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FORUM: Allgemeines THEMA: Das Weltnetz
AUTOR BEITRAG
Dauth Vader

RANG Lord of Clanintern

#31 - 26.03 16:37

bezüglich gesichtserker: de.wikipedia.org/wiki/Gesichtserker
Robbenklopper

RANG Deckschrubber

#32 - 26.03 17:36

das hab ich schon verstanden. Nur hab ich doch garnicht gefordert, dass man alles eindeutscht. Ich Wollte doch nur anmerken, dass man es häufig aus eben dem genannten Grund nicht macht.
CaptainCat™

RANG Lord of Clanintern

#33 - 26.03 17:50

ich finde "Internetz" (wenn man "Inter" als Verweis auf "International" nimmt) viel besser als "Weltnetz". Das klingt voll bescheuert, ey.
Abigor

RANG Prophet of Clanintern

#34 - 26.03 19:46

quote:
@abi: wenn ich der oma sage "ich bin systemadministrator, verantwortlich für die backups der server und den rollout der systempatches und updates" wird die mich doof angucken, klar. wenn ich allerdings sage "ich bin verantwortlich dafür, das die computer-systeme zuverlässig funktionieren und die geschäftsdokumente immer zur verfügung stehen" ist das zwar etwas ungenauer, aber die oma weiss ungefähr was ich mache. ebenso mit "laptop" <-> "kleiner, tragbarer computer".
es ging mir nicht um die letzten 10 prozent verständnis.


Dann handelt es sich dabei aber einfach um eine Erklärung für "Doofe" und nicht um eine Vermeidung von Anglismen. Letztere würden dann im Fachbereich parallel immernoch genutzt werden. Dein Beispiel ist so, als würde man einem Unwissenden die Fußballregeln erklären und dort sind die Fachwörter überwiegend deutsch.
Honigmelone*addiert*

RANG Master of Clanintern

#35 - 26.03 20:38

@sam: das wusste ich auch vorher, du solltest dir nur nochmal deine herleitung für den begriff "internet", in anbetracht des wortes intranet, überlegen...
Crush (steht auf die extremeren Sachen)

RANG Deckschrubber

#36 - 26.03 20:57

Ich persönlich finde, dass man es nicht unterbinden sollte, wenn Sprachen sich gegenseitig beeinflussen. Dadurch entwickeln sich Sprachen so, dass sie mit der Zeit immer ähnlicher werden, es wird leichter mit Leuten zu kommunizieren die andere Sprachen sprechen und wir kommen langfristig gesehen schneller zu einer einheitlichen Weltsprache.

Übrigens sind eigendlich alle Sprachen so entstanden: Lokale Sprachen und Dialekte, die nur von kleinen Volksstämmen gesprochen und verstanden wurden, haben sich gegenseitig beeinflust bis die unterschiedlichen Sprachen in einer Region zu einer verschmolzen sind.

Hätten sich die einzelnen Germanenstämme vor 1000-2000 Jahren im heutigen Deutschland alle auf den Standpunkt gestellt "Die im Nachbarstamm sagen vielleicht 'hü', aber wir sagen 'hot', und wer bei uns 'hü' sagt, der sagt es falsch", gäbe es in Deutschland immernoch keine einheitliche Sprache.


Also warum sollte man für die durch die technische Entwicklung neuentstehenden Vokabeln in unserem Wortschatz, wie Server, Internet, Email oder downloaden, in jeder Sprache ein eigenes Wort erfinden, wenn man einfach weltweit dasselbe Wort verwenden kann und so keine neuen Vokabeln lernen muss um mit Leuten aus anderen Ländern über diese Themen zu sprechen?
-[e1337e.weazel]-

RANG God

#37 - 26.03 20:59

hat was für sich dein gedanke, nur für ältere schient das alles zu schnell zu gehen
Abigor

RANG Prophet of Clanintern

#38 - 26.03 21:41

quote:
Ich persönlich finde, dass man es nicht unterbinden sollte, wenn Sprachen sich gegenseitig beeinflussen. Dadurch entwickeln sich Sprachen so, dass sie mit der Zeit immer ähnlicher werden, es wird leichter mit Leuten zu kommunizieren die andere Sprachen sprechen und wir kommen langfristig gesehen schneller zu einer einheitlichen Weltsprache.


