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FORUM: Medien THEMA: Die Filme grad angesehen
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Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#3691 - 13.12 21:21

Sphere wirkte auf mich einfach schlicht unfertig und sagenhaft schlecht geschrieben. The Abyss dagegen wie eine Bombe von packender Atmosphäre und interessanten Charakteren.
vengeance | ロロロロ

RANG Ober0wn3r

#3692 - 13.12 21:55

sphere ist auch immer meine wahl, wenn ich zwischen den beiden wählen muss.

ich find the abyss auf jeden fall nicht bombe und atmo ist ziemlich langweilig. da gefiel sphere um einiges besser.
ASCH

RANG God of Clanintern

#3693 - 15.12 21:50

The Return of Count Yorga (USA 1971, Originaltitel: The Return of Count Yorga)

Der blutsaugende Graf ist zurück! Count Yorga (Robert Quarry) taucht auf einem Kostümball auf, stellt sich dort als der neue Besitzer des benachbarten Anwesens vor. Bald entdeckt man seine ersten Opfer, doch zunächst führen sämtliche Spuren ins Leere, fehlt es an greifbaren Anhaltspunkten. Der Graf lässt seine Gespielinnen die Pflegeeltern eines Waisenhauses und deren Zöglinge ausschlürfen, die attraktive Cynthia (Mariette Hartley) bleibt von dieser Attacke verschont und erwacht in den Hallen des Herrn Yorga. Den überaus gebildeten und erfahrenen Edelmann hat ein längst vergessen geglaubtes Gefühl gepackt, er hat sich ernsthaft in Cynthia verliebt. Die junge Dame erkennt aber nach und nach, dass mit dem Herrn Grafen irgendetwas nicht so ganz stimmt und möchte fort. Derweil überzeugt der Arzt Dr. Baldwin (Roger Perry) die Polizei davon, dass es im Hause Yorga nicht mit rechten Dingen zugeht, können die Retter Cynthia rechtzeitig den Klauen des Vampires entreissen...???

Ein Jahr nach seinem ersten Auftritt suchte uns Count Yorga erneut heim. Warum er plötzlich wieder auf Erden wandelt bleibt unklar, doch dies soll uns nicht weiter stören. Robert Quarry ist in dieser Rolle absolut phantastisch, Roger Perry darf erneut den hartnäckigen Gegenspieler darstellen. Der zweite Bluttrip des Grafen neigt manchmal ein wenig zu leichten Qualitätsschwankungen. Während "Count Yorga, Vampire" durchgehend gute Unterhaltung bot, plätschert der Nachfolger ab und an ein wenig vor sich hin. Als Ausgleich für diese kleinen Unzulänglichkeiten erfreut der Film aber mit geschickt gesetzten Highlights, in der letzten halben Stunde dreht er dann richtig auf läuft wie ein geölter Blitz. Insgesamt ist Yorgas zweiter Lauf mit mehr Humor gespickt, glücklicherweise übertreibt man es aber nicht zu sehr. Besonders die Angriffe des Grafen treiben mir Freudentränen in die Augen, diese Fratze ist nahezu unbeschreiblich! Sehr erbaulich sind auch die Momente gelungen, in denen sich die Sklavinnen des Lebenssaftsaugers aus ihren Gräbern erheben!

Die Regie übernahm erneut Bob Kelljan, produziert wurde wie gehabt von American International Pictures. Die Handschrift des ersten Teils bleibt also erhalten, wer den ersten Yorga Streifen mag, der wird sich auch am zweiten, schmackhaften Vampir-Aufguss nicht verschlucken. Zur DVD schrieb ich im Kurzkommentar zum Vorgänger schon etwas, ich kann diese Importscheibe jedem Freund schöner Gruselperlen erneut ans Herz legen. Besonders geeignet für Hammer und Amicus Süchtler, gewissermaßen die amerikanische Form des britischen Gruselkinos. Ohne diese liebenswerten Horror-Schätzchen wäre die fasziniernde Welt des Films um eine bedeutende Attraktion ärmer!

Gut = 7/10

Lieblingszitat:

"What are we runnin' for?"
" 'cause we're scared!"
iDunno

RANG Deckschrubber

#3694 - 16.12 23:23

Crank 2

Der Film an sich ist ganz ok, hat lustige Stellen, die Rollen gefallen immernoch, die Handlung ist wieder identisch. Allerdings ist der Film fast schon eine Beleidigung für Crank 1. Der erste Teil hatte einfach alles, bis auf ein perfektes Ende.

Chev wurde im gesamten Film über viel zu menschlich /durchschnittlich dargestellt...

und am Ende überlebt er einen Fall aus einem Helikopter.

spoiler
Sie hätten sich was dezenteres und realistischeres einfallen lassen sollen, wenn die Fortsetzung fest eingeplant war oder es bei einem Teil belassen sollen.
vengeance | ロロロロ

RANG God

#3695 - 17.12 01:10

the stepfather

zu berechenbar. viel zu vorhersagbar und daher ziemlich langweilig. dazu noch eyecandy, dass so offensichtlich deplaziert ist, dass sogar das langweilt und eine story die sich nicht selbst erklärt und damit total belanglos bleibt.

worum gehts: typ gabelt witwen und scheidungsmammis auf und lebt sich ein um dann.. na ja, was eigentlich? sie umzubringen wahrscheinlich, obwohl er einfach fliehen könnte, da der character nicht auf hass oder furcht gespielt wird. super unsinnig und ohne erkennenswerten hintergrund.
ASCH

RANG God of Clanintern

#3696 - 17.12 21:53

Robin Hood - Der Freiheitsheld (Großbritannien 1967, Originaltitel: A Challenge for Robin Hood)

Da die Story um Robin Hood schon gefühlte 30.000.000x verfilmt wurde, kann ich mir die an dieser Stelle die übliche Inhaltsangabe ersparen.

"Robin Hood - Der Freiheitsheld" erschien Anfang 2004 im Rahmen der schönen "Hammer Edition" aus dem Hause Anolis. Diese Reihe umfasst insgesamt 20 Titel. Der Schwerpunkt liegt natürlich auf den bei Gruselfreunden allseits beliebten Horrorfilmen, die in der Hauptsache für den legendären Ruf und Kultstatus von Hammer verantwortlich sind. Man findet aber eben auch diesen Robin Hood Film in der Edition, ebenso wie den bereits 1954 entstandenen "Robin Hood, der rote Rächer". Der Vergleich dieser beiden Streifen macht durchaus Sinn, denn sie unterscheiden sich doch sehr deutlich voneinander. Der Film von 1954 erinnert sehr stark an die amerikanischen Versionen mit Errol Flynn, sogar der Hauptdarsteller kommt wie eine Kopie des Herrn Flynn daher. Die Fassung von 1967 ist weitaus eigenständiger, bietet die typische "Hammer Optik" und fühlt sich angenehm britisch an. Barrie Ingham kommt in der Titelrolle locker und sympathisch rüber, hier hat Hammer ein glückliches Händchen bewiesen. Die 92 Minuten Spieldauer sind vielleicht mit ein wenig zu viel Story befrachtet, dadurch kommen einige Figuren -z.b. Little John oder Will Scarlett- eigentlich nur als eher kleine Nebenrollen vor. Anderseits schreitet die Handlung ohne jegliche Hänger zügig und konsequent vorwärts, es kommt zu keiner Sekunde Langeweile auf.

Wie man es von Hammer kennt und erwartet, sind die Kulissen stilvoll und die Inszenierung handwerklich solide ausgeführt. Wer sich an Robin Hood Verfilmungen nicht sattsehen kann, der sollte diesem feinen Filmchen durchaus eine Chance einräumen. Auch für Fans klassicher Hammer-Horrorkost ist der Film nicht völlig uninteressant. Natürlich fehlt hier jegliche Gruselatmospähre, doch die Optik und einzigartigen Stil erkennt man umgehend wieder, fühlt sich gewissermaßen wie zuhause. Die DVD verdient grosses Lob, der Film liegt in schöner Qualität vor, das vorhandene Bonusmaterial ist sehenswert. Die Anolis "Hammer Edition" ist seit geraumer Zeit ausverkauft, die Preise für manche Titel erreichen bereits dreistellige Regionen. Diese Scheibe ist noch etwas güntiger zu bekommen, denn die Zielgruppe dürfte in diesem Fall ein wenig kleiner sein. Wer noch zu vernünftigen Kursen an die DVD kommen kann, der darf sicher ohne Reue zugreifen!

