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FORUM: Medien THEMA: Die Filme grad angesehen
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El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Master of Clanintern

#4741 - 16.07 21:01



lahmer gruselfilm ohne nennenswerte spannungs/schockmomenten. Dabei fängt die story über einen krebskranken jungen gar nicht mal schlecht an, leider wird das thema seiner krankheit nicht weiter verfolgt und der film bedient sich altmodischer und ideenloser effekte.





Achtung: Mockbuster-Alarm

was für ein mieser, schlechtgespielter, mit grottiken computereffekten garnierter Trash-Streifen
für freunde des schlechten Geschmacks einen riskannten Blick wert, ich weiß gar nicht wie ich überhaupt 1,5 std. lang diesen Mist mir freiwillig anschauen konnte...warscheinlich wollt ich nur wissen obs noch trashiger wird lol.
Also, Finger weg
Species0001 *bi-winning*

RANG Lord of Clanintern

#4742 - 17.07 17:29

Nicht zu verwechseln mit "World Invasion: Battle Los Angeles", welcher mMn gar nicht mal so übel war.
ASCH

RANG God of Clanintern

#4743 - 17.07 22:06

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"


Cover der Derrick Collectors Box 5, welche die Folgen 61-75 enthält


Folge 62 - Das dritte Opfer (Deutschland 1979)

Im Urlaub kommt Derrick mit dem ebenfalls in München lebenden Albert Grosser (Lambert Hamel) ins Gespräch. Der Mittvierziger wirkt glücklich, seit wenigen Wochen ist er mit der hübschen Gabriele Voss (Jutta Speidel) befreundet. Wenig später wird Grosser in seinem Hotelzimmer erschossen, Derrick bietet den zuständigen Kollegen seine Hilfe an. Beim dienstlichen Gedankenaustausch mit Harry, fallen Derrick wieder die merkwürdigen Fragen ein, die ihm das Mordopfer voller Wissbegierde stellte. Offenbar war Grosser äusserst fasziniert von der beruflichen Tätigkeit des Kriminalbeamten. Die Nachforschungen führen in das Haus der Familie Dorp. Albert Grosser lebte im Haus seines wohlhabenden Schwagers Martin Dorp (Heinz Drache), in dessen Firma er einer einfachen Tätigkeit nachging. Erstaunlicherweise treffen die Ermittler vor Martin Dorps Büro auf Gabriele Voss...

Wenn Alfred Vohrer für die Regie einer Folge verantwortlich war, gab es für den Zuschauer meist ein Wiedersehen mit Stars aus der Wallace-Ära. Kein Wunder, immerhin inszenierte Vohrer mehr Wallace-Streifen als jeder andere Regisseur. Heinz Drache (nach Joachim Fuchsberger wohl der bekannteste "Wallace-Inspektor" spielt in "Das dritte Opfer" ein vordergründig hilfbereites Familienoberhaupt, Drache wirkt deutlich gereift und legt einen überzeugenden Auftritt hin. Lambert Hamel kann zu Beginn auftrumpfen, sein Albert Grosser ist ein tragisch-sympathischer Verlierer, allerdings mit einem leichten Hang zur Nervensäge. Jutta Speidel balanciert gekonnt auf dem schmalen Grat zwischen unschuldiger Naivität und dem Verlangen nach Luxus. Die weiteren Mitwirkenden fügen sich gut ins Bild ein, bleiben aber eher beliebig, da der Fokus auf Drache und Speidel liegt.

Jetzt ist mir endlich und unmißverständlich klar, warum der Oberinspektor so selten in den Urlaub fährt. Während im Dienst ein flotter BMW als Gefährt dient, reicht es für den Privatmann Derrick nur zu einem klapprigen VW. Ob Vohrer damit die Unterbezahlung unserer Staatsdiener an den Pranger stellen wollte? Doch vielleicht war das traurige Vehikel nur ein Leihwagen, wir werden es wohl nie erfahren. Ansonsten bekommen wir es in "Das dritte Opfer" mit einem sehenswerten Familiendrama zu tun, im Haus der Dorps macht sich von Anfang an eine -gekonnt eingefangene- befremdliche Stimmung breit. Die Musik von Hans-Martin Majewski tönt angenehm, die frühe Phase der Folge sorgt für Abwechslung bezüglich der Schauplätze. Sicher keine der stärkeren Arbeiten von Alfred Vohrer, allerdings durchaus unterhaltsam, vor allem gut gespielt.

6,5/10 (oberste Mittelklasse)


Folge 63 - Die Versuchung (Deutschland 1979)

Die Firma von Walter Möbius (Klaus Wildbolz) und Rolf Sossner (Peter Fricke) steht kurz vor der Pleite, als Sossner von seinem Geschäftspartner mit einer unglaublichen Idee überrascht wird. Möbius will seine Entführung vortäuschen, sein reicher Schwiegervater Oswald Demmer (Heinz Moog) soll ein dickes Lösegeld ausklinken. Zunächst ist Sossner regelrecht entsetzt, schliesslich sträubt er sich nicht weiter gegen das gewagte Unterfangen. Demmer hält nicht viel von seinem Schwiegersohn, entschliesst sich aber doch zur Zahlung des Lösegeldes, er möchte seiner Tochter Ingrid (Dany Sigel) Leid ersparen. Der "Entführer" verlangt telefonisch, dass Rolf Sossner den Geldkoffer nach seinen Anweisungen abliefern soll. Selbstverständlich überwacht die Polizei den Vorgang, doch nach der Übergabe sind Täter und Geld verschwunden, der Entführer hatte seine Flucht augenscheinlich gut durchdacht. Derweil wachsen bei Derrick Sorgen und Skepsis, denn Möbius bleibt trotz der erfolgreichen Geldübergabe verschwunden...

"Der Kommissar" Erik Ode zeichnet für die Regie dieser Folge verantwortlich. Ode verzichtet auf Krawall und sonstige Wüstheiten, verlässt sich auf seine Schauspieler und solides Handwerk. Dem Drehbuch hätte ein wenig mehr Mut gut zu Gesicht gestanden, denn die Motive des Täters sind allzu offensichtlich, seine Überführung gelingt mit einem extrem simplen Trick. Peter Fricke gefiel bereits in "Klavierkonzert" (Folge 45), wo er einen unter Druck geratenen Musiker zum Besten gab, hier ist seine Rolle ähnlich angelegt. Das passt wunderbar, denn Fricke scheint die Hektik regelrecht aus dem Antlitz zu springen. Klaus Wildbolz und Dany Sigel bieten übliche (gute) Standardkost an, während Heinz Moog als polternder Geldspeicher ordentlich vom Leder ziehen darf. Horst Tappert kommt nach und nach auf Betriebstemperatur, zunächst wird in aller Ruhe ein Apfel verspeist, ein guter Ermittler braucht Vitamine.

"Die Versuchung" verliert durch fehlende Verdachtsmomente gegen Nebenfiguren ein wenig an Reiz, zumindest sind entsprechende Verdachtsmomente nicht überzeugend angelegt. Am guten Ensemble liegt es ganz sicher nicht, dass die Folge lediglich als "angenehmer Derrick-Standard" über die Zielgerade läuft. Zwar gibt es interessante Enthüllungen zu einem möglichen "Nebenmotiv", doch diese bringen den Zuschauer noch eindeutiger auf die Fährte des Täters, packende Wendungen glänzen leider durch Abwesenheit. Über den Abspann hat Frank Duval eine sehr schöne Komposition gelegt, die mich stark an die Musik von Tangerine Dream aus dieser Zeit erinnert (was ausdrücklich ein dickes Lob darstellt!).

6,5/10 (oberste Mittelklasse)
ASCH

RANG God of Clanintern

#4744 - 19.07 12:28

Aus Zeitgründen in Ultrakurzform:


• 24 - Season Eight (USA 2010) - Jack Bauer in seiner (vorläufig) finalen Staffel. Wieder gibt es jede Menge Action, Tiefschläge und Wendungen. Besonders die Entwicklung eines der Hauptcharaktere aus Staffel 7 ist sehr überraschend. Wer "24" bisher nicht mochte, den wird auch die letzte Staffel nicht ansprechen. Ich bin sehr zufrieden, reaktionärer Ami-Stoff der unterhaltsamsten Art.

"24" profitiert übrigens deutlich von der BD, die DVDs hatten stets mit der geringen Datenrate zu kämpfen (Vier Folgen auf einer Scheibe, die BD verkraftet dies deutlich besser).

9/10



• Lifeforce (Großbritannien 1985) - Tobe Hooper und Cannon, ein verdammt gutes Gespann. Anstatt herrlicher B-Action, gibt es in dieser Cannon-Produktion einen kurzweiligen Mix aus SF und Horror zu bestaunen. Recht gut besetzt, knuffige Effekte, groteske Story.

Im Gegensatz zur deutschen DVD, bietet die britische Scheibe den Film als deutlich längeren DC an. Leider ist die Scheibe technisch eine Lusche, auf ein anamorphes Bild muss der Filmfreund verzichten. Da der Streifen optisch sehr ansprechend geraten ist, wird es höchste Zeit für eine angemessene Präsentation der langen Version!

7/10


******






Tough and Deadly (USA 1995, Originaltitel: Tough and Deadly)

Immer mitten in die Fresse rein...

Der Ex-Bulle Elmo Freech (Roddy Piper) sammelt vorzugsweise kautionsflüchtige Ganoven ein, das Geschäft läuft eher mittelprächtig. Eines Tages bekommt er zufällig mit, wie ein bewusstloser Typ (Billy Blanks) -der noch Handschellen trägt- ins Krankenhaus eingeliefert wird. Elmo hofft auf ein paar zusätzliche Dollar in der Kasse, schleicht sich in das Zimmer des noch immer Bewusstlosen. Kaum hat er die Fingerabdrücke des Unbekannten sichergestellt, taucht ein Killer auf, der den Typen eiskalt abknallen will. Elmo haut den Mordbuben durchs Fenster, wird dadurch zum Lebensretter. Der Unbekannte ist in keiner Datenbank zu finden, was auf Rückschlüsse auf eine Geheimdiensttätigkeit nahelegt. Elmo verpasst seinem neuen Kumpel kurzerhand den Namen John Portland. Zwar ist "John" längst wieder erwacht, doch er leidet unter Amnesie. Nach und nach kehrt die Erinnerung zurück, doch noch sind es lediglich kleine Bruchstücke. "John" und Elmo müssen sich derweil mit unzähligen Prügelknaben rumärgern, es gilt die Drahtzieher der ständig präsenten Bedrohung zu entlarven...

Steve Cohen gehört sicher nicht zu den besonders namhaften Regisseuren. Mit der launigen Direct-to-Video Produktion "Tough and Deadly", gelang ihm aber ohne Zweifel ein unterhaltsamer B-Actioner. Der Schwerpunkt liegt auf wüsten Prügeleien, im Showdown kommen allerdings auch diverse Schießeisen zum Zuge. Kein Fan gepflegter B-Action wird eine besonders tiefschürfende Story erwarten, in dieser Disziplin sollte man dem Flick also keine Höchstleistungen abverlangen. Teils hangelt man sich regelrecht von Prügelszene zu Prügelszene, dies geschieht jedoch auf sehr kurzweilige Art.

Mit Roddy Piper und Billy Blanks bietet "Tough and Deadly" ein dynamisches Heldenduo auf, das hier reihenweise Kauleisten und sonstige Körperteile verschönert. Roddy Piper muss man einfach mögen, der schauspielende Wrestler ist ein durch und durch sympathischer Knuffel. Grobschlächtig kloppt er sich durch die Reihen seiner Gegner, freilich darf auch ein Kräftemessen mit seinem neuen Kumpel nicht fehlen. Billy Blanks geht deutlich eleganter ans Werk, seine Verrenkungen erinnerten mich immer wieder an Jean-Claude Van Damme. Gemeinsam sind Piper und Blanks nahezu unschlagbar, entsprechend üppig fällt der Body Count aus. Die Nebenrollen bieten diverse Fratzen auf, die man immer wieder zu sehen bekommt. Da haben wir z.B. James Karen als Agentenboss im Sortiment, Phil Morris als windigen Geheimdienstler, oder Richard Norton als wenig freundlichen Gesellen. Es wäre ermüdend alle Beteiligten aufzuzählen, Piper und Blanks sind eindeutig die Stars, die übrige Besetzung erfüllt ihre Aufgaben mit solider Routine.

Teils scheint die Kamera fast den Überblick zu verlieren, doch entsprechende Momente findet man nur in der frühen Phase des Streifens. Wer Lust auf einen unterhaltsamen B-Actioner verspürt, sollte sich "Tough and Deadly" auf jeden Fall in die Sammlung stellen. Dank der DVD aus der Reihe "Action Sensation", kann man den Film endlich auch in Deutschland ungekürzt geniessen, der Preis für die Scheibe fällt moderat aus (ca. 8€). Für Qualitätsfetischisten ist die DVD weniger geeignet, insgesamt wird aber -für eine "Direct-to-Video" Produktion aus den neunziger Jahren- eine durchaus angemessene Auswertung geboten. Voulez Vous hat die Reihe "Action Sensation" bereits um weitere Titel ergänzt, ich werde das Progamm auf jeden Fall im Auge behalten. Bereits #1 war eine grosse Freude (Der Rutger Hauer Streifen "Wanted: Dead or Alive", welcher schon seit Jahren überfällig war).

B-Action Fans müssen zugreifen, mir ist "Tough and Deadly" knappe 7/10 wert. Guter Stoff!

Lieblingszitat:

"Mein Neffe ist eine ständige Quelle der Demütigung!"


***



Frontansicht des in Großbritannien veröffentlichten Boxsets von EUREKA!, welches alle Teile der Hanzo-Trilogie enthält.


