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FORUM: Medien THEMA: Jatom, Neintom, was auch immer?
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McFree

RANG Deckschrubber

#31 - 28.03 19:11

Ein großes Problem sind zB die sogenannten "Blankets". Man ist sich noch nicht sicher, welches Material dort das günstigste sein soll. Der ITER ist in dieser Beziehung auch nicht fertig, der wird ohne vollständigen Mantel betrieben. Diese Blankets sind aber für die Energiebilanz sehr wichtig, und ohne die wird es wohl nicht zu einem Überschuss von Nutzenergie kommen. Jedenfalls nicht in naher Zukunft.
Die Probleme sind vielfältig, in einem Seminar hatte der Prof erwähnt, dass man diesen Mantel - eben wegen der starken Kontamination und der Bauart des Reaktors - nicht oder nur sehr schwer und kostenintensiv auswechseln kann. Das muss also sehr stabil und korrosionsbeständig sein
Es stehen einige Materialien zur Erprobung am ITER bereit (sind irgendwelche Legierungen, ich habe gerade nicht im Kopf welche es sind, Blei und Lithium waren dabei, wenn ich mich recht entsinne). Die haben alle Vor- und Nachteile. Es ist noch nicht abzusehen, ob sich überhaupt eines dieser Materialien für einen Dauerbetrieb eignet.
Der_Kiesch *moep*

RANG Master of Clanintern

#32 - 28.03 19:43

Da war aber der Gast den wir letztens zum Vortrag über Kernfusion an der Uni hatten sehr viel optimistischer Müsste mal schauen ob ich den Namen rauskrieg - war wohl einer der Koryphäen auf dem Gebiet...
McFree

RANG Deckschrubber

#33 - 28.03 19:49

Vielleicht war's derselbe wie bei uns. Der tourt anscheinend durch Deutschland.
Der_Kiesch *moep*

RANG Master of Clanintern

#34 - 28.03 21:00

quote:

Vortragsreihe "Energie für Europa"
5.12., 17 Uhr c.t., Senatssaal Prof. Dr. Alexander Bradshaw, Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, Garching/Greifswald, Mitglied der internationalen ITER-Gruppe (Europa, Japan, USA, Russische Förderation, China, Süd-Korea, Indien), Bau des ersten europäischen Kernfusionsreaktors in Cadarache (Frankreich) Kernfusion und das internationale ITER-Projekt


Der Herr Prof. Dr. Bradshaw - spricht sehr gutes Deutsch btw. ^^
Klang insgesamt eigentlich recht zuversichtlich das in nem Rahmen von vielleicht 50 Jahren die ersten kommerziellen Fusionsreaktoren ans Netz gehen könnten (die ersten wohlgemerkt - bis damit flächendeckend Energie erzeugt werden könnte würds auch noch dauern...)
McFree

RANG Deckschrubber

#35 - 28.03 23:08

Das hier war unserer:

PD Dr. Bernhard Unterberg (FZJülich/Essen)

"ITER: ein wegweisendes Experiment zur kontrollierten Kernfusion"
cibo

RANG Lord of Clanintern

#36 - 05.07 20:30

FAZ-Artikel über den Meinungsumschwung
McFree

RANG Deckschrubber

#37 - 06.07 13:13

Ja, wie schnell sowas doch geht, wenn es an dem Geldbeutel zerrt. Es entlarvt einen großteil der damaligen Atomkraftgegner als einen Haufen von Möchtegern-Gutmenschen.
Der_Kiesch *moep*

RANG Master of Clanintern

#38 - 07.07 10:26

Das Prob ist wahrscheinlich einfach nur, dass der Atomausstieg überstürzt war - man musste halt schnell nägel mit köpfen machen - um Ergebnisse präsentieren zu können.
Vermutlich hätte man den Ausstieg auf einen Zeitraum von 100Jahren anlegen müssen - da es in der Zeit durchaus realistisch wäre die alternativen entsprechend leistungsfähig (und bezahlbar) zu kriegen.

