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FORUM: Medien THEMA: Die Filme grad angesehen
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El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#4321 - 14.10 04:26

REC2 steckt voller Überraschungen und Fun. Hat mir sehr gut gefallen, vorallem die "Helmkameras" habens mir angetan
Am besten man informiert sich vorher nicht über die Story, dann macht der film noch mehr spass.
8/10
TNT

RANG Deckschrubber

#4322 - 15.10 14:56

naja die story in beiden rec filmen ist schon ziemlich konstruiert, aber mir gefallen solche rückbesinnungen zu aristotelischen dramaturgie-tugenden

im übrigen finde ich das diese kameraperspektiven nicht unbedingt authentisch sein müssen. klar gibt das wie bei rec2 dann einen immersionsbonus, aber für einen einfachen action film würde ich mir schonmal mehr ego perspektiven wünschen. wenn spanier das so gut einfangen können, wieso schaffen das die hollywood lappen nicht?
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#4323 - 15.10 23:13

Piranha 3D
Alter Schwede, da haut der Alexandre Aja aber mal wieder mächtig auf die Kacke. Ein enorm kurzweiliges und zynisches Remake, das mit dem Original eigentlich nur noch das Grundgerüst gemein hat und gleichzeitig auch als (im wahrsten Sinne des Wortes herrlich) bissiger Kommentar zur Spring-Break-Gesellschaft funktioniert. Damit sei auch der schwache "Mirrors" endlich verziehen. Im Grunde bekommt man ziemlich genau was man sich erhofft - nur mal wieder eine Ecke härter als erwartet. Dazu gibt's noch sympathische Charaktere und ein paar schön pointierte Dialoge und der völlig routiniert ablaufende Tierhorror macht gleich noch ein bisschen mehr Spaß als die meisten seiner Genrevertreter. Und das auch noch völlig ohne Rückbesinnung auf aristotelische Dramaturgie-Tugenden!
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#4324 - 16.10 06:08

ich fand mirrors sehr gut *g*

piranha will ich auch noch sehen....
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#4325 - 16.10 21:38

Die Horde

In der uncut fassung schöner düsterer und schmutziger zombiefilm.
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#4326 - 16.10 21:48

The Royal Tenenbaums
Auch wenn man hier völlig auf die Rückbesinnung zu aristotelischen Dramaturgie-Tugenden verzichtet - das ist und bleibt einer meiner Klassiker. Perfekt erzählt, gefilmt, gespielt und mit einem umwerfenden Detail- und Einfallsreichtum. So gut war Wes Anderson nie wieder (bisher).
тiтaη ▪ feels just like it should

RANG Ober0wn3r

#4327 - 18.10 09:34

The Toxic Avenger
Trailer: http://www.imdb.com/video/screenplay/vi1156907289/
Ein köstliches Stück Film. Nuklearer Superheld, wahnsinnige Bösewichte, Blut, Gedärme, Titten, alles dabei.
7/10
TNT

RANG Deckschrubber

#4328 - 18.10 15:12

auch als bissiger Kommentar zur Spring-Break-Gesellschaft funktioniert.

quote of Quentin

Ist das wirklich ein ausschlaggebendes Stil-Element? 2/3 aller Tierhorrorfilme zerfetzen irgendwelche Party-Studenten. Warum ist es da besser oder anders?




Red Cliff (4-Stunden Fassung)

Ein begeisterungswürdiges Schlachtenepos über den Krieg der drei Reiche während der Han-Dynastie, von John Woo selbst in Szene gesetzt.

4 Stunden mögen zwar etwas lang sein (es gibt auch eine 2,5 stündige Fassung, keine Ahnung was da jetzt fehlt), aber durchaus sinnvoll, wenn man ein episches Ereignis mit Epik würdigen möchte.
Denn hierbei handelt es sich um eine der größten Schlachten der Weltgeschichte: Da die Han-Dynastie sich ständigen Bedrohungen ausgesetzt sieht, zieht der Premierminister Cao Cao mit seinem Heer durch China und erobert alle unabhängigen Provinzen. Nachdem er in den Süden zog um auch die letzten beiden Provinzen zu erobern, schliessen diese beiden eine Allianz um Cao Cao 800.000 starke Armee an der Festung Red Cliff zu stellen.

Dieser Film fasziniert nicht nur in der Darstellung der Kämpfe, sondern auch in seiner Hingabe für Details. In 4 Stunden hat man nunmal auch viel Zeit, über Strategien, Gegenstrategien und Taktiken zu feilen und dabei dem Zuschauer durchaus einiges von Sun Tzu bis zu Konfuzius näherzubringen. Wer gerne über Kriegskunst philosophiert oder einfach nur Spiele wie Total War liebt, dem wird hier stellenweise das Herz aufgehen.

Aber nicht nur Militärtaktiken kriegen in diesem Film eine besondere Bedeutung, sondern auch die Charaktere wirken größtenteils sehr authentisch und ansprechend. Auch hier gibt es natürlich klassische Differenzierung, wie den gutherzigen, aber feigen Provinz-Herrscher, und den bösen, frauen-verzehrenden Eroberer, aber trotzdem gelingt es dem Film manchmal die Klischees zu durchbrechen und den Charakteren ein tieferes Profil zu verleihen.

Allerdings erübrigt es sich bei 4 Stunden Länge nicht, daß es auch einige unnötige Szenen gibt, die den Film etwas künstlich in die Länge ziehen. Genauso wirken viele Dialoge sinnbefreit und missverständlich, was aber auch an den Untertiteln gelegen haben könnte (ja, ich hab ihn mir auf chinesisch angesehen).

Trotzalldem ist diese Geschichte weitaus besser erzählt, als eigentlich fast alles was Hollywood einem in Kriegsfilmen bietet. Vorallem verzichtet man hier auf das übliche idealistische Gelaber, gerade was das Unwort "Freiheit" angeht. Hier werden die Motive der Figuren klar benannt, ohne irgendein heuchlerisches Geschwätz dabei zu haben, welches sich schon von "Braveheart" bis "300" durchgezogen hat.
Bemerkenswert z.B. die Reflektion zweier allierter Generäle darüber, daß sie nach dem Krieg für ihre jeweiligen Herren gegeneinander in die Schlacht ziehen könnten. Schön mal wieder einen Film erlebt zu haben, wo utopische Heldenmythen im Keim erstickt werden. Somit wirken die Figuren viel bodenständiger, sprich authentischer.