Hanzo the Razor: Who's Got the Gold? (Japan 1974, Originaltitel: Goyôkiba: Oni no Hanzô yawahada koban)

Gestohlenes Gold und ein geraubter Speer. Hanzo räumt erneut auf!

Aufgeregt erstatten seine Diener ihrem Meister Hanzo "Razor" Itami (Shintarô Katsu) Bericht. Während sich die debilen Bürschlein am Angelteich vergnügten, tauchte plötzlich ein weiblicher Geist aus dem Uferbewuchs auf. Klar, die Knechtschaft ergriff sofort panisch die Flucht. Hanzo ist durchaus angetan von den Schilderungen seiner Mitarbeiter, ihn reizt die Aussicht einen Geist zu beglücken, wozu wird der Megaprügel täglich trainiert!? Schnell erweist sich die Geisterdame als Schwindel, doch Hanzo enttarnt nicht nur die Maskerade. Er findet am Grund des Sees etliche Bambusstäbe, die prall mit Goldstücken angefüllt sind. Sofort wittert der Gesetzeshüter eine riesige Schweinerei, doch von höherer Stelle wird er mit einer anderen Aufgabe betraut. Er soll einen aufsässigen Gelehrten in den Knast überführen, dessen fortschrittliche Ansichten der Regionalregierung ein Dorn im Auge sind. Schnell erkennt Hanzo das Potential des Häftlings. Ergo gewährt er dem todkranken Mann Unterschlupf, damit dieser seine Baupläne für eine schlagkräftige Waffe noch rechtzeitig zu Papier bringen kann. Offiziell ist der Gefangene entkommen, was bei der Obrigkeit für unzufriedene Fratzen sorgt. Hanzo verspricht den "Entflohenen" innerhalb eines Monats zu fassen, verfolgt derweil aber ganz andere Ziele...

Nun ist die Trilogie um den schlagkräftigen Gesetzeshüter, endlich der vollständigen Sichtung unterzogen worden. Schon bei Teil 2 (Hanzo the Razor: The Snare) konnte ich mich kurz fassen, denn die Marschrichtung unterschied sich nicht (kaum) von der des Vorgängers. Hanzo bleibt sich auch im dritten Durchgang treu, erneut vertritt er seine Vorstellungen von Recht und Ordung ohne Kompromisse, tritt bei Bedarf auch der Obrigkeit gewaltig in den Hintern. Hanzo buckelt nie, am Ende liegen sie allesamt vor ihm im Staub. Diesmal nahm ein gewisser Yoshio Inoue auf dem Regiestuhl Platz. Ein wenig bekannter Vertreter seiner Zunft, doch an seiner Arbeit gibt es nichts zu bemängeln.

Letztlich geht der zweite Teil als eine Spur irrer durch, der letzte Stich des Zuchthengstes befindet sich ungefähr auf Augenhöhe mit dem Auftakt der Trilogie. Einmal mehr sehen wir Hanzo beim Training seines Schwengels zu, auch der geschundene Reissack muss abermals herhalten. Freilich wird auch die Damenwelt beglückt! Vor allem die Gattin des örtlichen Obermotzes, darf eindringlich Hanzos Überzeugungsfähigkeit tief in sich spüren. Der direkte Vorgesetzte Hanzos bekommt (wie üblich) sein Fett weg, "Snake" Ohnishi ist längst ein fester Bestandteil des Hanzo-Universums. Die Schlange ist besonders erfreut, als Hanzo voller Inbrunst verkündet, er würde zusammen mit seinem Chef Harakiri begehen, falls er den erteilten Aufrag nicht wie versprochen ausführen kann. Nebenbei werden diverse Schergen per Schwert ins Jenseits befördert, Hanzo spuckt man nicht ungestraft in die Suppe. Alles wie gehabt, wer die beiden vorherigen Filme mag, der wird auch mit "Hanzo the Razor: Who's Got the Gold" seinen Spass haben. Erneut tönt der Score angenehm groovy, vielleicht hätte die Musik ein wenig offensiver eingesetzt werden können, doch ich will nicht in Erbsenzählerei verfallen.

Hanzo "Razor" Itami! Ein Mann wie ein Donnerschlag! Ein Kerl wie eine massive Schrankwand, ausgestattet mit dem härtesten und grössten Vorschlaghammer Japans! Ein Fels in der Brandung, eine moralische Instanz, eine Ein-Mann-Armee! Wer zur Hölle ist Rambo? Wer braucht schon Dirty Harry?

Erneut sei mir der Hinweis auf das Boxset von Eureka! (UK) gestattet. Dort sind alle Teile der Hanzo-Trilogie enthalten:

• Hanzo the Razor: Sword of Justice
• Hanzo The Razor 2: The Snare
• Hanzo The Razor 3: Who's got the Gold?


Auch der dritte Flick kommt in sehr ansprechender Qualität ins Haus, der japanische Ton kann durch englische Untertitel ergänzt werden. Wie schon bei den vorherigen DVDs, liegt auch hier ein Booklet bei (Jeweils 12 Seiten bei Teil 1 & 2, Teil 3 muss sich mit acht Seiten begnügen). Einmal mehr gilt: Hier kann es nur eine dicke Kaufempfehlung geben! Der Preis für das Set fällt übrigens sehr moderat aus, in Großbritannien liegt der Kurs momentan bei lediglich rund £8!

Hanzo der Superknuffel! Gern ziehe ich fette 7/10 (+ etliche Wohlfühlpunkte)

Lieblingszitat:

"Yes, I really felt as if I were drunk."
"I am sure you did."
TNT

RANG Deckschrubber

#4745 - 22.07 13:12

Priest

In dieser Parallelwelt gibt es Vampire. Hätten fast die Menschheit ausgerottet. Doch die Menschen konnten sich in den Schoß der Kirche flüchten und die Kirche hat dann Priester ausgebildet. Martial Arts Freaks die auf die Tötung von Vampiren spezialisiert sind. Scheinbar besser als alle MGs und Artillerien aus dem Vorspann. Warum auch immer...
Jedenfalls hat die Kirche nun einen totalitären Staat errichtet, und die Priester sind jetzt arbeitslos, kommen die Vampire zurück!!!1111

Jaja, die Story klingt schon recht absurd und das ändert sich auch im Laufe des Films kein bisschen. Offensichtliche Dummheiten, wie warum man die Städte überdacht hat, was natürlich nur zum Vorteil der Vampire ist, werden nicht erklärt.

Überhaupt ist alles einfach nur zweitklassig. Die Action ist schon ziemlich bieder. Was allerdings dazwischen passiert verleitet zum einschlafen, außerdem man ist schwachmatig genug sich die tausendste Wiederholung bekannter Storyklischees und Bühnendialogs-Phrasen reinzuknallen.
Die Maske ist dabei wirklich das Allerletzte. Alle Priester haben ein Kreuz auf ihrer Stirn. So wie ich es verstanden habe ist das wohl eingebrannt oder tättowiert? Ka wird glaub ich nicht erklärt. Selbst wenn dem so wäre, sähe das immer noch lächerlich aus, aber in dem Film wirkt es eher so als hätte man die Kreuze einfach aufgepinselt.

Schaut diesen Film nicht. Stecht euch lieber die Augen aus.
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Master of Clanintern

#4746 - 23.07 08:55



Repo Men

erschreckende zukuntfsvision in denen künstlich gebaute Ersatzorgane für den Menschen von einem Konzern betrieben werden. Wer sie nicht bezahlen kann, erhält bald Besuch von den "Repo's", welche sich besagte Organe zurückbeschaffen ohne Vorsicht auf Verluste...
ich finds eine gut gelungene scifi-action, die sich zum Ende hin in eine Gewaltorgie verwandelt. sicher kein meisterwerk in diesem Genre, aber allzu schlecht auch nicht.




Harry Brown

Harter und düsterer Selbstjustiz-Thriller mit einem hervorragenden Michael Caine. Die Parallelen zum Urgroßvater "Death Wish" sind ersichtlich, auch wenn Mr. Brown seinen ersten Mord nicht vorsetzlich trifft. Die Schauplätze sind heruntergekommene Gegenden, die Gefahr ist allgegenwärtig spürbar und ein alter, gebrochener Mann stellt sich dagegen. Einfach Super!
ASCH

RANG God of Clanintern

#4747 - 23.07 22:32

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"


Cover der Derrick Collectors Box 5, welche die Folgen 61-75 enthält


Folge 64 - Ein Todesengel (Deutschland 1979)

Arthur Tobbe (Christian Quadflieg) spielt in seiner Stammkneipe Skat, als er auf eine junge Frau (Sabine von Maydell) aufmerksam wird, die ihn mit erstaunlicher Ausdauer in Augenschein nimmt. Er spricht die Unbekannte an, die sehr schnell einem weiteren "Gedankenaustausch" in Tobbes Wohnung zustimmt. Während der Bursche sich bereits auf eine eindringliche Unterhaltung freut, peitscht plötzlich ein Schuss durch die Nacht. Tobbe bricht verletzt zusammen, seine Begleiterin ergreift in Panik die Flucht. Noch im Krankenhaus lässt die Kriminalpolizei eine Phantomzeichnung der Frau anfertigen, denn Tobbe kennt weder ihren Namen noch Wohnort. Zehn Tage später taucht die rätselhafte Fremde bei Tobbe auf, der sich über das unerwartete Wiedersehen freut. Inzwischen ist sie zu einer Aussage bei der Polizei bereit, endlich erfährt Arthur Tobbe den Namen seiner Bekanntschaft. Anita Glonn kann den Ermittlern nicht weiterhelfen. Sie gibt wenig überzeugend vor, aus Angst und Entsetzen geflüchtet zu sein. Für Tobbe soll es nicht das letzte Treffen mit Anita gewesen sein, erst spät erkennt er die drohende Gefahr. Zu spät???

Christian Quadflieg sehen wir als mäßig erfolgreichen Typen, der noch immer in der Wohnung seiner Eltern lebt. Arthur Tobbe ist ein harmloser (?) Aufschneider, der sich recht unbekümmert durch Leben wurschtelt. Quadflieg gelingt eine glaubwürdige Darstellung dieses Charakters, dessen glatte Fassade letztlich ins Bröckeln gerät. Herrlich kauzig spielen Dirk Dautzenberg und Brigitte Mira als Eltern auf, die den Lebenswandel ihres Sohnes schon lange nicht mehr nachvollziehen können. Entsprechend angespannt ist der Umgangston zwischen Eltern und Sohn. Sabine von Maydell hatte bereits in der Derrick-Folge "Tod des Trompeters" (1976) einen soliden Auftritt. Als Anita Glonn wirkt sie sehr stoisch, gibt ihre wahren Absichten nicht preis, bringt ihr Opfer (?) damit fast zur Raserei. Thomas Fritsch ist in einer Nebenrolle am Start, er tauchte bereits mehrfach in der Reihe auf. Seine Leistung ist ordentlich, mehr kann ich wegen Spoilergefahr nicht dazu schreiben.

Obwohl der "wüste" Alfred Vohrer "Der Todesengel" inszenierte, wedelt diese Folge mehrfach penetrant mit dem erhobenen Zeigefinger vor der Nase des Zuschauers herum. Derrick und Klein wurden befremdliche Dialoge in den Mund gelegt, die in den vorherigen Jahrgängen nicht zu finden waren, zumindest nie derartig ausgeprägt. Keine Macht den Drogen, und überhaupt diese widerliche Lotterleben, pfui Deibel! Andererseits sind die Eltern Tobbe stark überzeichnet, werfen ein trauriges Licht auf die Spiessbürgerschaft. Dadurch wird der moralinsaure Tenor ein wenig abgemildert, vielleicht gar (fast) ausgehebelt. Hier wäre es sehr interessant zu wissen, ob Vohrer der Moralkeule auf seine Art Paroli bieten wollte, oder ob Autor Reinecker diese Doppelbödigkeit so beabsichtigte!? Frank Duval hat eine nettes Liedchen komponiert, das im Laufe der Handlung immer wieder zum Zuge kommt. Mir fällt die Bewertung dieser Folge sehr schwer. Die Figurenkonstellation ist ansprechend, die Auflösung sorgt für eine Besonderheit innerhalb der Reihe (erneut schweige ich wegen akuter Spoilergefahr). An der Leistung der Schauspieler gibt es nicht zu meckern, jedoch stossen mir einige Dialoge sauer auf. Ich möchte jedoch daran glauben, dass Alfred Vohrer clever gegengesteuert hat. Daher sind 7/10 angemessen, ohne meinen Glauben an Frau Vohrer gäbe es einen Punkt weniger.

7/10 (gut)
ASCH

RANG God of Clanintern

#4748 - 24.07 23:33

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"


Cover der Derrick Collectors Box 5, welche die Folgen 61-75 enthält


Folge 65 - Karo As (Deutschland 1979)

Jochen Karo (Günther Maria Halmer) ist durch seine Alkoholsucht schwer gezeichnet. Er lebt in einer heruntergekommenen Bruchbude, taumelt auf der Suche nach dem nächsten Suff durch die Stadt. Eines Tages greift ihm ein freundlicher Unbekannter (Klausjürgen Wussow) unter die Arme, zahlt in der Kneipe für ihn, bringt ihm Nachschub in die Wohnung. Doch Bernhard Demmler steht der Sinn keineswegs nach Nächstenliebe, er will den Trinker als Killer auf seine wohlhabende Gattin ansetzen. Karo wiegelt zunächst entschieden ab, schlägt sogar eine grössere Summe Geld aus. Schliesslich geht er dem eiskalten Demmler doch ins Netz, Karo schiesst aus dem Hinterhalt auf Agnes Demmler (Joana Maria Gorvin). Der Anschlag ist nicht von Erfolg gekrönt, Frau Demmler überlebt, erholt sich im Krankenhaus. Derweil nagt das Gewissen an Karo, der Agnes Demmler schliesslich "zufällig" im Krankenhaus besucht. Die gutherzige Dame ahnt nichts von den Hintergründen, sie kommt mit dem freundlichen jungen Mann ins Gespräch. Für den fiesen Gatten wird die Luft zunehmend dünner. Er will Karo wieder auf Kurs bringen, doch der lässt sich nicht mehr manipulieren, hat sogar dem Alkohol entsagt...

