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FORUM: Medien THEMA: Wehrpflicht
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cibo

RANG Lord of Clanintern

#31 - 30.10 17:47

Als Mannschafter? Geht das nicht erst ab Feldwebel? Ich erinnere mich da nicht mehr sonderlich gut daran...
CaptainCat™

RANG Lord of Clanintern

#32 - 31.10 17:54

weiß ich auch nich genau wie es als mannschafter mit berufssoldat aussieht...

nur sollte vielleicht in betracht gezogen werden... wenn die wehrpflicht mal fallen sollte, bricht ein nicht zu unterschätzender teil der mannschafter weg...
Der_Kiesch *moep*

RANG Master of Clanintern

#33 - 31.10 20:46

Ein wegfall der Wehrpflicht wäre natürlich mit einer deutlichen verkleinerung des Heers verbunden - was anderes hab ich nie behauptet.
CaptainCat™

RANG Lord of Clanintern

#34 - 31.10 21:52

was wiederrum bewirken würde, dass das mit den auslandseinsätzen problematisch wird.

Man geht zwar davon aus, dass die 10.000 Soldaten im Ausland kein Problem sind bei ner 200.000er Armee, aber beu allen Soldaten, mit denen ich in den letzten Monaten gesprochen habe (Praktikum im Sommer und diverse Veranstaltungen) hieß es, dass man mit dem aktuellen Rotationsverfahren (eine einheit ist im einsatz, die andere macht 3-4 monate pause) schon am Limit sei. Teilweise kann die Ruhezeit zwischen dein Einsätzen schon nicht mehr eingehalten werden.

Auch braucht man ja auch geeignete Einheiten zum rotieren...
Jetzt macht sich beispielsweise die Verkleinerung der Jägertruppe bemerkbar, wenn sogar schon Panzergrenadiertruppen als Infanterie in Afghanistan eingesetzt werden...

Bei einer Verkleinerung der Armee müsste man sich eben gegen die Auslandseinsätze entscheiden. Und das hätte dann, vor allem auf politischer Ebene, recht weitreichende Folgen.

Besonders, wenn der Umbau der Armee hin zu einer kleinen Interventionsarmee mit Spezialtruppen wird. Denn ohne stehendes "Massenheer", sondern lediglich mit stark spezialisierten Einheiten kann man weder mehrere tausend Mann für Einsätze wie Afghanistan bereit stellen, noch würden/könnten/sollten sie Hilfspolizei im Kosovo spielen...
Der_Kiesch *moep*

RANG Master of Clanintern

#35 - 31.10 22:46

Was dabei unterschlagen wird ist, dass der gemeine Wehrpflichtige sowieso nicht ins ausland geschickt wird!

Ergo: Effektiv ändert sich am Problem kaum was, ausser das plötzlich mehr Geld zur Verfügung steht für Ausrüstung und Ausbildung etc. und DAS kommt den einheiten die im Ausland sind WIRKLICH zugute
cibo

RANG Lord of Clanintern

#36 - 01.11 00:37

Der gemeine Wehrpflichte kann aber zuhause wichtige Aufgaben übernehmen. Denn jeder der da draussen ist, braucht die Unterstützung zuhause.
Auf der anderen Seite gehen aber wieder etliche Soldaten rechnerisch dafür drauf die Ausbildung zu übernehmen...

So einfach ist das nicht...
CaptainCat™

RANG Lord of Clanintern

#37 - 01.11 10:25

quote:
Was dabei unterschlagen wird ist, dass der gemeine Wehrpflichtige sowieso nicht ins ausland geschickt wird!

Ergo: Effektiv ändert sich am Problem kaum was, ausser das plötzlich mehr Geld zur Verfügung steht für Ausrüstung und Ausbildung etc. und DAS kommt den einheiten die im Ausland sind WIRKLICH zugute


Weil zehntausende Wehrpflichtige auch nur den ganzen Tag rumsitzen und Bier saufen.

Ich schildere nur mal ein paar Eindrücke meines Praktikums im Lufttransportkommando:

In der Stabskompanie arbeiteten Wehrpflichtige im Fuhrpark, im Materiallager, im Geschäftszimmer, in der Personalabteilung war einer, und im Stabsgebäude selbst auch welche bei der IT-Unterstützung, einer bei der technischen Unterstützung, im OHG/UHG, beim Wetterdienst rannte auch noch einer rum, an der Pforte und beim Pressedienst glaub ich auch noch. Wobei ich längst nicht in allen Bereichen arbeitete und keinen umfassenden Eindruck habe.

