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FORUM: Medien THEMA: 13.07.07- ab heute arbeiten wir für uns!
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*heidox

RANG Deckschrubber

#1 - 13.07 15:06

Moin zisammen...Ist es nicht einfach nur krank, zu sagen, das man ab heute erst für sich arbeitet und das bisher geleistete für Sozialabgaben und Steuern verschossen wurde! Ich meine klar Sozialnetz muß sein, das steht außer Frage...aber was bringt es schon wenn man sich die Leute so betrachtet wie sie ihr Geld für Miete, Auto(- um zur Arbeit zu fahren) und Nahrung ständig einteilen müssen ohne mal nen Urlaub etc. machen zu können???
Elohim

RANG Lord of Luck

#2 - 13.07 15:48

Ähm, wie genau ist das jetzt zu verstehen bzw. wie berechnet sich dieses "ab heute"?
CaptainCat™

RANG Lord of Clanintern

#3 - 13.07 16:20

Der Bund der Steuerzahler gibt jedes Jahr nen Stichtag aus, bis wohin man "für den Staat" arbeitet.

Der Staat beansprucht ja einen bestimmten Anteil des Bruttolohns, sagen wir mal 52%.

Das heißt, 52% der Arbeitszeit arbeiten wir nur für den Staat. Für den Rest des Jahres arbeiten wir dann für uns.

So ist das gemeint.

Dieses Jahr isses wegen Dingen wie der Mehrwertsteuer-Erhöhung und der wegfallenden Pendlerpauschale eine Woche mehr als letztes Jahr.

Nächstes Jahr könnte es wegen sinkender Arbeitslosenversicherungsbeiträge und der fallenden Umsatzsteuer (könnte ja Auswirkungen auf die Endverbraucher haben) dann wieder weniger Zeit sein, die wir für den Staat arbeiten müssen.

In Belgien muss man übrigens noch länger "für den Staat" arbeiten
cibo

RANG Lord of Clanintern

#4 - 13.07 16:58

47% habe ich gelesen, wenn ich mich nun richtig erinnere.
Mei, das ist ein Wert, der nun so im Raum steht. Darauf eine Diskussion zu bauen ist sehr umfangreich. Und die Mehrheit will ja auch eigentlich keine Änderung, siehe Kirchhoff.

Aber grade bin ich nicht motiviert genug, um mehr zu schreiben, man verzeihe mir
CaptainCat™

RANG Lord of Clanintern

#5 - 13.07 17:48

Eine Änderung würde in der jetzigen Lage vermutlich bedeuten, dass die Sozialsysteme zurück gefahren werden müssten.
Im Endeffekt wären das für die Bürger oftmals größere Ausgaben (wenn alles aus der eigenen Tasche finanziert werden muss) als letztendlich durch die Steuern bezahlt werden...
*heidox

RANG Deckschrubber

#6 - 13.07 18:50

was mich an dieser ganzen Sache stört ist folgendes: Leistungen für Verbraucher werden eingeschränkt(z.B. Halbierung vom Sparerfreibetrag,hohe Zuzahlungen bei Zahnersatz etc.) und als Gegenleistung für eine gute Wirtschaftsenttwicklung mit sinkenden Arbeitslosenzahlen wird man mit einer noch höheren Steuerlast belohnt...
CaptainCat™

RANG Lord of Clanintern

#7 - 13.07 20:47

Einerseits hast du Recht, da will ich dir nicht widersprechen.

Aber es wäre vielleicht nicht verkehrt, das in einem größeren Zusammenhang zu sehen.

Die Steuern werden ja nicht auf Jux und Dollerei erhöht. Es gibt derzeit die vielleicht einmalige Chance, einen ausgeglichen Haushalt zu erreichen. Das ist wichtig für unsere Zukunft. Vielleicht kann sogar damit begonnen werden, die Schulden abzubauen.

Denn wenn die Schulden nicht abgebaut werden, dann werden früher oder später die Steuern auch weiter steigen, um die Zinsen für die Schulden zu bezahlen.


Ich persönlich zahle da lieber ein paar Euro mehr im Jahr, um zu erreichen, dass auch meine Kinder noch in diesem Land leben können.

Außerdem wird das nicht von Dauer sein. Wenn wir wirklich so weit sein sollten, dass die Schulden abgebaut werden, dann sind auch weniger Zinsen zu bezahlen. Das bedeutet, es gibt mehr Geld für andere Dinge.

Ich persönlich bin da recht zuversichtlich, dass wir das ab dem Zeitpunkt entweder durch bessere staatliche Leistungen, höhere Investitionen oder durch eine Senkung der Steuern zu spüren bekommen.

Es ist hart, eine Steuererhöhung nach der anderen hin zu nehmen, und in den letzten Jahrzehnten wurden viele Fehler gemacht. Aber irgendwann muss man nunmal anfangen, für die Zukunft zu sorgen.

Und nun bietet sich nunmal die einmalige Chance, wegen der guten Wirtschaftslage, mitbedingt durch die rotgrünen Agenda, gefolgt von den neuen Reformen der großen Koalition, den steigenden Steuereinnahmen und dem Sparsinn von Finanzminister Steinbrück diesen Zielen näher zu kommen.

Soll man diese Chance nun verwerfen, nur um jetzt auf Steuererhöhungen zu verzichten, die dann in ein paar Jahren bei schlechterer Lage in dreifacher Höhe kommen würden?