Nun aber zu den Schlachten:
Das John Woo sich mit Action auskennt, sollte jeder wissen. Umso besser ist es, daß er seinen Stil auch ein wenig in die Schlachten überträgt. Darüber hinaus hat die chinesische Filmförderung viele Millionen in den Film gesteckt um den Schlachten auch die nötige Größenordnung zu verleihen.

Herausgekommen sind dabei sowohl wunderschöne Aufnahmen von Armeen und Formationsbewegungen, sowie Schlachtendarstellungen auf höchstem Niveau. Gewalt und Brutalität wird schonunslos gezeigt. Zwar spritzen hier keine Gedärme wie bei Private Ryan, aber wenn ein Gegner abgestochen wird, wird es auch realistisch genug dargestellt. Vorallem das gnadenlose abschlachten am Boden liegender Gegner vermitteln ein sehr exaktes Gefühl über die Unmoral und das Chaos eines solchen Kampfgetümmels, wahrscheinlich sogar besser als ich es jemals in einem Film gesehen habe.

Weniger realistisch hingegen ist das Auftreten der Protagonisten während der Schlacht. Hier erlebt man eine ganz besondere Note: Shaolin Kung Fu. Wer alte Shaolin Filme aus den 60er und 70er Jahren kennt, der wird sich hier gleich zu Hause fühlen, wenn so mancher General unter tausenden Speeren wegtaucht und mit Flipkicks und Schwert bewaffnet durch die Gegend fuchtelt und dutzendweise Soldaten weghaut.
Natürlich sind die Martial Arts nicht auf dem höchsten Niveau, weil es sich hier um normale Schauspieler handelt und keine Peking Operisten und unterm Strich wirkt das ganze auch nicht ganz so eindrucksvoll wie bei "300". Aber es ist halt auch ein anderer Stil, es beeindruckt und wird durch die monumentale Größe der Schlachten wieder wettgemacht.

Vorallem weiß John Woo auch mit geschickten Schnitten die nötige Kampfillusion zu erzeugen und die oftmals komplizierten Kämpfe nahtlos ineinander übergehen zu lassen. Leider gelingt ihm das aber zum Ende hin nicht mehr ganz so gut. In der letzten Schlacht wirkte der Schnitt sehr irreführend, teilweise zusammenhangslos. Kulissen wurden auch nicht mehr so gut ausgeleuchtet und es bedurfte mehr CG-Effekten, weswegen so manche Szene dort einen sehr faden Beigeschmack hat.


Fazit:
Ich denke insgesamt dürfte der Film eher was für Feinschmecker von Schlachtendarstellungen und Kriegskünsten sein. Zwar wird, denke ich, jeder sich durch die Kampfszenen irgendwie unterhalten fühlen, aber die meisten dürften sich bei 4 Stunden Länge eher durch Dialoge quälen und sich langweilen. Vielleicht sei diesen Leuten dann auch eher nahegelegt sich die gekürzte Fassung anzusehen. Danach braucht ihr mich aber erstmal nicht zu fragen.

Meinen Geschmack zumindest hat es voll getroffen. Für mich war es faszinierender als Braveheart, Troja, LotR, 300 und wie die ganzen anderen Schlachtenfilme heissen. Nicht nur, weil man die Schlachten sehr schön umsetzte, sondern auch das Ganze drumherum würdig eingefangen wurde. Sowas könnte die KP ruhig öfters finanzieren
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#4329 - 18.10 16:44

Das wirst du auf jeden Fall merken, wenn du den Film siehst. Ich will jetzt nicht alle Szenen aufzählen. Das ganze Spring-Break-Event wird einfach sehr zentral und überspitzt in den Mittelpunkt gerückt, die Teenies haben ihre Hirne alle völlig ausgeschaltet und wirken wie strunzendämliche Party-Sauf-Vögel-Maschinen. Und wenn du doch was genaues wissen willst:

Einer der Hauptcharaktere ist ein wunderbar überspitzt gespielter Pornoregisseur. Am Ende wird ihm von einem Piranha der Schwanz abgebissen und obwohl ihm auch seine Beine fehlen ist das mit Abstand das größte seiner Probleme. In Anlehnung an den sterbenden Col.Kurtz aus Apocalypse Now!, der in seinem letzten Atemzug "Das Grauen... das Grauen..." vor sich her jauchzt, lauten die letzten Worte von ihm: "Wet T-Shirt... Wet... T...Shirt" )

spoiler
.
white - Däääh!

RANG Deckschrubber

#4330 - 18.10 21:55

Einer der Hauptcharaktere ist ein wunderbar überspitzt gespielter Pornoregisseur. Am Ende wird ihm von einem Piranha der Schwanz abgebissen und obwohl ihm auch seine Beine fehlen ist das mit Abstand das größte seiner Probleme. In Anlehnung an den sterbenden Col.Kurtz aus Apocalypse Now!, der in seinem letzten Atemzug "Das Grauen... das Grauen..." vor sich her jauchzt, lauten die letzten Worte von ihm: "Wet T-Shirt... Wet... T...Shirt" )

spoiler
.

quote of Quentin

hahahaha, wie gut. ich wollt den film eigentlich einfach ignorieren, aber jetzt... mal sehn
TNT

RANG Deckschrubber

#4331 - 19.10 13:46

denk ich auch. ins kino werd ich bestimmt nicht gehen, vorallem wegen der 10 € für den 3d kack.

aber anschauen kann man ihn sich anscheinend doch mal
iDunno

RANG Deckschrubber

#4332 - 20.10 06:05

Gerade die erste Folge von Breaking Bad gesehen. Bin ziemlich angetan davon.
ASCH

RANG God of Clanintern

#4333 - 21.10 19:08


außerdem bist du meiner frage ausgewischen. du meinst meine antwort sei zu gradlinig, scheust dich aber davor mir deine antwort zu nennen. du redest von fantasien, beschreibst aber keine einzige, außer das du irgendwo einen philosophischen ansatz vermutest, den du mir auch nicht erklärt hast

quote of TNT


Ausgewischen? Bin ich die Putzfrau?

