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FORUM: Medien THEMA: Die Filme grad angesehen
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ASCH

RANG God of Clanintern

#2131 - 22.07 02:43

Harsh Times

Jim (Christian Bale) und Mike (Freddy Rodriguez) sind dicke Freunde. Durch den Einsatz im Golfkrieg ist Jim stark traumatisiert. Seine Freundin in Mexiko gibt ihm ein wenig Halt, um sie legal in die USA zu holen, will er bei der Polizei unterkommen und Marta heiraten. Mike hat seit einiger Zeit keinen Job, seine Freundin Sylvia macht ihm deswegen ständig Feuer unter dem Hintern. Als Jim und Mike gemeinsam losziehen sind die guten Vorsätze schnell über Bord geworfen. Obwohl Mike seine Freudin anlügt und sich von Jim mitreissen lässt, behält er trotzdem noch ein wenig Bodenhaftung. Jim gerät jedoch immer weiter ausser Kontrolle, selbst die Aussicht auf einen neuen Job bringt ihn nicht zurück auf den Teppich. So steuern Jim und der überforderte Mike mit steigendem Tempo auf den Abgrund zu...

"Harsh Times" bietet Christian Bale erneut die Gelegenheit sein unbestrittenes Können unter Beweis zu stellen. Seine Leistung gerät hier zwar nicht so beeindruckend wie in "Der Maschinist", ist aber trotzdem aller Ehren wert und untersteicht seine Fähigkeiten. Freddy Rodriguez spielt ebenfalls solide auf, jedoch bietet ihm seine Rolle nicht die Entfaltungsmöglichkeiten die Bale hat und erwartungsgemäß souverän nutzt. Eva Longoria darf ihr hübsches Gesicht und ihre nahezu magersüchtigen "Formen" präsentieren, Flachland Ahoi! Sie ist kein Ausfall, wirkt aber beliebig austauschbar. Überzeugender ist die Leistung von Tammy Trull ausgefallen, die mir bisher unbekannt war. Als mexikanische Freundin des von Bale verkörperten Jim, meistert sie ihre Nebenrolle mit erfreulich glaubwürdiger Qualität.

"Harsh Times" ist mit Sicherheit kein schwacher Film, doch lässt er mich recht gleichgültig zurück. Er gibt seinen Figuren -allen voran Bale in der Rolle des Jim- die Gelegenheit zu glänzen, ist sauber und durchdacht inszeniert, kann mit zum Thema passender Optik aufwarten. Warum erreicht mich das Werk nicht? Vermutlich deshalb, weil mich die Figuren kalt lassen. Weil es mir ehrlich gesagt völlig gleichgültig war, ob die Figuren noch die Kurve bekommen oder unaufhaltsam von der Spirale aus Wahn, Drogen und Gewalt in den Abgrund gezogen werden. Zu fremd und abstossend kamen mir die Charaktere vor, jede Möglichkeit zur Identifikation fehlte mir. Auch die handwerklich unbestritten ordentliche Ausführung konnte bei mir nicht punkten, da mein persönlicher Geschmack nicht getroffen wurde.

Fazit: Aus Respekt vor den gebotenen Leistungen muss ich zumindest 6/10 ziehen, was den Film als gute Mittelklasse einstuft. Verdient hat dieses Werk sicher eine etwas bessere Beurteilung, doch an dieser Stelle muss ich leider passen.
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#2132 - 22.07 04:12

Pfff endlich mal ein Film der über den Anspruch und die Tiefgründigkeit eines "Drachenkrieger der Höllenshaolin Teil 527" hinaus geht und Asch findet ihn doof ^^...
ASCH

RANG God of Clanintern

#2133 - 22.07 05:41

Wo ist da der Anspruch und wo ist die Tiefgründigkeit, wenn sich Abschaum aus purer Stumpfsinnigkeit auf den Weg in den Abgrund begibt? Ich halte den Film nicht für "doof", er berührt mich einfach nicht. Die ordentlichen Leistungen der Darsteller -besonders die von Christian Bale- habe ich ausdrücklich gelobt.

