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FORUM: Medien THEMA: Die Filme grad angesehen
AUTOR BEITRAG
El Mariachi - ~~ Campioni ´06 ~~

RANG Deckschrubber

#2461 - 08.12 16:39

@asch

mich würd interessieren für welche internetseite eigentlich deine hier geposteteten reviews sind, hast ja selbst gesagt das es eigentlich für eine andere seite/forum ist.
ASCH

RANG God of Clanintern

#2462 - 09.12 16:17

House of the Dead

Eine kleine Gruppe College Studenten will zu einer großen Fete auf einer kleinen Insel. Da sie die offizielle Überfahrt verpasst haben, quatschen sie den knurrigen Käpitän (Jürgen Prochnow) eines kleinen Bootes an. Kapitän Kirk *g* lehnt zunächst ab, sein Matrose Salish (Clint Howard) zeigt sich ebenfalls wenig begeistert. Doch mit der nötigen Menge Geld ist alles möglich. Da die lokale Polizei sowieso gerade das Boot durchsuchen will, was dem Käptn nicht sonderlich gefällt, sticht dieser mit seinen Passagieren in See.

Auf der Insel angekommen finden die Kids zwar den Ort der Fete, jedoch ist dort keine Menschenseele anzutreffen. Bald wird die Hölle über die kleine Gruppe hereinbrechen. Da passt es ganz gut, dass der Käptn Waffen schmuggeln wollte, die nun gegen die anstürmenden Horden von Zombies ihre Feuerkraft beweisen können. Die Polizei ist inzwischen auch vor Ort, ein paar weitere Überlebende schliessen zusätzlich an, doch die Übermacht scheint unüberwindbar zu sein. Gibt es einen Ausweg aus dem Grauen???

Mit "House of the Dead" richtete der allseits geschätzte Herr Boll 2003 eine nette Zombie-Schlachtplatte an. Die Darsteller agieren auf dem Niveau wie es für Film dieser Art benötigt wird, Prochnow scheint sogar mit Spass dabei zu sein. Gesichtsruine Clint Howard hat eine herrlich schrullige Nebenrolle, wen wundert es, denn dieses Gesicht kann nur eine blinde Mutter lieben.

Der Metzelfaktor ist recht angenehm, jedoch ist mir der Film teils zu sehr auf "modern" gemacht. Da hätten wir zum einen die absolut dämlichen und überflüssigen Kurzeinblendungen aus der Computerspielvorlage, ebenfalls zu bemängeln habe ich die teils im "Matrix-Style" gefilmten Kämpfe, so etwas gehört in keinen zünftigen Zombiestreifen. Diese Unzulänglichkeiten trüben den Gesamteindruck, zerstören einen Teil der ansonsten soliden Atmosphäre.

Durch die nicht unerheblichen Schwachpunkte bleibt der Film im oberen Mittelmaß stecken. Schade, da wäre vermutlich mit weniger Aufwand mehr zu holen gewesen! Insgesamt bleibt der Film im grünen Bereich, bietet einen netten Unterhaltungswert. Beim Einkauf ist zu beachten, dass die FSK geprüfte DVD ohne Jugendfreigabe stark gekürzt ist. Die SPIO/JK geprüfte Version ist uncut und recht günstig zu bekommen.

6/10 obere Mittelklasse, hier wäre mehr drin gewesen!
▪dσвєηiciσus▪

RANG Godlike

#2463 - 09.12 18:36

gestern inner sneak kam "pride & glory". hm, hat sich bemüht dramatik und spannung aufzubauen, bleibt aber leider etwas hinter seinen möglichkeiten zurück. insgesamt auch irgendwie zu durchsichtig. leider.
ASCH

RANG God of Clanintern

#2464 - 10.12 13:33

Wishmaster

Der Kunstsammler Beaumont (Robert Englund) erwartet mit grosser Freude die Ankunft einer antiken Statue. Als die in einer Holzkiste verpackte Statue per Kran vom Schiff abgeladen wird, kommt es durch die Unachtsamkeit eines angetrunkenen Arbeiters zum Desaster. Die Kiste löst sich vom Kran, erschlägt einen jungen Burschen, das Kunstwerk zerschellt in unzählige Bruchstücke. Dabei kommt ein grosser Opal zum Vorschein der offenbar in der Statue versteckt war. Ein Dockarbeiter steckt den Edelstein unbemerkt ein, versetzt ihn bei einer Pfandleihe.

Da der Besitzer des Pfandhaues an ein gutes Geschäft glaubt, will der den genauen Wert des Steines in Erfahrung bringen. So gerät das gute Stück in die Hände der Expertin Alexandra Amberson (Tammy Lauren). Zunächst scheint es sich lediglich um einen extrem seltenen, wertvollen Edelstein zu handeln. Alexandra entdeckt jedoch etwas nahezu unglaubliches bei der Betrachtung des Steines. Die junge Frau bringt den Opal zu einem guten Freund, er soll den Edelstein mit wissenschaftlichen Geräten untersuchen. Dabei wird ein Djinn freigesetzt der seit vielen Jahrhunderten in dem Opal gefangen war. Dieses Wesen ist jedoch kein liebenswerter Geist wie man ihn aus diversen Märchen kennt. Alexandra wird bald Bekanntschaft mit dem wenig freundlichen Djinn machen...

Wes Craven gab seinen Namen mal wieder für das Produkt eines anderen Regisseurs her. Wenn der Meister als Produzent in Erscheinung tritt, wird dies natürlich zu Werbezwecken ausgeschlachtet. "Wishmaster" ist allerdings ein wirklich guter, unterhaltsamer Beitrag zum Horror-Genre geworden, Regisseur Robert Kurtzman hat gute Arbeit geleistet. Die weibliche Hauptrolle ist mit Tammy Lauren durchaus ansprechend besetzt, der bösartige Djinn gefällt ebenfalls gut. Andrew Divoff -der Name ist weniger bekannt, der Mann ist jedoch in etlichen Produktionen zu sehen- leiht dem Bösewicht auch sein echtes Gesicht. Schliesslich möchte sich der Djinn auch unauffällig durch die Stadt bewegen können, dabei zeigt Divoff ein herrlich fieses Grinsen.

Humor wird ebenfalls geboten, jedoch glücklicherweise nicht mit dem Vorschlaghammer. Der Härtegrad ist nicht allzu hoch ausgefallen, die Uncut-Fassung wurde jedoch trotzdem indiziert, sehr merkwürdig. Die traditionell ausgeführten Effekte wissen zu gefallen, die CGI Ergänzungen enttäuschen leider ein wenig. Insgesamt bin ich mit "Wishmaster" sehr zufrieden, lediglich ein paar digitale Effekte schwächeln, damit kann man aber gut leben.

Die DVD aus dem Hause Kinowelt ist solide ausgefallen. Hier ist darauf zu achten, dass nur die ungeprüfte Fassung ungekürzt ist. Die DVD ohne Jugendfreigabe ist gekürzt, Finger weg!

Gute, fast sehr gute Unterhaltung = 7,5/10
vengeance | ⁒⁒⁒⁒

RANG Ruler

#2465 - 11.12 11:50

Little Paris

Sneak. Erinnert anfangs an eine eingedeutschte Kleinstadtversion von Save the last Dance. Schwankt dann aber ins irgendwie typisch deutsche Erzählen und lässt Hollywood da wo es ist. Nicht, dass das hier schlecht wäre. Die zwischendurch eingeblendeten Rehszenen machen zwar auch nach einem Tag des Nachdenkens in meinem Kopf keinen Sinn, aber ich war ja auch sehr angetrunken.
Sonst ist hier deutsches Drama in Paralell die Devise. Schade ist nur, dass der Film am Ende doch ein fast vollständiges Happy End Blatt auspielt, wo doch vorher eigentlich nur die Tragödienkarten aufgedeckt waren. Wer den Film sieht, wird sich ziemlich sicher um sein Geld ärgern, denn das ist nach der Statistik den meisten in der Sneak passiert. Diejenigen, die sich drauf eingelassen haben, durften allerdings eine sehr vorzeigbare Sylta Fee Wegmann erblicken.
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#2466 - 11.12 16:08

Wishmaster fand ich total spaßig. Andrew Divoff is ne coole Sau
ASCH

RANG God of Clanintern

#2467 - 11.12 16:13

Da bin ich Deiner Meinung. Der Typ hat einfach ein herrlich fieses Grinsen!
тiтaη ▪ if I ever feel better

RANG 0wn3r

#2468 - 12.12 12:00

Ich spar jetzt aus ermangelung an Lust die Inhaltsangabe.