Guter Stoff = 7/10
Species0001 *Kein Post ohne :ugly:!!!*

RANG Lord of Clanintern

#3697 - 18.12 01:07

Avatar 3D


War mein erster "echter" 3D Kinofilm und da er fast nur aus CGI bestand, kam der Effekt sehr gut rüber.

Die Story selbst ist natürlich mehr Der mit dem Wolf tanzt im Weltall meets Battle for Terra oder so ähnlich...
...was ihn jetzt aber nicht unbedingt schlecht macht.
Zwar wurde kräftig die Indianer-Keule geschwungen und alles was sie und ihre Naturverbundenheit angeht auf die Spitze getrieben, während der Mensch seinen eigenen Planeten inzwischen quasi getötet hat aber dafür gibt es wirklich wunderschöne Bilder zu sehen und letztendlich hat der Film Spaß gemacht und mich gut unterhalten und darauf kommt es ja auch irgendwie an. ^^

Da ich ein süchtiger CGI-Oholiker () bin, gibts von mir 8/10.

"Ich sehe dich."
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#3698 - 18.12 09:59

The Wrestler

wahnsinns leistung von rourke, intensiv und großartig gespielt und marisa tomei ist ja mal superheiss! 9/10
ASCH

RANG God of Clanintern

#3699 - 18.12 10:53

Vigilante (USA 1982, Originaltitel: Vigilante)

In New York gewinnt der Abschaum die Oberhand. Da Polizei und Gerichte schon längst die Kontrolle verloren haben, setzen sich einige verbitterte Bürger zu Wehr. Nick (Fred Williamson) und ein paar Freunde greifen sich gezielt Kriminelle und reissen ihnen den Allerwertesten auf. Eddie (Robert Forster) hält von solchen Methoden nicht viel, doch plötzlich gerät auch er in den Sog der Gewalt. Während seiner Abwesenheit fällt eine widerliche Bande über Eddies kleine Familie her. Der Sohn wird erschossen, seine Frau geschändet und zu Brei geschlagen. Zwar kann ein Täter gefasst und vor Gericht gestellt werden, der Prozess ist jedoch eine Farce der übelsten Sorte. Die Verkettung unfassbarer Ereignisse lässt Eddie nachdenklich werden, er beschliesst sich Nick und dessen Freunden anzuschliessen. Jemand muss zur Verantwortung gezogen werden, der Pöbel muss bluten...

Nach dem provokanten "Maniac" (1980), lieferte Regisseur William Lustig mit "Vigilante" ein konsequentes Rachedrama ab. Ähnlichkeiten zu den frühen "Death Wish" Filmen mit Charles Bronson sind offensichtlich. Ein bisher unbescholtener, braver Kleinbürger wird vom vermeintlichen Rechtsstaat im Stich gelassen und sieht sich genötigt selbst für Ordnung zu sorgen. Aus heutiger Sicht erscheint der Film natürlich in einem politisch sehr inkorrekten Licht, was einen nicht unerheblichen Teil der Faszination ausmacht, die ohne Zweifel von Lustigs Streifen ausgeht. Die Besetzung der Hauptrollen mit Robert Forster und Fred Williamson verspricht grossartige Unterhaltung, dieses Versprechen kann "Vigilante" zu jeder Zeit einlösen. In einer kleineren Nebenrolle ist Joe "Maniac" Spinell zu sehen, der mal wieder herrlich abstossend agieren darf, hier in der Rolle eines fiesen, schmierigen Rechtsverdrehers. Woody Strode ist ebenfalls mit von der Partie, er hat eine kleine, durchschlagende Rolle inne. Durch den gesamten Film zieht sich eine dreckige, gewaltschwangere Atmosphäre, eingefangen in sehr stimmungsvollen Bildern. Action gibt es in nicht allzu hoher Dosierung, die Szenen sind jedoch gut über den Film verteilt und von angenehm blutiger Konsequenz.

"Vigilante" bringt die triste Stimmung der achtziger Jahre sehr überzeugend und nachvollziehbar auf die Leinwand. Man erfreut sich an den Konsequenzen für das Verbrechergesindel, ruft den Helden zu: "Lasst das Pack bluten!". Ich war schon auf dem Weg die Knochensäge aus dem Keller zu holen, doch da fiel mir wieder ein, dass wir glücklicherweise nicht in einer abgewrackten Grossstadt voller Mutanten und Unholde leben. Grins. Durch die immer ausgeprägter auftretenden Zerwürfnisse in unserer Gesellschaft, erscheint ein Film wie "Vigilante" greifbarer und realer denn jemals zuvor. Wer mag schon beurteilen, wann entnervte Bürger in einem stinkenden Moloch wie Berlin damit beginnen zurückzuschlagen, weil wieder Autos brennen, Wände beschmiert werden und Steine fliegen. Was solls, ich bin vorbereitet, unser Dorf bleibt sauber! (Ich bitte um Beachtung der ironischen Zwischentöne).

Sehr empfehlenswert ist die Blue Underground Scheibe aus den USA. Der Film wird in ansprechender Optik geboten, Bonusmaterial ist mit an Bord und sogar für Englischmuffel ist gesorgt, denn die deutsche Synchronisation ist auf der DVD enthalten. Natürlich gehört "Vigilante" in jede halbwegs gut sortierte Sammlung, ein kleiner, dreckiger Klassiker der frühen Achtziger, unverzichtbar! Sehr gut = 8/10

Lieblingszitat:

"...ein Verbrecher ist normalerweise schneller aus dem Knast raus, als sein Opfer aus dem Krankenhaus!"
drache *LeberKäff*

CI Wettbüro

RANG Lord of Clanintern

#3700 - 18.12 11:08

Avatar 3D


War mein erster "echter" 3D Kinofilm und da er fast nur aus CGI bestand, kam der Effekt sehr gut rüber.

Die Story selbst ist natürlich mehr Der mit dem Wolf tanzt im Weltall meets Battle for Terra oder so ähnlich...
...was ihn jetzt aber nicht unbedingt schlecht macht.
Zwar wurde kräftig die Indianer-Keule geschwungen und alles was sie und ihre Naturverbundenheit angeht auf die Spitze getrieben, während der Mensch seinen eigenen Planeten inzwischen quasi getötet hat aber dafür gibt es wirklich wunderschöne Bilder zu sehen und letztendlich hat der Film Spaß gemacht und mich gut unterhalten und darauf kommt es ja auch irgendwie an. ^^

Da ich ein süchtiger CGI-Oholiker () bin, gibts von mir 8/10.

"Ich sehe dich."

quote of Species0001 *Kein Post ohne :ugly:!!!*

Da bleibt nur zu sagen: Ich sehe dich
War auch gestern in der 3D-Vorstellung. Top
ASCH

RANG God of Clanintern

#3701 - 19.12 20:18

Laura - Eine Frau geht durch die Hölle (Italien, Frankreich 1982, Originaltitel: Violenza in un carcere femminile)

Laura Kendall (Laura Gemser) wandert wegen eines Drogenvergehens hinter Gitter. Im Knast herrschen unmenschliche Zustände, die Gefangenen werden erniedrigt und mißhandelt, das Wachpersonal mischt hinauf bis in die Direktionsebene fröhlich bei den Grausamkeiten mit. Besonders die sadistische Ober-Aufseherin und die perverse Direktorin haben Laura aufs Korn genommen. Lediglich der -selbst inhaftitierte- Gefängnisarzt Moran (Gabriele Tinti) und Lauras Zellengenossin Pilar stärken der Unglücklichen den Rücken. Als die Leitung des Gefängnisses eine brisante Information über die Identität Lauras erhält, gerät die junge Dame in höchste Lebensgefahr! Gibt es ein Entrinnen aus dieser Hölle auf Erden...???

