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FORUM: Medien THEMA: Die Filme grad angesehen
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[LG]ASCH

RANG Prophet of Clanintern

#1681 - 01.02 00:11

Milano Kaliber 9

Ugo Piazza (Gastone Moschin) kommt nach drei Jahren Haft aus dem Knast frei. Gerade wieder auf freiem Fuss, hängt ihm schon der energische Rocco (Mario Adorf) auf der Pelle. Der grosse Boss, genannt "Der Amerikaner" (Lionel Stander, unglaubliche Hackfresse), ist im Glauben Piazza habe ihn um 300.000 Dollar geprellt, also schickt er Rocco und weitere Gehilfen um Piazza in die Mangel zu nehmen. Da Ugo jegliche Schuld von sich weist, lässt der Boss ihn wieder für sich arbeiten, in der Hoffnung seine Kohle doch noch in die Finger zu bekommen. Ugo nistet sich derweil wieder bei seiner Stossdame Nelly (Barbara Bouchet) ein, und nimmt Kontakt zu seinem alten Freund Chino auf. Chino steht nicht auf der Seite des Amerikaners, will diesen aber auch nicht herausforden. So steht Ugo recht allein an, denn niemand scheint wirklich daran zu glauben, dass er die 300.000 Doller nicht eingesackt hat. Nicht zu vergessen ist die Tatsache, dass auch die Polizei ein Auge auf Ugo geworfen hat...

Eine erstklassige Arbeit von Fernando Di Leo, der in den frühen Siebzigern mit "Der Mafiaboss - Sie töten wie Schakale" und "Der Teufel führt Regie", zwei weitere legendäre Beiträge zum Genre des italienischen Polizeifilmes geleistet hat. Wobei man hier eigentlich von Gangsterfilm sprechen müsste, den die Polizei ist lediglich in Nebenrollen präsent. Die Riege der Darsteller ist von höchster Qualität. Gastone Moschin überzeugt als wortkarger Anti-Held, Mario Adorf bildet den cholerischen Gegenpol, Barbara Bouchet ist ein echtes Leckerli. Die Leistungen von Leuten wie Stander, Pistilli und den weiteren Mitwirkenden sind ebenfalls sehr ansprechend. So bilden Luigi Pistilli und Frank Wolff eine Art Abbild zu der Gaunerkonstellation Moschin & Adorf.

Alle Faktoren für einen gelungenen Abend werden aufgeboten, tolles Italo-Kino der frühen Siebziger. Die DVD von Koch Media ist noch vereinzelt für kleines Geld zu ergattern, hier empfiehlt sich der schnelle Zugriff!

Sehr gut = 8/10
▪dσвєηiciσus▪

RANG Ultimate 0wn3r

#1682 - 01.02 12:56

hab mir heut morgen "layer cake" nun auch mal angeschaut, nach anregungen hier. fand ihn gut
Torian *Thermodynamik bestanden*

RANG Ober0wn3r

#1683 - 02.02 23:44

grad eben eternal sunshine of the spotless mind

joa, ganz nett
[LG]ASCH

RANG Prophet of Clanintern

#1684 - 03.02 00:31

Die Bruderschaft der gelben Höllenhunde

Mit Hilfe von Zauberwasser werden mehrere Morde verübt. Kurz darauf erhält Chu Liu-hsiang (Ti Lung) unfreundlichen Besuch. Man beschuldigt ihn der Morde, gibt ihm einen Monat Zeit, um das Gegenteil beweisen zu können. Unser Held macht sich auf die Suche nach dem wahren Täter, dabei gerät er immer tiefer in nahezu undurchschaubere Intrigen und erlebt einige böse Überraschungen...

Ein schöner Shaw Brothers Film aus dem Jahre 1977. Ti Lung, einer der damaligen Eastern Topstars, ist immer eine sichere Bank. Aus der Damenriege weiss die bezaubernde Li Ching erneut zu gefallen, einfach ein echtes Zuckerstückchen. Wie bei den Shaw Brothers üblich, gibt es auch diesmal schöne Kulissen und tolle Kämpfe zu sehen. Der Metzelfaktor fällt hier recht moderat aus, da kennt man deutlich blutigere Shaw Streifen.

Shaw- und Eastern Freunde allgemein, dürfen und sollten ohne Bedenken zugreifen. Die DVD von MIB ist überwiegend von guter Qualität, lediglich -das ist man bei der "Shaw Brothers Classics" Serie gewohnt- die Schärfe lässt ein wenig zu wünschen übrig. Für mich aber kein Manko von grösserer Relevanz.

Bekanntlich lehne ich gekürzte DVDs ab, jedoch gibt es von diesem Film weltweit keine uncut DVD. Glücklicherweise wurden die Kampfszenen aber nicht beschnitten, man hat lediglich bei den Nacktszenen die Schere angesetzt. Das ist zwar nicht schön, aber noch knapp im Toleranzbereich. Die Damen aus Hongkong und dem Umfeld haben zwar häufig sehr liebliche Gesichtszüge, aber nicht besonders viel Holz vor der Hütte. Ergo kann man den Verlust der Minimöpse verschmerzen.

Ein guter Film = 7/10! Mehr ist nicht drin, denn die Konkurrenz aus eigenem Hause ist enorm mächtig. Die Shaw Brothers haben eben noch weitaus stärkere Film produziert!
El Mariachi - ~~ Campioni ´06 ~~

RANG Deckschrubber

#1685 - 03.02 12:16

wiedermal ein kleiner dvd abend mit folgenden filmen:



Attack Force - mäßiger seagal film 4/10

Return to House on Haunted Hill - mittelmäßiger Horrorstreifen mit guten Goreeinlagen 5/10

Until Death - Oo!!!! Beeindruckend was van damme hier abliefert! Noch besser als wake of death und wieder eine etwas andere Rolle in die er schlüpft. Echt Nice! 8/10
[LG]ASCH

RANG Prophet of Clanintern

#1686 - 04.02 02:48

Godzilla - Die Brut des Teufels

Ausserirdische wollen die Menschheit vernichten und Mutter Erde für ihre Zwecke nutzen. Sie setzen dabei auf zwei mächtige Waffen. Zunächst schraubt man Mechagodzilla wieder zusammen, dann gibt es da noch den hässlichen Titanosaurus. Titanosaurus wird von Professor Mafune kontrolliert. Dieser macht mit den fiesen, faschistoiden Invasoren gemeinsame Sache, da man seine Theorien bezüglich des Titanosaurus vor vielen Jahren als Unfug abgetan hat.