Semi Pro
Typisch-trashige Will Ferrel Comedy. Ein paar Szenen wirkten komisch, ich habe aber auch den Director's Cut gesehen. Trotzdem keine Vergleich zu anderen Will Ferrel Knüllern wie Anchorman oder Ricky Bobby.
6/10 mit Luft nach oben

Battle Royal II
Der erste Teil hat mir besser gefallen. Liegt aber in erster Linie an meinem Anspruch an diesen Film, nämlich: durchgeknalltes Gemetzel. Das war es zwar streckenweise, darum ging es aber nicht.
Deswegen spar ich mir an dieser Stelle die Bewertung. Vielleicht gebe ich dem Film später noch eine ernsthaftere Chance.

The Marine
Kotzwürg. Ich war einfach nur angeödet von der Einfallslosigkeit und Sinnlosigkeit dieses Films. Von mir aus gibt es ein paar ordentliche Actionszenen, aber die können das Story- und Inszenierungsdesaster auch nicht wettmachen. Der Film versucht zwar selbstironisch zu sein aber das wirkt sehr gestellt, vor allem weil Hauptdarsteller John Cena dabei wohl nicht mitmachen wollte.
Gott sei Dank habe ich nebenher gebügelt und so quais keine Zeit meines Lebens mit diesem Quark vergeudet.
2/10 <- Ein Pünktchen für einen ordentlichen Bösewicht.
El Mariachi - ~~ Campioni ´06 ~~

RANG Deckschrubber

#2469 - 12.12 16:48

banause, marine 2/10 pfff ^^

der film erinnert mich herrlich an die 80er jahre action filme, kein sinn, hauptsache action und das kommt gut rüber ^^


gestern abend hab ich mir Loade Weapon 1 angeschaut, brauch ich nichts zu sagen zu dieser herrlichen 90er kommödie, auser 8/10 :)
ist nur leider mit 76 min. recht kurz gehalten, dafür zündet so gut wie jeder gag und gaststars die sich selbst veräppeln ^^
ASCH

RANG God of Clanintern

#2470 - 12.12 19:49

"The Marine" ist nett, jedoch sind mir die "Originale" lieber. Besser zu Cannon Produktionen greifen, wie z.B. "American Fighter" mit den Herren Dudikoff und James.


***

Angst - Das Camp des Schreckens

Eine Gruppe junger Burschen und ein paar Mädel machen sich auf in die "Wildnis". Den ersten Teil der Reise bewältigt man per Bus, zu Fuß und per Boot soll es weiter gehen. Nicht nur Spiel und Spass stehen auf dem Speiseplan. Man will nebenbei auch ein paar Tätigkeiten zum Wohle der Natur erledigen. Bereits vor der Fahrt gibt es immer wieder heftigen Streit mit dem leicht verschrobenen Eggar. Dieser Ärger setzt sich während der Busreise fort, zu allem Überfluss steuert ausgerechtnet Eggar das Vehikel. Bereits während der ersten Nacht im Schoße der Natur kommt es zu unheimlichen Vorfällen, doch der Terror wird sich noch in weitaus schrecklichere Dimensionen bewegen. In der Gegend gibt es die Legende von einer unheimlichen, irren Frau, die ruhelos durch die Wälder streift. Zunächst will keiner der jungen Leute an diese groteske Mär glauben. Als jedoch der Leiter des Ausflugs samt Freundin verschwindet, breitet sich endgültig ein verdammt ungutes Gefühl aus...

"The final Terror" (1983) kommt zunächst wie einer der zahlreichen Slasher der achtziger Jahre daher, die sich allesamt an den Erfolg von "Freitag der 13." hängen wollten. Diese Tatsache schreckt mich keineswegs ab, genau das Gegenteil ist der Fall, denn bekanntlich liebe ich diese Filme. Doch Regisseur Andrew Davis (Nico, Alarmstufe: Rot, Auf der Flucht etc.) schlägt eine etwas differenziertere Richtung ein. Die Charaktere benehmen sich oft längst nicht so dämlich wie ihre Kollegen in den Filmen der Mitbewerber, der Body Count ist recht gering, die Gewalt wird nicht ausufernd. Man mag hier fast von einem "Krimi vor wundervoller Naturkulisse" sprechen.

Genau diese herrliche Kulisse sorgt ganz entscheidend für die sehr gelungene Atmosphäre des Werkes. Auch ohne wildes Gemetzel ist der Unterhaltungswert durchaus im grünen Bereich, kommt der Film sehr kurzweilig daher. Der viel beschäftigte Joe Pantoliano kommt in der Rolle des unangenehmen Eggar gut rüber, Daryl Hannah ist in einer ihrer frühen Rollen zu sehen. Die Auflösung vermag den aufmerksamen Zuschauer nicht wirklich zu überraschen, kommt aber ebenso bodenständig wie der gesamte Film daher.

CMV -denen wir schon viele Perlen verdanken- hat sich dieses kleinen, feinen Filmchens angenommen. Leider ist die Bildqualität nicht sonderlich ansprechend ausgefallen, laut CMV hatte man mit besserem Ausgangsmaterial gerechnet. Um den geneigten Fan nicht zu verprellen, ist auf der DVD ein weiterer Genre-Titel zu sehen: "Schreie der Nacht". Diese Scheibe kommt in einer kleinen, schicken Hartbox, man hat die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen Cover-Motiven.

Fazit: Wer Lust auf einen etwas ruhigeren Slasher der Achtiziger hat, darf sich "Angst - Das Camp des Schreckens" durchaus zu Gemüte führen. Zeilenzähler und Bildonanisten machen lieber einen grossen Bogen um diese Veröffentlichung. Für mich spielt die Bildqualität nur eine sehr untergeordnete Rolle, doch hier hat man -besonders bei den Nachtszenen- teils Mühe den Vorgängen zu folgen. Dadurch leidet die tolle Atmosphäre des Filmes etwas, jedoch ist mir diese technisch bescheidene Präsentation noch immer lieber als keine Präsentation. Der gute Wille zählt, daher Daumen hoch für diese Scheibe aus dem Hause CMV!

7/10
Fella*status:verwirrt*

RANG Master of Clanintern

#2471 - 13.12 10:39

gestern der tag an dem die erde stillsteht....najaaaa...ging so....n bisschen schnulzig und natürlich an vielen stellen unglaublich unlogisch...aber war okay, da ich den ja eigentlich eh nicht sehen wollte und daher nicht enttäuscht sein kann
ASCH

RANG God of Clanintern

#2472 - 13.12 15:32

House of the Dead 2

Eine Universität irgendwo in der Pampa. Es kommt zum Ausbruch einer Zombie-Infektion, eine Militäreinheit und Mitglieder eines Forschungsteams werden auf die Reise geschickt. Man will die erste infizierte Person finden, aus deren Blut sich eventuell ein Impfstoff entwickeln lässt. Eine wichtige Aufgabe, denn es kommt in letzter Zeit immer wieder zu unangenehmen Epidemien dieser Art...

Mit dem ersten "House of the Dead" hat dieser Film nichts zu tun. Man kann die Filme also in beliebiger Reihenfolge betrachten. Das sich "House of the Dead 2" nicht so ganz ernst nimmt, wird schon nach dem Vorspann klar. Eine Einblendung informiert den Zuschauer: "29 Days later". Spätestens an dieser Stelle dürfte jedem Zombie-Maniac ein zufriedenes Grinsen in die entstellte Fratze fahren.

Die grössten Rollen entfallen auf Ed Quinn und Emmanuelle Vaugier, die ihren Job wirklich zur allgemeinen Zufriedenheit erledigen. Die Nebendarsteller sorgen für die üblichen Klischees, es gibt den Kotzbrocken, den Ängstlichen, die toughe Soldatine usw.. Nach und nach wird der Trupp dezimiert, dabei benehmen sich die Figuren teils unglaublich bescheuert, jedoch driftet der Film nie zu sehr in übermäßigen Klamauk ab. Die Zombies sind recht gut gelungen, das Gemetzel hätte für meinen Geschmack üppiger ausfallen dürfen, aber für eine kleine Schlachtplatte reicht es immerhin. Die Location ist stimmig, es gibt lange Gänge und dunkle Keller zu sehen, eine gute Wahl.