Wenn es jedoch um traumatisierte Charaktere geht, dann gebe ich mir lieber einen Film wie z.B. "The Deer Hunter". Der hat für mich echte Grösse und Tiefe, fernab von irgendwelchen pseudo-coolen "Ghettokids".

In der Tat hat z.B. ein Film wie "Die Blutsbrüder des gelben Drachen" eindeutig mehr Tiefe, weitaus besser ausgearbeitete Charaktere und nicht zuletzt eine für meinen Geschmack gelungerene Optik und Kamera als z.B. "Harsh Times". Dabei sei mir der Hinweis erlaubt, dass es sich bei besagtem Film eben nicht um die üblichen Kloppereien handelt. (Obwohl ich diese auch sehr liebe... ) Allerdings ist der Vergleich sowieso Unsinn. Es geht ja zum Glück beim Thema Filmkunst nicht um Ranglisten. Filme sind glücklicherweise kein Sport.

***
Ich habe gerade meine Zeilen zu "Harsh Times" noch mal überflogen. Der Film wird doch ausdrücklich von mir gelobt, nur erreichte er mich leider nicht. Meine Erwartung an einen Film ist die, dass er irgendwelche Emotionen bei mir auslöst. Das kann tiefe Nachdenklichkeit sein, als krasser Gegensatz aber auch purer Spass. Hauptsache Emotionen -welcher Art auch immer- kommen in irgendeiner Form bei mir an. Bei "Harsh Times" ist dies nicht der Fall. Mit "doof" finden hat das sicher nichts zu tun.


Peace
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#2134 - 22.07 15:03

quote:
Wo ist da der Anspruch und wo ist die Tiefgründigkeit, wenn sich Abschaum aus purer Stumpfsinnigkeit auf den Weg in den Abgrund begibt?

Na in Fragen wie Warum laufen sie in den Abgrund, mit "purer Stumpfsinnigkeit" hat das nämlich nichts zu tun. Der Film übt massive Gesellschafts- und Sozialkritik und verleitet zur Reflexion über die im dargestellten Umstände und über die Perspektivlosigkeit mit der die Charaktere klar kommen müssen, was widerum dazu führt, dass einem klar wird, dass es sich nicht um "Abschaum" oder "pseudo-coole Ghettokids" sondern um Opfer jener Perspektivlosigkeit und jenes Umgangs anderer mit ihnen handelt, wodurch diese im Kern guten Menschen (die eigentlich nichts weiter als ein gutes Leben wollen) in eine Endlosschleife nach unten gerissen werden.
Filme sind Kunst, das stimmt. Und genau deshalb fordert gerade provokanter Stoff wie Harsh Times einen analytischen Umgang mit der Materie, speziell weil Aussagen und gezeigte Umstände uns viel direkter betreffen als die zum 388281209x gleich verfilmte Rachestory (daher der Bezug, ist nicht unbedingt abwertend gemeint, ich liebe ja auch Filme die nur "Spass" machen).
ASCH

RANG God of Clanintern

#2135 - 22.07 22:13

IMHO ist jeder Mensch selbst für sein Verhalten und die Art sein Leben zu leben verantwortlich. Ich mag diese ewigen Ausreden nicht mehr hören, es ist immer bequemer anderen -"der Gesellschaft"- die Schuld für das eigene Verhalten und Versagen anzulasten.

"Harsh Times" mag im Vergleich zu mancher 08/15 Hollywood Schmonzette provokant sein. Letztlich halte ich den Film nicht für sonderlich tiefgründig, für provokant ganz sicher nicht. Die dargestellten Figuren haben es in der Hand ein besseres Leben zu führen, wählen jedoch ständig den Weg des geringsten Widerstandes. Warum Verantwortung übernehmen, es ist doch einfacher -ich muss mich an dieser Stelle wiederholen- die Schuld für sein Versagen auf andere abzuwälzen. Wobei ich zugeben muss, die von mir gewählten Begriffe "Abschaum" und "pseudo-coole Ghettokids" sind unpassend und überzogen, da habe ich mich in der Tat ein wenig im Ton vergriffen. Für mich stellt die Qualität des Schauspiels des Herrn Bale den grössten Pluspunkt von "Harsh Times" dar. Die Story ist sicherlich um Tiefe bemüht, bleibt aber zu häufig an der Oberfläche kleben.

