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FORUM: Allgemeines THEMA: Umgang mit depressiver Bekannten
AUTOR BEITRAG
Crush (steht auf die extremeren Sachen)

RANG Deckschrubber

#1 - 06.05 13:20

Eine Freundin von mir (21 Jahre alt) leidet eindeutig an Depressionen. Sie ist ständig deprimiert, lamentiert darüber wie beschissen sie ihr Leben findet obwohl es eigendlich nichts gibt worüber sie sich beschweren müsste, hat so gut wie keine Selbstachtung, etc.

Jetzt frage ich mich: Wie gehe ich damit um? Ich hab mal gelesen, dass es der falsche Weg ist zu versuchen depressiven Leute klar zu machen, das worüber sie sich aufregen vollkommen belanglos ist. Aber was ist der richtige Weg?

Hat von euch auch jemand Leute mit Depressionen in seinem Umfeld oder leidet selber an Depressionen? Wie geht ihr damit um?
Shooting-Star

RANG Master of Clanintern

#2 - 06.05 13:44

wenn sie krank ist muss sie zum artzt. wenn du sie anders behandelst dann bekommt sie nur bestätigung für ihr verhalten
=FM=d®ãĊħę

CI Wettbüro

RANG God

#3 - 06.05 14:05

Hm, ich als bekennendes Arschloch gebe den Leute egtl immer Recht, wenn die so sind, obwohl sie es nicht sein bräuchten Also, es gibt ja eben auch die, die dürfen echt mal über ihre Situation klagen. Aber wenn die das zu Unrecht machen, sage ich einmal, dass sie es nicht brauchen, versuche es eben auch zu begründen und wenn das immer noch weiter geht sag ich nur noch: Jo, dein Leben ist echt beschissen. Also, ich an deiner Stelle, ich glaube ich wäre gar nicht so alt geworden wie du. (u.ä.)

Keine Ahnung ob es wirklich hilft, aber dann halten sie erstmal die Fresse, weil ich die Heulerei dann auch nicht mehr beachte. Vielleicht sind sie dann schockiert, dass man sie nicht bemittleidet, keine Ahnung.
Aber soll kein Tipp sein, dass du es auch so machen sollst Gibt gewiss auch Leute, die das nicht verkraften und ich kenne deine Bekannte nicht.
the cake is a lie.

RANG Lord of Clanintern

#4 - 06.05 15:55

hmm. Ich bin in einer ähnlichen Situation wie crush. Habe einen Freund (er ist 22, kenne ich noch von der Schule) der auch meint sein Leben sei scheiße. Leider stimmt das was manche Belange angeht teils auch, er hat Probleme mit seiner Lehre bzw seinen Vorgesetzten, etc. Dazu kommt, dass er sich von seiner Freundin getrennt ("sie hat mich zu sehr eingeengt") hat und seitdem so eine Anti-Frauen-Tour betreibt, furchtbar.

Das ganze zieht sich jetzt schon sicher ein ganzes Jahr hin, anfangs habe ich mir da wirklich Gedanken gemacht und auch oft mit ihm ziemlich lange gechattet (ich weiß, das klingt lächerlich, aber anders kommt man ihn gar nicht heran). Dummerweise hat dieses Eingehen auf seine Situation absolut nichts gebracht, er ist auf meine Argumente und Vorschläge wie man die Situation ändern könnte weder eingegangen, noch hat er sie kommentiert.
Das hat mich dann irgendwann dazu gebracht das Gespräch mit ihm weitestgehend zu vermeiden, bis auf ein "wie gehts" und "was machst du" ist unser Kontakt ziemlich zusammengeschrumpft. Vergangen Samstag war er mal wieder mit beim Grillen (er wohnt nicht hier, ich sehe ihn also auch nicht so oft), da hat er einen relativ guten Eindruck gemacht, wobei das sicherlich getäuscht hat.

