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FORUM: Allgemeines THEMA: Arbeitsaufwand Studium
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talinowi

RANG Deckschrubber

#1 - 02.05 00:21

Moin,

da sich hier ja einige Studenten tummeln, wollte ich mal fragen, wie viel ihr ca. pro Woche an Zeit fürs Studium aufbringen müsst.
Ich hatte vorhin mit einigen Kommilitonen über BAföG, Stipendien, Arbeit & allgemine finanzielle Unterstützungen gesprochen. Ein Freund sagte: Es kann doch nicht sein, dass er nicht bafög-berechtigt sei und nur ausziehen kann, wenn seine eltern die Hypothek fürs Haus verlängern und er zusätzlich noch arbeite. Das eigentliche Problem dabei ist aber, dass er keine Zeit hat zu arbeiten.

Mir geht es ehrlich gesagt ganz genau so. Es gibt ja einige Germanistik-/Lehramt-/Brotlosekunst-Studenten, die mit ihrer 20-Stunden-Woche der ernsthaften Überzeugung sind, total überfordert zu sein, das ist allerdings nicht überall so. Wir studieren z.B. beide im 4. Semester Maschinenbau. Sollte es bei der finanziellen Förderung durch den Staat nicht berücksichtigt werden, wenn jemand nicht umbedingt nebenbei arbeiten kann?


Ich persönlich habe vor kurzem einen Job angenommen (30 Stunden im Monat, macht ziemlich genau 7 pro Woche) und kann das eigentlich nur, weil ich Samstags & Sonntags jeweils 8 Stunden in der Uni sitze und lerne - jedes Wochenende!

Habs grad mal überschlagen:
- 21 Wochenstunden Vorlesung (eigentlich 25, kann aber wegen Arbeit nicht alle wahrnehmen)
- bleibe ca noch 3 Stunden pro Tag länger, macht 15 Stunden zusätzlich unter der Woche
- ca 15 Stunden am Wochenende
- 7 Stunden arbeiten

Macht grob ne 58-Stunde-Woche, wobei 51 Stunden aufs Studium fallen. In der Klausurenphase sind es - bzw. waren es dieses Jahr - 2 Monate a 12 Stunden täglich. Hatte am 3.1. angefangen zu lernen und am 27.2. den ersten freien Tag !
Vielleicht denken sich jetzt eninge "nääh der überteibts voll...". Woher kommt die viele Zeit nebenbei? Vorlesungsstoff wiederholen? Schön wärs... Hatte letzten Montag das erste von 4 Testaten. Hatten 3 Wochen vorher angefangen ein Getriebe zu zeichnen und durchzurechnen. Bis zum 1. Testat hab ich genau 61 Stunden gebraucht - zusätzlich zum sonstigen Unikram. Die nächsten 3 testate kommen im 2-Wochen-Rhythmus und verlangen in den 2 Wochen dazwischen auch ca 40 Stunden an arbeit. Wenn wir damit durch sind, ist das Semester eigentlich auch schon vorbei. Danach schließt man sich wieder für 2 Monate in der Uni ein, lernt und versucht am Ende der Periode die Klausuren einigermaßen zu meistern. Danach kommt direkt im Anschluss 4 Wochen Praktikum, dann haben wir 2 Wochen frei und das wars mit Semesterferien.

Gehts irgendwem hier ähnlich? Schätzt mal euren Arbeitsaufwand im Semester und in der Klausurenphase ab. Laut Studentenvermessung arbeitet der deutsche Student im Schnitt 44 Stunden. Was studiert ihr wie lange pro Woche in welchem Semester?
Doctor & Green, LLP

RANG Prophet of Clanintern

#2 - 02.05 00:39

Deutlich weniger, das sieht man aber auch an den Noten

Interessanter als die (inbesondere heute da CI so leer ist) völlig unrepräsentative Umfrage: Das BAFöG ist dazu gedacht, den Lebensunterhalt (evtl. als Aufstockung des elterlichen Unterhalts) vollständig zu finanzieren und das nebenher arbeiten unnötig zu machen (erkennbar an der Art der Berechnung, je mehr die Eltern einem anteilig geben sollten / einklagbar wäre desto weniger BAFöG).