Ich möchte meine Sichtweise anhand eines weiteren Filmes unterstreichen: "Requiem for a Dream"! Der Film machte mich neugierig, da ich einiges über das Werk gelesen hatte. Viele Zuschauer soll es sehr beeindruckt haben, vielen sehr nahe gegangen sein. Auch hier präsentierte sich mir ein ähnliches Bild. Die Figuren zerstören sich systematisch selbst, teils kommt dabei eine unglaubliche Dummheit zu Tage, die mich jedes Mitgefühles für die Charaktere beraubte. Die teils erstklassigen Leistungen der Schauspieler will ich keinesfalls in Frage stellen, wie dies auch bei "Harsh Times" nicht mein Anliegen ist.

Vielleicht erreichen mich diese Filme auch nicht, weil ich auf einer anderen Gefühlsebene funktioniere. Vielleicht ist diese tiefsinniger, vielleicht aber auch stumpfsinniger. Vielleicht ist es einfach das Unverständnis eines alten Mannes.

Mich rührt ein Drama wie "Haus aus Sand und Nebel" sehr an. Dort zeichnete die Inszenierung wirklich tiefe Charaktere, Figuren mit denen man mitfühlen konnte, deren Versagen sich real, menschlich anfühlte. Keine pseudo-dramatischen Posen und bedeutungsschwangeren Phrasen, die sich letztlich als heisse Luft entpuppten. Sondern Menschen die sich real anfühlen, deren Schmerz und deren Sehnsüchte sich regelrecht auf die Schultern des Zuschauers legen.

Fazit: Ich vermute fast, wir sind gar nicht so sehr unterschiedlicher Meinung. Lediglich müssen bei uns unterschiedliche Schalter umgelegt werden, um einem Werk wahre Grösse und Tiefsinnigkeit zugestehen zu wollen. Damit schliesst sich der Kreis wieder, denn letztlich ist die Art der Wahrnehmung rein subjektiv. Wer will von sich ernsthaft behaupten, Kunst in der Tat objektiv bewerten zu können!?

Danke für diese kleine, interessante Diskussion. Leider kommt das geschriebene Wort manchmal nicht wie gewünscht an. Mir ist allerdings nie daran gelegen anmaßend oder gar beleidigend zu werden, sollte dies so rüberkommen, bitte ich um Entschuldigung!
▪dσвєηiciσus▪

RANG Godlike

#2136 - 23.07 01:11

hm...kann mich an requiem kaum noch erinnern, ist aber auch bei mir nicht so im gedächtnis geblieben wie es mancheiner hochlobt...ich werd mir mal die tage harsh times zu gemüte ziehen und dann sag ich euch wer hier recht hat
prof