Das kann ja nur positiv sein, wenn alle eine einheitliche Sprache sprechen, richtig?
Da muss ich dir leider widersprechen. Um verstehen zu lernen, wie der komplexe Denkapparat des Menschen arbeitet und wie wir unsere Umwelt wahrnehmen ist die eher neue Disziplin der Psycholinguistik in letzter Zeit immer wichtiger geworden und ich persönlich hoffe, dass diese noch an Popularität gewinnt. Gäbe es nurnoch eine Sprache, dann könnte man diese Wissenschaft gleich mit verwerfen, denn einer ihrer Hauptaugenmerke liegt darauf, zu ergründen, ob Menschen, die verschiedene Sprachen sprechen, die Welt auch unterschiedlich wahrnehmen. Als Beispiel wird hier in den Medien oft die Sprache Pirahã genannt, die weder Zahl- noch Farbwörter kennt. Andere Sprachen kennen keine Richtungsangaben, usw.


quote:
Übrigens sind eigendlich alle Sprachen so entstanden: Lokale Sprachen und Dialekte, die nur von kleinen Volksstämmen gesprochen und verstanden wurden, haben sich gegenseitig beeinflust bis die unterschiedlichen Sprachen in einer Region zu einer verschmolzen sind.


Ja und nein. Kommt drauf an, wovon du redest, aber ich unterstelle dir einfach mal, nicht genügend Ahnung zu haben, um zu wissen, wovon du redest. Ist aber nicht böse gemeint!
Mischsprachen sind auf der Welt eher die Ausnahme, denn dazu gehört, dass auch die Grammatik mindestens zweier Sprachen sich vermischen und nicht nur der Wortschatz, wie es zum Beispiel beim Englischen mit seiner großen Menge an französischen, lateinischen und altnordischen Lehnwörtern der Fall ist. Doch selbst wenn die Anzahl beispielsweise der französischen Wörter im Englischen doppelt oder dreimal so groß wäre, bliebe es dennoch eine germanische Sprache und würde nicht plötzlich zu einer romanischen Sprache mutieren.
Mit Dialekten ist eine Vermischung aus naheliegenden Gründen hingegen viel wahrscheinlicher: Die Unterschiede sind dort, wo Kontakt stattfindet, häufig so gering, dass es eher zu einer mono- oder ambivalenten Angleichung kommt, als zwischen zwei verschiedenen Sprachsystemen.

quote:
Hätten sich die einzelnen Germanenstämme vor 1000-2000 Jahren im heutigen Deutschland alle auf den Standpunkt gestellt "Die im Nachbarstamm sagen vielleicht 'hü', aber wir sagen 'hot', und wer bei uns 'hü' sagt, der sagt es falsch", gäbe es in Deutschland immernoch keine einheitliche Sprache.


Vor 1000 Jahren gab es keine Germanenstämme mehr, das Wort "deutsch" war sogar schon mit einer ähnlichen Bedeutung versehen, wie es heute der Fall ist: Kulturelle Gemeinsamkeit.
Dennoch war der Weg zu einer Standardsprache noch weit und eher eine Sache der Machthabenden. Das Hanse-Niederdeutsch war beispielsweise die lingua franca des mittelalterlichen Nordseeraumes und es gibt im heutigen Schwedisch zum Beispiel mehr niederdeutsche Lehnwörter als englische! Und ich bin sicher, mit den anderen Sprachen der Nordseestaaten verhält es sich da nicht anders. Wäre die Hanse nicht untergegangen, stünden die Chancen nicht schlecht, dass wir heute alle Plattdeutsch sprächen oder es zwei Standardsprachen in Deutschland gäbe. Der süddeutsche Gegenpol dazu war das Wiener Kanzleideutsch.
Durchgesetzt hat sich aber letztenendes ein oberdeutsch (~süddeutsch) geprägtes Ostmitteldeutsch, wie es Luther es gesprochen hat. Die protestantischen Geistlichen waren angehalten, in dieser Sprache zu predigen, egal wo in Deutschland, und so hat sich mit der Reformation langsam auch diese Varietät als Standardsprache durchgesetzt. Mit Germanenstämmen, die sich gegenseitig beeinflusst haben, hat das recht wenig zu tun.


