Paul Naschy ein solider "Co-Held" zur Seite, dessen Rolle im Laufe des Films an Gewicht gewinnt. Die Damenmannschaft sorgt für grosse Augen, so viele Schönheiten in einem kleinen Film, da kann selbst mancher Hammer-Flick nicht mithalten. Die grösste Attraktion ist unbestritten Helga Liné, bei deren Anblick mir der Atem stockt. Ihre Boshaftigkeit steht der von Alaric nicht nach, mit diabolischer Lust und Gier entnimmt sie ihren Opfern das pochendrote Leben. Emma Cohen gibt sich als Elvira ihrer alten Liebe Hugo hin. Mit ihrer kindlich-unschuldigen Schönheit fungiert sie als Gegenstück zu Helga Liné. So ist es kaum überraschend, dass die Damen sich im Finale einem entschlossenen Kampf stellen. Weitere Augenschmeichler runden den weiblichen Teil des Ensembles ab, die Herren werden durch diverse Knarzschädel ergänzt, die vorzüglich in das teuflische Treiben passen.

Die Atmosphäre nimmt mich gefangen, ich liebe jede Sekunde dieser Sause! Immer wieder werden geschickt kleine Höhepunkte eingestreut. Beachtet z.B. die Szene, in der Paul und Emma von einer Horde untoter Schergen angegriffen werden, Zombiefeeling der besten Sorte macht sich breit. Doch es wäre ermüdend nun jeden Abschnitt des Films zu zerpflücken. Wer Filmen mit Paul Naschy zugetan ist, der kommt unmöglich an diesem Werk vorbei. Genauso wird der Streifen kaum jemanden überzeugen, der mit dem Output von Spaniens Oberknuffel noch nie etwas anfangen konnte. Der stimmungsvolle Score soll nicht ohne Erwähnung bleiben, das bedeutungsschwangere Georgel passt vortrefflich zu den gezeigten Geschehnissen.

Mir liegt die US-DVD von BCI vor. Oben ist die normale Ausgabe abgebildet, ich besitze jedoch das Double Feature, welches aus "Horror rises from the Tomb" und "The Loreley's Grasp" besteht. Die DVDs an sich sind identisch, zu jedem Film liegt ein interessantes Booklet in englischer Sprache bei. Eine sehr empfehlenswerte Veröffentlichung, denn auch "The Loreley's Grasp" ist ein wundervoller Film. Dort darf man erneut die Schönheit von Helga Liné bestaunen, Regie führte Amando "Reitende Leichen" de Ossorio. Noch ein paar Worte zu "Horror rises from the Tomb". Carlos Aured und Paul Naschy waren ein gutes Team, Filme wie "Blue Eyes of the broken Doll" und "Die Todeskralle des grausamen Wolfes" untermauern diese Aussage. "Horror rises from the Tomb" wird auf der US-DVD übrigens in der Version mit Nacktszenen präsentiert, die für den spanischen Markt gedrehten Szenen (mit Kleidung) sind als Bonus enthalten. Auf BCI ist Verlass! Das Material wurde mit Sorgfalt aufbereitet, die Ausstattung der Scheibe ist ansprechend, sogar ein Audiokommentar mit Naschy und Aured ist an Bord, beide Daumen zeigen steil nach oben!

8/10 (sehr gut) Dieser geballten Ladung Knuffigkeit kann (und will) ich mich nicht entziehen. Klar, die unzähligen "Wohlfühlpunkte" sprengen in diesem Fall die Skala!

Lieblingszitat:

"And when the seven Moons have passed on, and the rite be accomplished, you will become food for Lord Satan!" (Na, wenn das keine schönen Aussichten sind...)
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Master of Clanintern

#4576 - 16.03 15:32

Moon

sehr spannender sci-fi-thriller um eine ein-mann-besatzung auf der mondbasis eines energiekonzerns. hat viele kleine wendungen die den film immer spannend halten auch wenn relativ früh einem klar wird worauf die große plotauflösung hinführt. lohnt sich!
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Master of Clanintern

#4577 - 17.03 14:42

Armored

Ty Hackett ist gerade erst aus dem Iran zurückgekehrt und muss sich nach dem Tod der Eltern nun um seinen kleinen Bruder Jimmy und das schuldenbelastete Familienhaus kümmern. Doch sein Job bei einem Sicherheitsunternehmen wirft nicht genug ab, um die ausstehenden Raten zu bezahlen. Deshalb ist die Versuchung umso größer, als ihm Kumpel Mike (Matt Dillon) das Angebot unterbreitet, gemeinsam mit einigen anderen Geldtransport-Fahrern einen Überfall vorzutäuschen und die geladenen 42 Millionen Dollar selbst einzusacken. Der Plan scheint perfekt. Weil es keine echten Gangster gibt, kann ja eigentlich auch nichts schieflaufen. Doch die Sache läuft dennoch ganz gehörig aus dem Ruder. Schließlich sitzt Ty im Geldtransporter in der Falle, während seine Kollegen, die ihm nun an den Kragen wollen, das in einem abgewrackten Industriegebäude stehende, schwer gepanzerte Sicherheitsfahrzeug innerhalb von 50 Minuten aufzubrechen versuchen…

quote


recht überraschungsloser dafür aber gut gespielter action-thriller. kann man sich ansehen, muss man aber nicht.
ASCH

RANG God of Clanintern

#4578 - 18.03 22:20




Kampf um die Ehre (Hongkong, USA 1992, englischer Titel: Honor & Glory)

Geldgier & Atomsprengkopf

Jason Slade (John Miller) ist Chef einer Bank, doch er bekommt den Hals nicht voll. Der Handel mit einem gestohlenen Atomsprengkopf soll die Kassen füllen, Slade geht zur Wahrung seiner Interessen über Leichen. Die Journalistin Joyce Pride (Donna Jason) fühlt dem unangenehmen Burschen seit einiger Zeit auf den Zahn, will einen Betrug im grossen Stil entlarven. Ihre Schwester Tracey (Cynthia Rothrock) ist als FBI-Agentin tätig, auch sie nimmt die Witterung des skrupellosen Banksters auf...