RANG Prophet of Clanintern

#2137 - 23.07 06:54

doben übernimmt dann die objektive Bewertung

Hannibal auch mal wieder sehr schön
ASCH

RANG God of Clanintern

#2138 - 23.07 15:53

Ok...
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#2139 - 23.07 16:12

Fällt mir schwer darauf zu reagieren, weil ich dir schon im Grundgedanken widersprechen möchte. Wir scheinen einfach ein anderes Menschenbild zu haben. Ich glaube nämlich keineswegs, dass es die Charaktere in Harsh Times es völlig in ihrer Hand haben, wie ihr Leben verläuft. Ich kann auch keine Pseudodramatik finden und da ich nicht einfach denke „tja, die sind halt dumm“ ohne irgendwas zu hinterfragen, halte ich den Film sehr wohl für einigermaßen tiefgründig.
Requiem for a Dream hat mich mitgenommen wie kaum ein zweiter Film, ich kann kaum verstehen, wie der jemanden kalt lassen kann. Aber wie gesagt, dass liegt dann wohl am Menschenbild. Ich glaube nicht, dass jeder, speziell Menschen in solchen Problembezirken, mit Traumata, unter speziellem gesellschaftlichem Druck, in bestimmten Lebensphasen und und und ihr Leben trotzdem total in der Hand haben und jederzeit ein Gutes leben könnten, wenn sie nur wollten. Sowohl von der materiellen als speziell auch von der psychologischen Seite her. Für jemanden wie uns, also „gut gestellten“ Menschen ist das sicher schwerer nachzuvollziehen als für Menschen die unter ähnlichen Umständen leben.
Denen einfach nur „Dummheit“ vorzuwerfen und sich damit ohne weiteres Hinterfragen abzufinden halte ich für sehr kurzsichtig.
Aber wir sind ja nicht die ersten, die darüber diskutieren, das taten ja selbst Büchner und Schiller auch schon, diese beiden Standpunkte und den Streit zwischen ihnen gibt’s schon so lange...
ASCH

RANG God of Clanintern

#2140 - 23.07 21:15

Moin Quentin,

ich habe gerade den Eindruck du zerteilst unsere Diskussion zu sehr in schwarz/weiss. Das soll aber kein Vorwurf sein, denn wie ich bereits im vorherigen Posting erwähnte, kommt das geschriebene Wort manchmal einfach nicht wie gewünscht an.

Speziell zum Film "Requiem for a Dream" und seiner Thematik, wie Drogen, Umfeld und das eigene Handeln, Menschen in den Abgrund reissen können, weiss ich mit Sicherheit wovon ich rede. Ich habe seit etlichen Jahren mit einer chronischen Erkrankung zu kämpfen, kann nur mit sehr starken Opioiden und zusätzlichen Co-Analgeltika behandelt werden. Ich stehe täglich vor der Entscheidung mir die totale Dröhnung zu geben, oder zu versuchen mit einer halbwegs vertretbaren Dosierung auszukommen. Der tiefe Griff in die Kiste ist sehr leicht, doch überwiegend habe die Stärke mich dem entgegen zu stellen. Aber zugegeben, ich habe liebe Menschen um mich die bedingungslos zu mir stehen. Das macht vieles ertäglicher.

Ich finde es schade, es macht mich sogar ärgerlich, wenn Menschen ihr Leben wegwerfen. Es gibt immer einen anderen, besseren Weg. Das wird jetzt aber zu privat, daher möchte ich um Nachsicht bitten, wenn ich diese Diskussion lieber zu einem -ich hoffe versönlichen- Ende bringen möchte. Ich verstehe und respektiere deine Meinung, ich glaube sogar, dass wir letztlich -jeder auf seine Art- irgendwie sehr ähnlicher Ansicht sind.
▪dσвєηiciσus▪

RANG Godlike

#2141 - 23.07 21:28

ich hatte doch eigentlich schon vorerst mal einen schlussstrich gezogen...mensch leute

grad inner sneak kam der zweite narnja teil. hab den ersten nicht gesehen. fand stellenweise schon recht nett, allerdings ist es einfach ein "kinderfilm" und das macht sich leider auch bemerkbar. hab ihn letztendlich mit 3-4 bewertet Oo
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#2142 - 24.07 04:35

Ich glaube eher nicht, dass wir ähnlicher Ansicht sind, sonst würde es diese Dikusion ja nicht geben ^^ Aber gegen Diskussionen sollte ja nichts einzuwenden sein, ich find's gut wenn sowas aus Filmen heraus entsteht. Ich schreib hier ja auch nicht erzürnd mit rotem Kopf oder so und ich glaube es kam auch nichts mit falschem Ton an Ich fands einfach nur interessant, weil dein Standpunkt da meinem sehr zu widersprechen scheint. Diskussionen über solche Punkte haben glaub ich schon ihren Sinn, dümmer werden wir dadurch sicher nicht (persönlich muss es natürlich nicht werden)
Btw schau dir mal "Ex Drummer" an (meiner Meinung nach einer der besten Filme der letzten Jahre), der bietet eine ähnliche aber noch bessere Diskussionsgrundlage bzw. Zündstoff ^^
vengeance | ⁒⁒⁒⁒

