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FORUM: Medien THEMA: Die DDR
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Der_Kiesch *Spitze der Nahrungskette und stolz drauf*

RANG Master of Clanintern

#1 - 27.02 13:16

Inspiriert durch folgenden Artikel:
http://portal.gmx.net/de/themen/nachrichten/deutschland/7677170-Ramelow-provoziert-mit-Zweifel-an-Schiessbefehl,page=0.html

Zusammenfassung:

Bodo Ramelow (Westdeutscher, Chef der Thüringer Linken, Ministerpräsidentenambitionen) äußerte in einem längeren Interview zur DDR Geschichte zwei Sachen an denen sich scheints politische Empörung hochzieht.

1. Auf die Frage ob die DDR ein "Unrechtsstaat" sei, antwortete er, das Sie kein Rechtsstaat gewesen sei. Den Begriff Unrechtsstaat wollte er nicht verwenden weil er ihn für als solchen für nicht korrekt hält (im Sinne von: Existiert nicht als Rechtsbegriff). Außerdem merkt er an das Teile der Gesetzgebung durchaus besser waren als die Westdeutsche (explizit Arbeitsrecht).

2. Auf die Frage nach dem Schießbefehl antwortete er im Prinzip, dass der Schießbefehl quasi gängige Praxis war - sprich: Man hatte an der Mauer um sein leben zu fürchten und die Soldaten waren implizit dazu aufgefordert die Waffe zu benutzen um Mauerdurchbrüche zu verhindern, merkt jedoch auch an, dass man einen expliziten Schießbefehl bis heute nicht belegen kann.


Meine Gedanken dazu:

Warum bitte entzündet so etwas eine Debatte? Bzw. Angriffe gegen Ramelow die fast in Richtung "Du Nazi" gehen - nur bezogen auf das DDR Regime?

Warum muss man die DDR dämonisieren? Immerhin lernen wir heute von Finnland im Bildungswesen, was Finnland in den 70ern schon in der DDR gelernt hat (okay - in der Beziehung beziehe ich mich auf Aussagen meiner Eltern - aber die solltens wissen - die sind beide lehrer ;-) ).
Warum lobt man die hervorragende Krippen- und Kindergarteninfrastruktur im Osten Deutschlands und lässt dabei unter den Tisch fallen, das auch die Produkt des DDR Regimes war.

Es ist hier keinesfalls meine Absicht die DDR als gut zu bezeichnen. Aber genauso wenig sehe ich es ein, dass man die DDR nur undifferenziert als "alles schlecht" betrachtet. Die DDR war eine Diktatur, die den Menschen unterdrückt hat, die Reisefreiheit eingeschränkt hat und die Menschen nach Parteizugehörigkeit begünstigt oder benachteiligt hat - sicher. Aber gleichzeitig waren auch viele soziale Fragen durchaus besser gelöst. Das Essen war billig (bananen braucht man nicht zum leben - brot schon), Wohnen genauso und es gab eben viele Angebote zur Kinderbetreuung. Jeder der arbeiten wollte hatte auch Arbeit.
Sicher - das ganze ging von der Finanzierung her am Ende nicht auf (als gesamtpaket) - aber ist das ein Grund durchaus bessere Teilaspekte zu kritisieren? Muss man bei der Kinderbetreuung gleich Indoktrination als böse Absicht unterstellen? Wird uns in der Schule nicht genauso Religion gelehrt - und das unser aktueller Staat mit Demokratie und sozialer Marktwirtschaft gut ist?
Darf man alle Teilaspekte der DDR als schlecht brandmarken nur weil die DDR als ganzes gescheitert ist?
iOffi *Ach sie suchen Streit*

RANG Deckschrubber

#2 - 27.02 19:53

Ja, man darf die DDR als Ganzes nach dem aktuellen demokratischen Werteverstänids als schlecht bezeichnen. Wenn Amerika ein Foltergefängnis hat, dann ist doch Amerika auch plötzlich scheisse.

Vor allem kommt man sonst viel zu schnell in die Propaganda von Altnazis bzw. Neonazis.
"Der Hitler hatte nahezu Vollbeschäftigung" "Der Hitler hat wenigstens die Autobahnen gebaut" usw.