Der 2007 im Alter von 75 Jahren leider verstorbene Bruno Mattei, gehörte wohl zu den besonders wüsten Regisseuren des von mir heiss und innig geliebten Italo-Kinos. So ist auch "Laura - Eine Frau geht durch die Hölle" ein herrlich fieser, dreckiger und trashiger Sleaze-Klumpen, nur für Freunde des schlechten Geschmacks geeignet. Die fiesen "Machthaber" des Knastes prügeln und quälen die Gefangenen, sexuelle Ausbeutung natürlich inklusive. Da rotiert der Gummiknüppel, es hüpfen die Möpse, es wird zwangsweise gegeifert und eingelocht. Besonders die fiese Ober-Schliesserin kommt hinreissend abstossend daher, zuerst wird eine erzwungene Lesbo-Show bespannt, anschliessend entlädt sich die aufgestaute Lust per Attake mit dem Gummiknüppel samt wild verzerrter Fratze. Die arme Frau Gemser sieht mal wieder sehr mager aus -ich möchte ihr ständig einen guten Hamburger in die Zelle schmuggeln- und muss hier einiges über sich ergehen lassen, sogar den Angriff fieser, blutgieriger Ratten. Herr Mattei reiht eine stattliche Anzahl von Geschmacklosigkeiten auf, der Film zieht den Zuschauer wie eine schwere, räudige Stahlkette um den Hals zu Boden, selbstverständlich bei bester Laune! Sicher gibt es ausuferndere Beiträge zum Women in Prison Genre, der "normale" Zuschauer dürfte sich aber bereits bei diesem Werk mit Grausen abwenden.

Zugegebenermaßen sind Women in Prison Streifen nicht jedermanns Sache. Begegnet man dem Stoff aber ohne verkniffenen Ernst, kann man jede Menge Freude mit Filmen dieser Machart haben, Grundvoraussetzung ist natürlich ein ausgeprägter Hang zum schlechten Geschmack. Wer wird behaupten wollen das Genre wäre frauenfeindlich? Im Gegenteil, die Heldinnen sind die "moralischen Leuchttürme" solcher Filme und besiegen das perverse System normalerweise. Da ich ein grosser Verehrer und Fan des weiblichen Geschlechts -und seiner zahlreichen Vorzüge- bin, beschleicht mich nicht im Ansatz ein schlechtes Gewissen beim Genuss von Filmen dieser Art. Im Gegenteil, ich liebe diesen Sleaze-Kram! Achjo, Frau Gemser muss man einfach gern haben, obwohl ich sie gar nicht sonderlich attraktiv finde, sie ist mir einfach "zu wenig Frau". Fazit: Herr Mattei schüttet einen weiteren Eimer Kacke aus, mir gefällts!

Die DVD von X-Rated präsentiert den Film ungekürzt und in recht ordentlicher Bildqualität, lediglich die Farben erscheinen mir teils ein wenig zu kräftig geraten. Der deutsche Ton erweist sich an ein paar Stellen als leicht ramponiert, wirklich störend ist mir dies nicht aufgefallen. Es sind insgesamt vier unterschiedliche Covermotive als grosse Hartboxen erhältlich, später wurde noch eine kleine Hartbox nachgereicht. Zum Film selbst gibt es nur wenige Extras, aber man hat über 60(!) Trailer zu anderen Streifen mit auf die Scheibe gepackt, diese "Trailershow" macht wirklich fett Laune! Beim grossen X schwankt die Qualität der Veröffentlichungen recht deutlich -sowohl in technischer als vor allem auch in inhaltlicher Hinsicht- diese DVD gehört aber ganz klar zu den gelungenen Scheiben. Unangenehm ist lediglich die Zwangseinblendung "Only for Sale in Austia and Germany", wenn man der englischen Tonspur lauschen möchte (Was ich in diesem Fall nicht tragisch finde, denn hier ist die deutsche Tonspur sowieso zu bervorzugen).

Sehr gute Unterhaltung für Menschen mit "speziellen" Filmvorlieben = 8/10

Lieblingszitat:

Ziehen Sie sich aus! Ich muss mich nur vergewissern ob Sie gesund sind, das ist Vorschrift!


Edit: Tippfehler
Jun Misugi - Kaiser und Gott

RANG Master of Clanintern

#3702 - 19.12 20:32

Deine Filmkritiken sind teilweise lustiger, als die meisten Filme es selbst je sein könnten
vengeance | ロロロロ

RANG God

#3703 - 19.12 21:17

da hat man echt lust sich den kram anzuschauen. respekt
ASCH

RANG God of Clanintern

#3704 - 20.12 20:19

Night of the Living Dead (USA 1990, Originaltitel: Night of the Living Dead)

Barbara (Patricia Tallman) und ihr Bruder Johnnie besuchen das Grab ihrer kürzlich verstorben Mutter. Auf dem Friedhof werden die Geschwister von Untoten attackiert, Barbara kann man dem Grauen nur knapp entkommen. Nach kurzer Flucht zu Fuss, findet sie ein einsam in der Landschaft stehendes Haus und betritt dieses. In dem Gebäude erwartet sie weiteres, unfassbares Grauen, die junge Frau steht kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Bald taucht ein Typ namens Ben (Tony Todd) auf, ihm gelingt es Barbara ein wenig zu beruhigen und einen weiteren Angriff abzuwehren. Die Dunkelheit bricht herein, vor dem Gebäude tauchen mehr und mehr Untote auf, doch auch im Keller des Hauses soll sich noch eine Überraschung befinden. Einige Menschen haben sich dort versteckt, sie haben ebenfalls von erschreckenden Vorfällen zu berichten. Gemeinsam will man den immer zahlreicher auftauchenden Zombies trotzen, dies kann jedoch nur gelingen wenn alle an einem Strang ziehen. Der feige Unsympath Cooper (Tom Towles) könnte in dieser Situation zu einem echten Problem werden...

Wer braucht ein Remake von George A. Romeros Kultklassiker "Night of the Living Dead" (1968)? Vor allem stellt sich die Frage, ob ein solches Unterfangen nicht von Beginn an zum kläglichen Scheitern verurteilt ist. Glücklichweise kann Entwarnung gegeben werden, denn mit Tom Savini hat man einen Regisseur verpflichtet, der das Original offensichtlich sehr verehrt und verstanden hat! Nun denkt man beim Namen Tom Savini in erster Linie an dessen tolle Make-Up Arbeiten und blutige Mettgut-Effekte. Diese Aufgabe überliess Herr Savini einer anderen Fachkraft, überhaupt hält sich das Remake -wie schon das Original- mit Metzeleien eher zurück, präsentiert diese nur in sparsamer Dosierung. Die grosse Stärke der Vorlage war -und ist- die unglaublich dichte, unvergleichbar intensive und hoffnungslose Atmosphäre. Zu viel Blut und Gedärm würden in diesem Fall vermutlich eher stördend wirken. Savini hat das erkannt und setzt ebenfalls auf Atmosphäre, beweist ferner ein glückliches Händchen bei der Wahl der Darsteller. Wenn sich die Bäume -vor der prächtigen Kulisse der untergehenden Sonne- sanft im Wind wiegen, erzeugt dies unweigerlich einen wohligen Mix aus bizarrer Romantik und schleichend nahender Bedrohung, herrlich! Insgesamt orientiert sich das Remake sehr nah am Original, ein paar effektive Änderungen hat man aber einfliessen lassen. So ist die Figur Barbara zu Beginn -wie in der Vorlage- nur ein schreiendes Nervenbündel, macht aber im Laufe der Handlung eine erstaunliche und glaubwürdige Wandlung durch. Dadurch wird dieser Charakter weitaus vielschichtiger und interessanter, steht damit quasi gleichberechtigt neben dem "Helden" Ben. Das Ende wurde leicht abgewandelt, womit ich aber nicht ganz so glücklich bin, war das Ende der 68er Fassung doch noch zynischer und finsterer. Vergeigt hat man den Schluss aber keinesfalls, vergleicht die Versionen einfach selbst! An dieser Stelle möchte ich erneut ein dickes Lob für die Schauspieler aussprechen, besonders Tony Todd, Patricia Tallman und Tom Towles liefern phantastische Leistungen ab!