RANG Lord of Skill

#2143 - 24.07 07:08

narnia. 2

mit tilda swinton. oh, das war wohl ein massiver spoiler. aber das ist wohl auch die beste stelle im film.
sonst merkt man dem ganzen stark an, dass es ein disney film ist. ich kann nicht irgendjemandem den kopf(!) abschlagen ohne dass blut fließt oder zumindest die klinge n tropfen abbekommt. das wirkt irgendwie doch schon komisch und passiert den ganzen film. die älteste schwester ist heiß oO.
na ja. sonst isser für kinder wohl brauchbar, wobei ich mich frage wie das buch so berühmt werden könnte, wenn es in etwa so ist wie der film. denn da drängen sich einige störende fragen auf, die nicht geklärt werden und für die charaktäre im film auch nicht wirklich wichtig scheinen.
spoiler:

a)warum kann der supermächtige löwe erst aus seinem wald heraus, wenn das kleine mädchen kommt? wenn er doch so toll ist, warum hat er dann 600 jahre nichts gemacht?
b)warum ist er überhaupt gegangen? das gibt nicht wirklich sinn.
c)warum sind ist das volk, dass vorher das böse volk und diener der bösen königin war jetzt so dicke mit den anderen? als kind hätte ich das ja noch akzeptiert, aber als mensch der nachrichten schaut, weiß man dass das niemals klappt oO

a und b sind ziemlichgravierend und schmälern das kinoereignis doch schon.


ah, und zum charakteraufbau. ich freue mich ja, wenn es gute wendungen gibt. aber einer passt so gar nicht. da ist dieser lord. den ganzen film isser der nette kerl. hinterfragend und gegen den "könig". man könnte denken er ist gegen das terrorregime. aber neeeeein, am ende ist er der fiesling. hä? sowas muss man doch anzeichnen. grade noch ne szene vorher hat er den anderen geholfen oO

oder der anführer der armeen. stadtlicher kerl. schießt nicht mal beim duell. isser jetzt nn netter? neee, die armeen führt er doch an. die pfeife. und dann am ende ist er wieder n netter typ und alle sind auch nett zu ihm.
wo ist denn da die disney moral? unstabile chars passen nicht in mein disney bild. so gar nicht.


obwohl mich am ersten schon einiges gestört hat, war er im vergleich richtig dufte oO
ASCH

RANG God of Clanintern

#2144 - 24.07 13:38

The long good Friday - Rififi am Karfreitag

Harold Shand (Bob Hoskins) ist ein mächtiger Gangsterboss in London. Er will mit diversen Bauprojekten die ganz grosse Kohle abgreifen, nebenher dadurch seine Umtriebe gewissermaßen legalisieren. Da er mehr Kapital benötigt, hofft er auf finanzielle Unterstützung durch die US-Mafia. Die Amis schicken den alten Fuchs Charlie (Eddie Constantine) über den grossen Teich, er soll Shand auf den Zahn fühlen. Doch genau an Karfreitag, dem Tag an dem man dem Ami Honig ums Maul schmieren möchte, zeigen will wie reibungslos Shands Organisation läuft, beginnt die Kacke gewaltig zu dampfen. "Mitarbeiter" Shands werden gekillt, Gebäude des Gangsterbosses in die Luft gejagt. Während Shand mit harter Hand nach dem Schuldigen sucht, muss seine Frau Victoria (Helen Mirren) ihren ganzen Charme aufbieten um die skeptischen Amis bei der Stange zu halten...