quote:
Also warum sollte man für die durch die technische Entwicklung neuentstehenden Vokabeln in unserem Wortschatz, wie Server, Internet, Email oder downloaden, in jeder Sprache ein eigenes Wort erfinden, wenn man einfach weltweit dasselbe Wort verwenden kann und so keine neuen Vokabeln lernen muss um mit Leuten aus anderen Ländern über diese Themen zu sprechen?


Diesen gedanken könnte man weiterspinnen, bis man bei deiner ersten Aussage landet, zu der ich mich schon geäußert habe.
Der_Kiesch *moep*

RANG Master of Clanintern

#39 - 26.03 22:35

quote:

Und wenn ein Wort nur der coolness wegen benutzt wird, und nicht der Verständigung wegen, dann ist es angebracht zu fragen wieso. Internet versteht jeder, die tollen Werbesprüche laut Umfrage nicht mehr. Dahin wollen wir also aus Sprachtoleranz?


Was niemand versteht verschwindet auch wieder - weils niemand versteht...

quote:

Das kann ja nur positiv sein, wenn alle eine einheitliche Sprache sprechen, richtig?
Da muss ich dir leider widersprechen. Um verstehen zu lernen, wie der komplexe Denkapparat des Menschen arbeitet und wie wir unsere Umwelt wahrnehmen ist die eher neue Disziplin der Psycholinguistik in letzter Zeit immer wichtiger geworden und ich persönlich hoffe, dass diese noch an Popularität gewinnt. Gäbe es nurnoch eine Sprache, dann könnte man diese Wissenschaft gleich mit verwerfen, denn einer ihrer Hauptaugenmerke liegt darauf, zu ergründen, ob Menschen, die verschiedene Sprachen sprechen, die Welt auch unterschiedlich wahrnehmen. Als Beispiel wird hier in den Medien oft die Sprache Pirahã genannt, die weder Zahl- noch Farbwörter kennt. Andere Sprachen kennen keine Richtungsangaben, usw.


Sehr schlagkräftiges Argument - wenn alle eine Sprache sprechen könnte man ne neu entstandene Wissenschaft wieder vergessen...

*ditsch*

P.S: Ich persönlich bin auch befürworter einer Internationalen Sprache.

quote:


Ja und nein. Kommt drauf an, wovon du redest, aber ich unterstelle dir einfach mal, nicht genügend Ahnung zu haben, um zu wissen, wovon du redest. Ist aber nicht böse gemeint!


Ich unterstelle ihm mal genug Ahnung zu haben um zu wissen was er meinte.....
Und er meinte eben genau das was du als "richtig" angesprochen hast - und nicht eine Einordnung einer ganzen Sprache...
.kenshin`in the däääh

RANG Deckschrubber

#40 - 26.03 22:57

mh.... da hat wer ahnung ^^ studierst germanistik?

stimme aba der meinung zu dass sone internationale entwicklung mit vereinheitlichung der sprachen durchaus positiv ist, da man sich so, machen ja fachbereichen wie buiseness und it mit fachbegriffen vor), besser mit anderssprachigen menschen unterhalten kann.

skurriler bei den internet-vokabeln finde ich, dass das wort "googlen" inzwischen im duden gelandet is ^^ was ich allerdings auch eher als positiv empfinde (aus bequemlichkeitsgründen: statt zu sagen "benutz ne suchmaschine" reicht "google es")
Abigor

RANG Prophet of Clanintern

#41 - 27.03 00:25

quote:
Sehr schlagkräftiges Argument - wenn alle eine Sprache sprechen könnte man ne neu entstandene Wissenschaft wieder vergessen...