Ich bin mit dem Remake von "Night of the Living Dead" extrem zufrieden. Tom Savini hat die heikle Aufgabe sehr souverän gemeistert, vielen Dank für diesen sehr gelungenen Film! In Deutschland ist der Film bisher nicht offiziell auf DVD veröffentlicht worden, lediglich mehrere Bootlegs sind aufgetaucht. Ich habe zur britischen DVD von Columbia Tristar gegriffen. Die Scheibe ist für kleines Geld erhältlich und bietet den Streifen ungekürzt und in ordentlicher Qualität an. Das Bonusmatrial zeigt eine sehenswerte Featurette, durch die man interessante Einblicke in die Produktion erhält. Natürlich kommt auch Tom Savini zu Wort, sehr angenehm!

Wer Zombiefilme mag, der kommt selbstverständlich nicht an "Night of the Living Dead" vorbei. Sicher, das geniale Original bleibt unerreicht, doch auch das erstklassige Remake gehört in jede anständige Filmsammlung! Sehr feiste 8,5/10 (Sehr gut bis überragend), für dieses liebevolle und respektvolle Remake eines unsterblichen Klassikers!

Lieblingszitat:

"What's happening?"
"I don't know. Nobody knows."
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#3705 - 21.12 00:04

Ich weiß noch, dass ich den eher enttäuschend fand, aber kann mich auch nicht mehr voll an die Gründe dafür erinnern. Einer war auf jeden Fall, dass mir Savini's Version einfach überflüssig vorkam, weil es sich eng an's Original hielt (meine ich doch) aber trotzdem alles einen Ticken schlechter gemacht hat. Allein vom Look her kam mir der irgendwie etwas billig rüber, wie ein TV Film - dabei ist Romero's Variante ja eigentlich die wirklich billige. Allein der S/W Look seiner Version macht aber einfach unglaublich viel her (wer kam eigentlich auf die Idee das Original einzufärben??).
Von daher: Romero's Version gehört meiner Meinung nach tatsächlich in jede anständige Filmsammlung (wo ich btw. gar nicht so viele als Pflicht reinlegen würde), Savini's Remake meiner Meinung nach nur in die von echten diehard-Zombiefans.
vengeance | ロロロロ

RANG God

#3706 - 21.12 00:44

warum sollte man das noch mal verfilmen? ich versteh ja, wenn sich jemand noch mal ran macht und nen guten hulk drehen möchte. aber so nah an der ursprungsstory noch mal den gleichen film machen? wo ist denn da der reiz?
ASCH

RANG God of Clanintern

#3707 - 21.12 00:55

Das Remake sollte in erster Linie Geld in die Taschen von Romero und Co. spülen, denn am Original hatte man wegen unklarerem Copyright nichts verdient. Die starke Nähe zur Vorlage ist völlig beabsichtigt, trotzdem gelingen Savini ein paar -durchaus nicht unwichtige- Modifikationen. Über den Sinn des Remakes kann man sicher streiten, ein sehr schöner Film ist damit auf jeden Fall gelungen. Es war IMHO eine sehr gute Wahl, einen echten Fan des Originals mit der Regie zu beauftragen.

Die eingefärbte Version des Originals ist natürlich grober Unfug. Wer den Film in Farbe sehen möchte, darf sich das Remake ohne Reue anschauen. Für mich sind beide Versionen unverzichtbar! Wenn Beutelschneiderei so angenehm ausfällt, dann lasse ich mir das gern gefallen.
ASCH

RANG God of Clanintern

#3708 - 21.12 23:14

5 Dolls for an August Moon (Italien 1970, Originaltitel: 5 bambole per la luna d'agosto)

Auf einer kleinen Insel verweilen einige Paare in einem luxuriösen Anwesen. Doch hier ist nicht Erholung angesagt, es geht um knallharte Interessen wirtschaftlicher Art. Der Wissenschaftler Prof. Farell (William Berger) hat ein neues Kunstharz entwickelt. Die anwesenden und wohlhabenden Industriellen wollen ihm die Formel abkaufen, werfen mit Millionenangeboten um sich, doch der Forscher zeigt den Geldhaien die kalte Schulter, offensichtlich ist ihm der Zaster egal. Unerwartet geschieht ein Mord, der Bootsjunge der vor Anker liegenden Yacht wird gekillt. Sehr unangenehm für Marie (Edwige Fenech), die eine sexuelle Beziehung zum Opfer unterhielt. Ihr Gatte Nick (Maurice Poli) weiss um die Reize seiner Frau, sie soll in seinem Auftrag den unwilligen Farell weichkochen. Der Plan geht schief, die Stimmung unter den Anwesenden wird zunehmend aggressiver. Es kommt jedoch noch schlimmer, denn weitere Morde geschehen, plötzlich sind die Boote sind nicht mehr auffindbar und es besteht keinerlei Telefon- oder Funkverbindung mit dem Festland. Einer nach dem anderen fällt dem geheimnisvollen Killer zum Opfer, welche Rolle spielt Trudy (Ira von Fürstenberg), scheint sie doch mehr zu wissen als sie zugeben mag...

Ein Film von Mario Bava ist immer etwas besonderes, oft ein grosses Freudenfest, zumindest aber ein schönes Erlebnis fürs Auge. "5 Dolls for an August Moon" wird in die Kategorie Giallo eingeordnet, jedoch sollte man hier weder schwarze Handschuhe noch heftige Mordszenen erwarten. Bava spielt mit der Erwartungshaltung seiner Zuschauer, wer nach Blut und Gedärm lechzt wird eine herbe Enttäuschung erleben. Man mag dem Drehbuch eine gewisse Schlankheit unterstellen können, doch bei diesem Film spielt der "kriminalistische Inhalt" eine eher untergeordnete Rolle. Das Werk zeigt die Verdorbenheit des Menschen auf, dabei wedelt Mario Bava uns aber nicht mit dem erhobenen Zeigefinger vor der Nase herum. Nein, er verpackt sein Ansinnen in bösen Humor, zeichnet ein düsteres Bild des mordernen, schönen Erfolgsmenschen. Schon allein die Szenen in denen man die Ermordeten in Klarsichtfolie hüllt und im Kühlhaus deponiert, hauen dem Zuschauer einen wundervoll bissigen, abgründigen Humor um die Ohren (Der besonders an diesen Stellen perfekt passende Score, untermalt die gezeigten Bilder absolut stimmig und verstärkt deren Wirkung nicht unerheblich). Die eben noch lebenden Ehegatten und Gattinen hängen als totes Stück Fleisch am Haken, doch die Hinterbliebenden halten sich nicht unnötig mit Trauer auf. Schliesslich will man Geld verdienen und vor allem den eigenen Hintern retten. Bava verpackt diese schwarze Komödie selbstverständlich in hinreissend schöne Bilder. Selbst die im Kühlhaus hängenden Opfer sterben gewissermaßen in Schönheit und Anmut. Die Kamera fängt herrliche Bilder der anmutigen Kulissen ein, oft von bezaubernden Blautönen dominiert. Sämtliche Darsteller liefern ansprechende Leistungen ab, mich hat natürlich das Mitwirken von Edwige Fenech besonders gefreut, die Dame sieht hier wieder unfassbar gut aus!