"House of Dead 2" sollte sich jeder Zombie-Fan in die Sammlung stellen. Zwar reicht der Film nicht an die Spitzengruppe des Genres heran, deklassiert aber diverse Rohrkrepierer sehr deutlich. An der DVD gibt es ebenfalls nichts zu meckern, hier kann bedenkenlos zugegriffen werden, der Preis ist inzwischen auf ein günstiges Niveau gesunken!

Guter Stoff für Zombie-Liebhaber, Humor inklusive = 7/10




Running Time


Nach fünf Jahren Haft wird Carl (Bruce Campbell) aus dem Knast entlassen. Der Direktor verabschiedet ihn persönlich, ist voll des Lobes für seinen Lieblingshäftling. Carl hatte dem Direktor dazu geraten eine Gefängniswäscherei ins Leben zu rufen, seither rollt der Rubel dem Direktor mit rasantem Tempo in die weiten Taschen.

Kaum hat Carl seinen ersten Schritt in die Freiheit getan, wird er von einem alten Kumpel per Lieferwagen eingesammelt. Nach einer kurzen Begrüßung wartet eine nette Überraschung im Laderaum des Wagens auf den frisch Entlassenen. Eine bezahlte, junge Dame liegt Carl zum Vergnügen bereit, nach fünf Jahren Knast eine willkommenes Ventil. Im Knast hat sich der pfiffige Bursche einen feinen Plan ausgedacht. Mit seinem Kumpel und zwei weiteren Komplizen will er die Einnahmen der Gefängniswäscherei rauben. Nebenbei stellt sich das Freudenmädchen als alte Jugendliebe Carls heraus, so eröffnen sich durchaus neue Perspektiven, der gut durchdachte Plan offenbart jedoch bald etliche Fußangeln...

Mit "Running Time" (1997) ist ein Josh Becker eine echte, kleine Perle gelungen. Der Film erzählt seine Story in Echtzeit, kommt daher (fast) ohne Schnitte daher. Zwar offenbaren sich ein paar kleine Logiklöcher, doch der sehr guten Unterhaltung tun diese keinen Abbruch. Bruce Campbell ist ein Glücksgriff für die Rolle des Gauners Carl, der Mann ist einer der wenigen Kultschädel die das heutige Filmgeschäft noch aufzubieten hat. Der Film ist in S/W gedreht, ein hier sehr gut passendes Stilmittel, sehr schön.

Ich möchte nicht allzu viel verraten, sondern an dieser Stelle eine dicke Kaufempfehlung für diesen Film aussprechen. Von Starlight wird dieser Streifen in einem schicken, schmalen Digipak angeboten. Diese Veröffentlichung findet man für ganz kleines Geld, schaut man z.B. in den Marketplace von Amazon. Eigentlich ist es eine Schande solche Perlen zu verschleudern, aber zumindest das gebeutelte Konto freut sich darüber.

Schön und ungewöhnlich. Leider ist der Spass nach etwas mehr als einer Stunde bereits vorbei. Bruce Campbell for President! 8/10
El Mariachi - ~~ Campioni ´06 ~~

RANG Deckschrubber

#2473 - 14.12 10:31

Gestern abend hab ich jetzt endlich mal den "Hitman" auch zu gesicht bekommen und im vergleich zu "Max Payne" eine actionreiche und sehr unterhaltsame gameverfilmung. 7/10

Dann haben wir noch den französischen Terrorfilm "Frontier(s)" in den Player geworfen. Nach der doch sehr trägen und langweiligen einleitung gings im Haus der Psychopaten dann doch wieder bergaus mit der filmstimmung. Leider hab ich die 18er cutversion gekauft die sich bei einigen szenen doch hervorgetan hat. Uncut muss ich den desshalb unbedingt noch haben. In der Fassung hier, bekommt der film eine stimmige 6/10.
ASCH

RANG God of Clanintern

#2474 - 14.12 17:13

The satanic Rites of Dracula

In einer grossen, alten Villa spielen sich grausige Dinge ab. Blutopfer werden erbracht, Dämonen beschworen. Die Behörden ermitteln, doch an den Ritualen nehmen Mitglieder aus höchster politischer und gesellschaftlicher Ebene teil, das macht die Arbeit der Ermittler nicht einfacher. Schliesslich zieht man Professor Van Helsing (Peter Cushing) zu Rate, er soll dabei helfen die Vörgange zu verstehen. Bald beschleicht Van Helsing ein schrecklicher Verdacht. Der Drahtzieher scheint tatsächlich Graf Dracula (Christopher Lee) zu sein, der sich inzwischen hinter einem falschen Namen versteckt und einen Konzern leitet. Die ewigen Feinde treffen erneut aufeinander...

1973 enstand "The satanic Rites of Dracula", der in Deutschland den Titel "Dracula braucht frisches Blut" verpasst bekam. Christopher Lee gab hier zum siebten und letzten Mal den Dracula für Hammer, während Peter Cushing die Rolle des Van Helsing im folgenden "Die sieben goldenen Vampire" (1974) nochmal ausfüllen sollte. Treffen diese beiden Ikonen aufeinander, dazu noch in einer Hammer Produktion, sitzt der geneigte Fan voller Andacht vor der Glotze, geniesst die Aura seiner Götter. Schon "Dracula jagt Mini Mädchen" (1972) transportierte den obersten Blutsauger in die aktuelle Zeit, blieb dabei aber eine klassische Vampir-Geschichte. "Dracula braucht frisches Blut" geht noch einen Schritt weiter. Der Vampirismus gehört eher zur Rahmenhandlung, diesmal haben wir es eher mit einem okkulten Thriller zu tun. So will der Graf hier auch nicht primär an jungen, saftigen Kehlen saugen. Nein, diesmal strebt er die Weltherrschaft an, Ende der Menschheit inklusive. Van Helsing hat dazu auch gleich ein paar philosophische Ausführungen parat, das ist ganz grosses Grusel-Kino der siebziger Jahre!

Dieser wundervolle Hammer Klassiker ist in Deutschland nahezu unbeachtet geblieben, dabei kommt gerade in diesem Film die ganz eigene Atmosphäre und Qualität der späten Phase von Hammer zur Geltung. Cushing und Lee sind einfach göttlich, dazu werden sie von weiteren soliden Akteuren unterstützt, es ist eine wahre Freude. Überhaupt vermittelt der Film eine unglaublich faszinierende Stimmung, obwohl die Story zunächst ein wenig grotesk erscheint. Meiner Meinung nach ist das Drehbuch allerdings äussert kreativ, gewinnt der Figur des Dracula ganz neue Facetten ab. Kamera und Musik sind ebenfalls sehr ansprechend ausgefallen. Auch wenn das Thema Vampirismus hier etwas zurückgedrängt wurde, enthält der Film doch eine der stärksten Vampirszenen überhaupt. Wenn eine Horde weiblicher Vampire in den Gewölben der alten Villa über ihr Opfer herfallen will, sorgt dies bei mir für wohligste Gothic-Horror-Schauer, sensationell!

Etliche Hammer Filme wurden inzwischen in Deutschland auf DVD veröffentlicht, einige sind gar schon wieder vergriffen. Leider hat dieser späte und ganz wundervolle Dracula Streifen bisher noch keine Veröffentlichung in unserem Lande erfahren. Ein nahezu unglaublicher Skandal! Liebe Leute von Koch Media, E-M-S oder wem auch immer, nehmt Euch bitte dieses herrlichen Schätzchens an, ich erbringe Euch umgehend ein Blutopfer!

Für mich ein wahrer Hammergasmus! Ich liebe diesen Film! 9/10!
ASCH

RANG God of Clanintern

#2475 - 16.12 01:23

Windfall

Ace (Casper Van Dien) und Scratch (Robert Englund) sind zwei pfiffige Gauner. Bei dem Versuch das "Casino Royale" des wohlhabenden John Wescott (Ray Wise) um eine grössere Summe erleichtern, kommt es zu unbequemen Komplikationen, denn ihr eigentlich gut durchdachter Plan kann leider nicht alle unvorhersehbaren Ereignisse abfedern. Letztlich gehen die symphatischen Gauner ihren Häschern nach einer wilden Verfolgungsjagd ins Netz. Wescott hat jedoch kein Interesse daran die Ertappten dem Justizapparat zu überlassen. Er stellt Ace und Scratch kurzerhand als Sicherheitspersonal für sein Casino ein, gibt den beiden Räubern eine Chance. Bald offenbaren sich die Hintergründe dieser Aktion, denn Wescott traut seinem Sicherheitschef Bill Trask (Gregg Henry) nicht über den Weg. Tatsächlich plant Trask unlautere Schweinereien, als ein mächtiger Wirbelsturm über das Land zieht, schlagen der Sicherheitschef und seine Komplizen mit aller Entschlossenheit zu. Wescott hofft nun auf die Loyalität seiner neuen Schützlinge, doch kann er sich wirklich auf Ace und Scratch verlassen...???

