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FORUM: Allgemeines THEMA: Strom
AUTOR BEITRAG
[BF-Corps]Matrixx

RANG Godlike

#61 - 14.07 21:43

Ich habe dazu auch Einiges gelesen, bin sehr an dem Thema interessiert.

Ich halte Kernenergie nicht für die optimale Lösung, aber wer wie unsere Politiker ständig am Tagträumen ist, die Dinger durch alternative Energien zu ersetzen, der wird von mir nicht ernstgenommen. Wenn "alternative Energie" heisst, Atomstrom aus Frankreich, dann schon gar nicht.
Mit Gas- oder Kohlekraftwerken versauen wir uns die Atmosphäre, mit Windenergie und Solarenergie können wir unter derzeitigen Gesichtspunkten nicht mal annähernd den Energiebedarf Deutschlands decken. Das ist blauäugig, zu glauben, das ginge.

1. Weitere Forschung nach Alternativen. Gezeitenkraftwerke sind vielversprechend. Geothermik halte ich auch für clever.
2. Kernenergieeffizienz steigern, Gefährlichkeit verringern. Da haben wir dank dieses ganzen Negativgelabers z.B. der Grünen praktisch kaum noch ne Chance. Forschen wir überhaupt noch aktiv?
3. Kernfusion: In meinen Augen die Lösung. Aber auch da sind wir vom Forschen her schon verloren. Wenn die Franzosen, Amis oder Chinesen das hinbekommen, hat sich die Debatte mit der Energie erledigt. Ein Traum. Vielleicht machbar. Vor wenigen Hundert Jahren glaubte auch keiner daran, dass der Menschmal fliegen kann oder sogar ins Weltall kommt.
4. Ganz heisse Theorie: Afrika nutzt die Sonnenenergie, aber nicht für Strom, sondern um Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten. Der Wasserstoff wird liquifiziert und mit Tankern für harte Devisen nach Europa etc. geschifft. Und wir nutzen den dann für unsere Brennstoffzellen in den Häusern und Autos. Das löst die Probleme der Menschheit zum Thema Energie ebensogut wie die Kernfusion. Ausserdem verteilt es sogar den Reichtum besser.
Weasel

RANG Ober0wn3r

#62 - 14.07 21:52

1. Geothermie reicht leider nicht, da sind einfach nicht genug Resourcen vorhanden. Um Wohnungen zu heizen genug, aber nicht für Strom. Ähnlich Gezeitenkraftwerke, man hat einfach nicht genug Küste. Wirklich Resourcen haben wir nur bei Solar- und Windkraft.

2. Stimme ich zu

3. Ist sicher eine Möglichkeit, aber auch Radioaktiv und leider wirds noch zig Jahre dauern

4. Gute Idee, aber ich würde kein Wasserstoff nehmen, sondern Hochvolt-Gleichstromleitungen


... 5. Kraft-Wärme-Kopplung
6. Lastmanagment
Matti *Ehrenmitglied*

RANG Deckschrubber

#63 - 14.07 23:16

Also bei der Kernenergie hat man halt den Vorteil, dass man die Verantwortung nicht der Generation danach in die Schuhe schieben muss sondern erst einigen Generationen danach.
Also ist die Wirkung nicht so direkt absehbar folglich scheißegal.
CO2 Kacke ist zur Zeit Medienwirksam deshalb wird in dem Segment reagiert.
In 50 Jahren wenn das Problem Medientechnisch abgegrast ist und sich nichts daran geändert hat und irgend ein Medium den Hirnfurz hat die mit Plutonium vollgestopften Bergwerke die das Grundwasser verseuchen Publik zu machen, ist das CO2 plötzlich scheissegal und alle Schimpfen auf die bösen Atomkraftwerke.
Ist doch immer das gleiche, wirklich geändert hat sich nichts und wird sich auch nichts ...

Schaut euch doch mal an was so ein blödes Hybrid Auto an CO2 verursacht allein durch seine Produktion und Entwicklung, glaubt ihr wirklich das fährt es jeeeemals durch den einen oder die zwei Liter wenigerverbrauch wieder ein...?
Weasel

RANG Ober0wn3r

#64 - 15.07 08:25

Würde mir gern anschauen, wieviel CO2 das verursacht. Hast du Daten?

Ich glaube nämlich schon, dass es das reinholt. Ein bis zwei Liter klingen natürlich recht wenig erst einmal, aber wenn du das mal auf 100tkm hochrechnest ist das schon eine Menge.

Die Entwicklung dürte nicht so schlimm sein. Das verteilt sich ja auf hundertausende verkaufte Stück.