Ein erstklassiges Gangsterdrama von der britischen Insel, finanziert von George Harrisons Firma "Handmade Films". Bei der Besetzung hat man eine sehr glückliche Hand bewiesen. Der junge Bob Hoskins darf hier in der Hauptrolle sein grosses Können zeigen, Helen Mirren als seine Ehefrau kann ebenfalls auf ganzer Linie überzeugen. Nicht zu vergessen Kultschädel Eddie Constantine, dem die Rolle des brummigen Alt-Mafioso wie auf den Leib geschneidert ist.

Sehr faszinierend ausgefallen ist Hoskins Darstellung des Gangsterbosses. Er zeigt den erwartet harten, gnadenlosen Verbrecher, aber auch Angst, pure Verzweiflung und viele Zwischentöne bringt er sehr überzeugend rüber. Helen Mirren steht Hoskins in nichts nach, die beiden sind die perfekte Besetung für diesen feinen Film. Das Drehbuch weicht von den üblichen Klischees ab, doch möchte ich hier nicht zu viel verraten. Nur so viel, dass es sich nicht um den üblichen Krieg verfeindeter Gangsterbanden handelt.

Fazit: Brillantes Kino der späten Siebziger/frühen Achtziger, Pflicht für jeden Freund britscher Filmkunst und/oder erstklassiger Gangsterfilme. Die DVD von Sunfilm zeigt den Film in schöner Qualität. Als Bonus ist unter anderem ein Bericht über Handmade Films enthalten. Dabei handelt es sich zwar nur um eine Art moderierte Trailershow, interessant anzusehen sind diese knapp 25 Minuten aber auf jeden Fall!

Sehr gut, fast überragend = 8,5/10



Der Windhund

In Nizza taucht ein unverschämter Bursche namens Antonio Cerutti (Jean-Paul Belmondo) auf, der die Welt der ortansässigen Gauner ordentlich durcheinander wirbelt. Die wahren Absichten des seltsamen Kerles scheinen unklar zu sein, eine Tatsache die für noch mehr Unruhe in der Unterwelt sorgt. Selbst die korrupte Polizei beisst sich an ihm die Zähne aus. Seine wahre Identität sorgt schliesslich ebenfalls nicht für Entspannung in der Unterwelt. Doch die Gauner haben noch die Möglichkeit eine Trumpfkarte in die Hände zu bekommen...

"Der Windhund" ist ein typisches Star-Vehikel für Herrn Belmondo. Es werden lockere Sprüche geklopft, es gibt ein wenig Geballer und ein paar Schläge aufs Fressbrett. Das kennt man alles aus anderen Filmen mit dem symphatischen Franzosen, doch langweilig wird "Der Windhund" deswegen keinesfalls. Ganz im Gegenteil, hier ist für gute, kurzweilige Unterhaltung gesorgt, man nimmt Belmondo seine Rolle einfach ab.

Stellenweise mutet die Snychro ein wenig zu albern an, auch fischt man dramaturgisch manchmal ein wenig in trüben Gewässern. Für mich zählt "Der Windhund" nicht zu Belmondos Spitzenwerken, aber missen möchte ich den Film keinesfalls. Die DVD ist von ordentlicher Qualität, jeder Freund des französischen Knautschgesichtes darf ohne Bedenken zugreifen.

Gut bis sehr gut = 7,5/10
Åⁿ☼пЧм☺ט$

RANG 0wn3r

#2145 - 24.07 19:34

die reifeprüfung
ASCH

RANG God of Clanintern

#2146 - 24.07 23:17

Vier Fliegen auf grauem Samt

Roberto fühlt sich von einem seltsamen Typen verfolgt. Als er diesen zur Rede stellen will, kommt es zu einem Handgemenge bei dem der rätselhafte Fremde getötet wird. Aus Angst vor einer Gefängnisstrafe sucht Roberto nicht die Polizei auf. Doch nun beginnt der Terror erst richtig. Roberto wurde bei seiner Tat beobachtet, wird nun mit Anrufen tyrannisiert, in der Nacht dringt ein Fremder sogar in die Wohnung ein, die der Gehetzte mit seiner Frau bewohnt. Nach und nach spitzt sich die Situation immer weiter zu, es kommt zu weiteren Todesfällen. Wer will Roberto das Leben zu Hölle machen? Kann er sich aus diesem Wahnsinn befreien, oder wird er das nächste Opfer des irren Killers sein???