Ich scheue mich vor (fast) gar nichts, aber ich bin einfach zu bequem meine Gedanken zum diesem Film in die Tastatur zu hacken. Dazu ist mir dieser Film nicht wichtig genug.
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#4334 - 22.10 08:54

The Wolfman

ich kann die zum teil schlechten kritiken zum film nicht ganz verstehen. die austattung ist pompös, die kulissen wunderschön und die außenaufnahmen erinnern an alte gruselfilme. der film nimmt sich anfangs sehr viel zeit um die charaktere vorzustellen und sich dann in der zweiten hälfte fast volkommen der "bestie" anzunehmen. in der unzensierten fassung geht es ganz schön zur sache, da frag ich mich ob der fsk16 stempel nicht sogar etwas zu milde ist. del toro und sir hopkins spielen überzeugend und mit emily blunt gibt es einen hübschen weiblichen nebenpart die zum ende hin doch noch etwas in den vordergrund stößt. als gegenpart präsentiert sich matrix-bösewicht hugo weaving in der rolle des scottland yard ermittlers.

ja er hat die einen oder anderen erzählerischen schwächen und die figur von john talbot bleibt mir persöhnlich etwas zu sehr im hintergrund, aber spass macht er dennoch allemal und ist mit fast 2 std. spielzeit sehenswert. 7/10
TNT

RANG Deckschrubber

#4335 - 22.10 13:24

vielleicht kommt die schlechte kritik daher, daß es sich hier nicht gerade um eine originelle idee handelt und nur was altbackenes wieder aufgewärmt wurde? hab ihn zwar nicht gesehen, aber die vorschau erweckte genau diesen eindruck bei mir.


außerdem bist du meiner frage ausgewischen. du meinst meine antwort sei zu gradlinig, scheust dich aber davor mir deine antwort zu nennen. du redest von fantasien, beschreibst aber keine einzige, außer das du irgendwo einen philosophischen ansatz vermutest, den du mir auch nicht erklärt hast

quote of TNT


Ausgewischen? Bin ich die Putzfrau?

Ich scheue mich vor (fast) gar nichts, aber ich bin einfach zu bequem meine Gedanken zum diesem Film in die Tastatur zu hacken. Dazu ist mir dieser Film nicht wichtig genug.

quote of ASCH

aber zeit um jedes mal um den heissen brei zu reden hast du anscheinend genug

als ob man bei so einem film viel nachdenken müsste. ich versteht nicht warum ihr menschen immer so dazu neigt alles überinterpretieren zu wollen. lebt doch einfachmal damit, daß manche stil-elemente einfach nur zweckdienlich sind und nicht irgendeine abgehobene bedeutung haben.
тiтaη ▪ feels just like it should

RANG Ober0wn3r

#4336 - 22.10 17:12

Fantastic Mr. Fox
Stop Motion von Wes Anderson. Woaha, dieser Fuchs ist ganz weit vorne was Animationsfilme angeht.
9/10
ASCH

RANG God of Clanintern

#4337 - 22.10 17:37


als ob man bei so einem film viel nachdenken müsste. ich versteht nicht warum ihr menschen immer so dazu neigt alles überinterpretieren zu wollen. lebt doch einfachmal damit, daß manche stil-elemente einfach nur zweckdienlich sind und nicht irgendeine abgehobene bedeutung haben.

quote of TNT


Man "muss" gar nichts.

Wer ist "ihr"?

Als ich noch jung und schlecht gelaunt war, hätte ich eine Antwort in dieser Art geschrieben: "Dank deines beschränkten Horizontes, sowie deiner simplen Denkschablonen, fehlt dir der intellektuelle Zugang, um auch nur im Ansatz an einer philosophischen Diskussion teilzunehmen".

Heute muss ich über mich selbst lachen. Zwar bin ich noch immer schlecht gelaunt, doch dank entsprechender Medikation -in Kombination mit beginnender Altersmilde- mag ich mich nicht mehr streiten, keine ausufernden Diskussionen führen. Wen interessiert das? Niemanden.

In diesem Sinne:
тiтaη ▪ feels just like it should

RANG Ober0wn3r

#4338 - 23.10 10:28

The Royal Tenenbaums
Und weiter geht's mit Wes Anderson. Der Film dürfte den meisten bekannt sein, wenn nicht empfehle ich dringend die Sichtung des Materials.
Einfach grandios.
9/10

Die Tage stehen noch Rushmore & Bottle Rocket an, ich bin sehr gespannt.
ASCH

RANG God of Clanintern

#4339 - 24.10 21:02

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"


Derrick: Folge 6 - Nur Aufregungen für Rohn (Deutschland 1975)

Der Student Harald Rohn (Thomas Fritsch) überfällt den Geldboten Paul Seibach (Helmut Käutner). Rohn und Seibach sind Nachbarn, man kennt und mag sich. Seibach ist ein älterer Herr, stets aufrichtig und zuverlässig. Er ahnt wer der Täter ist, stellt diesen in dessen Wohnung zur Rede. Die Situation eskaliert, Rohn wird zum Mörder. Derrick kommt dem Täter schnell auf die Schliche, doch es mangelt an entscheidenden Beweisen...

Thomas Fritsch überzeugt als Student mit krimineller Energie, dem sein vermeintlich perfekter Plan flugs über den Kopf wächst. Tappert und Wepper kommen sehr schelmisch daher, spielen sich gegenseitig die verbalen Bälle zu. Zum Finale packt Derrick seine geliebte Psychokeule aus. In einer Nebenrolle sehen wir Michael Ande, der seit Ewigkeiten als Sklave des (jeweils aktuellen) Hauptdarstellers der Serie "Der Alte" fungiert, quasi den "Harry" des Alten gibt. Jutta Kamann ist seit etlichen Jahren in der ARD-Serie "In aller Freundschaft" aktiv.

Diese Folge erfreut mit schöner Kameraarbeit, doch insgesamt wirkt die Story ein wenig dünn, das Finale kommt mir überstürzt vor.

Oberste Mittelklasse = 6,5/10



Derrick: Folge 7 - Madeira (Deutschland 1975)

Paul Bubach (Curd Jürgens) macht sich an alleinstehende Damen in den besten Jahren ran, sofern diese über stattliche Finanzmittel verfügen. Er gibt vor mit den Damen nach Madeira überzusiedeln, doch die Reise endet für die Frauen stets unter der Grasnarbe. Das Verschwinden diverser Damen nagt am Nervenkostüm Derricks, er ermittelt mit Geduld und greift zu unüblichen Methoden...

Curd Jürgens tötet seine Opfer mit eiskalter Präzision. Man lässt Jürgens den Raum gross aufzuspielen, eine herrliche Vorstellung. Tappert wirkt diesmal weitaus ernsthafter als in der vorherigen Folge, er verbeisst sich mit Nachdruck in den Fall. Susanne Uhlen sehen wir als Nichte des Killers. Sie spielt solide, erfreut das Auge des Betrachters mit ihrer ansprechenden Erscheinung. Gesichtsruine Werner Pochath ist auch am Start, seine Rolle gewährt ihm allerdings keine Möglichkeiten zur Entfaltung.