Fakt ist: Weder öl, noch Kohle, noch Gas noch Kernkraft (Kernspaltung) sind unbegrenzt zukunftsfähig.
Solar, Wind und Wasserkraft hingegen sind das...
cibo

RANG Lord of Clanintern

#39 - 07.07 10:45

Wasserkraft ist größtenteils ausgeschöpft, wenn man damit die Flußnutzung meint.
Werden Gezeitenkraftwerke auch zu Wasserkraft gezählt?

Windkraftwerke sind vom Umweltschutz auch nicht so besonders toll. Sie verbrauchen viel Fläche, und in ihrer Nähe sinkt der Wohnwert extrem ab. Viele Tiere kommen damit auch nicht klar.
Interessant sind sie vor allem - wie andere Kraftwerke auch - in Gebieten ohne große Besiedlung und Tierwelt.


Hmmm, wobei das wie bei den Kernkraftwerken das Problem mit sich bringt alles zu transportieren.

Fernwärme aus Kernkraft ist deswegen auch meistens schwer umzusetzen, weil sie weitab der Gemeinden gebaut wurden.
Der_Kiesch *moep*

RANG Master of Clanintern

#40 - 07.07 11:04

quote:
Wasserkraft ist größtenteils ausgeschöpft, wenn man damit die Flußnutzung meint.
Werden Gezeitenkraftwerke auch zu Wasserkraft gezählt?


Nehme ich an - haben nur leider so geringe leistungsfähigkeit (und mögliche standorte) dass sie keinen substantiellen beitrag zur energieversorgung leisten können.

quote:

Windkraftwerke sind vom Umweltschutz auch nicht so besonders toll. Sie verbrauchen viel Fläche, und in ihrer Nähe sinkt der Wohnwert extrem ab. Viele Tiere kommen damit auch nicht klar.


Grade zwischen großen ackerlandschaften machen die sich aber sehr gut - die brauchen schließlich sowieso nen mindestabstand zueinander.

Was sicher durchaus eine sehr gangbare option wäre, wäre allerdings solarkraft derart zu fördern, dass man die im großen Stil auf Dächern montieren kann. Einziges problem dabei ist halt die tatsache, dass die einspeisung etc. teils schwierig ist - deswegen wäre es ideal das ganze derart koppeln zu können, dass der strom gleich vor ort verbraucht wird - und bei "strommangel" entsprechend aus dem Netz dazu eingespeist wird.
Das könnte durchaus einiges vom verbrauch decken - und vor allem: Nachts wenn eh kein Strom gebraucht wird - und man sich möglichkeiten überlegen muss den strom loszuwerden (da die kraftwerke nicht vernünftig mal eben über nacht runtergefahren werden können) da produziert eine Solarzelle erst garnix ^^
CaptainCat™

RANG Lord of Clanintern

#41 - 07.07 12:17

Weltweit existieren derzeit rund 300.000 Tonnen radioaktiver Müll.

Asse 2 hat gezeigt, dass die Lagerung und Überwachung nichtmal 30 Jahre funktioniert, denn Menschen machen Fehler und für Geld werden sie zu Schweinen.

Auch wenn die Kernkraft von heute auf morgen nicht ersetzt werden kann, stellt sich die ernsthafte Frage, wie verantwortungsvoll es ist, jährlich zehntausende Tonnen zum Müll hinzukommen zu lassen, ohne zu wissen, was später damit passiert. Das ist genauso "Nach mir die Sintflut" wie das Problem der Erdöl- und Kohleprodukte.

Vielleicht sollte man sich darüber unterhalten, ob man den Atomausstieg um 20 Jahre verschiebt, um Energieknappheit zu kompensieren und den regenerativen mehr Zeit zu geben. Andererseits bedeutet dies hohe Instandhaltungskosten, da in die derzeitigen Restlaufzeiten der Stand auch miteinberechnet wird, wann das jeweilige KKW renovierungsbedürftig wird. Das zweite Problem ist, dass wenn die Energieversorgung erstmal wieder gesichert wird, werden Forschungsgelder für die Regenerativen zusammengestrichen. So war das schon immer, nicht nur in diesem Bereich.
Zum mittelfristigen Ausstieg gibts aber leider überhaupt keine Alternative.
cibo

RANG Lord of Clanintern

#42 - 07.07 12:37

Mei, wenn immer getan werden würde was sinnvoll ist, und nicht was den Beteiligten am Meisten bringt...