Das System funktioniert nicht, weil die Berechnung des Elterneinkommens zu ungenau gemacht wird und damit der Mittelstand (vor allem der verschuldete Mittelstand) einseitig benachteiligt wird (oder sagen wir, vor die Wahl "Haus oder Kinder" gestellt wird). Aber das gilt für den größten Teil der Transferleistungen die nach Einkommen gestaffelt sind. Es gab mal ein Semester in dem das Familieneinkommen dank dieser Staffelungen _gestiegen_ wäre, wenn meine Mutter aufgehört hätte zu arbeiten. Deswegen läuft auch alles so super im Sozialstaat
iOffi *Ach sie suchen Streit*

RANG Deckschrubber

#3 - 02.05 01:22

"Deutlich weniger, das sieht man aber auch an den Noten"
Das kann ich so unterschreiben ^^
יהוה

RANG Skill Apprentice

#4 - 02.05 01:24

Ohne jetzt die Bafög-Fragen ausdiskutieren zu wollen (siehe Green, kritisches Thema):

Bin im zweiten Master-Semester, geisteswiss. Studiengang. Wöchentlich fallen da an:

- 22 Semesterwochenstunden Präsenzzeit.
- Ca. 22 Semesterwochenstunden reine Vorbereitungszeit, hauptsächlich Fachlektüre.
- Nachbereitung je nach Bedarf, insgesamt aber zu vernachlässigen.
- Aktuell ca. 10 Stunden Projektarbeit + Organisation

sowie speziell in meinem Fall:

- 8 Stunden Arbeit fest + nach Bedarf auch mehr.
- 2 - x Stunden freiwillige Gremienarbeit.

- 6 Stunden reine Fahrtzeit Wohnung-Uni-Wohnung.

Ausrechnen kannste selbst, sollte Dir aber zeigen, dass dieses pauschale "Germanistik-/Lehramt-/Brotlosekunst-Studenten", das man als Geisteswissenschaftler übrigens oft von Ingenieuren nachgesagt bekommt, relativ haltlos ist. Und das, obwohl ich vergleichsweise wenig mache und nicht mal ein Streberkind bin. Aber es ist ja so viel schöner, wenn man sich selbst erhöhen kann, indem man gegen alle tritt, die anders sind oder anders studieren als man selbst.
4ce

RANG Deckschrubber

#5 - 02.05 02:33

Studium Physik
regulär wären dieses Semetser 16 Stunden Präsenzzeit, davon 5 im Labor, Vorbereitung fürs Labor ist mit 1 Stunden anzusetzen, für Vorlesungen.
Nachbereitung: ca. 10 Stunden Auswertung fürs Labor, dazu 2 Abgaben jede Woche á veranschlagten 4 Stunden...
macht ne theoretische Arbeitszeit von 35 Stunden pro Woche.

praktisch: 2,5fache Vorbereitungszeit fürs Labor, etwa 4fache Zeit für die Abgaben - Summe etwa 60 Stunden...

ne wirkliche spezielle Klausur-Vorbereitung gabs in den letzten Semestern nicht, da die Klausuren innerhalb von 2 Wochen nach Vorlesungsende komplett geschrieben waren - die dafür aufgewendete Lehrzeit ist nicht zu beziffern.

In den Semetesterferien laufen dann 3 Dinge - unterschiedlich gewichtet
a) Geld verdienen
b) Nacharbeiten für ne nur evtl. angebotene Nachklausur
c) Vorarbeiten, damits im kommenden Semester einfacher wird
Earth - Däääh [Findet Studentenhasser zum kotzen, diese Wixe

RANG Skilloser vom Dienst

#6 - 02.05 03:11

Deutlich weniger, das sieht man aber auch an den Noten

quote

geht mir genauso.

Studiere Elektro- und Informationstechnik

Ich denke ich bin einer von den faulsten Studenten die es überhaupt gibt. Meistens werde ich dafür beneidet, aber meist nur von welchen die selber nicht studieren. Aber mit denen rede ich dann meist eh nicht drüber. Trotzdem bin ich immer wieder von mir überrasch wie schnell ich dann doch den Stoff vor den Prüfungen lernen kann. Dann denke ich mir meistens, dass das Studium doch gar nicht so stressig und schwierig wäre wenn ich doch nur immer wieder mal ein wenig was machen würde. Schon allein die Übungsaufgaben begleitend zu den Vorlesungen zu machen würde ja schon ausreichen. Aber nein, Earth gammelt ja lieber und regt sich am Ende vom Semester über die unmenschliche Belastung eines Studenten auf

Wieviel ich jetzt dann tatsächlich pro Woche an Zeitaufwand fürs Studium habe kann ich euch nicht sagen, da es sehr stark davon abhängt wieviel Vorlesungen ich besuche und ob grad ein Praktium ist. Es kann sein dass ich mal den ganzen Tag fürs Studium opfere weil ich grad so schön im lernen drin bin aber dann gibt es auch wieder Tage bei denen besuch ich grad mal eine Vorlesung und das wars dann.