Erneut findet ein Mordanschlag statt, den das Opfer jedoch überlebt (Siehe Episode 64 - Ein Todesengel). Auch in dieser Folge steht der Kriminalfall im Hintergrund, Hauptattraktion sind die sehr gut gespielten Charaktere. Vor allem Günther Maria Halmer liefert eine brilliante Leistung ab. Seine Darstellung des ausgebrannten Trinkers ist großartig, realitätsnah und berührend. Sicher kommt die "Wandlung" recht plötzlich, dies ist der knappen Laufzeit geschuldet, mehr kann man kaum in eine Stunde packen. Wobei ich gar nicht von einer Wandlung des Jochen Karo sprechen mag, vielmehr bringen die Ereignisse den wahren Karo zum Vorschein, ziehen ihn aus dem Abwärtsstrudel der Sucht empor. Halmers Darbietung ist großartig, sie wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Klausjürgen Wussow gibt den abgründigen Bösewicht, der seinen Besitzstand mit allen Mitteln wahren will. Auch Wussow überzeugt, die Kälte des Bernhard Demmler greift regelrecht nach dem Zuschauer. Joana Maria Gorvin mag als Agnes Demmler manchen Betrachtern ein wenig zu "gutmenschlich" angelegt sein, doch ich habe ihr die liebenswerte Dame in den besten Jahren jederzeit abgenommen. Henry Gregor sehen wir als Bruder des Anschlagopfers, Katerina Jacob als Agnes Demmlers Tochter Luisa, die keine hohe Meinung bezüglich ihres Stiefvaters hat. Sepp Wäsche ist als resoluter Wirt am Start.

Extreme Charaktere treffen aufeinander. Der Verlierer, die Gute, der von Gier getriebene Fiesling. Schon wegen der tollen Schauspieler hätte man diese Folge in Spielfilmlänge produzieren dürfen, Halmer hätte dadurch noch mehr Raum zur Entfaltung bekommen. Derrick und Klein arbeiten zuverlässig wie ein Uhrwerk, sorgen hier und da für eine kleine Prise Wortwitz, der die Folge aber nie in Albernheiten abrutschen lässt. Der flotte Schnitt ist mir diesmal sehr positiv aufgefallen, an der Regie von Dietrich Haugk gibt es ebenfalls nichts zu bemängeln. Frank Duvals Elektronik wurde mit knackigen Drums aufpoliert, ich bin begeistert! Wer auf ein spannendes Kriminalrätsel hofft, wird mit "Karo As" wohl nicht das Gesuchte finden. Da die Reihe aber immer wieder die üblichen Pfade verlässt, sollte der Fan (vermutlich) gut mit dem Stoff klarkommen.

7,5/10 (gut bis sehr gut, inkl. "Halmer-Bonus"


In Ultrakurzform:


• The Big Red One (USA 1980) - Samuel Fullers WWII-Streifen setzt sich ein wenig zwischen die Stühle. Was sehr reizvoll sein kann, wirkt in diesem Fall ein wenig holprig. Allerdings wurde die auf DVD vorliegende Fassung erst nach Fullers Tod erstellt, sie soll jedoch nach Fullers finalem Drehbuch ausgeführt sein, die Szenen lagen etliche Jahre im Archiv. Da sich die Story an die Kriegserlebnisse des Regisseurs und Drehbuchautors anlehnt, wird das Wechselbad aus Ernsthaftigkeit, Klischees und Popanz verständlich. Man kann wohl nur mit solch grausigen Erlebnissen umgehen, wenn man das Erlebte hier und da ein wenig auflockert. Die Inszenierung schwankt zwischen stark und schludrig, manchmal schmerzt die arg vordergründige Symbolik fast (Wer den Film gesehen hat, wird sich an das schattenwerfende Kreuz auf dem Schlachtfeld erinnern). Lee Marvin übernahm die Hauptrolle, er gibt den üblichen Haudegen, dem immerhin ein Hauch von Tiefe verpasst wurde. Ich sehe Lee Marvin wirklich sehr gern, doch für den Part des Sergeant hätte man IMHO auf einen wandlungsfähigeren Schauspieler setzen sollen. Mark Hamill ist auch dabei, Siegfried Rauch gibt den fanatischen Nazi.

"The Big Red One" weicht teilweise vom üblichen "WWII-Abenteuer-Film" ab, kann sich aber nie wirklich für eine klare Ausrichtung entscheiden. Für mich war der Flick ein interessantes Seherlebnis, welches aber noch nicht vollständig bei mir angekommen ist. Vielleicht klappt es bei der nächsten Sichtung.

Zunächst setzt es solide 6/10


• Der phantastische Planet (Frankreich, Tschechoslowakei 1973) - In den späten siebziger Jahren sah ich diesen Animationsfilm im ZDF (Damals sagte man noch "Trickfilm". Da ich schon als Kind ein bißchen seltsam war, konnte ich mit "Trickfilmen" nie viel anfangen, die obligatorischen Disney-Schinken waren mir bereits als Bengel ein Graus. Doch bei diesem Film war alles neu und aufregend, die völlig andere Gestaltung zog mich sofort in den Bann, die packende Handlung ebenfalls. Ganz kurz zum Inhalt: Auf einem fernen Planeten werden Menschen als Ungeziefer angesehen, die herrschende Rasse der Draag akzeptiert die "Menschentiere" im Höchstfall als Haustiere. Ein Draag-Mädchen namens Tiwa nimmt sich eines verwaisten Menschenkindes an, nennt den Findling Terr. Der kleine Terr eignet sich Wissen der Draags an, eines Tages flüchtet er aus seinem Dasein als Kinderspielzeug. Per Lerngerät der Draags verbreitet Terr deren Wissen unter seiner Rasse, die Menschen (auch Om genannt) nehmen ihre Zukunft in die Hand...

Immer wieder tauchen bizarre Lebensformen auf, durch die die spannende Handlung aufgelockert -aber nicht ausgebremst- wird. Überhaupt verbreitet der Film eine ganz eigentümliche Atmosphäre, die mich auch nach einigen Jahrzehnten noch immer sehr fasziniert. Lange Zeit war mir der Titel des Films entfallen, vor ein paar Jahren konnte ich das Rätsel endlich lösen, meine Freude war unbeschreiblich. Inzwischen liegt "Der phantastische Planet" seit einiger Zeit ganz offiziell auf DVD vor, vorgestern war erneut die Zeit für eine weitere Sichtung gekommen (In Großbritannien ist übrigens eine BD unter dem Titel "La Planete Sauvage" (aka Fantastic Planet) erschienen. Allerdings ohne die (sehr gute) deutsche Synchronisation).

Wer Lust auf ein "Trickfilmerlebnis" der ganz besonderen Art hat, der sollte diesem Film eine Chance geben! Ich liebe "Der phantastische Planet" noch immer sehr, alles andere als die Höchstnote wäre unangemessen!

10/10






Robotjox (USA 1990, Originaltitel Robot Jox)

Blechschäden im grossen Stil

Nachdem sich die Menschheit mit Hilfe von Atomwaffen fast selbst ausgerottet hatte, werden die Konflikte zwischen den Machtblöcken inzwischen auf andere Art geregelt. In einer grossen Arena treffen gigantische Kampfmaschinen aufeinander, die von sogenannten Roboterjockeys gesteuert werden. Oft kommen die Robotjox bei ihren Einsätzen ums Leben, doch wer zehn Fights durchsteht, darf sich entspannt aufs Altenteil zurückziehen. Achilles (Gary Graham) hat bereits neun Schlachten für sich entschieden, in seinem finalen Einsatz trifft er auf den stärksten Jockey der Gegenseite, den gnadenlosen und sadistischen Alexander (Paul Koslo). Während der Auseinandersetzung kommt es zu einem tragischen Zwischenfall, eine Waffe Alexanders gerät ausser Kontrolle, droht in eine Tribüne voller Zuschauer zu krachen. Achilles fängt das Geschoss mit seinem Roboter ab, jedoch stürzt nun das stählerne Ungetüm auf das panische Publikum, hunderte Menschen kommen dadurch zu Tode. Entsetzt zieht sich Achilles zurück, er will nicht erneut antreten, obwohl der Kampf ohne Sieger endete. Als die "Geschäftsleitung" eine geklonte Dame namens Athena (Anne-Marie Johnson) ins Gefecht schicken will, überdenkt Achilles seine ablehnende Haltung plötzlich...

"Robotjox" landete in den frühen neunziger Jahren im Schacht meines VHS-Kastens. Damals hinterließ der Film einen guten Eindruck, ergo musste die vor einiger Zeit veröffentlichte DVD zwangsläufig meiner Sammlung zugeführt werden. Produziert wurde die Blechklopperei von Charles Band, den man vor allem mit den unter dem Full Moon Banner agierenden Firmen verbindet (Full Moon Productions/Full Moon Entertainment, Full Moon Studios/Full Moon Pictures). "Robotjox" wurde nicht unter der Full Moon Flagge produziert. Vor allem ist der Streifen für eine Charles Band Sause recht aufwendig produziert, offiziell ist von 10 Millionen US-Dollar die Rede. Auf dem Regiestuhl nahm Stuart Gordon Platz, der 1985 mit "Re-Animator" einen DER Horrorklassiker der achtziger Jahre inszenierte. Später erfreute er uns z.B. mit dem sehr starken "Dagon" (2001), steuerte zwei Episoden zur TV-Serie "Master of Horror" (ab 2005) bei.

Die Zierde von "Robotjox" sind eindeutig die Kämpfe der wehrhaften Kolosse, die man sehr liebevoll gestaltet und animiert hat. Ich hätte mir noch ein paar Fights mehr gewünscht, doch immerhin haut das Finale ordentlich aufs lackierte Blech. Auf irrsinnige Übertreibungen wurde (angenehmerweise) nicht verzichtet, so heben die Kampfgiganten auch mal ganz selbstverständlich zu einem kurzen Ausflug ins Weltall ab. Die Sympathien sind klar verteilt, Achilles ist der Held der "Western Market", während Alexander den Bösewicht aus der Russische Konföderation gibt. Schon hat die Konföderation ihre Klauen aus Stahl nach Alaska ausgestreckt, der Westen muss dieses wichtige Rohstoffdepot um jeden Preis halten. Auf den ersten Blick passiert abseits der Kämpfe nicht so fürchterlich viel. Klar, obschon für eine Charles Band-Produktion teuer, setzt das Budget dem Flick klare Grenzen (Der Großteil dürfte in die Mechs geflossen sein). Immerhin gelingt es dem zum Trotz, abseits dieses Umfeldes mit einfachen Mitteln eine triste Atmosphäre zu erzeugen. Offenbar ist die Luft schwer belastet, auf den Strassen trägt jeder Passant eine Schutzmaske, die Bevölkerung lebt in schmucklosen Wohnblöcken. Zurück in der Schaltzentrale der westlichen Welt geht es oft hoch her. Der geklonte Nachwuchs will ans Ruder, die obere Etage ist von einem Spion unterwandert, selbst vor einem kaltblütigen Mord schreckt der Unhold nicht zurück. Eine Prise Humor rundet das Treiben ab, für meinen Geschmack dürften die Dialoge ein Spur zynischer sein.

Bei aller Freude über die Roboter-Action, will ich den kurzen Blick auf die Schauspieler nicht unterschlagen. Gary Graham mag vielleicht nicht die typische Heldengestalt sein, passt aber gerade deshalb gut ins Konzept. Ein Muskelfleischberg wäre zu ungelenk für die sensible Steuerung der Mechs, auch Fiesling Paul Koslo kommt eher drahtig denn massiv daher. Die Antagonisten liefern sich nicht nur in ihren Robotern einen harten Kampf, doch ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Anne-Marie Johnson ist seit einigen Jahren als Gast in diversen TV-Serien zu sehen, oft nur während einer Folge. Als "Klon-Weibchen" heizt sie dem erfahrenen Achilles ordentlich ein, überrascht ihre "Schöpfer" mit einer unerwarteten (und unerwünschten) Eigensinnigkeit. Michael Alldredge poltert als ehemaliger Robotjockey durch die Kulissen, er wird als Legende verehrt, hat seine Kämpfe allesamt siegreich beendet. Robert Sampson spielt den Obermotz auf Seite der "Guten", Danny Kamekona den Entwickler und Tüftler der westlichen Seite, Jeffrey Combs kommt in einer Nebenrolle zum Zuge. Glanzleistungen darf man nicht erwarten, doch das gesamte Ensemble präsentiert sich in angemessener Verfassung.

Wer Lust auf Mech-Schlägereien ohne CGI-Terror verspürt, wer Freude an sympathischen B-Movies hat, der sollte sich "Robotjox" beschaffen. Die DVD aus dem Hause KNM/Movie Power ist keine Scheibe für Pixelzähler, bietet aber für eine Prodktion aus dem "Charles Band Kosmos" eine sehr ansprechende Qualität. Im Bonusbereich findet man die üblichen Trailer zu weiteren Band-Flicks, Einsteiger können sich z.B. ein erstes Bild von den Reihen "Puppetmaster", "Subspecies" und "Trancers" machen. Klare Sache, die DVD ist nicht sensationell, aber den geforderten Preis von rund 10€ locker wert.