Doch so ganz einig sind sich die Ausserirdischen und der Professor nicht. Am liebsten will jeder sein eigenes Süppchen kochen. Schliesslich tauchen die beiden bösen Monster an Land auf, um endgülitg alles in Schutt und Asche zu legen. Godzilla kann sich diese Frechheit nicht bieten lassen. Ergo taucht der Gigant ebenfalls aus der Versenkung auf, und steht der Menschheit in diesen schweren Stunden bei...

1975 wurde die legendäre Showa-Reihe mit diesem schönen Film zum Ende gebracht. Erst 1984 sollte Godzilla mit der Heisei-Reihe erneut durchstarten. Die Showa-Reihe brachte es in der Zeitspanne von 1954-75 auf insgesamt 15 Titel. Zunächst war Godzilla einfach nur bösartig und nahezu unzerstörbar, in den sechziger Jahren wandelte sich der King of Monsters häufig zu einem familienfreundlichen Untier. In "Die Brut des Teufel" steht mein liebstes Monster auch auf Seite der Menschen, doch ist der Film für Godzilla Verhältnisse recht gewagt ausgefallen. Es gibt tatäschlich kurz Möpse (!) zu sehen. Deren Eroktikfaktor hält sich aber in Grenzen, denn in dieser Einstellung wird gerade an einem mechanischen Herz gemurkst.

So. Ein würdiges Ende der Showa-Reihe. Die Monsteraction kommt leider ein wenig zu kurz. Besonders Godzilla hätte man deutlich mehr Screentime gönnen sollen. Dafür ist der finale Dreikampf aber ansehnlich geworden.

Fazit: Nicht der beste Godzilla Streifen, aber auf jeden Fall gut bis sehr gut. 7,5/10
paine

RANG Deckschrubber

#1687 - 04.02 11:53

am WE Fluch der Karibik 2... Naja schlechter als der 1.
[LG]ASCH

RANG Prophet of Clanintern

#1688 - 05.02 04:00

The Big White

Paul Barnell (Robin Williams) plagen grosse Sorgen. Er lebt mit seiner Frau Margaret (Holly Hunter) in Alaska, wo er ein kleines Reisebüro betreibt. Doch der Laden läuft nicht und seine Liebste leidet unter einer seltsamen Erkrankung. Margaret hätte einen Tapetenwechsel dringend nötig, leider fehlt dafür aber das Geld. Nun kommt Paul auf die Idee seinen Bruder Raymond für tot erklären zu lassen. Dann würde nämlich eine fette Lebensversicherung fällig, und schliesslich ist Raymond tatsächlich seit fünf Jahren spurlos verschwunden.

Die Versicherung kann sich natürlich vor der Auszahlung drücken, da nicht alle Voraussetzungen für die Fälligkeit erfüllt sind. Plötzlich tut sich eine unerwartete Chance für Paul auf. Im Müllcontainer vor seinem Büro findet er eine Leiche. Diese will er als seinen toten Bruder präsentieren, doch jetzt sollen seine Probleme erst richtig in Fahrt kommen. Ein ehrgeiziger Mitarbeiter der Versicherung will ihn des Betruges überführen, die Gangster die den Leichnam im Container geparkt hatten, müssen diesen als Beweis ihrem Boss vorzeigen und kommen Paul auf die Spur. Damit aber noch nicht genug! Denn plötzlich taucht der verschollene, echte Raymond wieder auf, und zwar äusserst lebendig und verdammt schlecht gelaunt...

Hui! Dieser Streifen hätte ein ganz, ganz grosser Wurf werden können. Die Besetzung ist allererste Sahne. Robin Williams und besonders Holly Hunter spielen toll. Auch die Nebenrollen sind erstklassig besetzt. Hier sticht besonders Giovanni Ribisi als penetranter Versicherungsfritze hervor. Aber auch Tim Blake Nelson als vertrottelter Gauner und Woody Harrelson als Raymond sind in Topform. Die Kamera fängt schöne Bilder ein, das Erzähltempo ist ebenfalls gut gewählt.

Warum ist der Film trotzdem nur "gut"? Für einen humorigen Thriller der Spitzenklasse fehlt es der Story an Pfiff, die Dialoge können einfach nicht die Qualität eines grosses Filmes vorweisen. Diese Mängel kann man mit Sicherheit nicht auf die erstklassige Besetzung zurück führen. Denkt man Thriller mit Humor vor winterlicher Kulisse, kommt man unweigerlich zu "Fargo" von den Coen Brüdern. Auch "The Big White" enthält auf der Rückseite des Covers einen dezenten Hinweis auf "Fargo". Wer dieses Meisterstück aus dem Hause Coen kennt, der wird auch wissen, dass diese Hürde kaum zu überspringen ist. So kommt dann auch der sehr gelungene Sam Raimi Streifen "Ein einfacher Plan", der Referenz "Fargo" deutlich näher, als es "The Big White" vermag.

Fazit: Gut! 7/10



Sag kein Wort

Zunächst werden wir Zeuge, wie ein Trupp Verbrecher eine Bank überfällt. Dabei stehlen sie einen grossen Edelstein aus einem Schliessfach. Jedoch werden der Anführer der Bande (Sean Bean) und seine Gehilfen von zwei Mitgliedern der Räubergemeinschaft übers Ohr gehauen, die sich genüsslich mit dem Stein aus dem Staub machen...