@elo
Ja das Phänomen kenn ich, dass man andere Studiengänge schlecht redet. Ich weis nicht wie es bei andern Studiengängen ist aber bei uns sind die "Wirtschaftler" die Opfer und das geht sogar so weit dass sogar manche Dozenten Witze über die machen oder schlecht über sie reden. Natürlich lassen sich viele Studenten von dem beeinflussen und machen mit aber ich nicht. Ich denke das zeugt auch von Individualität, dass ich da nicht mitmache. Schließlich muss man ja nicht jedem Trend oder Strömung folgen die grade modern oder angesagt ist und das ist nunmal so.
Doctor & Green, LLP

RANG Prophet of Clanintern

#7 - 02.05 08:54

Wenns dich tröstet talli: Dich braucht mal wer. Ich muss mich für den Rest meines Lebens wichtig machen.

Liegt mir zum Glück
badehaubendealer

RANG Prophet of Clanintern

#8 - 02.05 09:43

Student der Chemie (10. Semester, derzeit Diplomprüfungsphase).

Die 44 Stunden pro Woche kommen gemittelt über das ganze Studium ganz gut hin.

Ein normaler Tag für einen Chemie-Studierenden sieht so aus, dass er von 08:00 Uhr bis um 13:00 Vorlesungen hat, dann von 13:00 bis 18:00 Labor. Danach werden Vorlesungen vor- und nachbereitet, Laborprotokolle geschrieben, Übungen gemacht, und manchmal für Klausuren gelernt. Bis etwa 22:00 Uhr. Wenn keine Vorlesungen sind, beginnt das Labor halt schon um 08:00 Uhr, dafür fällt das abendliche Nachbereiten der Vorlesungen weg.
talinowi

RANG Deckschrubber

#9 - 02.05 10:29

Ausrechnen kannste selbst, sollte Dir aber zeigen, dass dieses pauschale "Germanistik-/Lehramt-/Brotlosekunst-Studenten", das man als Geisteswissenschaftler übrigens oft von Ingenieuren nachgesagt bekommt, relativ haltlos ist.

quote of י


Man sollte vielleicht nicht alles pauschalisieren, aber manchmal geht es nunmal nicht anders:

eine Freundin von mir studiert Germanistik & Philosophie, und wollte allenernstes Mitleid, weil sie vor einer Klausur 4 Stunden am Stück gelernt hat (!) Die war der festen Überzeugung echte Zeitprobleme zu haben...

2 andere Freunde von mir studieren Erziehungswissenschaften. Bei deren Projektarbeit stand in der Aufgabenstellung: Bitte nicht mehr als 5 Seiten.

die Liste könnte man ewig so weiter führen: Geografiestudent: 1 Klausur im Semester, dazu einen 10 Minuten Vortrag
Landschaftsarchitektur: 5 Tage Klausurenphase, danach 3 Monate frei

Ich meine wer jedes Wochenende als Student frei hat, sollte sich meines Erachtens nicht über ein zeitintensives Studium beklagen.
Earth - Däääh [Findet Studentenhasser zum kotzen, diese Wixe

RANG Skilloser vom Dienst

#10 - 02.05 10:55

Man kann es aber manchen Leuten auch nicht wirklich übel nehmen, weil sie es einfach nicht anders kennen. Dennoch sollten manche Studenten mal auf andere schaun um zu sehn wie gut sie eigenlich dran sind. Aber neidisch sein? Warum sollte man das? Schließlich steht es jedem frei das zu studieren was man will, somit kann man sich auch einen Studiengang aussuchen, bei dem die zeitliche Belastung eher gering ist.
Jun Misugi - Kaiser und Gott

RANG Master of Clanintern

#11 - 02.05 11:49

Studiere auch Maschinenbau, bzw. hab das 7 Semester mit Abschluss studiert und mach jetzt nen Master in Engineering Physics hinterher.

Während des Bachelors war regelmäßiges arbeiten nicht machbar, von der reinen Präsenzzeit war der Arbeitsaufwand zwar _relativ_ überschaubar, aber wenn es auf die Prüfungszeit zu ging, bestand das Leben nur noch aus wechselndem Schlafen und Lernen (40/60)-Verteilung. Alle Kommilitonen, die nen Studenenjob nebenher laufen hatten, hatte entweder schlecht Noten, oder mussten Semester "wiederholen", so dass sie nicht in der Regelstudienzeit fertig wurden, oder sogar beides.
Jetzt im Master hat sich die Situation noch etwas verschärft, da neben der generellen Präsenz, sowie Vor- und ggf. Nachbereitungszeit auch noch viel Arbeitsaufwand in Form von (Pflicht-)Übungen, Vorträgen und Ausarbeitungen dazu kommt.
Auch wenn's wie ne Ausrede kling, arbeiten ist alleine schon deshalb schwierig, weil die Uni-Zeiten nicht unbedingt sehr regelmäßig sind und immer mal wieder Veranstaltungen außer der Reihe sind. Da bei mir die Uni vorgeht müsste sich mein Arbeitgeber flexibel nach den Uni-Zeiten richten und das ist nach meinen bisheringen Erfahrungen auf dem Gebiet ganz und gar nicht der Fall.
Honigmelone*Bi-Ba-Bachelor*