Wie etliche andere B-Actioner der letzten Jahre, entstand auch "Windfall" (2001) in einem Staat des ehemaligen Ostblocks, in diesem Fall war es Rumänien. Viele gestandene Action-Helden wie z.B. Seagal, Van Damme, Lundgren und Snipes haben dort gearbeitet, die Ergebnisse haben mir in den meisten Fällen durchaus zugesagt. Casper Van Dien gehört zwar nicht unbedingt zu meinen ganz grossen Lieblingen, jedoch gebührt ihm schon allein wegen dem göttlichen "Starship Troopers" ein Ehrenplatz auf meinem Altar. Robert "Freddy" Englund muss hier mal nicht den Bösewicht geben, dazu runden Ray Wise und Gregg Henry die gelungene Besetzung der wichtigsten Rollen ab.

"Windfall" bietet nicht übermäßig viel Action, jedoch ist diese durchweg recht ansprechend in Szene gesetzt. Verfolgungsjagden per Auto und Boot, ein paar Ballereien und Kloppereien. Die oft düstere und erfrischend andere Optik der in Osteuropa gedrehten Actioner mag ich, jedoch offenbart "Windfall" hier einige Schwächen. So sieht das "Casino Royale" mehr nach einer etwas grösseren Spielhölle aus, allerdings sehe ich über diese und ein paar andere Makel gern hinweg. Insgesamt bietet der Film nette Unterhaltung, solides Genre-Mittelmaß. Für unersättliche Fans einen Blick wert, es gibt aber etliche stärkere Vertreter dieser Richtung.

Nett, angenehm = 6/10




Der weiße Hai 3

An der Küste Floriadas wird ein grosser Vergnügungspark eröffnet. Der Schwerpunkt liegt dabei unter Wasser, denn durch ein grosszügig angelegetes System von durchsichtigen Tunneln, können die Besucher das Leben der Meeresbewohner beobachten und geniessen, eingebettet in einer herrlichen Lagune, die in direkter Verbindung mit dem Ozean steht. Mike Brody (Dennis Quaid) hat dieses System konstruiert, möchte die Gegend aber bald Richtung Venezuela verlassen, ein neuer Auftrag winkt bereits. Als ein Arbeiter zunächst spurlos verschwindet macht sich ein ungutes Gefühl breit. Siehe da, man fängt einen weißen Hai ein, der durch das zeitweise geöffnete Tor gekommen sein muss welches die Lagune vom Meer trennen kann. Der Bursche mißt immerhin drei Meter, stellt daher eine Gefahr für Mensch und Meerestiere dar.

Kurze Zeit später wird die grausam entstellte Leiche des verschwundenen Arbeiters entdeckt. Die Bißspuren an den Überresten des Mannes begründen einen erschreckenden Verdacht. Der gefangene Hai kann nicht der Killer gewesen sein, er war vermutlich nur das Jungtier einer rund zehn Meter langen Haidame, die wahrscheinlich ihr Unwesen in der Lagune treibt. Calvin Bouchard (Louis Gossett Jr.), der Besitzer des Parks, möchte jedoch negative Schlagzeilen um jeden Preis vermeiden. Sein zögerliches Handeln bringt die feierliche Eröffnung an den Rand eines blutigen Desasters...

Roy Scheider gab in den beiden Vorgängern den energischen Gesetzeshüter Brody, im dritten Teil stehen seine beiden Söhne im Mittelpunkt der Handlung, vor allem der ältere Sohn Mike, gespielt von Dennis Quaid, Scheider glänzt durch Abwesenheit. 1983 ging der weiße Riese in die dritte Runde, gespickt mit 3-D Effekten, so wie es damals eine kurzzeitige Modeerscheinung war. Der Originaltitel lautet daher auch "Jaws 3-D". Spielbergs "Jaws" gilt heute völlig zurecht als grosser Klassiker des Tierhoror Genres. Der Nachfolger konnte diese Klasse nicht ganz halten, bot aber gute Unterhaltung. Der dritte Aufguß baut spürbar ab, versinkt aber glücklicherweise nicht völlig im Meer der Langeweile. Die "Hai-Action" kommt hier einfach zu kurz, ferner fehlt Regisseur Joe Alvez einfach das Händchen für eine packende, spannende Inszenierung.

"Der weiße Hai 3" ist zwar kein Ausfall, jedoch eher ein Beitrag für Tierhorror-Junkies, Sammler und sonstiges Gezücht.

(Zu) nett = 6/10
тiтaη ▪ if I ever feel better

RANG 0wn3r

#2476 - 16.12 09:40

Con Air
quote:
Warum hast du nicht einfach den Hasen zurück in die Kiste gelegt?


8/10
prof

RANG Prophet of Clanintern

#2477 - 16.12 10:47

Der Tag an dem die Erde still stand

ich schließe mich Fella an...ganz ok, aber kein Burner (Das Ende fand ich sehr schwach)
El Mariachi - ~~ Campioni ´06 ~~

RANG Deckschrubber

#2478 - 16.12 16:35

Revolver

Gerade raus aus dem Gefängnis will Mr. Jake Green das schnelle große Geld machen. Da das mit einem normalen job nun mal nicht geht, besucht er das Casino, aber nicht irgendein Casino, sondern das seines erzfeindes...

So fängt der, neu kann man nicht sagen, aber aktuelle streifen von guy ritchie an, der hier bei uns als direct-to-dvd variante erschienen ist. Der Film protzt nur so an Dialogen im typischen ritchie-styl. Ein besonderes Augenmerk ist Jason Statham, der hier in einer ungewohnten rolle auftritt (am anfang hab ich ihn gar nicht wiedererkannt^^).

Mehr hab ich grade nicht lust zu schreiben, also gleich zur punktevergabe: 8/10


Poetic Justice

Das Debüt von Janet Jackson die an der seite von 2pac spielt. Netter Mix aus Lovestory und Ghettodrama, ein film um nach feierabend abschalten zu können. Rein Subjektive 6/10, andere werden ihn wohl schnarch langweilig finden ^^
ASCH

RANG God of Clanintern

#2479 - 17.12 22:12

Die Sadisten des Satans

Eine fiese Bande aggressiver Biker macht das weite Hinterland der Vereinigten Staaten unsicher. Allen voran der Anführer Anchor (Russ Tamblyn), ein waschechter Psychopath. Als die Burschen in einem Diner für Krawall sorgen, kommt es zu einer grausigen Eskalation. Anchor erschiesst den Besitzer und ein älteres Ehepaar. Das ältere Paar hatte einen Typen namens Johnny (Gary Kent) mitgenommen, der als Anhalter unterwegs ist. Gerade aus dem Militärdienst entlassen, ist Johnny in guter körperlicher Verfassung. Er überwältigt zwei Mitglieder der Gang, macht sich mit der Bedienung Tracy im Schlepptau aus dem Staub.

Bald gibt das Fluchtfahrzeug den Geist auf, die mörderischen Biker sind den beiden Flüchtigen auf den Fersen, denn nach dem mehrfachen Mord kann man keine Zeugen gebrauchen. Die beiden Überlebenden flüchten zu Fuß in eine öde, staubige Wüste aus Sand und Gestein. Dort hofft Johnny die Häscher abschütteln zu können, denn ein grosser Teil des Geländes ist nicht mit Zweirädern befahrbar. Jedoch gibt der irre Anchor nicht so leicht auf. So werden im Verlauf der Jagd noch weitere, bisher unbeteiligte Personen zu Opfern...

"Satan's Sadists" (1969) ist einer dieser typischen Biker-Filme, die in stattlicher Anzahl die (Auto)Kinos der späten sechziger und frühen siebziger Jahre heimsuchten. Trash-Spezialist Al Adamson führte Regie, Russ Tamblyn kommt als durchgeknaller "Killer-Biker" wunderbar rüber. Die Rollen der übrigen Motorrad-Terroristen fallen herrlich klischeehaft aus, es ist eine wahre Freude.