Soviel zum Thema, der Umgang mit Menschen in so einer Situation ist wirklich nicht einfach :/
Black Warrior

RANG God of Clanintern

#5 - 06.05 17:42

@crush hab ich vor ca. 2 jahren mal druch gemacht, kannst es dir aussuchen, die eine hatte das borderline syndrom die andere depression.

was man da machen kann? gute frage, wenn die personen selber nicht erkennen dass sie ein problem haben und professionelle brauchen ist es sehr schwer. Du kannst versuchen diese personen aufzubauen ihnen zu helfen, aber wirklich helfen kann man ihnen, laut meinen erfahrungen nicht. An einem tag sind sie super drauf und an einem andrem wirklich down und wenn man nicht aufpasst kann einem sowas recht schnell selbst nach unten ziehn, wenn man dazu veranlagt ist. Das einzige was du versuchen kannst ist ihnen neue wege zu zeigen, abwechslung, raus aus dem alltag, sowas hilft manchmal etwas, damit was neues in den Kreislauf kommt(Mein leben ist so schlecht, keiner will was mit mir zu tun haben, nix neues etc... ) Falls es auch nicht helfen sollte, kann auch der vorschlag von drache nicht schlecht sein. richtig mit dem jenigen auseinander setzten. Kontra geben. und irgendwann wenns einem selber zu blöde wird einfach sagen ja du hast recht und ich meine ruhe.
aber wie gesagt, der doc hilft da wahrscheinlich am besten, manchmal hilft es auch wenn es ein ausenstender zu einem sagt und nicht ein bekannter. Und ein Doc hat auch noch andere möglichkeiten wie du, also Antidepressiva oder kuren etc. wo wie wird bei dem neuen wären.
=FM=d®ãĊħę

CI Wettbüro

RANG God

#6 - 06.05 18:32

Hmm ... also, die Leute, denen es eigentlich gut geht, die wollen ja nur sehen, dass es ihnen aus ihrer Sicht kagge geht.
Wenn die nun zum Arzt gehen, dann hat der als dafür ausgebildete Fachkraft ja gewiss einen großen Einfluss auf die Leute. Wenn der ihnen nun sagt, dass sie gar nichts haben, ich glaube, das bringt nichts, oder?! Also, ich als Arzt würde dann glaube sagen, dass der Betroffene echt ein Problem hat und ihm Plazebos verschreiben, die er dann den ganzen Tag einwirft und sich dafür endlich wieder vernünftig verhält.
Frage mich grade, machen das Ärzte vielleicht auch, oder ist das wieder nur meine Art?!
assassin*Religion ist heilbar*

RANG Master of Clanintern

#7 - 06.05 19:13

Sooooooo, um das alles hier mal ein wenig zu bereichern melde ich mich auch mal zu Wort. Bin delbst Borderline Patient seit (festgestellten) sieben Jahren und durchlebe auch grade eine depressive Phase, weil ich mich (wie oben auch schon als Beispiel genannt) von meiner Freundin getrennt habe. Es waren drei Jahre voller Höhen und Tiefen und das hinterlässt Spuren.
Ich habe auch oft den Wunsch mein Leben einfach wegzuwerfen, doch wenn man sich anderen Menschen anvertraut erntet man eher Spott als Verständnis. Viele reiten darauf herum, manche bringen Schoten wie "Wie, immer noch am Leben?".
Das ist für mich selbst hart, da ich eigentlich meine Meinung gesagt habe, in dem Moment aber nicht dazu stehen kann. Ich kann mich einfach nicht entscheiden was zu tun ist, manchmal geniesse ich mein Leben, manchmal ahsse ich es eben abgrundtief (eben das typische Borderline Syndrom black/white Denken). Aber letzendlich finde ich es immernoch am Besten wenn die Leute einen so nehmen wie man ist und nicht viel auf der Sache herumreiten. Denn dann vergisst man eher was einen beschäftigt und kümmert sich um die Sachen die wirklich wichtig sind.

Just my two cents
Earth - Däääh

RANG Deckschrubber

#8 - 06.05 21:10

Wenn ich mal schlecht drauf bin oder depressiv bin geh ich immer Rad fahren oder joggen. Das bewirkt bei mir oft Wunder...
=FM=d®ãĊħę

CI Wettbüro

RANG God

#9 - 06.05 21:14

schlecht drauf sein (oder aggressiv) -> Boxsack vermöbeln

Aber ich glaube, das sind andere "schlecht drauf sein" die wir meinen, als das, was die Betroffenen empfinden
memory

RANG Deckschrubber

#10 - 07.05 04:51

ab wann ist man eigentlich "depressiv"?
ich habe momentan einen bösen liebeskummer, kann es sich dabei auch um das borderline-syndrom handeln? kann der hausarzt mich einfach auf meinen verdacht hin an nen psychater überweisen, der mich darauf "testen" kann?
tiefseetaucher helmi