RANG Master of Luck

#12 - 02.05 11:51

Chemie-Student im 2. Master-Fachsemester
Insgesamt angesetzt sind 34 SWS

Bis jetzt geht dieses Semester noch
mache derzeit max. 30-35 Stunden pro Woche, bin allerdings auch nen recht gemütlicher Student

Da aber ab nächster Woche einiges mehr an Übungen läuft und Praktikum anfängt beläuft sich das ganze auf gut 40-50 Stunden Arbeit pro Woche, evtl. auch mehr

Insgesamt kommt es stark darauf an, ob jetzt gerade ein Praktikum läuft oder nicht

Normalerweise bekommt es unsere Organisationsleute meistens gut hin, dass auch die vorlesungsfreie Zeit voll ist...

Ernsthaft frei (also so dass wirklich nichts anlag, weder Klausur noch Protokoll) hat ich soweit ich mich erinnere immer nur über Weihnachten/Neujahr...
Aber selbst sollte man idealerweise auch immer Übungen oder Protokolle machen/schreiben

Will mich aber nicht beklagen, ich komm damit gut zu recht...
יהוה

RANG Skill Apprentice

#13 - 02.05 11:53

Da bei mir die Uni vorgeht müsste sich mein Arbeitgeber flexibel nach den Uni-Zeiten richten und das ist nach meinen bisheringen Erfahrungen auf dem Gebiet ganz und gar nicht der Fall.

quote


Studentische Hilfskraftstelle rockt, was sowas angeht. Alle haben Verständnis dafür, dass man noch studiert, und zeigen sich flexibel.
Abigor

RANG Prophet of Clanintern

#14 - 02.05 12:12

Ich würde jetzt gerne rumheulen, aber ich habe tatsächlich nicht so viel zu tun, wie einige hier. Ich studiere Linguistik im 4. Fachsemester und habe jetzt 28 SWS. Die Nachbereitungszeit fällt noch relativ gering aus, bin aber mal gespannt, wie sich das im Laufe des Semesters noch so entwickeln wird. Man muss dazu wissen, dass ich Fachwechsler bin (von Germanistik) und noch einiges aufholen muss, deswegen habe ich etwas mehr Stunden in der Woche als reguläre Studenten des Fachs. Das wird aber dadurch ausgeglichen, dass ich durch privates Interesse am Fach auch immer ein bisschen Vorwissen mitbringe. Faul bin ich dazu auch noch. Langsam sollte ich mal anfangen regelmäßiger zu lernen. Vorallem Japanisch lass ich doch ziemlich schleifen, dabei schreib ich Ende des Semesters ne AP... :/

Wir sind aber auch ein kleiner Studiengang mit wenig Geld. Einige werden in 4 Semestern fertig. Wenn es nach mir ginge, würde ich den Lehrplan durch zusätzliche Pflichtveranstaltungen (z.B. Statistik) versuchen deutlich aufzuwerten. Allerdings nur so, dass es noch möglich ist, nebenbei zu arbeiten.
Ich sehe den Grund für so einen Zeitmangel auch im Bachelor-System begründet. In vielen Studiengängen ist es ja so, dass das vorherige Pensum einfach von den ehemals 4 Jahren in 3 Jahre gequetscht wurde. Was das bedeutet, ist offensichtlich. Sowas darf, meiner Meinung nach, nicht ohne eine drastische (!) Bafög-Erhöhung einhergehen.
iOffi *Ach sie suchen Streit*

RANG Deckschrubber

#15 - 02.05 14:55

Faulheit = übel für den Schlafrhythmus.
Wenn man abends vor dem (bspw. Physik) Praktikum anfängt mit der Vorbereitung, und dann von 11e abends bis 8 Uhr früh das ausarbeitet.
Aber das ist ja das kleinste Problem, das regelmäßige lernen ist es eben.
Man denkt sich einfach zu oft: "Ach herrje, die Matheübung werd ich schon ohne Vorbereitung verstehen" oder "heute bekomm ich Besuch, ich lass die Vorlesungsnachbereitung mal weg".
Doctor & Green, LLP

RANG Prophet of Clanintern

#16 - 02.05 17:42

Was das bedeutet, ist offensichtlich. Sowas darf, meiner Meinung nach, nicht ohne eine drastische (!) Bafög-Erhöhung einhergehen.

quote


Erklärs mir. Warum reichen fast 600€ plus Kindergeld nicht aus, um als Student der eh keine Zeit für Urlaube und Privatvergnügen hat zu leben?
Meff "Alles was bleibt, ist eine Flucht nach vorn...&am

RANG Prophet of Clanintern

#17 - 02.05 21:45

Also ich studiere BWL - allerdings ohne, dass es mir in irgeneiner Weise Spaß macht. Ich bin da mehr oder weniger reingerutscht und jetzt abzubrechen (Sem 7) wäre auch reichlich bescheuert.