7/10 (Ich wollte es zunächst bei 6,5/10 belassen, doch ein kleiner Nostalgiebonus muss sein)

Lieblingszitat:

"Zerstören und verbrennen!"
TNT

RANG Deckschrubber

#4749 - 27.07 15:13

Dancer in the Dark

Der Film spielt in Amerika in den 1960er Jahren. Die tschechische Einwanderin Selma (gespielt von Björk) droht zu erblinden. Ihr einziger Trost ist die Musicalwelt, in die sie sich hineinträumen kann, „weil in Musicals nie etwas Schreckliches geschieht“. Um ihrem zwölfjährigen Sohn, dem sie die Krankheit vererbt hat, das gleiche Schicksal zu ersparen, arbeitet sie Tag und Nacht in einer Metallfabrik, um das Geld für eine rettende Augenoperation zu verdienen. Aus Scham und Stolz verschweigt sie dies jedoch ihren engen Freunden Jeff und Kathy.

quote of Wiki


Tja, ein Musical-Film von Lars von Trier. Erinnert direkt zu Anfang an Breaking the Waves was den naturalistischen Stil des Films betrifft, kommt allerdings niemals an dessen Klasse heran. Allerdings wandelt sich der Stil doch ein wenig, weil gerade bei besonders dramatischen Szenen plötzlich eine Musik- und Tanzeinlage einsetzt. Diese Szenen sind auch das Highlight des Films. Der Beat zu den Liedern, wirkt wie bei Björk üblich, recht verstörend, zumal die Tanzeinlagen unter Beteiligung sämtlicher Statisten eher belustigend wirkt. Das gibt der ganzen Dramaturgie etwas völlig surreales.

Abseits dieser Szenen verzichtet man allerdings auf Musik als Stilmittel und fokussiert sich lieber auf die charakterliche Umsetzung der Schauspieler. Das geht in den Nebenrollen, die mal wieder Top besetzt sind, auch ganz gut auf. Aber mit Björk in der Hauptrolle der Selma konnte ich fast garnichts anfangen. Ihre ganze Mimik und Gestik, erinnert mich einfach zu sehr an Björk, als an eine UdSSR-Flüchtige. Ihre Motivation war für mich so gut wie nie nachvollziehbar.
Und deswegen plätschert der Film zum Ende hin auch so vor sich hin. Es ist ja fast alles auf die Protagonistin fokussiert und wenn dort nicht alles passt, geht das Konzept nunmal nicht auf.

War für mich also ein etwas schwächerer LvT-Film. Immer noch sehenswert, aber nicht so ergreifend wie andere Werke von ihm.
Versteh nicht warum ausgerechnet dieser Film mal eine goldene Palme bekommen hat.
ASCH

RANG God of Clanintern

#4750 - 28.07 07:52


DVD-Box von Kinowelt


Die Folterkammer des Dr. Fu Man Chu (Deutschland, Großbritannien, Spanien, Italien 1969, englischer Titel: The Castle of Fu Manchu)

Günther schwingt das Skalpell, Rosalba zieht die Wumme

...und wieder schlägt Fu Man Cu (Christopher Lee) zu! Nicht weniger als die übliche Forderung nach der Weltherrschaft im Gepäck, lässt er zwecks Demonstration seiner Macht ein dickes Schiff im Ozean versinken. Professor Heracles (Gustavo Re) hat eine Substanz entwickelt, die gigantische Mengen Wasser umgehend zu Eis erstarren lassen kann. Selbstverständlich hat der verschlagene Dr. Fu Man Chu den Wissenschaftler längst in seine Gewalt gebracht, doch der schwerkranke Gelehrte rückt die Formel nicht raus, steht kurz vor dem Herztod. Klar ist jedoch, dass grosse Mengen Opium zur Herstellung des Materials benötigt werden. In Anatolien verschafft sich der Supergangster Zugriff auf den Stoff, dazu nimmt er die Hilfe des lokalen Gauners Omar Pascha (José Manuel Martín), und dessen Tochter Lisa (Rosalba Neri) in Anspruch. Nachdem sich Fu Man Chu den Palast des Gouverneurs unter den Nagel gerissen hat, beendet er die Zusammenarbeit mit Omar auf seine Weise, Lisa verschwindet in finsteren Foltergewölben. Damit sich Professor Heracles nicht aus dem Leben verabschiedet, lässt Fu Man Chu den Herzspezialisten Dr. Curt Kessler (Günther Stoll) samt seiner Assistentin Dr. Ingrid Koch (Maria Perschy) entführen, Kessler soll eine Herztransplantation durchführen. Gewissermaßen vor der Nase von Nayland Smith (Richard Greene) und Dr. Petrie (Howard Marion Crawford), werden Kessler und Koch aus London verschleppt. Nayland Smith macht sich auf die Suche nach seinem Erzfeind, wird er Fu Man Chu endlich zur Strecken bringen? Immerhin kann er auf die Hilfe Omar Paschas setzen, der seine Lisa den Krallen des Chinesen entreissen will...

Jess Franco führte bereits beim vierten Auftritt des Oberschurken Fu Man Chu Regie, auch der fünfte und letzte Beitrag zu dieser schönen Filmreihe geht auf sein Konto ("Filmreihe" bezieht sich auf die fünf Fu Man Chu-Streifen aus den sechziger Jahren, vorherige und spätere Werke sind davon ausgenommen). Zur Gestaltung des Auftakts der fünften Sause, bediente man sich beim zweiten Film der Reihe, Szenen aus dem Finale von "Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu" müssen herhalten. Eine dreiste und clevere Maßnahme, das Konto des Geldgebers wird sich gefreut haben, tatsächlich funktionieren die "gestohlenen" Szenen in ihrem neuen Umfeld erstaunlich gut.

Christopher Lee gibt den ultrabösen, skrupellosen Megaschurken mit gewohnter Souveränität, wer sich seinem Willen widersetzt wird vernichtet. Bekanntlich führen selbst Gehorsam und Zusammenarbeit nicht zum Ziel, Geschäftspartner die ihre Aufgaben erfüllt haben, lässt der Doc ebenfalls gern von seinen Mitarbeitern entsorgen. Wenn freche Arbeiter sich nicht als Packesel einspannen lassen, lässt Fu Man Chu vor Zorn den grössten Staudamm des nahen Osten bersten, den ungehorsamen Pöbel sintflutartig hinfort spülen. Nebenbei führt er damit dem noch nicht in der Spur laufenden Dr. Kessler vor Augen, dass man sich vorzugsweise dem Willen Fu Man Chus unterwerfen sollte. Günther Stoll sehe ich sehr gern, in den letzten Monaten tauchte er immer wieder in den frühen Derrick-Episoden auf, leider verstarb er bereits 1977. Stoll hat in "Die Folterkammer des Dr. Fu Man Chu" einige herrliche Szenen. Stoll und Perschy werden von den Schergen des Bösewichts in Särgen abtransportiert, schälen sich nach dem Ende der Zwangsnarkose wie Untote aus den Holzkisten. Jess Franco taucht diese Momente in soft-gruselig bunte Farben, derartige "Spätsechziger-Psychedelic-Ausleuchtung" bietet der Streifen immer wieder an. Stoll darf nicht nur dem Sarg entsteigen, gemeinsam mit Frau Perschy verpflanzt er ein Pumporgan, Fu Man Chu hat freilich an einen geeigneten Operationssaal gedacht. Maria Perschy ist recht hübsch anzusehen, ihre Rolle gibt indes nicht allzu viel her. In erster Linie darf sie Günther Stoll schöne Augen machen, so verpasst man dem Treiben nebenbei eine kleine Liebesgeschichte. Weitaus interessanter mutet der Part von Rosalba Neri an, die mit dem Schiessprügel für eine Dosis Radau sorgt. Neri sorgt in anderen Filmen, bei einigen Fans des Eurokult-Kinos für feuchte Träume, spontan denke ich an "Das Schloss der blauen Vögel" (1971) von Fernando Di Leo. Diesmal gibt sie sich züchtig, gewährt dem geifernden Lüstling keine Einblicke. Leider taucht Rosalba im Mittelteil des Films ab, für meinen Geschmack hätte man ihre Rolle gern ein wenig grösser anlegen dürfen. Tsai Chin sehen wir wie immer als treue und fiese Tochter des Dr. Fu Man Chu, Howard Marion Crawford gehört als Weggefährte von Nayland Smith ebenfalls zum Inventar der Reihe. Richard Greene mag nicht ein so überzeugender Nayland Smith wie Nigel Green sein (Der in "Ich, Dr Fu Man Chu" diese Rolle innehatte), kann aber mit einer zufriedenstellenden Vorstellung aufwarten. Nayland Smith steht sowieso nicht mehr so stark im Mittelpunkt wie zu Beginn der Reihe, von daher gibt es nichts relevantes an der Leistung von Greene zu bemängeln.

Jess Franco taucht in seinen Filmen gern selbst vor der Kamera auf. In diesem Streifen sehen wir ihn als phlegmatischen Polizisten, der in der Türkei für Recht und Ordnung sorgen soll. Ich mag die Auftritte des knubbeligen Spaniers, solche Schlaffis wie der von ihm verkörperte Inspektor Ahmet passen prima zu Franco. Insgesamt wirkt "Die Folterkammer des Dr. Fu Man Chu" für einen Jess Franco Film eher zahm, auf Erotik und sonstige Auswüchse wurde (leider) verzichtet. Im Vergleich zu Francos "Der Todeskuss des Dr. Fu Man Chu", kommt der fünfte Streifen um den Superschurken ein wenig hüftsteifer daher. Ich vermisse den frischen Wind des Vorgängers, welcher der Reihe sehr gut zu Gesicht stand. Wirft man darüber hinaus einen Blick auf die Filmographie des Meisters, stellt man fest, dass Franco während der späten sechziger/frühen siebziger Jahre, ganz andere Kaliber auf die Beine gestellt hat. Selbst der Blick in die vermeintliche Folterkammer fällt fast verschämt aus, die Handbremse bleibt angezogen. Im Finale geht manchmal die Übersicht verloren, die Kamera hat Mühe dem Popanz zu folgen.

Auf der DVD findet man (wie üblich) die deutsche und die internationale Version des Films. Beide Fassungen funktionieren, einmal mehr gefällt mir die lange (internationale) Fassung etwas besser, sie wirkt stimmiger, runder. Auch bezüglich der Bildqualität hat die lange Variante klar die Nase vor, die deutsche Kinofassung hat mit deutlichen Qualitätsschwankungen zu kämpfen. Für die lange Fassung -die in englischer Sprache vorliegt- stehen zuschaltbare Untertitel in deutscher Sprache zur Verfügung. Der unverzichtbare Hinweis auf die "Dr. Fu Man Chu Collection" aus dem Hause Kinowelt, in der alle fünf "Fu Man Chu" Filme mit Christopher Lee enthalten sind:

• Ich, Dr. Fu Man Chu (1965)
• Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu (1966)
• Die Rache des Dr. Fu Man Chu (1967)
• Der Todeskuss des Dr. Fu Man Chu (1968)
• Die Folterkammer des Dr. Fu Man Chu (1969)


Das Set wird inzwischen für schlappe 15€ gehandelt, ein sehr fairer Kurs für diese fünf schönen Filme! Sicher, die Umsetzung der deutschen Fassungen mag nicht perfekt sein. Doch die internationalen Auswertungen sind in der Regel sowieso vorzuziehen, ich betrachte die deutschen Versionen als angenehmen Bonus. Auch wenn nur der erste Film von mir 8/10 (sehr gut) erhielt, möchte ich für das Gesamtpaket dennoch 8/10 ziehen! Fu Man Chu sorgt für gute Laune, und wenn ich die unzähligen "Wohlfühlpunkte" zumindest im Ansatz in die Bewertung einfliessen lasse, dann sind 8/10 keinesfalls zu großzügig bemessen!

Nun steht die Einzelwertung für "Die Folterkammer des Dr. Fu Man Chu" an. Beim direkten Vorgänger sah diese wie folgt aus: "7/10 (gut) halte ich für angemessen, der "Wohlfühlfaktor" lässt den Flick in höhere Regionen schweben. Danke, lieber Jes(u)s." Weil die "Folterkammer" ein wenig abfällt, kann ich mir lediglich 6,5/10 abringen. Aber ihr wisst ja: Knuffigkeit passt in kein Zahlenraster!

Lieblingszitat(e):

Aus der englischen Fassung:

"We are very happy to serve you."

Aus der deutschen Fassung:

"Wenn sich die Regierungen der Großmächte meinem Willen nicht beugen, werde ich die Menschheit vernichten!"
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Master of Clanintern

#4751 - 28.07 08:55



22 Bullets

knallharter Action-Thriller mit einem überragenden Jean Reno und einer spannend und emotional inszenierten Story. Hat mir sehr gut gefallen.
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Master of Clanintern

#4752 - 29.07 08:45



Die Rache der Pharaonen

der film hat seinen ganz eigenen charme, er wird heutzutage aber wohl niemanden mehr gruseln. dennoch wirklich schön gedreht mit tollen farben und zwei kultigen darstellern. hat mir gefallen
ASCH

RANG God of Clanintern

#4753 - 29.07 10:35

Endlich ein Eintrag zu einer echten Filmperle! Allerdings sind Cushing und Lee nicht kultig, Cushing und Lee sind Gott! Kultig ist Michael Ripper, Hammers Nebendarsteller für alle Fälle, der auch im ersten Hammer-Mumien-Streifen nicht fehlt.