*ditsch*


Darf ich auch mal ditschen? *ditsch*
Wenn du aufmerksam gelesen hättest, hättest du auch verstanden, worum es dieser Wissenschaft geht: Der Erforschung des menschlichen Geistes. Da verbinden sich die Naturwissenschaften mit Linguistik, Psychologie und Philosophie. Es ist nicht einfach so, als wenn es keine Paläontologie gäbe, wenn es keine Dinosaurier gegeben hätte.
So und jetzt stell dir mal vor, die Sprache hätte wirklich Einfluss auf die Wahrnehmung und es gäbe nurnoch eine Sprache auf der Welt: Neben kultureller Inzucht hätten wir dann vorallem das Problem, dass Menschen überall auf der Welt, die zusammen Ideen austauschen, eine gleiche oder sehr ähnliche Sicht der Umgebung hätten. Ethischer wie produktiver Stillstand sind da vorprogrammiert.

quote:
mh.... da hat wer ahnung ^^ studierst germanistik?


Ja.
gute laune Zuperman

RANG Kloputzer

#42 - 27.03 05:49

abi: oh ja ethischer (öh produktiver stillstand? was ist das bitte für dich? :-)) stillstand wird dann direkt zu einem kollaps führen. Hier in Deutschland haben wir ja auch schon seit Jahrhunderten Stillstand, weil wir alle Deutsch sprechen.

Sicher
Der_Kiesch *moep*

RANG Master of Clanintern

#43 - 27.03 07:37

@Abigor

Wir brauchen nicht mehrere Sprachen nur damit Menschen unterschiedlich Dinge wahrnehmen - sorry aber was ein Quatsch...
Wenn die Entwicklung zu einer Weltsprache führt ist das positiv - weil es die Völkerverständigung unheimlich fördern würde - man spricht halt eine Sprache - ohne die erst lernen zu müssen...

Und ich frage mich ernsthaft was immer auf "Kultur" rumgeritten wird - die verloren geht wenn Sprachen verschwinden...
Ich meine Sorry wenn ich das sage, aber nur das die Sprachen dann eventuell verschwinden / nicht mehr gesprochen werden wenn es eine Weltsprache gäbe (man siehts ja zum Teil an dialekten die immer weniger gesprochen werden und die kaum jemand noch sprechen kann) sollen halt verschwinden... wen störts denn bitte? Im praktischen täglichen Leben?...
=FM=d®ãĊħę

CI Wettbüro

RANG Godlike

#44 - 27.03 10:49

mich stört's, dass unser platt verschwindet.
genauso würde es mich stören, wenn deutsch als sprache verschwindet.

"man spricht halt eine Sprache - ohne die erst lernen zu müssen..."
weil du ja auch deutsch nicht lernen musstest konntest du ja schon

sonst: *abi zustimm *
Crush (steht auf die extremeren Sachen)

RANG Deckschrubber

#45 - 27.03 14:02

"mich stört's, dass unser platt verschwindet.
genauso würde es mich stören, wenn deutsch als sprache verschwindet."

Was GENAU würde dich denn daran stören?
Der_Kiesch *moep*

RANG Master of Clanintern

#46 - 27.03 14:04

Es geht mir darum das man WELTWEIT eine Sprache spricht - und nicht erst Englisch lernen muss um sich im Ausland vernünftig verständlich machen zu können...
CaptainCat™

RANG Lord of Clanintern

#47 - 27.03 15:22

quote:
"mich stört's, dass unser platt verschwindet.
genauso würde es mich stören, wenn deutsch als sprache verschwindet."

Was GENAU würde dich denn daran stören?


Es gibt Leute, die stehen auf Vielfalt, Abwechslung, kulturelle und sprachliche Unterschiede.


Warum müssen für eine Weltsprache alle anderen Sprachen verschwinden?