Aktuell habe ich etwas über 20 SWS, bin aber theoretisch auch im letzten Semester und habe deshalb weniger, als normalerweise. Ich kann (was die Arbeit angeht) von beiden Seiten berichten: Eine zeitlang habe ich Bafög bekommen (Höchstsatz) und auch noch Kindergeld. Zu dem Zeitpunkt ging es mir gut. Ich konnte meine Wohnung und mein Leben finanzieren. Sicherlich war es auch mal sehr hart (gerade wenn man Fachlektüre kaufen musste), aber insgesamt war es machbar und ich hatte viel Freizeit, weil ich ohnehin ein sehr fauler Student bin.

Mittlerweile ist alles anders. Dadurch, dass mir mein Bafög beinahe komplett gestrichen wurde (Arbeitende Eltern in der Mittelschicht sind in der Hinsicht grauenvoll...), war ich afu Arbeit angewiesen. Eine zeitlang habe ich für einen Paketdienst Pakete geschleppt. Jeden Tag von 5 - 7/8Uhr morgens. Danach frühstücken und ab in die Uni. Da ich aber nach den 2 Stunden eigentlich immer schon komplett fertig war, sind viele Vorlesungen "ausgefallen" und auch mir ging es körperlich gar nicht gut. Die Bezahlung war mies, der Chef besch***** und so suchte ich mir was neues. Mittlerweile arbeite ich in einem großen Unternehmen als Studentische Hilfskraft und habe eine SEHR angenehme Bezahlung. Ich muss mir um finanzielle Dinge keine Sorgen machen und kann mir auch immer wieder was neues kaufen. Allerdings möchte mein Arbeitgeber mich für 20Std. in der Woche haben und somit leidet auch jetzt das Studium immer mal wieder. Ich meine, ich habe beispielsweise jetzt Nachtschicht bis 6:15Uhr, danach gehts nach Hause, ein paar Stunden ins Bett und um 10 wieder raus zur Vorlesung. Gegen 20:30Uhr bin ich dann wieder zuhause. Das ist nicht einfach, da noch aufzupassen und mitzumachen. Aber es muss eben irgendwie gehen.

Auch habe ich häufig an Wochenenden zu arbeiten und so fällt meine Freizeit derzeit auch gering aus. Viele Freunde sind zwar verwundert, aber nehmen es natürlich so hin. Bleibt einem ja auch nichts über.

Als Fazit kann ich aber eins sagen: Ich studiere JETZT mit dem guten Job VIEL besser und ruhiger als vorher. Diese Streiterei mit den Eltern was das finanzielle angeht, diese komplette Verzweiflung wenn wieder einmal das Bafög gekürzt oder gestrichen wurde etc. war einfach nur krass und hat mich teilweise extrem fertig gemacht. Dieser seelische Druck hat sich dann natürlich auch auf die Uni ausgewirkt. Bei meiner Firma kann ich bis zu 2 Jahre bleiben, d.h. ich gehe es jetzt locker und ruhig an. Ich bestehe was nicht? Gut, dann eben im nächsten Semester noch einmal belegen. Ich habe noch 1 1/2 Jahre Zeit mein Studium zu beenden (mit diesem Job), also kann ich es locker angehen.

Nichts desto trotz: Ich versuche in diesem Semester alle Kurse abzuschließen, damit ich dann wirklich nur noch Praktikum und BA Arbeit vor mir habe. Allein schon, weil ich dieses Studium nicht mehr sehen kann. Desweiteren freue ich mich darauf, irgendwann mal "nur" 40.Std die Woche zu arbeiten. ^^
Abigor

RANG Prophet of Clanintern

#18 - 03.05 06:17

Was das bedeutet, ist offensichtlich. Sowas darf, meiner Meinung nach, nicht ohne eine drastische (!) Bafög-Erhöhung einhergehen.

quote


Erklärs mir. Warum reichen fast 600€ plus Kindergeld nicht aus, um als Student der eh keine Zeit für Urlaube und Privatvergnügen hat zu leben?

quote of Doctor &


Nicht jeder kriegt den vollen Satz. Wenn du Eltern hast, die, nach deren Sicht, zu viel verdienen, dir aber dennoch nicht die Differenz zahlen können, weil du zum Beispiel noch Geschwister hast oder sich die berufliche Lage geändert hat, was aus der Einkommenssteuererklärung von vor 2 Jahren aber nicht hervorgeht, hast du Pech gehabt. Und wenn du dann noch die Studiengebühren selber zahlen musst, hast du doppelt Pech gehabt.
König Bleistift mit Licht

RANG Godlike

#19 - 03.05 07:13

Dazu hab ich neulich noch was interessantes gelesen.