Die Inhaltsangabe habe ich in diesem Fall besonders knapp belassen, denn allzu viel Sinn macht der Flick von Godfrey Ho sowieso nicht. Man hat jede Menge Figuren in den Plot gequetscht, offenbart dabei aber fehlendes Gespür für Spannung und/oder einen irgendwie sinnvollen Erzählfluss. Die Szenen wirken lieblos aneinandergeklatscht, begegnen sich die mitwirkenden Schiessbudenfratzen, so kommt es im Regelfall zu einer zünftigen Klopperei. Nebenbei streut Ho eine Prise Familiendrama ein, platter habe ich "sowas" kaum jemals gesehen. Die DVD bietet den Film in zwei sehr unterschiedlichen Schnittfassungen an, wobei ich in diesem Fall der internationalen Variante den Vorzug gebe, denn die Version für Hongkong taumelt noch unrunder umher. Daher beziehen sich die folgenden Zeilen auf die internationale Auswertung. Vor ein paar Monaten hatte ich "Die Unbesiegbare" von Godfrey Ho im Player, in dem Cynthia Rothrock ebenfalls auf die Kacke hauen durfte. Während dieser Streifen wegen des hohen Trashgehalts wirklich für gute Laune sorgen konnte, ist "Kampf um die Ehre" in erster Linie belangloser Mumpitz. Trotzdem möchte ich den Film nicht mit Dreck bewerfen, denn ein gewisser Unterhaltungswert ist nicht von der Hand zu weisen. Hätte man das gedrehte Material ein wenig gekonnter geschnitten, wäre das Ergebnis sicher besser ausgefallen. Nun liegen lediglich zwei halbgare Fassungen vor.

Tja, was soll man über Cynthia Rothrock schreiben? Frau Rothrock versprüht die Ausstrahlung einer "10€-Friseuse", aber sie ist auf ihre Art sympathisch. Mir fehlt jeder Anhaltspunkt, ich weiss nicht woher meine Zuneigung ihre Nahrung zehrt, doch ich mag den kleinen Quirl. Ähnlich ist es um Donna Jason bestellt, die ihrer Filmschwester tatkräftig zur Seite steht. John Miller kämpfte in "Die Unbesiegbare" an der Seite von Frau Rothrock, nun darf er den abgrundtief bösartigen Machtgeier raushängen lassen. Als Prügelfritze mag er einiges auf der Pfanne haben, sein "Schauspiel" spottet jedoch jeder Beschreibung. Besonders lustig wirkt er immer dann, wenn er extreeem böööse aus der Wäsche schauen soll (also in fast jeder Einstellung). Wirklich "hart" wirken seine Gesichtszüge nie, ich musste ständig an ein zorniges Baby denken, dem man Brechmittel in den Brei gemischt hat. Chuck Jeffreys sehen wir Leibwächter des Bösewichts, die übrigen Fratzen möchte ich nicht auflisten, sie sind völlig austauschbar und nicht wirklich der Rede wert.

"Kampf um die Ehre" produziert nur heisse Luft, driftet aber leider nie in den totalen Irrsinn ab. Wen zum Henker soll dieser Streifen ansprechen? Ok, den einen oder anderen Cynthia Rothrock Fan (falls diese Spezies noch nicht ausgestorben ist), den "Hongkong-Klopper-Allesglotzer", aber sonst??? Aber wen kümmert das überhaupt? Ich mag den Mist. Sicher, der Film ist Abfall, leider nicht so trashig wie erhofft, ausufernde Härten sind bedauerlicherweise ebenfalls nicht auszumachen. Da ich schon seit längerer Zeit einen Pfahl im Kopf habe -anders ist es nicht erklärbar- hat mir dieser harmlose Unfug "irgendwie" Spass gemacht. Vielleicht ist es einfach pure Nostalgie, die durch das "VHS-Bild" der DVD zusätzlich gefördert wird. Man kann mit der gebotenen Qualität gut leben, die Hongkong-Version ist allerdings in deutlich schlechterer Verfassung, mutet wie ein vielfach kopiertes und abgenudeltes Tape an (was aber in diesem Fall auch nicht wirklich stört). Die Scheibe aus der "Eastern Sensation" Reihe von Voulez Vous bietet sogar ein Wendecover an, Flatschenneurotiker werden sich darüber freuen. Im Bonusbereich sind ein paar Trailer zu weiteren Titeln aus der Reihe zu bestaunen. Wer die unverschämte Behauptung aufstellt, dass in diesen Fällen die Trailer besser als die Filme seien... Dem mag ich nicht widersprechen, grrrrins.

Vermutlich gibt es mindestens eine Million guter Gründe, diesen viertklassigen Film mit Anlauf in die Tonne des Vergessens zu treten. Nur sind die mir allesamt völlig egal! Ich mag den Flick, ich kann nicht anders.

5/10 (inkl. jeder Menge Bonuspunkte)

Lieblingszitat:

"Ich kann einen atomaren Sprengkopf nicht von einem bulgarischen Dildo unterscheiden."


***

In Ultrakurzform:

Das Blut von Dracula (Großbritannien 1970, Originaltitel: Taste the Blood of Dracula)

Der vierte Auftritt von Christopher Lee als Dracula, den er in insgesamt sieben Filmen für Hammer verkörperte. "Das Blut von Dracula" schliesst die fortlaufende Handlung der ersten vier Streifen ab, der folgende "Dracula - Nächte des Entsetzens" ist keine direkte Fortsetzung. Mit "Das Blut von Dracula" bin ich bisher nie richtig glücklich geworden, für mich ist es der einzige "Hammer-Dracula" mit nennenswerten Schwachpunkten. Doch mit jeder Sichtung erobert sich der Film ein wenig mehr Zuneignung, ist mir inzwischen sogar ans Herz gewachsen (Schwätzer, du liebst doch sowieso alle Hammer-Flicks). Zwar bleibt er noch immer spürbar hinter seiner Verwandtschaft zurück, doch seit einiger Zeit kann ich die starken Momente geniessen, die Schwächen besser ausblenden.