Eine oder zwei Sprachen, oder ein Mix aus Sprachen werden sich früher oder später vollständig als Weltsprache etablieren. Diese können dann zur Kommunikation genutzt werden. Derzeit ist hier wohl Englisch vorherrschend.

Es gibt auch künstliche Sprachen wie zum Beispiel Esperanto, die auch für Muttersprachler nicht-romanischer Sprachen mehr oder weniger einfach zu erlernen sein soll.

Warum soll man für eine Weltsprache, mit der sich alle verständigen können, regionale oder nationale Sprachen auflösen?
Was wäre die nächste Konsequenz? Aufhebung aller Landesgrenzen und Bildung einer Weltregierung?

Das wird in den nächsten geschätzten 1000 Jahren nie und nimmer passieren. Dafür sind die Menschen zu unterschiedlich.

Und es ist die Frage, ob man die Vielfalt erhalten will, oder ob man eine 7-10 Milliarden Einheitsbrei-Gesellschaft haben will, wo der eine nur ein Abklatsch des anderen ist.

Ich fände das ausgesprochen langweilig.

Eine Weltsprache zu haben, wird nicht nur auf linguistischer Ebene zu Veränderungen und zur Verödung der Vielfalt führen. Auch auf kultureller Ebene.

Die Dominanz einer Sprache, die nicht die eigene ist, wird früher oder später auch zum verschwinden von damit zusammenhängenden Kulturgütern führen. Egal, ob diese Sprachveränderung freiwillig und in einer langen Zeit geschieht, oder von jetzt auf gleich durch das Aufzwingen wie in den Kolonialreichen.

Überall dort, wo Sprachen exportiert wurden, wurde zwangsweise auch Kultur exportiert. Die aussterbenden Sprachen führten oft zum Aussterben der Kulturen. Gibt es erst einmal eine Weltsprache, würde früher oder später auch die nationale Kulturidentifikation verschwinden.
Abigor

RANG Prophet of Clanintern

#48 - 27.03 15:28

quote:
abi: oh ja ethischer (öh produktiver stillstand? was ist das bitte für dich? :-)) stillstand wird dann direkt zu einem kollaps führen. Hier in Deutschland haben wir ja auch schon seit Jahrhunderten Stillstand, weil wir alle Deutsch sprechen.

Sicher:ugly


Der deutschsprachige Raum steht seit jeher in regem Austausch mit anderen Kulturen (ja, auch die Germanen) und ihren Ideen. Deutschland war nie autark und wird es auch vorerst nicht sein. Was mit möchtegern-autarken Staaten passiert, hat man ja am misslungenen Sozialismus gesehen.

quote:
@Abigor

Wir brauchen nicht mehrere Sprachen nur damit Menschen unterschiedlich Dinge wahrnehmen - sorry aber was ein Quatsch...


Verstehst du nicht, was ich geschrieben habe oder willst du es nicht verstehen? Natürlich nehmen die Menschen die Welt auch unabhängig von ihrem Sprachvermögen anders wahr, habe ich auch nie anders behauptet. Aber verschiedene Sprachen, so lautet eine Annahme, bieten andere Sichten auf die Umwelt, habe ich ja bereits geschrieben, und eröffnen vielleicht auch andere Wege, zu einem Ziel zu gelangen. Das ist nur eine Theorie, aber eine, mit der sich renommierte Menschen beschäftigen und es liegt nicht in deinem Kompetenzspekturm (auch nicht in meinem), diese als Quatsch abzutun.

quote:
Und ich frage mich ernsthaft was immer auf "Kultur" rumgeritten wird - die verloren geht wenn Sprachen verschwinden...
Ich meine Sorry wenn ich das sage, aber nur das die Sprachen dann eventuell verschwinden / nicht mehr gesprochen werden wenn es eine Weltsprache gäbe (man siehts ja zum Teil an dialekten die immer weniger gesprochen werden und die kaum jemand noch sprechen kann) sollen halt verschwinden... wen störts denn bitte? Im praktischen täglichen Leben?...