Ich liebe alle Hammer-Filme, jedoch zählen die vier Mumien-Flicks IMHO eher zu den nachrangigen Werken. Da gibt es noch viele andere Schätze zu entdecken!
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Master of Clanintern

#4754 - 30.07 08:14

durchaus, mit der zeit seh ich mir noch weitere hammer-produktionen an ^^



Die Legende von Aang

Was M. Night Shyamalan hier produziert hat zwar schöne Bilder mit tollen Effekten aber leider wenig Inhalt und eine sehr lahme Inszenierung. Wie bei "Machete" fehlt mir auch hier die Zutat X. Ich hatte Schwierigkeiten überhaupt in den Film reinzukommen, alles wirkt zusammenhanglos, als ob einfach nur schnell eine Szene nach der anderen aneinander gereiht wurde. Schade eigentlich, denn die Grundidee hat Potenzial. Soweit ich weiß waren oder sind drei weitere Teile geplant, immerhin handelt Die Legende von Aang vom Buch 1: Wasser. Aber hab glaub ich irgendwo gelesen das es wohl keine Fortsetzungen geben wird.
ASCH

RANG God of Clanintern

#4755 - 31.07 11:57

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"


Cover der Derrick Collectors Box 5, welche die Folgen 61-75 enthält


Folge 66 - Hanna, liebe Hanna (Deutschland 1980)

Magda Klein (Ute Christensen) reist aus Kassel an, sie will in München ihren Vater treffen. Dieser war ins Land der Bajuwaren gefahren, um seine Ex-Frau Hanna Windorf (Christine Wodetzky) um eine Finanzspritze zu bitten. Doch Madgas Vater ist verschwunden, hat nicht in seinem Pensionszimmer übernachtet. Derrick bekommt zufällig die Besorgnis der jungen Frau mit, als diese auf dem Revier eine Vermisstenmeldung aufgibt. Am nächsten Morgen schaut Harry vorbei, er soll Magda bei der Suche nach ihrem Vater unterstützen. So trifft Magda nach vielen Jahren auf ihre Mutter Hanna, die die Familie damals für ein "besseres" Leben verlassen hatte. Hanna wirkt beim Wiedersehen überfordert, regelrecht geschockt, was Harry freilich sofort zur Notiz nimmt. Ganz anders verhält sich Hannas Ehemann Ernst (Herbert Fleischmann). Der wohlhabende Geschäftsmann freut sich sehr darüber, endlich die Tochter seine Gattin kennenzulernen, lädt sie sofort in sein Haus ein. Wenig später wird die Leiche von Magdas Vater im Wald aufgefunden...

Derrick der gute Geist ist immer zur Stelle, zur Not kümmert er sich sogar um Vermisstenfällle. Warum auch nicht, wozu hat er einen Harry an seiner Seite? Vielleicht war es die gute Nase des Ermittlers, die den Mord bereits witterte. Die Zierde dieser Folge ist für mich Herbert Fleischmann. Ich sehe den Nürnberger stets gern, hier bricht er die üblichen "Stiefvater-Klischees" auf, hat damit die interessanteste Rolle erwischt. Ute Christensen spielt die verzweifelt suchende Tocher recht ordentlich, Christine Wodetzky gefällt mir als überspannte Mutter sehr gut. Jürgen Goslar sehen wir als Mitarbeiter Fleischmanns, Volker Eckstein taucht häufiger in der Reihe auf, einmal mehr als verdächtige Gestalt. Rudolf Wessely soll nicht unerwähnt blieben, er sorgt als schrullig-sympathischer Hotelfritze für ein wenig Auflockerung.

"Hanna, liebe Hanna" gehört nicht zu den stärksten Folgen, kann aber -wie immer- auf ein zuverlässiges Ensemble bauen. Das Drehbuch ist leider keine Glanzleistung, zu vorhersehbar und überraschungsarm plätschert die Erzählung vor sich hin. Passenderweise hält sich auch die Musik von Frank Duval sehr zurück, über dem Abspann tönt eine harmlos-belanglose Kompostion. Nicht wirklich schlecht, dennoch unscheinbar und schnell aus dem Gedächtnis verschwindend. Regisseur Theodor Grädler kämpft gegen den schlappen Plot, bewahrt die Episode vor dem Absturz in den Keller.

6/10 (obere Mittelklasse)


***


Die Flicks der letzten Nächte in Ultrakurzform:


Jungleground (Kanada 1995) - Roddy Piper prügelt sich als gehetzter Bulle durch diesen unterhaltsamen B-Actioner. Zwar muten die Actionsequenzen teils ein wenig holprig an, doch der sympathische Piper wetzt solche Scharten locker aus. "Jungleground" überzeugt mit seiner düsteren Atmosphäre. Die Handlung spielt überwiegend in einem völlig abgewrackten Viertel, welches von einer Gang mit irren Mitgliedern beherrscht wird, die von einem völlig irren Anführer gelenkt werden.

Die DVD aus der Reihe "Action Sensation" von Voulez Vous ist mir eine klare Empfehlung wert. Zum fairen Preis wird der Streifen in angemessener Form präsentiert, Genrefans dürfen ohne Reue zugreifen.

7/10 /gut)


Die Nacht der rollenden Köpfe (Italien, Spanien 1972) - Nieves Navarro und Robert Hoffmann funktionieren als Paar gut, die "rollenden Köpfe" sind immer eine Sichtung wert. Der Film bietet alle Zutaten an, die einen gelungenen Giallo ausmachen. Für Fans sowieso klares Pflichtprogramm, für Einsteiger einen Blick wert. Kein Höhepunkt des Genres, jedoch gute Unterhaltung, die alle Jahre wieder über meine Glotze flimmert.

Es existieren unterschiedliche DVD-Auflagen. Wer den Film in solider Qualität besitzen möchte, sollte zur Ausgabe von VZM greifen, die es für kleines Geld gibt. Mir liegt der Streifen von VZM und X-Rated vor, die VZM-Variante ist die bessere Wahl. Auf die weiteren Auflagen gehe ich an dieser Stelle nicht ein, entsprechende Infos finden sich im Netz.

7/10 (gut)


I spit on your Grave (USA 1978) - Rape and Revenge-Klassiker der von der grandiosen Leistung seiner Hauptdarstellerin Camille Keaton ungemein profitiert. Zwar taumelt die Inszenierung teils heftig, dies fördert den kruden Anstrich des Films, wirkt sich IMHO nicht nachteilig aus. Leider finden sich in der Filmographie von Camille "Solange" Keaton" nicht allzu viele Einträge. Schade, denn die Dame hat wirklich Talent.

Die "ÖSI-Blu-ray" basiert auf der ungekürzten US-Scheibe von Anchor Bay (Achtung: Die britische Fassung ist gekürzt). Dementsprechend ist die Qualität ordentlich, leider fehlen die Boni der US-Scheibe.

8/10 (sehr fies)
ASCH

RANG God of Clanintern

#4756 - 31.07 22:40

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"


Cover der Derrick Collectors Box 5, welche die Folgen 61-75 enthält


Folge 67 - Unstillbarer Hunger (Deutschland 1980)

Helga Wichmann (Diana Körner) wird nach dem Besuch einer Bar vor ein nahendes Auto geschubst, sie ist sofort tot. Der Fahrer und weitere Zeugen haben den Täter gesehen, doch er konnte unerkannt die Flucht ergreifen. Als Derrick der Familie des Opfers die traurige Nachricht überbringt, zeigt sich die Schwiegermutter Elisabeth (Maria Wimmer) zutiefst betroffen. Indessen fällt die Reaktion des Ehegatten Eberhard Wichmann (Peter Fricke) erstaunlich aus, seine Gefühlskälte lässt die Ermittler erschauern. Eberhard Wichmann wusste von den Seitensprüngen seiner Frau, dachte aber trotzdem nicht an eine Scheidung, da dies nicht in sein eingeschränktes Weltbild passt. Derrick und Klein finden ein Notizbuch der Toten, sie suchen daraufhin diverse Bekanntschaften der attaktiven Frau auf. Derrick interessiert sich für das Schicksal Helga Wichmanns, die nur auf den ersten, oberflächlichen Blick einen ruchlosen Lebenswandel führte. Offenbar war die sensible Person in erster Linie auf der Suche nach Wärme und Zuneigung, die ihr von ihrem verstockten Ehemann verweigert wurde. Dem eiskalten Eberhard Wichmann ist der Mord zuzutrauen, doch er kann für den Zeitpunkt der Tat ein Alibi vorweisen...

Peter Fricke ist auf (mehr oder weniger) seltsame Charaktere abonniert. Seine Darbietungen in den Folgen "Klavierkonzert" (45) und "Die Versuchung" (63) waren stark, in "Unstillbarer Hunger" stellt er eine (un)menschliche Tiefkühltruhe sehr überzeugend dar. Er verströmt jedoch nicht nur eisige Kälte, die Krönung ist sein fieser Zynismus, der seinem Umfeld (und nicht nur dem) schwer zusetzt. Maria Wimmer entspricht nicht im Ansatz dem Klischee der bösen Schwiegermutter. Im Gegenteil, sie fühlt sich ihrer Schwiegertochter sehr nahe, hatte Verständnis für deren zunehmende Verzweiflung, den daraus resultierenden Griffen nach einem Rettungsanker. Pierre "Pecko" Franckh sehen wir als jüngeren Sohn Maria Wimmers, der sich unterwürfig-schleimig um die Zuneigung seines älteren Bruders bemüht. Diana Körner kommt nach ihrem Episodentod durch Rückblenden zum Zuge, in denen der Zuschauer mehr über die Ehe der Wichmanns erfährt. Sascha Hehn taucht in einer Nebenrolle auf, Klaus Wildbolz als freundlicher Barmann. Harry entpuppt sich als Spiesser, während Derrick eine differenzierte Sicht auf die Dinge hat. Wie üblich spielen alle Beteiligten auf gutem bis hervorragendem Niveau.

"Unstillbarer Hunger" gibt dem Zuschauer mit dem von Peter Fricke verkörperten Eberhard Wichmann, sehr schnell und eindeutig ein glasklares "Hassobjekt" an die Hand. Hingegen werden die von Maria Wimmer und Diana Körner gespielten Charaktere mit jeder Minute sympathischer. Auf Graustufen wird weitgehend verzichtet, wodurch der Betrachter freilich einer Gängelung unterzogen wird (Der ich mich nicht entziehen wollte, denn Fricke ist grandios als Widerling, Eberhard Wichmann kann (und darf) ich/man mit Leidenschaft verabscheuen). Das Schicksal des Opfers mutet mit fortschreitender Spieldauer zunehmend tragischer an. Eine Frau auf der Suche nach Wärme, die auch abseits ihrer grauenvollen Ehe nur auf oberflächliche Gestalten trifft. Der finale Hohn des Witwers treibt selbst den erfahren Derrick wortlos aus dem Haus. Die Auflösung ist nachvollziehbar, wird dem aufmerksamen Zuschauer frühzeitig klar sein. Als Schwäche möchte ich diesen Punkt nicht werten, denn der Schwerpunkt wurde auf das bittere Familiendrama gelegt. Frank Duval beendet die Folge mit melancholischen Klänge über dem Abspann, die den Zuschauer bedrückt und nachdenklich zurücklassen. Eine der besten Folgen von Regisseur Helmuth Ashley, der mich in der Vergangenheit nicht immer vollends zufriedenstellen konnte.

7/10 (gut)
TNT

RANG Deckschrubber

#4757 - 01.08 14:22


Die Legende von Aang

Was M. Night Shyamalan hier produziert hat zwar schöne Bilder mit tollen Effekten aber leider wenig Inhalt und eine sehr lahme Inszenierung. Wie bei "Machete" fehlt mir auch hier die Zutat X. Ich hatte Schwierigkeiten überhaupt in den Film reinzukommen, alles wirkt zusammenhanglos, als ob einfach nur schnell eine Szene nach der anderen aneinander gereiht wurde. Schade eigentlich, denn die Grundidee hat Potenzial. Soweit ich weiß waren oder sind drei weitere Teile geplant, immerhin handelt Die Legende von Aang vom Buch 1: Wasser. Aber hab glaub ich irgendwo gelesen das es wohl keine Fortsetzungen geben wird.

quote of El Mariachi - ~~Chilihead~~

Das ist doch einfach nur eine Real-Verfilmung der Avatar-Serie. Als Zeichentrick für Kinder finde ich diese sogar äußerst gelungen und deswegen verstehe ich sowieso nicht warum man die Serie mit echten Schauspielern verhunzen musste.
Afaik ist der Film auch so gefloppt, daß es keine weiteren Fortsetzungen geben wird.
TNT

RANG Deckschrubber

#4758 - 01.08 14:41

13 Assassins

In Japan, unmittelbar vor dem Beginn der Meiji-Ära (vor ca. 150 Jahren) gab es einen äußerst sadistischen Provinzherrscher, der unschuldige Familien schlachtete, Frauen die Glieder abhackte und Kinder zu Tode quälte. Da dieser allerdings der Bruder des amtierenden Shoguns war, war er auf offiziellem Wege trotz aller Grausamkeiten unantastbar.
Deswegen beschloss einer seiner ranghöchsten Samurai, Shinzaimon, der sogar Inspekteur des Shogunats war, den Provinzherrscher zu töten. Dafür sammelt er 12 weitere Samurai um sich um ein recht aufwändiges Attentat zu planen, was in einem großen Gemetzel endet.

Erzählerisch bietet der Film so gut wie alles, was man von einem Samurai-Film erwartet. Authentische Kostüme, Figuren und Kulissen, aber vor allem jede Menge Bushido.
Zwar soll der Film auf wahren Ereignissen beruhen, allerdings beeinflussen auch spirituelle Ereignisse die Handlung wie z.B. ein Berggeist, der den Attentätern hilft.