10 Jahre später. Der Psychologe Dr. Conrad (Michael Douglas) wird von seinem Kollegen Dr. Sachs (Oliver Platt) um Hilfe bei einem Fall gebeten. Er soll mit der neuen, schwierigen Patientin Elisabeth (Brittany Murphy) reden, da Sachs offensichtlich keinen Rat weiss. Conrad kommt zunächst ebenfalls nicht zum Zuge, doch am nächsten Morgen steht seine kleine Welt Kopf. Die kleine Tochter Jessie wurde in der Nacht unbemerkt entführt. Schon wenige Augenblicke später hat Dr. Conrad den Entführer am Telefon. Dieser verlangt von Conrad etwas sehr merkwürdiges. Die psychisch kranke Elisabeth soll ein Geheimnis mit sich tragen, welches Conrad ihr nun entlocken soll. Gelingt ihm das nicht, bedeutet dies den sicheren Tod seiner Tochter...

"Don't say a Word" ist ein routiniert abgespulter Hollywood-Thriller ohne grosse Überraschungen. Die Besetzung ist von guter Qualität, alle anderen Beteiligten haben ihren Job ebenfalls korrekt ausgeführt. Der Plot ist nicht sonderlich gewitzt, ein wenig mehr Spannung hätte ich mir ebenfalls gewünscht. Wahrlich kein schlechter Film, aber auch zu keiner Zeit etwas besonderes. Schauspielerisch gefiel mir Brittany Murphy als verstörte Elisabeth am besten.

Nette Thriller-Unterhaltung. Kann man sich gut anschauen, ist aber kein Pflichtprogramm. 6,5/10
3 of 5 Bierjunge!

RANG Godlike

#1689 - 05.02 14:08

Thank you for smoking

War ganz gut, klasse Story, tolle Reden.
Zwar nichts unerwartetes, aber gut

5/10 würd ich sagen, für Raucher ein netter Film für zwischendurch
[LG]ASCH

RANG Prophet of Clanintern

#1690 - 06.02 02:28

Königin der Wikinger

Es ist die grosse Zeit des römischen Imperiums. Die Römer haben die britische Insel besetzt, die dortigen Völker haben den Kampf überwiegend aufgegeben. Der sterbende König eines dieser keltischen Völker hat drei Töchter. Er ernennt Salina (Carita) zur neuen Herrscherin, da er nur ihr eine gute Führung seines Volkes zutraut. Salina ist an einem friedlichen Zusammenleben mit den römischen Besatzern interessiert. Glücklicherweise ist der römische Statthalter Justinian (Don Murray) ebenfalls ein sehr besonnener Mann, er will die Bevölkerung von den guten Absichten Roms überzeugen, dabei gleichberechtigt mit Salina herrschen.

Bald entwickelt sich eine Liebesbeziehung zwischen Königen und Statthalter, doch im Hintergrund spinnen verschiedene Machtblöcke ihre fiesen Intrigen. Octavian (Andrew Keir), der in der Rangfolge hinter dem Emporkömmling Justinian steht, gönnt seinem Vorgesetzten den Erfolg nicht. Er will dessen Position einnehmen und ist der Meinung ein geschlagenes Volk müsse mit harter Hand regiert werden. Doch auch die keltischen Druiden handeln nicht im Interesse ihrer Königin. Nicht zu vergessen die Kaufleute, die sich über die Erhöhung der Steuern nicht freuen. Wird es der jungen Herrscherin gelingen die Oberhand zu behalten...?

Meine Lieblinge von Hammer sind besonders für ihre wundervollen Gothic-Horror Juwelen bekannt. Doch waren die Briten auch in anderen Genres unterwegs. "The Viking Queen" ist ein schicker Kostüm-Film, der sich nicht um historische Begebenheiten kümmert.

Die Darsteller gehören nicht zu den Stars der Hammer Studios, abgesehen von Andrew Keir, der häufig für die Filmschmiede tätig war. Die gebotenen Leistungen gehen in Ordnung. Die Hauptdarstellerin Carita ist recht ansehnlich, obwohl Hammer in anderen Streifen noch weitaus steilere Zähe aufzubieten hatte. Sehr gut haben mir die schönen Landschaftsaufnahmen gefallen -es wurde in Irland gedreht- überhaupt leistete der Kameremann sehr ansprechende Arbeit. Was dem Film nicht gut zu Gesicht steht, ist seine -für dieses Thema- zu gering bemessene Spielzeit. Zunächst gönnt man den Charakteren eine angemessene Zeit sich zu entfalten, doch im letzten Drittel wird die Inszenierung zunehmend hektischer. Hier wären zwei Stunden wünschenswert gewesen, doch man hat alles in knappe 90 Minuten gepackt. Hammer war für seine effektive Arbeitsweise bekannt. Diese Rechnung ging auch meist auf, hier jedoch kommt es dem Film nicht zugute. Insgesamt vermag das Ergebnis -trotz kleinerer Schwächen- aber zu überzeugen.

Die DVD stammt aus der sehr schönen "Hammer Edition" von Anolis, die Qualität ist gewohnt solide und die Aufmachung liebevoll.

Gute Unterhaltung 7/10



Shadow Man - Kurier des Todes

Jack Foster (Steven Seagal) ist ein ehemaliger Agent der CIA. Als er mit seiner Tochter nach Rumänien fliegt, geht gleich nach der Landung die Post ab. Vor dem Flughafen detoniert ein Sprengsatz, Jacks Schwiegervater reicht dabei offensichtlich den Löffel. Jacks kleine Tochter Amanda wird von der Fahrerin eines Taxis entführt. Jack will seine Tochter zurück, diverse Interessengruppen wollen jedoch einen biogischen Kampfstoff von Jack, weil sie glauben er würde dieses Zeug mit sich führen. Was bleibt unserem Helden da schon anderes übrig, als prügelnd und ballernd durch Bukarest zu walzen um seine Tochter zu finden und nebenbei etliche Bösewichter zu killen...