RANG Deckschrubber

#11 - 07.05 06:13

so nehmen wie sie ist so wie es #7 schon gesagt hat. habe auch eine bekannte, die an borderline leidet und das funktioniert so ganz gut mit uns ;)
Mithril™ |klebrig-süßer Betroffenheitssirup

RANG Prophet of Clanintern

#12 - 07.05 06:45

also ich weiss nicht, ob so Diagnosen wie ADS oder Borderline nicht häufig als "Lösung" bzw. Daseinsberechtigung mancher Therapeuten oder Ärzten dient, obwohl das so wahrscheinlich ziemlich locker anders zu lösen wäre, jedenfalls nicht mit dem Bewusstsein ernsthaft einen an der Klatsche zu haben.

Liebeskummer hat mit Borderline NICHTS, aber auch gar nichts zu tun ! Scheisse drauf sein auch nicht ! Gerade zwischen sagen wir 15 und 22 sind die Leute einfach sehr anfällig für Gefühlsschwankungen, das ging mir auch nicht anders, muss wohl so sein, beim einen mehr beim anderen weniger, aber alles ganz normal.

quote:
Wenn ich mal schlecht drauf bin oder depressiv bin geh ich immer Rad fahren oder joggen. Das bewirkt bei mir oft Wunder...


Richtig. Ist auch erwiesen dass es hilft, nur, sagt man das einem, der häufig Probleme seelischer Art hat, fallen dem Millionen Gründe ein, sich nicht bewegen zu müssen.

Seltsamerweise sind die Depressiven fast immer unsportlich... komisch, komisch ^^
=FM=d®ãĊħę

CI Wettbüro

RANG God

#13 - 07.05 08:36

Oder sind vielleicht die Unsportlichen fast immer depressiv?!
Earth - Däääh

RANG Deckschrubber

#14 - 07.05 08:46

Gab es da nicht mal vor ein paar Jahren nen Profi-Fussballer bei Bayern der Depressionenn hatte??

ok, Sport und Bewegungn an der frischen Luft löst nicht alle Probleme aber man tut sich viel Leichter sie zu bewältigen...

Erzählt doch mal auch ob ihr bzw. der depressive Kandidat Sport getrieben hat?
Mithril™ | 50 ist das neue 30

RANG Prophet of Clanintern

#15 - 07.05 08:57

müsste ich für Bayern München spielen würd ich auch Depressionen bekommen aber das ist ein anderes Thema
Ged

RANG Prophet of Clanintern

#16 - 07.05 08:59

kannste kein erfolg vertragen?
Mithril™ | 50 ist das neue 30

RANG Prophet of Clanintern

#17 - 07.05 09:02

du meinst so wie St. Petersburg ?
tiefseetaucher helmi

RANG Deckschrubber

#18 - 07.05 09:31

@#12: mit wieviel unsportlich, depressiven menschen hast du denn schon zu tun gehabt, damit du diese these aufstellen kannst?

borderline kriegt man eben nicht durch sport weg.
Mithril™ | 50 ist das neue 30

RANG Prophet of Clanintern

#19 - 07.05 09:45

Ich hab auch nie Borderliners erwähnt, sondern einfach Menschen mit Hang zu depressivem Verhalten. Ist ja auch kein Allheilmittel. Aber Bewegung hilft definitiv. Es geht bestimmt nicht nur mir so, dass ich richtig genervt und schlecht gelaunt bin wenn ich paar Tage nichts gemacht habe. Das macht einen allgemein unzufrieden, oftmals ohne dass man merkt dass es gerade das ist was fehlt.
tiefseetaucher helmi

RANG Deckschrubber

#20 - 07.05 11:06

Bewegung hilft eben nicht definitiv. die Bekannte, die ich kenne, macht seit Jahren regelmäßig Sport und trotzdem gibt es keine Besserung.

"ach du hast Schizophrenie? na dann geh doch ne runde schwimmen, das wird schon."
Mithril™ | 50 ist das neue 30

RANG Prophet of Clanintern

#21 - 07.05 11:11

gesetzt den Fall sie würde KEINEN Sport betreiben, würde es ihr vll noch viel schlechter gehen, weisst du auch nicht.
tiefseetaucher helmi

RANG Deckschrubber

#22 - 07.05 11:14

und würde sie jeden tag ein käsebrot essen, würde ihr vielleicht eine beule aus der nase wachsen.
Mithril™ | 50 ist das neue 30

RANG Prophet of Clanintern

#23 - 07.05 11:16

Dieser Beitrag wurde von den Nutzern [9]x bewertet und als [nutzlos] eingestuft.
F.U.C.K.Y.O.U.!!!