Dich selber störts vielleicht nicht, aber das tut die Abholzung des Regenwaldes womöglich auch nicht. Kulturverlust ist ansich nicht das, was ich bemängel. Na gut, ich persönlich finde es schade, aber wen interessiert das? Das Problem sehe ich in einer zunehmenden Gleichschaltung, nichtnur der Sprache, sondern auch der moralischen Werte. Verschiedene Kulturen haben verschiedene Ansichten und Wege, ihre Probleme zu bewältigen, gibt es nurnoch eine Kultur, hat man beim nächsten neuen Problem nur eine sehr begrenzte Form der herangehensweise an dieses, wohingegen das Wissen mehrerer Kulturen eine effektivere Lösung bilden könnte.
Der_Kiesch *moep*

RANG Master of Clanintern

#49 - 27.03 23:35

quote:

Es gibt Leute, die stehen auf Vielfalt, Abwechslung, kulturelle und sprachliche Unterschiede.

Warum müssen für eine Weltsprache alle anderen Sprachen verschwinden?


Müssen nicht - es ist nur immer das Hauptargument das gegen eine Weltsprache angeführt wird - das andere Sprachen verschwinden deswegen.

quote:

Das wird in den nächsten geschätzten 1000 Jahren nie und nimmer passieren. Dafür sind die Menschen zu unterschiedlich.

Und es ist die Frage, ob man die Vielfalt erhalten will, oder ob man eine 7-10 Milliarden Einheitsbrei-Gesellschaft haben will, wo der eine nur ein Abklatsch des anderen ist.


Unsere Individualität bildet sich nicht durch unsere Sprache oder den Kulturkreis in den wir geboren werden, sondern dadurch wie wir handeln und denken...

quote:

Die Dominanz einer Sprache, die nicht die eigene ist, wird früher oder später auch zum verschwinden von damit zusammenhängenden Kulturgütern führen. Egal, ob diese Sprachveränderung freiwillig und in einer langen Zeit geschieht, oder von jetzt auf gleich durch das Aufzwingen wie in den Kolonialreichen.

Überall dort, wo Sprachen exportiert wurden, wurde zwangsweise auch Kultur exportiert. Die aussterbenden Sprachen führten oft zum Aussterben der Kulturen. Gibt es erst einmal eine Weltsprache, würde früher oder später auch die nationale Kulturidentifikation verschwinden.


Warum wird das immer als schlecht verteufelt?

Müssen wir menschen denn unbedingt immer darauf bestehen das wir uns ja ach so sehr unterscheiden durch sprache und kultur - nur um mit gutem gewissen unser vorurteile pflegen zu können und nicht einsehen zu müssen das eigentlich jeder Mensch letztendlich die gleichen sorgen, nöte und beweggründe hat...

quote:

Verstehst du nicht, was ich geschrieben habe oder willst du es nicht verstehen? Natürlich nehmen die Menschen die Welt auch unabhängig von ihrem Sprachvermögen anders wahr, habe ich auch nie anders behauptet. Aber verschiedene Sprachen, so lautet eine Annahme, bieten andere Sichten auf die Umwelt, habe ich ja bereits geschrieben, und eröffnen vielleicht auch andere Wege, zu einem Ziel zu gelangen. Das ist nur eine Theorie, aber eine, mit der sich renommierte Menschen beschäftigen und es liegt nicht in deinem Kompetenzspekturm (auch nicht in meinem), diese als Quatsch abzutun.


tu ich ja auch nicht - nur die implikation das wir deswegen mehrere sprachen brauchen. Das ich persönlich von der Theorie nicht viel halte ist was anderes. Auch wenn ich zugeben muss das bestimmte sprachen auch ihre interessanten eigenarten haben...

quote:

Das Problem sehe ich in einer zunehmenden Gleichschaltung, nichtnur der Sprache, sondern auch der moralischen Werte. Verschiedene Kulturen haben verschiedene Ansichten und Wege, ihre Probleme zu bewältigen, gibt es nurnoch eine Kultur, hat man beim nächsten neuen Problem nur eine sehr begrenzte Form der herangehensweise an dieses, wohingegen das Wissen mehrerer Kulturen eine effektivere Lösung bilden könnte.