Starke Folge mit einem phantastischen Curd Jürgens, starken Dialogen und einer hübschen Susanne Uhlen.

Gut bis sehr gut = 7,5/10 (Tendenz in Richtung 8/10)
TNT

RANG Deckschrubber

#4340 - 25.10 15:22

Wall Street (Neufassung)


Oliver Stones Neuauflage seines Klassikers (den ich mir demnächst auch noch ansehen werde) besticht vorallem durch Mittelmäßigkeit. Zwar gelingt es zu Anfang noch gewisse Spannungen aufzubauen, und schöne Hintergründe des Wall Street-Wesens zu illustrieren, aber nach gut der Hälfte verflacht das meiste.

Die Geschichte wird vorhersehbar, verliert sich in Rollenklischees und erbricht sich letztendlich in einem völlig konstruierten Happy End. Da hätte ich von Oliver Stone mehr Mut erwartet.

Aber nicht nur das ist ein Problem dieses Films. Der größte Wehrmutstropfen ist, daß man so gut wie nichts Neues über dieses politische Thema erfährt. Einige Aspekte werden mir zu idealistisch angegangen. Es werden einem einfach keine neuen Argumente geliefert, weswegen ich mich frage was der Film überhaupt soll?
So etwas werden auch nur solche mögen, die sich gerne in ihren einfachsten Vermutungen bestätigt sehen.

Wer gerne mit dem Kopf nickt, dem wird dieser Film bestimmt zusagen.
Für alle anderen ist es eine spannungslose Skizzierung der Finanzkrise.




Man "muss" gar nichts.

Wer ist "ihr"?

Als ich noch jung und schlecht gelaunt war, hätte ich eine Antwort in dieser Art geschrieben: "Dank deines beschränkten Horizontes, sowie deiner simplen Denkschablonen, fehlt dir der intellektuelle Zugang, um auch nur im Ansatz an einer philosophischen Diskussion teilzunehmen".

Heute muss ich über mich selbst lachen. Zwar bin ich noch immer schlecht gelaunt, doch dank entsprechender Medikation -in Kombination mit beginnender Altersmilde- mag ich mich nicht mehr streiten, keine ausufernden Diskussionen führen. Wen interessiert das? Niemanden.

In diesem Sinne:

quote of ASCH

Wow in deiner Jugend hast du Diskussionen also nur dahingehend geführt, dein Gegenüber grundlos zu beleidigen und im Alter hast du nur insoweit dazu gelernt, daß du überhaupt nicht mehr diskutieren magst?

Das nenne ich mal Weiterentwicklung. Äußerst vorbildlich

Nunja, hauptsache man weiß sich noch zu rechtfertigen. Diese Anstrengung lohnt sich offenbar eher fürs Ego.
ASCH

RANG God of Clanintern

#4341 - 25.10 17:06

Grundlose Beleidigungen sind IMHO eher dein Fachgebiet. Aber jeder wie er mag.

Ich schrieb es ja bereits, wir verstehen uns einfach nicht. Daher wäre jede weitere "Diskussion" fruchtlos.
ASCH

RANG God of Clanintern

#4342 - 25.10 18:24

Timecop (USA 1994, Originaltitel: Timecop)

1994 wird der Polizist Max Walker (Jean-Claude Van Damme) auf seinem Anwesen von einem Killerkommando überfallen. Er überlebt den Anschlag, doch seine Frau Melissa (Mia Sara) kommt durch eine Explosion ums Leben. Zehn Jahre später arbeitet Max für eine geheime Spezialtruppe der US-Regierung. Inzwischen sind Zeitreisen in die Vergangenheit möglich, Max und seine Kollegen sollen unbefugte Eingriffe in vergangene Zeiten unterbinden. Der einflussreiche Senator McComb (Ron Silver) möchte die Einrichtung schliessen, seiner Meinung nach sind die Zeitreisen nicht von Belang für die USA. Tatsächlich verfolgt der Präsidentschaftskandidat eigene Interessen, für die er rücksichtslos in Verganheit eingreift, und seine finsteren Schergen von der Leine lässt. Dabei ist ihm der unnachgiebige Max im Weg, eine erbitterte Auseinandersetzung nimmt ihren Lauf. Immerhin kann Max auf die Unterstützung seines direkten Vorgesetzten zählen, denn Commander Matuzak (Bruce McGill) ist ein unbestechlicher Staatsdiener. Doch wie kann sich ein kleiner Einzelkämpfer, mit Erfolg gegen einen derartig übermächtigen Gegner behaupten...???

"Timecop" ist ein ansprechender Mix aus Action und Science-Fiction, Jean-Claude Van Damme präsentiert sich in guter Spiellaune und körperlich fitter Verfassung. Zu Beginn tischt man dem Zuschauer eine sehr gelunge Szene auf, die sich 1863 während des Sezessionskriegs ereignet. Leider nutzt man die reizvolle Möglichkeit, den Filmfreund in unterschiedlichste Epochen zu entführen nur im Ansatz. Zwar gibt es auch einen kurzen Ausflug ins Jahr 1929 zu bewundern, doch überwiegend beschränkt man sich auf die Jahre 1994 und 2004. Dafür kommt der Plot nicht vom Wege ab, die Handlung wird zielstrebig vorangetrieben. Wie bereits weiter oben erwähnt, ist mein Lieblingsbelgier gut in Form. Er prügelt diversen Unholden die Birnen weich, muss allerdings auch hin und wieder als Sandsack herhalten. Ron Silver gibt den verschlagenen, machtgierigen Politiker, der ohne mit der Wimper zu zucken über Leichen geht, Hauptsache seine Interessen lassen sich durchsetzen. In "Blue Steel" spielt er ähnlich ekelhaft auf, Silver ist eine grundsolide Besetzung für die Darstellung abstossender Charaktere. Leider verstarb Ron Silver im März 2009, der Schauspieler wurde lediglich 62 Jahre alt (jung). Bruce McGill sieht man in vielen Produktionen, der rundliche Bursche wird fast jedem Filmfan bekannt sein. Mia Sara spielt die Rolle der Heldengattin, sie kommt recht sympathisch rüber, bleibt aber eher beliebig, austauschbar. Die übrige Besetzung fügt sich rund ins Gesamtbild ein. Glanzlichter sucht man in den Reihen der Nebendarsteller vergeblich, der Streifen ist ganz klar eine Van Damme Show.