Es ist hart für jeden einzelnen, aber ich glaube dass es für die Zukunft dieser Gesellschaft gute Folgen haben wird.
*heidox

RANG Deckschrubber

#8 - 14.07 10:34

hui du bist aber zuversichtlich...vieleicht kannst du dich noch an den Satz erinnern der im Zuge der 10 Euro Pauschale bei Arztbesuchen geflossen ist: KV Beitäge sollen gekürzt werden!!! Das Ende des Liedes sieht so aus, dass schon wieder erhöht wurde.Soli-beitrag sollte 10 Jahre laufen...hmm das war 1990, jetzt haben wir 2007.Das Vertrauen ist einfach zu sehr geschädigt...
McFree

RANG Deckschrubber

#9 - 14.07 13:21

Ja meine Güte. Wenn du halt mit deiner Karre lieber auf Feldwegen fährst, an ner normalen Grippe verrecken willst und deine Kinder mit Neid zur Bildung in Afrika schielen sollen, dann zahl halt keine Steuern ;)
Silayah

RANG Deckschrubber

#10 - 17.07 21:39

#8
ja, die Krankenkassenbeiträge sind seit der Reform gestiegen. Aber es ist zweifelsfrei so, dass sie ohne Reform noch stärker gestiegen wären.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze ist von 1992 bis 2005 von 29 auf 26 Millionen zurückgegangen. 10% weniger Einzahler bei de facto gleicher Anzahl Versicherter erhöht zwangsläufig die Beiträge.

Das dürfte sich langsam wieder bessern, allerdings sind viele ehemals Arbeitslosen in nicht sozialversicherungspflichtigen Jobs vermittelt worden.

bezüglich der glaubwürdigkeit:
Viel schlimmer für die Glaubwürdigkeit der Politik war der letzte SPD Wahlkampf. Wurden nicht müde eine Mehrwertsteuererhöhung, wie von der Union geplant, zu verteufeln. Ich wette das dies der Union auch eine Schwarz-Gelbe Mehrheit gekostet hat.
Und was ist nach der Wahl? der Kompromiss aus 2% (union) und 0% (spd) erhöhung ist 3%?!?

Und dann wundern die sich warum die leute sich so verarscht fühlen.
Elohim

RANG Skill Newbie

#11 - 29.07 18:52

Kleine Korrektur: die wundern sich nicht ...
Lord Vader

RANG Master of Clanintern

#12 - 07.08 08:42

Das Deutschland verschuldet ist, muss ich ja eigentlich nicht sagen. Was mich eigentlich wundert, einige Leute fordern immer noch etwas vom Staat.

Schonmal einem nackten Mann in die Taschen gegriffen?
Andre - Legasthenikerforum

RANG Lord of Skill

#13 - 07.08 11:54

Einige Leute?

Über 5 Mio. Arbeitslose.. die fordern alle!
CaptainCat™

RANG Lord of Clanintern

#14 - 09.08 12:06

also in der offiziellen statistik für ende juni 2007 standen nur noch 3,7
Lord Vader

RANG Master of Clanintern

#15 - 09.08 12:37

Ob jetzt 3,7 oder 5 oder 10 Millionen spielt ja keine Rolle. Wenn der Topf leer ist, ist er leer!
iOffi *Ach sie suchen Streit*

RANG Godlike

#16 - 11.08 18:02

Er ist nur an den falschen Stellen leer.
Die Arbeitsagentur hat sogar soviel Geld dass überlegt wird den Arbeitslosigkeitsbeitragssatz zu verringern um bis zu einen ganzen Prozentpunkt.
Lord Vader

RANG Master of Clanintern

#17 - 19.08 08:43

Ich würde ja eher sagen, das Geld sollte umverteilt werden auf andere Stellen (oder investiert), um den Gesamtschuldenberg zu verringern
CaptainCat™

RANG Lord of Clanintern

#18 - 19.08 10:36

Die Argbeitsagentur hat aber nicht nur so viel geld, weil die Arbeitslosen Zahlen sinken.

Die haben den Mitarbeitern ordentlich die Löhne gekürzt. Mein Vater verdient laut neuem Tarifvertrag um die 300€ weniger als vorher...
Gott

RANG LLamah

#19 - 20.08 08:23

Das mussten sie aber machen, um Massenentlassungen zu verhindern. Sinkende Arbeitslosenzahlen sorgen halt einfach dafür, dass ein Arbeitslosenbetreuerüberschuss entsteht - dem entgegenwirken kann man dann nur durch Entlassungen, womit die Arbeitslosigkeit wieder stiege, weshalb man neue Arbeitslosenbetreuer einstellen ...

Und deshalb lieber Lohn weg bei allen, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen! Tschaka
CaptainCat™

RANG Lord of Clanintern

#20 - 20.08 13:28

Nur leider hat mein Vater nichts mit der Arbeitslosenbetreuung zu tun und ist daher relativ Konjunkturunabhängig

Das lag inoffiziell daran, dass die seine Tätigkeitsbeschreibung mit der eines normalen Beraters gleich gesetzt haben (Bezeichnungen sind ähnlich), obwohl die Tätigkeit eine vollkommen andere ist. Aber würden die das zugeben, würden sie ihre eigene Inkompetenz äußern. Daher lässt mans lieber so, obwohl mein Vater mit seinem Maschinenbau-Diplom in der Wirtschaft viel mehr verdienen könnte. Aufgrund seines Alters (geht auf die 60 zu) wäre dieser Schritt aber doch recht riskant...
Gott

RANG LLamah

#21 - 22.08 11:41

Naja, wenn Berater gegangen werden sind natürlich auch gewisse Berater-Berater- oder Berater-Verwalter-Stellen frei!