Wer Filme dieser Richtung gern sieht, sollte die Sadisten durchaus auf seine Einkaufsliste setzen. Der Streifen kommt herrlich billig und sleazy daher, so wie es sich für einen echten Biker-Film aus dieser Zeit gehört. Allerdings kommt die "Biker Thematik" hier wohl mehr als Aufhänger für diverse Gewalt- und Sexszenen daher, weniger um das damalige Lebengefühl der Biker und/oder Rocker auf Zelluloid zu bannen. Beiträge wie "Das Todesrennen der wilden Engel" (The savage Seven, 1968) oder "Rocker kennen kein Erbarmen" (The Cycle Savages, 1969), gefallen mir insgesamt besser, bieten einen noch höheren Unterhaltungswert.

Die DVD zu "Die Sadisten des Satans" stammt aus dem Hause Eyecatcher. Wie gewohnt kommt die DVD in einer Hartbox daher, man hat die Wahl zwischen zwei kleinen Hartboxen oder einer grossen, limitierten Hartbox. Qualitativ zeigt sich das Bild mittelprächtig, die deutsche Tonspur ist deutlich ramponierter als der englische Originalton.

Für Liebhaber des Genres Pflicht. Gut, aber nicht zur Spitze solcher Filme zählend. 7/10
ASCH

RANG God of Clanintern

#2480 - 18.12 20:25

Halloween (Remake)

Michael Myers zeigt als Junge im zarten Alter von zehn Jahren heftige Verhaltensauffälligkeiten. Er quält und tötet Tiere, schliesslich macht er auch vor Menschen nicht mehr halt. Als seine Mutter wie gewohnt ihrem Job als Tänzerin in einem schmierigen Schuppen nachgeht, nimmt das Böse den Jungen endgültig in Beschlag. Er tötet seinen versoffenen Stiefvater auf bestialische Weise, seine Schwester und deren Freund müssen ebenfalls den Weg unter die Erde antreten. Nach einem ausufernden Gerichtsprozeß landet Michael in der geschlossenen Psychiatrie, wo er von dem Psychologen Dr. Loomis intensiv betreut wird.

Dieser versucht die Ursache für Michaels abartige Taten zu ergründen, doch er kann nicht in die Psyche des Kindes vordringen. Loomis bemüht sich viele Jahre um Michael, doch der wird immer verschlossener, spricht schliesslich nicht mehr und versteckt sein Gesicht hinter selbstgebastelten Masken. Fünfzehn Jahre vergehen, Michael ist ein stummer Riese geworden, bastelt in seiner Zelle noch immer Masken, verbirgt sich hinter diesen. Als Wärter sich einen fiesen Spass mit ihm erlauben wollen, gerät Michael ausser Kontrolle, tötet die Wärter und entflieht aus der psychiatrischen Klinik. Er macht sich auf den Weg in seine kleine Heimatstadt, weiteres Blutvergießen scheint unausweichlich. Dr. Loomis weist die örtliche Polizei auf die kommende Gefahr hin, doch man hält seine beängstigenden Ausführungen zunächst für maßlos übertrieben. Ein verdammt blutiger Irrtum...

Nun ist es also passiert. Auch "Halloween" (1978), bekanntlich einer der ganz grossen Klassiker von John Carpenter, wurde als Remake verwurstet. Das ausgerechnet Rob Zombie auf dem Regiestuhl platziert wurde, hielt ich zunächst nicht für eine besonders gute Wahl. Seine Werke "Haus der 1000 Leichen" und "The Devil's Rejects" waren sicher keine schlechten Filme, jedoch gefielen mir der hektische Schnitt und die Videoclip-Ästhetik nicht besonders gut. Glücklicherweise hat Rob Zombie diese Elemente deutlich zurückgefahren, sehr erfreulich. Das Remake beleuchtet die Kindheit und Jugend von Michael Myers recht ausführlich. Dadurch erscheint die Figur menschlicher als sie in der Vorlage gezeichnet war, obwohl sich Zombie im weiteren Verlauf immer wieder darum bemüht zu betonen, dass Michael Myers das personifizierte Böse ist, wobei diese These im Finale zum Teil erneut untergraben wird. Für mich ist das ein klarer Schwachpunkt, denn die Faszination der Figur Michael Myers bestand immer darin, dass der Zuschauer es mit dem völlig "entmenschten", konzentrierten Bösen zu tun bekam. Das Remake zeigt uns viel zu lange einen verstörten, kranken Jungen, ramponiert dadurch die Hauptfigur der Erzählung.

Kommen wir zu den Darstellern. Natürlich sollte man einem Remake die Chance auf eine eigene Interpretation der Vorlage und ihrer Figuren gewähren, doch muss es sich auch den Vergleich mit dem Original gefallen lassen. John Carpenter hatte mit Donald Pleasence einen traumhaften Glückgriff für die Rolle des Dr. Loomis getan. Fanatisch, immer selbst am Rande des Wahnsinns, Pleasence machte Dr. Loomis zu einem der Markenzeichen der Halloween Reihe, konnte auch in diversen Fortsetzungen vollends überzeugen. Rob Zombie schickt den fürchterlichen Malcolm McDowell ins Rennen. Für seine Verhältnisse spielt McDowell immerhin solide und wirkt redlich bemüht. Versucht man den "originalen" Dr. Loomis ein wenig auszublenden, funktioniert McDowells Darbietung recht gut, das Ergebnis fällt zumindest runder und angenehmer aus als zu befürchten war. Zombie besetzte viele Rollen mit bewährten Fratzen, Fratzen die zum Teil auch seine vorherigen Filme zierten. So bekommen wir Sheri Moon Zombie als Michaels Mutter zu sehen, dabei liefert sie eine durchaus gute Vorstellung ab. Ein fieser, häßlicher Bengel namens Daeg Faerch spielt den jungen Michael, auch seine Darbietung weiss zu gefallen. Der Filmfan wird mit Danny Trejo, William Forsythe, Sid Haig, Danielle Harris und sogar Udo Kier erfreut, eine sehr gelungene Auswahl, danke Herr Zombie!

Der "Director's Cut" bringt es auf eine Laufzeit von rund 116 Minuten. Die Kinofassung ist ebenfalls auf DVD erhältlich, läuft aber deutlich kürzer (ca. 105 Minuten). Bezüglich der gezeigten Gewalt ist "Halloween" nicht sonderlich ausufernd, trotzdem wurde der DC inzwischen indiziert. Meiner Meinung nach eine sehr fragwürdige, übertriebene Maßnahme. Jeder Interessent sollte auf den Fall zur längeren Version greifen, der Kinofassung die kalte Schulter zeigen.

"Halloween" ist nicht der erste Film von Meister Carpenter der einen Neuaufguß erfahren hat. So ist z.B. das Remake von "Assault on Precinct 13" sehr ordentlich ausgefallen, während man das Remake von "The Fog" getrost im Regal stehen lassen kann. Eines haben alle Remakes gemein, keines erreicht die Qualität der Vorlage. Wie schlägt sich nun Rob Zombies Version von Halloween? Er kommt nicht wirklich überraschend, natürlich kann auch Zombie nicht die Qualität von Carpenters Vorlage erreichen. Immerhin inszeniert Zombie bodenständiger und gekonnter als bei seinen vorherigen, eigenen Filmen. Positiv ist mir ein Teil der ausgewählten Musik aufgefallen. Zu Beginn bekommen wir das unverwüstliche "God of Thunder" von Kiss auf die Ohren, Rush geben sich später mit "Tom Sawyer die Ehre. Leider muss man aber auch das grausige "Love Hurts" der Schleimbeutelsaftsackrocker von Nazareth über sich ergehen lassen, pfui Deibel!

Mein Fazit: "Halloween" (1978) ist einer der ganz, ganz großen Klassiker des Horror-Kinos, ja einer der größten Filmklassiker überhaupt! Diesen übermächtigen Schatten kann das Remake zu keiner Zeit überstrahlen. Ist man jedoch guten Willens, versucht die Vorlage ein wenig aus dem Gedächtnis zu verdrängen, zumindest nicht zum direkten Vergleich heranzuziehen, bleibt unter dem Strich ein netter, unterhaltsamer Film. Den versauen auch Malcolm McDowell und der kurze Einsatz von Nazareth nicht. Rob Zombie scheint mir auf dem richtigen Weg zu sein, ich bin gespannt was der Mann noch auf der Pfanne hat!

Gut = 7/10
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#2481 - 19.12 05:58

Ich fand Halloween ziemlich enttäuschend, hatte von Zombie da deutlich mehr erwartet. Der Anspruch den Film mittels der deutlich vertieften psychoanalytischen Komponente tiefsinniger zu machen, wurde durch das öde, schematisch und uninspiriert ablaufende Gemetzel in der zweiten Hälfte verraten.
Muss aber auch zugeben, dass mir das Original trotz meiner Liebe zu den meisten alten Carpenterfilmen auch nie gefallen hat. Slasher werden mich glaub ich nie vom Hocker reißen können.
ASCH

RANG God of Clanintern

#2482 - 19.12 13:46

quote:
...Der Anspruch den Film mittels der deutlich vertieften psychoanalytischen Komponente tiefsinniger zu machen...