Technisch gibt es an "Timecop" kaum etwas zu bemängeln. Selbst die digitalen Effekte sind, berücksichtigt man den Zeitpunkt ihrer Entstehung, ordentlich geworden (von wenigen Ausnahmen abgesehen). Die Atmosphäre nimmt den Zuschauer wohlwollend an die Hand, die Kulissen sind ansprechend gestaltet, die stets Kamera auf der Höhe. Die Actionszenen wissen zu gefallen, ich hätte mir allerdings ein wenig mehr Härte gewünscht. Positiv fällt der dezent humorige Unterton des Films auf, die Dialoge sorgen immer wieder für Schmunzler. Für Van Damme Verehrer ist "Timecop" sowieso Pflichtprogramm. Wer Actioner mit SF-Schlagseite zu schätzen weiss, dürfte sich mit diesem Film ebenso anfreunden können. "Timecop" basiert auf einem Comic, mir ist die Reihe leider nicht bekannt.

Im Sommer 2010 wurde der Film in Deutschland auf Blu-ray veröffentlicht. Da die DVD für den deutschen Markt seit einiger Zeit OOP war, kommt die Veröffentlichung der Blu-ray Variante zur richtigen Zeit. Die Scheibe bietet den Film ungekürzt und in schöner Qualität an. Leider gibt es keinerlei Bonusmaterial zu sehen, selbst einen Trailer sucht man vergeblich. Immerhin ist die Scheibe zu fairen Preisen erhältlich, doch Warner hätte sich gern ein wenig mehr ins Zeug legen dürfen. Man bleibt bezüglich des Backprogrammes offenbar dem Stil der DVD-Veröffentlichungen treu, gute Bildqualität, keine Extras für die Fans. Ein Wendecover sucht man übrigens auch vergeblich, dies nur als Hinweis für die überall lauernden FSK-Flatschen-Neurotiker.

Zwar zählt "Timecop" nicht zu meinen liebsten Van Damme Streifen, doch für knappe 7/10 (gut) reicht es.

Lieblingszitat:

"Das sind 50.000 Volt, du Arschloch! Ich wünsche dir einen schönen Tag."
El Mariachi - ~~Chilihead~~

RANG Deckschrubber

#4343 - 26.10 09:05

timecop weiß zu unterhalten, auch wenns nicht zu den top filmen gehört. ein remake wurde vor kurzer zeit angekündigt, aber ich glaub ohne van damme.
TNT

RANG Deckschrubber

#4344 - 26.10 14:37

Ich würde sagen Timecop ist mal ein Van Damme Film, der nicht total trashig ist.



Wall Street (Original 1987)

Hab den Film direkt mal gestern hinterhergeschoben. Macht im Grunde alles richtig, was die Neufassung falsch macht. Familiendrama, daß nicht nach Schema F funktioniert, überzeugende emotionale Darsteller, so wie ein großartig überzeichneter Gierschlund verkörpert von Michael Douglas.

Darüber hinaus hat der Film den Vorteil, daß er sich nicht an einem aktuellen Ereignis verwurschteln musste, sondern einfach nur das Wesen des Geldes zeichnet. Hier treffen Ideale zusammen, die alle nicht so recht miteinander funktionieren können und keines als eine Erkenntnis gesehen werden kann.

Also wer nicht unbedingt beide Wall Street Filme sehen möchte, dem empfehle ich nur diesen hier.


Grundlose Beleidigungen sind IMHO eher dein Fachgebiet. Aber jeder wie er mag.

Ich schrieb es ja bereits, wir verstehen uns einfach nicht. Daher wäre jede weitere "Diskussion" fruchtlos.

quote of ASCH

Weil grundlose Beleidigungen mein Fachgebiet sind schließt das natürlich völlig aus, daß du so etwas machen würdest

Wenn zwei unterschiedliche Meinungen aufeinander prallen gibt es meist nur zwei Möglichkeiten miteinander umzugehen: Entweder man schafft ein gegenseitiges Verständnis für die jeweiligen Meinungen (z.B. durch eine Diskussion) oder man führt solange Krieg gegeneinander bis eine Meinung vernichtet wurde.

Ich beherrsche beides. Du nur letzteres.

War das mit deinem Alter nur eine Lüge? Ich frage mich wie man älter als 15 sein kann und nicht mal darüber nachgedacht hat, wofür ein Diskussions-Forum überhaupt gut sein soll ^^
ASCH

RANG God of Clanintern

#4345 - 26.10 18:24

Man "führt Krieg"? Meinungen werden "vernichtet"?

Sehr merkwürdig. Ich gehe davon aus, dass deine Beiträge überwiegend satirischer Natur sind. Ansonsten wären sie ein Beleg dafür, dass du nicht in der Lage bist zwischen den Zeilen zu lesen, dein Horizont auf ein Minimum beschränkt ist.

Ich poste hier nicht um zu diskutieren. Ich stelle lediglich die Beiträge aus meinem Filmtagebuch -welches an anderer Stelle geführt wird- auch in dieses Forum. Doch selbst wenn ich mit dir diskutieren wollte, wäre dies schlicht und ergreifend nicht möglich. Ich schrieb es bereits, wir verstehen uns nicht. Kein Beinbruch, man muss schliesslich nicht mit jedem Mitmenschen Umgang -egal welcher Art- pflegen.

Jetzt habe ich tatsächlich schon wieder auf deinen Beitrag geantwortet, obwohl es keinerlei Sinn macht. Immerhin ohne "Krieg" und "Vernichtung".
Zood!

RANG The chosen one

#4346 - 26.10 20:58

Lass' es lieber; der klappert mit seiner interessanten Art und Weise sämtliche Foren ab. Und wenn ihm irgendwann mal niemand mehr antwortet, wertet er das auch noch als "Sieg".
ASCH

RANG God of Clanintern

#4347 - 26.10 22:00

Ok. Ich "verliere" diesen "Vernichtungskrieg" sehr gern.