Geht es an die Bewertung dieser Filmperle, wird mir wieder die Obszönität der Punkteskala bewusst. "Eigentlich" müsste ich ein Schätzchen wie "5 Dolls for an August Moon" -schon der poetische Titel versetzt mich in höchste Ekstase- mit 10/10 bewerten. Dieser Film ist ein echtes Kleinod, ein Augenschmaus für Liebhaber und Süchtlinge. Ziehe ich jedoch andere Filme des Meisters zum Vergleich heran, so ergibt sich für die 5 Puppen leider kein Platz in der "Spitzengruppe". Daher vergebe ich -unter starken Schmerzen- nur 7/10 (gut), denn Mario Bava hat "leider" noch weitaus stärkere Werke hinterlassen. Mir blutet das Herz, doch leider geht es nicht anders. Diese 7/10 sind hier ganz besondere 7/10. Mehr denn jemals zuvor wird in diesem Fall klar, dass die Skala nur eine dreckige und verachtungswürdige Krücke ist und nie mehr sein wird!

Die DVD von Anchor Bay kommt als Flipper daher, auf der anderen Seite findet man Bavas "Four Times that Night" (Quante volte... quella notte, 1972). Inzwischen ist die Scheibe mit diesen beiden Werken auch einzeln erhältlich, ursprünglich war sie Bestandteil der acht Filme umfassenden "The Mario Bava Collection Volume 2" Box. Die gebotene Bildqualität geht in Ordnung, die englische Tonspur klingt -im Gegensatz zur italienischen Fassung- ein wenig ramponiert. Leider ist die Gestaltung der DVD recht lieblos. Das Cover sieht erbärmlich aus, Boni sucht man vergebens. Da die Hauptdisziplin -den Film in brauchbarer Qualität zu präsentieren- erfüllt wird, kann man trotz einiger Kritikpunkte mit der Scheibe leben. Eine etwas liebevollere Auswertung wäre wünschenswert, der deutsche Markt wurde bisher leider völlig unbeachtet gelassen. Bevor ich es vergesse: Die US-DVD ist mit Regionalcode 1 beschmutzt, aber diese Tatsache sollte kein wirkliches Problem darstellen.

Lieblingszitat:

"So what was I telling you?"
"That i'm a dirty whore. That's why i'm taking a shower. At least i'll be a clean whore"
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#3709 - 22.12 11:04

Rob Zombie's Halloween 2
Alles jubelt der Fortsetzung entgegen, dass diese dem Vorgänger nochmal "deutlich voraus" sein soll. Zombie's ersten Teil mochte ich schon nicht (allerdings ja nichtmal Carpenter's Version so richtig). Halloween 2 ist tatsächlich in vielen Pukten ein bisschen besser als der misslungene erste Versuch die Reihe düster zu modernisieren. Dabei ist der Film nochmal deutlich finsterer und brutaler ausgefallen und löblich anzumerken wäre, dass die Charaktere zumindest ein bisschen mehr Tiefe erhalten. Ansonsten bleibt aber alles gleich: Der Großteil ist immer noch flach wie eine Mannschaft von Pappaufstellern, die psychologische Komponente wird hier und da angesprochen aber nicht im mindesten vertieft und letztlich passiert rein handlungsmäßig so wenig, dass man sich fragt wieso überhaupt 2 Teile draus geworden sind. Das größte Problem ist meiner Ansicht nach aber folgendes: Als ich damals die ersten Trailer/Poster etc. von Teil 1 gesehen habe, habe ich mich riesig drauf gefreut, weil mir so ein ultradüsteres Update der inzwischen völlig verstaubten Reihe (waren's 8 Teile bis dahin? oder 9? ..) als sehr vielversprechend und sinnvoll erschien, aus dem Stoff doch noch mal was rauszuholen. Und gerade dass Zombie, der Hollywood ja liebend gerne den Mittelfinger rausstreckt, Regie führen würde erschien mir genau passend. Blöderweise kam ein Film heraus, der Zombie's dreckigen Stil zwar augenscheinlich trug und szenenweise auch mal genau diesen Weg angeschritten hat - letztendlich waren es aber trotzdem nur unerwartet vorsichtige, kleine Schrittchen und kein konsequenter Gang. Zu groß scheint bei dem Mann leider der Drang zu sein sich ständig vor den ausgelutschten Genreklischees und Regeln zu verbeugen und sie immer wieder zu hommagieren, obwohl doch gerade sie es waren, welche die Reihe schnell so langweilig haben werden lassen. Kreischende Teenies, ein sich langsam schleppend fortbewegender Myers, der auf einmal immer wieder im Spiegel erscheint und auf einmal hinter seinen Opfern steht, null Überraschungen - wen reizt denn das noch (außer Asch )? Gerade wenn man sich auf eine Neuinterpretation von einem Mann wie Rob Zombie freut stößt seine übermäßige Vorsicht, auch ja keinen der alten Slasher-Fans zu vergraulen, immer wieder sauer auf. Schade drum. Wieder so 5-6/10
ASCH

RANG God of Clanintern

#3710 - 22.12 12:24

Slasher bleibt Slasher, bliebt Slasher, bleibt Slasher, bleibt Slasher... Dass du diese Art Film nicht sonderlich schätzt ist inzwischen bekannt, warum schaust du sie dir also noch immer an? Ich schaue mir aus guten Gründen auch keine Tanz- und Liebesfilme an.

Es muss sich nicht immer alles ändern, Bewährtes kann sehr schön sein. Wirklich gute Dinge sind zeitlos und bedürfen keiner "Modernisierung". Blowjob bleibt Blowjob, oder willst du die Dame gurgeln lassen?


...wen reizt denn das noch (außer Asch )?...

quote of Quentin


Gut erkannt. Einer muss den Job schliesslich machen. Es wird aber noch paar verwirrte Crack Nigger mehr geben, allein von meinen bescheidenen DVD/BD Käufen kann die Industrie auch nicht leben.

Du hast mich daran erinnert, dass ich mir dringend das Remake von "My bloody Valentine" kaufen muss. Die Preisgestaltung ist in Deutschland allerdings eine Frechheit, vielleicht greife ich auf die britische DVD zurück.


***

In der letzten Nacht habe ich übrigens einen Slasher geschaut, der selbst mich ein wenig enttäuscht hat. Später mehr.
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#3711 - 22.12 13:03

Ich schaue mir "solche" Filme immer noch an, weil ich mal hoffe, dass endlich mal wieder einer dabei ist, den man nicht mit 100000 anderen unter "solche" Filme zusammenfassen kann. Das gab's schon, Scream 1 war damals ein Slasher, den ich super fand. Ich würde mir Halloween 10 von irgendeinem Hans Wurst vermutlich nicht anschauen (den hätte Zombie auch drehen können, aber er hat neu angefangen zu zählen) - aber Halloween 1+2 sind einfach als Neuinterpretation angekündigt und wollen sich auch so geben. Dass dies inkonsequent durchgezogen ist und dadurch nicht funktioniert ist der eigentliche Kritikpunkt.
Klar muss sich der Film nicht ständig neu erfinden und auch ich freue mich, wenn zum Beispiel mit "The Tournament" ein richtig klassischer B-Actionfilm herauskommt, der aber trotzdem noch Spaß macht. Aber dennoch habe ich auch den Anspruch an Filme, dass sich nicht immer alles im Kreis drehen soll - gerade wenn mich die alten Muster irgendwann langweilen. Bei einem Film wie Halloween 2 geht es vor allem um Spannung. Die kommt aber einfach nicht auf, wenn ich immer genau weiß was als nächstes passiert und auch wie es passiert (trifft in Halloween 2 nicht immer aber leider größtenteils zu).
Slasher bleibt Slasher bleibt Slasher.. und Saw bleibt Saw bleibt Saw... Ich weiß, dass das so ist aber finde es trotz aller Liebe zur Heldenverehrung nicht gut, wenn ich merke, dass sich da im Genre etwas festgefahren hat. Das macht den Film zur Dutzendware, zur Fließbandarbeit, weil ich mir dann auch jeden x-beliebigen anderen anschauen kann. Und gerade von einem Halloween eines Regisseurs mit diesem Kaliber und dieser Experimentierfreudigkeit sollte man doch mehr erwarten dürfen als dass er den üblichen Kram einfach mal wieder neu aufwärmt.
ASCH

RANG God of Clanintern

#3712 - 22.12 13:44

Naja, für mein Empfinden hat Rob Zombie bisher nicht gezeigt ob er wirklich ein grosser Regisseur ist. Die Filme vor Halloween hatten sicher Potential, der grosser Wurf waren sie aber IMHO nicht.