Genau das hat in einem solchen Film nichts zu suchen. Hoffentlich wird Jason nicht auf ähnliche Weise entwürdigt.
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#2483 - 19.12 13:50

o_O Ich bin der Meinung, dass gerade in einer so ausgelutschten Reihe wie Halloween ein paar Innovationen mal gar nicht schlecht wären...
ASCH

RANG God of Clanintern

#2484 - 19.12 16:34

Nö. Das will doch kein echter Fan wirklich. Wozu auch? Slasher bleibt Slasher. Love it ode hate it!
Quentin

RANG Ultimate 0wn3r

#2485 - 19.12 18:14

Dann kannst du dir auch einen Film nehmen und den immer wieder angucken. Oder unter den 63239423 schematischen, einfallslosen Slashern einen per Zufall aussuchen. Ohne Innovation wird Film zum Fließbandprodukt ohne Seele, siehe Saw. Nicht, dass man immer alles verändern müsste, sicher müssen auch mal Genregesetze und -regeln eingehalten werden, damit sie sich auch überhaupt etablieren können. Ich freu mich ja auch immer, wenn z.B. bei Fronters die Teenies an der düsteren Kreuzung stehen und ein verranztes, nach Tod stinkendes und vermutlich mit Blut beschriftetes Schild zum nicht auf der Karte eingezeichneten Motel sehen und sich spontan überlegen da zu übernachten. Aber Innovation grundsätzlich abzulehnen bewirkt, dass Filme wie Saw 5 immer mehr die Kinokassen dominieren, Filme bei denen man schon von vornherein aufheult wenn man nur den Titel hört. An dieser Stelle könnte mit ein bisschen Innovation etwas viel besseres stehen und die Leute würden es sicher auch besser finden. Und nach Halloween 8...9...? keine Ahnung wieviel, aber nach x Teilen einem Remake - also einer Neuinterpretation anzukreiden, dass sie auf Innovationen setzt, erklärt mir die Antwort der aktuellen zum Teil seelenlosen Kinoentwicklung ganz gut...
ASCH

RANG God of Clanintern

#2486 - 20.12 09:10

Wir reden -schreiben- mal wieder aneinander vorbei. Slasher sind IMHO einfach nicht der richtige Spielsplatz für großartige Innovationen. So schwächt Rob Zombie die Figur des Michael Myers durch den ersten Teil des Filmes, macht das Monster ein wenig menschlicher. Dieses Sub-Genre ist unbestritten limitiert, aber gerade dieser recht beschränkte Horizont macht den Reiz solcher Filme aus. Innovationen erwarte ich von grossen Künstlern, heute mögen das Leute wie die Coen Brüder oder auch David Lynch sein, spontan muss ich gar an Steven Soderbergh denken. Denn immer wenn der Mann Filme macht die nicht auf den Massenmarkt schielen, wird das Ergebnis durchaus sehr ansprechend. Seine Version von "Solaris" liebe ich sehr, genau wie das Original von Tarkowski.

Sicher, "Saw" ist ein nahezu perfektes Beispiel für das gnadenlose Ausschlachten eines Goldesels. Ich habe bisher nur die Teile 1,2 & 3 gesehen, aber keine der Fortsetzungen erreicht auch nur im Ansatz die fiese Brillianz des Erstlings!

Zum Teil seelenlose Entwicklung des Kinos? Mit Sicherheit, das unterschreibe ich zu jeder Zeit! Liegt der qualitative Mangel an den Machern? Bekommt das Publikum vielleicht einfach die Filme die es verdient hat? Diese Entwickling in Richtung "Kälte und Kommerz" beschreibt ja nicht nur die Filmindustrie, sondern vor allem den bedauernswerten Zustand der heutigen Gesellschaft!

Ich schaue bekanntlich sowieso lieber "alten Scheiss", mir geben solche Filme einfach mehr. Dort finde ich "Seele", "Wärme" und Qualität welche den Begriff "Kunst" nicht der Lächerlichkeit preisgibt! Trotzdem wandern auch immer wieder neuere Titel in meine Sammlung, oft -nicht immer- zur lockeren Unterhaltung, weniger aus echter, tiefer Zuneigung und Demut.


Zurück zum Thema:


Der Mann ohne Gedächtnis

Vor acht Monaten verlor ein junger Mann (Luc Merenda) sein Gedächtnis durch einen Unfall. Er lebt momentan in London, sucht verzweifelt nach Erinnerungen, jedoch ohne Erfolg. Eines Tages sucht ihn ein Schlägertyp auf, der jedoch umgehend von einem Heckenschützen ins Jenseits befördert wird. Als den jungen Mann ein Telegramm erreicht, macht er sich auf den Weg nach Norditalien, wo seine Ehefrau leben soll. Die junge Dame trägt den Namen Sara Grimaldi (Senta Berger), doch ihr angeblicher Ehemann erkennt sie zunächst nicht. Das Paar gibt sich Mühe wieder zueinander zu finden, jedoch tauchen dunkle, bedrohliche Schatten aus der Vergangenheit auf, werden zur lebensgefährlichen Bedrohung für die Eheleute. Wird sich der junge Mann an seine wahre Identität erinnern können, vor allem daran in welche zwielichtigen Geschäfte er verwickelt war...???

"L' Uomo senza memoria" entstand 1974 unter der Regie von Duccio Tessari, dem wir noch einige andere Perlen des europäischen Kinos verdanken. So gehen Italo-Western wie "Eine Pistole für Ringo" auf sein Konto, der Giallo "Blutspur im Park" entstand unter seiner Regie, Alain Delon gab für Tessari den Zorro, auch Ikone Lino Ventura arbeitete mit Tessari zusammen. Leider ist der Bekanntheitsgrad dieses Regisseurs heute nur noch gering, ein sehr unbefriedigender Zustand, der seinem hochwertigen Schaffen nicht gerecht wird! "Der Mann ohne Gedächtnis" spielt überwiegend vor der wundervollen Kulisse einer malerischen Kleinstadt im Norden Italiens. Luc Merenda -damals ein sehr gefragter Darsteller- gibt als "Mann ohne Gedächtnis" eine sehr überzeugende Vorstellung ab. Senta Berger in der weiblichen Rolle ist ein wahre Augenweide, vermag aber auch durch ihre darstellerischen Fähigkeiten voll zu überzeugen. Der Kenner freut sich über ein Wiedersehen mit Umberto Orsini, Charakterschädel Bruno Corazzari darf herrlich fies sein, was will man mehr?

Möchte man "Der Mann ohne Gedächtnis" in eine Genre-Schublade packen, fällt recht häufig der Begriff "Giallo". Jedoch sollte man hier keinen Serienkiller mit schwarzen Handschuhen erwarten, auch nackte Haut ist eher Mangelware, der Film lebt von seinen wundervollen Kulissen, den erstklassigen Schauspielern, der absolut phantastischen Regie- und Kamera-Arbeit. Plumpe Schauwerte wie harte Gewalt und weibliche Rundungen im Überfluß, dafür liebt man viele Gialli, Tessaris Film kommt jedoch prima ohne diese bewährten Elemente aus. Wobei das Finale den Puls stark beschleunigt, Senta Berger gar zur Kettensäge greifen muss! Aber keine Angst, der Film verliert sich auch gegen Ende nicht in einer Orgie der Gewalt. Nein, pure Spannung packt den Zuschauer unbarmherzig, lässt ihn mit den Symphatieträgern fiebern, um ihr Leben kämpfen. Die Schönheit des Werkes erinnert mich an den ebenfalls sehr stilvollen Giallo "Der Killer von Wien" (Sergio Martino, 1970), allerdings unterscheiden sich die Filme ansonsten deutlich, ferner ist in Wien mehr nackte Haut zu bewundern.