Dann wäre es doch eher viel besser aus all den Kulturen durch bessere Verständigung untereinander zu einer zu kommen die alle stärken der Ursprungskulturen ineinander vereint - ohne deren schwächen zu übernehmen (grob gesagt)...
cibo

RANG Lord of Clanintern

#50 - 28.03 08:10

quote:
Müssen wir menschen denn unbedingt immer darauf bestehen das wir uns ja ach so sehr unterscheiden durch sprache und kultur - nur um mit gutem gewissen unser vorurteile pflegen zu können und nicht einsehen zu müssen das eigentlich jeder Mensch letztendlich die gleichen sorgen, nöte und beweggründe hat...


Ja, und jeder dieselben Fähigkeiten und Kenntnisse. Jeder darf und kann Arzt werden, oder zum Mond fliegen. Jeder kann und darf alles!

So wie die Regionen unterschiedlich sind, sind die Fertigkeiten unterschiedlich. Jede Gemeinschaft hat andere Lösungsansätze die andere Auswirkungen haben, und sie alle stehen im Wettbewerb. Eine globale einzige richtige Lösung? Woher? Von wem? Und wer würde sie akzeptieren?
(Oder auch nur eine Sprache... dann würde man nationale Dialekte sprechen und pflegen, auch nicht weiter. Man vergleiche spanisch in Südamerika und Spanien oder Spanien und Katalonien)
Der_Kiesch *moep*

RANG Master of Clanintern

#51 - 28.03 09:05

quote:

Ja, und jeder dieselben Fähigkeiten und Kenntnisse. Jeder darf und kann Arzt werden, oder zum Mond fliegen. Jeder kann und darf alles!


DAS habe ich nicht behauptet. Lediglich das es auch mal gut tun würde nicht immer das herauszukehren was uns unterscheidet sondern das was uns verbindet.

Und es ist doch so - jeder hat letztlich irgendwie die gleichen Beweggründe - auch wenn sich die am Ende sicher unterschiedlich äußern im Handeln...

quote:

Jede Gemeinschaft hat andere Lösungsansätze die andere Auswirkungen haben, und sie alle stehen im Wettbewerb. Eine globale einzige richtige Lösung? Woher? Von wem? Und wer würde sie akzeptieren?


Wenn sie sich entwickeln würde weil "die vielen verschiedenen Kulturen verschwinden" wie teils prophezeit wird hier, dann würde JEDER sie akzeptieren, eben WEIL sie sich einfach so entwickelt hat, und wenn nicht pflegen diejenigen die sie nicht akzeptieren eben weiter ihre Kultur und diese bleibt erhalten.

quote:

(Oder auch nur eine Sprache... dann würde man nationale Dialekte sprechen und pflegen, auch nicht weiter. Man vergleiche spanisch in Südamerika und Spanien oder Spanien und Katalonien)


Jau - würde man - trotzdem versteht man sich problemlos wenn man in ein anderes Land kommt, da Dialekte im kern immer noch die gleiche Sprache sind - wir verstehen ja in Deutschland auch genauso nen Berliner oder nen Friesen genauso wie nen Bayern... ^^
cibo

RANG Lord of Clanintern

#52 - 28.03 09:38

quote:
DAS habe ich nicht behauptet. Lediglich das es auch mal gut tun würde nicht immer das herauszukehren was uns unterscheidet sondern das was uns verbindet.

Und es ist doch so - jeder hat letztlich irgendwie die gleichen Beweggründe - auch wenn sich die am Ende sicher unterschiedlich äußern im Handeln...