***


Craze - Dämon des Grauens (Großbritannien 1973, Originaltitel: Craze)

Neal Mottram (Jack Palance) handelt mit Antiquitäten, doch sein Geschäft läuft recht bescheiden. Im Keller unterhalb seines Ladenlokals, hält der verschrobene Neal immer wieder okkulte Rituale ab. Um ihn hat sich eine kleine Gruppe geschart, man betet den afrikanischen Götzen Chuku an. Eines Tages taucht ein ehemaliges Mitglied der Gruppe auf, die Frau macht Mottram schwere Vorwürfe. Es kommt zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung, bei dem die streitlustige Dame auf dem Spiess des Götzen ihr Ende findet. Neal betrachtet den Vorfall als Opfergabe für Chuku, die Leiche entsorgt er in der Themse. Wenig später findet der Antiquitätenhändler eine stattliche Menge Goldmünzen vor, die plötzlich in einem alten Schreibtisch auftauchen. Für Neal eine Gabe von Chuku, der sich mit dem Gold für das ihm erbrachte Opfer bedankt. Wenig später reißt der Götzenanbeter die hübsche Helena (Julie Ege) auf, die ziellos durch Europa tingelt. Als er nach dem Gehoppel von Helena verlangt Chuku zu huldigen, kommt es erneut zu einer tödlichen Konfrontation, kurze Zeit später stellt sich ein weiterer Geldregen ein. Neal ist nun endgültig völlig besessen von Chuku, er giert nach mehr, will seinem Gott weitere Opfer erbringen. Selbst sein Mitarbeiter und enger Freund Ronnie (Martin Potter) kann den Wahn nicht stoppen. Längst ist die Polizei auf Mottram aufmerksam geworden, doch Detective Wilson (David Warbeck) und seinem Kollegen Wall (Michael Jayston) mangelt es an verwertbaren Beweisen. Neal Mottram geht derweil immer rücksichtsloser und irrsinniger seinen Plänen nach, sogar die eigene Verwandtschaft ist nicht vor seinem Wahn sicher...

"Craze" ist ein Kriminalfilm, dem man einen okkulten Anstrich verpasst hat. Das Vermengen unterschiedlicher Genres findet oft meinen Gefallen, doch in hier ist das Ergebnis ein wenig unrund geraten. Teils kommt mir das Treiben so vor, als wüsste der Film nicht so recht, was er denn nun eigentlich sein möchte. Durch den Titel werden entsprechende "Horror-Erwartungen" geschürt, die durch die Verpflichtung von Horrorexperte Freddie Francis untermauert werden. Francis war als Regisseur für Amicus und Hammer aktiv, doch selbst dort nicht ausschliesslich im Gruselbereich tätig. Als Beispiel sei "Die tödlichen Bienen" (The deadly bees, 1967) genannt, der ebenfalls ein Krimimalfilm ist, welcher sich einen Horroranstrich gönnt (Allerdings ist "The deadly bees" ein weitaus besser gelungenes Werk, als der hier kurz vorgestellte "Craze". Es liegt freilich weder am Filmtitel, noch am Namen des Regisseurs, dass "Craze" eine nicht ganz stimmige Sause geworden ist. Im Gegenteil, von Freddie Francis darf man durchaus sehr ansprechende Werke erwarten.

Werfen wir einen Blick auf die Besetzungsliste von "Craze", die einige bekannte Namen zu bieten hat. Die Hauptrolle wurde mit Jack Palance erstklassig besetzt. Man nimmt dem wüsten Palance jederzeit den völlig ausser Kontrolle geratenen Irren ab, eine grandiose Vorstellung! David Warbeck war ein kleiner Genrestar, der in Neuseeland geborene Schauspieler war in europäischen und amerikanischen Produktionen zu sehen. Leider verstarb er bereits im Alter von nur 55 Jahren, 1997 setzte ein Krebsleiden seinem Leben ein Ende. Als "Oberbullen" sehen wir Trevor Howard, dessen markantes Gesicht nahezu jedem Filmfreund bekannt sein dürfte. Martin Potter wirkt zwischen diesen Platzhirschen fast ein wenig verloren, was ihm umso geeigneter für die Rolle des unterdrückten Freundes von Palance macht. Die Beziehung zwischen den von Palance und Potter gespielten Figuren, bietet etliche Anspielungen homosexueller Natur, für die damalige Zeit durchaus provokativ, auf jeden Fall würzig und begrüssenswert. Die Damenmannschaft bleibt auf Nebenrollen beschränkt, punktet aber durch die Bank mit sehr soliden Leistungen. Julie Ege leistet sich ein tödliches Date mit Jack Palance, die junge Dame ist auch in "Die 7 goldenen Vampire" (The legend of the 7 golden Vampires, 1974) zu sehen, einem meiner Lieblingsfilme. Nicht weniger hübsch kommt Suzy Kendall daher, die in "Torso" (I corpi presentano tracce di violenza carnale, 1973) ihre beste Rolle hatte, einem Giallo-Klassiker von Sergio Martino. In "Craze" bietet sie ihre Dienste als Liebesdame an, ein verdammt gefährlicher Job. Die grösste und wichtigste Rolle der holden Weiblichkeit, wurde mit der Blondine Diana Dors besetzt. Einst als "britische Antwort auf Marilyn Monroe" vermarktet, kommt Frau Dors nun als aufgedunsenes Flittchen daher. Ihre Darbietung macht richtig Laune, man nimmt ihr die willige Schlampe zu jeder Sekunde ab. Ich fahre auf diese Vorstellung ab, danke Diana. So liest sich die Besetzungsliste nicht nur spannend, die Schauspieler überzeugen allesamt, in dieser Hinsicht ist "Craze" ein echter Volltreffer!

Obwohl das Rezept "Krimi mit Gruselelementen" nicht richtig aufgeht, ist dies nicht der Grund für die lediglich "gehobene Mittelprächtigkeit" des Streifens. Unzulänglichkeiten können durchaus Charme haben, liebenswürdig wirken. "Craze" verirrt sich jedoch zu häufig in Nebensächlichkeiten, das Tempo wird zu selten angezogen (das schreibe ich als Freund "langweiliger" Filme!), es mangelt an (zu)packender Spannung. Unbestritten hat der Film starke Szenen im Angebot. Wir steigen sofort in eine Messe zu Ehren von Chuku ein, die Atmosphäre zog mich sofort in ihren Bann. Doch wenn im Mittelteil die Vorbereitung eines Verbrechens in aller Ausführlichkeit geschildert wird, bringt dies den Film kaum voran, lässt den Motor massiv ins Stottern geraten. Schade, hätte man das Drehbuch ein wenig geschickter ausgeführt, wäre "Craze" vermutlich ein echter Knüller geworden. Die Kamera wird stellenweise sehr kreativ eingesetzt. Kameramann John Wilcox liefert herrliche Arbeit ab, ich fühlte mich immer wieder an des italienische Genrekino erinnert. Ein gutes Stichwort, denn auch die Morde muten teils fast ein wenig "gialloesk" an. Nun erwartet aber bitte keine britische Giallo-Variation, es sind lediglich ein paar Ähnlichkeiten auszumachen. Chuku ist übrigens eine Figur aus Holz, das Teil wäre eine Bereicherung für jede geschmacklose Kellerbar.