Tjo... Es ist kein Geheimnis. Ich stehe einfach auf den ollen, fetten Kampfsack Seagal. "Shadow Man" ein weiterer "08/15 (Ex)-CIA superduber Held räumt auf" Streifen. Die Action ist nur durchschnittlich in Szene gesetzt, da hat man schon besseres von und mit Seagal gesehen. Die Nebenrollen sind durchweg mit belanglosen Fratzen ausgestattet. Das passt ganz gut, denn Stevie scheint auch nicht so richtig Bock auf den Scheiss gehabt zu haben.

Hmm... Es gibt mit Sicherheit unzählige Gründe diesen Film einfach nur miserabel zu finden. Vermutlich ist er mit 4/10 bereits eher wohlwollend bewertet. Aber... ...mir waren B-Actioner schon immer symphatischer als diese "Hollywood-Mega-PG13-Pseudo-Action-Brechbuster"... ...wobei.... ...B-Action ist natürlich nicht B-Action...

Es gibt in diesem Genre echte Perlen. Man denke nur an die zahlreichen, extrem kultigen Cannon Produktionen aus den Achtzigern. Man denke an Seagals Meisterstücke aus den Neunzigern wie "Zum Töten freigegeben" oder "Deadly Revenge" Man denke nur an heutige, sehr gelungene Beiträge wie z.B. "The Mechanik" (Lundgren) oder "Second in Command" (Van Damme). Von all diesen Perlen ist "Shadow Man" meilenweit entfernt. Aber... ich fühlte mich recht gut unterhalten! Ja, ich scheine wohl pervers zu sein! Man sollte zu seinen bizarren Vorlieben stehen...

Verglichen mit anderen Seagal Streifen der letzten Jahre: Besser als Bodensatz wie "Out of Reach", schwächer als die gelungenen Beiträge "Belly of the Beast" oder "Into the Sun".

Groteske 6/10
▪dσвєηiciσus▪

RANG Ultimate 0wn3r

#1691 - 06.02 22:03

Der Krieg Des Charlie Wilson kam gerade in der Sneak. Fand den Film gut, Tom Hanks spielt wirklich herausragend. Seine Referendin ist süß. Julia Roberts hatn Problem mit ihren Augenhöhlen
[LG]ASCH

RANG Prophet of Clanintern

#1692 - 07.02 03:45

Der New York Ripper

In New York schlachtet ein durchgeknallter Serienkiller junge Damen bestialisch ab. Lt. Williams (Jack Hedley) tappt völlig im Dunkeln. Bald zieht der Ermittler den Psychologen Dr. Davis als Berater hinzu. Doch dem perversen Mörder kann noch immer kein Einhalt geboten werden, er wird immer dreister und verhöhnt die Polizei...

Was für ein geiles Brett von Meister Fulci. Herr Fulci durchlebte in den späten Siebzigern und frühen Achtzigern seine Mettgut-Phase, die bekanntlich einige legendäre Beiträge zum Zombie-Genre abwarf. Auch bei diesem Thriller lässt er sich nicht lumpen. Bei den Morden wird mit Nachdruck im Latex rumgeschnetzelt, der rote Lebenssaft fliesst wie ein reissender Strom. Doch nicht nur die Gore-Szenen sorgen für Freude. Der Film verbreitet eine genial-schmierige Atmosphäre. Es gibt einige nackt Haut zu sehen, bei der guten Frau Alexandra Delli Colli (bekannt aus "Zombie Holocaust") bekommen wir Einblicke in den gesamten Früchtekorb geboten. Auch seine "Helden" bewirft Fulci mit Schmutz. So sucht der Bulle regelmässig eine professionelle Entsafterin auf, der Psychoklemper stöbert am Zeitungsstand in Homo-Blättchen, Frau Delli Colli schaut sich Live-Gerödel an um sich dabei zu befingern. Der absolute Sleaze-Charakter tritt aber in Form eines Verdächtigen auf: Howard Ross als Mickey Scellenda. Eklig, entstellt und abstossend, dabei ständig auf der Suche nach Möglichkeiten zum Einlochen.

Doch damit noch nicht genug. Der Killer spricht mit einer irren Donald Duck Stimme, was letztlich aber durchaus Sinn ergibt. Teilweise werden plumpe Verdachtsmomente gestreut, die Auflösung der Story ist trotzdem gut gelungen. Fulci kocht ein grandioses Süppchen aus Giallo, Mettgut und Sex. Es mag Thriller mit mehr Pfiff in der Story geben, aber die Intensität der schmierigen Atmosphäre von "Der New York Ripper" ist kaum zu überbieten.

Die Qualität der Ösiland DVD von XT Video reisst zwar keine Bäume aus, passt aber perfekt zu Stimmung des Filmes. Hier wäre eine "Hochglanz-Restauration" definitiv ein Störfaktor.

Geil! 8/10 mit Tendenz nach oben!
dummpumm *E=pc*

RANG Lord of Luck

#1693 - 07.02 06:59

cloverfield am wochenende
.kenshin`in the däääh

RANG Deckschrubber

#1694 - 07.02 19:56

komme auch grad aus cloverfield:
auf jeden fall sehenswert !
El Mariachi - ~~ Campioni ´06 ~~

RANG Deckschrubber

#1695 - 08.02 05:23

saw 4
[LG]ASCH

RANG Prophet of Clanintern

#1696 - 08.02 06:02

Derailed - Terror im Zug

Jacques Kristoff (Jean-Claude Van Damme) möchte mit seiner Frau und den beiden gemeinsamen Kindern in Urlaub fahren. Doch schon ereilt ihn eine wichtige Nachricht, die ihn umgehend zu einem Einsatz ruft. Seine Familie weiss zwar darüber Bescheid, dass Vati oft beruflich unterwegs ist, ahnt aber nichts von seiner Tätigkeit als Agent. Kristoff soll die Edel-Diebin Galina Konstantin (Laura Harring) aus der Slowakei nach München eskortieren. Die Dame hat in Bratislava einen brisanten Bruch gemacht, nun sitzt ihr die Staatsgewalt im Nacken. Ein Zug wird von Jacques Auftraggeber als einzig mögliche Fluchtmöglichkeit festgelegt.