Nach einem derartigen Konsens wird jeden Tag gerungen, und die Beweggründe sind... egoistisch? Wie soll das vereinbar sein?



quote:
Jau - würde man - trotzdem versteht man sich problemlos wenn man in ein anderes Land kommt, da Dialekte im kern immer noch die gleiche Sprache sind - wir verstehen ja in Deutschland auch genauso nen Berliner oder nen Friesen genauso wie nen Bayern... ^^


Naja, es gib wirklich viele Worte in den verschiedenen Dialekten die nicht einfach zugänglich sind, spontan fallen mir da ein "halver Hahn", "spezielles", "Boandlkramer", "Gstanzl" und einige andere ein; dann so etwas wie "la petite mort" im Französisschen.

Wilde Bedeutungen, die nicht übertragbar sind. Selbst die Begriffe die wir aus anderen Sprachen übernehmen werden ja verwurstet: gedownloadet, Handy und dergleichen. Das ist nicht unbedingt eine Annäherung, sondern etwas neues wird geschaffen. Allein wie das Wort benutzt wird hat wenig mit dem ursprünglichen zu tun.
Der_Kiesch *moep*

RANG Master of Clanintern

#53 - 28.03 09:55

@cibo

Das einzige was man nicht versteht / verstehen will ist das der gegenüber die gleichen Sorgen und Nöte hat wie man selbst - wenn man da endlich mal hinkommt das die Menschen das mehr kapieren - dann wär das ein Fortschritt und könnte zu mehr verständnis füreinander führen - und das wär meiner Meinung nach ne gute Sache.

Ne Sprache in der man sich problemlos überall miteinander unterhalten kann wär da doch schonmal nen anfang

Was die Dialekte angeht - sicher gibts spezielle Worte in den Dialekten - aber das sind mal einzelne wenige Sachen bei denen man eben den gegenüber fragen kann was sie heißen - das grundsätzliche verstehen is ja da - da scheiterts dann auch nicht mehr daran wenn der gegenüber nicht versteht was ich mit einem "Stützel" meine (denn dann fragter eben nach ^^)

Ich mein - Holländisch gilt schon als eigene Sprache und mit etwas aufmerksamkeit und wenn der gegenüber langsam spricht kann man zumindest im wesentlichen den Sinn dessen was er sagt erfassen - da sind bei Dialekten die überschneidungen ja noch DEUTLICH größer (da es sonst keine Dialekte sondern eigene sprachen wären )
=FM=d®ãĊħę

CI Wettbüro

RANG Godlike

#54 - 28.03 10:57

quote of Crush (steht auf die extremeren Sachen):
"mich stört's, dass unser platt verschwindet.
genauso würde es mich stören, wenn deutsch als sprache verschwindet."

Was GENAU würde dich denn daran stören?


was genau?!
hm, ich glaube cat hat die vielfallt schon angesprochen. einerseits der sprachen selbst und dann innerhalb der sprachen mit den zahlreichen dialekten. das ist eben eine art individualität.
und sprachen sind verbunden mit der kultur. das ist dem ganz ähnlich, was abi angesprochen hat, vonwegen verschiedene sprachen und verschiede wahrnehmungen. die sprachen sind auf ihre kultur ausgerichtet. und man kann nicht jede sprache in jede kultur übertragen, da geht dann die kultur verloren.
Der_Kiesch *moep*

RANG Master of Clanintern

#55 - 28.03 11:30

Was wiederrum nicht notwendigerweise was schlechtes sein muss....

Hats denn irgendjemanden gestört das die römischen Götter verschwunden sind, wars was schlechtes?

Das ist auch Kulturgut!

Hat es jemanden gestört das keiner mehr an die Altägyptischen Religionen glaubt?

Stört es jemanden dass das Kulturgut Hexenverbrennung verschwunden ist?
=FM=d®ãĊħę

CI Wettbüro

RANG Godlike

#56 - 28.03 12:56

musst du welche fragen, die davon betroffen wären.
ich fühle mich betroffen, dass die germanische götterwelt verdrängt wurde und das ist auch schon ewigkeiten her. ich zähle es trotzdem zu "meiner kultur". ich bin zwar nicht gläubig, aber die ganze mythologie an sich liegt mir dennoch nah.