Einige dieser Aufgaben können sicherlich auch von privaten Dienstleistern übernommen werden, aber nicht alle. Außerdem wären Zivilisten teurer als Wehrpflichtige. Es stünden also nur bedingt zusätzliche Kapazitäten für Einsätze bereit, weil alle ausgefallenen Wehrpflichtigen kompensiert werden müssten.

Und man muss bedenken: Das ist ein Luftwaffenstützpunkt. Die haben kaum Engpässe durch Auslandseinsätze. Die 500 Soldaten, die sich um die Tornados in Afghanistan kümmern, fallen da kaum ins Gewicht. Die Besatzungen in den Transportmaschinen auch nicht, dafür werden sie eingeplant. Und auf den Stützpunkten im Ausland (z.B. USA oder Kanada) arbeiten Stammbesatzungen, wo in der Regel keine Wehrpflichtigen arbeiten.

Im Heer wird das bedeutend anders aussehen, denn da wird der größte Teil der im Ausland benötigten Einheiten angefordert. Es fällt bei den unzähligen Standorten und Dienststellen der Bundeswehr schon ins Gewicht, wenn 10.000 Soldaten fehlen sowie nochmal ein Teil davon durch den Erholungsurlaub nach Einsätzen.

Dass Wehrpflichtige nicht arbeiten, ist schlicht und ergreifend ein Irrtum.

Das war vielleicht früher so, aber nicht mehr heute.
Der_Kiesch *moep*

RANG Master of Clanintern

#38 - 01.11 10:40

quote:

Weil zehntausende Wehrpflichtige auch nur den ganzen Tag rumsitzen und Bier saufen.


Nö - die kriegen beschäftigungstherapie und Ausbildung.... Ich war bei dem Verein und habs miterlebt...

Unsere Kaserne war damit beschäftigt die Leutz die da waren auszubilden für ne Wehrübung die immer wieder aufgeführt wurde....

Heißt effektiv: Könnte man an sich ohne wehrpflichtige einfach komplett knicken da iwie etwas sinnfrei...

Zweite aufgabe - ausbildung der Truppen die in den Kosovo gehen - DAS ist sinnvoll und nützlich - braucht aber nur nen Bruchteil der Mannschaften die wir in der Kaserne hatten - ja eher im gegenteil - die Leute die ausgebildet werden kommen ja eh meist von woanders und sind längerdienende...

Das Wehrpflichtige Arbeiten ist schlicht und ergreifend nur die halbe Wahrheit...
Sicher - die stellen in Gezi etc. pp müssen besetzt werden - und es ist extrem praktisch wehrpflichtige zu haben um den Ball der infanterie auszurichten - ABER: Es geht genauso ohne Wehrpflichtige...
Klar führt das zu einer Welle von Standortschließungen etc. da du die nichtmehr alle vernünftig bemannen kannst - aber genau das ist ja auch ein Teil der sparmaßnahmen - weniger standorte, weniger truppen, dafür besser ausgebildete Truppen.
Und grade für die "zivilen" Jobs im heer die du ansprichst, wie gezidienst etc. sollte man noch am leichtesten Truppen einwerben können....
cibo

RANG Lord of Clanintern

#39 - 01.11 12:20

Entweder es ist ein Soldat der das macht, oder ein Beamter. Wenn es ein Beamter ist, dann kann man ihn nirgends mehr im Ausland einsetzen. Ein Soldat ist ein Soldat, und wird als solcher auch kämpfen können. Befehle erteilen und empfangen. Das ist ein essentieller Unterschied. Und sie sind Kombattanten.
Und nicht alle Schreibtischarbeit kann von Beamten gemacht werden. Alles was Sicherheit betrifft macht kein Beamter, weil das auch im Gefechtsstand funktionieren muss. Die Computer müssen auch "da drunten" repariert werden können.

Und sowas wie Personalakten verwalten, ja da sitzen sie schon, die Beamten. Auch in der Wartung, und in der Verwaltung sowieso. Aber dann braucht es auch wieder jemanden, der Befehle erteilen kann und darf. Und den man in die Verantwortung nehmen kann.

Einen Zivilen Dienstleister? Dem kann gekündigt werden... Und der hat Arbeitszeiten. Ein Soldat kann, sollte es notwendig werden, auch 50h am Stück beansprucht werden. Auch Wehrdienstleistende.


Mit dem Vorschlag also "Simpel-Soldaten" anzuwerben - ich denke hier an schlechte Filme: Ein Typ mit fetten Brillengläsern und schiefem Blick, der super rechnen kann, aber nichtmal ein Gewehr halten... - führt man ein großes Problem in die Armee ein. Die Gruppen sind plötzlich mit unfähigen Leuten ausgestattet. Der darf dann nichts anderes machen, oder wie? Es gibt eh schon zu viele Leute, die zur Armee gehen weil es ein einfacher, simpler Job ist. Vermeintlich. Noch mehr Menschen die sich nicht im Klaren sind was sie dann eigentlich sind? Nämlich Soldaten? Nein, so einen Vorschlag halte ich weder für sinnvoll, noch für unterstützenswert.

quote:
Nö - die kriegen beschäftigungstherapie und Ausbildung.... Ich war bei dem Verein und habs miterlebt...