Viel Gemetzel sieht man im Film eigentlich nicht. Es gibt einige verstörende Szenen, wie z.B. eine Frau, der die Zunge rausgerissen wurde und Arme und Beine abgetrennt, die dann nackt und krächzend vor Schmerz über den Boden zappelt. Auch bei den Kämpfen gibt es hin und wieder solche Darstellungen, der Großteil der Gewaltdarstellungen wird aber ausgeblendet.
Allgemein schwankt die Inszenierung bei den Kämpfen. Zum einen ist man um Authenzität bemüht, zum anderen lassen viel altbackene Kameraperspektiven diese allerdings auch zum einem wilden Schwertgefuchtel verkommen.
teh nyan cat

RANG Master of Clanintern

#4759 - 01.08 18:31

aber vor allem jede Menge Bushido.

quote

ASCH

RANG God of Clanintern

#4760 - 02.08 20:33




Harry Brown (Großbritannien 2009, Originaltitel: Harry Brown)

Alter Mann vs. Abschaum

Der Rentner Harry Brown (Michael Caine) führt ein recht trostloses Leben. Er wohnt in einem runtergekommenen Wohnsilo, die Gegend wird von gewalttätigen Jugendlichen drangsaliert, Schlägereien, Drogen und Angst sind dort Alltag. Harrys Ehefrau liegt ohne Bewusstsein im Krankenhaus, immerhin kann er mit seinem Freund Leonard Attwell (David Bradley) im Pub plaudern, nebenbei eine Runde Schach spielen. Mitten in der Nacht wird Harry ins Krankenhaus gerufen, doch bis zu seinem Eintreffen ist die holde Gattin bereits verstorben. Es kommt jedoch noch dicker, denn wenige Tage später wird Leonard von jugendlichen Schlägern ermordet. Kurz zuvor hatte Leonard seinem Freund berichtet, dass er von den Burschen tyrannisiert wird, ständig in Angst und Schrecken lebt. Nun hat Harry die Schnauze gestrichen voll, er besorgt sich Schusswaffen, nimmt das Gesetz in die eigene Hand...

Die Geschichte vom unauffälligen Durchschnittbürger, der dem brutalen Pöbel den Kampf ansagt, ist wahrlich keine neue Errungenschaft. Charles Bronson sah bereits 1974 rot (Death Wish), der Rachereisser erhielt vier Fortsetzungen. Ein Streifen dieser Machart benötigt zwingend einen Hauptdarsteller mit Profil. Keinen Superhelden, aber einen kernigen Charakterkopf. Mit Michael Caine bietet "Harry Brown" gewissermaßen die Idealbesetzung für diesen Part auf. Regisseur Daniel Barber liefert seinen ersten Spielfilm ab, noch ist ihm kein Meisterwerk gelungen, ein beachtliches Debüt ist "Harry Browm" aber zweifellos.

Harry möchte nicht mehr als in Frieden leben, doch der Schmerz über den Verlust naher Menschen, treibt ihn in die Rolle des gnadenlosen Rächers. Wer Schuld am Tod seines Freudes trägt ist klar, nun wird zur Kasse gebeten, die Tage der Abrechnung sind gekommen. Ganz unbedarft geht der gute Harry nicht ans Werk, mehrfach wird der Zuschauer darauf hingewiesen, dass der alte Herr einst ein hochdekorierter Militärschädel war. Caine bringt den Schmerz und Zorn seines Charakters glaubwürdig rüber, die Actionsequenzen wurden geschickt auf ihn zugeschnitten. Positiv fällt die gelungene Atmosphäre des Flicks auf, die Plattenbauten muten extrem scheußlich an, die Jugendlichen sehen entsetzlich aus, bedienen sich einer rohen Umgangssprache. Für mich ist Harrys "Waffenkauf" der Höhepunkt des Films. Er sucht dazu zwei total abgewrackte Kriminelle auf, die Spannung köchelt beständig auf mittlerer Flamme. Man ahnt es, gleich wird es knallen, jeden Moment muss es geradezu zwangsläufig es zur Eskalation kommen. Klar, Harry explodiert in diesem Sumpf aus Drogen und Ekel, die Umsetzung ist den Machern vortrefflich gelungen. Im Finale nehmen die Randale grössere Ausmaße an, im Viertel kommt es zu massiven Kämpfen zwischen Gesetzeshütern und dem Pöbel. Selbst in diesen Momenten wird Caine nicht zur Nebenfigur, obschon er sich nicht mitten ins Getümmel stürzt.

Insgesamt kann man dem Ensemble ein gutes Zeugnis ausstellen. Michael Caine ist der Star, der Dreh- und Angelpunkt der Handlung. David Bradley scheidet früh aus, hinterlässt aber trotzdem einen starken Eindruck. Iain Glen punktet als bornierter Superintendent der Polizei, Charlie Creed-Miles als nicht allzu motivierter Durchschnittsbulle. Liam Cunningham gibt den Wirt des örtlichen Pubs. Die jugendlichen Bösewichte funktionieren gut, fiese Fratzen wohin man schaut. Lediglich die Darbietung von Emily Mortimer ist als Schwachpunkt auszumachen. Schade, denn sie spielt als Detective Sergeant die wichtigste Nebenrolle. Mortimer schaut in jeder Szene aus der Wäsche, als würde sie gleich losheulen, selbst wenn es unpassend erscheint. Vermutlich soll dies ihre Überforderung klarmachen, stellvertretend für die hilflose Polizei stehen. Die Rechnung geht nicht auf, denn Mortimer wirkt wie eine sexuell frustrierte Sozialarbeiterin, der man die Batterien aus dem Vibrator gestohlen hat. Was solls, diesen Ausfall kann die ansonsten starke Mannschaft kompensieren, der Gesamteindruck leidet nicht zu sehr darunter.

"Harry Brown" ist kein Film mit Tiefgang, kein feingeistiges Häppchen für zarte Gemüter. Das Werk spricht die niederen Instinkte an. Auge um Auge, Zahn um Zahn! Rache ist Blutwurst! Wer sich in der unglücklichen Lage befindet, in einer trostlosen Gegend wie Harry zu leben, wird eventuell (ich kann nur mutmaßen) ähnliche Gedanken hegen. Wie ich es jeden Tage aufs Neue geniesse, beschaulich und ruhig auf dem Lande zu leben. Die Knochensäge bleibt Staubsaugervertretern vorbehalten, das schont meine Nerven und spart Reinigungsmittel. Herr Caine hat es noch immer drauf, auf weitere Streifen von Regisseur Daniel Barber darf man gespannt sein.

Die Blu-ray aus dem Hause Ascot Elite bringt "Harry Brown" sehr gut rüber. Hier wird (glücklichweise) kein glattes Bonbonbild für Pixelzähler geboten, sondern die räudige Optik kann sich ohne störende Nebenwirkungen entfalten. Obendrauf gibt es eine Dosis Bonusmaterial, die Scheibe ist inzwischen zu moderaten Preisen erhältlich. Wer Lust auf einen alten Mann in Wut hat, der sollte diese solide Scheibe seiner Sammlung zuführen.

7/10 (gut)

Lieblingszitat:

"Sowas passiert, wenn man seine Waffe nicht ordentlich pflegt, Junge."
Honigmelone*würzig*

RANG Lord of Clanintern

#4761 - 03.08 13:27

Montag inner Sneak:
Crazy, stupid, love.

Beziehungskomödie oder sowas in der Richtung.
Hat einige witzige Szenen etc. drin. Was besonderes ist er aber nicht...



Gestern Abend:
Transformers 3

Story hat der Film schon ein kleines bisschen, aber... Paar nette Effekte, sonst hatte der Film nicht viel...Für zwischendurch Hirnausschalten reicht aber allemal...
TNT

RANG Deckschrubber

#4762 - 03.08 15:26

Hey, den hab ich auch gestern abend bei einem Kollegen gesehen. Wir kennen uns aber nicht zufällig persönlich? ^^

Deswegen jetzt:

Transformers 3

Wusstet ihr das damals bei Armstrongs Mondmission es nur darum ging ein Transformerraumschiff zu bergen? Tja, das ist halt das Geheimnis hinter der Mondverschwörung!
In dem Schiff waren Stäbe, die die Decepticons geklaut haben um damit eine Weltraumbrücke zwischen Erde und Cybertron zu errichten um noch mehr Decepticons zu rufen. Allerdings brauchen sie dafür auch noch den Sentinel Prime, der nur von Optimus Prime erweckt werden kann. Eine dramatische Geschichte um Verrat, Liebe und wahre Freundschaft entsteht. Rofl.

Gut, vergessen wir das. Die Geschichte ist flach wie die Bluse einer evangelischen Priesterin. Eigentlich ist so gut wie alles vorhersehbar, die Charakterbeziehungen nerven ausnahmslos und Optimus Prime klischeehaftes Freiheitsgeschwafel wirkt so lächerlich wie nie zuvor.

Ein paar gute Lacher hat der Film dennoch hin und wieder zu bieten, wobei manches aber auch wieder einfach nur spackig und nervig wirkt und man sich dann doch ein ums andere mal fragt, warum der Film bloss so lang sein muss.

Aber von der Action her will ich mich mal nicht beklagen. Alles ist pompöser, größer und aufwändiger. Da kriegt man wieder einiges fürs Auge geboten. Auch sind die Materialschlachten nun wieder viel besser in Szene gesetzt. Beim 2. Teil haben mich einige Ungereimtheiten in der Kameraführung und Choreographie gestört, die jetzt aber wieder beseitigt wurden, und es schon ziemlich elegant anmutet, wenn diese klobigen Maschinen ihre "Martial Arts" auspacken
Darüber hinaus dürfte dies wahrscheinlich der Film mit den meisten Explosionen der bisherigen Kinogeschichte sein ^^

Also eigentlich ist es der Transformers der Extreme. So dumm war bislang noch kein Film dieser Reihe, aber auch nicht so action geladen.

aber vor allem jede Menge Bushido.

quote

quote of teh nyan cat

haha

Hättste dir aber ruhig ein wenig mehr Mühe machen können ^^
ASCH

RANG God of Clanintern

#4763 - 03.08 18:54


Rocker & Biker Box Vol. 4 von MIG, zwei Filme auf einer DVD


Biker - Von der Meute gehetzt (USA 1971, Originaltitel: Wild Riders)

Der Drecksack und sein Gorilla

Pete (Arell Blanton) und sein Kumpel Stick (Alex Rocco) sind ein unzertrennliches Duo. Pete ist der Denker und Lenker, Stick ist stets zur Stelle, wenn sein bester (und offensichtlich einziger) Freund in Bedrängnis gerät. Als die beiden Pappnasen eine junge Frau brutal um die Ecke bringen, werden sie aus der Biker-Gang geworfen, mit der sie bisher durchs Land zogen. Die Tanks, Taschen und Mägen sind fast leer, als Pete ein großzügiges Anwesen entdeckt, auf dem sich zwei Damen am Pool vergnügen. Rona (Elizabeth Knowles) ist über den "unerwarteten Besuch" in ihrem Haus gar nicht so unerfreut, denn ihre Ehe langweilt sie, ihr Mann ist Berufsmusiker und oft auf Reisen. Während sich Rona in ihrem Schlafzimmer eindringlich mit Pete unterhält, wird der zurückhaltenden Laure (Sherry Bain) die Situation zunehmend unheimlich. Stick fühlt sich von der ängstlichen Laure provoziert, er gerät mehr und mehr ausser Kontrolle. Zunächst kann Pete die Lage beruhigen, doch die Stimmung schlägt um, für die Frauen beginnt ein fürchterlicher Albtraum...


Die auf heissen Öfen verrecken (USA 1971, Originaltitel: The Peace Killers)

Die Rocker, die Hippies, die Hilfstruppe der Hippies. Rendezvous zum fröhlichen Tod. (Juan Luis Buñuel möge mir den kleinen Diebstahl verzeihen)

Christie (Jess Walton) fährt der Schrecken ins Gebein. Als sie mit ihrem Freund Jeff (Michael Ontkean) an einer Tankstelle Lebensmittel einkauft, wird sie von Mitgliedern der Rockersäcke erkannt, mit der sie einst durch die Gegend brauste. Christie war die Freundin des Bosses Rebel (Clint Ritchie), sie machte sich ohne dessen Zustimmung aus dem Staub. Für Rebel unfassbar, denn er betrachtet die Dame als sein Eigentum. Als der Oberrocker von seinen Untertanen erfährt, dass sich Christie in der Nähe aufhalten muss, will Rebel schnellstmöglich Zugriff aus das Mädchen bekommen. Christie lebt in einer friedlichen Hippie-Kommune, deren Vordenker Alex (Paul Prokop) jegliche Form von Gewalt ablehnt. Der Schmalspur-Guru will die nahenden Biker mit Worten im Zaum halten, doch er unterschätzt die Gewaltbereitschaft der wilden Horde...


Die vierte Rocker & Biker Box von MIG, bietet einmal mehr zwei unterhaltsame Streifen an, die beide in den frühen siebziger Jahren entstanden. "Wild Riders" ist "eigentlich" kein Biker-Flick, denn dieses Umfeld spielt lediglich eine untergeordnete Rolle. Der Zuschauer bekommt ein "Geiseldrama mit Rape and Revenge Schlagseite" geboten, das sich überwiegend als kleines und dreckiges Kammerspiel präsentiert. Die Anlage der zentralen Charaktere ist dabei durchaus mutig, denn wirklich sympathisch ist keiner der Beteiligten. Arell Blanton spielt ein hinterhältiges Großmaul, ohne seinen Kettenhund Stick kann er sich kaum gegen andere Kerle behaupten. Pete verachtet die Mittel- und Oberschicht, macht andere Menschen für sein eigenes Versagen verantwortlich. Arell Blanton spielt seinen Part gut, er mutet wie eine eiskalte Ausgabe von Peter Fonda an. Alex Rocco kennt man aus unzähligen Produktionen, als Stick scheint er gerade der Mülldeponie entsprungen zu sein, nebenbei frühstückt er gern aus dem Mülleimer. Pete nutzt die nahezu bedingungslose Loyalität seines Begleiters schamlos aus, gängelt den Dummbatz nach allen Regeln der Kunst. So abstossend die Kerle auch gezeichnet sind, die Damen taugen fast ebenso wenig als Symapthieträger(innen). Immerhin mag man sich als Lustmolch vorstellen, zu welchen Ferkeleien eine gelangweilte Hausfrau bereit ist, die von Elizabeth Knowles mit überzeugendem "Schlampenfaktor" dargestellt wird. Ihre von Sherry Bain gespielte Freudin ist sogar nett anzuschauen, beide Weibchen neigen jedoch zu naiv-dummer Nervensägerei. Daher möchte man ihnen in der Realität nicht um jeden Preis begegnen (der Verfasser lügt), dem Unterhaltungswert des Films ist die Anlage ihrer Rollen freilich zuträglich.