Die Schauspieler sind gut gewählt, liefern ansprechende Leistungen ab. Wenn Jack Palance explodiert bleibt kein Auge trocken, wenn Diana Dors mich nuttig anflirtet weckt dies meine niederen Begattungsgelüste (Die glücklicherweise nur noch in meinen Gedanken stattfinden). Die Atmosphäre passt, die Ausstattung gefällt, die Kamera ist zum knutschen gut. Die deutsche Synchronisation wirkt ein wenig derb, aber genau dieser Zungenschlag passt prima zu "Craze". Das Drehbuch schwächelt, die Spannung köchelt auf Sparflamme. Wäre die Konkurrenz nicht so übermächtig, gäbe es nicht so viele Eurokult[s]i]Knuffelschätzen[/i] die mir näher am Herzen liegen, würde ich über die Schwächen von "Craze" leichter hinwegsehen können. Wenn ich 6,5/10 (oberste Mittelklasse) zücke, dann kommt auch diese Bewertung von Herzen, ist weitaus mehr wert als so manche "7/10" für weniger knuffige Streifen (Die nüchtern betrachtet "besser" sein mögen).

X-Rated bietet "Craze" in unterschiedlichen Hartboxen an, mir liegt die Scheibe in einer kleinen Hartbox vor. Inzwischen existiert eine günstigere "Kaufhausversion" von KNM, die deutlich unterhalb von 10€ verschleudert wird. Die Bildqualität geht in Ordnung, ein paar kleine Boni sind an Bord. "Craze" ist kein Beitrag für Einsteiger oder Gelegenheitsglotzer. Der Film wird manchen Liebhaber erfreuen, der ein Herz für kleine Perlchen aus dem Europa der siebziger Jahre hat.

Lieblingszitat:

"Hab' auch schon was besseres zum Frühstück gesehen, als so eine halbseidene Schwuchtel."
TNT

RANG Deckschrubber

#4348 - 27.10 13:53

Ich schrieb es bereits, wir verstehen uns nicht. Kein Beinbruch, man muss schliesslich nicht mit jedem Mitmenschen Umgang -egal welcher Art- pflegen.

quote of ASCH

Dann wundert es mich aber immer noch, daß du dich aufs Neueste rechtfertigen musst. Offensichtlich drängt es dich doch, daß ich dich auf einer gewissen Ebene verstehen soll. Welch Inkonsequenz.


Jetzt habe ich tatsächlich schon wieder auf deinen Beitrag geantwortet, obwohl es keinerlei Sinn macht. Immerhin ohne "Krieg" und "Vernichtung".

quote of ASCH

Sicher. Deswegen meintest du mir auch nur einen beschränkten Horizont unterstellen zu müssen, falls ich meine Beiträge ernst nehme. Du bist ein Heuchler, wie es im Buche steht

Lass' es lieber; der klappert mit seiner interessanten Art und Weise sämtliche Foren ab. Und wenn ihm irgendwann mal niemand mehr antwortet, wertet er das auch noch als "Sieg".

quote of Zood!

Wenn ich über ASCH triumphieren wollte, hätte ich ihn einfach gebasht und nicht mich so sehr für seine Meinung interessiert. Von daher ist es für mich eine Niederlage, da ich nicht das kriege, was ich wollte. Auch wenn ich ihn jetzt Heuchler nenne, so ist er im Gegensatz zu dir nicht ein überflüssiger Schwachkopf, wie du es bist. Ich kann das sehr wohl differenzieren.

Deswegen ist es bei dir auch angebracht zu triumphieren. Du bist nicht gebildet genug, um mir relevante Informationen mitzuteilen. Deswegen reicht es mir, wenn ich dich in die Pfanne haue.
Das du jedes Forum nach Beiträgen von mir absuchst um dich an mir zu rächen muss mich doch wohl bestätigen. Dein Schliessmuskel spürt wohl noch immer die einstweilige Überdehnung
Zood!

RANG The chosen one

#4349 - 27.10 18:24

Das du jedes Forum nach Beiträgen von mir absuchst

quote

Du krebst hier doch erst rum, seit dem sich in den Spiele Foren keiner mehr auf dein Gelaber einlässt
ASCH

RANG God of Clanintern

#4350 - 27.10 22:26

The Beast Must Die (Großbritannien 1974, Originaltitel: The Beast Must Die, deutscher Titel: Mondblut)

Der Sicherheitsexperte Pavel (Anton Diffring) hat im Auftrag des schwerreichen Tom Newcliffe (Calvin Lockhart), ein extrem aufwändiges und komplexes Überwachungssytem auf dessen Landsitz installiert. Mit dieser Anlage kann das äusserst grosszügig dimensionierte Anwesen, optisch und akustisch nahezu lückenlos überwacht werden. Egal ob im Haus oder Garten, selbst im Wald, welcher das Grundstück umgibt, überall wurden Kameras und Mikrophone positioniert. Die Schaltzentrale befindet sich im Haus von Newcliffe. Der Grund für die Anbringung dieses Systems mutet haarsträubend an. Der verschrobene Millionär hat eine Gruppe von Gästen auf sein Anwesen eingeladen, einer aus der illustren Truppe soll ein Werwolf sein. Zumindest ist der Hausherr fest von seiner befremdlichen Vermutung überzeugt. Tom Newcliffe, der nicht nur im Geld schwimmt, sondern auch ein passionierter Jäger ist, will den Werwolf enttarnen, stellen und zur Strecke bringen. Was zunächst nach Spinnereien eines Exzentrikers riecht, sorgt schliesslich tatsächlich für Angst und Schrecken. Gibt es wirklich einen Werwolf im Kreis der Anwesenden? Verdachtsmomente sind durchaus vorhanden, gern möchte sich der eine oder andere Besucher der "Veranstaltung" entziehen, doch Newcliffe nötigt seine Besucher mit Nachdruck zum Verbleib. Unter den Gästen weilt auch Dr. Christopher Lundgren (Peter Cushing), der als Fachmann für Lykanthropie gilt. Seine Ausführungen mögen sich abenteuerlich anhören, doch die grausame Realität straft die Skeptiker bald Lügen. Reichen eine ausgefeilte Sicherheitsanlage und ein ehrgeiziger Jäger aus, um einen rasenden Werwolf zu stoppen, endgültig zu erlegen? Vor allem gilt es zu klären, welcher Gast sich bei Vollmond in eine reissende Bestie verwandelt...

