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FORUM: Allgemeines THEMA: Assange
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badehaubendealer

RANG Prophet of Clanintern

#31 - 19.12 22:14

dieser artikel ist aber auch idealistisch geschrieben. wir sollten wirklich mal ganz sachlich klären, inwiefern informationen nützlich und schädlich sind und auch mal darüber nachdenken was absolute informationsfreiheit langfristig bedeutet.

quote of Warum nur!


Klar, die absolute Informationsfreiheit, so wie sie von Wikileaks repräsentiert wird, ist nicht das Beste, das es gibt. Es existieren Dokumente, die einfach geheim bleiben müssen, wie z.B. Taktiken im Verteidigungsfalle oder so Sachen.
Normalerweise ist es ja Aufgabe des kritischen Journalismus, nach ausführlichen Recherchen zu entscheiden, was veröffentlicht werden kann und was nicht. Aber der Journalismus scheint nicht mehr bereit zu sein, ordentlich zu recherchieren... ich meine, in den drei großen Veröffentlichungen von Wikileaks (Afganistan, Irak, US-Depescshen) waren Dinger dabei, die ein normaler Journalist auch gerne mal hätte rausfinden dürfen. Ob Menschenrechtsverletzungen im Irak, deutsche Einsätze in Afganistan oder der FDP-Mann, der alles dem US-Botschafter weitererzählt - warum schafft es der richtige Journalismus nicht mehr, das selbst herauszufinden?
ಠ_ಠ

RANG God of Clanintern

#32 - 20.12 00:36

Weil der "richtige" Journalist überhaupt keinen Zugang zu so etwas hat. Wie soll der den überhaupt bekommen? Soll er sich beim Militär einkaufen?
Offenbar gab es einige Leute die noch ein Unrechtsbewusstsein haben, und die das dringende Bedürfnis haben solche Sachen aufzudecken - natürlich ohne dafür selbst den Kopf hin zu halten. Nehmen wir einmal an, die Dokumente wären der "richtigen" Presse zugespielt worde - was wäre passiert? Sowohl in den USA als auch in Deutschland (und anderen europäischen Ländern; hallo Sarko!) wird seitens der Ermittlungsbehörden illegal gegen die Presse vor gegangen. In den USA schmoren Journalisten solange in U-Haft, bis sie ihre Quellen preisgeben (obwohl sie eigentlich das Recht dazu haben, ihre Quellen zu schützen), und in Deutschland gab es auch schon (illegale) Durchsuchungen von Redaktionen um einen Maulwurf im BKA zu erwischen.

Wikileaks macht nicht das richtig, was der "richtige" Journalismus "verlernt" hat - es ist vielmehr eine Bereicherung an den Stellen, an die die herkömmliche Presse nicht (mehr) heran kommt.
Das einzige was man ihnen vorwerfen kann ist, dass sie viele der "Geschenke" von Wikileaks erst so spät annehmen; wie lange hat es überhaupt gedauert, bis man ernsthaft über diverse Leaks berichtet hat?! Heute gibt es da auf einmal einen riesen Aufruhr, aber damals hat es bei den großen Zeitungen und Nachrichtensendern kein Schwein interessiert dass der ultra-geheime Nato-Bericht zu Oberst Klein schon längst online ist. Und als Collateral Murder aufgetaucht ist, hat es die story damals nur auf die Titelseite der kleinen linken Zeitung Junge Welt geschaft. -_-
Warum nur!

RANG Deckschrubber

#33 - 20.12 13:44

Ich sehe das größte Problem von WikiLeaks eher in der Einseitigkeit der Veröffentlichung. Bislang richtete sich alles vorallemdingen gegen die USA. Andere Länder haben ebenfalls genug Dreck am stecken und genauso Quellen, die ihr Gewissen beruhigen möchten, aber gerade bei weniger öffentlichen Staaten hat man sich bislang nichts getraut. Eine Anzeige wegen Vergewaltigung kann ein Assange sicher noch wegstecken, aber Plutonium in der Suppe ist schon etwas anderes ^^


Andererseits verhelfen solche Veröffentlichungen, vorallem von militärischen Großmächten, nunmal auch wieder zu mehr Symmetrie. Die USA mögen dadurch am schlimmsten strategisch benachteiligt worden sein, aber sie besitzen immer noch die schlagkräftigste Armee und mit der werden sie in Zukunft sicher vorsichtiger Krieg führen wollen bzw. es sich besser überlegen, ob sie überhaupt Krieg führen. Davor seien jetzt auch alle anderen Staaten gewarnt.
Θεός

RANG Deckschrubber

#34 - 21.12 11:21

Wieso eigentlich Wikileaks vom "normalen (investigativen) Journalismus" abgrenzen?