"Vier Fliegen auf grauem Samt" ist der dritte Film von Regie-Legende Dario Argento. Dieses Werk aus dem Jahre 1971 zeigt bereits zaghaft die Qualitäten von Argentos späteren Meisterwerken, kann sich aber aus heutiger Sicht nicht mit seinen Klassikern wie "Profondo Rosso (1975), "Suspiria" (1977) oder "Phenomena" (1985) messen. Die Story der vier Fliegen ist eigentlich sehr dünn ausgefallen, doch Argento schafft es durch seine geschickte Art der Inszenierung den Zuschauer bei der Stange zu halten, die Löcher im Drehbuch gekonnt in den Hintergrund zu drängen. Bud Spencer Freunde dürfen sich freuen ihren Dicken in einer Nebenrolle zu sehen. Darüber hinaus gibt es eine Maske zu sehen, die entfernt an die Puppenfratzen aus der "SAW" Reihe erinnert.

Die DVD von Retrofilm ist alles andere als gut ausgefallen, aber immerhin bekommt man den Film mit der deutschen Originalsynchro zu sehen. Die Bildqualität schwankt zwischen "noch ausreichend" und "grauenvoll". Ich bin zwar kein Technikfetischist, aber ich hoffe diese kleine Perle wird irgendwann eine bessere Veröffentlichung erfahren. Wäre die Qualität der Scheibe anständiger ausgefallen, so könnte man zumindest für fortgeschrittene Italo-Fans eine Empfehlung aussprechen, in dieser Form taugt die DVD nur für hartgesottene Freaks.

Für dieses frühe Werk des Meisters ziehe ich 7/10. Über die Qualität der DVD breite ich dezent den Mantel des Schweigens aus...
▪dσвєηiciσus▪

RANG Godlike

#2147 - 25.07 03:14

the machinist - kann was
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#2148 - 25.07 04:17

Ich fand den damals etwas enttäuschend. Bales Leistung war der Rest des Films leider kaum ebenbürtig.
Macbeth - Azwethinkweiz

RANG God of Clanintern

#2149 - 25.07 06:41

Ich bin da eher auf Dobens Seite, ich fand den ziemlich genial ^^
▪dσвєηiciσus▪

RANG Godlike

#2150 - 25.07 08:42

und gerade "gespenster" aus der julia-hummer-reihe. ruhig, aber sehr gut.
ASCH

RANG God of Clanintern

#2151 - 25.07 09:13

Ich platziere mich bei "The Machinist" in der Mitte. Bale grandios, Atmosphäre klasse. Das Ende wirkt dann leider recht banal. Andererseits fällt mir keine bessere Auflösung ein. Vielleicht hätte man dem Zuschauer gar keine Auflösung an die Hand geben sollen.
▪dσвєηiciσus▪

RANG Godlike

#2152 - 25.07 09:18

naja, "kann was" setzt ja jetzt keinen eindeutigen stadnpunkt. find aber asch beschreibt es ganz gut.
Species0001 *Kein Post ohne :ugly:!!!*

RANG Prophet of Clanintern

#2153 - 25.07 22:11

Den neuen AkteX Film. Joa, war ganz ok. Ende war bissl doof. Hintergründe wurden kaum aufgeklärt.
ASCH

RANG God of Clanintern

#2154 - 26.07 08:00

Shaolin Kung Fu - Der gelbe Tiger

Nach dem Fall der Ming-Dynastie will man auch deren Überbleibsel entfernen. Ein überlebender Prinz zieht mit einem kleinen Gefolge gen Süden. Sein Ziel ist es, die verbliebenen Anhänger gegen die neuen Herrscher zu mobilisieren. Zu dieser Zeit beendet der Shaolin Schüler Shao Cheng (Carter Wong) seine Ausbildung, schliesst sich den Rebellen an. Er bittet seinen Meister ihn in die letzte, höchste Stufe der Kampfkunst, die 18. Stufe des Kung Fu einzuweihen. Dies lehnt der waise Shaolin Meister jedoch ab, da eine grosse Macht und Gefahr von dieser höchsten Stufe des Kung Fu ausgeht.