Nö. Die machenden vollen Job, auf hohem Niveau. Nicht alle, aber viele. Ich war bei dem Verein und hab's gemacht.
Der_Kiesch *moep*

RANG Master of Clanintern

#40 - 01.11 14:01

quote:

Entweder es ist ein Soldat der das macht, oder ein Beamter. Wenn es ein Beamter ist, dann kann man ihn nirgends mehr im Ausland einsetzen. Ein Soldat ist ein Soldat, und wird als solcher auch kämpfen können. Befehle erteilen und empfangen. Das ist ein essentieller Unterschied. Und sie sind Kombattanten.
Und nicht alle Schreibtischarbeit kann von Beamten gemacht werden. Alles was Sicherheit betrifft macht kein Beamter, weil das auch im Gefechtsstand funktionieren muss. Die Computer müssen auch "da drunten" repariert werden können.


Ich habe bewusst das Wort "werben" - sprich anwerben - sprich soldaten anwerben - verwendet und nicht "einstellen"...
Und auf SO einen posten kann man Soldaten rel leicht anwerben denke ich... Würde ja sogar mich fast reizen... - wenn nicht das blöde Befehlszeugs wär ^^
und militärische Ordnung und so ^^

quote:

Und nicht alle Schreibtischarbeit kann von Beamten gemacht werden. Alles was Sicherheit betrifft macht kein Beamter, weil das auch im Gefechtsstand funktionieren muss. Die Computer müssen auch "da drunten" repariert werden können.


Macht kein GWDLer... Wir waren mal Rechner reparieren lassen - dafür mussten wir in ne andere Kaserne - 100 km weiter ca...

quote:

Nö. Die machenden vollen Job, auf hohem Niveau. Nicht alle, aber viele. Ich war bei dem Verein und hab's gemacht.

Und wo warst DU?

Ich war in ner Jägerkaserne in Hammelburg - HARTE Grundausbildung - aber letztlich - für was bitteschön? Nützt mir nie wieder was - es sei denn ich verpflichte mich.
Danach ab ins Büro. Stabsdienst erste Kompanie - dadurch wenigstens noch ein bisschen was gelernt - aber sry - 3 monate ausbildung - verschenkte zeit, eine woche lehrgang, ca. 1 monat urlaub; effektiv was getan hab ich vielleicht 4,5 Monate - die hälfte meiner BW Zeit.
Klar alles toll wichtig und so - aber das is doch alles nur selbsterhalten - die Kaserne hätte man locker flockig dicht machen können.
Die gemeine Infanterie nützt dir nix mehr - für sicherungsaufgaben wie auslandseinsätze musste ja sowieso speziell ausbilden...
Und nimmst du die infanterie weg, ist die kaserne am ende, da alles was da gemacht wird letztlich nur ausbildungsbetrieb ist, der arbeit für alle 1000 - 2000 Soldaten beschafft (oder wie viele es waren)...
cibo

RANG Lord of Clanintern

#41 - 02.11 07:20

Hmmm, also ich kenn das schon, dass die GWDL und FWDL wirklich die Rechner reparieren und auch Server machen. Da waren ja zum einen die interessierte, zum anderen Leute die eine entsprechende Ausbildung hatten.
Aber ich kenne auch nur Luftwaffenstützpunkte, davon zwar mehrere, aber eben Luftwaffe

Ich war in einem Luftwaffenstützpunkt, wie gesagt.
2 Monate Grundausbildung, und sonst eigentlich keine weitere besondere Ausbildung. Einweisung in die Arbeit durch die anderen Anwesenden.
Natürlich hatte ich auch Urlaub, dazu noch sehr viel Sonderurlaub und Freistellung vom Dienst (hieß das so?). Aber ich hab auch um 6 Monate verlängert. Hatte ja eh nichts anderes zu tun bis zum Studium. War ein ansprechender, nicht einfacher Job, bei dem ich mit vielen Leuten zu tun hatte.

Und ich wäre auch bereit gewesen, in's Ausland zu gehen - womit man sich bei einer Verlängerung ja einverstanden erklärt. Aber auf der anderen Seite sinkt die Wahrscheinlichkeit doch sehr, wenn man erst im Laufe des Wehrdienstes verlängert, und nicht schon von Anfang an Wert darauf legt ins Ausland zu gehen.