Nach wie vor ist das Ende unbefriedigend, die Inszenierung von Peter Sasdy zu zaghaft, wird Christopher Lee nicht angemessen eingesetzt. Ferner fehlt an wirklich schönen Frauen, für eine Hammer-Produktion aus dieser Zeit erstaunlich. Doch es gibt einige Momente die allerbeste Hammer-Kost bieten, die für wohlige Gruselschauer der herrlichsten Sorte sorgen. Ralph Bates ist als Scherge des Bösen großartig, strahlt unfassbare Arroganz und dämonische Besessenheit aus. Die "Erweckungszeremonie" könnte kaum grandioser sein, ganz nebenbei entlarvt man die widerwärtige Doppelmoral der wohlhabenden Spießbürger.

7,5/10 (Gut bis sehr gut, allerdings beinhalten diese Punkte einen deutlichen "Hammer-Bonus"
ASCH

RANG God of Clanintern

#4579 - 20.03 10:50

Action am Wochenende




Ninja - Revenge will rise (USA 2009, Originaltitel: Ninja)

Der brave Boyka

Casey (Scott Adkins) verlor als Kind seine Eltern, ein alter Kampfsportmeister (Togo Igawa) nahm das Kind auf und bildete es aus. Neben dem ehrgeizigen Masazuka (Tsuyoshi Ihara) ist Casey der beste Schüler des Meisters. Eines Tages verliert Masazuka während eines Schaukampfes gegen Casey die Kontrolle, der enttäuschte Sensei sieht sich genötigt seinen mißratenen Zögling aus dem Dojo zu verstossen. Masazuka geht verbittert und voller Hass, er verdingt sich als gut bezahlter Auftragskiller. Wenige Jahre später taucht er wieder auf, um mit Nachdruck seinen Posten als Nachfolger des Sensei einzufordern. Sofort läuten alle Alarmglocken des alten Herrn, um jeden Preis muss die antike Waffentruhe des Clans in Sicherheit gebracht werden. Casey und des Meisters hübsches Töchterlein Namiko (Mika Hijii), begeben sich flugs mit der heiligen Truhe in die USA, die dort in einem sicheren Safe eingelagert werden soll. Doch Masazuka ist nicht von seinem Plan abzubringen, die blutige Jagd auf die Reliquien hat begonnen...

Regisseur Isaac Florentine und sein Star Scott Adkins sind ein gutes Team. Im Van Damme Vehikel "The Shepherd" durfte Adkins zwar lediglich als Sandsack für den Helden herhalten, doch als Yuri Boyka konnte er in "Undisputed 2" und "Undisputed III: Redemption" ordentlich aufs Mett klopfen. "Nina - Revenge will rise" verneigt sich vor den Ninja-Flicks aus den achtziger Jahren, Florentine mischt aus bewährten Zutaten einen schmackhaften Action-Cocktail. Das Drehbuch lässt sich zu keiner Zeit vom gradlinigen Kurs abbringen, die punktgenaue Inszenierung setzt den Plot erstklassig um. Freilich bleibt kaum Zeit dazu die Figuren mit wirklicher Tiefe auszustatten, doch damit würde man den Film sowieso nur sinnlos ausbremsen. So wird das Familiendrama des Helden quasi nebenbei aufgelöst, gestört hat mich diese Tatsache jedoch nicht. Die Fronten sind klar, die Helden sind ehrenhaft, der Bösewicht gnadenlos und nicht minder zielstrebig, zwischen diesen mächtigen Mühlsteinen wird scharenweise anonyme Metzelmasse aufgerieben.

Scott Adkins konnte in seiner (bisherigen) Paraderolle Yuri Boyka beweisen, dass er nicht nur als Kampfsportler extrem fit ist. Fiesling Boyka ist ein Antiheld mit Charakter, Ecken und Kanten. Damit kann sein Part in "Ninja - Revenge will rise" nicht dienen, Adkins macht die mangelnde Tiefe der Figur mit seiner sympathischen Ausstrahlung wett. Natürlich mangelt nicht an eindrucksvollen Kampfszenen, doch Casey muss auch einstecken, ist nicht als unbesiegbarer "Superheld" gezeichnet. Mit Tsuyoshi Ihara hat der Streifen einen gut besetzten Bösewicht am Start, dem die Fiesheit geradezu aus jeder Pore seines Antlitzes zu dringen scheint. Masazuka schreckt vor keiner Methode zurück, legt sich ohne mit der Wimper zu zucken mit einem mächtigen Verbrechersyndikat ein, auf dessen Gehaltsliste er noch kurz zuvor weit oben stand. Held und Oberbösewicht sind somit klare Gewinner, wie es ist um die Nebendarsteller bestellt? Auch in dieser Hinsicht gibt es nichts zu meckern, lässt sich die unterhaltsame Actionsause nicht lumpen. Mika Hijii ist ein hübsches und zerbrechlich wirkendes Mädchen, selbstverständlich nicht nur die Tochter des Meisters, sondern auch das Herzblatt des Helden. Die Chemie zwischen Adkins und Hijii stimmt, man kann sich dem Charme des Duos nicht entziehen. Togo Igawa überzeugt als Sensei, viel besser hätte man diese Rolle nicht besetzen können. Igawa strahlt Güte, Klugheit und Besonnenheit aus, ganz wie es sich für einen Meister seiner Art gehört, die geschätzten Klischees werden auf ansprechende Weise bedient. Todd Jensen erlebt als Polizist einige Überraschungen, Miles Anderson überzeugt als krimineller Unternehmer mit Hang zum Wahnsinn.