Der folgende "The Peace Killers" driftet stark in Richtung (schmackhafte) Gurke. Hier und da tauchen Szenen auf, welche die Handlung in keinster Weise voranbringen, dazu gesellt sich der Hang zum belanglosen Geplätscher (Wo ist da der Unterschied?). Dafür entschädigen die zahlreichen Fratzen, die sich gegenseitig mit hohlen Auswürfen und grotesken Handlungsweisen übertrumpfen. Einige Figuren muten an, als wären sie von den Verantwortlichen aus dem Endlager für hirntote Redneck-Zombies entführt worden. Halt! Damit ist nicht die ganze Wahrheit gesagt, denn auch dunkelhäutige Vertreter blamieren sich bis auf die Knochen. Jess Walton ist hübsch, schaut meist aus ängstlichen Kuhaugen in die Landschaft, Michael Ontkean bemüht sich redlich darum, den mutigen Beschützer für die verzweifelte Schönheit zu geben. Clint Ritchie tritt nicht nur seine Gegner in den Hintern, auch die Mitglieder seiner Gang haben am strengen Regiment ihres Bosses zu knabbern. Paul Prokop sorgt als überzeugter Hippie für einige (unfreiwillige) Schmunzler. Lavelle Roby eilt den Blumenkindern mit von ihr gelenkten Schmalspur-Rockern zur Hilfe, die Dame hat noch eine Rechnung mit Rebel zu begleichen.

Während "Wild Riders" solide ausgeführt ist, scheinen die Macher von "The Peace Killers" -mehrfach und ausdauernd- tief in die Welt der bewusstseinserweiternden Stoffe eingetaucht zu sein. "Wild Riders" aka "Biker - Von der Meute gehetzt", punktet mit gut aufgelegten Schauspielern, vor allem das irrsinnige Finale hat mich vor Freude vom Sofa gefegt. Als endlich das unscheinbare Ehemännchen mit dem Cello unter dem Arm auftaucht, steuert der Flick flott und zielstrebig auf sein blutiges Ende zu. "The Peace Killers" aka "Die auf heissen Öfen verrecken", setzt in das vorherrschende Gurkentum kleine Ausrufezeichen, ist trotz (wegen?) seiner zahlreichen Schwächen ein kleiner Knuffel. Wenn der "Hippie-Jesus" am allseits bekannten Peace-Symbol festgeschnallt wird, bleibt unter Garantie kein Auge trocken (sofern der Betrachter diese Art von Humor nicht ablehnt). Die Klopperei zwischen Rockern, Hippies und noch mehr Rockern, fordert nicht nur auf dem Bildschirm ihren Tribut. Fast alle Kämpfe sind extrem ungelenk und albern, unbeschreiblicher Murks, der jeden Stuntman peinlich berührt (zumindest belustigen wird).

Mittlerweile sind bereits zehn Rocker & Biker Boxen von MIG erschienen, leider stehen erst die Boxen 1-5 in meiner Sammlung. Box 1 und 2 bieten ein überragendes Preis-/Leistungsverhältnis, auf zwei DVDs werden vier Filme pro Set angeboten. Die erste Box bietet nicht nur Masse, drei der vier Filme sind Treffer, der schwächste Beitrag zumindest nett. Ab Box #3 muss sich der Fan mit zwei Filmen auf einer DVD begnügen. Box #4 bietet den besseren Film in besserer Qualität an, das Bild von "Wild Riders" dürfte die Zielgruppe locker zufriedenstellen. "The Peace Killers" schwächelt auch in technischer Hinsicht deutlich, letztlich kann man mit dem Gebotenen aber leben (Qualitätsfetischisten zählen sicher nicht zu den Interessenten, von daher "passt" die Auswertung der Filme).

Für "Wild Riders" ziehe ich dicke 7/10. "The Peace Killers" verdient sich 5,5/10, in Gedanken addiere ich einen weiteren Wohlfühlpunkt. Wer sich für Biker-Filme (oder die Thematik streifende Werke) aus den frühen siebziger Jahren begeistern kann, tätigt mit der Rocker & Biker Box Vol. 4 einen guten Kauf. Einsteigern lege ich zunächst die Boxen 1 & 2 ans Herz, die sich bei Bedarf durch die folgenden Sets ergänzen lassen.

Was lernen wir aus den Filmen? Rocker sind fiese Typen, gelangweilte Hausfrauen tropfnass, Hippie zu sein ist auch keine Lösung.

Lieblingszitate:

Aus "Wild Riders" aka "Biker - Von der Meute gehetzt": "Ich bezahle seit ich denken kann, jetzt bist du dran!"

Aus "The Peace Killers" aka "Die auf heissen Öfen verrecken": "Du Mistkäfer schiesst auf mich?"
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Master of Clanintern

#4764 - 04.08 16:05

Moonlight Season 1

schöne 80er Serie mit der Bruce Willis groß rausgekommen ist. Hat Witz, Tempo und zwei sehr sympatische Darsteller
ASCH

RANG God of Clanintern

#4765 - 05.08 21:13




Nacht des Terrors (USA 1996, Originaltitel: Riot)

Der unerschrockene Engländer

In Los Angeles kommt es nach einem Konflikt zwischen Jugendlichen und der Polizei zu Krawallen. Etliche Stadtviertel sind in Aufruhr, marodierende Schlägertruppen verbreiten Angst und Schrecken. Auch Anna Lisa Gray (Paige Rowland), die Tochter des britischen Botschafters, gerät in den Strudel des Grauens. Die junge Frau wird von einer Strassengang aus einer Limousine gezerrt, fällt in die Hände des berüchtigten Shyboy (Dex Elliott Sanders). Wenig später erhält ihr Vater eine hohe Lösegeldforderung, die an heikle Bedingungen geknüpft ist. Ein einzelner Bote soll das Geld überbringen, der Deal soll mitten in einem momentan unkontrollierbaren Stadtteil stattfinden. Nur ein Mann kommt für diesen Job in Frage, der britische Agent Major Shane Alcott (Gary Daniels). Obschon ihm sein Freund Major Williams (Sugar Ray Leonard) davon abrät, stellt Shane sich sofort Verfügung, er war einst mit Anna Lisa verlobt. Bereits der Weg bis zum Übergabepunkt ist lebensgefährlich, vor allem mit einem Koffer voller Geld unter dem Arm. Shyboy hat freilich nicht vor, dem Boten und der Geisel freien Abzug zu gewähren. Damit nicht genug, denn die böseste Überraschung wartet noch auf Shane...

In den achtziger Jahren war Cannon DIE Schmiede für gepflegte B-Actioner, in den neunziger Jahren sorgte PM Entertainment für Nachschub auf dieser Spielwiese. "Riot" bietet dem Genrefan eine solide Besetzung an, kann mit seiner gelungenen Atmosphäre punkten, Prügel und Geballer werden in feister Dosierung gereicht. Auf dem Regiestuhl nahm Joseph Merhi Platz, der darüber hinaus auch einer der Gründer von PM Entertainment war. Der Mann ist daher gewissermaßen eine ausgewiesene Fachkraft für B-Action.

Gary Daniels macht ohne Zweifel einen durchtrainierten Eindruck, schaut aber eine Spur zu soft aus, den kernigen Actionhelden mag man ihm zunächst nur eingeschränkt abnehmen. Nach und nach verfliegt die Skepsis, Daniels meistert die Actionsequenzen souverän, füllt den Rest mit seiner sympathischen Art auf. In "Riot" darf er unzählige Bösewichter verkloppen und über den Haufen schiessen, der Body Count lässt keine Wünsche offen. Box-Legende Sugar Ray Leonard steht Daniels als typischer Sidekick bei, sein Part fällt jedoch leider deutlich kleiner aus, als ich nach dem Auftakt des Streifens zunächst vermutete. Charles Napier sehen wird als älteren Agenten, sein Gesicht wird jedem Filmfreund schon häufiger begegnet sein. Auf Seiten der Bösewichter sind charaktervolle Fratzen unterwegs. Dex Elliott Sanders gefällt als typisches Bandenanführer-Klischee. Der kantige Patrick Kilpatrick sieht von Natur aus unfreundlich aus, er darf erwartungsgemäß ordentlich auf den Putz hauen. Blondchen Paige Rowland bleibt austauschbar, erfüllt als Ex-Liebchen des Helden ihren Zweck. Damit sind die wichtigsten Mitwirkenden kurz vorgestellt, die weiteren Akteure müssen überwiegend als anonyme Metzelmasse herhalten.

"Riot" bringt all die geliebten Zutaten ins Spiel, die der Fan kurzweiliger B-Action sehen möchte. Der Held gibt nie auf, die Bösewichte schrecken vor kaum einer Tat zurück. Es wird ständig geballert und geprügelt, Mopeds und Autos werden zu Schrotthaufen, die Umgangston ist tendenziell rauh. Die Sause erfreut mit ein paar leicht irren Einfällen, seht euch z.B. die Attacke der bekloppten Mopedfahrer an, herrlich. Zu einem runden Paket gehört in diesem Genre ein pathetischer, einfallsloser Soundtrack. "Riot" gibt sich auch in dieser Disziplin keine Blöße, die Mucke ertönt üblich schlecht. Merke: Das gehört genau so! Der Plot hält eine gelungene Überraschung parat, auf die ich an dieser Stelle selbstverständlich nicht eingehen kann.

Unter dem klangvollen Titel "Nacht des Terrors", ist der Streifen in Deutschland von Voulez Vous veröffentlicht worden. Die DVD gehört zur "Action Sensation" getauften Reihe des Labels, die mir bereits ein paar angenehme Nächte bescherte. Man kann sicher darüber streiten, ob der Name "Action Sensation" eine gute Wahl ist, doch letztlich zählt der Inhalt, nicht die Verpackung. Bei "Nacht des Terrors" ist beim Kauf auf die richtige Fassung zu achten, die im üblichen Massenhandel angebotene DVD (FSK 16) ist gekürzt. Über die üblichen Wege ist die ungeschittene Variante problemlos erhältlich. Die gebotene Qualität sollte die Zielgruppe zufriedenstellen, im Bonusbereich findet man eine kleine Trailer-Sammlung.

7,5/10 (gut bis sehr gut)

Lieblingszitat:

"Ich bin der Weihnachtsmann."

***

Ansonsten gab es noch:


Fist of the North Star (USA 1995) - Ein weiterer Flick mit Gary Daniels, der sich hier durch eine düstere Welt prügeln muss, die einer Manga-Vorlage entstammt. Malcolm McDowell, Costas Mandylor und Chris Penn sind am Start, sogar Ekelfratze Clint Howard taucht in einer kleinen Nebenrolle auf. Nette Action mit Endzeit-/SF- und Fantasy-Stimmung, die unter dem hektischen, zu oberflächlichen Drehbuch leidet. Der Film ist schlicht zu kurz geraten, um den Zuschauer wirklich in das stimmungsvolle Szenario einzusaugen.

6/10 (obere Mittelklasse)


Bloodsport (USA 1988) - Alle Jahre wieder auf dem Bildschirm, immer wieder sorgt dieser Cannon-Streifen für beste Unterhaltung. Damals der grosse Durchbruch für Jean-Claude Van Damme, der dort (aus heutiger Sicht) recht milchgesichtig anmutet. Schauspielerisch war Van Damme noch eine Nullnummer, kein Vergleich zu seinen heutigen Fähigkeiten, die leider viel zu wenig Beachtung finden! Egal, denn dem äusserst hohen Unterhaltungswert von "Bloodsport", bricht dies keinen Zacken aus der blutigen Krone. Muskel-Klops Bolo Yeung gibt den ultrafiesen Endgegner, da bleibt kein Knochen gerade.

8/10 (sehr gut)


Dawn of the Dead (USA 2004) - Ich liebe Romeros Original von 1978 abgöttisch, der Film zählt zu meinen ewigen Top 10! Das Remake gibt sich eigenständig, erfreut aber mit zahlreichen Verbeugungen vor der Vorlage. Für mich einer der besten Horrorfilme des neuen Jahrtausends. Sicher, das Original bleibt unerreicht, doch Zack Synders Fassung ist mir längst ans Herz gewachsen, landet immer wieder im Player. Im Vergleich mit "Dawn...", stinkt Synders Hypefilmchen "300" gnadenlos ab.

9/10 (überragend)
ASCH

RANG God of Clanintern

#4766 - 06.08 22:04

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"


Cover der Derrick Collectors Box 5, welche die Folgen 61-75 enthält


Folge 68 - Ein Lied aus Theben (Deutschland 1980)

Als Inge Bruckmann (Mijou Kovacs) nach dem Tanztraining von ihrem Freund Hans (Eckhard Heise) abgeholt wird, hat dieser eine Auseinandersetzung mit dem aufdringlichen Ulrich Hemp (Werner Schulenberg), in deren Verlauf sich Hemp einen Schlag ins Gesicht einfängt. Wenig später ist Hans tot, seine Mutter (Edith Schneider) endeckt die Leiche ihres Sohnes. Sofort fällt der Verdacht auf Ulrich Hemp, der jedoch nach einer Nacht in Untersuchungshaft aus Mangel an Beweisen entlassen wird. Da Inges Eltern beruflich längerfristig im Ausland leben, haben sie ihre Tochter bei Dr. Munch (Siegfried Wischnewski) und dessen Familie untergebracht. Auch Munchs Sohn Robert (Michael Boettge) hat ein Auge auf die hübsche Inge geworfen, genau wie Ulrich hatte er in der Vergangenheit Ärger mit dem Mordopfer...