Über den Sinn von Remakes kann man endlos diskutieren, keine Frage. Wenn aber "Halloween" drauf steht, dann erwarte ich keine bahnbrechenden Neuerungen. Von daher war ich mit dem ersten Hallowenn von Zombie durchaus zufrieden, auch wenn der Film längst nicht die Atmosphäre und Liebenswürdigkeit des Originals aufweist (Was ich aber auch gar nicht verlange).

"Scream" ist sehr unterhaltsam, obwohl -oder vielleicht gerade weil- der Film ja "eigentlich" kein "richtiger" Slasher ist, sondern vielmehr eine wohlwollende Parodie auf das Genre.

Festgefahren finde ich das Genre nicht. Sicher, es gibt ohne Zweifel deutliche Qualitätsunterschiede, was dann aber auch eher gegen die Theorie der "Fliessbandarbeit" spricht. Darüber sollte man natürlich nicht vergessen, dass es sich um Mainstreamhorror handelt, der in erster Linie Geld in die Kassen spülen soll. Gebt mir eine Million Euro, ich verbreche einen Slasher wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat! (Aber vermutlich auch nicht zu sehen bekommt, weil sofort die Zensur eingreifen wird...)

Wie dem auch sei, Rob Zombie hat Potential und ich werde sein Schaffen weiterhin verfolgen. H2 muss auf jeden Fall her.
ASCH

RANG God of Clanintern

#3713 - 22.12 22:12

April Fool's Day (USA 1986, Originaltitel: April Fool's Day)

Muffy stammt aus einer wohlhabenden Familie, demnächst soll sie ein grösseres Anwesen auf einer idyllischen Insel erben. Übers Wochenende lädt sie eine Gruppe Freude ein, man will auf der Insel ein wenig Fete machen und den üblichen Leibesübungen nachgehen. Schon während der Überfahrt mit der Fähre kommt es zu einem Unglück. Ein Aprilscherz gerät ausser Kontrolle, ein Fährmann wird erheblich verletzt. Doch es kommt noch viel heftiger, bald ist der erste Partygast verschwunden, die Suche nach dem Burschen bleibt zunächst erfolglos. Als sich ein Pärchen gerade dem Beischlaf widmen möchte, entdecken sie die Leiche des Vermissten, sie treibt in einem kleinen Boot vor sich hin. Weitere Inselgäste verschwinden, Panik macht sich breit...

In Deutschland hat man "April Fool's Day" den Titel "Die Horror-Party" verpasst. Inzwischen gibt es -wen wundert es- ein Remake dieses kleinen Slashers, welches ich aber noch nicht gesehen habe. "April..." walzt zunächst die liebgewonnenen Klischees breit aus, ist aber bezüglich der Auflösung um Innovation bemüht. Leider geht die Rechnung nicht auf. Woran scheitert der Streifen? Zunächst fällt der weitgehende Verzicht auf "richtige" Gewaltszenen auf. Das ist ungewöhnlich für einen Slasher, muss aber nicht zwangsläufig der verkehrte Weg sein, wie z.B. der gelungene "Prom Night" (1980) aufzeigt. "Prom Night" konnte mit seiner schön eingefangenen Atmosphäre punkten, die ich bei "April Fool's Day" leider schmerzlich vermisse. Eine Insel, ein Anwesen mit vielen Räumen, wie kann man bei diesen Vorgaben die Atmosphäre so vergeigen, sehr schade! Ein weiteres Manko ist der Verzicht auf nackte Tatsachen, selbst ein kleiner Blick auf die weiblichen Auslagen bleibt dem gierigen Zuschauer versagt.

Die achtziger Jahre waren DAS Jahrzehnt des Slasherfilmes. Bei all der starken Konkurrenz säuft "April Fool's Day" gnadenlos im belanglosen Mittelmaß ab. Ein weichgespültes Machwerk, ein braves Aprilscherzchen. Ein Film der keinen bleibenden Eindruck hinterlässt. Warum der Film in Deutschland indiziert wurde ist mir völlig rätselhaft, dieses Teil könnte man ohne Probleme ab 12 freigeben! Die DVD von Paramount zeigt den Film in ordentlicher Qualität. Ich habe zur englischen Scheibe gegriffen, denn diese war günstiger zu bekommen. Auch Englischmuffel dürfen diese Variante wählen, die deutsche Tonspur ist enthalten. Boni gibt es nicht, was in diesem Fall sowieso egal ist.

Kein totaler Ausfall, immerhin gibt es einige gelungene Momente, doch insgesamt eher zähflüssig und viel zu brav! 5/10
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#3714 - 23.12 00:16

Avatar
Und wieder muss ich mich wohl als Spielverderber geben. Wie bereits mehrfach erwähnt, hat Cameron vor allem durch The Abyss und Aliens bei mir einen Stein im Brett (was sich auch nicht ändern wird). Und obwohl mich die Geschichte von Avatar sowie der Trailer wenig angesprochen hat, bin ich mit höchsten Erwartungen ins Kino marschiert. Ein wenig Ernüchterung gab's dabei dann allerdings dennoch. Zuerst mal das Gute: Rein optisch ist der Film natürlich den Erwartungen entsprechend absolut umwerfend. An den 3D Effekt gewöhnt man sich relativ schnell, ohne dass die Wirkung über die Zeit sonderlich abhanden kommt. Zudem sind die Computeranimationen so gut, dass man des öfteren denken könnte, es wäre an Originalschauplätzen gedreht worden. Auch wirkt die ganze Welt, die sich Cameron da ausgedacht hat zwar etwas kitschig und hin und wieder etwas zu bunt, irgendwie faszinierend bleibt sie aber dennoch und - dass darf man vorausschicken - trotz aller großen Schwächen schafft Cameron es auch mit Avatar den Zuschauer ein wenig in diese Welt zu entführen. Dass sich dieses Gefühl allerdings dennoch einigermaßen in Grenzen hält, liegt daran, dass der Inhalt von Avatar leider vor allem erstmal eines ist: platt. Und zwar von der Message über die Charaktere bis hin zur gesamten, vollkommen vorhersehbaren Storyline und zwar auch noch in einem Maße, wie ich es von Cameron gar nicht erwartet hätte. Das konnte der Mann alles schonmal besser. Ich will nicht sagen, dass Cameron je der Vorzeigeregisseur für facettenreiche Charakterzeichnung war (auch wenn ich Ltd.Coffee aus The Abyss nach wie vor für einen der best-konzipiertesten Filmcharaktere halte, die mir überhaupt einfallen) – aber selbst der Bösewicht Billy Zane aus Titanic hatte da irgendwo noch eine gute Ader in sich. Avatar dagegen ist purste Schwarz-Weiß-Malerei. Da gibt es das gute, brave Naturvolk, die alles richtig machen und mit allem Recht haben und die bösen Menschen, die nichts anderes interessiert als Geld und daher von Grund auf in allen Zügen lediglich von blinder Habgier getrieben werden. Vor allem der Colonel wirkt dermaßen überzogen und unglaubwürdig, dass er fast als Parodie durchgehen könnte. Sigourney Weaver wirkt auch irgendwie fehl am Platze und mit dem Rest verhält es sich kaum besser. Von der Storyentwicklung her wirkt zudem vor allem die letzte Dreiviertelstunde nochmal viel zu schnell erzählt

Da wird mal eben mit dem Zimmerservice-Klassiker die gute Crew befreiht und innerhalb von 2 Minuten kann Jake alle Na'vis von seiner Sache überzeugen – inklusive seines früheren Widersacher's – der dessen Alte er kurz zuvor noch geknallt hat

spoiler
. Das ist schade und hindert einfach daran, dass man sich von Avatar wirklich packen und mitreißen lassen kann.
Somit bleiben am Ende zwar eine Menge an fantastischen Bildern im Kopf, aber neben diesen auch der Ärger, was für ein tolles Ding das hätte werden können, wenn die Figuren etwas plastischer, die Geschichte etwas weniger berechenbar und die Botschaft etwas weniger platt-plakativ gewesen wäre. 7.5/10, erstlinig wegen der Optik
ASCH