Wikileaks arbeitet genau so, wie es von Journalisten erwartet wird: sie bekommen Infos zugespielt, prüfen diese (angeblich) akkurat durch professionelle Menschen auf ihre Stichhaltigkeit hin und veröffentlichen dann ggf. durch ihre Redaktion. Nur eben online und mit dem Versprechen einer finalen Anonymität (das sie ebenso wenig halten können wie der unter (Haft-)Druck stehende Reporter des Spiegel).
Warum nur!

RANG Deckschrubber

#35 - 21.12 14:41

nee, die infos bei wikileaks sind doch ungefiltert. schau dir die seite mal an. die meisten kabel die dort veröffentlicht wurden sind unwichtig und nichtssagend. dafür sind sie ja auch vor den veröffentlichungen kooperationen mit zeitungen und magazinen eingegangen (z.b. der spiegel) damit diese eben auch gleich die relevanten infos herausposaunen können.
badehaubendealer

RANG Prophet of Clanintern

#36 - 23.12 10:04

Sowohl in den USA als auch in Deutschland (und anderen europäischen Ländern; hallo Sarko!) wird seitens der Ermittlungsbehörden illegal gegen die Presse vor gegangen. In den USA schmoren Journalisten solange in U-Haft, bis sie ihre Quellen preisgeben (obwohl sie eigentlich das Recht dazu haben, ihre Quellen zu schützen), und in Deutschland gab es auch schon (illegale) Durchsuchungen von Redaktionen um einen Maulwurf im BKA zu erwischen.

quote of ಠ

Völlig richtig. Genau deshalb müsste mal wieder richtig für die Pressefreiheit gekämpft werden. Und das ist ja im Prinzip genau das, was ich sagen will: Okay, völlige Informationsfreiheit, also Wikileaks, will die Gesellschaft nicht, weil es immer eine Geheimhaltung geben muss. Dann muss aber die Pressefreiheit gestärkt werden - damit Dinge, die unter dem Siegel der Geheimhaltung laufen, aber unrechtmäßig sind, an die Öffentlichkeit gelangen.
Warum nur!

RANG Deckschrubber

#37 - 23.12 14:21

Warum muss es immer eine Geheimhaltung geben? Den einzigen trifftigen Grund, den Menschen dazu haben, etwas Geheim zu halten, ist ihre Scham.

Es ist aber faktisch nunmal so, daß jeder etwas hat, was für ihn dieses Gefühl rechtfertigt. Als Umkehrschluss sollte die menschliche Hurenrasse endlich mal lernen zu vergeben. Wenn jeder jedem die nicht-selbstverschuldeten Makel zugesteht, ohne ihn dafür zu isolieren, dann würden wir alle in einer besseren Welt leben.

Aber solang wir uns praktisch zugestehen, daß wir jederzeit Lust darauf haben jemanden zu vernichten, brauchen wir Geheimnisse, damit niemand die Möglichkeit dazu hat.

Irgendwann geht es aber nicht mehr anders. Das Internet und vorallem die sozialen Netzwerke haben eine neue Realität der Informationsverbreitung geschaffen. Wenn jemand von dir ein peinliches Video aufnimmt, so wird es bald die ganze Welt wissen können und es wird auch in vielen Jahren nicht vergessen, sondern immer noch einsehbar sein.

Internet und Computer sind erst der Anfang der hochtechnologisierten Wissensbeschaffung- und Verbreitung.
Θεός

RANG Deckschrubber

#38 - 23.12 16:38

nee, die infos bei wikileaks sind doch ungefiltert.

quote


Laut Selbstaussage Wikileaks' ist das nicht korrekt. Eingehendes Material wird vorgesichtet, ausgewertet und dann nach Relevanz veröffentlicht. In der Hubschraubersache vor ein paar Monaten z.B. haben sie vor Veröffentlichung hauseigene Journalisten hin geschickt, die die Geschichte ordentlich recherchiert haben, Angehörige befragt etc. Die haben nicht einfach so ein Video hochgeladen von einem Hubschrauber, der Menschen abballert.

Quelle: such's Dir selbst auf der Wikileaks-Seite, hab gerade keine Lust!

Und dass Informationen vor der Veröffentlichung an andere Medien gehen, ist in der Branche Usus.
Warum nur!

RANG Deckschrubber

#39 - 27.12 14:23

Na gut, sagen wir mal sie prüfen vorher was nun veröffentlicht werden könnte. Allerdings scheinen mir die Dokumente letztendlich nicht nach Relevanz sortiert oder irgendetwas herauszunehmen. Das was ich bisher auf der Seite eingesehen habe ist ziemlich chaotisch.
badehaubendealer

RANG Prophet of Clanintern

#40 - 28.12 15:54

Warum muss es immer eine Geheimhaltung geben? Den einzigen trifftigen Grund, den Menschen dazu haben, etwas Geheim zu halten, ist ihre Scham.

quote
naja, nicht ganz. Es gibt da noch so Aspekte wie Reaktorsicherheit oder Verteidigungspläne des Militärs, da hätte ich nichts dagegen, wenn die entsprechenden Konzepte nicht der Öffentlichkeit bekannt sind.
Warum nur!