Diese Amicus Produktion entstand unter der Regie des weniger bekannten Paul Annett. Der Film bietet ungewöhnliche Ansätze, fügt unterschiedliche Genres zu einem interessanten Filmerlebnis zusammen, obwohl eine Genre (Kriminalfilm) dominiert. Beim Wort "Werwolf" denkt man unwillkürlich an einen Grusel-/Horrorstreifen, doch bei "The Beast Must Die" steht das Krimi-/Thrillerelement klar im Vordergrund. Diese Ausrichtung zieht man konsequent durch, der Zuschauer wird aufgefodert den Täter -äähhm, Werwolf- zu ermitteln. Vor dem Finale gibt es einen sogenannten "Werewolf Break". Dort wird eine kurze Übersicht der Verdächtigen präsentiert, jede Figur mit ein paar Zeilen bedacht, schliesslich gewährt man dem Zuschauer 30 Sekunden Frist zur Entscheidung. Diese Option dürfte für jede Menge Spass sorgen, wenn man den Film mit einigen Freunden/Bekannten schaut. Ich lag mit meinem Verdacht übrigens völlig daneben, Derrick wäre nicht stolz auf mich, oh weh...

Das Erscheinungsbild des Werwolf mag zunächst für Enttäschung sorgen. Hier gibt es keine liebevoll aufgemachte Bestie zu sehen, man hat schlicht und ergreifend einen gewöhnlichen Hund ein wenig "aufgemotzt". Das Tier wirkt eher putzig, zumindest nicht unbedingt bedrohlich. Letztlich kommt dies dem Film sogar zugute, schliesslich dient der Werwolf nur als Aufhänger für eine unterhaltsame Killerhatz. Man lenkt gewissermaßen nicht vom Kern der Sache ab. Trotzdem bleibt das gute "Genremix-Gefühl" erhalten, denn Amicus belässt es nicht bei einem "Krimi mit Gruselschlagseite". Der (Anti)Held und Hauptdarsteller Calvin Lockhart, transportiert jede Menge Blaxploitation Atmosphäre in das Treiben. Sein Machogehabe lässt selbst Shaft wie einen Klosterschüler wirken, eine tolle Vorstellung. Als ruhender Gegenpol fungiert der von mir sehr verehrte Peter Cushing, der sich als "Werwolf-Experte" recht ausführlich über sein Fachgebiet auslassen darf. Der Nachname Lundgren verrät es, Herr Cushing spielt einen Schweden, was er mit einem herrlichen Dialekt vortrefflich untermalt. Anton Diffring blieb der grosse Durchbruch leider verwehrt, doch er blieb bis zu seinem Tod (1989) ein gefragter Schauspieler, oft wurde er als Bösewicht besetzt (Zum Beispiel als SS-Offizier in "Where Eagles Dare" (Agenten sterben einsam, 1968). Diffring war auch ein diversen Produktionen für das deutsche Fernsehen zu sehen ("Derrick", "Der Alte" ). In diesem Amicus Film liefert eine überzeugende Vorstellung als routinierter Techniker, der sich unerwartet mit dem Grauen konfrontiert sieht. Charles Gray kommt recht knurrig daher, er dürfte vielen Filmfreunden durch den Bond Film "Diamantenfieber" bekannt sein. Dort ist er als Superschurke Blofeld zu sehen. In bester Erinnerung habe ich seinen Auftritt in der Hammer Perle "The Devil rides out" (1968). Er mimt in diesem Werk den bösartigen Gegenspieler von Christopher Lee. Damit soll genug zur Besetzung gesagt sein. Die weiteren Nebendarsteller verdienen ebenfalls Anerkennung, doch dies würde den Rahmen sprengen. Schaut euch den Film an, überzeugt euch selbst von den Qualitäten der Schauspieler.

Wer nun glaubt einen wüsten Streifen vor den Latz geknallt zu bekommen, liegt bei "The Beast Must Die" völlig daneben. Sicher, ein Kriminalfilm mit Horrorelementen, dazu ein Blaxploitationhauptdarsteller, das riecht nach einem reichlich wilden Treiben. Aber weit gefehlt, der Film kommt sorgfältig inszeniert und angenehm fliessend erzählt daher, ist überwiegend dialoglastig ausgerichtet. "Action" findet nur dann und wann statt, rundet das sympathische Gesamtbild gelungen ab. Der Score tönt sehr erbaulich aus den Lautsprechern. Irgendwie hat man den Kunstgriff hinbekommen, die unterschiedlichen Genres auch musikalisch kompakt auf den Punkt zu bringen. Konventionelle und originelle Ideen werden schamlos miteinander vermengt. Obwohl eher ruhig und solide ausgeführt, mutet "The Beast Must Die" durchaus eigenwillig, kauzig an, auf jeden Fall sehr liebenswert. Leider gibt es in Deutschland bisher keine offizielle DVD-Veröffentlichung des Films. Unter dem altbekannten Verleihtitel "Mondblut" ist ein Bootleg erschienen, über dessen Qualität und Verfügbarkeit ich allerdings keine Aussage treffen kann. Mir liegt der Film als britische DVD von Optimum vor. Die Scheibe geizt mit Boni, punktet aber kräftig mit ihrer schönen Bildqualität. Wer auf die deutsche Synchronisation verzichten kann, sollte sich auf jeden Fall die Optimum DVD gönnen (Schon allein wegen dem prachtvollen "Schwenglish" von Peter Cushing, sollte man sich den Originalton nicht entgehen lassen). Der Silberling wird zum fairen Preis angeboten, aktuell z.B. bei www.play.com für schlappe 6.99€!

Erneut wird mir klar, wie unverschämt und abstossend die Bewertung per Zahlenraster ist. Wenn ich die zahlreichen Amicus (oder auch Hammer) Produktionen zum Vergleich heranziehe, finde ich viele Filme, die mir noch weitaus mehr am Herzen liegen als "The Beast Must Die". Ergo "muss" ich diesen schönen Film mit lediglich 6,5/10 (oberste Mittelklasse) abspeisen, da die höheren Regionen von anderen Perlchen und Schätzen blockiert werden. Wie so oft bin ich deshalb dazu gezwungen, auf den "Wohlfühlfaktor" hinzuweisen, der dem Edelsteinchen mindestens 8/10 Knuffelpunkte einbringt!

Fazit: Dezent grotesk, dabei angenehm und liebenswert. In einem Wort: Knuffig!

Lieblingszitat:

"...and no one is missing?"