RANG God of Clanintern

#3715 - 23.12 22:05

Human Beasts (Spanien, Japan 1980, Originaltitel: El carnaval de las bestias)

Bruno (Paul Naschy) ist ein käuflicher Schwerverbrecher. Eine japanische Organisation heuert ihn an, dort glaubt man den Schwerverbrecher unter Kontrolle zu haben, denn er ist mit der Schwester des Bosses zusammen, Mieko erwartet gar ein Kind von ihm. Als der geplante Diamtenraub durchgezogen wird, tötet Bruno kaltblütig die Bewacher des Transportes und den wehrlosen Kurier. Damit nicht genug, er hintergeht seine Auftraggeber, verrät aus Habgier seine Geliebte. Die zornigen Japaner verfolgen den Gauner, bei einer Schiesserei kommt Miekos Bruder zu Tode, Bruno kann schwer verletzt entkommen. Einige Zeit später wacht der Gejagte in einem bequemen Bett auf, seine Wunden wurden ärztlich versorgt. Der Besitzer des herrschaftlichen Anwesens stellt sich als Don Simón vor, er ist Arzt und flickte den Aufgefundenen zusammen. Mónica (Silvia Aguilar) und Alicia (Azucena Hernández), die beiden reizenden Töchter des Don, kümmern sich rührend um den noch immer geschwächten Bruno. Je länger Bruno sich den Gemäuern aufhält, umso merkwürdigere Dinge scheinen dort vor sich zu gehen. Welche Absichten verfolgt Don Simón tatsächlich und wird Mieko die Suche nach Bruno ruhen lassen...???

Holla! Mit "El carnaval de las bestias" hat Paul Naschy einen weiteren Knaller abgeliefert. Zunächst bekommt der Zuschauer es mit einem actiongeladenen Gangsterfilm zu tun, dann wird der Film zunehmend ruhiger und baut schleichend eine herrliche Gruselstimmung auf. Paul Naschy führte hier -einmal mehr- auch selbst Regie, diese Werke sind immer besonders liebevoll gestaltet, was für "Human Beasts" in ganz besonderem Maße gilt. Der vordergründig wüste Mix unterschiedlicher Genres funktioniert prächtig, mir hat jede Sekunde des Streifens Spass gemacht. Da werden Typen mit der Machinenpistole niedergestreckt und bluten ordentlich ab, da wird eine Handgranate einfach locker zurück zum Absender geworfen, ein Pfaffe frisst, furzt und pöbelt sich durch die Gemeinde, die Töchter des Don sind notgeil, der Tierarzt ist noch notgeiler, der notgeile Don peitscht den nackten Hintern des schwarzen, unartigen Hausmädchens, Schweine haben besonderes Essvorlieben und, und, und... ...und natürlich Paul Naschy, der Killer, der Womanizer, der Philosoph, der... ...hach, man muss diesen Mann einfach lieben! Die hübschen jungen Damen Silvia Aguilar, Azucena Hernández und Julia Saly sind auch in "El retorno del Hombre-Lobo" (The Night of the Werewolf, 1981) zu sehen, den ich vor kurzem vorgestellt habe. Ich könnte noch Stunden über diese herrlichen Filme schreiben und davon schwärmen, doch überzeugt euch lieber selbst!

Ein weiteres Kleinod von Paul Naschy, der Hombre-Lobo hat ewiglich einen Platz auf meinem Filmaltar sicher! Wer sich auf Spaniens Ikone einlassen mag, der wird viel Freude mit den Werken von und mit Paul Naschy haben. "Human Beasts" ist auf DVD erhältlich, die Scheibe von BCI Eclipse ist als eine von fünf DVDs im Rahmen der "Paul Naschy Collection" erschienen, alternativ aber auch einzeln zu erwerben. Die Qualität der DVD ist sehr ansprechend, der Film liegt im spanischen Originalton vor, die englischen Untertitel sind gut verfolgbar. Zusätzlich ist ein informatives Booklet beigefügt. Zu beachten ist der Regionalcode dieser Scheibe aus den USA, ein freigeschalteter Player ist Pflicht.

Natürlich möchte ich für diesen knuffigen Film am liebsten die Höchstnote ziehen, der von mir gern angeführte "Wohlfühlfaktor" ist unermeßlich. Um eine gewisse Sachlichkeit zu bewahren -was ich "eigentlich" ablehne- will ich es bei fetten 8/10 (sehr gut) belassen!

Lieblingszitat:

"It is clear. The Kamikazes are back."
śףּø_Øќ

RANG Human Spambot

#3716 - 24.12 14:05

armee der finsternis

immer wieder spaßig 8/10
ASCH

RANG God of Clanintern

#3717 - 24.12 22:03

The International (Deutschland, Großbritanninen, USA 2009, Originaltitel: The International)

Louis Salinger (Clive Owen) verrichtet seinen Dienst bei Interpol. Seit Jahren ist der Agent den Machenschaften einer weltweit operierenden Grossbank auf der Schliche. Die Verstrickungen der Führungsetage des Geldinstitus reichen hinauf bis in die Spitzen diverser Regierungen, die eigenen Interessen werden mit allem Nachdruck durchgesetzt. Selbstverständlich schrecken die skrupellosen Geldhaie auch nicht vor Mord zurück, selbst Spitzenpolitiker sind vor dem tödlichen Zugriff der Bankster nicht sicher. Salinger und die in hauptsächlich in New York agierende Staatsanwältin Eleanor Whitman (Naomi Watts), rücken den Schwerverbrechern immer dichter auf die Pelle, Salinger ist bereit alles auf eine Karte zu setzen, wodurch er sich in allergrösste Gefahr begibt...

Das Image der Banken hat -berechtigterweise- in den letzten ein, zwei Jahren erheblich gelitten. Aus der von ihnen herbeigeführten Krise hat man offensichtlich nichts gelernt -vermutlich schon, nämlich wie man Boni besser tarnt und die Schuld anderen in die Schuhe schiebt- der Irrsinn hat längst wieder volle Fahrt aufgenommen. Tom Tykwer hat mit den Bankstern gewissermaßen die perfekten Bösewichte für seinen Thriller gefunden, man fiebert mit dem "Helden" mit, möge der das fiese Gesindel doch endlich zu Fall bringen. Zunächst möchte ich auf die mitwirkenden Schauspieler eingehen. Clive Owen spielt die Rolle des Louis Salinger überzeugend. Seine Figur ist kein strahlender Superheld, sondern ein ausgebrannter und verbitterter Ermittler, inzwischen längst dazu bereit die Grenzen "normaler" Ermittlungsarbeit zu überschreiten. Naomi Watts sehe ich sowieso gern, ich finde die Dame einfach süss. Hier wirkt ihre Rolle aber eher austauschbar, sie kommt mir wie eine Art "Alibi-Frau" vor. Glücklicherweise hat man auf eine Liebesbeziehung zwischen den beiden Hauptfiguren verzichtet, dies hätte den Film nur unnötig ausgebremst und beschleimt. Von der übrigen Cast hat mir besonders der kalte Ulrich Thomsen sehr gut gefallen, ebenso der wie immer souveräne Armin Mueller-Stahl. Die Story an sich gibt so furchtbar viel nicht her. Die "Message" ist klar, auf besonders pfiffige Wendungen wartet man vergeblich, alles wirkt recht vorhersehbar. Vermutlich ging es Tykwer nicht um den Preis für einen besonders ausgebufften, hochspannenden Thriller, sondern um die unterhaltsame Aufbereitung einer momentan sehr aktuellen Thematik, mit der man das Publikum aber nicht überfordert. Als schwach möchte ich das Drehbuch nicht bezeichnen, aber IMHO wäre hier noch einiges mehr zu holen gewesen.