Der letzte perspektivlose Asi bekommt im Monat 350 Euros Hartz4 + Warmmiete + alles mögliche an Möbeln bezahlt vom Bett über den Schrank bishin zum Flatscreen.

Und so ein blöder Durchschnittsstudent (Stichwort zukünftige Bildungselite, arbeitende Bevölkerung) bekommt mal so läppische 150 Euros und muss sie am Ende noch zurückzahlen.

Ich bekomme 0 Bafög und bei mir arbeitet nur mein Dad


Nun bin ich auf der einen Seite zwar Lehramtstudent, auf der anderen Seite aber unter anderem in der Mathematik - was das Rumchillen schon wieder relativiert. Das Studium ist für jeden, der nicht grad Leonhard Euler oder Carl-Friedrich Gauß heißt, einfach nicht mit Rumchillen zu schaffen. Die letzten 4 Semester hätte ich niemals noch Zeit für nen Job nebenher gehabt.
Und wenn ich dann die ganzen Mimimi- Germanistik/Philosophiestudenten sehe, die für nen Kurs den ich als Wahlpflichtmodul zu 6 KP belege dann mal eben 12 KP in den Arsch geschoben kriegen, nur weil sie zusätzlich ein 20min unbenotetes Referat halten, in dem sie die letzte Vorlesung knapp zusammenfassen und dazu einen unbenoteten 3seitigen Essay über ein anderes VL-Thema schreiben, und dann noch weinen, dass sie ja ach soviel tun müssen, krieg ichs Kotzen -.-


Wobei ich auch sagen muss, (ich hab schonmal 2 Semester an einer FH studiert) dass das Lehramtsstudium anner Uni im Gegensatz zu dem Zeug, was ich vorher gemacht habe, trotz des noch immer massiven Aufwands, schon deutlich angenehmer ist, als vorher.
Von daher kann ich jeden (vor allem FH) Studenten verstehen, der sich über zuviel (ünnötigen) Arbeitsaufwand beklagt - habe das auch mit gemacht aber dann irgendwann nichtmehr eingesehen
HS-Joe Pillepallestudenten bemitleide ich allerdings nicht
Doctor & Green, LLP

RANG Prophet of Clanintern

#20 - 03.05 08:59

Nicht jeder kriegt den vollen Satz. Wenn du Eltern hast, die, nach deren Sicht, zu viel verdienen, dir aber dennoch nicht die Differenz zahlen können, weil du zum Beispiel noch Geschwister hast oder sich die berufliche Lage geändert hat, was aus der Einkommenssteuererklärung von vor 2 Jahren aber nicht hervorgeht, hast du Pech gehabt. Und wenn du dann noch die Studiengebühren selber zahlen musst, hast du doppelt Pech gehabt.

quote

Die Geschwister werden beim BAFöG angerechnet, die Einkommenssteuererklärung lässt sich auf Antrag aktualisieren (Bemessungsmaßstab sind dann die gegenwärtigen Einkünfte). In Härtefällen greift das BAFöG in aller Regel. Nur erfordert es von der Mittelschicht eben eine harte Entscheidung zwischen Selbstverwirklichung und Verwirklichung seiner Kinder.
Meff "Alles was bleibt, ist eine Flucht nach vorn...&am

RANG Prophet of Clanintern

#21 - 03.05 10:07

Ach hör doch auf mit sowas, Doctor. Meine Eltern verdienen beide nicht sonderlich viel und kommen selbst gerade so über die Runden. Dennoch habe ich IMMER UND IMMER WIEDER Ärger mti dem Amt gehabt, weil mir Gelder gestrichen wurde, zuletzt fast das komplette Bafög. Dabei haben meine Eltern kein Eigenheim, erlauben sich seit Jahren nur nen simplen Urlaub an die Ostsee (oder ähnliches) und wenn mal ne Reparatur am Auto ansteht, sind beide gewaltig am kotzen.