RANG Deckschrubber

#24 - 07.05 11:24

hab die erfahrung gemacht dass dieser ganze abfuck u.a. auch an exzessivem drogenkonsum liegt...
tiefseetaucher helmi

RANG Deckschrubber

#25 - 07.05 11:46

@#23: danke das könnte man über deinen Beitrag auch sagen. Sport hilft eben nicht immer, das kannst du drehen wie du willst ;)
Robbenklopper

RANG Deckschrubber

#26 - 07.05 11:52

Antidepressiva helfen auch nicht immer ...
Therapien helfen auch nicht immer ...
Zuwendung hilft auch nicht immer ...
am besten tut man mit den Leuten garnix mehr
Earth - Däääh

RANG Deckschrubber

#27 - 07.05 12:12

genau einfach wegsperren dann hat man se los
Azubi *sucht Scheppe*

RANG Ruler

#28 - 07.05 12:29

quote:
ab wann ist man eigentlich "depressiv"?
ich habe momentan einen bösen liebeskummer, kann es sich dabei auch um das borderline-syndrom handeln? kann der hausarzt mich einfach auf meinen verdacht hin an nen psychater überweisen, der mich darauf "testen" kann?


Dieses Posting beschreibt die Ernsthaftigkeit dieses Threads sehr eindeutig, wenn auch unbeabsichtigt.

Da kann man echt nur noch den Kopf schütteln.

@1:

Wenn Deine Freundin tatsächlich an Depressionen leidet, und nicht einfach so mal "schlecht drauf" ist, dann können weder Du noch ihr Umfeld darauf mehr als nur marginalen Einfluss nehmen. Sie gehört in professionelle Behandlung - wenn auch diese kein Allheilmittel ist -, und sie dahin zu schicken (zu begleiten) ist das Beste, was Du ihr an Hilfe angedeihen lassen kannst.

Psychische Krankheiten, gerade Depression, Borderline, histrionische oder bipolare Krankheitsbilder sind nichts, was man als Beteiligter mit Aufmerksamkeit oder Zuwendung wieder in den Griff bekommt - im Gegenteil: in der Regel wird das unmittelbare / nahe Umfeld des Erkrankten ebenfalls massiven Problemen ausgesetzt, im Extremfall findet sich nach ein paar Jahren die gesamte Familie in psychiatrischer Behandlung wieder, weil sie dem immensen Druck einfach nicht gewachsen war, der vom Erkrankten - unbeabsichtigt und teils unbewusst - auf sie ausgeübt wurde.

Und dabei sollten einigermaßen intelligente Leute, die erkannt haben, dass das Hollywood-Privatheldentum Fiktion ist, es auch belassen. Die beste Hilfe ist, die Krankheit zu akzeptieren, das dem Betroffenen auch zu zeigen, die Hilfe aber Fachärzten zu überlassen. Alles, was darüber hinaus hier im Thread an Ratschlägen ausgebreitet wird ist einfach mal absolut realitätsfern und in der Regel gefährlich. Nicht nur, weil die meisten hier vermutlich noch nie mit "echtem" Borderline oder einer "echten" Depression konfrontiert gewesen sind geschweige denn, sich damit Jahre lang auseinandersetzen mussten, sondern lediglich die stark romantisierten Bilder dieser Krankheiten - gerade Borderline - aus den Medien kennengelernt haben.

Jede ernstzunehmende psychische Krankheit verändert neben dem Erkrankten auch sein Umfeld - immer! Das sollte jedem bewusst sein, der sich auf so eine Person einlässt. Frei nach "Wenn man sich mit dem Teufel einlässt verändert sich nicht der Teufel ...".
Earth - Däääh

RANG Deckschrubber

#29 - 07.05 12:29

Seit wann ist Sport gefährlich?
sHox`

RANG Ultimate 0wn3r

#30 - 07.05 12:46

Das sagt niemand. Es wurde nur gesagt, dass man Sport nicht als "Allheilmittel" und Therapieersatz ansehen sollte.