Was eigentlich nur ein Spaziergang werden sollte, entpuppt sich schnell als mörderischer Höllenritt. Kaum hat Kristoff die Dame eingesammelt, schon ist ihnen das Militär auf den Fersen. Bei der Flucht durch Bratislava wird erstmal die halbe Stadt in Schutt und Asche gelegt. Schliesslich gelangen die Gesuchten aber pünktlich zum Bahnhof, erreichen sogar den eingelanten Zug. Nun beginnt die Kacke aber erst richtig zu dampfen. Galinas Beute ist eine biologische Waffe, an der ein fieser Bösewicht rege interessiert ist. Der Zug gerät in die Hände der Mordbrenner, nur ein gestandener Held wie Kristoff kann die Rettung sein. Jedoch hat unser Held ein verdammt grosses Problem. Seine Familie war kurz vor der gewaltsamen Übernahme des Zuges aufgetaucht, quasi als Überraschung zu seinem Geburtstag. Seine Frau war informiert wo ihr Mann unterwegs sein wird, allerdings nicht im welcher Mission und in welcher Begleitung. Jetzt hängt der Haussegen schief, denn Kristoffs holde Gattin glaubt ihr Mann wäre zu seinem Vergnügen unterwegs. Ergo darf Jacques nun nicht nur auf seine Klientin aufpassen, sondern muss sich auch noch grosse Sorgen um seine Familie machen, die wie alle anderen Reisenden in die Hände der Mordbuben fällt...

"Derailed" ist so eine Art Schmalspurversion von Seagals "Alarmstufe: Rot 2". Das Vorbild ist ohne Zweifel einer der besten Action-Filme der Neunziger Jahre, "Derailed" (2002) kommt hingegen recht holprig rüber. Fangen wir mit den positiven Aspekten an. Wer Van Damme mag, bekommt den Belgier hier in einigermaßen motivierter Form zu sehen. Laura Harring kennt man aus dem David Lynch Werk "Mulholland Drive". Sie scheint sich in diesem B-Actioner aber sichtlich wohl zu fühlen. Die anderen Darsteller sind von unterschiedlicher Qualität. Hier reicht die Skala von solide bis unfreiwillig komisch. Die üblichen Ballereien und Kämpfe sind nicht daneben, aber man hätte mehr daraus machen können. Die Story ist nicht sonderlich kreativ, aber das erwartet wohl kein Genre-Fan ernsthaft. Die zahlreichen Logiklöcher stören mich bei Filmen dieser Art weniger.

Nun zu den weniger erfreulichen Aspekten. Den Schnitt finde ich teilweise misslungen, das sieht nach mittelprächtigem Fernsehniveau aus. Bei Action-Filmen spielen die Special Effects bekanntlich meist eine nicht unerhebliche Rolle. "Derailed" bietet einerseits recht nette Miniatur-Modelle, dies ist zwar altmodisch, sieht aber putzig aus und ist mir sehr symphatisch. Dann gibt es aber auch hier und da CGI zu sehen. Diese Effekte sind derartig miserabel ausgefallen, selbst eine Fernsehproduktion würde sich dafür schämen. Ein Fall für die Rundablage.

Fazit: Man sollte schon ein recht toleranter und extrem süchtiger B-Action Maniac sein, um bei diesem Film nicht den Wunsch zu verspüren auf die Stop-Taste drücken zu wollen. Ich hatte meinen Spass an diesem Mumpitz. Wenn man beim Schnitt mehr Fingerspitzengefühl gezeigt hätte, die absolut grausigen CGI Murksereien unterlassen hätte, dann wäre dies vermutlich ein durchweg angenehmer Genre-Beitrag geworden. Dazu vielleicht noch ein fähiger Action-Choreograph und alles wäre im grünen Bereich gewesen.

Wer Van Damme Streifen aus den letzten Jahren sehen möchte, ist mit den wirklich gelungen Filmen "Wake of Death", "Second in Command" und "Until Death" deutlich besser bedient. Man kann "Derailed" übrigens als günstiges Doppelpack mit dem weitaus stärkeren Van Damme Streifen "Ohne Ausweg" erstehen. Teilweise für knapp unter 10€ zu haben, quasi als "Beigabe" zu einem kleinen Van Damme "Klassiker".

Trotz aller berechtigten Kritik... ...mag ich den Film irgendwie. Die Zeit verging im Fluge. Ich zücke viel zu hoch gegriffene 6,5/10. Wäre meine psychische Deformation nicht so stark ausgeprägt... ...dann würde ich wohl 3/10, höchstens 4/10 ziehen.

6,5/10


Reeker

Ein kleine Gruppe junger Leute macht sich auf den Weg zu einer dicken Fete. Dieses Event soll mitten in der Wüste stattfinden. Bald kommt es zu kleineren Reibereien, die sich aber als nicht wirklich dramatisch entpuppen. Da ist es schon ärgerlicher, dass der fahrbare Untersatz den Geist aufgibt. Zwar ist man an einer Tankstelle mit Diner gestrandet, doch leider ist keine Menschenseele in der Nähe auszumachen. Trip, der gerne den coolen Typen raushängen lässt, wird jedoch einer Sorge geplagt. Er hat einem ziemlich durchgeknallten Typen eine geballte Ladung Ecstasy gestohlen, worauf der Geschröpfte ziemlich verschnupft reagiert. Nun ist der Bursche dem beunruhigten Trip auf den Fersen. Ansonsten taucht noch ein älterer Herr auf, der verzweifelt nach seiner Ehefrau sucht. Kein Radio- oder Fernsehempfang, die Handys ebenfalls nicht brauchbar... ...und dann ereilt ein unheimliches, blutrünstiges Grauen die Gruppe...