Es geschah alles auf Grund eines falschen Zweckes, sowohl Hitler als auch die DDR Führung.
Beides ist nach wie vor schlecht, trat die Menschenrechte mit Füßen und sollte sich nicht wiederholen, egal was diverse "ostalgieshows" behaupten.
Der_Kiesch *Spitze der Nahrungskette und stolz drauf*

RANG Master of Clanintern

#3 - 27.02 21:35

Hitler HAT die Autobahnen gebaut (und wie wir alle wissen waren die bereits zu Zeiten der Weimarer Republik in Planung - er hat das ganze nur forciert - was unter anderem auch zu der nahezu vollbeschäftigung geführt hat). Zum Kiegszweck - nun ja - darüber mag man sich streiten - wo doch dazu viel viel stärker das Eisenbahnnetz genutzt wurde.
Das is nen Faktum ohne weitere Wertung. Man mag sich doch gerne über den Zweck streiten - das Ergebnis zumindest war gut (ich betone nochmal: in diesem einen Teilaspekt).
Wenn wir wirklich davon ausgehen das es legitim ist, weil das Gesamte scheiße ist alle Teilaspekte abzulehnen, müssten wir die Autobahnen demontieren - alles andere ist Heuchelei...

Genauso sieht es zum Beispiel mit Krieg aus. Jeder von uns weis das Krieg nichts gutes ist. Man darf aber historisch gesehen auch nicht unterschlagen, das Kriege - gerade im letzten jahrhundert - gewaltige wissenschaftliche Durchbrüche gebracht haben. Jede Sache hat immer auch ihr gutes - man darf nur nicht stur Ablehnen es sehen zu wollen.


Ja, man darf die DDR als Ganzes nach dem aktuellen demokratischen Werteverstänids als schlecht bezeichnen. Wenn Amerika ein Foltergefängnis hat, dann ist doch Amerika auch plötzlich scheisse.

quote


Deinem Post zufolge hälst du also auch diese undifferenzierte Sicht auf Amerika aufgrund der Tatsache das "Amerika ein Foltergefängnis hat" für richtig?


P.S: Die sich daran anschließende Frage ist eigentlich: Was war am DDR Regime / der Hitler Zeit / sonstigem gut / unserem System überlegen? Und kann man das in unser heutiges System integrieren?

Greifen wir also heraus: Vollbeschäftigung zur Hitlerzeit --> finanziert über gewaltige Staatsschulden die durch den Krieg wieder reingeholt werden sollten --> zwar prinzipiell gut (ja ich bin für das Konzept das wer arbeiten will auch arbeiten können sollte), aber natürlich nicht umsetzbar in unserem System

Krippen- und Kindergartenplätze in der DDR --> man unterstellt hier eine Indoktrinationsabsicht die sicher auch in gewissem Maße gegeben war. Trotzdem unterschlägt dies das genau das selbe auch in unserem jetzigen staat passiert. Genauso wie in allen anderen - ob man nun Islam, Christentum, Demokratie oder Dikatur als das beste preist - letztendlich ist das alles eine Form von Indoktrination - man bekommt eine fertige Meinung vorgesetzt die einem als "richtig" gelehrt wird --> wie auch immer - letztlich wird genau das zum Beispiel aktuell umgesetzt - man baut die plätze aus um auch die Frauen besser in die arbeitende Gesellschaft integrieren zu können (die tragen ja trotz emanzipation immer noch im wirklichen leben die Kindererziehung)

etc. könnte man beliebig weit fortsetzen. Warum also bitteschön muss man Dogmatisch ganze Bereiche (DDR; Hitler; etc.) als komplett schlecht ansehen, ohne sich gute Aspekte als Vorbild nehmen zu können. Selbst der dümmste, und schlechteste Diktator macht mal in nem Anfall geistiger umnachtung was "richtig" xD

Davon aber mal ab find ichs sehr interessant das der erste hier gleich wieder mit Hitler argumentiert....