Unglücklicherweise gerät der Prinz Ming Tang in Gefangenschaft, jedoch kennen seine Häscher das Antlitz des Prinzen nicht, ergo setzt man auf eine List. Die Gefangenen werden abtransportiert, dies lässt man geschickt zu den Rebellen durchsickern, will diese damit in eine Falle locken. Auch der brutale Chang Li mit seinen fürchterlichen Waffen, tödlichen Vögeln aus Stahl, greift in das Geschehen ein. Seine wahren Absichten zielen jedoch auf eine ganz andere Beute...

Dieser Hongkong Klassiker mit Material Arts Star Carter Wong verbindet geschickt zwei Handlungsstränge miteinander. Zum einen der Kampf der Rebellen, zum anderen die Jagd auf die Schriftrolle, welche die Geheimisse der höchsten Stufe des Kung Fu enthält. Es gibt jede Menge schöner Kämpfe zu sehen, besonders die "stählernen Vögel" des geheimnisvollen Bösewichts sind eine nette Attraktion.

NEW hat diesen feinen Hongkong Klassiker auf einer schönen DVD veröffentlicht. Das Bild weist Verschmutzungen und Kratzer auf, Farbe und Schärfe sind ordentlich ausgefallen. So muss eine Eastern DVD aussehen! Als Bonus gibt es unter anderem diverse Trailer und ein interessantes Interview mit Carter Wong. Wie man es von NEW gewohnt ist, werden die Scheiben in Hartboxen ausgeliefert, der Fan hat die Wahl zwischen zwei kleinen Hartboxen mit unterschiedlichen Cover-Motiven und einer grossen, limitierten Hartbox.

Sehr schöner Eastern, sehr schöne Veröffentlichung = 8/10
▪dσвєηiciσus▪

RANG Godlike

#2155 - 26.07 08:27

gerade dann mal "absolute giganten". war mal wieder sehr schön
śףּø_Øќ

RANG Human Spambot

#2156 - 26.07 10:28

sweeny todd - nett aber anstrengend 7/10
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#2157 - 26.07 10:55

Absolute Giganten ist für mich einer der besten Filme aller Zeiten, weil er es wie kein anderer schafft das zwiespältige Lebensgefühl zwischen Abschiedsmelancholie und Fernweh so perfekt zu treffen, dass ich sagen kann "guck dir Absolute Giganten an", wenn mich jemand fragt warum ich angesichts meines bevorstehenden Lebensabschnitts (Studium, Freunde ziehen alle auseinander) seltsam drauf bin. Das ist ein unglaublich großer Verdienst, viel mehr kann ein Film für mich gar nicht erreichen.
Zudem hat er mit der Stelle
spoiler:
in der die Musik springt
vielleicht den schönsten Filmmoment den ich je gesehen habe. Allein mit dem was in diesem einen Moment drin steckt kann man Bücher füllen. Brilliant.
▪dσвєηiciσus▪

RANG Godlike

#2158 - 26.07 21:19

durchaus, durchaus

happy-go-lucky Oo
durchaus schön anzusehen, aber auch keine 9/10, wie es filmstart mir verklickern wollte Oo
▪dσвєηiciσus▪

RANG Godlike

#2159 - 27.07 21:36

the warriors, nachdem ich dachte ich test mal was von asch an

lisa und der teufel kommt auch noch xD
=]OBC[=REDMeff

RANG Master of Clanintern

#2160 - 28.07 11:15

300

nach all der zeit endlich mal gesehen und hat gefallen. sehr geile special effects dabei teilweise.