In diesem Fall:
Steigende Kosten, die Leute scheißen Mehrheitlich auf das Danach®.
Die Politiker wollen Stimmen.
Die anderen verdienen.

Und dieses Potpourri hat leider kaum etwas mit Umweltschutz zu tun. Weil es nichts kostet. Und keine Regierung wird es schaffen das mit einem Preis zu belegen...

Forschung kostet und bringt nichts. (Was man merkt, so direkt, am Abend beim Essen...)


Übrigens darf ich auf die letzte Zeile des Eröffnungsbeitrags hinweisen
CaptainCat™

RANG Lord of Clanintern

#43 - 07.07 16:58

Ich denke, ob es eine emotionale Volksabstimmung wird, lässt sich jetzt noch nicht sagen. Es können immer brisante Themen kommen, die die emotionale Lage völlig umwerfen. So zum Beispiel vor der Wahl 2002.

Fakt ist aber auch, denke ich, dass keine Regierungskonstellation wirklich etwas an den Preisen ändern kann. Sie werden so oder so steigen. Die Frage ist nur, ob Sie erst in 8 Jahren eine bestimmte Schallgrenze durchbrechen, oder schon in 6 Jahren. Aber man kann Unvermeintliches nicht aufhalten. Wie schon zuvor beschrieben, ohne Druck bewegt sich nichts.
Und es häufen sich ja auch die Stimmen, dass das nicht nur an der steigenden Nachfrage, sondern auch einfach an den Börsenspekulationen seit einiger Zeit liegt. Da kann keine Politik effektiv etwas gegen tun.
Der_Kiesch *moep*

RANG Master of Clanintern

#44 - 07.07 18:35

Doch - sich unabhängiger vom Öl machen. Man sollte endlich anfangen aus der Situation lernen das man den Systemwechsel bei der Energie vollziehen muss - weg vom Erdöl - sonst ist unser System in vielleicht 50 - 100 Jahren spätestens völlig am ende...
CaptainCat™

RANG Lord of Clanintern

#45 - 08.07 12:42

Und das ganze Uran buddeln wir im Sandkasten aus, oder wie?
Der_Kiesch *moep*

RANG Master of Clanintern

#46 - 08.07 18:09

Ich habe vom Systemwechsel gesprochen - nicht vom Systemwechsel hin zur Kernkraft.

Jdoch muss man noch einige jahre überbrücken bis sowohl Regenerative als auch eventuell Kernfusion ("quasi" unbegrenzt viel brennstoff) soweit sind dass sie auch wirklich substantielle anteile / wesentliche Anteile an der Energieversorgung übernehmen können.
McFree

RANG Deckschrubber

#47 - 09.07 15:36

"Und das ganze Uran buddeln wir im Sandkasten aus, oder wie?"

Es gibt ein Verfahren, Uran aus Meerwasser zu gewinnen. Das ist noch recht unrentabel. Aber wenn die Energiepreise weiter steigen, dann wird man das sicherlich in Betracht ziehen können.

"Vielleicht sollte man sich darüber unterhalten, ob man den Atomausstieg um 20 Jahre verschiebt, um Energieknappheit zu kompensieren und den regenerativen mehr Zeit zu geben. Andererseits bedeutet dies hohe Instandhaltungskosten, da in die derzeitigen Restlaufzeiten der Stand auch miteinberechnet wird, wann das jeweilige KKW renovierungsbedürftig wird. Das zweite Problem ist, dass wenn die Energieversorgung erstmal wieder gesichert wird, werden Forschungsgelder für die Regenerativen zusammengestrichen. So war das schon immer, nicht nur in diesem Bereich.
Zum mittelfristigen Ausstieg gibts aber leider überhaupt keine Alternative."