In rund 86 Minuten Laufzeit kommt keine Sekunde Langeweile auf. Daher läuft IMHO auch jegliche Kritik an den nur oberflächlich gezeichneten Charakteren ins Leere, denn der Film zielt ganz offensichtlich auf kurzweilige Action, trifft in seiner Disziplin voll ins Schwarze. Wenn ich einen nennenswerten Kritikpunkt anbringen möchte, dann betrifft dieser den Einsatz vom "Computerblut". Mit Pixelsäften werde ich mich vermutlich nie anfreunden, doch insgesamt sind die Effekte recht gut gelungen (vor allem wenn man bedenkt, dass das Budget nicht allzu gross gewesen sein dürfte). Während mich der hysterisch-technokratische "Ninja Assassin" nicht gänzlich überzeugen konnte, gewinnt "Ninja - Revenge will rise" sofort meine Zuneigung. Die Besetzung ist durch die Bank gut, der Härtegrad ansprechend, die Actionsequenzen gekonnt ausgeführt und ansprechend gefilmt. Diverse Übertreibungen gewinnen nicht die Oberhand, sondern sorgen dank ihrer geschickten Dosierung für zusätzlichen Unterhaltungswert (mich stören groteske Auswüchse sowieso nicht, im Gegenteil). Besonders herrlich ist der Moment, in dem Masazuka im "Batman-Stil" zu Boden schwebt, ich liebe es! Sehr knuffig das Aufnahmeritual des Verbrechersyndikats, aber bitte überzeugt euch selbst davon.

Der Ninja-Film lebt! "Ninja - Revenge will rise" macht Lust auf mehr, vielen Dank an die Herren Florentine und Adkins! So muss gepflegte B-Action aussehen, der Flick ist ein echter Volltreffer! Beim Kauf ist darauf zu achten, dass die Blu-ray mit dem Siegel "Keine Jugendfreigabe" (FSK 18) gekürzt wurde! Die ungeschnittene Fassung trägt eine SPIO/JK-Freigabe, die Scheibe bietet ein solides Bild, ein paar kleine Boni ergänzen das Paket.

Sehr gut! 8/10

Lieblingszitat:

"Lass sie einfach laufen."
"Erst wenn du tot bist!"


***

Danach hatte ich Lust auf einen weiteren Isaac Florentine Streifen, ergo wanderte "The Shepherd" mit Van Damme wieder in den Player. Sicher nicht ganz so stark als "Ninja - Revenge will rise", doch ebenfalls ein sehr gelungener B-Actioner. Van Damme spielt auf gutem Niveau, die Nebenrollen passen ebenfalls. Ich wiederhole mich gern: Auf Isaac Florentine ist Verlass!

Gut bis sehr gut = 7,5/10

***

Ferner war noch "Sabotage - Dark Assassin" (Kanada 1996) im Player. Mark Dacascos und Carrie-Anne Moss ärgern sich mit Tony Todd rum. Unterhaltsame B-Action, für Genrefans auf jeden Fall Pflicht. Die DVD aus dem Hause HDMV ist für kleines Geld zu haben.

Oberste Mittelklasse = 6,5/10



Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"


Cover der Derrick Collectors Box 3, welche die Folgen 16-30 enthält


Folge 34 - Tod des Wucherers (Deutschland 1977)

Minsch (Peter Kuiper) vergibt Kredite gegen Wucherzinsen, säumige Zahler setzt er gnadenlos unter Druck. Eines Tages findet Minschs Mitarbeiter Erich Winterhammer (Gerd Baltus), die Leiche seines unbequemen Chefs vor. Niemand ist über das gewaltsame Ableben des Kredithaies traurig, sogar seine Witwe (Ida Krottendorf) steht völlig offen zu ihrer Freude über den Tod des ekelhaften Gatten. Jeder der Minsch kannte könnte der Täter sein, Derrick forciert die Ermittlungen in Richtung des unterwürfigen, unsicheren Winterhammer. Der Buchhalter ist dem Lehrmädchen Hilde (Agnes Dünneisen) zugetan, überhäuft die junge Frau mit Geschenken. Sollte Winterhammer nicht haushalten, wo er doch gerade überraschend seinen Arbeitsplatz verloren hat...???

Die ersten Minuten von "Tod des Wucherers" gehören zu den bisher stärksten Momenten der Serie. Peter Kuiper und Gerd Baltus spielen geradezu göttlich auf. Der cholerische und herrschsüchtige Kredithai drangsaliert seinen Buchhalter, der vor lauter Unterwürfigkeit nicht mehr aufrecht zu stehen vermag. Ich übertreibe nicht, schaut euch diese Körpersprache an, herrlich! Peter Kuiper war bereits in "Tod am Bahngleis" (Folge 5) fantastisch, hier zieht er erneut (obschon auf völlig andere Art) perfekt vom Leder. Es ist regelrecht schade, dass sich der von ihm gespielte Widerling nach wenigen Minuten verabschieden muss. Gerd Baltus darf seine Klasse über die gesamte Laufzeit präsentieren, Ida Krottendorf überzeugt als lustige Witwe. Agnes Dünneisen kann ich nicht so recht einschätzen, ihr Spiel kommt mir eine Spur zu hölzern vor. Günther Stoll hat man ein paar knuffige, launige Szenen gegönnt, am Tatort zieht er erstmal entspannt ein Lungenbrötchen durch.

Könnte die Folge die Klasse der Anfangsphase halten, wäre sie vermutlich meine Nummer 1 im Rahmen der bisher gesichteten Episoden. Nach dem fulminanten Start bekommen wir es jedoch "lediglich" mit einer gewohnt soliden Folge zu tun, in der vor allem Gerd Baltus mit seiner Leistung auf sich aufmerksam macht. Interessant ist die Schilderung der Beziehung zwischen Buchhalter und Lehrling, die manches Klischee geschickt umgeht. Die Auflösung mutet nicht wirklich einfallsreich an, nach diesem Knüllerstart fast enttäuschend. Letztlich ist "Tod des Wucherers" nicht der erhoffte Überflieger, den die ersten Minuten dem Zuschauer vorgaukeln. Höchstnote für den Auftakt, grosses Lob für Kuiper und Baltus, zusätzliches Lob für darüber hinaus reichende Präsenz von Baltus, Abzüge für das flaue Finale.