Tjo. Auf den ersten Blick scheint Reeker ein weiterer Vertreter der inzwischen unzähligen "Teenies-Am- Arsch-der-Welt-Backwood-Slasher" Streifen zu sein. Was mich nicht stört, da ich solche Filme gern sehe. Doch "Reeker" beschreitet etwas subtilere Wege. Der Killer ist zunächst nicht sichtbar, nicht wirklich greifbar. Die Auflösung der Story ist nicht neu, ich will aber keine Titel vergleichbarer Filme verraten, weil dies massives Spoilertum wäre.

Die Darsteller machen ihren Job ordentlich, der alte Haudegen Michael Ironside ist in einer Nebenrolle zu sehen. Zwar versucht "Reeker" bei der Story kreativer als der Durchschnitt zu sein, wird aber bei der Zeichung der Charaktere wieder vom üblichen Shema eingeholt. Dies ist aber nicht unbedingt von Nachteil, denn auf zu nervige Figuren wird immerhin verzichtet. Ein wenig Mettgut wird auch produziert, doch diesbezüglich hält sich der Film eher zurück.

Fazit: Nettes Horror-Filmchen, welches durchaus um ein wenig Abwechslung bemüht ist. 6/10
Fella*status:verwirrt*

RANG Master of Clanintern

#1697 - 08.02 15:02

vorgestern den animierten turtles film TMNT

war ganz witzig
▪тчρн▪fred!!!▪

RANG Master of Clanintern

#1698 - 08.02 22:12

Blade Runner eben mit meiner freundin und ihrem vater. Joa...kann man sich mal angucken....hab eigentlich mehr erwartet..
.kenshin`in the däääh

RANG Deckschrubber

#1699 - 09.02 01:03

reservoir dogs
[LG]ASCH

RANG Prophet of Clanintern

#1700 - 10.02 03:10

Der Polyp

Eine riesenhafte Krake tötet einige arme Menschlein. Der Reporter Ned Turner (John Huston) stellt Nachforschungen an, die schliesslich auch den Meeresforscher Will Gleason (Bo Hopkins) mit ins Spiel bringen. Zunächst ist nicht klar welche Art Wesen für die Vorfälle verantwortlich ist, die Gründe für die Übergriffe sind ebenfalls rätselhaft. Man vermutet Zusammenhänge mit Bauarbeiten die unter unterhalb des Meeresgrundes zu Gange sind. Dieser Verdacht erhärtet sich nach und nach, man kommt im Laufe der Nachforschungen ebenfalls zu der Einsicht, dass eine Krake der Übeltäter ist. Doch wie soll man dem Treiben endgültig Einhalt gebieten?

Ein Beitrag zum Subgenre Tierhorror, dazu noch aus Italien und in den Siebzigern enstanden. Gleich mehrere Voraussetzungen für jede Menge Spass. Ich mag Tierhorror, ich liebe das italienische Kino, besonders die vielen wundervollen Filme aus den sechziger und siebziger Jahren. Dann kann doch nicht viel schief gehen? Doch, es kann!

"Tentacoli" leidet an einer Menge von Problemen. Es fehlt völlig an Spannung, an Witz, an irgendwelchen griffigen Momenten, Ecken und Kanten. So plätschert der Film brav und belanglos vor sich hin. Das Drehbuch scheint nicht sonderlich gelungen gewesen zu sein, und/oder der Regisseur hat es nicht verstanden den Stoff ansprechend umzusetzen. Ein Beispiel: Das Monster greift jede Menge Kinder an, die mit ihren kleinen Booten an einer Regatta auf dem offenen Meer teilnehmen. Die Boote kentern, an Land bricht das Entsetzen unter den Eltern aus, ein Hubschrauber warnt, Rettungsboote eilen heran, an Land warten die verzweifelten Eltern auf ihre Kinder. Hört sich dramatisch an, oder? Hier kommt es so aufregend rüber wie die Stützstrümpfe von Alice Schwarzer. Der finale Kampf mit dem Monster ist ebenfalls zum gähnen.

Nun darf man doch bitte wenigstens darauf hoffen, dass der Streifen wenigstens schön trashig und/oder unfreiwillig komisch wäre. Doch selbst dieser Wunsch wird nicht erfüllt. Zwar sind die Dialoge und Figuren sicher nicht sonderlich anspruchsvoll ausgearbeitet, aber eben auch nicht richtig bekloppt, sondern einfach nur öde und fad. Lediglich der Charakter der Schwester von Reporter Turner, von der fetten Shelley Winters dargestellt, kommt ziemlich beknackt rüber. Dabei aber leider eher nervend als lustig. Vielleicht gibt es wenigstens leckere Schnitten mit ansprechender Beballung? Fehlanzeige! Was ist mit gestandenen Fachleuten wie Huston oder Hopkins, die können doch bestimmt die Kohlen aus dem Feuer hohlen? Vergesst es! Ab und zu ist sogar Henry Fonda zu sehen. Der hat reichlich miese Laune, stellt er doch den Chef der Tunnelgräber dar, doch es reicht nur für reichlich lahmes Anblaffen anderer Langweiler.