Mit Mijou Kovacs bietet diese Episode eine attraktive Darstellerin an, die glaubwürdig das Begehren der anwesenden Herrer weckt (Die seriösen Ermittler sind freilich davon ausgenommen). Werner "Adi Dong" Schulenberg spielte bereits in "Die Puppe" (57) reichlich irrsinnig auf, erneut sehen wir ihn in einer verschrobenen Rolle. Diesmal gibt er eine Art Stalker, der gewissen Leuten die nackte Angst ins Genick treibt. Siegfried Wischnewski hat mit (s)einer zunehmend bröckelnden Fassade zu kämpfen, während Inge Birkmann ihrem Gatten zur Seite steht. Michael Boettge und Eckhard Heise bleiben eher austauschbar, Maria Sebaldt leitet das Tanzensemble fachkundig an.

Allzu viel mag ich über "Ein Lied aus Theben" nicht schreiben, der Plot ist zu durchsichtig angelegt, zu leicht lässt sich der wahre Täter ausmachen. Dies tritt bei manch anderer Folge der Reihe ebenfalls auf, dort wird dem Zuschauer aber ein alternative Spielwiese angeboten, oft packende Famlien-/Beziehungsdramen. Leider schwimmt man hier lediglich an der Oberfläche, immerhin fangen die gewohnt guten Schauspieler das sehr mittelprächtige Drehbuch auf. Eine unscheinbare Episode, die sich nur ganz knapp oberhalb von "Ein Kongress in Berlin" (61) platzieren kann.

Sehr, sehr wohlwollend: 6/10 (obere Mittelklasse), die Tendenz weist in Richtung 5,5/10



Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"


Cover der Derrick Collectors Box 5, welche die Folgen 61-75 enthält


Folge 69 - Tödliche Sekunde (Deutschland 1980)

Achim Rudolf (Uwe Ochsenknecht) ist mit dem Moped auf dem Weg nach Hause, kurz zuvor hat er sich von seiner Freudin Marianne Schieder (Irina Wanka) verabschiedet. Als er in einer Nebenstrasse kurz anhalten muss, entdeckt er dort den geparkten PKW seines Vaters Albert (Werner Kreindl). Plötzlich ertönen laute Hilferufe, ganz in der Nähe wurde der Besitzer einer Lottoannahmestelle getötet, zudem wurde eine grössere Summe Geld geraubt. Frau Kahl (Eva Brumby), die Gattin des Opfers, gibt bei ihrer Zeugenaussage an, sie habe drei Gestalten gesehen. Eine brauchbare Beschreibung kann die geschockte Frau nicht zu Protokoll geben, gleiches gilt für ihre Tochter Ina (Lisa Kreuzer) und deren Ehemann Gerhard (Werner Asam), die im Haus der Kahls leben und zur Tatzeit anwesend waren. Achim stellt wenig später fest, dass der Wagen seines Vaters inzwischen verschwunden ist. Den jungen Mann beschleicht ein schrecklicher Verdacht, mit dem er seinen Vater unverblümt konfrontiert. Vieles spricht für eine Täterschaft Albert Rudolfs, vor allem sein Vorstrafenregister, welches im Zusammenhang mit dem Raub höchst brisant erscheint...

Werner Kreindl und Uwe Ochsenknecht funktionern als Vater und Sohn vortrefflich. Nein, weil die Beziehung so gar nicht funktionieren mag, bietet sie den Schauspielern eine reizvolle Bühne, die Kreindl und Ochsenknecht dann auch erstklassig für sich zu nutzen wissen. Übrigens sieht Ochsenknecht hier "Buffalo Bill" sehr ähnlich, dem Serienkiller aus "Das Schweigen der Lämmer", der 1991 von Ted Levine dargestellt wurde (Das tut nichts zur Sache, aber ich wollte es unbedingt anmerken). Irina Wanka sehen wir als hübsche Freudin des Herrn Ochsenknecht, Ida Krottendorf als verängstige Mutter des Burschen. Lisa Kreuzer hatte bereits mehrfach eindrucksvolle Auftritte innerhalb der Reihe (z. B. Folge 38 - Inkasso, Folge 47 - Solo für Margarete), in "Tödliche Sekunde" bleibt sie zurückhaltend, nebensächlich. Überhaupt sind die Rollen der "Opferfamilie" eher unscheinbar angelegt, lediglich Eva Brumby hat ein paar starke Momente. In Nebenrollen tauchen Charakterkopf Dan van Husen und Klaus Münster auf, die als schrullige Brüder am Start sind.

Der gestörten Vater-Sohn-Beziehung räumt man viel Platz ein, jedoch wird der interessant konstruierte Kriminalfall nicht an den Rand gedrängt. Es ist nicht nur der Sohn, der seinem alten Herrn nicht über den Weg traut. Nein, auch der vorbestrafte Vater mißtraut seinem Sprößling, zweifelt mit Nachdruck an dessen Loyalität und Familiensinn. Das Drehbuch baut nicht auf Krawall, die Fäuste Kreindls und Ochsenknechts bleiben kalt, lediglich der Tonfall wird ansatzweise eine Spur harscher. Auf Zbynek Brynych ist Verlass, seine Inszenierung verrät ein gutes Gespür für feine Zwischentöne, die oft gar nicht so einfach in den vorgegebenen Rahmen von einer Stunde Spielzeit zu packen sind. "Tödliche Sekunde" ist eine gute und unterhaltsame Folge, deren Auflösung sich auf nachvollziehbare Art ein wenig komplexer als üblich gestaltet.

7/10 (gut)
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Master of Clanintern

#4767 - 08.08 08:16



Karate Kid

Mutter und Sohn ziehen aus den USA ins ferne China um ein neues Leben zu beginnen, doch ist nicht alles besser und der kleine Junge gerät auf seiner neuen Schule in Schwierigkeiten...

An sich betrachtet ist Karate Kid eine standfeste Produktion. Was ihm aber wirklich fehlt und somit in die Mittelklasse versetzt ist die fehlende Tiefe der Charaktere, insbesondere des Hausmeisters, und die philosophische Grundlage der Kampfkunst. Somit bleibt nicht viel was zu überzeugen weiß, sehr schade.
ASCH

RANG God of Clanintern

#4768 - 08.08 12:41




Psycho Cop (USA 1989, Originaltitel: Psycho Cop)

Darkest Blue

Drei junge Burschen und ihre Freundinnen sind mit dem Auto unterwegs. Es geht raus aufs Land, die Herren haben dort eine großzügiges Anwesen gemietet, alle wollen einen schönen und eindringlichen Urlaub erleben. Leider treibt sich der durchgeknallte Officer Joe Vickers (Robert R. Shafer) in der Gegend rum, der bereits wegen diverser Greueltaten von seinen Kollegen gesucht wird. Zunächst schliesst der Kopf des Hausmeisters und Aufpassers innige Freundschaft mit einer Axt. Vickers berichtet den Feriengästen von einem angeblichen Unfall, der Vermißte wäre bald wieder auf den Beinen. Zunächst sind die Jungspunde beruhigt, doch nach mutet die Bedrohung immer spürbarer an, bis Vickers schliesslich sein blutiges Handwerk in Angriff nimmt...

"Psycho Cop" wurde zu VHS-Zeiten in Deutschland unter dem Titel "Mad Cop" vermarktet, die DVD trägt nun den amerikanischen Originaltitel. Gern wird William Lustigs "Maniac Cop" (1988) als vergleichbares Werk genannt. Doch im Gegensatz zum urbanen "Maniac Cop", bekommt es der Zuschauer bei "Psycho Cop" mit einem typischen (Backwood) Slasher zu tun ( Bei dem der Killer zur Abwechslung in einer Polizeiuniform durch den Wald stiefelt, besagte Uniform stellt dann aber auch schon die grösste Gemeisamkeit der Filme dar). Regie führte ein Typ namens Wallace Potts, der auch für die Story verantwortlich zeichnet.

Die kurze Vorstellung der Schauspieler kann ich mir an dieser Stelle sparen, denn die Gestalten bleiben beliebig austauschbar. Immerhin sorgt ein Name wie Jeff Qualle für leichte Belustigung, wirklich erinnerungswürdig ist allerdings nur der Auftritt von Robert R. Shafer als "Psycho Cop". Shafer kann inzwischen auf eine stattliche Anzahl von Auftritten in B-Movies und TV-Serien verweisen. Als Officer Joe Vickers darf er ordentlich vom Leder ziehen, irre Grimassen schneiden, wirre Sprüche absondern (...und natürlich seine Kunden zu Mettgut verarbeiten). Wer Slasher sowieso skeptisch betrachtet, wird "Psycho Cop" mit ziemlicher Sicherheit in der Luft zerreissen. Klar, der Flick suhlt sich in abgedroschenen Klischees, kommt zu keiner Zeit über übliche Genrekost hinaus. Wie bereits erwähnt, bleiben die "Zehn kleinen Negerlein" allesamt unscheinbar, beten typische Dialoge herunter, fungieren in erster Linie als Lückenfüller und Metzelmasse. In der Disziplin Spannung vollbringt man keine Wunder, selbst vereinzelte Schockmomente sind Mangelware. Die Effekte bieten guten Standard an, ausufernde Härten sollte man nicht erwarten. Nebenbei wird auf satanische Umtriebe des Herrn Vickers hingewiesen, die zunächst aber wenig Sinn ergeben. Zumindest zum Ende der Sause machen sich die Andeutungen bezahlt, tatsächlich erschien 1993 eine Fortsetzung (Psycho Cop Returns).

Es gibt unzählige Gründe diesen Streifen abzulehnen, langweilig zu finden, ihm keine weitere Beachtung zu schenken. Diese Verfahrensweise möchte ich jedem "Slasher-Nörgler" ausdrücklich ans Herz legen! Mir sind die vermeintlichen Schwächen und Klischeefallen jedoch völlig gleichgültig. Nein, das trifft es nicht, denn ich liebe es sehr auf den ausgetretenen Pfaden zu wandeln, die bereits zahlreiche andere Slasher beschritten haben. "Psycho Cop" bietet dem gierigen Fan knappe 84 Minuten Spass, sofern man die Ansprüche nicht allzu hoch schraubt. Zu den Höhepunkten seiner Gattung zählt der Film ganz sicher nicht, ungeachtet dessen hat der Streifen bei mir die richtigen Knöpfe gedrückt, ich bin wohl ein hoffnungsloser Fall.

Im Rahmen der sogenannten "Horror Editon" (#3), wurde "Pyscho Cop" von Voulez Vous von wenigen Monaten ungekürzt auf den Markt geworfen. Die Bildqualität ist zweckmäßig, Boni sind eine Rarität, Flatschen-Paranoiker werden sich über das Wendecover freuen, welches IMHO sehr schick geraten ist (siehe oben). Neben der deutschen Snychronisation ist der englische Originalton an Bord, die niveauarme deutsche Fassung passt ausgezeichnet ins Bild. Da die Scheibe zum moderaten Kurs gehandelt wird (rund 7€), kann man sehr gut mit der gebotenen Qualität und Ausstattung leben. Ich freue mich sehr über die DVD-Auswertung dieses kleinen Slasher, vielen Dank dafür!

7/10 (gut) = Sehr, sehr subjektive Fanpunkte!

Lieblingszitat:

"Brauchen Sie einen Polizeibeamten?"


Ferner im Player:

China O'Brien (USA 1990) - Cynthia Rothrock hängt ihren Job als Großstadtbul(l)ette an den Nagel, ein tragischer Zwischenfall im Job gibt den Ausschlag. Zurück in ihrer ländlichen Heimat regiert ein fieser Gauner, dem zahlreiche Schergen zur Hand gehen. Als Chinas Vater, der in der kleinen Stadt den Posten des Sheriffs bekleidet, einem heimtückischen Anschlag zum Opfer fällt, will China sich zu seiner Nachfolgerin wählen lassen...

Regisseur Robert Clouse inszenierte immerhin den Bruce Lee-Klassiker "Enter the Dragon", umso erstaunlicher mutet die teils naive Art dieses Rothrock-Kloppers an. "Irgendwie" passt aber alles zusammen, und Cynthia mag ich sowieso (obwohl mir diese Tatsache unbegreiflich ist, denn "sportliche" Frauen entsprechen überhaupt nicht meinem primitiven Beuteschema). Robert Norton und Keith Cooke greifen Frau Rothrock unter die Arme, diverse Fratzen dienen als Sandsäcke und Fußabtreter.

Die DVD aus der Reihe "Eastern Sensation" von Voulez Vous ist (wie üblich) keine Sensation, bietet aber ein faires Preis-/Leistungsverhältnis. Das Cover weist einen dicken Fehler auf, aus "China O'Brien" wurde "China O'Brian". Egal, die Scheibe geht in Ordnung, und "China O'Brien" gehört sowieso zu den besseren Ausflüssen der lieben Cynthia.

6,5/10
Honigmelone*würzig*

RANG Lord of Clanintern

#4769 - 09.08 08:27

Midnight in Paris

Insgesamt mäßiger Film über einen Autor, welcher mit seiner Verlobten und deren Eltern Urlaub in Paris macht. Eines Nachts verirrt er sich alleine+betrunken in Paris bis ihn ein altes Auto (mit Insassen) mit in die 1920er zurück nimmt...

Stellenweise etwas öde, hat manchen Lacher dabei. Owen Wilson hat mir gar nicht gefallen... Ansonsten, wie gesagt, mäßig.
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Master of Clanintern

#4770 - 09.08 12:38



Chaplin

ein wahres meisterwerk über das leben der legende charlie chaplin das auf seine autobiografie beruht. hätte ich nicht per zufall das cover gesehen, wäre mir der film völlig entgangen und das obwohl er aus dem jahre 1992 beruht. jede menge stars sind mit an board und an der spitze spielt robert downey jr. mit leidenschaft die verkörperung chaplins. einfach großartig und wunderschön!