Wenn man das Ding 20 Jahre verlängert, was soll das bringen? Dann kann ich auch gleich noch ein paar Jährchen mehr draus machen, bis die Renewables oder andere Alternativen endlich oben mitspielen können (und das dauert bestimmt länger als 20 Jahre). Das hätte dann den Vorteil, dass ich nicht mit Reaktoren aus den 70ern rumkaspern muss, die fast auseinanderfallen, sondern schlanke, effektive, weniger Abfall produzierende, sicherere, in Deutschland entwickelte Reaktortypen bauen kann - und die alten "Risiko-Reaktoren" werden abgeschaltet. Das ist auf Dauer auch günstiger als die beständige Sanierung, und zahlt sich schon recht bald aus.
Kotzgrün, M.D.

RANG Master of Clanintern

#48 - 09.07 18:24

Ob das Uran wirklich so bald ausgeht scheint ziemliche Ansichtssache zu sein, zwischen "in den nächsten 15 Jahren" und "noch mindestens 300 Jahre" hab ich da alles gelesen. Und es bleiben immer noch Brüter, wobei die teuer sind und meines Wissens nach nicht inhärent sicher gebaut werden würden.
Blackgun

RANG Kloputzer

#49 - 10.07 21:55

schon
Croacker

RANG Skill Admiral

#50 - 25.05 21:41

Vielleicht schlage ich ja als einziger in die falsche Kerbe, aber eine Reduzierung des Verbrauchs wäre meiner Ansicht nach auch eine Möglichkeit. Das in Verbindung mit Dächern aus Solarkollektoren sollte eigentlich einen Großteil des Problems beseitigen können. (mal davon ab, dass moderne Häuser schon heute sehr viel weniger Energie benötigen)

Nichts gegen neue Möglichkeiten, Energie zu erzeugen, doch ab und an täte auch ein Schritt zurück gut, was den Verbrauch angeht.
Crush (ohne Zusatz von Kristallzucker)

RANG Deckschrubber

#51 - 28.05 13:55

Das in Verbindung mit Dächern aus Solarkollektoren

quote

Photovoltaik zur Energiegewinnung ist wenig sinnvoll. Die Produktion von Solarzellen verbraucht mehr Energie als sie in 5 Jahren erzeugen.

Was aber Sinn macht sind solarthermische Kraftwerke (bei denen Sonenenergie gebündelt wird um Dampf zu erzeugen und damit Turbinen anzutreiben), aber nur wenn man es im großen Masstab macht.
Croacker

RANG Skill Admiral

#52 - 30.05 15:30

Dann eben das. In jedem Fall sollten wir dazu in der Lage sein, mehr hinzubekommen, als immer mehr giftige Abfallstoffe zu produzieren. (womit ich nicht nur Atommüll meine)
▪¢нιé▪

RANG LLamah

#53 - 30.05 20:23

Photovoltaik zur Energiegewinnung ist wenig sinnvoll. Die Produktion von Solarzellen verbraucht mehr Energie als sie in 5 Jahren erzeugen.

quote

d.h. deiner Rechnung zu Folge gibt es die Menschheit noch... 4,999999999999999[...]9 Jahre?
Bob *unheimlich cool*

RANG Master of Clanintern

#54 - 30.05 23:53

Photovoltaik zur Energiegewinnung ist wenig sinnvoll. Die Produktion von Solarzellen verbraucht mehr Energie als sie in 5 Jahren erzeugen.

quote

solche Anlagen sind auf mindestens 12 Jahre ausgelegt. Zudem hilft der Bau von Solaranlagen die Forschung zu finanzieren die immer effizientere Module entwickelt.
cibo

RANG Deckschrubber

#55 - 01.06 09:29

Das Problem ist, dass jedes Kraftwerk eine begrenzte Lebensdauer hat, und ausserdem teilweise schlechter wird.

Gerade bei Photovoltaik wird die Effizienz laufend schlechter, bis sie nach etlichen Jahren nutzlos sind.

Um das zu beschreiben, nutzt man den Erntefaktor, der das Verhältnis zwischen verbrauchter und erzeugter Energie angibt. Ist dieser kleiner 1, ist es nicht sinvoll so Energie gewinnen zu wollen.


Bei Photovoltaik wird es wohl länger als 5 Jahre dauern, in etlichen Quellen sind die Erntefaktoren aber größer 1