Umpfff... Was gibt es denn auf der Habenseite zu verbuchen? Naja, der Score ist recht ansprechend, kann aber auch kaum Akzente setzen und kommt mir teilweise völlig unpassend eingesetzt vor. Die Kamera kann überwiegend überzeugen, der Schnitt teilweise auch, immerhin etwas. So ist "Der Polyp" -ich bin zwar kein Zoologe, aber seit wann gehören Kraken zur Gruppe der Polypen?- *räusper* ...so ist "Der Polyp" eine ziemliche Blindschleiche geworden. Zum absoluten Griff ins Klo möchte ich das Machwerk dennoch nicht abstempeln. Ein paar Lichtblicke sind vorhanden, die typische Siebziger Atmosphäre, die ich so sehr liebe, kommt zwar nicht richtig zur Geltung, ist aber immerhin ansatzweise spürbar.

Wer einen wirklich unterhaltsamen, angenehm trashigen Beitrag zum Thema Tierrorhorror sehen möchte, dem sei das 1979er Werk "Der Fluss der Mörderkrokodile" von Sergio Martino ans Herz gelegt. Dort gibt es den immer angenehmen Claudio Cassinelli zu sehen, dem die heisse Barbara Bach zur Seite steht. Abgerundet wird die Sause durch Eingeborene, die gegen Ende des Filmes die wilde Sau rauslassen und Touristen auf den Arsch hauen.


Da ich die Kotztüte nicht aus dem Ärmel ziehen musste, nicht eingeschlafen bin, und nur einmal zum entleeren des Katheterbeutels die Taste "Pause" auf der Fernbedienung drücken musste, bekommt die abgelaschte Gammelkrake unendlich grosszügige 4/10 zugesprochen. Mirácoli statt Tentacoli!
El Mariachi - ~~ Campioni ´06 ~~

RANG Deckschrubber

#1701 - 10.02 11:04

langsam tust du mir leid asch, das du dir ab und zu sonen mist reinziehst :D
[LG]ASCH

RANG Prophet of Clanintern

#1702 - 10.02 12:20

Fehlgriffe sind zum Glück recht selten. Italien, 70er Jahre, Tierhorror, grundsätzlich ist das eine perfekte Grundlage um meinem Geschmack zu entsprechen. Wäre ähnlich gelagerte Konkurrenz nicht so übermächtig, wäre die Bewertung vielleicht besser ausgefallen. Da muss man durch.
El Mariachi - ~~ Campioni ´06 ~~

RANG Deckschrubber

#1703 - 10.02 12:34

du schaffst das schon, zähne zusammenbeissen :D
[LG]ASCH

RANG Prophet of Clanintern

#1704 - 10.02 16:14

Muss ich nicht. Mir bereitet auch der Bodensatz dieser von mir geliebten Bereiche durchaus Freude. Nur gibt es dafür natürlich keine überschwenglichen Bewertungen.
śףּø_Øќ

RANG Human Spambot

#1705 - 11.02 06:32

tideland - tja keine ahnung, seltsam udn gegen ende fands ich schon ziemlich langweilig 6/10
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#1706 - 11.02 08:17

Ich fand Tideland auch etwas zäh aber dennoch hat er im Nachhinein seltsam viel Eindruck hinterlassen. Ich glaub das ist so einer, den man mehrmal sehen sollte..
[LG]ASCH

RANG Prophet of Clanintern

#1707 - 11.02 16:05

Santa's Slay

Den Weihnachtsmann gibt es wirklich. Doch leider ist er nicht der, den sich die lieben Menschlein herbei wünschen. Tatsächlich handelt es sich bei dem Burschen um den Sohn des Satans. Vor langer Zeit zog er mordend durchs Land, bis er eine Wette gegen einen Engel verlor. Fortan musste er den Menschen für einen Zeitraum von 1000 Jahren zu Weihnachten Freude bereiten.

2005 ist die Zeitspanne von 1000 Jahren endlich vorbei. Nun kann sich Santa (Bill Goldberg) ordentlich austoben. Er sucht eine Kleinstadt auf, wo er erstmal ordentlich auf den Putz haut. Dies fordert natürlich einige Opfer, doch auf auf den Teenager Nicolas hat es der übel gelaunte Weihnachtsmann besonders abgesehen. Im Kampf und auf der Flucht vor dem durchgeknallten Santa, erfährt Nicolas erstaunliche Dinge über seinen kauzigen Grossvater (Robert Culp), bei dem er aufgewachsen ist...

"Santa's Slay" fängt sehr gelungen an. Ein ätzende Schicki-Micki Familie sitzt an der Weihnachtstafel, als Santa aus dem Kamin stürmt und alle killt. Diese Nebenrollen hat man mit diverser Hollywood B-Prominenz besetzt, wie z.B. mit Nervensäge Fran Drescher etc.. Der Rest des Filmes besteht aus diversen Sprüchen und Morden des Weihnachtsmannes, einer Teenieromanze und spiessbürgerlicher Doppelmoral die ein wenig aufs Korn genommen wird.

Weihnachtsfilme sind mir ein Graus. "Santa's Slay" bietet einen erträglichen Kontrast, doch leider hat man das offensichtlich vorhandene Potential nicht ausgereizt. Letztlich ist der Film zwar bemüht, wirkt aber einfach zu brav und inkonsequent.

Spass macht "Santa's Slay" durchaus, ein wirklicher Brüller ist er aber nicht geworden.

6/10
El Mariachi - ~~ Campioni ´06 ~~

RANG Deckschrubber

#1708 - 11.02 16:35

Bee cool gestern im free tv, cooler film :daumen:
[LG]ASCH

RANG Prophet of Clanintern

#1709 - 12.02 03:51

Tote pflastern seinen Weg

Um einen Drogenring zu sprengen und die vermeintlichen Bosse zu überführen, schleust man den jungen Polizisten Massimo Torlani (Ray Lovelock) in kriminelle Kreise ein. Der Plan funktioniert zunächst ohne grössere Schwierigkeiten. Torlani überfällt einen Juwelier, nimmt dabei eine Geisel und landet planmässig im Knast. Dort fädelt man geschickt die Kontaktaufnahme zu Giulianelli (Martin Balsam) ein, einem Gangsterboss der tief in den Drogenhandel verstrickt ist. Torlani kann das Vertrauen des Obergauners gewinnen, schliesslich flüchtet man gemeinsam aus dem Knast.