7,5/10 (gut bis sehr gut)
Honigmelone*würzig*

RANG Lord of Clanintern

#4580 - 21.03 22:34

Paul

Zwei Nerd-Engländer die in den USA aufm Road-Trip sind treffen unterwergs zufällig das Alien Paul. Paul will natürlich nach Hause, blabla...
Von der Story her eben ein Road-Trip...
Allerdings ein sehr witziger.

Lohnt sich definitiv anzusehen. Ohne die deutsche Version zu kennen empfehle ich den jetzt mal einfach auf Englisch
ASCH

RANG God of Clanintern

#4581 - 21.03 23:37




Die Mörderbestien (Italien 1972, Originaltitel: La morte ha sorriso all'assassino)

Ménage à trois und sonstige Umtriebe

Ein adeliges Ehepaar beobachtet den Höllenritt einer Kutsche, der unter lautem Getöse in einen schrecklichen Unfall mündet. Für den Kutscher kommt jede Hilfe zu spät, doch man findet eine junge Frau (Ewa Aulin) nahezu unversehrt im Fahrgastraum des zerstörten Gefährts vor. Walter (Sergio Doria) und Eva (Angela Bo) von Ravensbrück nehmen die Verunglückte bei sich auf, flugs wird der Mediziner Dr. Sturges (Klaus Kinski) einbestellt. Die rätselhafte Schönheit kann sich offenbar an nichts erinnern, Dr. Sturges greift zu ungewöhnlichen Untersuchungsmethoden. Die die blonde Schönheit trägt ein Medallion, welches ihren vermutlichen Namen -Greta- preisgibt. Sturges erkennt jedoch weitere Schriftzeichen auf dem Schmuckstück. Voller Eifer gibt sich der Arzt seinen Forschungen hin, er glaubt endlich das Rätsel des ewigen Lebens entschlüsselt zu haben. Doch seine Freude über einen ersten erfolgreichen Versuch soll nicht lange währen. Von den grausigen Vorfällen im Kellerlabor des Medizinern haben die von Ravensbrücks keine Kenntnis. Schnell schliessen sie ihre attraktive Mitbewohnerin ins Herz, bieten ihr eine dauerhafte Unterkunft, ein neues Zuhause an. Eva entgeht jedoch nicht, dass ihr Gatte der neuen Mitbewohnerin über alle Maßen zugeneigt ist. Greta versteht es auch Eva um den Finger zu wickeln. Eines Tages ist der Bogen überspannt, von rasender Eifersucht angetrieben, lockt Eva die schöne Greta in die Gewölbe unterhalb des Schlosses. Von nun an gilt Greta als verschwunden, sämtliche Suchbemühungen der Polizei verlaufen im Sande. Doch das Grauen lässt sich nicht hinter eine Mauer sperren...

Der kurze Einblick in den Inhalt gibt nur einen kleinen Teil der Vorgänge wieder, die uns Aristide Massaccesi aka Joe D'Amato in einer seiner frühesten Regiearbeiten auftischt. Natürlich bediente er auch die Kamera, erdachte die Story und war am Drehbuch beteiligt. Über D'Amatos Fähigkeiten als Regisseur streitet man sich noch in der heutigen Zeit, während selbst Skeptiker für seine Kameraarbeit meist voll des Lobes sind. Wie dem auch sei, ich konnte mich bisher (meist) mit den Werken des 1999 verstorbenen Filmemachers anfreunden.

Möchte man für "Die Mörderbestien" eine Schublade aufziehen, so wird wohl Einigkeit über die Aufschrift "Horror" vorherrschen. Der Streifen kommt mit einer märchenhaften, verträumten Atmosphäre daher, ab und an kann D'Amato sich nicht beherrschen, streut kleine Ausbrüche in Form von Mettgut und Gegeifer ein. Diese Momente wirken -trotz ihrer grotesk anmutenden Ausführung- nicht wie krampfhaft erzwungene Fremdkörper, vielleicht fügen sie sich gerade aufgrund ihrer Obskurität vortrefflich ein. Der Plot bietet jede Menge Raum für ausufernde Diskussionen. Ist das alles nur an den Haaren herbeigezogener Mumpitz, oder vielmehr eine vielschichtige Erzählung, die sich nur dem aufmerksamen und aufgeschlossenen Filmfreund erschliesst? Ehrlich, ich bin mir da selbst nicht so ganz sicher, die Wahrheit (sofern es eine solche überhaupt gibt) liegt wohl irgendwo zwischen Genie und Stumpfsinn. Mich hat der Film von der ersten Sekunde an eingefangen, der großartige Score von Berto Pisano trägt einen nicht unerheblichen Teil dazu bei, auch wenn die Grenze zum Kitsch hin und wieder spürbar überschritten wird (oder genau deswegen).

Die Besetzungsliste lässt sofort aufhorchen, steht doch der klangvolle Name Klaus Kinski an vorderster Stelle. Es ist kein Geheimnis, Kinksi konnte Kohle stets gut gebrauchen, spielte oft mit gelangweilter Routine seinen Stiefel runter. Tatsächlich wirkt er in der Rolle des Dr. Sturges nicht sonderlich motiviert, umso erstaunlicher mutet seine "treffsichere Präsenz" an, die seine Darbietung in einem absolut gelungen Licht erstrahlen lässt. Ein derart ausgeprägte und verblümte Unverschämtheit, kann sich nur ein echter Könner leisten, um nicht das abgegriffene Wort "Genie" ins Spiel zu bringen. Ewa Aulin ist die nahezu perfekte Besetzung für die Rolle der Greta von Holstein. Ihre puppenhafte Schönheit mutet gleichermaßen harmlos wie unheimlich an, schutzsuchend wie bedrohlich. Die zweite Schönheit namens Angela Bo hat kein leichtes Spiel, löst ihre Aufgabe aber mehr als zufriedenstellend. Sergio Doria wirkt recht unscheinbar, oft regelrecht blass. Auch dies entpuppt sich letztlich als gute Wahl, unterstreicht von Ravensbrücks Hilflosigkeit, lässt ihn zum Spielball der Ereignisse werden. Attilio Dottesio sehen wir als leitenden Ermittler, sein Gesicht wird jeder Freund des italienischen Genrekinos kennen. Es wäre schändlich den grossartigen Luciano Rossi nicht zu erwähnen, obschon er in der obigen Inhaltsangabe keine Erwähnung findet. Aber davon sollte man sich nicht täuschen lassen, ich wiederhole mich gern, der Film bietet weitaus mehr als man auf den ersten Blick vermuten mag.