Fassen wir es doch mal zusammen: Am Besten man beginnt mit einem Studium, wenn eine der beiden Möglichkeiten zutreffen.
1) Deine Eltern verdienen soviel, dass sie Dich locker unterstützen können und dies auch wollen -> keine Abhängigkeit vom Bafög
2) Deine Eltern kassieren Hartz IV -> Höchstsatz
Earth - Däääh [Findet Studentenhasser zum kotzen, diese Wixe

RANG Skilloser vom Dienst

#22 - 03.05 12:04

Trotz der Finanznöte mancher Studenten finde ich die Studiengebühren gut, schließlich braucht man ein Druckmittel dass die Studenten nicht so lange in ihrem Studium rumgammeln. Und mit dieser Meinung bin ich hier sicher nicht alleine ^^
König Bleistift mit Licht

RANG Godlike

#23 - 03.05 12:11

also Druck und Stress > freies und effektives Lernen im eigenen Tempo


Du findest bestimmt auch die Selektion nach ner 4. Klasse und die Kürzung des Gymnasiums auf 12 Schuljahre gut, 13 Jahre ist eh ein Jahr zuviel gegammelt
Earth - Däääh [Findet Studentenhasser zum kotzen, diese Wixe

RANG Skilloser vom Dienst

#24 - 03.05 12:23

Wer mich kennt, der weis was ich in Wirklichkeit für eine Position bezüglich dem Thema vertrete.

Ich will hier nurmal die Leute aus den Löchern locken die tatsächlich der Meinung sind. Und solange es welche gibt die der Meinung sind dass Studiengebühren ne feine Sache sind werde ich diese Gruppe hier in ci repräsentieren.

Warum tu ich das?

Es löst bei mir immer wieder rießengroße Empörung aus wenn selbst Studenten die Studiengebühren OK finden und es als nciht schlimm betrachten wenn man sie von 0€ auf 500€ anhebt.

Und solange Gelder für Bankenrettung, Hilfe für Griechenland und Bundeswehreinsätze im Ausland, hinausgeschmissen werden kann und werde ich die Studiengebühren nicht als OK akzeptieren! Ich kann nichts dagegen machen, wir als Gesamtheit der Studenten auch nicht, wir werden es einfach hinnehmen müssen.
Es sind einfach zu wenig als dass man uns politisch ernst nimmt. Klar gab es Demos aber was bringts?? Die wissen dass nach dem Demos wieder Schluss ist und genauso weitergeht wie vorher, also wieso sollten sie dann was ändern.

Vll. kommt man ja irgendwann auf die Idee mal die Studiengebühren zu senken, weil man sieht dass man zu wenige Akademiker hat. Aber wenn man das mal erkannt hat dann holt man sich eben mal schnell welche ausm Ausland rein, muss man wenigstens nicht so viel Geld für die Ausbildung zahlen und können tun die auch was.
sage

RANG Skill Commander

#25 - 03.05 12:25

succesfulltrollissuccesful.jpg
▪ηєσ▪

RANG God

#26 - 03.05 15:21

die Kürzung des Gymnasiums auf 12 Schuljahre gut, 13 Jahre ist eh ein Jahr zuviel gegammelt

quote of Kö


Welche Kürzung? Im Osten sind 12 Jahre gang und gäbe. Ich hab 12 1/2 gemacht was damals unter 13k firmierte. Das erste Halbjahr der 11. Klasse war echt sinnlos und hätte komplett gestrichen werden können.
In dem Punkt kann ich echt nicht verstehen, wie da rumgeheult wird das 12 Jahre ja sowenig sind und die armen Kinderchen zuviel Stress haben...

Zum Topic:
Ich studier im 10. Semester Wirtschaftsinformatik auf Diplom an ner Uni und bin grad im praktikumssemester, besuche aber nebenbei noch ab und an ne Vl.
Bin eigentlich n recht fauler Student und hatte dementsprechend nie viel Stress. Vordiplom zwar grad so bestanden, aber im HS läufts bei weitem besser.
Der Vorteil ist, dass ich so gut wie keine Präsenzveranstaltungen hatte.
So konnte ich mir den Großteil der VLs, vor allem im BWL-Bereich, knicken da dort das einzig wichtige die Übungen waren. Dementsprechend war zwar am Semesteranfang der Stundenplan ziemlich voll, aber hat sich dann doch recht fix gelichtet^^
Vorlesungen und Übungen musste ich auch sogut wie nie Vor- oder Nachbereiten, außer wenn halt Übungsaufgaben abgegeben werden mussten.
Die Prüfungszeiten find ich jetzt auch nicht so schlimm. Ich sitz dann zwar auch von 9-18 Uhr in der Bibo und am Tag vor der Prüfung auch gerne noch ein wenig länger, allerdings wird da nicht voll durchgepowert.
Zwischendurch gemütlich mensen und nachmittags mal n Kaffee trinken ist alles drin. Glücklicherweise musste ich auch noch nie ne Nacht durchlernen, wobei ich mich eh nicht solange auf den kram konzentrieren könnte ^^
Wenn ich also meinen Aufwand fürs Studium beziffern müsste, wäre ich in der VL-Zeit vll bei 20-25h/Woche.
In der Prüfungszeit steigert sich das zwar, allerdings bleibt auch noch Zeit für angenehmere Tätigkeiten als Lernen
DoomTheBrain[OnChalk]

RANG Deckschrubber

#27 - 03.05 18:01

Ich studiere atm im 10 Semester Informatik. Das sind zwar nur ca 10 Stunden in der Woche die ich anwesend sein muss, aber durch diverse notwendige Projektarbeit komme ich pro Woche schätzungsweise auf ca 50 Stunden. Während der Prüfungszeit noch ein bisschen mehr, weil dann muss mal halt ca. 1-2 Monate lang jeden Tag von morgens bis Abends lernen.