Der grösste Trumpf des Werkes sind die prächtigen Locations. Wundervolle Kulissen rund um die Welt, von der Kamera durchaus ansprechend eingefangen, was bei den heute üblichen "Hektikerfilmen" keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Der Schwerpunkt liegt hier klar auf dem Genre Thriller, doch ganz ohne Action kommt "The International" dann doch nicht aus. Die üppige Ballerei im Guggenheim Museum bietet durchaus nicht unbeachtliche Schauwerte, obwohl sie mir wie ein Zugeständnis an den Massengeschmack vorkommt. Insgesamt bin ich mit dem Film zufrieden. Die Darsteller überzeugen, die Locations sind sehr gut gewählt, das Ende ist zwar nicht wirklich überraschend, kommt aber zumindest nicht zu weichgespült daher. Über die Qualität der Story kann man sicher diskutieren, ich würde sie als "gute Mittelklasse ohne wirklich Glanzpunkte" bezeichnen. Das Gesamtbild ist trotzdem stimmig, ich wurde gut unterhalten.

Die Blu-ray sollte auch Pixelzähler befriedigen, denn die gebotene Bildqualität ist vorzüglich. Glücklicherweise hat man den Film nicht "zu Tode gefiltert" und das Filmkorn dort belassen wo es hingehört. Dadurch wirkt die Optik sehr ansprechend, angenehmerweise nicht zu steril und künstlich. Für Bonusmaterial und diverse Spielereien ist gesorgt, mit diesen Features habe ich mich aber nicht weiter beschäftigt. Wer Lust auf einen unterhaltsamen Thriller ohne tieferen Anspruch hat, darf sich "The International" durchaus in die Sammlung stellen (oder von mir aus in die Videothek seines Vertrauens rennen, surfen etc.).

Gut = 7/10
ASCH

RANG God of Clanintern

#3718 - 25.12 09:18

Das Schwert des gelben Tigers (Hongkong 1971, Originaltitel: Xin du bi dao)

Lei Li (David Chiang) ist ein junger, sehr talentierter Schwertkämpfer, der keine Bösartigkeiten im Schilde führt. Lung I Chih (Ku Feng) hingegen ist ein übler Fiesling, der seine abstossenden Machenschaften durch aufrechte Recken wie Lei Li gefährdet sieht. Ergo provoziert er einen Kampf mit dem jungen Burschen um diesen auszuschalten. Lung bietet an sich einen Arm abzutrennen und nie wieder zu kämpfen, wenn Lei Li ihn tatsächlich besiegen sollte. Natürlich will sein Gegner nicht zurückstecken und bietet diesen Einsatz ebenso an. Es kommt wie es kommen muss, der hinterlistige Schurke geht als Sieger aus dem Duell hervor. Lei Li schneidet sich mit dem eigenen Schwert einen Arm ab und taumelt gedemütigt davon... ...inzwischen sind mehr als zwei Jahre ins Land gezogen. Lei Li verdient seine Brötchen als Bedienung in einem Gasthaus. Ständig muss er Erniedrigungen irgendwelcher Grossmäuler über sich ergehen lassen. Die schöne Pa Hsiao (Li Ching) ist dem Unglücklichen offensichtlich zugetan, doch dieser lässt seine Gefühle für die junge Dame nicht zu. Eines Tages taucht Feng Chun-Chieh (Ti Lung) auf, ein talentierter, junger Schwertkämpfer, ein Bursche wie Lei Li einst einer war. Zunächst zögerlich lässt Lei Li sich schliesslich doch auf eine aufrechte Freundschaft mit Feng ein, auch Pa Hsiao und der einarmige Ex-Schwertkämpfer kommen sich näher. Fiesling Lung ist noch immer in der Weltgeschichte unterwegs, natürlich ist ihm das Talent Feng ein Dorn im Auge, er lockt den jungen Mann in eine grausame Falle. Von unermesslichem Zorn und Hass angetrieben greift Lei Li noch einmal zum Schwert...

Ein Shaw Brothers Film unter der Regie des legendären Chang Cheh, in den Hauptrollen besetzt mit den beiden Topstars David Chiang und Ti Lung, der bewährte Ku Feng als Bösewicht, die anmutige Li Ching stellt quasi das Sahnehäubchen auf diesem schmackhaften Cocktail dar. "Das Schwert des gelben Tigers" folgte auf zwei Vorgänger -"Das goldene Schwert des Königstigers" (1967) und "Return of the One-Armed Swordsman" (1969)- bei denen Wang Yu die Hauptrolle innehatte, der den Shaw Brothers Anfang der siebziger Jahre den Rücken zuwandte. Natürlich bietet der 71er Aufguss alle Zutaten, die einen gelungenen Shaw Film ausmachen. Die im Studio gedrehten Szenen kommen mit der typischen, vordergründigen "Künstlichkeit" daher -was keinesfalls abwertend gemeint ist- die Aussenaufnahmen zeigen einige prachtvolle Einstellungen. Die Kämpfe machen Laune, die Darsteller liefern sehr ordentliche Leistungen ab (Li Ching ist knuffig wie immer. Im Vergleich zu meinen geliebten Italo-Babes wie z.B. Edwige Fenech oder Barbara Bouchet, ist die Asiatin zwar längst nicht so sexy, aber dafür extrem süss. Am liebsten möchte ich Li Ching aus der Glotze entwenden und stundenlang knuddeln und herzen). Trotz all dieser Vorzüge kann der Film nicht ganz zu meinen Shaw Lieblingen aufschliessen. Woran es liegen mag, ist mir selbst nicht so ganz klar. Die Schwerpunkte scheinen mir nicht optimal gewählt. Der Film steigt gleich voll ins Geschehen ein, suhlt sich dann aber zu lange im Leid des tragischen Helden, während die -für den weiteren Verlauf der Handlung extrem wichtige- Freundschaft zu Feng, gewissermaßen irgendwie plötzlich "über Nacht" entsteht. Wie dem auch sei, grössere Kritikpunkte kann ich nicht vorbringen. Der Film ist ohne Zweifel klasse, packt und fasziniert mich aber längst nicht so sehr wie z.B. "Die Todespagode des gelben Tigers", der 1969 ebenfalls unter der Regie von Chang Cheh entstand und in den Hauptrollen identisch besetzt ist.

Leider hat bisher keine offizielle DVD-Auswertung für den deutschen Markt stattgefunden. Von daher ist man auf die Hongkong DVD von IVL angewiesen, alternativ kann man den inneren Schweinehund von der Kette lassen und zu einem Stiefelbein greifen. Bei Shaw Fans geniesst "Das Schwert des gelben Tigers" -international dürfte der englische Titel "The new One-Armed Swordsman" am geläufigsten sein- ein hohes Ansehen. Ich kann dies durchaus nachvollziehen, obschon dieses Werk für mich "nur" ein guter bis sehr guter Eastern ist. Wer sich für die Filme der Shaw Brothers -oder Eastern allgemein- interessiert, wird auf Dauer nicht an diesem Streifen vorbeikommen, bereits ein kurzer Blick auf die Besetzung der wichtigen Posten vor und hinter der Kamera gebietet Ehrfurcht!

7,5/10 = Gut bis sehr gut. Für viele Shaw Brothers Huldiger ergibt sich mit Sicherheit eine höhere Bewertung, für mich -ganz persönlich und subjektiv- haben andere Werke des Hauses einen noch grösseren Stellenwert. Eine Plichtveranstaltung ist der Film aber ohne Frage!

Lieblingszitat:

"Wer ein Schwert anfasst geht vor die Hunde!"
▪dσвтasтιc▪

RANG Lord of Clanintern

#3719 - 26.12 02:22

2012, hmja.
prof

RANG Prophet of Clanintern

#3720 - 26.12 22:59

Postal

Als ich ihn das erste Mal gesehen habe war ich wohl deutlich betrunkener (aufnahmebereiter)...die imdb-Wertung (4/10) kann ich nach zweiter Sichtung nicht unterstützen...für mich waren es eher 2/10

Naja...auf Uwe Boll muss man sich einlassen...vielleicht war da heute der falsche Tag für.