"Die Mörderbestien" kein völlig durchgedrehter Trip, aber dennoch weit, weit entfernt von der üblichen -von mir sehr geliebten- Gruselkost der siebziger Jahre. Ist D'Amato ein cleverer Scharlatan, der mit wenig Einsatz zum Ziel (Geld) kommen möchte, oder steckt in diesem Streifen wirklich Herzblut und sogar Anspruch, offenbart sich dem zugeneigten Betrachter ein echtes Kleinod? Egal welches Zahnrad den Takt in diesem Getriebe vorgab, mein Herz hat der Flick ohne Gegenwehr erobert. Der Horrorfilm der siebziger Jahre hat bei mir stets ein leichtes Spiel. Ob solides Handwerk von Hammer und/oder Amicus, ob knuffig-herzliche Mondsucht von und mit Paul Naschy, egal ob aus Großbritannien, Spanien oder Italien stammend (um die wichtigsten Säulen zu nennen), wie trist wäre die Filmwelt ohne diese Schätzchen! Mein altes Herz überspringt vor Freude ein paar Schläge, allein der Gedanke an meine Lieblinge bereitet mir grösste Wonne, jagt mir wohlige Schauer über den Rücken.

Mir liegt die DVD aus dem Hause X-Rated vor, die sich in mittelprächtiger Verfassung präsentiert, aber immerhin die ungekürzte Fassung an Bord hat (im Gegensatz zu diversen Kaufhaus-DVDs). Leider befindet sich nur die deutsche Synchronisation auf der Scheibe, die dem Film nicht gerecht wird. Der italienische Originalton mit Untertiteln wäre mir in diesem Fall lieber. Zusätzlich stört ein leichtes Brummen, mit dem man sich aber abfinden kann. Als Verpackung dient eine -für das Label typische- grosse Hartbox, welche mit unterschiedlichen Covermotiven angeboten wurde. Die DVD geht als brauchbarer Kompromiß durch, eine verbesserte Neuauflage würde ich zu schätzen wissen.

7/10 (gut) + viele Wohlfühl- und Knuffigkeitspunkte!

Lieblingszitat:

"Ich liebe das Landleben"
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Master of Clanintern

#4582 - 23.03 07:38

Nightmare on Elm Str.

Belangloses Remake eines Kultfilms mit allerlei langweiligen Momenten, die zwischendrinn durch Langeweile und zum Ende mit einer guten Portion Langeweile daherkommt.

Hätte man sich sparen können.
Warum nur!

RANG LLamah

#4583 - 23.03 16:08

Tron Legacy

Zu aller erst: Habe den ersten Tron-Film nie gesehen, kann mir die Referenzen in dem neuen Film nur zusammenreimen.

Der Film beginnt als Sam´s Vater (derjenige der das "Raster" programmiert hat) spurlos verschwindet und jahrelang nichts von ihm zu hören ist. Doch eines Tages erhält er eine Pager-Message, die er nachgeht und sich plötzlich selbst im Raster wiederfindet. Dort steckt auch sein Vater seit vielen Jahren fest und gemeinsam versuchen sie aus dem Raster zu entkommen.


Die Story mag so flach sein, wie die Diskusscheiben im Film, aber sie scheint mir sowieso mehr eine Entschuldigung für einen Plot zu sein, denn viele Begebenheiten scheinen einfach nutzlos. Das Sam z.B. Hauptaktionär des größten Software-Herstellers der Welt ist tut zur Geschichte eigentlich garnichts beitragen.

Irgendwie dreht es sich noch um komische Computerwesen, die zufällig im Raster entstanden sind und vom Vater als "vollkommen" bezeichnet werden, obwohl er später selbst zugibt, daß es keine Vollkommenheit gibt. Naja zumindest gab es von Sams Vater Computer Alter Ego einen Genozid an diesen Wesen und deswegen müssen sie zum Wohle der Menschheit nun ein solches Programm aus dem Raster schaffen.
Alles ziemlich abstrus.

Wie dem auch sei, daß Design des Films kann sich sehen lassen, sowohl visuell wie auch akkustisch. Der elektronische Soundtrack passt wunderbar zu der Computerspiel-Stimmung und das Art-Design der Programm-Welt errinnert an einen hochaufgelösten Pixelbrei. Ebenso verspielt wirken auch die Action- und Kampfszenen die man in dieser Form so noch nicht gesehen hat. Der gesamte Stil des Films ist einzigartig.

Nun auch bei der Action gibt es ein paar Abstriche. Eine Steigerung zum anfänglichen Arena-Kampf gibt es eigentlich nicht wirklich. Besonders lachhaft war eine Szene, wo Sam den Diskus seines Vaters zurückholen will. Sein Vater ist der Meinung, daß es unnötig sei, so ein Risiko einzugehen und als Zuschauer würde man angesichts der Gegnerstärke zustimmen. Letztendlich war es aber nur eine Formalie, weil der wichtigste Gegenstand des Rasters offenbar keiner Sicherheitsvorkehrungen bedurfte.