Koch Media hat diesen Leckerbissen vor ein paar Monaten veröffentlicht, damit eine schmerzliche Lücke im Bereich des italienischen Genre-Kinos geschlossen. Wie auch die DVDs zu "Der Killer von Wien" oder "Malastrana" hat man sich im Hause Koch erneut nicht lumpen lassen. "Der Mann ohne Gedächtnis" kommt in schöner Bildqualität daher, als Bonus ist u.a. ein aktuelles Interview mit Hauptdarsteller Luc Merenda zu sehen. Der Mann ist in Würde gealtert, verdient seine Brötchen inzwischen als Antiquitätenhändler. Die sehr schön gestaltete Verpackung steckt in einem nicht minder hübschen Schuber, Koch Media hat -wie zur angenehmen Gewohnheit geworden- sehr gute Arbeit geleistet, vielen Dank dafür!

Kein Italo-Freund darf sich diese ganz, ganz wundervolle Perle entgehen lassen! Ein wunderschöner, überwiegend ruhiger, sehr stilvoller Film vor einer perfekten Kulisse! Sicher kein Film für Hektiker, aber ganz sicher ein Freundenfest für den Genießer!

Ich bin verliebt in diesen herrlichen Film von Duccio Tessari, sicher auch -aber längst nicht nur- wegen der damals umwerfend schönen Senta Berger. Ein überragendes, unverzichtbares Stück feinster Filmkunst aus Italien. Absolutes Pflichtprogramm!

Ganz dicke 9/10!!!




Amok Train

Ein Häuflein amerikanischer Studenten begibt sich auf eine Studienfahrt nach Jugoslawien. Die Leitung übernimmt der angesehene Professor Andromolek (Bo Svenson), ein etwas verschrobener Kauz, der trotzdem einen guten Draht zu den jungen Leuten hat. Auch Beverly (Mary Kohnert) ist Teil der Reisegruppe, jedoch eher eine zurückhaltende Aussenseiterin, für die anderen Kids häufig das Ziel von spöttischen Bemerkungen. Mary hat serbische Wurzeln, denn ihr Vater stammt aus dieser Region. Aufgewachsen ist sie jedoch in den USA, kommt daher wie die anderen Studenten zum ersten Mal mit Jugoslawien in direkten Kontakt. Die Reisenden sollen ihre erste Nacht in einem abgelegenen Dorf verbringen, doch schon bald kommt es zu einer Katastrophe...

...die Hütten, welche den jungen Leuten als Schlafstätte dienen, geraten in Brand. Nicht alle können dem Inferno entrinnen, die Überlebenden ergreifen in panischer Angst die Flucht vor den bedrohlichen Dorfbewohnern. Auf ihrer Flucht erreichen die verängstigten Studenten eine Bahnlinie, mit etwas Glück gelingt es ihnen einen langsam fahrenden Zug zu entern. Nach anfänglicher Erleichterung bricht das Grauen jedoch erneut über die Gruppe herein. Finstere Mächte sind am Werk, selbst der Deibel persönlich gibt sich die Ehre, denn er hat es auf ein eindrindliches Rendezvous mit der irritierten Beverly abgesehen...

Hui... "Amok Train" (1989) ist amerikanisch/italienische Co-Produktion, ein Horror-Streifen mit deutlicher Trash-Schlagseite. Die Story ist sehr abstrus, in der "Jugoslawien Kulisse" sieht es wie im tiefsten Mittelalter aus. Die Akteure passen prima in diese Sause, die Dialoge sind teils echte Brüller. Mettgut wird auch produziert, ein paar nette Metzeleffekte sind zu sehen. Nicht sehr ausufernd, aber in Deutschland reichte dies bereits zur Indizierung. Besondere Freude machte mir der ausser Kontrolle geratene Zug. In entsprechenden Situationen kommt ganz klar sichtbar eine Modelleisenbahn zum Einsatz, was mir persönlich viel symphatischer als heutige Effekte daherkommt, die inzwischen überwiegend aus dem Computer purzeln. Natürlich würde ich meine -im Keller sorgfältig eingelagerten- Dampfloks im Maßstab H0 niemals solchen Qualen aussetzen.

Der Film sorgt für recht kurzweilige Unterhaltung, obwohl man manche Passagen gern ein wenig hätte straffen können. Dragon hat den Film schon vor einigen Jahren auf den Markt geworfen, die Fassung ist ungeprüft und uncut. Die Qualität der DVD ist zwar sehr mittelprächtig, doch passt diese "VHS-Lastigkeit" prima zur Atmosphäre von "Amok Train". Letztlich sich kein Pflichtprogramm, aber für Sammler netter Horrorunterhaltung durchaus einen Blick wert, zumal die DVD z.B. auf Börsen für sehr kleines Geld zu haben ist.

Nette Unterhaltung = 6,5/10
ASCH

RANG God of Clanintern

#2487 - 24.12 22:44

Drei tolle Kerle

Ein fieser Franzose will den Engländern die angestrebte Mitgliedschaft in der EWG erschweren. Zu diesem Zwecke plant er die Inszenierung eines Skandals, ein britischer Minister soll vor den Augen der ganzen Welt diskreditiert werden. Ein heimlich gedrehter Film zeigt den ranghohen Politiker bei sexuellen Ausschweifungen. Diese Peinlichkeit muss unbedingt verhindert werden, ergo schicken die Amis einen Top-Agenten (George Martin) über den grossen Teich. Ihm stellt man zwei berüchtigte Superschurken zur Seite, nun kann die Jagd auf den pikanten Streifen beginnen. Der Weg führt unsere Helden nach Tokio, wo sie sich umgehend mit ganzen Heerscharen übler Gestalten rumschlagen müssen...

Du meine Güte, was für ein herrlich bekloppter Eurospy Knaller. 1967 wurde das Machwerk verzapt, in Deutschland machte der Film im Sommer 1968 die Kinos unsicher. "Tre supermen a Tokio" kennt keine Schmerzgrenzen. Die Dialoge sind unglaublich beknackt, die Story wird im Verlauf des Filmes immer grotesker. Besonders entzückend sind die kugelsicheren Kostüme des Trios. Kaum haben die "tollen Kerle" ihr Outfit angelegt, prallen ganze Salven aus automatischen Feuerwaffen wie lahme Geschose aus einer defekten Erbsenpistole an ihnen ab. Sehr anregend war auch die Verfolgungsjagd auf einem Rummelplatz, Achterbahn und Geisterbahn erlebten ein ganz neues Ausmaß an Action.

Wie es sich für einem Film aus der zweiten Hälfte der sechziger Jahre gehört, kommen viele Kulissen und Kostüme in herrlich quietschig bunten Farben daher, ein wahres Freudenfest für die entzündeten Augen. Sal Borgese spielt einen der drei Helden, darf dabei zwar nicht sprechen -zumindest nicht verständlich- zieht dafür aber genial durchgeknallte Fratzen. Herr Borgese ist mir irgendwie immer symphatisch. Vor nicht allzu langer Zeit erfreute er mich im vorzüglichen "Todeskommando Panthersprung", dort an der Seite von Gianni "Sartana" Garko, den ich ebenfalls sehr schätze!

Starlight präsentiert den Film in schöner Qualität, auf dem Cover wird mit der Information "Weltweit längste Fassung" geworben. Da die damalige Kinofassung offensichtlich gekürzt war, liegt leider keine vollständige Synchronisation für diese Klamotte vor. Daher sind die entsprechenden Szenen im italienischen Originalton zu sehen, ausgestattet mit Untertiteln. IMHO ist eine Lösung dieser Art noch immer die eleganteste. Denn die Szenen einfach nicht zu zeigen - oder alternativ eine neue (Teil)Synchro anzufertigen- halte ich für die deutlich schlechteren Optionen.

Mir hat der Film durchaus Freude bereitet. Allerdings muss ich für solche Kaliber schon in der richtigen Stimmung sein, ansonsten liegen die Nerven spätestens nach einer halben Stunde blank. Empfehlen möchte ich den Film nur sehr toleranten Freunden bescheuerten Humors. Die allseits bekannten Spencer/Hill Spektakel sind im Vergleich zu "Drei tolle Kerle" absolut ernsthafte Werke! Wer sich angesprochen fühlt, der darf sich über den sehr günstigen Preis der DVD freuen, die dazu noch von wirklich sehr ordentlicher Qualität ist. Ich habe vor ein paar Monaten lediglich 3.87€ (inkl. Porto!) bezahlt, gekauft per Amazon-Marketplace. Sicher ist der Film kein herausragender Titel innerhalb unserer kleinen Sammlung, jedoch wäre mir die DVD auch einen "normalen" Preis wert. Direkt bei Amazon geordert wären im Moment 10.99€ fällig!