Torlanis Vorgesetzter Sacchi (Riccardo Cucciolla) kann eigentlich zufrieden sein, jedoch überschreitet sein Schützling immer weiter die Grenzen der Legalität. Denn Massimo hat sich nicht aus purem Ehrgeiz für diesen harten Job zur Verfügung gestellt. Seine wahres Motiv ist eiskalte Rache, denn seine Mutter wurde vor seinen Augen von Verbrechern zum Krüppel geschossen. Massimo übt gnadenlos Selbstjustiz, die Reihen der schlimmen Jungs lichten sich erheblich. Im Laufe seiner Aufräumaktion lernt er die schöne, geheimnisvolle Sekretärin (Elke Sommer) eines Bosses kennen, der mit seinem Boss Giulianelli zusammenarbeitet. Doch auch aufkommende Symphatien können Massimo nicht stoppen...

1976 inszenierte Franco Prosperi diesen gelungenen Polizeifilm. Ray Lovelock war inzwischen überzeugend in Rolle eines harten Burschen herein gewachsen, während er in früheren, ähnlich gelagerten Arbeiten (z.B. Umberto Lenzis Meisterwerk "Der Berserker), noch den ruhigeren, harmloseren Part lieferte. Überhaupt ist die Besetzung von "Pronto ad Uccidere" eine wahre Freude. Martin Balsam darf ohne Zweifel als Legende bezeichnet werden, natürlich spielt er auch diesmal absolut überzeugend. Riccardo Cucciolla ist mir aus Mario Bavas grandiosem Thriller "Wild Dogs" noch bestens in Erinnerung, nicht zu vergessen die bezaubernde Elke Sommer. Frau Sommer präsentierte sich auch 1976 durchaus noch gut begehbar, aber nicht mehr ganz so umwerfend scharf, wie z.B. zehn Jahre zuvor in "Heiße Katzen" oder 1972 in Bavas "Baron Blood". Bei den genannten Werken würde ich dazu neigen, mit heraushängender Zunge danach zu lechzen die diversen Liebestunnel der Dame zu befahren. Wie gut passt es da, dass ich längst nicht mehr dazu in der Lage bin. So kann man diese filmischen Schätze wenigstens entspannt geniessen. Doch ich schweife ab...

Was bietet uns diese Perle noch? Der Held des Filmes, angetrieben von seiner unbändigen Gier nach Rache, übt derartig konsequent Selbstjustiz aus, dass sogar Harry Callahan vor Freude die Magnum im Holster anschwellen würde. Der Streifen ist sehr ansprechend gefilmt, den Titelsong trägt der gute Herr Lovelock selbst vor. Dies sogar durchaus überzeugend.

Mein Dank an das kleine Label NEW, welches diese kleine, feine Italo-Perle erstmals uncut für den deutschen Markt aufbereitet hat.

8/10 Sehr gelungener Film! Mehr ist wegen der übermächtigen Konkurrenz die dieses Genre beherrscht nicht drin. Dicke Empfehlung für Italo-Maniacs!



Der Profi

Joss Beaumont (Jean-Paul Belmondo) arbeitet für den französischen Geheimdienst. Mit dem Auftrag einen Diktator zu eliminieren schickt man ihn nach Afrika. Da sich das politische Klima plötzlich ändert, lassen die eigenen Leute ihren Agenten auffliegen. Beaumont gerät in Gefangenschaft, wird mit Drogen vollgepumpt und in einem Prozess zur Schau gestellt. Danach verschwindet er in einem Gefangenenlager, wo er unter unmenschlichen Bedingungen Zwangsarbeit leisten muss. Nach zwei Jahren gelingt ihm die Flucht...

...wieder in der Heimat angekommen, sendet er seiner Dienststelle ein Telegramm. Darin kündigt er an den damaligen Tötungsauftrag auszuführen. Nun kommt grosses Unwohlsein bei den Verantwortlichen auf, denn der inzwischen als Handelspartner geschätzte Diktator, wird zu einem mehrtägigen Staatsbesuch in Frankreich erwartet. Beaumont muss um jeden Preis gestoppt werden, da sonst etliche Köpfe in Kreisen des Geheimdienstes und der Regierung rollen würden. Alte Freunde geraten in eine missliche Lage, Beaumont kann kaum noch jemandem trauen. Nicht zu vergessen, dass ihm auch der knallharte Commissaire Rosen (Robert Hossein) auf den Fersen ist. Doch Joss ist mit allen Wassen gewaschen, entschlossen für seine Rache bis zum äussersten zu gehen...

"Le Professionel" ist eine Paraderolle für Belmondo. Dieser Action-Thriller darf ohne Zweifel zu den grossen Klassikern des französischen Kinos gezählt werden. Natürlich ist der Film ganz auf seinen Helden zugeschnitten, aber die zahlreichen Nebenfiguren machen allesamt einen guten Job. Die beste, interessanteste Rolle unter den Nebenfiguren hat eindeutig Robert Hossein erwischt. Seine Darbietung als faschistoider Bulle Rosen kommt herrlich fies und überzeugend rüber.

Der Film hat ein angenehmes Erzähltempo. Auch die Dosierung der Elemente Action, Thriller und -dem oft zynischen- Humor ist erstklassig gelungen. Belmondo in Hochform!

Die DVD von E-M-S ist günstig zu haben, für jeden Freund gepflegter Unterhaltung aus Frankreich eine Pflichtübung!

8,5/10 Klassiker!
▪dσвєηiciσus▪

RANG Ultimate 0wn3r

#1710 - 12.02 05:10

grad "wholetrain", oder so xD eien zdf produktion, war aber ganz nett.