Ein stellenweise dummer Film also, mit dennoch gutem Unterhaltungswert und beeindruckendem Art-Design.
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Master of Clanintern

#4584 - 24.03 08:20

3000 miles to graceland

Elvis hat ne dicke Knarre...

eine gruppe kostümierter elvis-anhänger besucht eine "King"-Convention in Las Vegas um unter den vielen anderen clowns ein casino auszurauben.

der film enthält am anfang und am ende eine großartige shoot-out actionsequenz. dazwischen liegt leider sehr viel durschnitt und etwas langatmigere dialogmomente.
ASCH

RANG God of Clanintern

#4585 - 24.03 11:35

Sylvester im Frühling

Das Licht der Sonne wird von Tag zu Tag aggressiver, Hitze und die unerträglichen Qualen des Sommers kündigen sich an. Da muss ein vierfacher Sylvester für Zerstreuung sorgen...


• The Expendables (USA 2010)

Herr Stallone will es nochmal wissen. Für seine "Achtziger-Jahre-Action-Huldigung" versammelte er eine üppige Besetzung vor der Kamera, übernahm die Regie und natürlich auf die Hauptrolle. Sylvester Stallone präsentiert sich in guter Verfassung, glotzt nicht mehr so "botoxgeschädigt" wie in den letzten Jahren aus der Wäsche. Die zweite Hauptrolle wurde mit Jason Statham besetzt, wohl ein Zugeständnis an die jüngeren Zuschauer. Statham macht seine Sache gewohnt solide. Um nicht mit einer Auflistung aller Nebendarsteller zu langweilen, hier nur meine persönlichen Lieblinge:

- Dolph Lundgren rockt als psychotischer Mordbube das Haus! Eine absolut herrliche Vorstellung! Dolph unterstrich bereits mit seinen kleinen Actionern der letzten Jahre seine Sonderstellung, er ist und bleibt mein Achtionheld #1!
- Eric Roberts muss erwartungsgemäß als Bösewicht herhalten, was der alten Gesichtsruine vortrefflich gelingt.
- Mickey Rourke darf als abgewrackter Ex-Söldner ein wenig philosophieren, Selbstreflexion auf der großen Bühne.

Diverse Muskelfleischberge runden das Bild ab, Bruce Willis und Arnold Schwarzenegger haben Miniauftritte. Der Film macht Spass, ein Geschenk an die Fans des Genres. An der Blu-ray gibt es nichts zu meckern.

Zunächst 7,5/10 (gut bis sehr gut). Doch da geht noch was, die deutsche Synchronisation scheint den Film auszubremsen, die nächste Sichtung erfolgt im Originalton.

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• First Blood (USA 1982)

Rambos erster Auftritt ist ein unsterblicher Klassiker. Ich weiss wirklich nicht, wie oft ich den Film inzwischen gesehen habe. Gefiel er mir früher bereits sehr gut, gehört er inzwischen längst zum Kreis meiner absoluten Lieblinge. Der traumatisierte Vietnam-Veteran gerät in das Mahlwerk reaktionärer "Gesetzeshüter", doch die haben nicht mit der Kampfkraft des Spezialisten gerechnet. Brian Dennehy ist die perfekte Besetzung für den Part des Hinterwäldlersheriffs, Richard Crenna als Offiziersknallschote und Rambos Mentor ein Brüller, unglaublich welch köstliche Sätze er absondert. "Backwood-Action mit Message" der allerbesten Sorte!

Hier kann es nur 10/10 setzen, alles andere wäre eine Frechheit.

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• Rambo: First Blood Part II (USA 1985)

Aus dem Steinbruch in den Dschungel, Rambo räumt auf! Sein "Freund" Trautman (Richard "Knallschote" Crenna) schickt Rambo wieder in sein altes Jagdgebiet, er soll dort vermisste Kriegsgefangene aufspüren. Doch die Herrschaften werden von einem widerlichen Polit-Schleimbeutel gef***t, Rambo muss alle Register ziehen um seine Kameraden zu retten. Mit Julia Nickson hat man Rambo eine hübsche Hilfskraft zur Seite gestellt, die für einen Anflug von Anmut und Romantik sorgt. Wie bemerkt Frau Nickson treffsicher: Rambo, you are not expendable. Früher liebte ich den zweiten Rambo sogar noch mehr als den Erstling. An meiner Begeisterung für diesen Film hat sich nichts geändert, obschon er inzwischen von seinem Vorgänger überholt wurde.

9/10 (überragend)

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• Rambo III (USA 1988)

Wieder erhält Rambo besucht von Freund Trautman, doch diesmal verweigert er sich. Als Trautman jedoch in Afghanistan den bösen Russen in die Hände fällt, eilt Rambo seinem Ausbilder zur Hilfe. Der Streifen wurde damals von der Realität überrollt, denn die Russen machten sich aus Afghanistan davon, taugten unter Gorbi nicht mehr so recht als Bösewichte. Die Afghanen werden hier noch als mutige, unbeugsame Freihheitskämpfer gezeichnet, wie sich der Wind doch drehen kann. Bei "Rambo III" wurde mehr technischer Aufwand als bei den vorherigen Teilen betrieben, der Streifen reicht aber nicht ganz an die übermächtigen Vorgänger heran. Waren die Russen schon im zweiten Teil wenig freundliche Burschen, sind nun endgültig zu völlig perversen Schlächtern mutiert. Befremdlich in der Aussage, dennoch sehr unterhaltsam und mit knuffigen Sprüchen garniert.

8/10 (sehr gut)

Alle drei Flicks wurden im Originalton geschaut, die alte DVD-Uncut-Box von Kinowelt stellt mich nach wie vor völlig zufrieden.
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Master of Clanintern

#4586 - 25.03 13:01

Männertrip

saulustig!
Warum nur!

RANG LLamah

#4587 - 25.03 15:18

Outrage

Eine Yakuza Familie eröffnet ein Büro im Gebiet einer anderen Familie und beide geraten somit aneinander. Als eine Familie die Oberhand gewinnt ist die Sache noch lange nicht gegessen, denn der Clan-Boss hat noch ganz andere Pläne geschmiedet.