Arbeiten gehen muss auch noch sein, weil der Staat nicht unterstüzen will, obwohl 2 Brüder von mir auch noch studieren....
Doctor & Green, LLP

RANG Prophet of Clanintern

#28 - 03.05 19:41

Ach hör doch auf mit sowas, Doctor. Meine Eltern verdienen beide nicht sonderlich viel und kommen selbst gerade so über die Runden. Dennoch habe ich IMMER UND IMMER WIEDER Ärger mti dem Amt gehabt, weil mir Gelder gestrichen wurde, zuletzt fast das komplette Bafög. Dabei haben meine Eltern kein Eigenheim, erlauben sich seit Jahren nur nen simplen Urlaub an die Ostsee (oder ähnliches) und wenn mal ne Reparatur am Auto ansteht, sind beide gewaltig am kotzen.

quote of Meff "


Gab es irgendwelche nennenswerten Schwankungen im Einkommen deiner Eltern? Dass die BAFöG-Berechnung durch die Ämter nicht rasend gut läuft weiß ich (das ändert sich auch durch höhere Sätze nicht), aber ganz beliebig können sie ja auch nicht werden.
white - Däääh!

RANG Deckschrubber

#29 - 03.05 20:54

ich zähl mich auch mal zu den armen schweinen.
umwelt- und wirtschaftsrecht im 2. semester (ja, ich hab vorher was anderes studiert, das war lockerer, hätt ich das gewusst...)
ingesamt 30 SWS nur an vorlesungen... das tut schon weh.
an nach- und vorbereiten kann ich net genau sagen, ich fülle halt meine freizeit damit, hab jeden tag eigentlich immer von 9-20 uhr zu tun... also 55 stunden in der woche... sagen wir -5 weil ich jeden tag ne stunde mittag mache. alswo 50. dann 15-18 stunden arbeit jedes WE.
kein bafög, verschuldete mittelstandseltern... es ist definitiv kein zuckerschzlecken. wenn ich dann bedenke, dass ich im 1. semester nur 2 von 5 klausuren bestanden hab weil ich kaum konzentriet lernen konnte freu ich mich schon auf das was da noch kommt
Patte

RANG Deckschrubber

#30 - 03.05 20:54

So, schreib ich auch mal meinen Kram dazu.

Studiere Maschinenbau an der RWTH Aachen im 4. Semester.

An sich machbar, aber es gehört schon guter Aufwand dazu. Aus Gründen der Zeitersparniss hab ich es mir angewohnt nicht mehr lange zu schlafen, selbst wenn ich morgens keine Vorlesungen hab, damit man schon früh Anfangen kann zu lernen. Hab in der Woche 26 Unterrichtseinheiten, wovon ich im Endeffekt vll. 20 Besuche. Diese würden weit mehr Vorebeitung und Nachbereitung benötigen als ich Ihnen widme, im endeffekt auch so 20 Schulstundeneinheiten. Ein großteil meiner Zeit geht für meine Verbindung drauf, deren Senior ich dieses Semester bin. Kaum zu glauben, aber da gibts nen heidenkram zu organisieren und anwesend zu sein. Natürlich wird das aber auch mit jeder Menge Spaß belohnt (nich wie Uni unbedingt ).
Desweiteren zu meiner regulären Studienbelastung fallen noch 3 Klausuren, die ich nachholen muss auf mich, was mich in der Woche ebenfalls mehrere Stunden aufhält.

Jetzt am Anfang des Semesters ist das alles noch ok und im Rahmen, da man zumindest mal abundzu was anderes als seinen Schreibtisch und die Bücher darauf zu Gesicht bekommt. In der Lernphase 1-2 Monate vor den Klausuren und natürlich während ist die belastung mit knapp 8h reine Arbeitszeit schon ziemlig anstrengend. (8 h heißt ohne Pausen, abgelenkt sein, etc. also im Endeffekt so 10-11 h am Schreibtisch sitzen oder mal Kaffee holen etc.)

Naja, es macht mir alles eigentlich noch viel Spaß weswegen es erträglich ist.

Falls mein Studium nicht klappt werd ich Ninja!