P.P.S: Wo habe ich behauptet irgendwas sollte sich wiederholen? Ich will die DDR weder wiederhaben, noch empfinde ich sie als ganzes als gut - ich erkenne aber an, dass es teilaspekte an der DDR gab, die durchaus auch in der heutigen Zeit überdenkenswert sind.
Doctor & Green, LLP

RANG Prophet of Clanintern

#4 - 02.03 08:46

Fast niemand* hat etwas gegen ausreichende Krippenplätze, das wird ja auch bei uns probiert, nur bleibt die Frage der Finanzierung eben offen und ist, meines Erachtens, auch die einzig wirklich relevante. "Das System DDR hatte viele Kindergartenplätze" unterschlägt, dass ein gradueller Unterschied in der Kinderbetreuung letztlich völlig unfinanzierbar war. Wir brauchen die DDR nicht um ein Konzept in diesem Bereich zu entwickeln, weil es in der DDR kein nachhaltiges Konzept gab. Warum also laufend wieder auspacken was alles ganz toll super war und nicht einfach darüber reden was jetzt schön wäre und wie wir es finanzieren? Muss die DDR zitiert werden um die tiefschürfende Aussage "Mehr Krippenplätze sind besser als zu wenig" zu untermauern?

Dasselbe gilt für Bildungsdiskussionen, eine Reform des Arbeitsrechts, die angebliche Vollbeschäftigung (wenn wir Arbeitnehmer mit dem Gegenstück zum Ostwohlstand entlohnen würden könnten wir uns das auch leisten, effektiv bezahlen wir eine vergleichbare Summe ja schon fürs NICHT-Arbeiten)... kein Mensch im heutigen Deutschland muss sich an der DDR orientieren, keiner muss mit der DDR argumentieren und dass jedes System Gewinner herausbildet die sich später danach zurücksehnen ist auch kein Geheimnis. Jedes Mal wenn damit die DDR in den politischen Diskurs eingeworfen wird steht dahinter nicht das Bedürfnis nach einer ernsthaften Diskussion, sondern reine Profilierung. Das gilt i.Ü. auch für Konservative die wieder mal beschwören, dass Vorhaben XY uns direkt wieder in die DDR führt. Es langweilt grauenhaft.



* Hausfrauen- und Mütterverfechter ausgenommen.



Genauso sieht es zum Beispiel mit Krieg aus. Jeder von uns weis das Krieg nichts gutes ist. Man darf aber historisch gesehen auch nicht unterschlagen, das Kriege - gerade im letzten jahrhundert - gewaltige wissenschaftliche Durchbrüche gebracht haben. Jede Sache hat immer auch ihr gutes - man darf nur nicht stur Ablehnen es sehen zu wollen.

quote

Welchen Schluss willst du daraus ziehen? Dass es sich gelohnt hat? Dass wirs wieder machen sollten? Oder reden wir hier nur über die intellektuelle Ehrlichkeit zwei dutzend relativierende Fußnoten an den Ausspruch "Kriege sind schlecht, mkay?" zu hängen?
McFree

RANG Deckschrubber

#5 - 04.03 16:04

Wenn man der Ansicht ist, dass in der DDR doch nicht alles so schlecht war, hilft dieser Text vielleicht ein wenig:

http://www.welt.de/politik/article1337706/Was_haben_Hitler_Stalin_und_Ulbricht_gemein.html
}{µÑ`I´£® *auferstanden aus Ruinen*

RANG Deckschrubber

#6 - 15.10 22:11

wenn wir das Schulsystem der DDR übernommen hätten, würden nicht solche Hauptschulversager die Lande bevölkern. Alle Bundesländer der ehemaligen DDR (bis auf Mecklenburg-Vorp., nur Gott weiß warum) sind in Pisa und sonstigen Wettbewerben auf RTL oder wat ever immer in den Top 5. Nur Bayern ist gleichwertig. Tja, am falschen Ende gespart!
۪Я¡çћъ¡۪ŧçћ۪

RANG Lord of Clanintern

#7 - 16.10 14:10

informier dich erst mal
Soccer84 *Brackweder Schafschänder*

RANG Lord of Clanintern

#8 - 17.10 16:44

etwas ot, aber auch im ddr-kontext: SPON hat einen Artikel über Axel Henschke.