In der richtigen Stimmung = Gut! 7/10



88 Minutes

Dr. Jack Gramm (Al Pacino) ist ein angesehener Psychiater, unterrichtet am College von Seattle, erstellt darüber hinaus Gutachten für das FBI. Einige Jahre sind ins Land gezogen, seit der Serienkiller Jon Forster (Neal McDonough) dank eines aussagekräftigen Gutachtens von Gramm dauerhaft hinter Schloss und Riegel wanderte. Nun steht die Hinrichtung des Killers auf dem Terminplan, jedoch werden plötzliche Morde an jungen Frauen verübt, Morde welche die exakte Handschrift des zum Tode verurteilten Forster tragen. Selbst Details die nicht an die Öffentlichkeit gelangten stimmen überein, Forsters Schuld und Gramms Kompetenz werden dadurch in Frage gestellt, die Hinrichtung steht plötzlich auf sehr wackeligen Beinen. Als diese erschreckenden Ereignisse bereits in voller Fahrt sind, erhält Dr. Gramm einen mysteriösen, bedrohlichen Anruf. Der unbekannte Anrufer teilt dem Psychiater mit, dass er in 88 Minuten sterben wird. Zunächst glaubt Gramm an einen geschmacklosen Scherz, jedoch meldet sich der Anruf immer wieder, teilt Gramm die ihm aktuell verbleibende Zeit mit. Zu allem Überfluß gerät der Professor auch noch selbst in Tatverdacht...

Auf einen Thriller mit Al Pacino freut man sich meist völlig zu recht. "88 Minutes" kommt jedoch nicht über solides Mittelklasse-Niveau hinaus. An Pacino liegt dies sicher nicht, zwar hat er schon beeindruckender aufgespielt, steckt aber die übrige Besetzung trotzdem locker in die Tasche. Doch auch die Nebendarsteller überzeugen, trotz des übermächtigen Schattens des Herrn Pacino. William Forsythe ist diesmal als Bulle unterwegs, den Burschen sehe ich immer gern. Alicia Witt, Leelee Sobieski, Amy Brenneman und weitere Damen sind in Rollen zu sehen, die die Handlung teils entscheidend prägen.

Es liegt also in der Tat nicht an den guten Darstellern, dass dieses Werk von Regisseur Jon Avnet (Grüne Tomaten, Red Corner) den Sprung auf den heiligen Altar der Filmkunst verfehlt. Es fehlt dem Film einfach an Spannung und Gänsehautmomenten, man fiebert nicht mit den Charakteren um die Wette, man beobachtet eher recht entspannt, gelassen. Für einen Film dieser Art sicher kein gutes Zeugnis. Wer Meister Pacino mag, kann den Film -trotz diverser Schwächen- ohne grössere Bedenken in die Sammlung aufnehmen, man darf nur kein nervenzerfetzendes Meisterstück gepflegter Thriller-Kunst erwarten.

Nett. Daher leider zu leicht verdaulicher Happen. Entspannte 6/10



Blastfighter - Der Executor

Jake Sharp (Michael Sopkiw) verdiente seinen Lebensunterhalt einst als Polizist. Doch dann wanderte er etliche Jahre in den Knast, man hatte ihm einen Mord in die Schuhe geschoben. Als Sharp wieder auf freiem Fuss ist will er eigentlich nur seine Ruhe haben. Es zieht in zurück in seine Heimat, eine abgelegene Ecke mit herrlicher Flora und Fauna. Leider treibt eine Horde gnadenloser Wilderer dort ihr Unwesen, Michael gerät umgehend mit den fiesen Burschen aneinander. Das schlimmste Großmaul stellt sich der kleine Bruder von Tom (George Eastman) heraus. Jake und Tom waren in ihrer Kindheit gute Freunde, daher versucht Tom zunächst die Situation zu entschärfen, bietet seinem alten Kumpel sogar einen Job an. Jake ist jedoch ein Dickschädel, daher eskaliert der Konflikt weiter. Zu allem Überfluss taucht dann auch noch eine junge Dame auf, die von sich behauptet Jakes Tochter zu sein...

"Blastfighter" ist ein netter, kleiner Actioner aus den achtziger Jahren. Regie führte Lamberto Bava -bekanntlich der Sohn von Meister Mario Bava- der sonst eher im Bereich Horror anzutreffen ist. Die Darsteller sind weniger bekannt, mit Ausnahme von George Eastman und Michele Soavi. Soavi begann kurze Zeit später selbst Regie zu führen, so ist z.B. "Dellamorte Dellamore" und seiner Leitung entstanden, einer der schönsten Italo-Filme der neunziger Jahre. George Eastman gibt diesmal nicht den perversen Fiesling, versucht sich zunächst sogar als Vermittler zwischen den Streithähnen.

Der Filmtitel ist vielleicht ein wenig zu reißerisch gewählt, denn der Film braucht einige Zeit um auf Touren zu kommen. Die Atmosphäre erinnerte mich manchmal entfernt an den ersten Rambo, was durch Hauptfigur und Location unterstrichen wird. "Blastfighter" ist sicher kein Genre-Klassiker, bietet dem geneigten Fan aber durchaus gute Unterhaltung. Eyecatcher hat sich dieser kleinen Perle angenommen, wie üblich ist der Film mit unterschiedlichen Cover-Motiven zu haben, als Verpackung dient eine schicke Hartbox. Zum Film selbst gibt es leider kein Bonus-Material, dafür aber zwölf Trailer zu Filmen aus dem Programm von Eyecatcher. Eine feine Sache, denn zu Trailer zu den betreffenden Filmen sind man sonst recht selten, da die entsprechenden Titel allesamt als "Nischenprogramm" zu bezeichnen sind.

Mir hat Blastfighter wirklich gut -fast sehr gut- gefallen. Die Darsteller sind solide, die Atmosphäre der gewählten Kulisse erste Sahne!

7,5/10
Fella*status:verwirrt*

RANG Master of Clanintern

#2488 - 25.12 18:11

gestern abend schräger als fiktion....war echt ganz witzig und auch ein wenig niedlich.
ASCH

RANG God of Clanintern

#2489 - 25.12 21:08

Motel Hell

Die Geschwister Vincent und Ida betreibt ein kleines Motel in einer ländlichen, ruhigen Gegend. Im Umkreis von ca. 100 Meilen ist Vincent allerdings weniger für sein Motel bekannt, sondern sein extrem schmackhaftes Räucherfleisch aus eigener Schlachtung und Produktion hat viele Freunde gefunden. Jedoch betreiben die verschrobenen Geschwister nicht nur eine Schweinezucht. Vincent legt Fallen aus die zahlreiche Autos und Motorräder zum Stillstand bringen. Den Unfallopfern blüht ein unangehmes Schicksal, denn Vincent braucht für sein begehrtes Räucherfleisch ganz spezielle Zutaten. An einer jungen Dame findet der Motel-Metzger jedoch Gefallen, er und seine Schwester pflegen die Blondine gesund. Als sich jedoch Vincents Bruder Bruce ebenfalls in das junge Ding verguckt, kommt es zum Streit zwischen den Brüdern. Zu allem Überfluß ist Bruce auch noch der örtliche Sheriff, werden Vince und seine ebenfalls durchgeknallte Schwester Ida nun auffliegen...???

"Motel Hell" ist ein netter Ami-Horror Beitrag der 1980 in die Kinos kam. Veteran Rory Calhoun kommt in der Rolle des perversen Fleischproduzenten prima rüber, die anderen Darsteller machen einen zumindest soliden Job. Der Humor kommt auch nicht zu kurz, allerdings fehlt es dem Werk an Momenten des Mettguts. Es werden recht hohe Erwartungen geweckt, die der Film dann letztlich leider nicht erfüllen kann. Ein paar nette Einfälle bekommt man jedoch geboten. Der "geheime Garten" der Geschwister -ich will an dieser Stelle nicht zu viel verraten- ist ein herrlich kranker Einfall, wird aber leider nicht genügend ausgeschlachtet. Das finale Duell mit Kettensäge und Schweinekopp als Maske gefällt, jedoch fehlt es auch dort an Blut und Gedärm. Natürlich muss Horror nicht automatisch massive Gewalt beinhalten. Bei einem Film wie "Motel Hell" fehlt sie allerdings eindeutig, die gebotene Handlung und Atmosphäre reissen es nicht raus, so versumpft der Streifen im Mittelmaß.

Keine Zeitverschwendung, aber auch kein Pflichtprogramm. 5/10
тiтaη ▪ if I ever feel better

RANG 0wn3r

#2490 - 26.12 16:10

Abbitte
Schlichtweg genial.
9/10

Basic
*gähn*
5/10