Außerdem ist die Hybridtechnik noch nicht am Ende. Wenn man etwas konsequenter ist kann man da noch einiges rausholen. Wenn man Radnabenmotoren einsetzt, kann man sich theoretisch die Bremsanlage schenken, oder zumindest wesentlich kleiner auslegen, um noch eine Notbremsmöglichkeit zu haben. Plug-In wäre auch noch eine Möglichkeit (ja ich weiß, Strom aus der Steckdose ist ja soooo böse und überhaupt nicht besser und bla... bei der Diskussion konnte aber auch noch nie jemand Daten liefern )
CaptainCat™

RANG Lord of Clanintern

#65 - 15.07 14:29

quote:
2. Kernenergieeffizienz steigern, Gefährlichkeit verringern. Da haben wir dank dieses ganzen Negativgelabers z.B. der Grünen praktisch kaum noch ne Chance. Forschen wir überhaupt noch aktiv?


Wenn nun sogar schon der Generalsekretär, der "Pro Kernkraft"-Partei FDP schlechthin, Dirk Niebel, die sofortige Abschaltung des KKW Krümmel fordert, wäre vielleicht die Überlegung gerechtfertigt, ob am "ganzen Negativgelaber" nicht vielleicht doch das dran ist...

Und es zeigt, dass am Mythos der absolut sicheren, deutschen Kernkraftwerke vielleicht doch nicht alles richtig ist...
Vor dem Hintergrund, dass die deutschen KKWs im internationalen Vergleich wirklich noch recht sicher sind, kann nur unscharf erkannt werden, welche Gefahr von den weltweiten, noch viel unsicheren Kernkraftwerken ausgeht...
[BF-Corps]Matrixx

RANG Godlike

#66 - 15.07 14:34

Wir reden hier nicht von irgendwelchen russischen Hinterhofreaktoren. Ich meinte viel mehr, dass z.B. die Franzosen immer noch massivst forschen, um AKWs zu verbessern, ich aber das Gefühl habe, dass die Politik dass hierzulande so totredet, dass wir nicht mehr forschen. Und das ist in meinen Augen ein Fehler. Denn wer aufhört besser sein zu wollen, der hat schon verloren.
CaptainCat™

RANG Lord of Clanintern

#67 - 15.07 14:37

Das ist aber nicht nur die Schuld der Politik.

Ich finde diesen Kommentar (Klick) ganz interessant dazu.

Fazit: Die Atomlobby ist, zumindest zu einem nicht unerheblichen Teil, selbst Schuld daran, dass sie keine Unterstützung mehr bekommt (damit meine ich auch die Forschung)
cibo

RANG Lord of Clanintern

#68 - 19.07 18:37

Naja, wenn man weiß was alles ein meldepflichtiges Ereignis ist, dann versteht man wieso die versuchen das nicht mitzuteilen. Wenn etwas an der Elektrik ausserhalb des Reaktors spinnt, wird es durch die Anwesenheit des Reaktors zu einem Atom-Ereignis.
Wenn der Putzmann umfällt und krank ist, dann auch. Das ist nun übertrieben, aber es wird als Atom-Ereignis geführt. Und was machen die lieben rationalen Grünen daraus? Den Weltuntergang.
Hier wurde noch nie fair gespielt, auf der einen Seite mit Ängsten, die vollkommen sinnlos geschürt werden. Auf der anderen wird gern arg vereinfacht.


Trotzdem: Vattenfall hat weder richtig gehandelt, noch keinen Fehler begangen.



Und ja, die Forschung dazu schläft ein, ich bin nur gespannt, wann Strom endlich das Fünffache kostet, und Nachts für Leute ohne Bezugsschein abgestellt wird.
Weasel

RANG Ultimate 0wn3r

#69 - 19.07 18:49

quote:
und Nachts für Leute ohne Bezugsschein abgestellt wird


Gerade nachts ist der Strom doch billig. Wenn dann wird er Mittags abgestellt.
cibo

RANG Lord of Clanintern

#70 - 19.07 18:50

Ja, im Moment. Aber was wenn der Großteil des Stroms von der Sonne kommt?

Wind und Sonne sind lokal und zeitlich begrenzt. Und den Strom aus China über 3m dicke Kabel zu importieren will auch keiner.
Weasel

RANG Ultimate 0wn3r

#71 - 19.07 18:57

Naja erstmal haben wir dann auch mehr Speichermöglichkeiten, die brauchen wir dann eh, sonst geht uns der Strom aus wenn die Sonne nicht scheint

Und zur Not wirst du ein Mini-BHWK im Haus haben, kann mir schon vorstellen, dass das so selbstverständlich wird wie eine Zentralheizung heute. Bei dem fünffachen Strompreis lohnt es sich auch locker eine Solaranlage + Batterie zu nutzen

Ansonsten wird sich natürlich viel an dem Stromnetz ändern müssen. Da wird sicher viel mit intelligentem Lastmanagment laufen müssen, wenn wir im großen Stil Solaranlagen und Windkraft betreiben.
cibo

RANG Lord of Clanintern

#72 - 19.07 19:42

Was ist BWHK? Das schreibt niemand aus den ich bei Google finde.

Wieso haben wir dann bessere Speichermöglichkeiten? Wo ist der plötzliche Sprung in der Entwicklung? Nehmen wir an, es wird eine supertolle chemische Verbindung geben. Dann ist sie Sprengstoff und wahrscheinlich nicht zu einfach herzustellen.
Ist es eine andere Methode? Etabliert? Dann sind die Kapazitäten auch begrenzt, die Stoffe dafür, Wirkungsgrad, Größe.