"Guten Tag, ich bin das Stasi-Schwein" http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,655545,00.html
}{µÑ`I´£® *auferstanden aus Ruinen*

RANG Deckschrubber

#9 - 17.10 17:41

informier dich erst mal

quote


hast Recht, 3 von 5 sind ganz schön abgesackt, insbesondere Sachsen-Anhalt 2006. Ich hatte das anders in Erinnerung. Nun ja, Thüringen Platz 3 und Sachsen Platz 1, Bayern landet auf 2.
Ich behaupte trotzdem, daß das Ganztagsschulen-System das bessere war und ist, die skandinavischen Länder haben dies damals von der DDR übernommen und stellen heute die Bildungsspitze.
Shadow

RANG Deckschrubber

#10 - 29.10 00:44

Zzzzz ... lolz die ddr ... schaut euch mal um,- fehlt nur noch die mauer um unseren schönen brd. meine fresse,- wer die geschichte durchgeht wird erkennen in welche richtung wir uns bewegen. nix hat sich geändert.
Shadow

RANG Deckschrubber

#11 - 29.10 00:47

die flügel sind vielleicht anderes, der körper bleibt dennoch der gleiche.
-XioN-*alienated*

RANG Deckschrubber

#12 - 10.06 13:04

An den Threadersteller:

Man kann nun einmal nicht einfach eine kleine Sache aus einem größeren Sachverhalt herauslösen und dann isoliert betrachten. So funktioniert Propaganda! Dass dir der Vergleich mit Hitlers Autobahnen sofort entgegen schlägt, halte ich für richtig. Wir haben Prozesse in unserer Geschichte gehabt, aus denen wir lernen können ... und für deine Art des Denkens ist der Autobahnvergleich sehr passend.

Die positiven Aspekte des DDR Regimes konnten nur funktionieren, weil sie von vielen negativen überschattet wurden. Ähnlich wie mit den Autobahnen unter Hitler. Dass in der DDR alle Arbeit hatten sagt jeder Ostalgiker gerne mal - dass Arbeit auch einfach mal "gemacht" wurde, um Zahlen zu beschönigen, verrät keiner. Mein Vater saß beispielsweise auf seinem Posten als Elektroniker fest und Jahre damit zugebracht Transistorkästen(oder sowas in der Art ...) zu bauen, die für überhaupt nichts mehr benötigt wurden. Ihm wurde ein Angebot zur Weiterbildung gemacht, aber nur, wenn er in die Partei eingetreten wäre.
Und da hast du es schon wieder - ein kleiner scheinender Teilaspekt (Arbeit) gegen eine Menge Nonsens (Sinnlosigkeit, Unwirtschaftlichkeit, Geldverschwendung) und dann - was absolut INAKZEPTABEL ist - noch eine Verletrzung der Menschenrechte (Erpressung zur Unterdrückung der Meinungsfreiheit).
Tja, tut mir leid ... da kann ich dann leider nicht mehr sagen, dass "Arbeit haben" immer zweifelsfrei gut ist. Und erst recht ist es in unserem Rechtsstaat nicht kopierbar. Wäre es das und wäre es effizient hätte man es nämlich schon gemacht. Und wäre da wirklich so viel tolle Arbeit verrichtet worden, dann wäre das ganze System auch nicht von innen auseinander gefallen.

Zu den Kindergartenplätzen:
Du bagatellisierst hier den Aspekt der Indoktrination. WARST du selbst in einem solchen Kindergarten? ICH war in einem solchen Kindergarten und es war eine verdammte Gehirnwäscheanstalt. Und das ist nicht übertrieben. Indoktrination war nicht mal eben so "ein kleiner Teilaspekt", wie du das hier gern haben willst. Es war 1984 vom feinsten. Wir wurden gezielt auf Idole wie Karl Marx, Liebknecht, Honnecker etc. eingechossen und bekamen eingetrichtert, dass Militarismus und "Soldat werden" gut sei. Außerdem hat man uns zu unseren Eltern und deren Gesprächen befragt. Nur mal so als kleiner Ausschnitt ... diese Betreuung zu haben hatte keinen Menschlichen Aspekt. Es war die schlichte Notwendigkeit, das selbstständige Denken schon möglichst früh zu unterdrücken und den elterlichen Einfluss zu verringern.

Sei vorsichtig, was du hier verlangst - noch sind genügend Leute da, die Typen wir dich zur Raison bringen. Eines Tages wird man sich vielleicht wirklich wieder Dinge bewusst aus dem Totalitärismus abschauen ... dann hoffe ich nur, weit, weit weg zu sein.