RANG Deckschrubber

#41 - 28.12 16:18

erstmal ja. wenn aber doch jeder irgendwann alles wissen würde, hätte er gar keinen grund mehr gegen dich krieg zu führen oder deine reaktoren in die luft zu jagen.

wir können ja davon ausgehen, daß uns zugänglichkeit zu sämtlichen wissen doch stark homogenisieren würde, auch gesellschaftlich und global gesehen.
1337 5P34K

RANG Deckschrubber

#42 - 28.12 17:15

Glaub ich nicht, weil die Menschen auch mit Wissen, lieber in ihrer eigenen Kultur leben möchten.
badehaubendealer

RANG Prophet of Clanintern

#43 - 29.12 10:15

Wissen ist leider nicht alles, Ressourcenzugang ist da auch noch ein Aspekt. Ich dürfte kein großer Prophet sein, wenn ich behaupte, dass der dritte Weltkrieg um sauberes Trinkwasser geführt wird.
Warum nur!

RANG Deckschrubber

#44 - 29.12 15:30

absoluter zugang zum weltwissen ist momentan ja auch noch eine utopie. deswegen wird das, was wir atm machen können keinen krieg verhindern, sondern lediglich die vorteile verschieben.

Glaub ich nicht, weil die Menschen auch mit Wissen, lieber in ihrer eigenen Kultur leben möchten.

quote of 1337 5P34K

und was ist wenn jeder in seiner eigenen kultur lebt, aber keinen bedarf mehr sieht der anderen kultur etwas zu missgönnen oder wegzunehmen?
|01|

RANG Deckschrubber

#45 - 29.12 16:37

start trek ist sci-fi
Warum nur!

RANG Deckschrubber

#46 - 30.12 13:54

Von Star Trek kann ja wohl kaum eine Rede sein. Immerhin teilt die Föderation auch nicht mit anderen Fraktionen, sondern führt Krieg gegen sie und behauptet dann mit ihrem humanistischen Idealismus das immer die anderen anfangen würden.
Θεός

RANG Deckschrubber

#47 - 09.01 21:14

Richtig. Ich erinner an die Voyager-Folge, in der Janeway ein um Gnade winselndes unschuldiges intelligentes Lebewesen hinrichtet, um zwei ihrer Crewmitglieder zu "retten". Die übrige Crew sitzt tatenlos daneben.

Spätestens seit jener Folge lache ich über jeden, der mir zu erzählen versucht, die Ideale der "Föderation" seien so groß und fortschrittlich.
Species0001 *Kein Post ohne :ugly:!!!*

RANG Lord of Clanintern

#48 - 09.01 23:00

Tuvix?
Θεός

RANG Deckschrubber

#49 - 11.01 00:28

Right. Widerspruch?
Species0001 *Kein Post ohne :ugly:!!!*

RANG Lord of Clanintern

#50 - 11.01 15:38

Eine schwarze Stunde der Föderation.

Aber deshalb das gesamte Konzept der Föderation herabzusetzen, finde ich übertrieben.
Janeway hat das getan. Und zwar nicht im Namen der Föderation.
Viele Menschen in Star Trek haben Dinge getan, die im Widerspruch zu die Idealen der Föderation stehen.
Das zeigt eigentlich nur, dass der Mensch an sich noch nicht so weit ist, wie er gerne hätte oder von sich behauptet.
Θεός

RANG Deckschrubber

#51 - 11.01 17:41

Föderation und Janeway sind Fiktion, daher bitte keine inhaltliche Bewertung. Mir geht es um die ganzen Spassels, die Star Trek insgesamt als so heilsam und gut für unsere Gesellschaft beschreiben.

Und "noch nicht so weit" ist doch ein wenig sehr naiv, meinst Du nicht? Der Mensch ist so, wie er ist. Nicht "noch nicht" oder "schon". Als ob es eine vordefinierte Entwicklungsrichtung gäbe ...
cibo

RANG Deckschrubber

#52 - 11.01 19:30

Das Ziel ist klar, nur der Weg dorthin zu finden!
Warum nur!

RANG Deckschrubber

#53 - 12.01 16:23

das problem an der föderations-gesellschaft ist ihre utopie. menschen, die sich nur noch dem wissen hingeben? ja ne is klar. das wäre allerhöchstens nur mit vulkaniern machbar, dann wäre aber star trek langweilig. wer würde sich ne weltraum oper ohne weltraumkämpfe ansehen?