Ein dramaturgisch sehr überspitztes Werk von Takeshi Kitano (ganz recht, das ist der von Takeshis Castle). Die naturalistischen Elemente des Films, der auf wenig Musik und dafür auf natürliche Dialoge und Figuren setzt, kommen nicht wirklich rüber. Dafür fehlt es der sehr wirren und oberflächlichen Geschichte an Substanz.

Dennoch bleibt ein netter und manchmal auch faszinierender Einblick in die Yakuza-Mafia haften, zumal der Film auch mit einigen lustigen Anekdoten angereichert wird, wie z.B. als die Yakuza den ghanaischen Botschafter, der selber heimlich mit Drogen dealte, dazu zwingen in seiner Botschaft ein Casino zu eröffnen.
Darüber hinaus gibt es auch einige nette Gewaltszenen, vorallem zum Ende hin, die aber niemals irgendwie karrikiert wirken.

Takeshi selber hat nicht nur Regie geführt, sondern spielt auch einen Berufskiller, was er, wie schon in seinen vorherigen Filmen, auch wieder mit Bravour erfüllt.
ASCH

RANG God of Clanintern

#4588 - 26.03 19:45

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"


Cover der Derrick Collectors Box 3, welche die Folgen 16-30 enthält


Folge 35 - Das Kuckucksei (Deutschland 1977)

Der Transportunternehmer Eberhard Horre (Ralf Schermuly) erhält in seinem Büro einen erschreckenden Anruf. Am anderen Ende der Leistung befindet sich seine Ehefrau, die offenbar schwer verletzt in die Sprechmuschel röchelt, mit letzter Kraft ihren momentanen Aufenthaltsort preisgibt. Zusammen mit der herbeigerufenen Polizei betritt Eberhard Horre die Wohnung, doch für seine Gattin kommt jede Hilfe zu spät. Die Ermittlungen förden umgehend zu Tage, dass die Getötete nebenbei mit Prostitution eine Menge Geld verdiente. Horre und sein Bruder Alfred (Gerd Böckmann) sind äusserst erstaunt, denn niemand ahnte etwas vom Doppelleben des Mordopfers. Derrick lernt im Laufe seiner Nachforschungen auch die Eltern der Brüder Horre kennen. Besonders der Vater (Werner Hinz) macht mit kernigen Sprüchen auf sich aufmerksam, hat kein gutes Wort für die ermordete Frau übrig. Die Aussage einer Bekannten des Opfers, lässt Derrick die Familie Horre in einem noch verdächtigeren Licht erscheinen. Irmi Becker (Elisabeth Volkmann) berichtet darüber, dass ihre Freundin Angst vor den Horres hatte...

Erneut eine Folge, in der sich Regisseur Alfred Vohrer von seiner seriösen Seite zeigt. Selbst der leichte Zug in Richtung Rotlicht bleibt erstaunlich brav, wird sogar geschickt ins Gegenteil umgekehrt. Die "Bösen" lauern hinter der gutbürgerlichen Fassade, Spiessbürger lassen ekelerregende Sprüche vom Stapel, bieten einen Blick auf ihr reaktionäres Gedankengut. Das Ensemble spielt auf gutem Niveau, Gerd Böckmann liefert als Schwager des Opfers die beste Leistung ab. Ralf Schermuly passt in seine recht unscheinbare Rolle, Werner Hinz nimmt man den widerlichen Betonschädel ohne Probleme ab, Ingeborg Lapsien und Benno Sterzenbach ergänzen die "Horror-Horres". Erwähnenswert ist der Auftritt von Alexander Kerst, der den ansonsten eher (zu) gradlinigen Plot deutlich bereichert, Elisabeth Volkmann kommt kurz zum Zuge.

Ganz offensichtlich wird in "Das Kuckucksei" die Doppelmoral der "gutbürgerlichen Schicht" angeprangert. Vielleicht hätte man eine Spur subtiler vorgehen können, doch im Rahmen der überschaubaren Spielzeit von einer knappen Stunde, wirkt der Vorschlaghammer letztlich nicht allzu sehr überdosiert und donnert gekonnt ins Ziel. Die Auflösung ist im Detail nicht ganz so vorhersehbar wie ich zu Beginn befürchtete, doch insgesamt hat man schon interessanter konstruierte Fälle gesehen. Akzeptiert man jedoch die "Message" der Episode als deren primäres Anliegen, kann man von einer geglückten Mission sprechen. Immer wieder erfreut die Reihe mit bemerkenswerten Kulissen und Schauplätzen, in diesem Fall gönnt man uns einen Blick auf eine Teststrecke des Transrapid. Insgesamt eine solide Folge, doch von Vohrer erwarte ich "eigentlich" immer ein wenig mehr.

7/10 (gut)
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Master of Clanintern

#4589 - 27.03 13:42

The Road

äußerst depressives endzeitdrama um einen vater und seinen sohn die versuchen zu überlebenen und einen weg nach süden zu finden.

DAS ist endlich mal ein endzeitfilm wie ich ihn schon lange gesucht habe! die action kann dabei getrost weggelassen werden, vielmehr ist es diese hilfs/-aussichtslosigkeit und deprimierende Art welche die charaktere hier ausgesetzt sind. wenn es keine gesetz und moral mehr gibt, werden die Menschen zu Raubtieren und zum Überleben wird alles getan. der kommt definitiv auf die "kauf-ich"-list
Species0001 *bi-winning*

RANG Lord of Clanintern

#4590 - 28.03 00:25

Kann ich nur unterschreiben.
Rein von der Beschreibung und dem Setting her hörten sich The Book of Eli und The Road für mich sehr gleich an und nach dem ich Ersteren gesehen hatte, hatte ich eigentlich schon gar keine Lust mehr, mir den anderen auch noch reinzuziehen...
Zum Glück habe ich es doch getan, denn während The Book... Müll war, hat mir The Road wirklich gut gefallen.
Endlich mal wieder echte Endzeitstimmung.