Intelliegentes Lastmanagement? Wo soll der Strom denn herkommen? (Unter der Annahme, dass man nicht genügend speichern kann, ansonsten ist es ja klar.)
Wir nutzen in Deutschland ja schon nicht einmal die Abwärme der Kernkraftwerke... das wird alles rausgeblasen, anstatt damit Fernwärme zu betrieben.


Mir geht's dabei nicht darum, die eine Methode zu verteufeln, und die andere auf das Podest der Ababkömmlichkeit zu stellen. Aber die Mischung macht es eben aus. Und Kernkraft ist eine der _wenigen_ Möglichkeiten Grundlast zu tragen.
Momenten wird die Grundlast zu ca. 50% von Kernkraft, und ca. 50% aus Kohle. Was auf 100 fehlt kommt aus der Wasserkraft.

Wo kommen nun die 50% Grundlast her, die wir abstellen wollen? Aus Russland? Frankreich? Und wenn die Russen Ärger machen wollen, oder die polnischen Terroristen, dann gibt's kein Gas mehr.


Wegen Forschung, die Russen haben schon seit langem ein Konzept für einen Reaktor, der mit einem Kern 20 Jahre durchlaufen kann. Da muss man nichts austauschen, der läuft und läuft. Spart Transporte, verbrennt vielen radioaktiven Müll gleich wieder mit. Leider finde ich dazu grade zu wenig. Aber Forschung in dem Bereich in Deutschland? Kaum noch.
Weasel

RANG Ultimate 0wn3r

#73 - 19.07 19:51

BHKW sorry

Und deswegen sind Atomkraftwerke auch so ineffizient, weil man die Wärme nicht nutzen kann. Dezentrale kleine Kraftwerke sind dafür nötig.

Speichermöglichkeiten haben wir schon. Stimmt, die Kapazitäten sind eingeschränkt. Neue Entwicklungen sind zum Beispiel adiabatische Druckluftkraftwerke. Um kurzfristige Netzschwankungen auszugleichen können auch Supraleiterspulen eingesetzt werden.

Zu intelligentem Lastmanagment musst du ein bisschen mehr lesen. Die benötigte Gesamtenergie wird zwar gleich bleiben oder vielleicht sogar steigen, aber die Spitzenlastkraftwerke können runtergefahren werden oder eben eingesetzt werden, um nicht grundlastfähige alternative Energien effektiver zu nutzen.

Die öffentlichen Forschungsgelder wurden mit dem Atomausstieg gekürzt. Und ich habe ja im Thread schon öfters erwähnt, dass ich nicht gegen Kernkraft bin, sondern eben dafür, dass die Forschung wieder massiv angetrieben wird, um gescheite Konzepte nutzen zu können. Aber mit der Atomkraft auf dem heutigen Stand laufen wir in eine Sackgasse.
cibo

RANG Lord of Clanintern

#74 - 19.07 20:25

Wieso kann man ihre Wärme nicht nutzen? Man will es doch eher nicht. Das ist kein Unterschied zu einem anderen Kraftwerk. Man hat heißen Dampf, mit dem könnte man auch heizen. Will aber keiner... Ob das nun nuklear erhitzt wird, oder mit Öl interessiert den Dampf einen Scheißdreck

Ich kenn nur Arbeiten zu Lastmanagement, die sagen dass es sich nicht lohnt Wind und Sonne in Europa zu verteilen und dann den Strom wieder zu verteilen. Ob das unter Int. LaMa. fällt weiß ich nicht, deswegen frag ich ja ^^


Supraleitspulen als Energiespeicher? Hast Du dazu Infos rumfliegen? Das würde mich doch sehr interessieren, wie man das effizient machen will... Die Dinger müssten dann ja dauerhaft gekühlt sein, und das frisst nicht wenig Leistung. Aber vielleicht hab ich da was verpasst
Weasel

RANG Ultimate 0wn3r

#75 - 19.07 20:32

Was willst du mit 2 Gigawatt Wärmeleistung anfangen? Dazu ist vermutlich die Temperatur zu niedrig. Das ist zumindest bei sehr effektiven Kraftwerken so, wie es bei Kernkraftwerken ist weiß ich aber nicht.

Mit Lastmanagment ist erstmal was anderes gemeint, das ist eine Regelung auf Verbraucherseite. Zum Beispiel dass bei Spitzenlasten alle Kühlschränke im Land gedrosselt werden, dafür dann halt wieder zu Zeiten mit wenig Strombedarf laufen zu lassen.

Zu Supraleitern kann ich leider auch nicht mehr liefern, wie den Wikipediaartikeln:
http://de.wikipedia.org/wiki/Supraleitender_Magnetischer_Energiespeicher
Eignet sich wirklich nur um kurze Schwankungen auszugleichen, also die Netzqualität etwas zu verbessern. Ein ernsthafter Ersatz für Große Pumpspeicherkraftwerke ist das natürlich nicht.