Ich verachte jeden, der dieses Regime schön redet. Wer eine DDR Flage trägt ist für mich nicht großartig besser als jemand, der mit nem Hakenkreuz rumrennt. Vielleicht sind die Systeme unterschiedlich weit gegangen - aber in jedem Fall liefen sie in die gleiche elende Richtung.
Kiesch

RANG Deckschrubber

#13 - 17.08 20:26

In der Tat WAR ich in einem solchen Kindergarten.

P.S: Wir werden auch heute eingeschossen auf unsere Idole in der USA die uns die Demokratie und freie Marktwirtschaft gebracht haben.

Ich bagatellisiere Indoktrination nicht, ich stelle fest, dass sie in mehr oder weniger starker Form einer der wesentlichen Züge eines Schulsystems ist, das seine Schüler immer im Sinne des Trägers beeinflusst (sei dies nun der Deutsche Staat oder die katholische Kirche). Das liegt inhärent am System, da nunmal der Träger des Systems auch die Themen vorgibt die behandelt werden.


Im übrigen: Mach mal halblang Xion. Ich bin, wie denke ich du eigentlich auch, wenn dir nicht wie hier die Hutschnur platz ein vernünftiger Diskutant. Wir sollten also bitte davon absehen hier mit persönlichen Angriffen um uns zu werfen.

Natürlich war die Vollbeschäftigung in der DDR auch mit dem Nachteil geringerer Effizienz verbunden - allerdings sehe ich persönlich Effizienz nicht als heilige Kuh. Nur aus Effizienzgründen 4 Millionen Arbeitslose am Existenzminimum zu halten nur damit die anderen einen besseren Lebensstandard haben können und dafür auf die potentielle Produktion dieser 4 Millionen Leute zu verzichten ist schon auch etwas verschroben. Damit einher geht, dass dem die Unternehmensgewinne weniger gegenüberstehen die auf wenige Leute verteilt werden. Ich persönlich hielte die Welt für um einiges besser, wenn es möglich wäre diese Gewinne zu einen größeren Teil zu vergesellschaften und in Lebensstandard für alle statt Reichtum für wenige zu verwandeln. Allerdings dürfte das einzige gangbare Konzet dafür ein langsames staatliches aufkaufen aller Unternehmen sein. Und das ist kaum durchführbar. Davon ab sind Geschäftsführer deren persönlicher Wohlstand von ihrem Geschick bei der Unternehmensführung abhängt doch immer noch deutlich motivierter und innovativer als ein Staatsapparat...


Wenn wir außerdem bei den Verbrechen der DDR sind: Was ist mit den Diktaturen die die westlichen Staaten aufgebaut haben, weil missliebige an der SU orientierte demokratisch gewählte Regierungen an die Macht gekommen waren?
Der Kalte Krieg war für keine Seite ein wirkliches Ruhmesblatt! Tatsächlich bin ich sogar der Meinung, dass der Militarismus und die Paranoia der kommunistischen Seite einer der Hauptgründe für den Untergang waren. Objektiv betrachtet kann ein Staat der 40% seines Haushalts ins Militär steckt nunmal nicht überleben. Das ganze wird nur noch absurder dadurch, dass man sowieso mehrfaches Overkillpotential hatte und ein Angriff der riesiegen konventionellen Heere damit an sich sowieso nicht zur Debatte stand... aber na ja, das ist wieder ein anderes Thema.

Aber nochmal zur Sache:

Was du unterstellst ist doch auf den Punkt gebracht, dass Errungenschaften die man in der DDR hatte und die durchaus positiv waren ohne den Negativen Kontext drumherum nicht möglich wären. (Kindergärten, Vollbeschäftigung etc. muss zwingend mit Repression und einen nicht funktionierenden System einher gehen). Genau das ist aber der Punkt in dem ich schon in Post 1 energisch widerspreche:
Man kann eine kleine Sache aus einem Kontext herausnehmen und sie ohne Kontext als positiv oder negativ bewerten und dann schauen ob man sie im eigenen System vernünftig (bezahlbar etc.) integrieren kann. Man braucht nicht das Rad gleich neu Erfinden weil man nicht gutheißt was dessen erfinder damit gemacht hat bzw. sonst noch gemacht hat.